DE716359C - Zusammengesetzte Biegehaut zum elastischen Abschluss von Raeumen, besonders von Saeurepumpen - Google Patents

Description

• Zusammengesetzte Biegehaut zum elastischen Abschluß von Räumen, besonders von Säurepumpen Die Erfindung bezieht sich auf Biegehäute, welche aus mehreren Teilbiegehäuten verschiedener biegefähiger Stoffe zusammengesetzt sind.
• Es gibt Kunststoffe, die wie Kautschuk hochelastisch sind und ihre hohe Elastizität lange Zeit bewahren. Diese eignen sich vorzüglich dort, wo die bleibende Dichtigkeit von Biegehäuten verlangt wird, welche Räume, insbesondere von Säurepumpen, gasdicht abschließen sollen. Sie haben gewisse Mängel, insbesondere Unbeständigkeit gegenüber gewissen Säuren.
• Es gibt andere Kunststoffe mit besonders guter Säurefestigkeit, die aber kaltflüssig sind, z. B. Polyisobutylen.
• Unter Kaltflüssigkeit wird die Eigenschaft verstanden, gegenüber einem Aktionsdruck nicht längere Zeit hindurch einen gleich großen Reaktionsdruck aufrechtzuerhalten, sondern infolge von Elastizitätsträgheit dem Druck so lange auszuweichen, bis an der Berührungsstelle der Druck Null herrscht, d. h. bis an den Einspannstellen die Dichtigkeit verlorengeht. Ein weiterer Mangel des kaltflüssigen Werkstoffes ist seine Empfindlichkeit gegen Schmieröl. Da in manchen Säurepumpen die der Säure abgekehrte Seite der Biegehaut unvermeidbar mit Öl in Berührung kommt, wird hier nach kurzer Zeit der Werkstoff schwammig und brüchig.
• Versuche mit einteiligen Biegehäuten aus kaltflüssigem Werkstoff sind aus den erwähnten Gründen bisher fehlgeschlagen.
• Den geschilderten Mängeln soll durch den Gegenstand der Erfindung abgeholfen werden. Hierfür wird die Biegehaut aus einer verhältnismäßig dünnwandigen, kaltflüssigen .und einer an den Einspannstellen verhältnismäßig dickwandigen, ölbeständigen, dabei--hochelastischen Teilbiegehaut zusammengesetzt.
• Der Zweck dieser Anordnung ist, den absolut genommen geringen Betrag der Schwül-,, dung der dünnen, kaltflüssigen Teilbiegehäut' für eine hinreichende Befriebszeit durch das elastische Nachgeben der hochelastischen dicken Teilbiegehaut auszugleichen, so daß an den Einspannstellen für eine hinreichende Zeit der unbedingt notwendige Dichtungsdruck erhalten bleibt.
• Die Erfindung ist an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
• Abb. i ist der Querschnitt durch die Biegehaut einer Säuremembran.pumpe.
• Abb. 2 ist der Querschnitt durch eine Biegehaut, wie sie z. B. für kreisschwingende Kolben von Säurepumpen benötigt wird.
• Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß in sehr genau ausgeführten Stahlformen eine an den Einspannstellen verhältnismäßig dünne Teilbiegehaut aus kaltflüssigem Werkstoff und eine andere an den Einspannstelien verhältnismäßig dicke Teilbiegehaut aus hochelastischem Stoff gepreßt wird. Beide werden in einer Form vereinigt, so daß Biegehäute nach Abb. i oder Abb. 2 entstehen.
• Statt der Elastizitätsreserve in einem dicken hochelastischen Teil aus Kunststoff kann man auch Federn o. dgl. benutzen.
• In Abb. i ist i die dünne Biegehaut aus kaltfüssigem Stoff, 2 die dickere Teilbiegehaut aus hochelastischem Stoff. Beim Einspannen zwischen die Teile 3 und a des angenommenen Pumpengehäuses sowie zwischen 3' und @.` entstehen Wülste 5 und 6 in der Teilbiegeiiatit =, welche die Reserve zum Ausgleich von Schwundverlusten in Teilbiegehaut i sind.
• In Abb. 2 ist wiederum die dünne Teilbiegehaut 7 aus kaltflüssigem Stoff gepreßt und durch das bekannte Wärmeverfahren verfestigt, während 8 die Teilbiegehaut aus hochelastischem vulkanisiertem Stoff darstellt.
• - Zur Vergrößerung der in den Einspannstellen der Teilbiegehaut 8 vorhandenen Reserve an elastischer Ausdehnungsmöglichkeit kann man eine Feder 9 vorsehen, welche von Anfang an den nötigen Dichtdruck aufbringt und jeden Schwundverlust in der Teilbiegehaut 7 ausgleicht.
• Jede der Einspannstellen kann mit einer Feder oder einem anderen elastischen Element, z. B. einem Gummiring, ausgerüstet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Biegehaut, die aus Teilbiegehäuten verschiedenen elastischen Werkstoffes besteht, zum elastischen Abschluß von Räumen, besonders von Säurepumpen, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der Förderflüssigkeit, z. B. Säure, ausgesetzte Teilbiegehaut (i, 7) aus Polyisobutylen oder einem ähnlichen Werkstoff, die andere Teilbiegehaut (2, 8) aus einem hochelastischen, seine Elastizität während einer hinreichenden Betriebszeit voll bewahrenden Werkstoff, z. B. Gummi, besteht. z. Biegehaut nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbiegehaut (i, 7) aus Polyisobutylen o. dgl. wenigstens an den Einspannstellen geringere Wandstärke aufweist als die Teilbiegehaut (2, 8) aus dauernd hochelastischem Stoff. 3. Biegehaut nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Federn (9) oder andere an sich bekannte, dauernd elastische Mittel, z. B. Ringe aus Gummi, zum dauernden Anpressen der Teilbiegehaut (i, 7) oder beider Teilbiegehäute t i, 7 und 2, 8) angewendet werden.