DE758807C - Verfahren zur Darstellung neuer Oxyketone bzw. deren Ester - Google Patents
Verfahren zur Darstellung neuer Oxyketone bzw. deren EsterInfo
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Description
AUSGEGEBENAM 4. SEPTEMBER 1952
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12O GRUPPE 2504
G 90949 IVc/120
ο Patentiert im Deutschen Reich vom 6. August 1935 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 5. Juni 1952
ist in Anspruch genommen
Stellungsisomere Oxyketone der gesättigten
oder ungesättigten Androstanreihe, deren Hydro'xyl- und Ketogruppen im Vergleich zu
Verbindungen der Andrösteronireiihe gegenseitig·
vertauscht sind, sind noch; nicht bekannt.
Es wurde gefunden, daß man zu derartigen neuen Oxyketonen bzw. deren Estern gelangen
kann, wenn man Diester von Diolen vom Typus der gesättigten oder ungesättigten
Andro'Standiole-(3, 17) partiell verseift, die entstandene freie Carbinolgruppe (in 3-Stellung),
gegebenenfalls- unter vorübergehendem Schutz vorhandener Doppelbindungen, zur
Ketogruppe oxydiert, d. h. mit Sauerstoff abgebenden Mitteln behandelt, und die erhaltenen
Ketoester gegebenenfalls reinigt und verseift. Man 'kann auch von den freien Diolen
ausgehen, diese partiell verestern und dabei entstandene, in 17-Stellung monovertisterte
Diole zweckmäßig nach vorangehender Reinigung in der oben beschriebenen Weise oxydieren.
Zu demselben Oxyketonen gelangt man auch, wenn man die freien Diole, gegebenenfalls
unter vorübergehendem Schutz vorhandener Doppelbindungen, direkt partiell oxydiert
und aus dem Reaktionsprodukt die in 3-Stellung oxydierten Verbindungen abtrennt.
Schließlich ist es auch möglich, diese· neuen
Oxyketone zu erhalten, wenn man Diketone
vom Typus der Androstand.ione-(3, 17) einer partiellen Reduktion unterwirft und aus den
Reduktionsprodukten die 3-Keto-i7-oxyverbin
dünge η abtrennt, 5 C H3 C H3
'H2! R
-L-O-Ac . Die verschiedenen Methoden seien durch
die folgenden Formeln erläutert; dabei bedeutet Ac einen Acylrest und R Wasserstoff
oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest: 65
die folgenden Formeln erläutert; dabei bedeutet Ac einen Acylrest und R Wasserstoff
oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest: 65
C Xl.j CIx3
'H21 'R
OH
TT
Ac-O''
H8. H H H2
H„ H H.
H H,
(I)
H2 H2
partielle Verseifung
CH3 CH3 H.. R
Η—:
H.
H H H2
H H2 H H.
0—Ac H H H9
H H,
(H)
H H„
HO
JXn XXo
partielle Veresten:ng
CH3 CH3
H2 R
H2 R
Oxydation
(III)
HO
H, H„
CH3 CH3 H2 R
H H H2
H H„
H„
(V)
Veresterung O=1
H2
HHH.
TT TT
TT TT
Ho
0—Ac
(IV)
Hg H2
CFL CH,
H,
-= O
H H H2
H2
H H2
(VI)
Verseifung
55 partielle Oxydation
H„
CH3 CH3 'H2; R
hTH-°h
H H H2
H H2 (VII)
partielle Reduktion
H H2
H2
Als geeignetes Oxydationsmittel· zur Überführung von III in IV oder V in VII können
z. B. 8wartige Chromverbindungen, wie Chromsäure in Eisessig, Kupferoxyd u. dgl.,
verwendet werden. Bei der Oxydation ungesättigter Diole bzw. ihrer Ester zu Oxyketone^
bzw. ihrer Ester, zu Oxyketone«: bzw. ihren Estern, wird vorteilhaft die Kohlenstoffdbppelbindung
vor der Einwirkung des
ίο Oxydationsmittels z. B. durch Anlagerung
von Halogen oder Halogenwasserstoff geschützt und nach erfolgter Oxydation- das
■ Halogen, ζ. B. durch Behandeln mit Zink in Eisessig- oder Benzol, mit katalytisch angeregtem
Wasserstoff oder mit Alkalijodiden undi der Halogenwasserstoff mit alkaliischen
Mitteln, z. B. tertiären Basen, wieder entfernt. Die Überführung der freien Diode in
3-Keto-17-oxyVerbindungen durch Oxydation
der 3-Carbonilgruppe verläuft besonders dann vorteilhaft, wenn dais Ringko'hlenstoffatom in
17-Steilung mit einem Kohlenwasserstoffrest
verbunden ist.
Geeignete Acelierungsmittel zur Umsetzung von II in III und. von VII in IV sind
z. B. Säuren, ihre Halogenide o^der Anhydride, wie Benzoesäure, Essigsäure, Ameisensäure,
Benzoylchlorid, Acetylchlorid, Acetanhydrid u. dgl., gegebenenfalls in Gegenwart säurebindender
Mittel, wie z. B. tertiärer Basen oder Alkalien. Insbesondere bei Verwendung vom Säurehalogeniden oder -anhydriden nimmt
- man zur partiellen Veresterung von II vorteilhaft nur die zur Veresterung einer Hydroxylgruppe
ausreichende Menge Acylierungsmittel. Bei. der partiellen Reduktion von VI unterbricht
man die Hydrierung nach Aufnahme derjenigen Wasserstoffmenge, die zur Reduktion einer Carboxylgruppe ausreicht.
Es gelingt leicht, die entstehenden Oxyketone entweder durch direkte Kristallisation
ader durch Bereitung geeigneter schwer löslicher Derivate, in reiner Form abzuscheiden.
Solche Derivate erhält man z. B. durch Umsetzung mit den üblichen Ketonreagemzien,
wie Semicarbazide Thiosemicarbazide Hydroxylamin, Aminoguanidin, Phenylhvdrazin
und dessen Substitutiomspraduktett, neutralen
S-Oxy-iy-keto- bzw. 3-Oxy-i7-oxyverbindungen | ι Hahnen- kammeinheit |
Samen- . ; blasen- ; gewicht mit i |
3-Keto-i7-oxyverbindungen | ι Hahnen- kammeinheit |
Samen blasen gewicht mit |
600 γ 70 γ |
200 y :20mg | 15 7 | 50 γ : 36 mg | ||
trans-Androstanol-(3)- on-(i7) cis-Androstanol- (3) - on-(i7) (Androsteron) |
Androstanol- (17) - on-(3) (Dihydrotestosteron) |
oder basischen Acylhydraziden usw. Zur Reinigung und Trennung erweist sich oft
auch die Acylierung, ζ. Β. mit Acetanhydrid, Benzoylchlorid, Dimtrobenzoylchlorid u. dgl.,
als vorteilhaft. Durch Einwirkung hydrolytisch wirkender Mittel lassen sich obige
Verbindungen in ihre Komponenten spalten. Zur Trennung der 3-Ketoverbindüngen von
gegebenenfalls als- Nebenprodukte emtstandenen 3-Oxyverbindungen erweisen, sich auch
Saponine, wie z. B. Digitonin, als zweckmäßig, besonders wenn die sterische Lage der Hydroxylgruppe
in 3-Stellung mit derjenigen des Cholesterins übereinstimmt.
Unter Diolen vom Typus der gesättigten oder ungesättigten Androstandiole- (3, 17)
sind nicht nur die betreffenden stereoisomeren Androstandiole selbst, sondern auch, ihre
17-Alkyl-substituierten Verbindungen zu verstehen;
ebenso erstreckt sich der. Begriff der 3,, 17-Androstandione auch auf die isomeren
3, 17-Ätiocholandione. Folgende Diole eignen sich z. B. als Ausgangsstoffe für dieses Verfahren:
die Androstandiole-(3, 17), die A^5- oder . ^5-6-Anidrostendiole-(3, 17), die
17-Methyl- oder 17-Äthylandrostandiiole-(3.
17); die 17-Methyl- oder 17-Äthyland'rostendiioile-(3,
17), wobei sich jeweilsi sowohl die 3- als auch die 17-Carbonilgruppen sowohl
in eis- bzw. epi- als auch in trans-Stellung
befinden können. Geeignete Ausgangs- · stoffe der Dionreihe sind ferner u. a. d'as
Androstandion-(3, 17), das Δ *· 5-Androstendion^(3,
17) und das Ätiocholandion-(3, 17).
Die neuen Oxyketone sowie deren Ester zeichnen sich durch hohe Wirksamkeit am
Kapaunenkamm und an der Samenblase aus.
Aus der untenstehenden. Tabelle geht hervor, daß diese Produkte (Kolonne rechts) bedeutend
wirksamer sind als die vergleichbaren 3-Oxy-i7"keto-bzw. 3,17-Dioxy verbindungen
der Androstan- bzw. Androstenreihe (Kolonne links). Das Gewicht der Samenblasen
im Rattentest bei Injektion der angegebenen täglichen Dosis während 10 Tagen sowie
auch die Hahnenkammeinheiten wurde nach Tschopp (HeIv. Chim. Acta, Bd. 17, 1934,
S. 1395) bestimmt:
3-Oxy-i7"keto- bzw. 3-Oxy-i7-oxyverbindungen | ι Hahnen- kammeinheit |
Samen- blasen- gewicht mit |
3-Keto-i7-oxyverbindungen | ι Hahnen- kammeinheit |
Samen blasen gewicht mit |
140 y 400 y 25}' 450 y |
20Oy :14mg 20Oy :24 mg 50 y :38 mg 200 γ :35 mg |
9V 11 y 97 |
50 y: 80mg 5oy : 50mg |
||
trans-Androstenol-(3)- on-(i7) (Dehydro- androsteron) 17-Methyl-trans- androstandiol-(3,17) 17-Methyl-cis- androstandiol-(3,17) 17-Methyl- androstendiol-(3,17) |
Androstenol-(i7) - on-(3) (Testosteron) 17-Methyl- androstanol-(i7)- on-(3) 17-Methyl- androstenol-(i7)- ; on-(3) ; |
B e i s ρ i e 1 ι
3,76g trans-AndiOStandiol-(3, i7)-diacetat
vom Fp. 127 bis 128 werden in 1000 ecm
n/100 methylalkoholischer Kalilauge 48 Stunden
bei Zimmertemperatur stehengelassen. Das durch partielle Verseifung entstandene i7-AcetoxyandrciStanol-(3) wird nach dem
Einengen der Lösung mit Wasser ausgefällt, abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im
Vakuum über Phosphorpentoxyd. getrocknet.
• Es kann ohne weitere Reinigung für die Darstellung des Androstanol-(i7)-on-(3) angewandt
werden. Zu diesem Zweck löst man das erhaltene Produkt in 50 ecm Eisessig und
fügt unter Kühlung eine Lösung von 0,8 g Chromtrioxyd in 25 ecm o,oa/oiger Essigsäure
hinzu. Nach I4stündigem Stehen bei Zimmertemperatur versetzt man mit etwas Methanol
zwecks Reduktion des geringen Chromsäure-Überschusses. Die Lösung wird mit Wasser
verdünnt und das ausfallende Produkt in Äther aufgenommen. Die Ätherlösung wird mit verdünnter Sodalösung und Wasser gewaschen
und eingedampft. Aus dem Rückstand isoliert man das Acetat das Androstanol-(i7)-on-(3)
am zweckmäßigsten über das schwer lösliche Semicarbazone das durch
Umkristallisieren aus absolutem Alkohol gereinigt werden kann. Durch einstündigeis
Erhitzen mit einem Gemisch von 7o°/oiger Schwefelsäure und Alkohol 1 :2 wird das
Semicarbazon direkt zum Androstanol-(i7)-on-(3) verseift. Durch Umkristallisieren aus
Hexan oder verdünntem Alkohol läßt es sich reinigen. Es bildet farblo.se Kristalle vom
Fp. 1820. Ausbeute 32% der Theorie.
3'74 g /f5'B-Androstandiol-(3, i7)-diacetat
(Fp. 165 bis i66°), dessen beiden Hydroxyl-
gruppen vermutlich Tramskonfiguration zukommt, werden mit 1000 ecm Methylalkohol,
dem man vorher 0,45 g Kaliumhydroxyd zugesetzt hat, 40 Stunden bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Nach dem Neutralisieren der Lösung wird diese im Vakuum stark eingeengt,
das durch partielle Verseifung entstandene rohe J-'-li-i7-Acetoxyandrostenol-(3)
mit Wasser gefällt, in Äther aufgenommen und dann der Äther abgedampft. Den so
erhaltenen rohen Monoester reinigt man unter Entfernung schwer löslicher Bestandteile
durch: Umkristallisieren aus Hexan·, nimmt den gereinigten Ester vom Fp. 146 bis 1480
in 50 ecm Eisessig auf und gibt unter Kühlung
tropfenweise so lange ßrom-Eisessig-Lösung zu, als sofort Entfärbung eintritt.
Schließlich wird ebenfalls in der Kälte 1,0 g Chromtrioxyd, gelöst in 30 ecm 900/oiger
Essigsäure, zugefügt und das Ganze über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen.
Dann gießt man in 1 1 Wasser, saugt das ausgefallene Produkt ab und wäscht mit viel
Wasser nach. Das so erhaltene bromierte Keton nimmt man zur Entbromung in 50 ecm
Eisessig auf, gibt 20 g Zinkstaub zu und erhitzt unter intensivem Schütteln 12 Minuten
am siedenden Wasserbade. Dann wird durch Glasfilter abgesaugt, mit wenig heißem Eisessig nachgewaschen, die Lösung mit
Wasstr gefällt und mit Äther ausgezogen.
Die mit verdünnter Sodalösung und Wasiser gewaschene Ätherlösung liefert beim Eindampfen
einen Rückstand, aus dem sich z. B. über das schwer lösliche Semicarbazon das Λ *■5-Androstenol-(ιJ) -on-(3)-acetat isolieren
läßt, das nach Umkristallisieren aus Hexan bei 141 ° schmilzt. Ausbeute 41 % der Theorie.
Es kann durch Verseifung ins freie Oxyketon, das J4-3-Androstenol-(i7)-on-(3)
vom Fp. 155° übergeführt werden. Bei Verwendung
anderer Ester, z. B. der Benzoate,
wird analog der entsprechende Ketoester,
z.B. das <d4'5-Androstenol-(i7)-on-(3)-benzoat
vom Fp. 194 bis 195° erhalten, das gegebenenfalls
verseift werden kann.
5
5
1,87 g /l5.6-3-trans-i7-cis-Androstendioldiacetat
vom Fp. i68° werden in 370 ecm
Methanol gelöst und mit einer Lösung von 0,28 g Kaliiumhydroxyd in etwas Methanol
versetzt. Man: läßt 36 Stunden bei 150 stehen,
neutralisiert dann genau mit verdünnter Salzsäure und engt die Lösung1 im Vakuum .auf
50ecm ein. Nach, dem Verdünnen mit Wasser
wird das Reaktionsprodukt in Äther aufgenommen. Die ätherische Lösung wird getrocknet
und eingedampft. Der Rückstand wird aus Hexan fraktioniert umkristallisiert, wobei, man. das 17-Monoacetat des Δ5·6-3-tranis-i7-cis-Androstendiols
erhält. Dieses wird in 30 ecm Eisessig gelöst und mit der berechneten Menge (1 Mol) Brom in Eisessig
versetzt. Das Brom wird sofort entfärbt.
Man fügt eine Lösung von 1 Mol Chromsäure in 900/oiger Essigsäure hinzu und läßt
über Nacht -bei Zimmertemperatur stehen. Das Reaktionsprodukt wird dann mit Wasser
ausgefällt und abfiltriert. Es wird durch 48stümdiges Schütteln mit Zinkstaub in alkoholischer
Lösimg entbromt und schließlich durch Umkristallisieren aus Hexan gereinigt. Aus dem erhaltenen Acetat des zl *■ 5-Andn>
sten-cis-ol-(i7)-on-(3) vom Fp. 115° gewinnt
man. durch Verseifen mit 2°/oiger methylalkoiholischer
Kalilauge das Δ ι· ^-Androstencis-ol-(i7)-on-(3)
vom Fp. 220 bis 22110. Ausbeute 58% der Theorie.
Δ 5· 6"3- trans -17 - eis - Androstendioldiacetat
gewinnt man durch Acetylierung von A5·6-3
- trans-17- eis - Andros tendiol - 3 - acetat, das
seinerseits bei, der Hydrierung von Δ 5· 6-trans-Deihydroandroisteronacetat
neben dem 3-trans-17-trans-Diol-3-acetat
gebildet wird.
2,1 g Androstandiol-(3, 17) vom Fp. 223 °
werden in* 100 ecm 90°/oiger Essigsäure
8 Stunden auf dem Wasserbade erwärmt und dann über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Man fällt mit Wasser das
Reaktionsprodukt aus, nufscht es ab und trocknet im Vakuum über Phosphorpentoxyd.
Durch systematische Behandlung mit Benzin (Kp. 70 bis 8o°) erhält man einen schwer
löslichen und einen leichter löslichen Anteil. Der schwer lösliche Anteil stellt unverändertes
Diol dar. Aus dem leichter löslichen Anteil erhält man durch Umkristallisieren
aus verdünntem Alkohol das bei 192° korr.
schmelzende 17-Monoacetat des Androstandiols-(3, 17). Ausbeute 821Vo der Theorie.
Dieser Ester wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise oxydiert und gegebenenfalls
durch Verseifen das Androstanol-(i7)-on-(3) vom Fp. 1820 erhalten.
2,9gzl5'6-Androstendiol-(3,17) vom Fp. 178
bis 179'0 werden in Pyridin mit 0,8 g
Acetylchlorid umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser gegossen, das aus-
fallende Rohprodukt nach. Neutralisation des Pyridine durch Säure in Äther aufgenommen
und dann, die: gewaschene Ätherlösung1 abgedampft. Es liefert durch fraktionierte Umkristallisatio'n
aus Hexan das reine A5·6-i7-AcetO'xyandrostenol-(3)
vom Fp. 146 bis 1480. Den so· erhaltenen Monoester führt man
nach Bromierung durch Oxydation mit Chromsäure in Eisessig und anschließende
Entferomung mit Zinkstaub und Essigsäure genau wie in Beispiel 2 in den Ketoester,
das <d*'5-Androstenol-(i 7)-on-(3)-acetat vom
Fp. 1410 über. Ausbeute 16% der Theorie.
Letzterer kann gegebenenfalls durch Verseifung in das bei 1550 schmelzende Δ1·5-Androstenol-(i7)-on-(3)
übergeführt werden.
In analoger Weise kann durch, partielle Benzoyl'ierung statt Acetylierung aus dem
Δ 5· 6-Androstendiol-(3,17) über das 17-Monobenzoat
des zl5'6-Androstendiol-(3, 17) vom
Fp. 222 bis 2230 das /d*'5-Androstenol-(i7)-on-(3)-benzoat
vom Fp. 198 bis 200'0 und
aus letzterem gegebenenfalls durch, Verseifung das gleiche /l4'5-Androstenol-(i7)-on-(3)
wie oben vom Fp. 1550 erhalten werden.
3,06 g i7-Methylandrostandiol-(3, 17) vom
'Fp. 1850 werden in. 50 ecm Eisessig gelöst
und bei Zimmertemperatur tropfenweise mit einer Lösung von 0,8 g Chromtrioxyd in
50 ecm Eiseissig versetzt. Die Chromsäure wird ziemlich rasch verbraucht. Man läßt
noch 3 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, gießt dann in Wasser, nimmt das Reaktionsprodukt
in- Äther auf, wäscht die Ätherlösung mit verdünnter Natronlauge und
Wasser und trocknet sie über wasserfreiem Natriumsulfat. Aus der stark eingeengten
Ätherlösung kristallisiert das entstandene i7-Methylandrostanol-(i7)-onr(3) aus. Ausbeute
88% der Theorie. Es wird durch Umkristallisieren aus" verdünntem Alkohol gereinigt
und schmilzt dann bei 1920. Das in üblicher Weise erhältliche Semicarbazon
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus absolutem Alkohol bei 235 ° unter Zersetzung.
In ähnlicher Weise erhält man das i7-Äthylandrostariol-(i7)-on-(3) vom Fp. 126
bis 1270 aus i7-Äthylandrostandiol-(3, 17)
vom Fp. 205° sowie das Androstanol-(i7)-5
on-(3) vom Fp. 1S20 aus den 3-trans- oder
-ei s-17-t ranis-Λη d rostan diolen.
3,04 g /J5-fl-i7-MethylandrO'Stendiol-(3, 17)
vom Fp. 202 bis 204° werden in 50 ecm Eisessig gelöst und mit einer Lösung von 1,6 g
Brom in 10 ecm Eisessig vermischt. Hierauf läßt man eine Lösung von 0,8 g Chromtrioxyd
in 50 ecm Eisessig hinzutropfen. Nach mehrstündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird
in Wasser gegossen, das ausgefallene Dibromid abgesaugt, gewaschen und in Eisessiglößung
mit 3 g Zinkstaub umgesetzt. Die nitrierte Lösung wird in Wasser gegossen
und das ausfallende /i4-r>-i7-Methylandrostenol-(i7)-on-(3)
in Äther aufgenommen. Die gewaschene und getrocknete Ätherlösung wird eingedampft und der Rückstand aus
verdünntem Alkohol bis zum konstanten Schmelzpunkt von 161 bis 1620 umkristallisiert.
Ausbeute 81 % der Theorie.
An Stelle von Eisessig kann bei der Entbromung z. B. auch Benzol als Lösungsmittel
verwendet werden.
In ähnlicher Weise läßt sich, ausgehend von 45'B-Androstendiol-(3, 17) vom Fp. 182
bis 1830, das _i4-5-Andn>stenol-(i7)-on-(3)
vom Fp. 155° gewinnen.
2,88 g Androstandion-(3,17) vom Fp. 1340
werden in 30 ecm Methylalkohol gelöst und in diese Lösung in der Siedehitze allmählich
die erforderliche Menge Natrium eingetragen. Nach Beendigung der Reduktion fällt man
durch Eingießen in Wasser, saugt ab, wäscht mit viel Wasser nach und trocknet das Reaktionsprodukt
über PhosphorpentOKyd. Es stellt ein Gemisch isomerer. Androstanolone
dar. Mit Hilfe von Digitonin und über die Semicarbazone läßt sich daraus das Androstanol-(i7)-on-(3)
abtrennen und vorteilhaft durch Chromatographie und durch Umkristalli.sation aus Hexan oder verdünntem Alkohol
reinigen. Ausbeute 6% der Theorie.
2,86 g ,d4'r>-Androstendion-(3, 17) vom
Fp. 173 bis 174° werden in Alkohol gelöst
und mit Nickelkatalysator hydriert. Nach Aufnahme der für ein Molekül berechneten
Wasserstoff menge wird die Hydrierung abgebrochen, der Katalysator von der Reaktions-
\ lösung abfiltriert und letztere in 400 ecm Wasser gegossen. Alan äthert aus. wäscht
j die Ätherlöisung mit Wasser und dampft sie im Vakuum ab. Zur Veresterung wird kurze
' Zeit mit einigen Kubikzentimetern Essig- ! säureanhydrid erwärmt, letzteres abgedampft
und der Rückstand vorteilhaft Chromatograph iert und aus verdünntem Aceton fraktioniert
umkristallisiert. Man erhält so das J i· ■' -Andrcistenol -(17)- on - (3) - acetat vom
Fp. 141 °. Ausbeute 2,5 °/o der Theorie. Beider
Verseifung entsteht das . entsprechende freie Oxyketon, das J4-5-AndrO'Stenol-(i7)-on-(3)
vom Fp. 155°.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung neuer Oxyketone der gesättigten oder ungesättigten Androstanreihe bzw. deren Ester, dadurch gekennzeichnet, daß man a) Diester von Diolen vom Typus der gesättigten oder ungesättigten Androstan diole-(3, 17) partiell verseift, die entstandene freie Carbinolgruppe in 3-Stellung, gegebenenfalls unter ■ vorübergehen dem Schutz vorhandener Doppelbindungen, zur Ketogruppe oxydiert, d. h. mit Sauerstoff abgebenden Mitteln behandelt, und die erhaltenen Ketoester gegebenenfalls reinigt und verseift; b) Diole vom Typus der gesättigten oder ungesättigten Androstendiole-(3, 17) partiell verestert, dabei entstandene, in 17-Stellung mono veresterte Diole gegebenenfalls abtrennt und in der unter a) beschriebenen Weise oxydiert; cj Diole vom Typus der gesättigten oder ungesättigten Androstandiole-(3, 17), gegebenenfalls unter vorübergehendem Schutz vorhandener Doppelbindungen, direkt partiell oxydiert und aus dem Reaktionsprodukt die in 3-Stellung oxydierten Verbindungen abtrennt; d) Diketone vom Typus der Androstandione-(3' l7) einer partiellen Reduktion unterwirft und aus dem Reduktionsprodukt die 3-Keto-i7-oxyverbindungen abtrennt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von in 17-Stellung durch Kohlenwasserstoffreste substituierten Oxyketonen der gesättigten oder ungesättigten Androstanreihe. von entsprechend in 17-Stellung substituierten Diolen bzw. ihren Estern ausgeht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die partielle ■Verseifung der Diester mit Hilfe von alkalischen Mitteln in Alkoholen unter milden Bedingungen ausführt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, daß man zur partiellen Veresterung die Diole mit der zur Veresterung dienenden Säure erwärmt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur partiellen Veresterung die Diolei mit bloß einen Äquivalent eines Acylierungsmittels, gegebenenfalls in Anwesenheit säurebindemder Mittel, umsetzt.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Oxyketone mit Acylierungsmitteln umsetzt und gegebenenfalls die erhaltenen Verbindungen wieder in ihre Komponenten spaltet.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Oxyketone bzw. ihre Ester zwecks Reinigung und Trennung mit Ketonreagenzien umsetzt und die erhalteneu Verbindungen wieder in ihre Komponenten spaltet.1 5387 8.52
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH758807X | 1935-06-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE758807C true DE758807C (de) | 1952-09-04 |
Family
ID=4534523
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG90949D Expired DE758807C (de) | 1935-06-18 | 1935-08-06 | Verfahren zur Darstellung neuer Oxyketone bzw. deren Ester |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE758807C (de) |
-
1935
- 1935-08-06 DE DEG90949D patent/DE758807C/de not_active Expired
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