DE767051C

DE767051C - Verfahren zur Herstellung von Rahmen fuer elektrolytische Zersetzer nach Filterpress-Bauart

Info

Publication number: DE767051C
Application number: DEB178253D
Authority: DE
Inventors: Arno Ewald Zdansky
Original assignee: Bamag Meguin AG
Current assignee: Bamag Meguin AG
Priority date: 1937-04-28
Filing date: 1937-04-29
Publication date: 1951-08-16

Description

Bei den bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung von Zellenrahmen für Filterpreß-Elektrolyseure wurden die Rahmen in der Regel aus Asbestzement gegossen oder gepreßt. Derartige Rahmen haben sich jedoch auf die Dauer nicht bewährt, da sie sich entweder nicht als dicht erwiesen oder keine ausreichende Festigkeit hatten. Man hat auch versucht, derartige Rahmen mit einer Metalleinfassung zu versehen und hat dadurch eine gewisse Versteifung erreicht. Geblieben war

aber der Nachteil, daß diese derartig außen verstärkten Rahmen doch nicht die notwendige Zug- und Druckfestigkeit hatten, außerdem mußten derartige Rahmen noch durch Zwischenlegen von Gummi gegen die Elektroden abgedichtet und isoliert werden. Es wurde auch vorgeschlagen, Rahmen aus dichtenden und isolierenden Stoffen, insbesondere Lacklösungen, herzustellen und ihnen abbindende Füllstoffe, auch Zement, beizumengen. Der Zweck der Füllstoffe war, den in der

Wärme erweichenden Werkstoffen auch bei höheren Temperaturen eine gewisse Steifigkeit zu geben. Die Verformung erfolgte in heißen Formen unter Preßdruck, wobei jedoch vorher das Lösungsmittel verdunsten und die Masse in Zerreißmaschinen zerkleinert werden mußte. Dieses Verfahren gestattet daher, Isolierkörper druckfest herzustellen, ist aber teuer und umständlich und nur für in der Wärme ίο erweichende Werkstoffgemische brauchbar.

Durch die vorliegende Erfindung werden Zellenrahmen für elektrolytische Wasserzersetzer nach einem einfachen Verfahren hergestellt, welches die bisherigen Nachteile vermeidet und Vorteile aufweist, die in ihrer Gesamtheit durch die bisherigen Verfahren nicht erzielt werden konnten.

Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke besteht darin, daß die Zellenrahmen in an sich bekannter Weise durch Verpressen eines abbindenden, gegebenenfalls mit dichtenden Flüssigkeiten angesetzten, aus Asbestzement und Kalkstein bestehenden Gemisches hergestellt werden, welches um versteifende Metalleinlagen unter hohem Druck in einem Gesenk gepreßt wird. Das Gemisch aus Zementasbest und Kalkstein wird unter Zusatz von Wasser oder Wasser mit anderen abbindenden und dichtenden Flüssigkeiten angerührt und in einem Arbeitsgang in einem Gesenk unter hohem Druck in einer Profilform gepreßt, wobei zur Erzielung einer großen Zugfestigkeit in das Gemisch vor der Formung eine Metalleinlage in Form von Ringen oder Bändern eingebracht wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß, um ein homogenes Gemisch zu erhalten, es zweckmäßig ist, beim Mischen mit Wasserüberschuß zu arbeiten. Kurz vor dem Pressen wird das überschüssige Wasser entfernt und die eine Hälfte der Masse im Gesenk gleichmäßig verteilt. Nach der Einlegung der Metallverstärkung wird der restliche Teil des Gemisches eingestampft. Nach vollendeter Profilformgebung im Gesenk und durch Pressen unter hohem Druck wird der Rahmen ausgestoßen und zum vollständigen Abbinden in einen besonderen Ablegeformrahmen aus Eisen oder anderem Material gelegt, wodurch ein Verziehen oder Verwerfen des noch halbstarren Rahmens vermieden wird. Während des Abbindens werden die Rahmen oftmals gewässert. Man kann auch die Rahmen direkt unter Wasser abbinden lassen.
Als vorteilhaft hat sich ein Gemisch von 10 bis 50% Asbest, 10 bis 35% Kalkstein und 50 bis 80% Zement herausgestellt. Ein besonders gutes Resultat wird mit der Zusammensetzung 25 °/o Asbest, 25 °/o Kalkstein, 50% Zement erzielt.

Durch den hohen Preßdruck und die Mitverwendung von Kalkstein wird ein derartig dichtes Gefüge erzeugt, daß jede \veitere Abdichtung des Rahmens nach außen oder gegen die Elektroden überflüssig wird. Die auf diese Art hergestellten Rahmen sind von hoher Dichtigkeit, Zug- und Druckfestigkeit.

Als Einlage kann man Metalldrähte, zu Ringen geschweißt oder zu Spiralen geformt, Metallbänder, Metallgewebe oder Profileisen u. dgl. verwenden.

Die auf diese Weise hergestellten Rahmen halten geringe Formveränderungen aus, ohne zu zerbrechen, was besonders für ihre Vereinigung durch Zusammenpressen zum Zellenkörper wertvoll ist. Außerdem sind sie korrosionsfest und gegenüber lediglich aus Asbestzement bestehenden Rahmen erheblich haltbarer.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung von Rahmen für elektrolytische Zersetzer nach Filterpreß-Bauart, durch Verpressen eines abbindenden, gegebenenfalls mit dichtenden Flüssigkeiten angesetzten Asbest-Zement-Gemisches, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzlich noch Kalkstein enthaltendes Asbest-Zement-Gemisch um versteifende Metalleinlagen unter hohem Druck in einem Gesenk gepreßt wird.
2. Verfahren zur Herstellung der Rahmen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das völlige Abbinden der Profilform nach Entfernung aus dem Gesenk in einem besonderen Formrahmen erfolgt.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

Deutsche Patentschriften Nr. 19 808, 400 375. 403 713» 543 968, 551 604, 568 539, 569 133, 600 583;

österreichische Patentschrift Nr. 132048: schweizerische Patentschrift Nr. 100169; Engelhardt, »Handbuch der technischen Elektrochemie«, 2. Band, 1. Teil, 1933. S. 172.

1123 s.