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Fischfuttermittel Es ist bereits bekannt, für die Fisch- und insbesondere
Karpfenzucht als Fuitermittel Hülsenfrüchte, wie Lupine, Abfallerbsen, manchmal
auch Getreide, wie Korn, Hafer, und ferner Kartoffeln,- Fischmehl, Melasse usw.,
sei es einzeln oder in gegenseitigen Mischurigen bzw. in Verbindung mit anderen
Zusatzstoffen, zu verwenden. Diese sämtlichen Futtermittel haben sich jedoch nie
als sichere Maststoffe für Fische bewährt.
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Von der überraschenden Beobachtung ausgehend, daß diese bekannten
Futtermittel in bezug auf Nährwert und Verdaulichkeit weitgehend verbessert werden,
wenn sie durch Mitverwendung vom. sauren biologischen Abfallprodukten, insbesondere
der Gärungsindustrie, angesäuert werden, ist es nun nach der vorliegenden Erfindung
gelungen, ein brauchbares festes Mastfuttermittel zu schaffen. Es wurde zwar schon
vorgeschlagen, diese Abfallprodukte der Gärungsindustrie, die bekanntlich reich
an Eiweiß sind, als Kraftfuttermittel für Säugetiere zu verwenden, wobei sie aber
zuvor durch Auswaschen und Belüften von ihrem Säuregehalt befreit werden mußten,
da sich sonst die stark abführende Wirkung der sauren Stoffe nachteilig auswirken
würde.
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.Die Verdauungsorgane der Fische sind aber :grundsätzlich anders gestaltet,
als es bei den Säugetieren der Fall ist. Demzufolge vermögen hier die sauren Futtermittel
ihre abführende Wirkung nicht zu entfalten, vielmehr begünstigen sie noch die Verdauungsprozesse
derartig, daß bei der Mitverwendung der sauren Abfallprodukte sogar das Verfüttern
von bisher als allgemein schwer verdaulich geltenden Futterstoffen., wie Luzernemehl,
an Karpfen ermöglicht wird. Der Nachteil aller .bisherigen Futtermittel für
Fische
und hauptsächlich für Karpfen lag offensichtlich eben darin, daß sie nicht angesäuert
wurden so daß die Fische dann auf das-- Plankton als Bezugsquelle der nötigen Säuren
angewiesen «-aren.
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Bei der erfindlings.geinäßen 1litverwerid,mg von sauren biologischen
Abfallprodukten, insbesondere der Gärmi:gsindustrie, wie z. B. der Citronensäureherstellung,
werden die bekannten Futtermittel in ihrem Nährwert ergänzt, gewissermaßen konserviert
und zugleich denaturiert, so daß sie ein sicheres und dauerhaftes Mastfuttermittel
ergeben, das den Fischen auch ohne Plankton die erforderliche Nährstoffzufuhr sichert.
Durch das Ansäuern wird das Futtermittel vor leichtem Verfaulen geschützt und zugleich
für die meisten Haustiere ungenießbar gemacht, wodurch das Futtermittel gemäß der
Erfindung=vor möglichem Mißbrauch gesichert -wird.
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Das Fischfuttermittel gein=iß der Erfindung besteht aus einer Mischung
der bekannten Futterstoffe und Ergänzungsnährstoffe mit einem Zusatz saurer biologischer
Abfallprodukte, deren ,,:enge so bemessen -wird, d.aß das Futtermittel auf eine
für die 'Verdaulichkeit optimale Wasserstoffionenkonzentration vom pH-Wert etwa
= 5 gebracht wird. Als saure biologische Produkte werden außer den Abfallstoffen
der Citronensäureherstellung noch z. B. die sauren plagen bzw. *Mageninhalte von
Schlachttieren und ferner Produkte der Silageanlasen einschließlich S.aw,rkraut
und sauren Gurken verwendet. Aus den letztgenannten Stoffen genügt es meistens,
einen sauren Extralot Herzustellen, der dann zum Anmachen der übrigen Futtermittelbestandt.eile
dient. Als Ergänzungsnährstoffe kommen dabei hauptsächlich Futtermehle, Schrote,
Kleie, Luzernemehl, Pflanzenextrakte, Kartoffeln, Fisch-, Fleisch-, Kadaver- und
Blutmehle, Hefe und Trockenhefe, Rohzucker, Melasse sowie auch anorganische Zusatzstoffe,
wie Knochenmehl, Dolomit, hritterkalk usw., in Betracht. - Zur Erzeugung des Fischfuttermittels
gemäß der Erfindung werden frische oder getrocknete saure biologische Abfallprodukte
mit den erfoi derlichen Zusatzstoffen, wie Füllmitteln, Ergänzungsnährstoffen, Bindemitteln
usw., gründlich vermengt, im Bedarfsfalle angemacht, gekörnt oder zu Tabletten gepreßt
und auf Sieben oder in Trommeln getrocknet. Das Futtermittel gemäß der Erfindung
eignet sich zur Ernährung der- Fische sowohl in Gewässern, z. B. Teichen; Fischbehältern,
Flüssen und Bächen, wie z. B. sowohl in der Forellenzucht als auch in Aquarien.
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Gegenüber den bekannten Futterstoffen, besonders den allgemein in
Karpfenteichen versendeten Lupinen, die meistenteils keine einl#eimischen -Naturprodukt,-
darstellen, ist das Futtermittel gerriäß der Erfindung hauptsächlich aus einheimischen
iliinder«-ertigen Natur- und Abfallprodukten zusammengestellt und daher billig,
dabei aber leicht und rasch verdaulich, was besonders bei den verhaltnisillaliig
kurzen Verdauungsorganen der Fische von b,2sonderer B--deutung ist. Es hat sich
sogar gezeigt. claß die Fische finit solchen Futtermitteln auch ohne Plankton gefüttert
werden können. Weiterhin ermöglicht das Futtermittel gemäß der Erfindung eine mehrfache
Überbesetzung mit Fischen. ohne daß eine Erstickung der Fische zni befürchten wäre.
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Ausführungsbeispiele i. 50 Gewichtsteilen frischer, erforderlichenfalls
teilweise entwässerter Gärungsabfälle der Citronensäureherstellung mit etwa 25'1,
Trockensubstanzgehalt ---erden 4o Gewichtsleile Futtermehl und io Gewichtsteile
Rohzucker zugemischt, -und die erhaltene Masse wird geknetet, grarniliert und getrocknet.
Den Fischen wird so viel verabreicht, -wie sie während des Fütterns verbrauchen.
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2. 2o Gewichtsteilen getrockneter saurer Gärungsabfälle der Citronensäurelierstellung
oder getrockneten sauren :lagen samt Mageninhalt von Schlachttieren -werden - 4.o
Gewichtsteile Luzernemehl, 2o Gewichtsteile Futtermehl, io Gewichtsteile Knochenschrot,
5 Gewichtsteile Trockenli-efe und 5 G.°_wichtsteile Rollzucker bzw. einer entsprechenden
Melasseinenge, auf Trockensubstanz berechnet, zugemischt, und die erhaltene Masse
-wird angefeuchtet, geknetet, gekörnt und getrocknet. Den* Fischen werden abgewogene
'Mengen des Gemisches je nach Fütteriin.gslilan verabreicht.