DE721721C - Verfahren zur Herstellung organischer Rhodanverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung organischer Rhodanverbindungen

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DE721721C
DE721721C DEF86056D DEF0086056D DE721721C DE 721721 C DE721721 C DE 721721C DE F86056 D DEF86056 D DE F86056D DE F0086056 D DEF0086056 D DE F0086056D DE 721721 C DE721721 C DE 721721C
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DE
Germany
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rhodanides
organic
compounds
production
halides
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Expired
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DEF86056D
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English (en)
Inventor
Dr Herbert Arnold
Hermann Hippchen
Dr Robert Kudicke
Dr Theodor Wagner-Jauregg
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FORSCH CHEMOTHERAPIE ZU FRANKF
Original Assignee
FORSCH CHEMOTHERAPIE ZU FRANKF
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/02Thiocyanates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung organischer Rhodanverbindungen Es wurde festgestellt, daß Rhodanide aliphatisch substituierter alicyclischer Kohlenwasserstoffe, die mindestens 17 Kohlenstoffatome enthalten, wie Hydnocarpyl-, Chaulmoogryl- und Cholesterylrhodanide, zur Bekämpfung der Lepra geeignet sind und z. B. bei mit Lepra infizierten Ratten oder Mäusen wesentlich günstigere chemotherapeutische Dauerwirkungen zeigen als andere bisher bei der Chemotherapie der Lepra angetvendete Erzeugnisse, wie z. B. Ester der Chaulmoo,grasäure. Die Versuche haben ergeben, daß bei Anwendung der neuen Verbindungen das Wachstum und die Entwicklung der Leprome im Vergleich zu den nicht behandelten Kontrolltieren stark verzögert wird und daß nach Abschluß der Behandlung in manchen Fällen weniger Bazillen vorhanden sind, während z. B. im Vergleichsversuch mit dem bekannten Benzylester der Chaulmoograsäure die Bazillen in ihrer Vermehrung überhaupt nicht beeinflußt werden.
  • Diese überraschend günstigen Wirkungen können bereits dumch geringe Mengen der angegebenen Rhodanverbindungen erzielt werden (s. »Experimentelle Untersuchungen zur Behandlung der Lepra« von Prof. Dr. E. K u -d i c ke in der Medizinischen Welt, i 4. Jahrgang [194o], Nr. 2, S. 3off., insbesondere Tabelle i und 3).
  • Die Herstellung von Rhodanverbindungen aus freiem Rhodan und ungesättigten organischen Verbindungen, wie Stilben und Tolan; ist bekannt; hierbei entstehen in diesen D'irhodanide.
  • Es ist auch bekannt, Rhodanverbindungen von cyclischen Kohlenwasserstoffan, wie Cyclohexylthiocyanat und Thiocyanate, von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit bis zu 13 Kohlenstoffatomen durch Umsetzung von Halogeniden mit Alkalirhodaniden herzustellen.
  • Schließlich ist es bereits bekannt, Oleyl-und Cetylrhodanid aus den entsprechenden Halogeniden und anorganischen Rhodaniden herzustellen. Diese Rhodanverbindungen sollen als Schädlingsbekämpfungsmittel-wirksam. sein. Auf Grund dieser bekannten Angaben konnte man jedoch nicht erwarten, daß Rhodanide der aliphatisch substituierten alicyclischen Kohlenwasserstoffe mit mindestens 17 Kohlenstoffatomen als Mittel zur Bekämpfung der Lepra angewendet ,werden können, da eineentsprechende Wirkung der bekannten Rhodanide nirgends beschrieben ist.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß Rhodanide aliphatisch substituierter alicyclischer Kohl@enwasserstoffe mit mindestens 17 Kohlenstoffatomen, insbesondere Hydnocarpyl- und bzw. oder Chaulmoogrylrhodanide, die in entsprechender Weise durch Umsetzung ihrer Halogenide, z. B. der Chloride, Bromide oder Jodide, mit anorganischen Rhodaniden, z. B. Alkalirhodaniden, mit gutem Erfolg hergestellt wurden, besondere therapeutische Bedeutung haben.
  • Die Umsetzung der organischen Halogenide mit den anorganischen Rhodaniden erfolgt vorteilhaft unter Vermittlung geeigneter Lösungs-oder Suspensionsmittel, wie Alkohol, Aceton
    RCOOC.=H5 red. >- RCH.,OH + P BP2`r RCH.,Br Na SCN> RCH.>SCN
    Beispiele i. Herstellung von Chaulmoogrylrhodanid. Zu .einer Lösung von 15 g Chaulmoogrylbromid und i oo cm-' von 99 %igem Äthylalkohol gibt man eine Lösung von 1o,6 g Natriumrhodanid (molares Verhältnis 1: 2) in etwa ioocms desselben Alkohols, worauf man 8 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten filtriert man ab und engt das Filtrat im Vakuum. bei etwa 4o° zur Trockne ein. Der Rückstand wird mit Äther gut verrieben, filtriert und mehrmals mit Äther gewaschen. Die vereinigten und filtrierten Ätherauszüge wäscht man so lange mit Wasser, bis im Waschwasser Rhodanionen mit Ferrichlorid nicht mehr nachweisbar sind. Man trocknet sodann 'über wasserfreiem Natriumsulfat, verdampft den Äther und destilliert das verbliebene gelbbraun gefärbte öl im Hochvakuum.
  • 2. Herstellung von Hydnocarpylrhodanid. Zu einer Lösung von 15 g Hydnocarpylbromid und ioo cm- von 99%igem Äthylalkohol gibt man eine Lösung von 1o,6 g usw., zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, z. B. bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels oder oberhalb dieser Temperatur bei Überdruck.
  • Obwohl in dem Schrifttum angegeben ist, daß organische Rhodanide sich bei Temperaturen zwischen etwa 15o und 2oo° in die isomeren Senföle umlagern, hat es sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Rhodanide bei diesen Temperaturen ohne nennenswerte Zersetzung oder Isomerisierung bei stark vermindertem Druck destilliert werden können.
  • Auch Gemische, die Hydnocarpyl- und bzw. oder Chaulmoogrylrhodanid oder andere aliphatisch substituierte alicyclische Rhodanide als Hauptbestandteil enthalten, zeigen die gleichen therapeutischen Wirkungen dieser Bestandteile. Solche Gemische können erfindungsgemäß dadurch .erhalten werden, daß man aus einem Gemisch der verschiedenen, in Chaulmoograöl natürlich vorkommenden Fettsäuren die entsprechenden Halogenverbindungen und aus diesen durch Umsetzung mit Alkalirhodaniden, wie Rhodankahum, Rhodannatrium oder Rhodanammon, die entsprechenden Rhodanverbindungen herstellt. Diese Herstellung der Rhodanide erfolgt nach folgenden an sich bekannten Verfahrensstufen, wobei R das Radikal der betreffenden Fettsäuren be-@ic@mt@t Natriumrhodanid (molares Verhältnis 1:2) in etwa i oo cm-' desselben Alkohols, worauf man 8 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten filtriert man ab und engt das Filtrat im Vakuum bei etwa 40° stark ein. Der Rückstand wird mit Äther gut verrieben, filtriert und mehrmals mit Äther gewaschen. Die vereinigten filtrierten Ätherauszüge wäscht man so lange mit Wasser, bis im Waschwasser Rhodanionen mit Ferrichlorid nicht mehr nachweisbar sind. Man trocknet sodann über wasserfreiem Natriumsulfat, verdampft den Äther und destilliert das verbliebene gelbbraun gefärbte öl im Hochvakuum. Nach zweimaliger Destillation erhält man 12g gereinigtes Hydnocarpylrhodanid vom Sp o,5 = 19o bis 21o°; n" = 44840-3. Herstellung von Cholesterylrhodaiiid. Eine Lösung von 1 7 g Cholesterylbromid in 5oo cm-' von 99%igem Äthylalkohol wird zusammen mit einer Lösung von 1o5 g Natriumrhodanid in 3oo cm3 desselben Alkohols während 5o Stunden zum Sieden erl-itzt. Die beim Erkalten sich abscheidenden Kristalle zeigen nach dem Absaugen der alkoholischen Lösung 'und dem Umkristallisieren aus Alkohol und Trocknen über siedendem Alkohol in der Pistole den Schmelzpunkt 128 bis i29°. Ausbeute 79 Cholesterylrhodanid.
  • Im alkoholischen Filtrat konnten etwa 5 bis 7 g des als Nebenprodukt gebildeten Athyläthers des Cholesterins nachgewiesen werden.
    4. Herstellung von
    4-Cyclohexyl-2-(n)-octyl-i-rhodanbutan.
    CH"#CHz#CHz#CH.CH_#SCN
    n-CßH17
    6 g 4-Cyclohexyl-2-(n)-octyl-i-bromb,utan (i Mol) in 5 o Cm3 99 %igem Alkohol werden mit 3 g Na S CN # 2 H. O (2 Mol), ebenfalls in etwa 50 cm3 Alkohol gelöst, versetzt. Die Mischung erhitzt man 8 Stunden zum Sieden. Nach dem Erkalten filtriert man, verdampft den Alkohol im Vakuum bei etwa 4o°, nimmt den Rückstand mit Wasser und Äther auf, trennt und wäscht den Ätherauszug frei von Brom- und Rhodanionen. Nach dem Trocknen mit Nag S O4 und Verjagen des Lösungsmittels ; geht der gelbbraun gefärbte Rückstand im Hochvakuum unter 4 mm Druck als farb- und geruchloses öl bei Zoo bis 202° über.
  • nD = 1,4801. Ausbeute 3,5g.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von organischen Rhodanverbindungen mit mindestens 17 Kohlenstoffatomen durch Umsetzung von Kohlenwasserstoffhalogeniden mit anorganischen Rhodaniden,dadurch gekennzeichnet, daß man Halogenide aliphatisch substituierter alicyclischer Kohlenwasserstoffe, wie Hydnocarpyl-, Chaulmoogryl- und bzw. oder Cholesterylhalogenide mit anorganischen Rhodaniden z. B. in alkoholischer Lösung, vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, z. B. bei Siedetemperatur des Lösungsmittels oder oberhalb dieser Temperatur, bei Überdruck umsetzt.
DEF86056D 1938-12-11 1938-12-11 Verfahren zur Herstellung organischer Rhodanverbindungen Expired DE721721C (de)

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