DE7505183U

DE7505183U - Schaltschrank

Info

Publication number: DE7505183U
Application number: DE19757505183
Authority: DE
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1975-02-20
Filing date: 1975-02-20
Publication date: 1975-06-19

Description

Yt, 55.2

Sachsenwerk, Licht- und Kraft- Aktiengesellschaft, München

!Schaltschrank.

Die Neuerung bezieht sich auf einen Schaltschrank mit Druckentlastungsklappen und mit Betriebsmitteln, die in Abhängigkeit vom Druck im Schaltächrankinneren infolge Lichtbogenstörung einen Kurzschließer bzw. Erdungsschalter einschalten.

Die in elektrischen Anlagen vorkommenden Kurzschließer können verschiedene Ursachen haben. Die beiden wesentlichen Ursachen sind galvanische Kurzschlüsse und Lichtbogenkurzschliisse. Die galvanischen Kurzschlüsse entstehen durch Verbindung von Leitern durch einen weiteren Leiter. Lichtbogenkurzschlüsse dagegen entstehen durch einen Überschlag. In jedem Falle stellt ein Kurzschluß einen Gefahrenzustand dar, der möglichst schnell

-2-

7505183 19.06.75

hehoben werden muß, da jede Lichtbogenstörung in den Schaltschränken eine mehr oder minder große Druckwelle hervorruft. Ee ist dabei bekannt, Lichtbogenkurzschlüsse durch kurzzeitige Abschaltung der Anlage zu löschen.

Ferner ist bei einer Schaltzelle vorgeschlagen worden, die Druckentlastungsklappen als Steuerorgane für die Abschaltung der Anlage zu verwenden. Bei dieser Anlage wird hierbei durch die sich bei Druckanstieg im Inneren öffnenden Klappen ein Impuls ausgelöst, der den vorgeschalteten Leistungsschalter zur Auslösung bringt.

Weiterhin ist bekannt, der Lichtbogenstrecke einen Kurzschließer parallel zu schalten und damit den übergeordneten Leistungsschalter zur Abschaltung zu veranlassen. Der Kurzschließer wird hierbei von einem Indikator gesteuert, der den Lichtbogen oder Druckanstieg in der Schaltzelle erfaßt.

Dieses Verfahren ist relativ aufwendig. Außerdem sind die Auslösezeiten infolge des indirekt wirkenden Auslösesystems noch zu lang.

Der Neuerung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Schaltschrank mit von Druckentlastungsklappen gesteuerten Kurzschließer zu schaffen, wobei besonders einfacher Aufbau und kurze Auslösezeiten des Systems angestrebt werden.

Neuerungsffemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Druckent-

-3-

7505183 19.06.75

lastungsklappen über Gestänge mit dem Kurzschließerantrieb derart gekuppelt sind, daß bei sich öffnenden Druckentlastungsklappen der Kurzschließer bzw. Erdungsschalter eingeschaltet wird und andererseits der Kurzschließer bei geschlossenen Druckentlastungsklappcn unabhängig von diesen schaltbar ist.

Durch den Gestängeantrieb wird eine direkt wirkende Steuerung des Kurzschließers erhalten, die robust ist und sicher in der Kompressionsphase des Störlichtbogens rasch den Kurzschließer betätigt. Zusätzlicher Energie zur Betätigung des lichtbogenunterbrechenden Gerätes bedarf es hierbei nicht.

Bei größeren Schaltschränken mit mehreren Druckentlastungsklappen ist zweckmäßig, diese durch eine formschlüssige Verbindung, z. B. Gestänge, miteinander zu verbinden.

Ein Alisführungsbeispiel der Neuerung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Ee zeigen

Fig. 1 schematisch einen Schaltschrank in Seitenansicht mit geschlossenen Druckentlastungsklappen, die über Gestänge mit dem Auslöser eines Kurzschließschalterantriebes gekuppelt sind,

rig. 2 den in Fig. 1 abgebildeten Schaltschrank,

-4-

7505183 19.06.75

jedoch mit geöffneten Druckentlastungsklsppen und eingeschaltetem Kurzschließer.

In der Zeichnung ist mit 1 der Schaltschrank, mit 2 der Kurzschließer, wit 3 und t sind die Druckentlastungsklappen bezeichnet. Mittels eines aus Isolierstoff bestehenden Gestänges 5 sind die Druckentlastungsklappen 3, 4, miteinander mit einem weiteren Gestänge 5a verbunden sind, mit dem Ausloser 6 des Kurzschließerantriebcs derart gekuppelt, daß bei sich infolge InnendrucUes öffnenden Druckentlastungsklappen der Kurzschließer 2 eingeschaltet wird. Die Zapfen-KuliFsenverbindung 7, 8 (Langlochverbindung) ermöglicht, daß bei geschlossenen Druclentlastungsklappon 3, 4 der Kurzschließer bzw. Erdungsschalter ein- und ausgeschaltet von der Bedieniingeseite werden kann. Mit 9 ist die Feder des als Spi ungantriebes ausgebildeten Errhingsschaltcrantriebes bezeichnet. Die Feder 9 stützt sich hierbei mit dem einen Enrle am Schal tsclirank-

, rahmen und mit dem anderen Ende an einer Kurbel 6 der Schalterwelle 10. Überschreitet die Kurbel den Kippnrikt in Pf e i Ir ichting A, so wirü der Kurzschließer von der Feder 9 eingeschaltet. Die L'inschaltste1 lung der Schaltmosser 11, der Feder 0 und des Gestänges ist hierbei in Figo 2 dargestellt.

■ Funktionsweise:

Ir. Betriebsstellung nehmen die Druckentlastungsklappen ö und 4, die Gestänge 5, 5a, die Kurbeln 6, Ga, die Feder 9 und das Schaltmesser die in Figur 1 eingezeichnete Lage ein. Tritt innerhalb des Schaltschrankes 1 infolge aines Störlichtbogens ein Überdruck P

-5-

7505183 19.06.75

auf, so werden die Druckentlastungsklappen in Pfeilrichtung C geöffnet. Gleichzeitig wird über Gestänge 5 bzw. zusätzlich über das Gestänge 5a, über die Zapfen-Kulissenverbindung 8 und über die Kurbel 6a der Antrieb betätigt. Dabei wird die Energie der Feder 9 freigegeben und die Schaltmesser eingeschaltet. Durch dsn dadurch eingeleiteten Kurzschluß wird der Störlichtbogen unterbrochen und durch vorgeschalteten Leistungsschalter ausgelöst. Der Erdungsschalter und die Druckentlastungsklappen 3, nehmen hierbei die in Fig. 2 abgebildete Stellung ein. In Verbindung mit Schnellantrieben kann die Dauer der Störlichtbogenbeanspruchung auf etwa. 60 - 80 ms begrenzt werden, einer Zeit also, in der die thermischen Beanspruchungen für die Werkstoffe im Schaltschrank und für die Bedienenden noch keine kritischen Werte erreicht,, Soll beil ungestörten Betriebsverhältnissen, d. h. bei geschlossenen Druckentlastungsklappen 3, 4 der Erdungsschalter geschaltet werden, so ist dies auf Grund der Zapfen-Kulissenverbindung 7, möglich., Während des Einschaltens gleitet hierbei der Zapfen 7 entlang der Kulisse nach oben, wobei die Druckentlastungsklappen dennoch in geschlossener Stellung verbleiben.

Claims

-6-Schutzansprüche

1. Schaltschrank mit Druckentlastungsklappen und mit Betriebsmitteln, die in Abhängigkeit vom Druck im Schaltschrankinneren infolge Lichtbogenstörung einen Kurzschließer bzw. Erdungsschalter einscl.alten dadurch gekennzeichnet, daß die Druckentlastungsklappen (3, 4) über Gestänge (5, 5a) mit dem Kurzschließerantrieb (9) derart gekuppelt sind, daß bei sich öffnenden Druckentlastungsklappen (3, 4) der Kurzschließer bzw. Erdungsschalter (2) eingeschaltet wird und andererseits der Kurzschließer (2) bei geschlossenen Druckentlastungsklappen (3, 4) unabhängig von diesen schaltbar ist.

2. Schaltschrank nach Anspr>chi dadurch gekennzeichnet, d_aß der Auslöser mit dem Gestänge mittels einer Zapfen-Kulissenverbindung bzw. Zapfen-Langlochverbindung (7,8) gekuppelt ist, wobei die Kulisse in ihrer Länge so bemessen ist, daß die Antriebekurbel (6a) des Kurzschließers bei geschlossenen Druckentlastungsklappen (3, 4) schwenkbar ist.

3. Schaltschrank nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Gestänge (5, 5a) mit dem Antrieb mittels einer auf der Schalterwelle 10 angeordneten Kurbel (6a) verbunden sind.

-7-

7505183 19.06.75

4. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Druckent]astnngsklappen (3, 4) den Schaltschrank (l) oben abdecken und mittels Gestänge (5a) gelenkig miteinander verbunden sind, daß beim Offnen einer Druckentldstungsklappe (3, 4) die anderen mitgeöffnet und der Kurzschließer eingeschaltet wird.

5. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 und 4 dadurc\ gekennzeichnet , daß das Gestänge (5, 5a) vornehmlich aus Isolierstoff besteht.

7505183 19.06.75