DE7238145U

DE7238145U - Mehradrige, flexible elektrische Leitung

Info

Publication number: DE7238145U
Application number: DE19727238145
Authority: DE
Original assignee: Kabelwerke Reinshagen GmbH
Current assignee: Kabelwerke Reinshagen GmbH
Priority date: 1972-10-18
Filing date: 1972-10-18
Publication date: 1973-01-18

Description

KABELWERKE REINSHAQEN QMBH - Wuppertal · Berlin · Neumarkt/Opf. ■ Bochum - Postanschrift: 5eWuppertal-Ronsdorf · DIckestr.

Pat.3t/fe, dun 16. Okt. 19?2 LN H9

Mehradrige, flexible elektrische Leitung

Die Erfindung bezieht sich auf eine mehradrige , flexible elektrische Leitung mit verseilten isolierten Adern und Ausfüllungen, die von einem Außenmantelgeflecht umgeben sind, z. B. eine B'igeLeisenzuleitung. An diese worden hohe Anforderungen bezüglich der FlexibiLität gestellt, weil die Leitung (beim Bügeln) ständig hin und her bewegt wird.
Bügeleisenzuleitungen sind in der Regel so aufgebaut, daß die verseilten, gummiisoIier
sind. Um der Leituno

ten Adern von einem Außenmantel geflecht umgeben ein gefälligeres Äußeres zu geben, werden die

Aderzwickel noCT^ mi;t (einer 'Ausfüllung Versehen. Solche Leitungen halten im günstigsten I¹VlIe 30.000 Biegungen aus, ehe sie unbrauchbar werden, d. h. ihre elektrische Sicherheit verlieren. Im Schnitt liegt die Zahl der Biegungen sogar nur bei 24.000. Die Biegeprüfung wird dabei auf einer speziellen Vorrichtung vorgenommen, welche zwei Hollen aufweist, die an einem gemeinsamen Schlitten hin und her bewegt werden, während die Leitung einer Zugbelastung ausgesetzt ist. Soitens der Internationalen Kommission für elektrotechnische Erzeugnisse (Clili) wird jedoch eine Biegezahl von 60.000 angestrebt, ohne daß die Leitung unbrauchbar wird.

Es ist bei hochflexiblen isolierten elektrischen Leitungen bzw. Kabeln, insbesondere Steuer leitungen für Aufzüge, bereits bekannt, die Adern in ein Trockengleitmittel, z. B. Talkum einzubetten (iJT-PS 1 1O¹. 551)· Weil aber auf der Oberfläche von gummierten Adern der Tal kumauf trag nur lose haftet und im Laufe der weiteren Verarbeitung wieder verloren geht, hat man das Talkum, das die ganzen Zwischenräume zwischen den Adern ausfüllt, z. B. durch gummierte Gewebebänder in seiner Lage gehalten. Die Adern "schwimmen'¹ sozusagen itn Talkum. - Nachteilig ist hier der zusätzliche Arbeite- und Kostenaufwand durch Verwendung des Haltebandes, so daß diese Maßnahme, z. ii . für Büge 1 ei senzul e i tungen , nicht in Frage kommt. Außerdem würde die Leitung zu voluminös.

72381^18.1.73

KABELWERKE REINSHAGEN GMBH-Wuppertal Berlin Neumarkt/Opf.·Bochum-Postanschrift: 56Wuppertal-Ronsdorf·DIckestr.

Zum Stand der Technik gehört auch eine hochbiegsame, isolierte elektrische Leitung, bei der die Einzeldrähte bzw. Teillitzen des Leiters mit einem trockenen und/oder fett- oder salbenartigen Gleitmittel behaftet bzw. benetzt sind, dessen Viskosität praktisch temperaturabhängig ist und den verwendeten Isolier- oder Mantelstoff der Leitung nicht angreift (DT-GM 1 765 O38). Wenn solche Adern, bei denen die einzelnen Drähte mit einem Gleitmittel behaftet sind, bei Bügeleisenzuleitungen eingesetzt werden, (-'rhöht sich zwar bei der Biegeprufung die Zahl der zulässigen Biegungen geringfügig - im Schnitt et«·« um 10 .äj - die Leitung ist aber von der angestrebten Norm von 6O.OOO Biegungen noch weit entfernt.

£s ist Aufgabe der Erfindung, eine mehradrige, flexible elektrische Leitung, z. B. Bügeleisenzuleitung, zu schaffen, die mit einfachen Mitteln hergestellt werden kann, nicht zu voluminös ausfällt und zugleich die angestrebte Zahl von 6O.OOO Biegungen ohne Beschädigung übersteht. Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß sowohl die Drähte der Adern als auch die AderisoIierung mit einem Gleitmittelüberzug verseilen sind.

Mμ π könnte zwar die Biegezahl einer Bügeleisenzuleitung dadurch erhöhen, daß die einzelnen Adern durch Einzelumflechtung oder -Umwicklung zugfest gemacht worden, wie es die DT-OS 2 Ο36 Ο78 lehrt. Diese Konstruktion ist zwar sehr fortschrittlich und hat sich bei Aufzugsteuerlpitunqen schon bestens bewährt. Kür Bügeleisenzuleitungen schcii ilftt sie jedoch aus, d·' die Methode zu aufwendig isx und außerdem wie br» im zuvor »rvalin ton Hn I te b.'i nd - 5iu einer zu voluminösen Leitung führt.

Einiii-'il nufyrund <\>\v nur l.o.son Haftung von GI üitmitte 1, z. B. Talkum, η α Γ der ober Γ1 Hch'· von damit behandelten Adern hat man bisher davon Ab.4t.1nd '(^nominell, dio Adorn von Uüy« leiswnzuleitungen gleitfähiger :,5U m.'icli'Mi. /.Min indem κλγ zu bef ürchton, daß das offene Außenmantel- (jv. f I i'cli I., (I in in d'-r Himjü I aus T«xtiJ- und/oder Kunststoff äden besteht,

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beim häufigen Biegen einen Schmirgeleffekt erzeugen wurde, wordurch das Gleitmittel von der Isolierung abgerieben würde. Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß sich ein Gleitmittel in die mikrofeinen Vertiefungen der Aderisolierung so einbringen läßt, daß es bei der nachfolgenden Flechtung nur unbedeutend wieder abfällt, zugleich aber die Reibung der Adern untereinander und zum Außenmantelgeflecht wesentlich herabsetzt. Jedoch genügt es wiederum auch nicht, nur die Isolierung der Adern mit einem Gleitmittel zu versehen. Die Biegeprüfung bei derart hergestellten Leitungen hat nämlich ergeben, daß sich zwar die Zahl der zulässigen Biegungen gegenüber einer herkömmlichen Leitung um etwa 25 - 30 % steigern läßt. Aber die anvisierte Zahl von 60.000 Biegungen läßt sich erst erreichen, wenn sowohl die einzelnen Drähte der Adern als auch die Aderisolierung mit einem Gleitmittelüberzug versehen sind. Die beiden Gleitmittellagen unterstützen sich sozusagen gegenseitig und führen den Gesamterfolg herbei.

Eine verbesserte Haftung des Gleitmitteluberzuges auf der Oberfläche der Ader Isolierung kann noch dadurch erreicht werden, daß der Gleitmittel''berzug durch einen nachfolgenden Reibe- oder Streichvorgang auf der Oberfläche der Aderisolierung verdichtet wird. Zugleich werden dadurch evtl. überschüssige Gleitmittelmengen abgestreift. Das Außenmantelgef lecht und die Einlagen können in bekannter Weise aus Textilfaden und/oder Kunststoff bestehen, wr.hrend für die Aderisolierung in der Regel Gummi oder eine geeignete Gummimischung verwendet wird.

Die Ergebnisse der Untersuchungen, die an verschiedenen Leitungen durchgeführt wurden, die teils ohne Gleitmittel, teils mit Gleitmittel hergestellt worden waren, verdeutlichen den Vorteil der neuen Konstruktion. Die Leitungen hatten als gemeinsamen Aufbau drei Adern mit jeweils 23 verzinnten Kupferdrähten von 0,20 mm Durchmesser, eine Ausfüllung und ein Polyamidaußenmantelgeflecht.

Leitung 1:

Drähte ohne Talkum, Aderisolierung ohne Talkum.

Ergebnis: nach 24.000 Biegungen (movements) auf der CEE-Biegemaschine waren einzelne Drähte gebrochen, hatten die Isolierung durchstochen und waren ausgetreten.

Leitung 2:

Drähte mit Talkum, Aderisolierung ohne Talkum, Ergebnis: nach 26.000 Biegungen Ergebnis wie bei Leitung 1.

Leitung 3^:

Drähte ohne Talkum, Aderisolierung mit Talkum.

Ergebnis: nach 30.000 Biegungen Ergebnis wie Leitung 1.

Leitung 4:

Drähte mit Talkum, Aderisolierung mit Talkum.

Ergebnis: nach 60.000 Biegungen keine Beschädigung feststellbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, die einen Schnitt durch eine Bügeleisenzuleitung zeigt. Die Drähte 1 sind von der Isolierung Z umgeben und bilden zusammen mit dieser die Adern 3· Mit 4 ist die Ausfüllung bezeichnet und mit 5 d^as Außenmantelgeflecht. Die Pfeile 6 deuten den Gleitmitteliiberzug an. Das Gleitmittel kann natürlich auch bis zu den weiter innen liegenden Drähten vordringen, was aber nicht gesondert dargestellt ist.

Als Gleitmittel können sowohl trockene und/oder fettartige Gleitmittel eingesetzt werden. Bewährt hat sich z. B. - auch schon aus Kostengründen - Talkum. Weitere mögliche Gleitmittel sind Paraffin, Stearin, Stearate, Graphit sowie Pasten auf Silikonölbasis.

Claims

1. Mehradrige, flexible elektrische Leitung mit verseilten isolierten Adern und Ausfüllungen, die von einem Außenmantelgeflecht umgeben sind, z. B. Bügeleisenzuleitung, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Drähte (l) der Adern (3) als auch die Aderisolierumjen (2) mit einem Gleitmittelüberzug (6), vorzugsweise Talkum, versehen sind ·

2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitmittelüber7ug (6) durch einen nachfolgenden Reibe- oder Streichvorgang auf der Oberfläche der Aderisolierungen (2) verdichtet wird.

3. Leitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenmantelgeflecht (5) und die Ausfüllungen (4) aus Textil- und/ oder Kunststoff bestehen.