DE744124C

DE744124C - Transporteinrichtung zur Oberflaechenbehandlung, insbesondere fuer galvanische und elektrochemische Zwecke

Info

Publication number: DE744124C
Application number: DES142462D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Kissel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1940-10-02
Filing date: 1940-10-02
Publication date: 1944-01-10

Description

Transporteinrichtung zur Oberflächenbehandlung, insbesondere für galvanische und elektrochemische Zwecke Für galvanische und elektrochemische Verfahren hat man schon mehrfach Anlagen entwickelt, bei denen der Transport der zu behandelnden Teile durch die einzelnen Bäder, Vorbehandlungsbäder, Elektrolysenbad und Nachbehandlungsbäder, selbsttätig erfolgte. Prinzipiell ist man dabei so vorgegangen, daß die zu behandelnde Ware auf Stangen aufgehängt wurde, die dann durch ein in seinen Einzelheiten oft recht kompliziertes Antriebssystem in die einzelnen Bäder eingehängt, sodann wieder hochgehoben und in das nächste Bad gebracht wurden, bis sämtliche für den Behandlungsvorgang vorgesehenen Bäder durchlaufen waren. Alle Teile dieses Antriebssystems werden von einer gemeinsamen Kraftquelle aus angetrieben, wodurch die Kraftübertragung verhältnismäßig schwierig und dadurch auch leicht Störungen unterworfen ist.
Beispielsweise wurde eine Transporteinrichtung ent@vickelt, die die Warenstangen mit Hilfe von Mitnehmerketten in horizontaler Richtung durch das Bad befördert. So.-bald die Länge des Bades durchschritten ist, wird die Warenstange von einer ortsfesten Hebevorrichtung erfaßt und so hoch gehoben, daß die Unterkante der Warenteile über den Badtrögen zu liegen kommt. Sodann wird eine horizontale Bewegung eingeschaltet, durch die die Ware bis über den nächsten Badtrog befördert wird. Dort wird sie wieder in das Bad eingesenkt und aufs neue von der vorhin erwähnten Mitnehmerkette erfaßt. Es werden also hier zwei in verschiedenen Niveaus verlaufende Horizontalbewegungen und eine Vertikalbewegung durch besondere Antriebseinrichtungen, die aufeinander genau abgestimmt sein müssen, bewirkt. Eine Veränderung der Badgröße oder der Bäderzahl erfordert einen vollständigen Umbau der Transporteinrichtung.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätige Transportanlage für galvanische und elektrochemische Verfahren zu schaffen, bei der die Fortbewegung durch eine Vorrichtung durchzuführen ist, deren einzelne Teile mit Einzelantrieb ausgestattet sind und die auch nachträglich allen bei der Durchführung des Verfahrens erforderlich werdenden Änderungen ohne Schwierigkeiten angepaßt werden kann. Erfindungsgemäß wird dies bei Transporteinrichtungen, die für Hub-und Fortbewegung getrennte elektrische Antriebe besitzen, dadurch erreicht, daß # die Führungen, in denen die Warenstangenträger gehoben und gesenkt werden, zu beiden Seiten der Bäderreihe in der Fortbewegungsrichtung der Ware über den Bädern hängend entlang bewegt werden.
Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung ist in der Fig. i dargestellt. Auf einem Querträger i befindet sich ein Motor 2, der durch die verlängerten Wellen 3 unter Vermittlung von zwei Kegel- oder Schneckenradgetrieben d, die Spindeln 5 gleichmäßig schnell antreibt. Geführt durch Führungen 6 bewegt sich der Warenstangenträger 7, der an seinen Enden je eine Mutter 8 trägt, nach oben oder nach unten, je nach dem Umdrehungssinn des Umkehrmotors 2. Die Warenstange g, auf welcher die zu behandelnden Teile schon vorher aufgehängt wurden, wird beispielsweise durch eine elektromagnetisch betätigte Greifvorrichtung io am Warenstangenträger 7 an zwei Stellen in geringer Entfernung vom Warenstangenträger aufgehängt. Dadurch ist eine schwingungsfreie Verbindung der Warenstangen mit dem Warenstangenträger gesichert. Weder beim Hochheben und Senken noch beim Anfahren oder Halten tritt ein Schwingen der Warenstangen ein, so daß eine Beschädigung der aufgehängten Waren nicht auftreten kann. Beim Einsenken der Waren in das Bad wird die Warenstange auf die Trogkante aufgelegt. Der Querträger i ruht an seinen Enden auf zwei Laufkatzen i i, die in bekannter Weise durch einen Antriebsmotor 12 nach vorwärts oder rückwärts bewegt «erden können. An Stelle von zwei Laufkatzen-kann auch ein Laufkran treten. Die Laufkatzen laufen auf Schienen 13, die auf den Konsolen 1.4 oder in sonstiger geeigneter Weise befestigt sind.
An Stelle der Spindeln 5 können auch andere Antriebsvorrichtungen treten, die in gleicher Weise von dem Motor in der einen oder in der anderen Richtung bewegt werden. Sie tragen an Stelle der Mutter 8 je ein Gleitstück, das die Enden des Warenstangenträgers bildet. Auch Zahnstangen sind anwendbar. Das Heben und Senken wird durch entsprechende Schalter, die in Abhängigkeit von der Zeit und von der Fortbewegung des zu behandelnden Gutes betätigt werden, selbsttätig gesteuert. Auch die Fortbewegung des Gutes geschieht nach einem torgegebenen Programm selbsttätig. In den Fig. i und 2 ist die Ware mit 15 bezeichnet, sie taucht in einen Badbehälter 16. Aus der Abb. 2 ist die Anordnung der einzelnen Badbehälter, die in der Fortbewegungsrichtung der Ware hintereinander aufgestellt sind, ersichtlich.
Gegenüber den bekannten Einrichtungen hat die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Reihe von bedeutenden Vorteilen. Sie kann sowohl dazu dienen, um die einzelnen Warenstangen durch alle Bäder in kontinuierlichem Fluß hindurchzuführen oder auch dazu, immer nur einen begrenzten Weg über den Bädern zurückzulegen. In letzterem Falle ist es notwendig, die Warenstangen selbsttätig durch Greifer, gegebenenfalls bei großen Anlagen unter Zwischenschaltung von L'hergabeeinri:chtungen, oder Rasten von einer Transportvorrichtung auf die andere zu -übergeben. Handelt es sich darum, die Waren zuerst jeweils nur kurze Zeit in einzelne Vorbehandlungsbäder und sodann längere Zeit in einem Elektrolvsenbad zu behandeln, so ist es auch möglich, nur den Transport bis zu dem Elektrolysenbad, das von einem einzelnen langen Trog gebildet wird, durch die erfindungsgemäße Transportvorrichtung vorzunehmen, den Weitertransport in dem Elektrolysenbad selbst, in welchem ein Heben und Senken nicht erforderlich ist, Jedoch durch einfache kontinuierlich wirkende, an sich bekannte Transportvorrichtungen, z. B. zu beiden Seiten des Elektrolysentroges, zu bewirken. Sobald eine Warenstange das Ende des Elektrolysentroges erre;icht hat, wird sie dann wieder von der selbsttätigen Hebevorrichtung herausgehoben und weiterbefördert.
Durch die einfache Konstruktion und die ,weitgehende Verwendung von marktgängigen Teilen ist die erfindungsgemäße Transportvorrichtung in ihrer Herstellung vor allem auch außerordentlich billig. Sie kann ohne erhebliche Kosten je nach Bedarf den sich ändernden Behandlungsbedingungen in kürzester Frist angepaßt werden.

Claims

PATENT ANSPRÜCHE: i. Transporteinrichtung zur Oberflächenbehandlung, insbesondere für galvanische und elektrochemische Zwecke, bei welcher für Hub- und Fortbewegung getrennte elektrische Antriebe vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen, in denen die Warenstangenträger gehoben und gesenkt werden, zu beiden Seiten der Bäderreihe in der Fortbewegungsrichtung der Ware über den Bädern hängend entlang bewegt werden.