DE729221C - Verfahren zum Loeschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbraenden - Google Patents

Verfahren zum Loeschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbraenden

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Publication number
DE729221C
DE729221C DEM143484D DEM0143484D DE729221C DE 729221 C DE729221 C DE 729221C DE M143484 D DEM143484 D DE M143484D DE M0143484 D DEM0143484 D DE M0143484D DE 729221 C DE729221 C DE 729221C
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DE
Germany
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esters
boric acid
light metal
ester
procedure
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Expired
Application number
DEM143484D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Rudolf Beythien
Dr Heinrich Wienhaus
Dr Heinz Von Zehmen
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Minimax AG
Original Assignee
Minimax AG
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Publication date
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0028Liquid extinguishing substances
    • A62D1/0035Aqueous solutions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Fire-Extinguishing Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Löschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbränden Die Erfindung betrifft ein --erfahren zum Löschen von Magnesium- oderanderen Leichtmetallbränden.
  • Es ist nicht möglich, mit den üblichen bekannten Löschmitteln Brände von Magnesium- oder anderen Leichtmetallen und insbesondere von Spänen solcher Metalle zu löschen. Sämtliche wässerigen Lösungen erzeugen z. B. bei der außerordentlich hohen Temperatur der brennenden Späne stets Wasserstoffgas, wodurch das Feuer lebhaft angefacht wird. Die Abdeckung mit pulverförmigen Stoffen, wie' Sand oder Graugußspänen, setzt voraus, daß sie lückenlos erfolgt. Dieses ist häufig -bei sperrigem Brandgut überhaupt nicht möglich. Auch hält sich der Brand unter einer derartigen Abdeckung häufig noch geraume Zeit und kann bei geringstem Luftzutritt wieder fortschreiten.
  • Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die Ablöschung mit flüssigen oder in gelöstem Zustand befindlichen Estern solcher anorganischer Säuren vorgenommen wird, die bei ihrer thermischen Zersetzung nichtflüchtige, schwer reduzierbare Oxyde hinterlassen. Gegebenenfalls wird auch eine Mischung dieser Ester mit anderen an sich bekannten Leichtmetallbrände löschenden Mitteln verwendet. Als Lösungsmittel kommen nur solche in Betracht, die mit den brennenden Leichtmetallen, keine unerwünschten Reaktionen eingehen, wie dies z. B. bei Halogenkohlenwasserstoften, etwaTetraclilorkohlenstoff, der Fall ist.
  • Als geeignet haben .ich z. B, Ester der Borsäure, Phosphorsäure und Kieselsäure erwiesen. Obwohl diese Ester sämtlich brennbare Komponenten enthalten und demgemäß selbst brennbar sind, üben sie dennoch eine höchst überraschende Wirkung aus, die sich nicht lediglich auf die Ablöschung der unmittelbar erreichten Brandnester beschränkt, sondern außerdem in verhältnismäßig weitem Umkreise der Brandzone eine feuerhemmende Wirkung auch auf das noch unverbrannte Material entfaltet.
  • Durch Bespritzen oder Begießen der brennenden Späne mit derartigen Estern gelangen diese zur Verbrennung bzw. Verdampfung. Hierdurch wird die Luftzufuhr von den Brandstellen abgeschnitten, die völlig mit den Dämpfen oder Verbrennungsgasen der Ester umhüllt werden. Infolgedessen erlischt der eigentliche Magnesiumbrand bei keineswegs bedeutendem Aufwand an Löschmitteln nach verhältnismäßig kurzer Zeit. Die Esterdämpfe selbst werden teils unmittelbar an der Brandstelle zersetzt, teils durchstreichen sie aber auch noch unverändert das die Brandstelle umgebende Material. In beiden Fällen spalten sieh die Ester schließlich unter @-erbrennung auf, und die entsprechenden Oxyde werden im Augenblick ihres Entstehens in sehr feiner Verteilung auf -den Spänen abgelagert. Die Späne werden also mit einer Oxvdscliiclit überzogen und widerstehen einer abermaligen "Zündung in überraschendem Maße. Obwohl die Ester selbst brennen und demgemäß auch nach Allöschung der eigentlichen Glutzone gelegentlich noch einige Zeit «-eiterbrennen, findet dennoch keine Rückzündung durch diese Flamme auf die Magnesiumspäne statt. Dieses gänzlich überraschende Verhalten fiiuß dahin erklärt wer-(len, daß die Flaininen der Ester wegen des hohen Anteils an anorganischen Bestandteilen nur eine geringe Hitze ent-,vickeln und daß außerdem die Magnesiumspäne mit einer feuerhemmenden Schicht infolge Ablagerung der den Estern zugrunde liegenden Oxyde überzogen sind.
  • Die Eigenschaft der Ester, größtenteils leicht flüchtig und ferner meistens nicht zähflüssig zu sein, erleichtert die Ablöschun.g ungemein, so daß nur verhältnismäßig geringe Mengen derartiger Ester für einen überraschenden Löscherfolg benötigt werden. Beim Löschen entstehen zudem weder Reizgase noch ein die Sicht behindernder Qualm.
  • Wenn auch allgemein die Ester von Phosphorsäure, Kieselsäure und Borsäure für den vorliegenden Zweck geeignet sind, so treten Maße hervor, weil sie besonders leicht schmelzende, stark feuerhemmende Überzüge hinterlassen. Besonders geeignet ist z. B. der Borsäuretrimethylester, der außerordentlich leicht beweglich ist, niedrigen Siedepunkt besitzt und daher besonders rasch verdampft. Es sind aber auch sonstige Borsäureester, wie z. B. der Amy lester bzw. das Glycerinborat, verwendbar. Von Estern der Kieselsäure ist z. B. der Kieselsäuretetramethylester brauchbar, wenn auch hier die Löschung nicht so rasch gelingt wie bei Borsäureestern, da die Kieselsäure unter den obwaltenden Umständen nicht schmilzt.
  • Auch in mannigfachen Gemischen lassen sich derartige Ester vorteilhaft anwenden. Es lassen sich z. B. die bereits zähflüssigen Borsäureester, wie Glvcerinborat, in Alkoholen oder Estern lösen. Geeignet hierfür sind z. B. Methylalkohol, Methylformiat oder auch Methylborat. Derartige Lösungen sind leicht beweglich und lassen sich leicht ausspritzen oder -gießen. Bevorzugt «erden solche Lösungsmittel, die, wie das llethylformiat, niedrige Verbrennungswärme besitzen, so daß durch die hieraus sich ergebenden wenig heißen Flammen nicht weitere Zündung des Elektrons erfolgt.
  • Auch in Mischung mit mannigfachen Ölen lassen sich. die Ester anwenden. Man kann sie zu diesem Zweck direkt in die betreffenden Öle einrühren, in denen sie löslich sind, z. B. Borsäuretrimethylester in Rizinusöl oder etwa ro°/o Trikresylphosphat in 9o°/0 llineralö1. Man kann auch derartige bereits mit einem bestimmten 01 v orgelöste Ester dann mit sonstigen Ölen mischen, in denen sie an sich nicht ohne weiteres löslich sind. Derartige Gemische von Estern und Ölen können dann in Betracht kommen, wenn aus bestimmten Gründen eine besonders kräftige und nachhaltige Umhüllung des Brandgutes gewünscht wird.
  • Es ist bereits bekanntgeworden, zum Löschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbränden Öle zu vertuenden. Demgegenüber besitzen die obenerwähnten Ge= mische von Estern und Ölen den Vorteil. fließfähiger und weniger leicht entflammbar als die Öle selbst zu sein.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Löschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbränden, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern solcher anorganischer Säuren. denen nichtflüchtige, schwer reduzierbaxe Oxyde zugrunde liegen, z. B. Ester der Phosphorsäure, Kieselsäure, Borsäure, sigem oder gelöstem Zustand, gegebenenfalls in Mischung mit anderen an sich bekannten Leichtmetallbrände löschenden Mitteln.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß @ Borsäuretrimethv1-ester, Borsäureamylester, Glycerinborat allein, gemischt oder in Form von Lösungen in organischen Flüssigkeiten von gerig,ger Verbrennungswärme, z. B. Meth_vlformiat, verwendet «erden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ester, ihre Gemische bzw. ihre Lösungen in Mischung mit hochflammenden verseifbaren ölen und/oder Mineralölen angewandt werden. 4.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Borsäuretrimethylester in Mischung mit Rizinusöl und gegebenenfalls auch noch Rapsöl verwendet wird.
DEM143484D 1938-11-30 1938-11-30 Verfahren zum Loeschen von Magnesium- oder anderen Leichtmetallbraenden Expired DE729221C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1277674B (de) * 1966-03-05 1968-09-12 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Loeschmittel zur Bekaempfung von Metallbraenden

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1277674B (de) * 1966-03-05 1968-09-12 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Loeschmittel zur Bekaempfung von Metallbraenden

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