DE7957C - Apparat zum Herausdrücken von Flüssigkeiten aus undichten Gefafsen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

1879.

Klasse 64.

ι;

J. G. HOUBEN SOHN CARL in AACHEN. Apparat zum Herausdrücken von Flüssigkeiten aus undichten Gefäfseni//,, /,*.

Patentirt im Deutschen Reiche vom I. Juni 1879 ab.

Die Fig. 1 und 2 auf beiliegender Zeichnung zeigen einen mittelst einer Luftpumpe mit Luft gefüllten Windkessel i in Verbindung mit dem Fafs h, aus dem die Flüssigkeit gedrückt werden soll. Zwischen beiden ist der Apparat a, welcher in Fig. 3 in gröfserem Mafsstabe gezeichnet ist, eingeschaltet. Diese drei Gefäfse stehen durch die Röhren efg η mit den in den Fig. 4 und 5 gleichfalls in gröfserem Mafsstab gezeichneten Hähnen/und q in Verbindung. Vorausgesetzt nun, es wäre das Fafs h undicht und es solle die in ihm enthaltene Flüssigkeit abgezapft werden, so geschieht dies wie folgt:'

Es werden beide übereinanderstehende Hähne/ und q mittelst des auf gemeinsamem Vierkant sitzenden Schlüssels r, Fig. 4, in die aus den Querschnitten, Fig. 5; zu ersehenden Stellungen gebracht. Dann communicirt das Rohr e vom Windkessel i mit dem Rohr / des Apparats a, und es drückt die im Windkessel enthaltene Luft das in α befindliche Quantum Flüssigkeit durch das Ventil c und das Rohr η, sowie den Hahn q, woselbst sie ausfliefst. Werden die Hähne in die in Fig. 5 durch Pfeile angedeutete Lage gebracht, so wird der Austritt der Luft durch Rohr e aus dem Windkessel verhindert und es communicirt nun das Rohr / mit dem Rohr g, d. h. der im Apparat α befindliche Ueberdruck wird aufgehoben., indem die Luft aus α durch f und g nach h tritt. Das Fafs h steht mit seinem tiefsten Punkte über der Oberkante des Apparats α und die dadurch entstehende geringe Druckhöhe ist ausreichend, dafs die im Fafs h enthaltene Flüssigkeit das leicht spielende Ventil b des Apparats α hebt und in den letzteren einströmt. Die Flüssigkeit wird nach α so lange fliefsen, bis das Niveau in letzterem, event, auch in η und f, gleich ist demjenigen im Fafs A.

Werden nun die Hähne / und q wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht, so wiederholt sich der vorhin beschriebene Vorgang, dafs die Luft aus i das Flüssigkeitsquantum aus a durch Rohr Ά und Hahn q entleert.

Beim Verzapfen von Flüssigkeiten, welche dem Verderben leicht ausgesetzt sind, wird man den Apparat α vorteilhaft möglichst klein (bei Bier etwa y₃ 1 grofs) machen, um die Flüssigkeit möglichst frisch vom Fafs zu entnehmen. Das Ventil c hat den Zweck, zu verhindern, dafs die im Rohre η nach erfolgtem , Schlufs des Hahnes oberhalb des Ventils bis zum Hahn q enthaltene Flüssigkeitssäule infolge ihrer gröfseren Druckhöhe die in α enthaltene Flüssigkeit nach dem Fafs h wieder retour drückt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der durch Zeichnung und Beschreibung dargestellte Apparat α zum Herausdrücken von Flüssigkeiten auch aus undichten Gefafsen mittelst comprimirter Luft.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.