DE722943C - Verfahren zur Herstellung von im Ring A zweifach ungesaettigten 3-Ketocyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von im Ring A zweifach ungesaettigten 3-Ketocyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen

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DE722943C DESCH111029D DESC111029D DE722943C DE 722943 C DE722943 C DE 722943C DE SCH111029 D DESCH111029 D DE SCH111029D DE SC111029 D DESC111029 D DE SC111029D DE 722943 C DE722943 C DE 722943C
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Dr Hans Herloff Inhoffen
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von im Ring A zweifach ungesättigten 3-Ketocyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen Es wurde gefunden, daß man wertvolle, im Ring A des Sterinringsystems zweifach ungesättigte 3-Ketone der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe bzw. deren Enolderivate erhält, wenn man aus solchen in :2,2- oder 2,4-Stellung dihalogenierten gesättigten Abkömmlingen dieser Verbindungen durch Erhitzen mit halogenwasserstoffabspaltenden Mitteln in bekannter Weise 2 Mol Halogenwasserstoff in einem Zuge oder in zwei Stufen abspaltet. Dabei können folgende Reaktionen eintreten: i. Abspaltung von Halogenwasserstoff und Bildung von einer oder mehreren Doppelbindungen: 2. Ersatz von Halogen durch Ester- oder Ätherreste a) mit nachfolgender Verseifung und Bildung einer -Doppelbindung durch Wasserabspaltung oder 1» mit nachfolgender thermischer Abspaltung der Ester- oder Äthergruppe unter Bildung von Doppelbindungen.
  • 3. Ersatz des Halogens durch eine substituierte oder nichtsubstituierte Aminogruppe mit nachfolgender Abspaltung der betreffenden Basen.
  • 4. Kombination dieser verschiedenen Methoden.
  • Zur Durchführung dieser Reaktionen bedient man sich an sich bekannter Methoden. Bewährt hat sich die Behandlung der genannten dihalogenierten Ketone mit Salzen organischer Säuren, wie z. B. Kaliumbenzoa" Natriumacetat und anderen mehr. Dabei wird zweckmäßig die Reaktion in Gegenwart solcher Lösungsmittel für diese Salze durchgeführt, die bei höherer Temperatur sieden, vor allem von B.utanol oder auch den Säuren selbst, wie Essigsäure, Benzoesäure, Isovaleriansäure u. dgl. Man kann sich besonders auch der Behandlung mit organischen Basen bedienen und dabei unmittelbar zu den in Ring A zweifach ungesättigten Ketonen gelangen bzw. die erhaltenen stickstoffhaltigen Verbindungen der thermischen Zersetzung unterwerfen. Enolderivate dieser zweifach ungesättigten 3-Ketone, wie die anorganischen und organischen Ester bzw. Äther, werden in bekannter Weise erhalten, indem man diese Verbindungen z. B. mit acylierenden Mitteln, wie Säureanhydriden bzw. Säurelialogeniden oder Gemischen derselben, gegebenenfalls unter Erwärmen, behandelt.
  • Als Ausgangsmaterialien für diese Verfahren bedient man sich nicht nur der in 2,2- oder 2,4-Stellung (lilialogeeiertenKetone der Sterinreihe, sondern auch derjenigen der Prehnan- und Androstanreihe. Man kann auch die entsprechenden ini Ring A (Iihalogeeierten 3-Osocholansäuren oder ihre niederen Homologen, Gallensäuren und ganz allgemein alle Ketone hzw. deren Enolderivate verwemden, die einen Cyclopentanopolyhydroplienanthrenring mit einer Methylgruppe am Kohlenstoffatom 1o, einer Ketogruppe am hohlenstoffatom 3 und Halogenatome in =, 2- bzw. a, :f-Stellung aufweisen.
  • Die Reaktion sei beispielsweise an Hand derUmwandlung des 2,.1-Dibronicholestanons in das /91, z: 4, s-Cliolestadienon-3 erläutert:
    Es ist zwar bereits der Versuch unter-
    nommen worden, zu Stoffen dieser Art zu
    gelangen. So sollte nach Journal pharmac.
    Society Japan, Bd. 56, Seite io2 ff., durch
    Bromierung des 5-Clilorandrostandions-3,1;
    (las 2-Brom-5-cliloratidrostandion-3,1i und
    daraus durch 1-Ialogeiiwasserstoifal)spalttui;;
    das d 1, 2- Dehv(lro -d 4, ;, - androstendion-3, 1 7 entstehen. Tatsächlich entsteht hier jedoch keine im Ding A zweifach ungesättigte Verbindung. Ebensowenig sind solche Verbindungen gemäß Helvetica chimica acta, B(1. 19 (1936), S. So6 ff., erhältlich. Die Erfindung sei im folgenden an Hand von Beispielen näher erläutert.
  • Beispiel i 2, 2-Dibromcholestanon-3 vom Sclimelzpunkt 1.1 l °, erhalten z. B. nach D o r e e, Journ. Chem. Soc. 95, 648 (19o9), werden mit 6 g Kaliumbenzoat und einer Mischung von 2o ccin Toluol und 5o ccin Buty lalkohol versetzt und r Stunde unter Rückfluß gekocht. Dann wird mit Wasser verdünnt und mit Äther ausgeschüttelt. Die Ätherlösung wird im Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand aus Chloroformalkohol umkristallisiert. Es werden prächtige Nadeln erhalten, die bei 176' zu einer undurchsichtigen Flüssigkeit zusammenschmelzen (Klarwerden der Schmelze bei216°) und das A1, 2-Cholestenon-3-oIbenzOat-q. von der Zusammensetzung C34 H48 03 darstellen. Ausbeute o,6".
  • o,5- dieses Benzoats werden in einer Retorte unter einem Druck von 2 mm H-2 Stunden auf etwa 22o° erhitzt, wobei sich Benzoesäure abspaltet, die in die Vorlage sublimiert. Nach Beendigung dieser Abspaltung destilliert man unter einem Druck von o,o5 mm Hg noch i Stunde weiter. Das so erhaltene Destillat wird in Äther aufgenommen, die Ätherlösung mit Sodalösung und Wasser gewaschen und durch Abdampfen vom Lösungsmittel befreit. Das Gholestadienon h.interbleibt als ein schwach gelbes Öl, das noch weiter gereinigt werden kann. Beispiel 2 2 g 2,q.-Dibromcholestanon-3 vom Schmelzpunkt 197 ° werden mit 3 g Kaliumbenzoat und 2o ccm Isovaleriansäure 2o Minuten zum Sieden _ erhitzt, wobei sich rasch Kaliumbromid ausscheidet. Darauf wird in Äther aufgenommen und die Ätherlösung mit verdünnter Kalilauge ausgeschüttelt. Nach Waschen mit Wasser wird der Äther verdampft und der Rückstand in Alkohol aufgenommen. Nach einiger Zeit tritt Kristallisation ein. Das entstandene Isovalerianat wird abgesaugt und mehrfach aus Alkohol umkristallisiert. Es besitzt die Zusammensetzung C3,2 H,,= O3. Beim Erhitzen im Schmelzpunktröhrchen sintert es bei ioz°, fällt zwischen 118 bis 127' zusammen und liefert bei 144" eine klare Schmelze. Dabei wird zwischen 127 bis 1¢4° die bekannte Farberscheinung der Sterinester beobachtet. Ausbeute 0,2 g.
  • Die Umwandlung dieses Esters in ein im Ring A zweifach ungesättigtes Keton erfolgt gemäß Beispiel i. Beispiel 3 250- 2, .l-Dibronicholestanon-3 (Schmelzl)nrikt r97°) werden in r 1 "uluol gelöst. Die 1-ösung wird mit 3 1 Butanol und 25o g Ka.-littinbenzoat versetzt. Das Gemisch wird in cinem Glycerinbad 2'/= Stunden bei einer Badteinperatur von 13o bis i4.o ° unter Rückfluß gekocht. Die abgekühlte Lösung, aus der sich Kaliumbromid und Benzoesäure ausgeschieden haben, wird in einem Scheidetrichter nach Zusatz von reichlich Äther zweimal mit io°/Biger Sod.alösung und dreimal mit Wasser gewaschen. Dann wird die mit Natritimstilfat geklärte Lösung im Vakuum bei 8o' stark eingeengt, bis reichlich Kristallisation eingetreten ist. Nach dem Abkühlen wird das Kristallisat abgesaugt und mit Alkohol gewaschen; Ausbeute io5 g, Rohschmelzpunkt 135 bis 145°. Nach fünfmaligem fraktionierten Umkristallisieren aus Chloroformallzoliöl läßt sich eine- schwer lösliche Fraktion in feinen, seidigen Nadeln abtrennen, die konstant bei 176 bis 177 ° schmilzt (Klarwerden der Schmelze bei 2i6 his 2i7°) und @:1i, 2-Cholestenon-3-olbenzoat-4 darstellt; Ausbeute 35 g.
  • Dieses Produkt ist identisch mit dem gemäß Beispiel i aus dem 2, 2-Dibromcholestanon-3 vorn Schmelzpunkt 141° dargestellten ungesättigten Benzoat der Zusammensetzung C34 H48 03.
  • Aus den vereinigten Mutterlaugen des Produkts vom Schmelzpunkt 176 bis 177° läBt sich durch Verdünnen mit Wasser eine leichter lösliche Kristallfraktion abtrennen, die nach dem Umkristallisieren aus einem Chloroform-Alkohol-Gemisch bei 137 bis 138' schmilzt (Farberscheinung beim Schmelzen) Ausbeute 5o g.
  • Dieses Produkt stellt das isornere A4, s-Cholestenon-3-olbenzoat-2 der Formel C34 H48 03 dar.
  • Die Abspaltung des Säurerestes aus den ungesättigten Benzoaten erfolgt in gleicher Weise, "vie in Beispiel i beschrieben.
  • An Stelle der Monoester der ungesättigten Oxyketone, z. B. an Stelle des A 4, s-Cholestenon-3-olbenzoat-2,wie es z. B. nach Beispiel 3 als Zwischenprodukt bei der Behandlung von 2, 4-Dibromcliolestanon-3 mit Kaliumbenzoat in Toluol und Butylalkohol erhältlich ist, können auch die Enolderivate, wie die Ester, :`lther oder Halogenide dieser Stoffe, für die weiteren Reaktionen Verwendung finden, in-(lern diese enolischen Derivate z. B. der Einwirkung solcher Mittel unterworfen werden, durch die weitere Doppelbindungen in den Ring A hineingelegt werden. Dies kann z. B. in der \@'eise erfolgen, daß die sekundäre Ester- oder Ätlicrgruppe abgespalten wird. Beispiel 4 46 g Dibromandrostandion, wie sie erhalten werden, wenn man eine Lösung von 31,7 Androstandion in einem Gemisch von 11 Chloroform und Zoo ccm Eisessig unter Rühren in kleinen Anteilen mit einer Lösung von i I ccm Brom (= llol) in ioo ccm Eisessig versetzt und die Reaktionslösung nach dem Waschen mit Wasser und Trocknen im Vakuum bei 5o ° eindampft, werden mit 5oo ccm trocknem Pvridin übergossen. Die Mischung wird daraufhin in einem Glycerinbad 4 Stunden bei I35 bis i 4o ° Badternperatur unter Rückfluß gekocht. Dann wird das Pyridin im Vakuum bei So' .abgedampft und das erhaltene Reaktionsprodukt mit Äther und Wasser behandelt.
  • Die Ätherlösung wird mit Wasser gewaschen und hinterläßt nach dem Verdampfen 5 g eines Öles, aus dem das d 1, 2: 4, s-Androstadiendion-3,I7 zweckmäßig durch Vakuumdestillation und chromatographische Reinigung isoliert wird.
  • Die in der wäßrigen Schicht enthaltenen, bei der Reaktion ebenfalls gebildeten Pyridinverbindungen werden, nach Zugabe von Natriumbicarbonat zwecks Bindung der Bromwasserstoifsäure, in einem. Soxleth mit Chloroform extrahiert. Dabei werden noch i i g eines Pyridinketons erhalten. Beispiel s 6oo g 2,4-Dibromcholestanon-3 werden in 1 Pyridin gelöst, und die Lösung wird in einem Glycerinbad bei einer Badtemperatur von 135' 8 Stunden unter Rückfluß gekocht. Dann wird das Pvridin im Vakuum auf dem Wasserbade abgedampft und der Rückstand mit Äther und Wasser behandelt. Während das gebildete Cholestadienon-3 in den Äther geht, bleibt eine große Menge wasserlöslicher Pyridinkörper in der wäßrigen Schicht; -diese letzteren werden nach dem Zusatz von überschüssigem Natriumcarbonat zwecks 1Teutralisation der Bromwasserstoff säure in einem Soxleth mit Chloroform extrahiert. Außerdem scheidet sich als Zwischenschicht das in Äther und Wasser unlösliche Cholestenonylpyridinhydrobromid in Kristallen ab.
  • Nach Abtrennen der wäßrigen Schicht, Abfiltrieren der kristallinen Zwischenschicht und Waschen der ätherischen Lösung wird die letztere eingedampft. Der ätherlösliche Anteil stellt ein dunkles 0I dar; Ausbeute 120 g.
  • Beim längeren Stehen unter Zugabe von wenig Alkohol scheidet sich aus dem Öl allinä blich ein Kristallisat aus. Wenn sich dieses nicht mehr vermehrt, wird es abgesaugt und mit Methanol gewaschen; Rohaus beute io g.
  • Nach mehrfachem Umkristallisieren au: Alkoholwasser, einmal unter Zusatz vor. Tierkohle, schmelzen die erhaltenen Kristallf 11e1 110 bis I I I '.
  • Da das so erhaltene Produkt noch eine schwach positive Beilsteinprobe gab, werden 6,2 - dieses Materials zwecks Entfernung des restlichen Halogens mit i g Kaliumacetat in 70 ccm Isovaleriansäure 15 Minuten zum Sieden erhitzt. Nach Aufnehmen in Äther und Waschen mit verdünnter Kalilauge und Wasser wird das nach dem Verdampfen des Äthers erhaltene Kristallisat zunächst aus verdünntem Alkohol und dann aus Acetonwasser umkristallisiert. Man erhält das d 1.2: 4, s-Cholestadienon-3 von der allgemeinen Formel CIIHq=O in weißen, sternförmig bzw. kreuzweise angeordneten Blättchen, die -konstant bei i i I bis 112' schmelzen; die optische Drehung beträgt [x)1) = + 32,5° (in Chloroform). Ausbeute 3,5 g. Aus den Mutterlaugen lassen sich noch weitere Mengen desselben Stoffes zurückgewinnen.
  • Wenn man das beschriebene Cholestadienon rasch kristallisiert erhalten will, ist es zweckmäßig, das bei der Pyridinbehandlung des Dibromcholestanons erhaltene ätherlösliche dunkle Öl im Hochvakuum zu destillieren; .4 g des Öls werden in einer Retorte bei 170 bis i8o° und 0,0003 mm Hg destilliert. Das Destillat wird mit Äther herausgelöst und aus verdünntem Alkohol umkristallisiert, wobei man ebenfalls das Cholestadienon in schönen Kristallen erhält. Beispie16 Eine Lösung von doo g 2. 4-Dibromcholestanon (Schmelzpunkt 192°) in 1,61 trockenem Pyridin (über Ätzkali stehend) wurde in einem G1ycerinbad 6 Stunden bei 135 ° Badtemperatur unter Rückfluß gekocht, wobei sich die Lösung rasch dunkel färbte. Dann wurde das Pyridin auf dem Wasserbad im Vakuum restlos abgedampft und der Rückstand mit viel Äther und Wasser behandelt. Während das gebildete Cholestadienon in den Äther ging, blieb ein großer Teil wasserlöslicher Reaktionsprodukte in der wäßrigen Schicht; außerdem schied sich an der Zwischenschicht das in Wasser und Äther schwer lösliche Cholestenonylpyridinhvdrobromid ab. Die wäßrige Schicht wurde abgelassen und noch zweimal ausgeäthert. Die vereinigten Ätherauszüge wurden nach Abfiltrieren von der testen Zwischenschicht dreimal mit 5 %iger Kalilauge und anschließend mehrfach finit Wasser gewaschen und schließlich zur Trockne verdampft. Das erhaltene dunkle Produkt (Ausbeute 82g) wurde in zwei Portionen unter Zusatz von j e C g Natr iumacetat im Hochvakuum bei o,ooo6 ulm Hg und :2,2o' destilliert. Das weinrote, ;bereits in der Vorlage kristallisierende Destillat wurde mittels Chloroform (etwa 25o ccm) herausgelöst und die Lösung nach Zugabe von etwa z 1 Alkohol weitgehend eingedampft. Die konzentrierte alkoholische Lösung (etwa 25o ccm) kristallisierte beim Stehen in Eis nach Anreiben rasch durch. Der Kristallbrei wurde abgesaugt und mit kaltem Alkohol gewaschen; Rohausbeute 51 g. Aus der Mutterlauge wurde noch .eine zweite Kristallisation erzielt. Das Produkt wurde erst aus wenig Alkohol, dann mehrfach aus Methanol, einmal unter Zusatz von Tierkohle, umkristallisiert. Das reine Cholestadienon schmilzt bei I I I bis 112' MD -[- 3o,8° (in Chloroform). Ausbeute 35g. Das Dienon kristallisiert aus Methanol in prächtigen, langen, flachen Prismen; es ist gut löslich in den üblichen Lösungsmitteln, wenig löslich in kaltem Alkohol, schwer löslich in kaltem Methanol.
  • Beispiel 7 i,1 g des z. B. gemäß der Beispiele 5 und 6 erhaltenen Cholestenonylpyridinhydrobromids «erden in einer Retorte bei 6 mm Hg 2 Stunden auf i8o bis Zoo ° erhitzt, wobei die Pyridinkomponente in die Vorlage sublimiert. Dann wird :2 Stunden bei 0,005 min Hg und Zoo bis 22o ° destilliert, wobei ein helles Öl übergeht. Das destillierte Öl wird in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung mehrmals mit 5 oJo iger Kalilauge zur Entfernung saurer Anteile gewaschen. Nach dem weiteren Waschen mit Wasser erhält man durch Verdampfen des Äthers das CholestadienOn-3 als helles 01, das noch weiter gereinigt werden kann.. Beispiel 8 2 g 2, 4-Dibromandrostanol-17-on-3 werden in 2o ccm Toluol gelöst. Die Lösung wird daraufhin mit 6o ccm Butanol und 3 g Ka-Iiumbenzoat versetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann 2 Stunden unter Rückfluß gekocht und nach dem Erkalten in einem Scheidetrichter mit Sodalösung und Wasser waschen. Nach Eindampfen im Vakuum erhält man das ungesättigte Benzoat der Formel CIGH3=04 in Form eines Öles.
  • o,8 g dieses Benzoates des Androstendiolon-3 werden in einer Retorte bei 0,5 mm H- il/, Stunden auf 220 bis 23o° erhitzt, wobei sich Benzoesäure abspaltet. Dann wird im Hochvakuum bei o,ooo4nunHg und 170 bis igo° destilliert. Das Destillat wird in Äther aufgenommen und die Lösung mit Soda und Wasser gewaschen. Nach Verdampfen des Äthers .erhält man etwa o,4. g 1,2; 4., 5-Alldrostadienol-17-on-3 in Form eines Öles, das sich noch weiter reinigen l@ilit.
  • An Stelle des dillalogenierten Androstanol-17-on-3 kann man in ähnlicher Weise auch die Ester oder Äther dieses Stoffes oder die 17-alkylsubstituierten Verbindungen bzw. deren Ester oder Äther verwenden.
  • Ferner können an Stelle der 2-Monoester der ungesättigten 2-Oxyandrostanol-i7-on-3 bzw. deren 17-Alkylverbindungen oder den 17-Estern oder Äthern dieser Verbindungen, wie sie z. B. entsprechend dem obigen Beispiel als ,Zwischenprodukte bei der Behandlung von 2, 2- oder 2, 4-Dibromandrostanol-17-on-3 mit Kaliumbenzoat in Toluol und Butanol erhältlich sind, auch die Enolderivate dieser Ester bzw. anderer 2-Verbindungen, wie der freien Oxyverbindungen oder deren Äther, für die weiteren Reaktionen Verwendung finden, indem diese enolischen Derivate z. B. der Einwirkung solcher Mittel unterworfen werden, durch die weitere Doppelbindungen in den Ring A hineingelegt werden. Dies kann z. B. in der Weise erfolgen, daß die sekundäre Ester- oder Äthergruppe oder die freie Oxygruppe am Kohlenstoffatom 2 abgespalten wird.
  • Beispiel 9 3 g 2, 4-Dibromcholestanon werden mit 5o ccm 2, 4., 6-Trimethylpy ridin (Collidin) 21/z Stunden unter Rückfluß gekocht. Die abgekühlte Reaktionslösung wird darauf in überschüssige verdünnte Salzsäure gegossen und die saure Lösung mit Äther ausgeschüttelt.
  • Der nach dein Auswaschen der ätherischen Lösung bis zur neutralen Reaktion und Verdampfen des Äthers erhaltene Rückstand wird mit Petroläther angerührt und das Kristallpulver abgesaugt. Man erhält o,6 g A 1, 2; 4, 5-Chalestadienon-3 vom Schmelzpunkt fog bis ifo°; aus der Mutterlauge lassen sich noch weitere Mengen dieses Stoffes isolieren. An Stelle des Collidins läßt sich auch das a, y-Lutidin und das y-Picolin mit gleichem Erfolg verwenden.
  • Beispiel fo 11,49 2,4-Dibromandrostanon-3-olacetat-17 vom Schmelzpunkt 19.I°, erhalten durch Brotnierung von Androstanolonacetat in Eisessig in Gegenwart von einigen Tropfen Broinwasserstoffeisessig bei Zimmertemperatur, werden in 125 ccm COllidln 3/4 Stunde gekocht. Nach dem Erkalten wird die braune Lösung mit Äther verdünnt, vom Collidinsalz abdekantiert und mit verdünnter Schwc:-felsällre, -Sodalösung und Wasser bewachen. Die neutrale, ätherische Lösung wird über -Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der braune Rückstand wird aus einer Lösung in einem Denzol-Benzin-Gemisch i:i kn Aluminiumoxyd (lferck stand. nach Brockmann) absorbiert. Aus dem Eluat gelingt es, mittels des gleichen Gemisches nach dem rclampfen des Lösungsmittels das d 1# 4-Aridrostadienolacetat-17-o11-3 in hellgelben Nadeln vom Schmelzpunkt 151 bis 152 ° zu erhalten. Das Absorptionsspektrum weist ein hohes 'Maximum bei 235 m auf. Die Ausbeute beträgt 5,3 g. Dieser Stoff erwies sich im Kapaunentest als stärker wirksam als das Testosteronacetat.
  • 3,; g Androstadienolonacetat werden in So ccm 5o%igern methylalkoholischem Alkali 1'!_ Stunden am Riickfluß gekocht. Nach dem Anspritzen mit Wasser erhält man das d 1, 4-Androstadienol-17-on-3 in feinen Nadeln, die aus Methanolwasser umkristallisiert bei 16,9 bis 169' schmelzen.
  • Durch Umsetzen dieses Dienolons mit Propionsäureanhydrid in Pyridin läßt sich das d 1, 4-Androstadienol-i#: -on-3 Propionat bereiten. Nach 24stündigem Stehen dieses Gemisches wird das Propionat mit Wasser ausgefällt und aus Methanol umkristallisiert. Man erhält so farblose Blättchen, die bei 138 bis 139' schmelzen. Beispiel ii Eine Lösung von .4 g 2, 4-Dibromcholestanon in trockenem lvlol wird zu einer Suspension von 4 g -Naphtholkalitlm in \ylol gegeben. Nach 2stündigem Kochen unter Rückfluß wird die Lösung vom Kaliumbromid abfiltriert, das Lösungsmittel verdampft und der Rückstand in einer Retorte unter einem Druck von 2 mm 2 Stunden auf etwa 220 bis -24o ° erhitzt. Hiernach wird bei o.o5 mm noch i Stunde weiter destilliert. Dabei geht ein helles Öl über, aus dem durch chromatographische Trennung und Reinigung das Cholestadienon isoliert wird.
  • Die erhaltenen Verbindungen sind entweder selbst physiologisch wirksam oder sollen zur Herstellung von physiologisch wirksamen Verbindungen Verwendung finden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von im Ring A zweifach ungesättigten 3-Ketocyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen bzw. derenEnolderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man aus in 2,:2- oder 2, 4-Stellung dillalogpnierten gesättigten Abkömmlingen dieser Verbindungen durch Erhitzen mit halogenwasserstoffabspaltenden Mitteln in bekannter Weise 2 Mol Halogenwasserstoff in einem Zuge oder in zwei Stufen abspaltet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Ausgangsstoffen zunächst das Halogen durch den Rest eines Esters, Äthers oder einer organischen Base ersetzt und dann den Ester, Äther oder die organische Base abspaltet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der ersten oder zweiten Abspaltung in bekannter Weise eine Enolisierung vornimmt.
DESCH111029D 1936-09-30 1936-09-30 Verfahren zur Herstellung von im Ring A zweifach ungesaettigten 3-Ketocyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen Expired DE722943C (de)

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