DE747057C

DE747057C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von innen gummierten gewebten Schlaeuchen

Info

Publication number: DE747057C
Application number: DET53535D
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Grimm
Original assignee: THUERINGER SCHLAUCHWEBEREI und
Current assignee: THUERINGER SCHLAUCHWEBEREI und
Priority date: 1940-03-15
Filing date: 1940-03-15
Publication date: 1944-09-06

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von innen gummierten gewebten Schläuchen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von innen gummierten, gewebten Schläuchen.
Derartige innen gummierte, gewebte Schläuche werden in bekannter Weise so hergestellt, daß ein Schlauch aus einer Natur- oder Kunstkautschukmischung in der gewünschten Abmessung des fertigen Schlauches auf einer Spritzmaschine gespritzt und dann im Kessel mit Wasserdampf so weit anvulkanisiert wird, daß dieser Schlauch die für die Weiterverarbeitung nötige Zugfestigkeit erhält, d. h. heim Einziehen in den gewebten Schlauch nicht zerreißt und sich nicht zu sehr ausdehnt. Derartige Schläuche weisen Längen von 30 m und mehr auf. Auf diesen anvulkanisierten Schlauch wird in seiner ganzen Länge auf die Außenseite eine Klebschicht zur Herstellung eimer innigen Verbindung mit dem Gewebeschlauch aufgebracht. Der mit der Klebschicht versehene Gummi schlauch (Manchon) wird sodann in den Gewebeschlauch eingezogen. Durch Unterdruckstellen mit Dampf wird der anvulkanisierte Gummischlauch gegen die Wand des gewebten Schlauches gedrückt, wobei die Vulkanisation der aufgebrachten Klebschicht und die Fertigvulkanisation des anvulkanisierten Schlauches zugleich mit einer innigen Bindung mit dem Gewebe erfolgt.
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, um die Kleblschicht auf den Gummischlauch aufzubringen.
Nach dem am meisten verbreiteten Verfahren wird durch mehrmaliges Überstreichen mit einer Gummilösung in Benzin oder Benzol und Verdampfenlassen des Lösungsmittels die Klebschicht auf den vorvulkanisierten Schlauch aufgebracht. Dieses Verfahren hat eine große Menge Nachteile; es muß I. eine Mischung des Klebgummis auf dem Walzwerk hergestellt werden; - 2. diese Mischung in Rührwerken in Benzin oder Benzol gelöst werden; 3. der von der Maschine gespritzte und lereits anvulkanisierte Schlauch erst gereiliegt und dann auf der einen Seite mit Lösung eingestrichen werden. Dann wird der Schlauch herumgedreht und auch auf der zweiten Seite gestrichen, wobei die Ränder des Schlauches meist nur wenig mit Lösung bedeckt werden Ein gleichtnäßiges Überstreichen mit der Hand ist nie gervährleistet, so daß nach dem Trocknen Stellen mit dickerer und dünnerer Gummiklelbschicht abwechseln; 4. sind zum Einstreichen dieser 30 m langeil Schläuche große Tische und ausgedehnte Räumlichkeiten nötig; 5. geht das zur Lösung verwendete Lösungsmittel verloren, oder es muß eine teuere Rückgewinnungsanlage angeschafft werden; 6. ist dieses Verfahren mit großer Feuersgefahr verbunden und 7. zur Absaugung der giftigen Lösùngsmitteldämpfe eine große Absauganlage nötig.
Ein zweites Verfahren besteht darin, daß eine dünne Kautschukplatte aus der Klebmischung am Kalander gezogen, in Streifen geschnitten und auf den vorvulkanisierten Schlauch aufgebracht und durch Handrollen angerollt wird. Dieses Verfahren soll schwierig und umständlich durchzuführen sein, außerdem tritt an der Stoßstelle der Platten immer eine Verdickung der Gummischicht ein.
Dieses letztere Verfahren kann in bekannter Weise auch so abgeändert uncl durchgeführt werden, daß die Platte direkt am Kalander auf den vorgeheizten Schlauch, der zuerst noch aufgerauht werden muß, aufgebracht wird. Dabei bleiben jedoch die beiden Seitenfalten des Manchons ohne Belag, so daß diese noch nachträglich mit einer Lösung eingestrichen werden müssen.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird der Manchon erst aus der Spritzmaschine gespritzt und vorgeheizt. Auf diesen vorgeheizten Manchon wird in flachem Zustande (ohne Anwendung eines Dornes) mittels eines Querkopfes die Elebschicht aufgespritzt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß erst die Schläuche gespritzt, dann vorvulkanisiert und dann nochmals überspritzt werden müssen, wobei es schwer sein soll eine gleichmäßige Schicht zu erreichen.
Alle diese Verfahren sind umständlich und kostspidig und benötigen alle ein Mehrfaches an Arbeitsgängen.
Zweck der Erfindung ist es nun, das Herstellungsverfahren für innen gummierte, gesiebte Schläuche zu vereinfachen und zu verbilligen. Dies geschieht dadurch, daß der auf der Schlauchmaschine gespritzte, unvulkanisierte Schlauch nur auf seiner Innenseite dadurch anvulkanisiert wird, - daß während des Spritzens eine Ultrabeschleunigerlösung g auf die Innenwand des sich bildenden Schlauches aufgebracht und nach dem Verdunsten des Lösungsmittels der Gummisehlauch durch .ißluft auf der Innenseite anvulhanisiert nI,avobei die IQl ebekraft der unvulkanisierten Außenschicht für die Verbindung mit gewebten Schlauch erhalten bleibt. Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist im Dorn der Schlauchmaschine eine Düse zum Aufsprühen der Tltrabescbleunigerlösung gegen die Innenwand des sich bildenden Schlauches vorgesehen.
Es ist bei der Herstellung von Gummierzeugnissen wohlbekannt, nur eine teilweise Vulkanisation vorzunehmen. So werden z. B.
Autoschläuche o. dgl. nur teilweise vulkanisiert, um durch die Plastizität der unvulkanisierten Mischung eine Selbstabdichtung bei Beschädigungen des Schlauches zu bewirken.
Auch in der Rabelindustrie wurde eine Anvulkanisation der Gummiisolierung angewendet, um durch den plastischen Gummi die fertigvulkanisierten Teil der Isolierung gegen den Einfluß des Ozons zu schützen. Diese bekannten Verfahren konnten aber keine Anregung zur Herstellung von innen gummierten gewebten Schläuchen geben, da bei diesen ganz andere Voraussetzungen vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung innen gummierter Gewebeschläuche den wesentlichen Vorteil, daß die Vorvulkanisation des Gummischlauches im Kessel, das Reinigen des vorvulkanisierten Gummischlauches und das Anfertigen einer Slischullg für die Gummilösung, das Herstellen der Gummilösung und das Aufstreichen derselben auf den vorvulkanisierten Schlauch fortfallen können.
Abgesehen von dieser erheblichen Ersparnis an Zeit und Arbeit wird auch an Material gespart, indem das für die Gummilösung nötige Lösungsmittel und außerdem auch der für die Gummilösung nötige Gummi wegfällt. (Ersparnis an Mischlohn, Maschinenkraft und Lohn für die Herstellung der Lösung.) Alle dieseVorteile werden dadurch erreicht, daß bei der erfindungsgemäßen Behandlung des Guinmischlauches die Außenseite noch unvulkanisiert verbleibt und daher noch so viel Klebstoff enthält, daß durch die Fertigvulkanisation des in den Gewebeschlaucll eingezogenen Gummis-chlauches eine überaus zuverlässige Bindung zwischen den beiden Schläuchen bewirkt wird. Auf der Zeichnung ist veranschaulicht, wie sich das Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung einer Schlauchspritzmaschine durchführen läßt.
Hierbei ist lediglich die Schlauchspritzdüse senkrecht geschnitten gezeigt, während alle anderen Teile der Maschine wet,gelassen sind.
Der Spritzloopf Ider Schlauchmasohine besteht, wie üblich, aus dem Mundstück I, das durch eine Überwurfmutter 2 gehalten und hierdurch im Kopf 3 der Maschine befestigt ist. Axial im Mundstück I ist in bekannter Weise ein Dorn 4 angeordnet, der einen die Wandstärke des zu spritzenden Schlauches bestimmenden Ringspalt 5 zwischen sich und dem Mundstück freiläßt. In der Dorumitte ist eine Bohrung 6 vorgesehen, in die eine Zerstäuberdüse 7 eingeschraubt ist.
Die unvulkanisierte Gummimischung 8 wird in Richtung der Pfeile gegen das Mundstück I gepreßt und verläßt die Maschine in Form eines SeNauches g, dessen Abmessungen durch den Ringspalt 5 bestimmt werden.
Durch die Bohrung 6 wird nun unter Druck ein an sich bekannter Ultrabeschleuniger in -Lösung zugeführt und ;durch die Düse 7 gegen die Innenwandung des Schlauches g zerstäubt, und zwar in einer solchen Menge, daß die Oberfläche der Innenwand des Schlauches durch das Lösungsmittel etwas erweicht und so der in der Lösung befindliche Ultrabeschleuniger bis zu einer gewissen Tiefe in die Schlauchwandung eintreten kann.
Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels wird heiße Luft durch den noch unvulkanisierten Schlauch geleitet und eine Vulkanistation lediglich der inneren Schicht des Schlauches hervorgerufen, so daß dieser die für das Einziehen in den Gewebeschlauch notwendige Zugfestigkeit erhält. Die Außenschicht bleibt unvulkanisiert und ermöglicht die zuverlässige Verbindung beider Schläuche wie die nach bekannten Verfahren gesondert aufgebrac4te Gummilösung oder Klebschiebt.
Der SchIauch wird dann in üblicher Weise in den Gewebeschlauch eingezogen, mitDampf an die Wandung des Gewebeschlauches augedrückt und fertigvulkanisiert.
PATENTANSPÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von innen gummierten Gewebeschläuchen, bei dem ein Gummischlauch in den Gewebeschlauch eingeführt, durch gespannten Wasserdampf gegen die Innenwand des gewebten Schl,auches gedrückt und vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der gespritzte, unvulkanisferte Schlauch nur auf seiner Innenseite dadurch anvulkanisiert wird, daß während des Spritzens eine Ultratbeschleunigerlösung auf die Innenwand des Schlauches aufgebracht und nach dem Verdunsten des Lösungsmittels der Schlauch durch Heißluft auf der Innenseite vulkanisiert wird, wobei die Klebkraft der unvulkanisierten Außenschicht für die Verbindung mit dem gewebten Schlauch erhalten bleibt.

Claims

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß im Dorn der Schlauchmaschine eine Düse zum Aufsprühen der Ultrabeschleunigerlösung gegen -die Innenwandung des sich bildenden Schlauches vorgesehen ist.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... Nr. 673 882; österreichische - - - 132 I06; französische - - 803 472; I.-G.-Werbeschrift »Ultrabeschleunigei!für die Kautschukindustrie«, Seite 42.