DE739511C - Verfahren zur Herstellung von kolloiden Silberpraeparaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kolloiden Silberpraeparaten

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DE739511C
DE739511C DEK153730D DEK0153730D DE739511C DE 739511 C DE739511 C DE 739511C DE K153730 D DEK153730 D DE K153730D DE K0153730 D DEK0153730 D DE K0153730D DE 739511 C DE739511 C DE 739511C
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DE
Germany
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silver
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saponins
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DEK153730D
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English (en)
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Dr Hans P Kaufmann
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HANS P KAUFMANN DR
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HANS P KAUFMANN DR
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/23Solid substances, e.g. granules, powders, blocks, tablets
    • A61L2/238Metals or alloys, e.g. oligodynamic metals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von kolloiden Silberpräparaten a Die am meisten benutzten kolloiden Silberpräparate enthalten Eiweiß als Schutzkolloid. Das Argentum kolloidale und das Argentum proteinicum des Arzneibuches sind Beispiele dafür. Ein Nachteil dieser Zubereitungen ist die Fällharkeit. durch Säuren, da hierdumch eine Anwendung bei schwach saurer Reaktion, wie sie häufig erwünscht ist, ausscheidet. Es bestehen aber _ noch andere Gründe; Eiweiß durch in manchen Fällen zweckmäß,igene Schutzkolloide zu ersetzen. Einmal ist daran zu denken, daß Eiweiß möglichst restlos der Ernährung zugeführt werden sollte. Zurr anderen benutzt man Silberverbindungen neuerdings auch zu Zwecken der Mund- und Rachendesinfektion. Hier ist die Eiweißkomponente ohne Bedeutung.
  • Es, wurde nun gefunden, daß man die erwähnten Nachteile beseitigen kann, wenn. man Saponine als Schutzkolloide für therapeutisch zu verwendende Silberpräparate benutzt. Derartige Zubereitungen erwiies,en sich als auch in saurem pH-Gebiet beständig. Weiterhin haben Saponine expektorierende und die Sekretion befördernde Wirkungen. Diese sind zur Unterstützung der Desinfektionswirkung des -Silbers sehr erwünscht, Die erhöhte S.alivation unterstützt die Ab chwemmung der Bakterien und die Auflösung der kolloiden Silberverbindung; auch kann die S.aponirkomponente durch Schaffung besserer Resorptionsbeäingungen Beine Erhöhung der Tiefenwirkurig zur Folge haben.
  • Bei Nichtmetallen sind Sapomn:e bereits mit Erfolg als Schutzkolloide angewandt worden, so z. B. zur Überführung von Rußsus;pensionen in kolloide Verteilung. Hierbei handelt es sich um eine Dispersionsmethode unter Verwendung eines spezifisch leichten Materials. Man hat auch bereits unedle Metalle in reversible Hydrosole und Gele übergeführt und dabei u: a. Sapo.nin als Schutzkolloid vorgeschlagen, doch war dieses Verfahren nur durchführbar, wenn mit Edelmetallsolen geimpft wurde. Aus diesen Angaben des Schrifttums war aber nicht zu entnehmen, daß sich feste und in Wasser wieder klar lösliche Silberkolloide mit Hilfe von Saponinen herstellen lassen. Versuche, Gold und Platin unter Verwendung von Saponinen im kolloiden Zustand überzuführen, ließen das Gbgenteil vermuten. Bisher gelang @es nur, bei großen Verdünnungen mit Hilfe von Saponinen brauchbare Kolloidsysteme des Goldes darzustellen. Deren Haltbarkeit war gering, und oft führte die Schaumentwicklung bereits nach kurzer Zeit zu irreversibler Koagulation. Wenn so die Saponine als nicht besonders wirksame Schutzkolloide zu bezeichnen sind, so erbringt das vorliegende Verfahren den Beweis, da.ß bei Silber die Verhältnisse. anders liegen. Dies kann damit zusammenhängen, .daß das S.aponin anscheinend nicht nur die Rolle des Schutzkolloids spielt, sondern auch lockere chemische Bindungen mit dem Silber eingeht, wie sie z. B. zwischen Silber und Eiweiß im Argentum proteinicum vorliegen. Diese Verhältnisse sind bekanntlich experimentell schwer zu klären. Die Tatsache aber, daß aus Silber und Saponinen hergestellte Kolloide weit hellere Lösungen liefern als echtes kolloides Silber gleicher Konzentration, z. B. des Argentum colloidale des DAB VI, deutet auf die genannte Parallele mit Argentum pro.teinicum hin.
  • Zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens reduziert man vorsichtig die zur Anwendung kommenden Silberverbindungen bei Gegenwart der Saponine, verwendet aber zweckmäßig sehr 'konzentrierte Lösungen, um das durch Schäumen und durch etwaige Hydrolyse der Saponine erschwerte Eindampfen zu vermeiden. Das dickflüssige oder pastenartige und nicht schäumende Reaktionsprodukt kann leicht getrocknet und dann gepulvert werden.
  • Es ist naheliegend, neben Saponinen auch andere Schutzkolloide gleichzeitig anzuwenden, also z. B. Eiweiß oder Stärke. Derartige Zubereitungen lassen sich, wie an den Beispielen ersichtlich, ohne Schwierigkeiten gewinnen. Die Eiweiß enthaltenden Zubereitungen entfalten gleichfalls die Wirkung der vorhandenen Saponine, sind aber in saurem Medium noch verwendbar. Beispiele I. 7,4 Teile Saponariasaponin, in i o Teilen Wasser gelöst, versetzte man mit o,7 Teilen Silberoxyd und 2, 4 Teilen Glucose. Darauf erwärmte man auf dem Wasserbad gelinde bis zur Auflösung des Silberoxyds und trocknete das Reaktionsprodukt im Vakuum bei tiefer Temperatur. Es stellt ein braunes Pulver dar, das in Wasser klar löslich ist. Die Lösung wird beim Ansäuern nicht gefällt.
  • 2. 2o Teile Roßkastaniensaponin mischte man im Mörser mit 1,5 Teilen Silberoxyd, durchfeuchtete mit Wasser und fügte unter ständigem Durchmischen die zur Reaktion gerade nötige Menge Formaldehydlösung hinzu. Das entstandene Produkt wird an der Luft getrocknet. Es gibt mit Wasser eine klare, kolloide Lösung und enthält etwas über 6% Silber.
  • 3. 7,8 Teile Glycyrrhizin, in möglichst wenig Wasser gelöst, werden mit o,7 Teilen Silberoxyd verrieben. An Stelle des letzteren kann auch eine ammoniakalische Silberlösung benutzt werden. Nun fügt man Glucose bis zur Reduktion des Silbers hinzu und erhält nach dem Trocknen und Zerreiben ein braunes, angenehm schmeckendes Pulver, das sich in Wasser gut löst. Die 2o'oige Lösung zeigt einen pH-Wert von 6,5- 4. 7,5 Teile Sapo,nin (Quillaya), 7,5 Teile lösliche Stärke und 6,5 Teile GIucose «:erden mit möglichst wenig Wasser zu einer homogenen, klaren. Paste verriebien. Dazu fügt man 1,5 Teile Silberoxyd. Die anfangs graue Masse nimmt bei vorsichtigem Erwärmen eine braune Farbe an und läßt sich leicht trocknen. Das Produkt ist bei einem Silbergehalt von 6,50'o gut wasserlöslich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kolloidal löslichen Silberpräparaten durch Reduktion von Silberverbindungen bei Gegenwart eines Schutzkolloids, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzkolloid Saponine verwendet werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes -vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr.313339, 412I67: Chemisches Zentralblatt 1923, 11I, 969 (Gutbier und Rhein); B chhold, Die Kolloide in Biologie und Medizin, 1929, 414, Abs.5; The Svedberg, Herstellung kolloidaler Lösungen anorganischer Stoffe, 1922, S. 3 5, Ab.s. 3.
DEK153730D 1939-03-10 1939-03-10 Verfahren zur Herstellung von kolloiden Silberpraeparaten Expired DE739511C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE313339C (de) *
DE412167C (de) * 1922-06-22 1925-04-15 Bayerische Stickstoff Werke Ak Verfahren zur Darstellung von reversiblen Hydrosolen und Gelen unedler Schwermetalle

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE313339C (de) *
DE412167C (de) * 1922-06-22 1925-04-15 Bayerische Stickstoff Werke Ak Verfahren zur Darstellung von reversiblen Hydrosolen und Gelen unedler Schwermetalle

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