DE741350C - Vergleichsschutz - Google Patents

Description

• Vergl$ichsschutz Zusatz zum Patent 643 206 Gegenstand des Hauptpatents ist eine von der Stromstärke und dem Vergleich der Energierichtungen an den beiden Streckenenden abhängige Streckenschutzschaltung. Gemäß dem Hauptpatent setzt die Auslösung eines Leitungsschalters eine Stromstärke voraus, die um sein vorher bestimmtes Mindestmaß über der ebenfalls vorher festgelegten Mindeststromstärke für das Zustandekommen eines Sperrbefehls bei Energieabfiuß liegt. Zu diesem Zweck werden z. B., wie in Fig. i des Hauptpatents dargestellt, an jedem Strekk enende ein Richtungsrelais und zwei stromabhängige Annegerelais vorgesehen, die auf verschiedene Werte :eingestellt sind. Die Anordnung ist so getroffen, daß eine Auslösung möglich ist, wenn an einem Streckenende das höher eingestellte Stromrelais seinen Kontakt geschlossen hat und das Energierichtungsrelais den Einwärtskontakt schließt, sofern nicht vom anderen Ende !ein Sperrbefehl kommt. Dieser Sperrbefehl erfolgt dann, wenn am anderen Ende das Richtungsrelais nach auswärts zeigt und dort die Stromstärke ausreicht, das tiefer eingestellte Str3mnelais zum Ansprechen zu bringen. Im Hauptpatent sind auch noch andere Schaltungen angegeben.
• Erfindungsgemäß -wird diese Maßnahmebei Vergleichsschutzeinrichtungen angewendet, die :ohne Zuhilfenahme der Netzspannung arbeiten, also bei Einrichtungen, bei denen nur die Ströme an den beiden Leitungsenden miteinander verglichen werden. Dadurch wird. auch bei solchen Anordnungen erreicht, daß man. die Einrichtung so treffen kann, daß auch bei ,einsseitiger Speisung und einem Fehler auf der Strecke, diese abgeschaltet wird. ohne daß jedoch Fehlschaltungen b°i aul3enliegenden Kurzschlüssen möglich sind.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. An dem litiken Streckenende ist ein wattmetrisches Relais i vorgesehen, dessen eine Stromspule 5 vom Stromwandler 4. am linken Leitungsende erregt wird. Von dem gleichen Stromwandler werden ferner ein Stromrelais 3 und ein weiteres Stromrelais 2 erregt. Das Stromrelais 3 wird so, eingestellt, daß seine Ansprechstromstärke höher ist als die des Stromrelais 2. Das -erste spricht also beispielsweise bei 6 Ampere, das. zweite bei 5 Ampere an. Der Kontakt 8 des Stromrelais 3 und der Kontakt 7 des wattmetrischen Relais i, welcher, wenn von diesem nur eine Spule erregt ist, geschlossen ist> liegen in Reihe mit der Au.slösespule io des Leitungsschalters. Am rechten Streckenende sind dieselben Anordnungen vorgesehen, und sie sind auch mit denselben Bezugszeichen, nur mit dem Index ' versehen, bezeichnet. Die weitere Stromspule 6 des wattmetrischen Relais wird vom Strom des rechten Stromwandlers 4.' mit Hilfe des Hilfswandlers 12' erregt. Dieser Wandler ist durch den Kontakt g' kurzgeschlossen, sofern das Relais 2' nicht erregt ist. Wird es erregt, so schaltet es unterbrechungslos die Sekundärwicklung des Stromwandlers 12' auf die Wicklung 6. Die wattmetrischen Relais werden so erregt, daß, wenn die Ströme am rechten und linken Leitungsende die gleiche Richtung haben, der Kontakt 7 bzw. 7' geöffnet wird, während, wenn sie entgegengesetzte Richtung haben, dieser Kontakt geschlossen beleibt. Durch die wattmetrischen Relais werden also die Ströme nach ihrer Phasenlage miteinander verglichen.
• Tritt ein Kurzschluß auf dür Leitungsstrecke i i auf, so sprechen sämtliche Relais an, und das Richtungsrelais i bzw. i' wird so erregt, daß es seinen Kontakt geschlossen hält. Infolgedessen werden die Leitungsschalter an beiden Streckenenden ausgelöst. Erfolgt die Speisung z. B. nur von der linken Seite, s,) würden die Relais am rechten Ende der Leitung nicht erregt, die Ausschaltung der Leitungsstrecke am linken Ende erfolgt aber trotzdem, weil das Relais i seinen Kantakt geschlossen hält und das Anregerelais 3 anspricht. Erfolgt ein Kurzschluß, der beispielsweise rechts von der Strecke i i liegt, so können ebenfalls sämtliche Relais ansprechen. Eine Auslösung erfolgt aber nicht. da die Richtungsrelais ihre Kontakte öffnen. Bei einem außenliegenden Kurzschluß kann es jedoch vorkommen, daß wegen der Ungenauigkeiten in der Einstellung beispielsweise das Anregerelais auf der linken Station noch in Ansprechstellung liegt, während es auf der rechten Station bereits abgefallen ist. Dann würde, wenn die Hilfsrelais 2 bzw. 2' nicht vorhanden wären und der Sperrbefehl vom Ansprechen der Anregerelais 3 bzw. 3' abhängig wäre, es vorkommen, daß der Schalter auf dein linken Streckenende auslöst. Dadurch, daß aber der Vergleich der Ströme bei einem geringeren Wert vorgenommen wird als bei dem, bei dem die Auslösung möglich ist, wird dies verhindert. Der Sperrbefehl wird nämlich in dem betrachteten Fall so lange gegeben, wie das Relais 2' angesprochen hat. Da beim Abklingen des Kurzschlußstromes das Relais 3 früher abfällt als das Relais 2', so sind Fehlschaltungen. bei außenliegendem Kurzschlu-ß ausgeschloss:n.
• Die dargestellte Schaltung zeigt nur eiui Ausführungsbeispiel der Erfindung. DasZiel, den Vergleich bei einem geringeren Wert vor-Z, als dem, bei dem die Auslösung möglich ist, kann auch noch in verschiedener anderer Weise erreicht werden, wie es auch im Hauptpatent beschrieben ist. Es ist auch nicht erforderlich, daß der Stromvergleich durch wattmetrische Relais vorgenommen wird, sondern auch der Stromvergleich kann in irgendeiner anderen bekannten Weise ohne Zuhilfenahme der Netzspannung durchgeführt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vergleichsschutzeinrichtung nach Patent 6,i3 2o6, bei dem der Vergleich bei einem geringeren Wert des Stromes vDrgenommen wird als bei dem, bei welchem die Auslösung möglich ist, gekennzeichnet durch die Anwendung für Vergleichsschutzeinrichtungen, die ohne Zuhilfenahme der Netzspannung arbeiten. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... Nr. 643 2o6; französische - ...... 798686.