DE803470C - Dampfwasserableiter mit gesteuertem Auslassorgan - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft einen Dampfwasserableiter mit gesteuertem Auslaßorgan für Dampfleitungen beliebigen Druckes. Bei den üblichen Vorrichtungen dieser Art wird das Auslaßventil unmittelbar durch den Schwimmer derart gesteuert, daß die Größe der Ventilöffnung von der Menge des anfallenden Kondensates abhängt, so daß auch bei geringem Kondensatanfall das Ventil, wenn auch nur wenig, geöffnet bleibt. Das bringt die Schwierigkeit mit sich, daß das durch den engen Auslaßspalt hindurchgepreßte Kondensat sehr bald Ventilsitz und Ventilkegel angreift, wodurch das Ventil undicht wird, so daß schließlich dauernd auch bei fehlendem Kondensat Dampf unnütz entweicht. Das Ventil muß also öfter neu eingeschliffen werden, was stets ein Außerbetriebsetzen der Dampfleitung und.oft genug des ganzen Kessels bedingt. Außerdem muß der Schwimmer um so größer sein, je höher der Dampfdruck ist, um den auf dem Ventil lastenden Druck zu überwinden.
• Durch die Anwendung einer indirekten entlasteten Steuerung nach der Erfindung werden alle diese Schwierigkeiten vermieden. Der Kondensatauslaß wird erfindungsgemäß nur geöffnet, wenn der Kondenstopf gefüllt ist, und er bleibt so lange voll geöffnet, bis das abzuführende Kondensat abgelaufen ist; dann schließt er sich selbsttätig so lange, bis der Kondenstopf wieder gefüllt ist. Die Erfindung besteht weiterhin in der Kombination eines entlasteten, von dem Schwimmer gesteuerten Steuerschiebers mit einem Auslaßschieber in der Art, daß bei gefülltem Kondenstopf der Auslaßschieber so lange geöffnet bleibt, bis der Schwimmer in seine untere Ruhelage zurückgeführt ist, worauf der Auslaßschieber sich infolge Umsteuerung durch den Steuerschieber schließt und so lange geschlossen bleibt, bis der Kondenstopf wieder ganz gefüllt ist.
• In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Abb. i zeigt den Kondenstopf im senkrechten Längsschnitt nach der Linie A-B der Abb. 2. Der Schwimmer befindet sich in seiner tiefsten Stellung. Abb.2 zeigt einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-D der Abb. i. Die Abb. 3 bis 5 zeigen die einzelnen Schaltbilder des Steuer- und Auslaßschiebers. Bei Abb. 3 liegt der Schwimmer in seiner oberen Endlage, und der Auslaßschieber gibt den Kondensaustritt frei. In Abb.4 erreicht eben der Schwimmer den tiefsten Stand, und der Steuerschieber geht zur Seite, der Auslaßschieber beginnt zu schließen. Nach Abb. 5 hat der Auslaßschieber geschlossen, der Schwimmer wird nun steigen.
• In einem zweckmäßig geformten Gehäuse i betätigt ein Schwimmer 2 einen um einen Bolzen 3 schwenkbaren Hebel 4, der zwei Anschlagnasen 5 und 5' hat. Bei leerem Gehäuse i liegt der Schwimmer 2 tief, und die Anschlagnase 5 drückt einen Steuerschieber 6 nach rechts (Abb. 4). Dadurch wird der Kanal 7 des Ventilgehäuses 8 freigegeben, und der im Gehäuse i herrschende Druck wirkt auf den Kolben 9 des Auslaßschiebers, so daß dieser nach rechts gleitet. Die in dem Raum io befindliche Luft wird durch den Kanal i i über die Ringnut 12 des Steuerschiebers 6 in den Kanal 13 und so in die Kondensatleitung 14 ausgedrückt. Hat der Auslaßschieber 9 seine rechte Endlage erreicht (Abb. 5), so ist der Kondensataustritt 15 geschlossen und bleibt es so lange, bis der Schwimmer 2 in seiner höchsten Lage ist, also das Gehäuse i mit Kondensat gefüllt ist. Der tote Gang des Hebels 4 ist so bemessen, daß erst jetzt durch den Hebel 4 die Anschlagnase 5' an den Steuerschieber 6 herangebracht wird und diesen nach links schiebt (Abb.3). Der im Gehäuse i herrschende Druck wirkt durch den Kanal i i auf den Kolben 9' des Auslaßschiebers und drückt ihn nach links, wobei der Weg vom Kondensataustritt 15 über den Auslaßraum 15' in die Kondensleitung 14 frei wird (Abb. 3) und das Gehäuse sich entleert. Der Auslaßschieber bleibt so lange in seiner geöffneten Stellung, bis das Gehäuse fast leer ist, der Schwimmer 2 wieder den tiefsten Stand erreicht hat und der Steuerschieber 6 nach rechts geschoben ist, also die Stellung der Abb. i und Abb. 4 wieder erreicht ist. Die Steuerung ist so eingestellt, daß der Kondensataustritt 1'5 stets im Kondenswasser 16 liegt, so daß kein Dampf austreten kann. Durch den Druckunterschied zwischen Gehäuse i und der Kondensatleitung 14 fließt nach dem öffnen des Kondensataustrittes 15 das Kondensat 16 ab. Im höchsten Punkt des Gehäuses ist eine Entlüftung 17 vorgesehen. Zum Befahren des Gehäuses i befindet sich gegenüber dem Kondensatanschluß ein Gehäusedeckel 18 (Abb.2). Das an dem Hebel 4 austauschbar befestigte Gegengewicht i9 dient zum Gewichtsausgleich des Schwimmers 2. Die Größe dieses Gegengewichtes i9 richtet sich nach dem auszugleichenden Gewicht des Schwimmers 2, dessen Wandstärke und Gewicht bei gleichem äußerem Durchmesser dem Druck in dem Gehäuse i entsprechen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dampfwasserableiter mit gesteuerter Auslaßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßvorrichtung aus einem Schwimmer (2), einem Hebel (4), einem entlasteten, von dem Hebel betätigten Steuerschieber (6) und einem vom Steuerschieber gesteuerten, durch den Dampfdruck betätigten Auslaßschieber (9, 9') besteht, wobei so viel Spiel zwischen dem Steuerschieber und den Anschlagnasen (5, 5') des Hebels ist, daß die Umsteuerung nur in der höchsten und tiefsten Stellung des Schwimmers erfolgt.
2. 2. Dampfwasserableiter mit gesteuerter Auslaßvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) an seinem Ende ein auswechselbares Gegengewicht (i9) trägt, dessen Größe dem Gewicht des Schwimmers (2) entspricht.