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Vorrichtung zur Einstellung der Bildschärfe, insbesondere für Mikroskope
Bei optischen Geräten, insbesondere bei Mikroskopen, ist es erforderlich. zur Einstellung
der Bildschärfe eine Grob- und Feineinstellvorrichtung vorzusehen. Die Einstellung
kann durch eine Verschiebung der Beobachtungsvorrichtung oder des Objekttisches
oder auch beider erfolgen, wobei dann der eine Teil grob und der andere fein verstellbar
gemacht wird.
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Um eine solche Forderung zu erfüllen. ist es bereits bekannt, eine
in einer Hülse des Mikroskopgestells geführte Säule mittels einer am Fuß dieser
Säule angreifenden Einstellung fein zu verstellen. Entlang der Säule selbst, und
zwar am oberen Teil derselben, ist ein den Tubus tragender besonderer Arm geführt,
der mittels Zahneingriff grob verstellt werden kann. Bei dieser bekannten Einrichtung
kommt also praktisch eine untere und obere Einstellung in Anwendung, und die Bedienung
erfordert demgemäß bei der Einstellung einen oft ständigen Wechsel zN-,-ischen oben
und unten. Um das zu vermeiden. wird deshalb in der Praxis einer Bedienung von ruhender
Hand aus der Vorzug gegeben.
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Um nun eine einfache, unbehinderte Bedienung bei ruhender Hand zu
ermöglichen, ist es bereits bekannt, die Vorrichtungen für die Grob- und Feineinstellung
so vorzusehen, daß sie leide auf eine Verstellung des Stativs wirken, so daß der
Objekttisch in senkrechter Richtung unverschieblich ist. Die Handstellvorrichtungen
können dadurch in bequem erreichbarer Weise auf der Seite des Beschauers in geringer
Höhe vorgesehen werden und stören weder die l'eobachtungsvorrichtung noch die Vorrichtung
für die horizontale Verstellung des Objekttisches.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine derartige Einstellvorrichtung.
Ihr liegt die weitere Aufgabe -zugrunde, die Einstellvorrichtung so auszubilden
und anzuordnen, daß sie bei möglichst niedriger
Eauhöhe eine Beanspruchung
in allen Richtungen zuläßt und gegen höheren Druck, wie er sich z. B. durch das
Aufsetzen einer Kamera ergibt, unempfindlich ist.
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Gemäß der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß eine als Haupttragteil
dienende drehbewegliche Büchse mit einer zum Teil in diese eintauchenden, in ihrem
oberen Teil mit Schlittenführung versehenen Hülse vorgesehen ist, in welcher wiederum
eine die Beobachtungsvorrichtung tragende Säule geführt ist, wobei das Ganze derart
ausgebildet ist, daß die der Führung der Säule dienende Hülse und die Säule für
sich unabhängig voneinander in der Höhe verstellbar sind. Die Säule kann in diesem
Fall, trotz niedriger Bauhöhe des ganzen Gerätes, verhältnismäßig lang gemacht werden.
Da die Säule ferner mit großem Querschnitt ausgeführt werden kann, verleiht sie
der Verstellvorrichtung eine große Festigkeit gegen seitliche Beanspruchungen und
vor allen Dingen Unempfindlichkeit gegen Verecken.
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Gemäß der Erfindung ist dabei die Säule, die die Beobachtungsvorrichtung
trägt, in der Hülse, in welcher sie ihre Führung hat, grob einstellbar. Die der
Führung der Säule dienende Hülse selbst ist erfindungsgemäß fein einstellbar. Auf
diese Weise ist auch die Säule, weil sie doch in dieser Hülse ihre Führung hat,
gezwungen, an der Feineinstellungmit teilzunehmen.
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Die Verstellung der Säule durch den Grobtrieb geschieht in sonst bekannter
Weise durch Zahnstange und Zahnrad. Wird die Säule zwecks genauen Einpassens mit
rundem Querschnitt ausgeführt, so bedarf sie einer Sicherung gegen Verdrehen, die
ohne besondere Hilfsmittel z. B. dadurch herbeigeführt werden kann, daß die Zahnstange
in einer Nut der Säule angeordnet ist, die sich mit ihren Seitenflächen an den Flanken
des Zahnrades führt. Um bei größerem axialen Druck eine selbsttätige Verschiebung
der Grobeinstellung zu vermeiden, ist zwischen Antriebszahnrad und Handstellknopf
eine selbstsperrende Vorrichtung, beispielsweise ein selbstsperrendes Schneckengetriebe
angeordnet.
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"Zwecks Feineinstellung ist die die zentrale Säule führende Hülse,
an der die Verstellvorrichtung für die Grobeinstellung befestigt ist, in ihrer Gesamtlieit
fest in einem Schlitten gelagert, der in Führun-gen des Stativs feinverstellbar
geführt wird. Ähnlich wie die zentrale Säule selbst lassen sich auch die Schlittenführungen
verhältnismäßig lang ausbilden, so daß eine im ganzen feste und unempfindliche \'erstellvorrichtung
erzielt wird. Die Führungshülse für die zentrale Säule ruht zwecks Feinverstellung
auf einer in der Achse der Säule angeordneten Stellschratthe, deren Bewegung in
axialer Richtung durch Drehen einer Mutter bewirkt wird. Das Gewinde der Stellschraube
läßt sich mit sehr kleiner Steigung ausführen, wodurch ein hoher Feinheitsgrad in
der Einstellung erreicht wird. Eine Sperrung gegen selbsttätiges Verschieben ist
dabei ohne weiteres gegeben. Der hohe Feinheitsgrad in der Einstellung und die Art
der Anordnung erfordern einen geringen Kraftbedarf zum Verstellen des Handstellknopfes,
so daß eine einfache Rändelscheibe für Einfingerbedienung vorgesehen werden kann.
Der Antrieb läßt sich dadurch recht einfach gestalten, daß die Verstellmutter für
die Stellschraube unmittelbar mit einem um die Achse der Säule drehbaren waagerechten
Zahnrad verbunden ist, das seinen Antrieb von der Rändelscheibe erhält.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. I ein Mikroskop im Aufriß mit im Schnitt dargestellter
Grob- und Feineinstellung und Abb.II einen waagerechten Schnitt durch diese Einstellvorrichtungen
im Grundriß.
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Auf dem Fuß i des Mikroskops ist das Stativ 2 schwenkbar befestigt,
das an seinem oberen Teil die Beobachtungsvorrichtung 3 und darunter den Objekttisch
,4 trägt. In seinem 'Mittelteil besteht das Stativ aus einer ausziehbaren Säule
5, die in einer sie umgebenden Hülse 6 geführt ist. Zwecks Grobeinstellung der Beobachtungsvorrichtung
ist die Säule 5 gegenüber der Hülse 6 einstellbar. Die Einstellung erfolgt von Handstellknöpfen
7 aus über die selbstsperrende Schnecke 8, das Zahnrad 9 und die Zahnstange io.
Die Zahnstange io liegt in einer Nut der Säule 5, in die das Zahnrad 9 so eingreift,
daß sich die im Ausführungsbeispiel rund ausgeführte Säule 5 bei ihrer Längsbewegung
an den Flanken des Zahnrades 9 führt, so daß sie gegen Verdrehen gesichert ist.
Eine weitere sichernde Führung ist durch Abflächen der Säule 5 und zwei Scheiben
i i herbeigeführt, die zu beiden Seiten des Zahnrades 9 auf dessen Achse lagern
und mit ihren Stirnseiten an der Abflächung der Säule 5 anliegen. Die Sicherung
gegen Verdrehen kann auch durch zwei justierschrauben herbeigeführt werden, die
an der Abflächung anliegen.
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Die Hülse 6 ist mit einem Schlitten versehen. Sie kann ihrerseits
in dem festen Teil des Stativs 2 in axialer Richtung bewegt werden und vermittelt
dadurch die Feineinstellung für die Beobachtungsvorrichtung. Zu diesem Zweck ist
unter der Hülse 6 in der Achse der zentralen Säule 5 eine Stellschraube 12 vorgesehen,
auf der die Hülse 6 mit der gesamten von ihr getragenen Vorrichtung für die Grobeinstellung
7, 8, 9, io aufsitzt. Die Stellschraube 12 wird an einer Drehung durch die Madenschraube
13 gehindert und durch Drehen der Mutter 14 in axialer Richtung vorgeschoben. Sie
ist mit einem Gewinde sehr kleiner Steigung versehen, wodurch sich eine Verstellung
der Beobachtungsvorrichtung mit großer Feinheit ermöglichen läßt. Diese Art der
Verstellung wirkt ohne weiteres selbstsperrend. Die Drehung der Mutter i4 erfolgt
von einem Handstellknopf 15 aus über ein auf dessen Achse sitzendes Zahnrad 16,
das mit dem großen Zahnrad 17 in Eingriff steht. Da das Zahnrad 17 sich um die Achse
der zentralen Säule 5 dreht, kann es ohne wesentlichen Raumbedarf mit großem Durchmesser
ausgeführt «-erden, wodurch eilte große Übersetzung und damit ein weiteres Mittel
für eine Einstellung von großer Feinheit gegeben ist.
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Die besondere Ausbildung des Feintriebs bewirkt, daß es zu seiner
Ingangsetzung nur einer kleinen
Kraft bedarf. Der Hand,tellknopf
15 kann deshalb als einfache Rändelscheibe für Einfingerbedienung ausgebildet werden.
Damit er von beiden Seiten aus gleich gut erreichbar ist, ist er in der Mitte auf
der dem Beschauer zugekehrten Rückseite des Mikroskops angeordnet. Sowohl die Handstellknöpfe
7 für den Grobtrieb als auch die Feintriebrändelscheibe 15 liegen in solcher Höhe
über dem Arbeitstisch, daß sie bei aufgestützten Händen leicht und gut bedient werden
können. Die besondere Lage der Rändelscheibe 15 und ihre senkrechte Drehachse ermöglichen
ihre bequeme Bedienung durch einen Daumen, während gleichzeitig der Zeigefinger
derselben Hand seine Lage am Handstellknopf 7 für den Grobtrieb nicht zu verlassen
braucht.
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Um nötigenfalls mikroskopisch kleine Höhenunterschiede innerhalb des
betrachteten Objekts, beispielsweise Kristallgrößen, messen zu können, ist der Feintrieb
mit einer Meßskala 18 versehen, die ebenso wie das Triebzahnrad 17 um die Achse
der Säule 5 drehbar ist. Sie läßt sich dadurch ohne störende Raumbeanspruchung mit
solcher Länge ausführen, daß Strichteilungen für '/looo mm Höhenunterschied möglich
und durch Interpolieren entsprechend feinere Ablesungen durchführbar sind. Die Meßskala
18 tritt aus der Rückseite des Stativs hervor und liegt mit ihrem sichtbaren Teil
unmittelbar über der Rändelscheibe 15, so daß sie leicht auffindbar und sicher ablesbar
ist. Zu ihrem Schutz ist sie mit einem Schirm i9 abgedeckt, der gleichzeitig von
der Rändelscheibe 15 nur den für ihre Bedienung erforderlichen äußeren Rand frei
läßt. Zum bequemen Ablesen der Skala 18 ist in dem Schirm i9 die Ableseltlpe 20
vorgesehen.