DE803018C

DE803018C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Faserstoff-Formkoerpern

Info

Publication number: DE803018C
Application number: DEP14744D
Authority: DE
Inventors: Kurt Dr Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-02-26

Description

Es ist bekannt, Faserstoff-Formkörper durch Niederschlag eines Faserstoffbreies an Siebformen herzustellen. Bei geringer Wandstärke der zu erzeugenden Formlinge entsteht erfahrungsgemäß an allen Stellen des Formsiebes ein Niederschlag von großer Gleichmäßigkeit. Bei großen Wandstärken jedoch entstehen gewisse Ungleichmäßigkeiten dadurch, daß die Fasern an Stellen von geringem Krümmungsradius die Neigung zeigen, sich in ίο lockerer Form anzuschwemmen, so daß Stellen entstehen, bei de^en ein Nachpressen oder ein Nachtrocknen nicht ohne Rißbildung vor sich geht.

Die geschilderten Schwierigkeiten treten besonders an den Übergangsstellen von Mantelflächen zu nach innen gerichteten Flächenteilen, z. B. nach innen eingewölbten Böden, nach innen gerichteten Wandfalten bei Gefäßen o. dgl. auf.

Die vorliegende Erfindung dient dem Zweck, diesen Schwierigkeiten auszuweichen. Sie besteht darin, daß an Stelle der nach innen gekrümmten Flächenteile entsprechende nach außen gekrümmte Teile geformt werden und daß bei der Entnahme der Formlinge aus der Siebform durch eine sog. Entnahmeform diese Stellen entweder mittels einer von außen nach innen gerichteten Druckdifferenz, überdruck von außen oder Unterdruck von innen oder beides, oder durch mechanische Mittel nach innen eingezogen und in diesem Zustand der Trocknung zugeführt werden, die in an sich bekannter Weise entweder in einer Trockenkammer oder in einer besonderen Trockenform unter Anwendung ' geeigneter Heizmittel vorgenommen werden kann. In der Zeichnung ist in Abb. 1 und 2 ein einfaches Ausführungsbeispiel schematisch angedeutet. In Abb. ι bedeutet α ein nach außen gewölbtes Formsieb, auf welchem bei b ein Faserniederschlag angeformt ist. Bei c ist ein in vertikaler Richtung beweglicher, zum Teil in Ansicht, zum Teil im Querschnitt dargestellter Stempel angedeutet, der bei d ein mit öffnungen versehenes Formstück enthält, welches in seiner Formgebung dem gewünschten Formling in seiner endgültigen Form j entspricht. Im vorliegenden Falle handelt es sich beispielsweise um einen Gefäßboden f, der eine nach innen gerichtete Wölbung besitzt. Durch die Leitung e kann der Raum hinter d unter Vakuum gesetzt werden, wobei der an der Sieb form a niedergeschlagene Formling b in feuchtem und daher nachgiebigem Zustand auf d angesaugt werden kamii so daß also die ursprünglich konvexe Bodenfläche in eine konkave verwandelt wird.

In entsprechender Weise können auch andere nach innen einspringende Flächenteile von Faserstoff-Formkörpern hergestellt werden.

In Abb. 2 ist der fertige, gemäß Abb. 1 hergestellte und getrocknete Formkörper dargestellt. Würde man ihn in dieser Form bereits von vornherein niedergeschlagen haben, so würden bei g Faseranschwemmungen entstanden sein, die bei der Nachtrocknung oder bei einer allenfalls angewandten Nachpressung zu unerwünschten Rißbildungen führen könnten.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkörpern mit nach innen gerichteten Flächenteilen, z. B. nach innen eingewölbten Böden, nach innen gerichteten Wandfalten o. dgl., durch Faserniederschlag an Siebformen mit darauffolgender Entnahme durch Entnahmeformen und anschließender Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der nach innen gerichteten Flächenteile entsprechende nach außen gerichtete Teile geformt werden und daß bei der Entnahme durch die Entnahmeform diese Stellen nach innen eingezogen und in diesem Zustand der Trocknung zugeführt werden.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Siebform mit nach außen gerichteten Wölbungen und einer Entnahmeform, bei welcher die betreffenden Flächenteile nach innen gerichtet sind.