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Einrichtung zum Auslassen von Flüssigkeit aus einem am Flugzeug angeordneten
Behälter Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Auslassen von Flüssigkeit aus
einem am Flugzeug angeordneten Behälter, der mit einer Windzuführung über die Flüssigkeitsoberfläche
versehen ist und dessen Auslaß mit einer Unterdruckvorrichtung verbunden wer-, den
kann.
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Die üblichen Einrichtungen zum Auslassen flüssiger oder gasförmiger
Mittel aus auf Flugzeugen angeordneten Behältern verwenden zur Entleerung des Behälters
entweder die bloße Schwere des Behälterinhaltes oder die Saugwirkungeiner Unterdruckvorrichtung
oder aber ein Druckmittel oder den Fahrwind, und zur Betätigung des Ausflusses des
Mittels durchweg mechanische Steuerglieder, wie Hähne oder Ventile. Vielfach hat
aber das auszulassende Mittel eine starke zerfressende Wirkung, so daß die Sitzflächen
der Steuerglieder bald angegriffen werden und nicht mehr dichten. Die Folge davon
ist ein ständiges Ausfließen des Mittels aus dem Behälter auch nach dem Abschluß
der Steuerglieder, was unerwünscht und manchmal gefährlich ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Flüssigkeit mittels eines Abflußhebers
ausgelassen wird, der aus einem an die tiefste Stelle des Flüssigkeitsbehälters
reichenden Steigrohr 6 und einem damit am oberen Ende verbundenen, tiefer als das
Steigrohr außerhalb des Behälters ausmündenden Fallrohr 7 besteht.
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Erfindungsgemäß wird also eine Kombination der Fahr Windzuführung
über die Flüssigkeitsoberfläche mit einem Abflußheber verwendet, wodurch die Gewähr
gegeben ist, daß der Ausfluß der Flüssigkeit erst dann beginnen kann, wenn das Flugzeug
eine im Voraus bestimmte Geschwindigkeit erreicht
hat und der Druck
des Fahrwindes genügend groß ist, um die Flüssigkeit durch das Steigrohr - des Hebers
bis in das Fallrohr zu fördern. Ist dies geschehen, so fließt die Flüssigkeit selbsttätig
infolge der kombinierten Tätigkeit der Heberwirkung und des Fahrwindes aus. Beim
Absperren des Fahrwindzutrittes und Unterbrechen der Flüssigkeitssäule im Heber
hört der Ausfluß der Flüssigkeit sofort auf, auch wenn die Absperrvorrichtungen
durch die Flüssigkeit angegriffen wurden. Zu diesem Zweck ist nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung zwischen dem Steigrohr und dem Fallrohr des Abflußhebers eine
Abperrvorrichtung io angeordnet, die vorteilhaft gemeinsam mit der an sich bekannten
Absperrvorrichtung der Windzuführung zu betätigen ist.
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Diese und andere Merkmale der Erfindung sind weiter unten an Hand
der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
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Abb. i zeigt schematisch im Längsschnitt den Flüssigkeitsbehälter
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Abb. 2 stellt in größerem Maßstab und im Längsschnitt den Heberverschluß
und Abb.3 den Verschluß der Windzuführung dar.
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Abb. 4. zeigt eine andere Verbindung des Hebers gemäß Abb. i mit dem
Unterdruckapparat.
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Abb. 5 ist ein Längsschnitt nach V-V aus Abb. 6 durch eine andere
Ausführungsform. Abb. 6 ist der zugehörige Querschnitt. Abb. 7 ist ein teilweiser
Grundriß in kleinerem Maßstabe, und Abb.8 zeigt die Ausbildung der Verschlüsse des
Hebers und der Windzuführung.
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Bei der Ausführung nach Abb. i ist i der Behälter für die abzulassende
Flüssigkeit. Dieser Behälter ist mit einem Kanal 2 versehen, der mit seinem Ende
3 in Richtung gegen den Flugwind mündet und mit seinem anderen Ende in eine Ventilkammer
q. führt, zwischen der und dem Inneren des Behälters i ein Ventil 5 vorgesehen ist.
Der Behälter i ist weiter mit einem Heber ausgestattet, der aus einem aufsteigenden
Ast 6 und einem absteigenden Ast 7 besteht. Das untere Ende des aufsteigenden Astes
6 reicht in eine Rinne 8, die am Boden des Behälters i ausgebildet ist und auch
die letzten Flüssigkeitsreste zum aufsteigenden Rohr 6 hinführt. Das Knie des Hebers
6, 7 ist als Ventilkammer g mit einem Ventil io ausgebildet. Der absteigende Ast
7 des Hebers ist mit einer Steuerklappe i i und einem Absperrventil 12 versehen,
unterhalb dessen er durch ein Rohr 13 mit einem Venturirohr 14 verbunden ist. Das
untere Ende des absteigenden Heberastes 7 ist dann als Austrittsdüse 1 5 ausgebildet.
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Das Ventil 5 ist mit dem Ventil io durch eine Stange 16 verbunden,
an die die nicht därgestellte Betätigungsvorrichtung angeschlossen ist. Die Verbindungsstange
16 ist an ihren beiden Enden mit Kanälen versehen, von denen der Kanal 17 (Abb.
2) durch den Teller des Ventils io hindurchführt und mittels der Öffnung 18 in die
Atmosphäre außerhalb der Ventilkammer g mündet, wenn das Ventil io geschlossen ist.
Der Kanal ig (Abb. 3) mündet mit einer Öffnung 2o in die Atmosphäre außerhalb der
Ventilkammer d. und mit einer Öffnung 21 in das Innere der Ventilkammer d., wenn
das Ventil 5 geschlossen ist.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Falls das Flugzeug
mit gefülltem Behälter i fliegt, so dringt der durch den Flug hervorgerufene Wind
durch die Mündung 3 in den Kanal 2, entweicht jedoch bei geschlossenem Ventil 5
durch den Kanal ig wieder nach außen. Die Flüssigkeit des Behälters hat dann keine
Möglichkeit auszutreten, weil sie überall mit einer vollen Wand des Behälters i
in Berührung steht. Erst nach dem Öffnen der Ventile 5 und io, das gleichzeitig
durch die Betätigung der Stange 16 durch den Piloten erfolgt, beginnt der Wind durch
den Kanal 2 und durch das offene Ventil 5 in den Behälter i einzudringen, wo er
auf die Flüssigkeitsoberfläche einen Druck ausübt, wodurch die Flüssigkeit durch
den aufsteigenden Heberast 6 aufzusteigen beginnt, durch das offene Ventil io in
den absteigenden Ast 7 eindringt und dann nach dem Öffnen des Ventils 12 durch die
Austrittsdüse 15 abfließt. Durch die Klappe i i kann die Flüssigkeitsmenge,. die
infolge der durch den Winddruck im Behälter i verstärkten Heberwirkung abfließt,
geregelt werden.
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Beim Öffnen der Ventile 3 und io (in Richtun- der Pfeile in Abb. 2
und 3) werden die Öffnun-en 21 und 18 durch die Wand der Ventilkammer abgeschlossen,
wodurch die Verbindung der Windzuführun- 2 und des Hebers 6, 7 mit der äußeren Atmosphäre
unterbrochen wird.
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Wenn nun der Abfluß der Flüssigkeit eingestellt werden soll, so werden
die Ventile 5 und io geschlossen. Damit wird die Windzuführung in den Behälter i
und der Flüssigk eitsdurchgang durch den Heber 6, 7 unterbrochen. Auch wenn aber
das Ventil io nicht genügend dichten würde, weil die Dichtungsflächen durch die
Einwirkung der ausfließenden Flüssigkeit oder aus anderem Grunde angegriffen sind,
so reißt die Flüssigkeitssäule im Heber 6, 7 einerseits durch die Luftzufuhr
durch
den Kanal 17 und andererseits durch die Wirkung des Unterdruckes ab, der aus dem
Venturirohr 14 durch das Rohr 13 in den absteigenden Heberast 7 übertragen wird.
Infolge dieses Abreißens kehrt die Flüssigkeitssäule im Heber in den Behälter i
zurück und sinkt hier bis auf die Höhe der Oberfläche der übrigen im Behälter befindlichen
Flüssigkeit. Damit wird der Austritt der Flüssigkeit sicher eingestellt, auch wenn
die mechanischen Absperrvorrichtungen undicht sind.
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Gemäß Abb. 4 ist es möglich, das Venturirohr 14 unmittelbar am unteren
Ende des absteigenden Heberastes 7 anzuordnen. Das Venturirohr 14 bildet dann gleichzeitig
die Ausflußdüse für die Flüssigkeit.
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Bei der Ausführung nach Abb. 5 bis 8 ist die Anordnung im wesentlichen
dieselbe, bis darauf, daß die Ventilkammern 4 und 9 nicht hintereinander, sondern
in der Umfangsrichtung des Behälters i nebeneinander angeordnet sind. Die Ventile
5 und io sind durch eine U-förmige Stange 16 (A'bb. 8) miteinander verbunden, die
mit einem Kanal 22 versehen ist, der die inneren Räume der beiden Ventilkammern
4 und 9 verbindet, wenn die Ventile 5 und io geschlossen sind. In dieser geschlossenen
Lage werden die Ventile von einer Feder 23 (Abb. 7) gehalten, die auf die
Stange 16 einwirkt, die mit einer nicht dargestellten Betätigungsvorrichtung verbunden
ist, durch die sie zwecks Öffnens der Ventile in Richtung des Pfeiles 24 in Abb.
7 und 8 verschoben wird. Die Wirkungsweise ist die gleiche wie bei der Ausführung
nach Abb. i. Während des Fluges dringt der Wind durch den Kanal 2 in die Ventilkammer
4 ein. Wenn die Ventile 5 und io geschlossen sind, so geht der Wind durch den Kanal
16 in die Ventilkammer 9 über und entweicht von dort durch den absteigenden Heberast
7 in den Stutzen 14 und nach außen. Beim Öffnen der Ventile 5 und io dringt der
Wind in den Behälter i und drückt die Flüssigkeit durch den aufsteigenden Heberast
6 in die Ventilkammer 9 und den absteigenden Ast 7, durch den die Flüssigkeit in
den Stutzen 14 tritt und abfließt. Der Kanal 22 in der Verbindungsstange 16 ist
dabei abgesperrt, da seine Austrittsmündungen von den Wänden der Ventilkammern 4
und 9 abgedeckt sind.
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Wenn das Abfließen der Flüssigkeit eingestellt werden soll, so werden
die Ventile 5 und io geschlossen. Der Winddruck entweicht in der beschriebenen Weise
durch den absteigenden Heberast 7 und den Stutzen 14, durch dessen Saugwirkung die
Flüssigkeitssäule im Heber abreißt und dadurch jede Möglichkeit eines Entweichens
der Flüssigkeit aus dem Behälter i verhindert wird.
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Bei beiden Ausführungen ist es möglich, statt des Kanals 2 oder außer
demselben an den Behälter i eine absperrbare Leitung anzuschließen, die zu einer
am Flugzeug angeordneten Druckgasquelle, z. B. Druckluftquelle, führt.