DE749739C - Verfahren zur Herstellung oelsparender Bindemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oelsparender Bindemittel

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DE749739C
DE749739C DE1938749739D DE749739DD DE749739C DE 749739 C DE749739 C DE 749739C DE 1938749739 D DE1938749739 D DE 1938749739D DE 749739D D DE749739D D DE 749739DD DE 749739 C DE749739 C DE 749739C
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DE1938749739D
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Dr Wilhelm Rheinheimer
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  • Verfahren zur Herstellung ölsparender Bindemittel Das Patent 726 053 schützt in einem Ver= fahren zur Herstellung ölsparender Bindemittel durch Blasen und gleichzeitiges Behandeln trocknender, gegebenenfalls vorgedickter Öle mit geringen Mengen faktisiererider Mittel bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls in Gegenwart von Sikkativen, die besondere Maßnahme, daß die Öle in Gegenwart von vorzugsweise i bis 2% elementarem Schwefel bei Temperaturen von unter ioo° längere Zeit mit Luft oder Sauerstoff geblasen werden. Dabei können nur etwa bis zur doppelten oder dreifachen Viscosität eingedickte und dann abgekühlte Öle venvendet werden. Bei weiterer Durcharbeitung dieses Verfahrens hat sich ergeben, daß man zu ausgezeichneten Anstrichmitteln gelangt, wenn Trane oder Fischöle für sich oder in Mischung mit anderen trocknenden Ölen, wie Leinöl, Perülaöl, als Ausgangsstoffe verwendet werden. Wenn Trane oder Fischöle entsteariniert, entschleimt und sikkativiert werden, so erhält man beim Auftrag stets nachklebende Filme. Durch Oxydation oder Hitzebehandlung tritt zwar eine Verbesserung der filmbildenden Eigenschaften derartiger Trane und Fischöle ein, jedoch nicht in dem--AusmaBe, daß die erhaltenen Erzeugnisse ällgemein als hochwertige Bindemittel verwertet werden können.
  • Es ist zwar bereits bekanntgeworden, aus geblasenen Tranen oder Fischölen, gegebenenfalls nach Mischung mit anderen trocknenden Ölen, Bindemittel für Anstrichzwecke herzustellen. Die nach diesem Verfahren hergestellten Erzeugnisse sind aber den Erzeugnissen nach der Erfindung weitgehend unterlegen. Ein entstearinierter Sardinentran führt nach der Behandlung gemäß der Erfindung zu einem Anstrichmittel von verblüffender Härte und Elastizität, was beim Arbeiten nach dem bekannten Verfahren nicht der Fall ist. Wie Vergleichsversuche ergeben haben, liefert weder einfaches Oxydieren noch das dazu weit umständlichere Hitzepolymerisieren ein gleich gutes Ergebnis. Der Unterschied kann besonders augenfällig gemacht werden, wenn man beispielsweise Sardinentran unter sonst gleichen Bedingungen einmal ohne Zusatz, ein anderes Mal in Gegenwart von Schwefelblüte mit Luft bläst, das dritte Mal den Tran im Kohlensäurestrom bei 300° polymerisiert. Nach Verdünnen mit Lackbenzin und Sikkativieren liefern die nur mit Luft behandelten oder nur hitzepolymerisierten Standöle einen weichen, schmierigen Film, das in Gegenwart von Schwefel erhaltene Standöl dagegen einen wesentlich härteren und widerstandsfähigen,, elastischen Film. Unterwirft man eine Mischung von beispielsweise 75 Teilen Sardinentran mit 25% Leinöl dem Verfahren nach dem Hauptpatent, so sind die erhaltenen Filme einem reinen Leinölfilm praktisch gleichwertig. Wenn man Mischungen von Fischölen oder Tranen mit anderen trocknenden Ölen herstellen will, kann auch so verfahren werden, daß nur jene der Behandlung unterworfen und diese kurz oder nach Been;d:igung des Blasens mit Luft zugesetzt werden.
  • Weiterhin sind Verfahren zur Gewinnung eines Leinölfirnisersatzes bekanntgeworden, die auf einer Art Anspaltung und Abdestillieren gesättigter Fettsäuren mittels überhitzten Wasserdampfes beruhen, wonach der polymerisierte Rest als Grundlage des Anstrichmittels zur Verwendung kommt. Die dabei abdestillierten Mengen sind jedoch ziemlich beträchtlich, so daß nur etwa 6o % des angewandten Tranes zur anstrichtechnischen Verwendung gelangen. Demgegenüber wird nach der Erfindung die Gesamtmenge des entstearinierten Tranes verwendet. Das ist bereits von erheblichem Vorteil. Darüber hinaus ist die Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wesentlich einfacher als die Anlage zur Durchführung der bekannten Verfahren.
  • Im übrigen wird das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung durchgeführt wie das Verfahren nach dem Hauptpatent. Die Behandlung kann also in Gegenwart von Sikkativen erfolgen; man kann ferner durch Kochen vorverdickte Öle verwenden oder die Öle nur bis etwa zur doppelten oder dreifachen Viscosität voreindicken, dann abkühlen und darauf mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart von Schwefel blasen.
  • An Stelle von Schwefel können auch Stoffe verwendet werden, welche leicht Schwefel abgeben.
  • Durch die Erfindung wird der Wert von Tranprodukten sowohl für sich als auch in Mischung mit Leinöl in technisch denkbar einfachster Form erheblich gesteigert.
  • Ausführungsbeispiele i. ioo Teile entstearinierter Sardinentran werden mit i1/4 Teilen Schwefelblüte vermischt und bei 70° C 22 Stunden mit Luft geblasen. Die verdickte Masse wird mit 35% Lackbenzin verdünnt und mit 3/4% Kobalt-Mangan-Linoleat sikkativiert. Der erhaltene Firnis gibt nach I -4stündigem Trocknen einen klaren, festen, dabei elastischen und widerstandsfähigen Film. Die Verarbeitung mit allen bekannten Pigmenten gibt in. jeder Hinsicht hochwertige Anstrichmittel.
  • z. 75 Teile entschleimter Heringstran und 25 Teile Leinöl werden, wie nach- Beispiel i, bei Gegenwart von i1/4 Teilen Schwefelblüte 24 Stunden bei 70° C mit Luft behandelt. Mit 4o Teilen Lackbenzin verdünnt und mit 3/4% Kobalt-Mangan-Soligen sikkativiert, erhält man einen Film, der dem eines reinen Leinölfirnisses praktisch gleichwertig ist. Die Anstriche mit den üblichen Pigmenten sind von solchen mit reinem Leinölfirnis fast nicht zu unterscheiden.
  • 3. 8o Teile Pilchardöl und 2o Teile Perillaöl werden bei 70'C 28 Stunden mit 11/4% Schwefelblüte geblasen. Nach Verdünnung mit 30 % Lackbenzin und Sikkativierung mit 3/4% Kobalt-Mangan-Linoleat wird ein Anstrichmittel erzielt, dessen Eigenschaften den in Beispiel i und 2 geschilderten Verhältnissen entsprechen.
  • 4. 8o Teile entstearinierter, japanischer Sardinentran werden mit i Teil Schwefelblüte bei 75° C 24 Stunden mit Luft geblasen. Nach Beendigung des Blaseprozesses werden 2o Teile Leinöl zugegeben, anschließend mit 35 Teilen Lackbenzin verdünnt und mit i % Kobalt-Mangan-Soligen sikkativiert. Auch die Eigenschaften dieses Anstrichmittels sind ausgezeichnet.
  • 5. 50 Teile entstearinierter und entschleimter Robbentran und 3o Teile Leinöl werden mit i Teil Schwefelblüte bei 75° C 26 Stunden geblasen. Nach Beendigung des Blasens werden weitere 2o Teile Leinölfirnis hinzugefügt. Nunmehr wird, wie in den anderen Beispielen, mit Lackbenzin bis zur Firniskonsistenz verdünnt und mit 3/4% Kobalt-Mangan,-Soligen fertig sikkativiert. Auch dieses Bindemittel liefert mit allen Pigmenten brauchbare Anstriche.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung ölsparender Bindemittel gemäß Patent 726o53, dadurch gekennzeichnet, daß Trane oder Fischöle für sich oder in Mischung mit anderen trocknenden Ölen bei Gegenwart von elementarem Schwefel mit sauerstoffhaltigen Gasen, wie Luft, oder mit Sauerstoff geblasen werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Farbenzeitung (1g34), S.198; (I935) S. 1oog; deutsche Patentschriften ..... Nr. 272 465, 273347.
DE1938749739D 1938-03-25 1938-03-25 Verfahren zur Herstellung oelsparender Bindemittel Expired DE749739C (de)

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