-
,Kolbenantrieb an Abfüllmaschinen für dünn- und dickflüssige Massen
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für den Meßkolben von Abfüllmaschinen
für dünn- und dickflüssige Massen, bei welchen das Füllen und Abmessen durch eine
Kolbenpumpe erfolgt, die durch geeignete Steuerorgane wechselweise mit einem Vorratsbehälter
und einer Auslaufdüse verbunden ist.
-
Bekannt sind Kurbelantriebe, bei denen eine verstellbare Kurbel mittels
einer Pleuelstange den Meßkolben bewegt. Bei anderen Ausführungen trägt die Kolbenstange
Rollen, die sich auf einer Kurve bewegen. Durch Veränderung des Rollenabstandes
wird hierbei die Hubverstellung ermöglicht. Alle diese Vorrichtungen haben den Nachteil,
daß die Kolbenhubverstellung recht umständlich ist und an bewegten Teilen vorgenommen
werden muß, wodurch sich das Verstellen während des Betriebes der Maschine verbietet.
-
Es ist zwar auch bekanntgeworden, die Verstellung an stillstehenden
Teilen vorzunehmen, doch haben diese Ausführungen mit verschiebbarer bogenförmiger
Kulisse eine, recht umständliche Verstellung des Kolbenhubes.
-
Erfindungsgemäß werden diese Mängel dadurch behoben, daß, zum Antrieb
des Kolbens einer Pumpe mit stufenlos verstellbarem Hub zum Abfüllen dünn- und dickflüssiger
Massen durch einen zwischen der Kolbenstange und dem Bewegungsantrieb angeordneten
zweiarmigen Hebel, dessen Drehachse im Gestell zweckmäßig durch eine Schraubenspindel
verstellbar ist, eine Winkelschleifenkette benutzt wird, bei der der Drehzapfen
eines Gleitsteines im Gestell verstellbar und zweckmäßig in bekannter Weise durch
eine Klemmvorrichtung feststellbar ist, während das mittels einer Kulissenführung
auf diesem Gleitstein verschiebbare Glied an einem Ende mittels eines Drehgelenks
unmittelbar am Arheitskolben angreift und am anderen Ende mit einer Antriebsschubkurve
in Eingriff stehlt.
-
Weiterhin - wird vorgeschlagen, daß der Arbeitskolben gegenüber dem
Drehgelenk, an
welchem das verschiebbare Glied angelenkt ist, vorzugsweise
in Längsrichtung, einstellbar und feststellbar ist. Zweckmäßig werden in der Ausstoßendstellung
des Kolbens die Mittellinie des Verstellschlitzes der genannten Kulissenführung
und die entlang der Schrau= benspindel verlaufende Verstellbahn des Gleitsteindrehzapfens
in eine Ebene gelegt.
-
An sich ist es zwar bekannt, für Hubänderung einen zweiarmigen Hebel
mit je einer Kulissenführung an beiden Enden zu benutzen, bei welchem durch Verstellen
des H.ebeldrehzapfens entlang einer ortsfesten Schraubenspindel die Hebelarme für
den Antrieb von der Kurvenscheibe und den Abtrieb am. KoI-benhubende eine Kolbenhubveränderung
erreicht wird. Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß durch die dauernden
Gleitbewegungen in zwei Kulissenführungen starke Reibungskräfte auftreten, die Einrichtung
umständlicher wird und die Gehäuseabmessungen größer werden.
-
Es sind auch schon Getriebe bekannt, bei denen die Kurbel einer schwingenden
Kurbelschleife an einer Schubkurve anliegt und an der Verlängerung der Schleife
über den Gleitstein hinaus ein Lenker zur Weiterleitung des Abtriebs angreift, während
der schwingende Gleitstein zur Hubveränderung im Gestell verschoben und festgestellt
werden kann. Ließe man den Abtrieblenker dieses Getriebes am Arbeitskolben angreifen,
so würde das Getriebe insgesamt zwei Glieder mehr aufweisen als der Erfindungsgegenstand.
Erst durch die erfindungsgemäße Anwendung einer WinkelscMeifenkette wird die kleinste.
Gliederzahl erreicht.
-
Die Erfindung ist im Anspruch i gekennzeichnet. Die Ausführungsformen
nach den Ansprüchen 2 und 3 sollen nur in Verbindung mit dem Inhalt des Anspruchs
i geschützt sein.
-
Die Abb. i zeigt die Vorrichtung im Schnitt in der Vorderansicht und
die A.bb. 2 den Schnitt im. Seitenriß.
-
Aus einem Vorratstrichter i gelangt der abzufüllende Stoff in einen
Drehschieber 2, der durch Drehen wn go° die Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter
i und dem Kolbenraum 3 herstellt. Beim Zurückbewegen des in dem Zylinder ¢ geführten
Kolbens 5 wird in den Zylinder die abzufüllende Masse hineingesaugt, worauf nach
Umlegen des Drehschiebers in die gezeichnete Stellung durch Vorwärtsbewegung des
Kolbens die Füllmasse durch die öffnung 6 in die Abfülldüse 23 hineingepreßt wird.
-
Die Kolbenstange 7 ist durch ein Klemmstück 8 mit dem Zapfen 9 an
dem zweiarmigen Hebel io angelenkt. Dieser Hebel io wird geführt durch einen Zapfen
i i mit Gleitstein 13, der durch die Spindel 12, die .den mit Gewinde versehenen
Kloben tau trägt, durch Drehen der Kurbel i g verstellt werden kann. Der Kloben
13u gleitet in einer Schlittenführung 1.1 und kann durch Drehen des Handgriffes
15 durch eine Schraube o. dgl. in der Schlittenführung 14 festgeklemmt werden. An
dein Ende des zweiarmigen Hebels io ist die Laufrolle 16 befestigt, die auf der
Kurvenscheibe 1 7 geführt wird und dadurch dem Hebel eine pendelnde Bewegung erteilt.
Die Hebelbewegung überträgt sich durch das Klemmstück 8 auf die Kolbenstange.
-
Durch Verstellen des Drehzapfens 11-13 lasssen sich die Ausschläge
des Klemmstückes 8 beliebig verändern und damit auch der Kolbenhub in weitesten
Grenzen regeln. Durch diese Änderung des Kolbenhubes läßt sich die Abfüllmenge auf
ein bestimmtes Maß einstellen. Die eigenartige Verstellung des Hebeldrehzapfens
i i ermöglicht @es, während des Betriebes der Maschine mehr oderweniger Füllmasse
durch die Abfülldüse zu pressen.
-
Zwecks leichteren Ausbaues des Kolbens ist die Kolbenstange 7 zweiteilig
ausgebildet; sie besteht aus einem äußeren Rohr 18, in dem sich die eigentliche
Kolbenstange durch eine Gewindeführung o. dgl. in Längsrichtung durch Drehen am
Handgriff 2o verstellen läßt. Es kann auch jede andere Klemm- und Feststellvorrichtung
der Kolbenstange 7 in der Stangenführung 18 verwendet werden.
-
Die Einrichtung ist so getroffen, daß nach Abnahme des Drehschiebergehäuses
21 und der Rändelmutter 2o der Kolben leicht aus dem Zylinder q. entfernt werden
kann, ohne die Antriebsorgane zu verstellen bzw. abnehmen zu müssen.
-
In der gezeichneten Stellung ergibt sich durch die tiefste Lage des
Lagerbolzens der größte Abtriebshub am Kloben B. Wird nach Lösen der an der Kurbel
15 sitzenden Schraube der Lagerbolzen i i vermittels der Spindel 12 so hoch gedreht,
daß sein Mittelpunkt mit dem. oberen Drehpunkt 9 in einer Ebene liegt, so ist der
Antriebhub für den Kloben 8 gleich Null. Durch entsprechende Bemessung der Teile
kann man so große Stellschlitze 22 erhalten, d,aß die Hubeinstellung des Kolbens
sehr genau wird.
-
An Stelle der Kurvenscheibe i., kann auch eine Kurbel benutzt werden,
an die der Hebel i o angelenkt wird.