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Einrichtung zum selbsttätigen Anlassen von Wechselstrommotoren, insbesondere
Synchronmotoren Die Erfindung betrifft eine elektrische Steueranordnung, welche
dazu dient, Wechselstrommotoren selbsttätig anzulassen.
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Selbsttätige Anlaßanordnungen für Wechselstrommotoren sind an sich
bekannt. Derartige bekannte Anlaßschaltungen oder Anlaßanordnungen werden entweder
von der Zeit oder von dem Strom in den Motorwicklungen abhängig gemacht, um den
Anlaßvorgang des Motors zu steuern.
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Wenn der Wechselstrommotor ein Synchronmotor ist, kann die Frequenz
des Stromes in der Feldwicklung benutzt werden, um den Zeitpunkt der Einschaltung
der Gleichstromerregung dieser Feldwicklung zu steuern. Bei Induktionsmotoren kann
auch die Frequenz in der Sekundärwicklung benutzt werden. Allgemein gesagt, können
Zustandsänderungen des Stromes in der Ankerwicklung, Feld-,vicklung, Primärwicklung,
Sekundärwicklung oder der Dämpferwicklung der Steuerung zugrunde gelegt werden.
Von diesen Steuerungsanordnungen sind diejenigen am bekanntesten, welche die Feldfrequenz
benutzen.
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Bei einer mit Zeitbegrenzung arbeitenden Steuerungsanordnung können
Zeitschalteinrichtungen verschiedener Art verwendet werden, um eine bestimmte Zeitverzögerung
zwischen der Einschaltung der Spannung der Primärwicklung und der Herstellung der
Betriebsschaltung des Motors zu erreichen. Für einen Synchronmotor kann die Einschaltung
der Ankerspannung oder die Einschaltung der Felderregung oder beides durch eine
Zeitschalteinrichtung gesteuert werden. Bei einem Induktionsmotor kann die Spannung
der
Primärwicklung oder ein Widerstand in der Sekundärwicklung oder beides durch eine
Zeitschalteinrichtung gesteuert werden.
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Zeitabhängige Steuerungsanordnungen arbeiten für gewisse Motorbelastungen
vielfach zu langsam, so daß der Motor mit seinen Anlaßstromkreisen zu lange eingeschaltet
bleibt. Wenn die bei solchen Anlaßanordnungen eingestellte Zeit kürzer gewählt wird,
um den Anlaßvorgang zu beschleunigen, so kann es vorkommen, daß, wenn der Motor
stark belastet ist, starke Belastungsstöße auftreten und daß aus diesem Grunde der
Motor und die von ihm angetriebene Arbeitsmaschine während des Anlassens Stößen
ausgesetzt sind. Bei frequenzabhängigen Steuerungsanordnungen kann es bei großen
Belastungen vorkommen, daß der Motor nicht auf seine volle Drehzahl gelangt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlaßanordnung für Wechselstrommotoren,
bei der die Vorteile sowohl der zeitabhängigen wie auch der stromabhängigen Anordnungen
beibehalten sind, bei der aber die Nachteile beider Anordnungen vermieden werden.
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Im wesentlichen bezieht sich die Erfindung auf solche Anordnungen,
bei denen eine vorbestimmte Umlaufzahl des Motors nach seiner Einschalturig für
die Steuerung des Anlaßvorganges maßgebend ist.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf Anordnungen. bei denen der
Übergang der Anlaßschaltung auf die Betriebsschaltung von einer vorbestimmten Zahl
von Umdrehungen des Motors abhängig gemacht ist, nachdem die Anlaßschaltung hergestellt
war. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Anordnung, bei der die Betriebsspannung
eines Wechselstrommotors von einem Umdrehungszähler abhängig gemacht wird, welcher
in dem Augenblick eingeschaltet wird, in dem der zu steuernde Motor zu laufen beginnt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen bedeutet Fig. i eine Anlaßschaltung,
bei der die Erfindung für einen Synchronmotor angeivendet wird, der mit der vollen
Spannung eingeschaltet ,,wird. Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Achse II-II
des in Fig. 3 dargestellten Umdrehungszählers, welcher einen Teil der Erfindung
bildet. Fig.3 gibt eine Ansicht dieses Umdrehungszählers wieder. Fig. 4. ist eine
Seitenansicht eines Quecksilberschalters, welcher durch den in den Fig. z und 3
dargestellten Umdrehungszähler betätigt wird. Fig.5 zeigt eine Schaltung für eine
Anlaßanordnung nach der Erfindung, bei der ein Synchronmotor mit verminderter Spannung
angelassen wird. Fig. 6 zeigt die Anwendung der Anlaßanordnung nach der Erfindung
für einen Induktionsmotor. Fig.7 zeigt Anlaßkennlinien des Motors zum Zwecke de-r
Erläuterung der durch die Erfindung erzielten Vorteile.
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Bevor die Erfindung im einzelnen beschrieben wird, erscheinen einige
theoretische Erläuterungen über den Anlaßvorgang eines :\lotors nützlich. Es sei
angenommen, daß ein Synchronmotor mit einer synchronen Drehzahl von 6oo Umdrehungen
je Minute angelassen werden soll. In dem Diagramm der Fig.7 sind die Drehzahlen
in Umdr./Min. in Abhängigkeit von der Zeit in Sekunden aufgetragen, und zwar für
Anlaufzeiten io, 2o, 3o und q.o Sekunden. Der Einfachheit halber sei angenommen,
daß der Läufer des Motors durch eine Dämpferwicklung auf die synchrone Drehzahl
beschleunigt wird und dal_i die Beschleunigung gleichförmig ist. Die Kennlinien
OF, OG, OH und 0J sind daher geradlinig. Es wird sich bei der nachfolgenden
Beschreibung zeigen, daß irgendwelche Abweichungen von dieser Annahme keinen wesentlichen
Einfluß auf das erläuterte Prinzip haben.
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Da die mittlere Drehzahl 300 Umdr.; Min. oder 5 Umdr./Sek.
ist, sind insgesamt 5'/'\' i o --- 5o Umdrehungen notwendig, bis der :Motor auf
die volle Drehzahl von 6oo Umdr.;'Min. beschleunigt ist. Für die Anlaßzeiten von
2o, 3o und 40 Sekunden ergebeli sich entsprechend ioo, i5o und Zoo Umdrehungen.
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Die Zahl der Umdrehungen. welche in der Beschleunigungsperiode gemacht
«erden, ist den FlächenABF, ACG, ADG usw. verhältnisgleich. Wenn die Zeit in Minuten
gerechnet wird, so ist diese Fläche gleich der Zahl der Umdrehungen und gleich dem
Produkt aus der mittleren Drehzahl je Minute und der Zeit.
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Frequenzabhängige Anlaßanordnungen oder in diesem Zusammenhange alle
stromabhängigen Anlaßanordnungen verwenden nur die Umdr, /Min., während zeitabhängige
Anlaßanordnungen nur die Zeit verwenden. Durch Anwendung der Kombination aus Zeit
und Umdrehungen je Minute erzielt die Erfindung die vorteilhaften Eigenschaften
sowohl der frequenz- oder stromabhängigen als auch der zeitabhängigen Anlaßanordnungen.
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Es sei angenommen, daß genau bekannt ist, daß ein Motor bei einer
bestimmten Belastung i o Sekunden zum Anlauf benötigt. Mit einer zeitabhängigen
Anlaßanordnung könnte dann die Zeit von io Sekunden eingestellt werden. Nach Ablauf
dieser Zeit würde die Höchstdrehzahl erreicht sein, und. einen Synchronmotor vorausgesetzt,
die Felderregung könnte selbsttätig eingeschaltet werden. Dieses wäre das Ideal.
Tatsächlich kennt
man jedoch nicht die genaue Zeit, welche für jeden
Anlaßvorgang erforderlich ist. Aus diesem Grunde wird aus Sicherheitsgründen im
allgemeinen eine längere Zeit eingestellt, damit der Motor genügend Zeit hat, um
auf seine volle Drehzahl zu gelangen. Man wählt beispielsweise eine Zeit von 2o
Sekunden. Nimmt man nun an, daß der Motor tatsächlich in io Sekunden auf die volle
Drehzahl kommt, so muß der Motor, nachdem er bereits seine volle Drehzahl erreicht
hat, noch während einer weiteren Zeit von io Sekunden mit Dampferwicklungen in Betrieb
bleiben.
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Wenn bei einer erfindungsgemäß einen Umdrehungszähler verwendenden
Anlaßanordnung ioo Umdrehungen eingestellt sind, entsprechend einer Anlaßzeit von
2o Sekunden im Diagramm der Fig. 7, so würde der Läufer 5o Umläufe gemacht haben,
um auf volle Drehzahl zu gelangen. Der Motor arbeitet jetzt mit 6oo Umdr./Min.,
und die Zeit, welche notwendig ist, um weitere 5o Umdrehungen zu machen, beträgt
5 Sekunden. Die Steuerung oder die Umschaltung des Betriebes, wie beispielsweise
die Einschaltung der Felderregung, geschieht in 15 Sekunden anstatt in 2o
Sekunden. In ähnlicher Weise würde offenbar bei einer Einstellung von i 5o Umdrehungen
die Felderregung in 2o Sekunden, bei Zoo Umläufen in 25 Sekunden durchgeführt sein,
unter der Annahme, daß der Läufer tatsächlich in i o Sekunden auf seine volle Drehzahl
gelangt. Es ist offenbar, daß irgendeine Änderung von der geradlinigen Beschleunigung,
die in dem Diagramm der Fig. 7 angenommen ist, die Zahl der Umdrehungen während
der Beschleunigung nur wenig nach oben oder unten verändern würde, welche in der
Anlaßzeit gemacht werden.
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Aus der vorstehenden Erläuterung geht hervor, daß die Anlaßanordnung
nach der Erfindung in gewissem Grade selbsttätig die Zeit so einstellt, daß sie
sich der für die Beschleunigung erforderlichen Zeit anpaßt. Die erfindungsgemäße
AnIaßanordnung entspricht mit ihren Kennlinien in dieser Beziehung zum Teil der
frequenzabhängig gesteuerten Anlaßanordnung.
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Die Erfindung ist wertvoll für das Anlassen von Synchronmotoren; sie
hat aber auch Bedeutung für das Anlassen von Induktionsmotoren mit verminderter
Spannung; denn sie vermeidet hier einen Autotransformator, dessen Leistung unnötig
groß sein muß, um Ungenauigkeiten in der Einstellung eines Zeitrelais auszugleichen.
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Die Anlaßanordnung nach der Erfindung hat auch die Vorteile einer
mit einer vorbestimmten Zeitverzögerung arbeitenden Anlaßanordnung; denn sie verwendet
die höchste Drehzahl, zu der die Dampferwicklung den Läufer bringt, und in jedem
Fall wird die Feldwicklung in verhältnismäßig kurzer Zeit eingeschaltet. Die Einstellung
verschiedener Beschleunigungszeiten ist bei der erfindungsgemäßen Anlaßanordnung
nicht notwendig. Es genügt eine Einstellung, die für die schwierigste Anlaßbedingung
bestimmt ist. Für weniger schwierige Bedingungen wird die Zeit selbsttätig verkürzt.
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Für die vorstehend im Prinzip erläuterte Anlaßanor dnung wird ein
einfacher Umdrehungszähler benötigt. Dieser Umdrehungszähler muß die Eigenschaft
haben, daß er einfach in der Wirkungsweise, kräftig in der Konstruktion ist und
daß seine Kosten gering sind. Er muß beim Schließen des Anlaßstromkreises selbsttätig
in Betrieb gehen, nach Erreichen der eingestellten Zahl von Umdrehungen einen Steuerschalter
schließen und dann sofort selbsttätig wieder stillstehen.' Offensichtlich gibt es
verschiedene Wege, um diese Bedingungen zu erfüllen. In den Fig.2 und 3 ist eine
einfache und kräftige Einrichtung dargestellt, welche alle Anforderungen erfüllt.
Bei dem dargestellten Umdrehungszähler -sind die verschiedenen Zahnräder unter der
Annahme ausgewählt, daß eine Höchstzahl von Zoo Umdrehungen für die Beschleunigungsperiode
benötigt wird, d. h. eine. größtmögliche Beschleunigungszeit von ¢o Sekunden für
einen Motor von 6oo Umdr./Min. Der Zähler ist dabei naturgemäß nur als eine Ausführungsmöglichkeit
anzusehen. Für einen Motor, der andere Drehzahlen besitzt, sind andere Übersetzungsverhältnisse
zu wählen.
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Bei der Anordnung nach Fig.3 sitzt ein kleines Zahnrad i oo auf der
Motorwelle i o i und ist im Eingriff mit einem größeren Zahnrad 102, welches ein
Getriebe antreibt, das ein Gesamtübersetzungsverhältnis von Zoo : i hat, Die Zahnräder
i o2, i o3 und 1o¢ sind meinem Rahmen io5 angeordnet, welcher um die Achse io6 drehbar
ist, die zwischen den Lagern der Zahnräder i o2, 103 und 140 liegt und an dem feststehenden
Rahmen 107 befestigt' ist. In dem Rahmen 107 ist das Zehnrad i o8 gelagert.
Solange der Umdrehungszähler nicht in Betrieb ist, löst die Feder iog den Eingriff
zwischen dem Zahnrad i oo und dem Zahnrad 102 sowie zwischen dem Zahnrad i i o und
dem Zahnrad io8. Der Umdrehungszähler ist mit einer Magnetspule i i i ausgerüstet,
welche in den nachfolgend im einzelnen noch zu beschreibenden elektrischen Stromkreis
geschaltet ist und beim Einschalten der Anlaßstromkreise erregt wird. Wenn die Spule
i i i eingeschaltet wird, greift das Zahnrad 102 in das Zahnrad ioo und außerdem
das Zahnrad i i o in das Zahnrad i o8 ein.
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Auf der Welle i o8 sitzen zwei Nocken i 12 und 113, die in beliebiger
Winkelstellung
auf der Welle befestigt werden können. Über diesen
Nocken sind an dem feststehenden Rahmen 107 zwei kleine Quecksilberschalter 52 angebracht,
welche durch die beiden Nokken 112 und i 13 betätigt werden können. Der eine dieser
Quecksilberschalter liegt in dein nachfolgend beschriebenen Steuerstromkreis für
den Schalter in der Feldwicklung. Der andere Quecksilberschalter dient zur Detätigung
eines Leistungsfaktorrelais unter Zwischenschaltung eines Zwischenrelais. Die Anordnung
ist so getroffen, daß die Magnetspule i i i ausgeschaltet wird, sobald der letzte
Quecksilberschalter betätigt ist, und daß dann die Feder iog die Zahnräder außer
Eingriff bringt. Die auf der Welle des Zahnrades io8 befestigte Feder 47 bringt
dann alle Zahnräder des Umdrehungszählers in ihre Ausgangsstellung, so daß der Zähler
wieder zur Verfügung steht, um den nächstfolgenden Anlaßvorgang des Motors zu steuern.
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Durch Verschieben des Zahnrades io4 auf seiner Achse his zum Eingriff
mit. dem Zahnrad i 15 läßt sich das Übersetzungsverhältnis auf den Wert 6oo : i
ändern, was einer Anlaßzeit von 40 Sekunden bei einem Motor für i8oo Umdr.%Min.
entspricht.
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Fig. i zeigt die Schaltung einer Anlaßanordnung und eines Motors,
dessen Anlaßvorgang durch einen Umdrehungszähler gesteuert wird. Der Umdrehungszähler
ist in Fig. i der Einfachheit halber nur schematisch dargestellt. Der im unteren
Teil der Fig. i gezeichnete Umdrehungszähler wird in Betrieb gesetzt, sobald der
Hauptschalter 13 des Motors M betätigt ist. Nachdem eine bestimmte Zahl von Umdrehungen
durch den Umdrehungszähler gezählt ist, wird der Quecksilberschalter 52 durch den
Nocken 42 betätigt. Dadurch wird der Schalter 3o im Erregerstromkreis eingeschaltet,
welcher die Anlaßverbindung der Feldwicklung über den Widerstand 31 in die betriebsmäßige
Verbindung der Wicklung mit den Gleichstromsammelschienen ändert. Sobald der Motor
die synchrone Drehzahl erreicht hat, wird der zweite Quecksilberschalter betätigt,
dessen Einstellung einer höheren Zahl von Umdrehungen entspricht. Durch diesen Quecksilberschalter
wird ein Steuerrelais 23 betätigt, und es wird außerdem das Leistungsfaktorrelais
35 erregt. Das Relais s3 schaltet die Magnetwicklung des Umdrehungszählers aus,
der dadurch stillgesetzt wird und zur Steuerung des nächsten Anlaßvorganges zur
Verfügung steht.
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Die Wirkungsweise der Erfindung läßt sich am besten durch die Beschreibung
der einzelnen Abschnitte des Anlaßvorganges erläutern. Unter der Voraussetzung,
daß die Sammelschienen 1, 8, 17 sowie 56 und 57 unter Spannung stehen, wird der
Anlaßvorgang durch Betätigung des Schalters 3 eingeleitet. Dadurch wird ein Stromkreis
geschlossen vwi der Sammelschiene i über den Leiter :!, deii Anlaßschalter 3, den
Stopschalter 4., die Betätigungsspule 5 eines Nullspannungsrelais 6, den Leiter
; zurück zur Sammelschiene B. Durch das Relais 6 wird der Kontakt 9 und dadurch
ein Haltestromkreis für die Erregerspule 5 über die Leitung i o geschlossen. Durch
das Nullspannungsrelais 5 wird außerdem der Kontakt i i geschlossen und dadurch
eine Verbindung hergestellt von der Sammelschiene i über die Leitung 2, den Kontakt
i i, die Betätigungsspule 12 des Hauptschalters 13 zurück zu der Sammelschiene 7.
Der Hauptschalter 13 verbindet über die Kontakte 1.1, 15 und 16 die Leitungen 18,
ig und 20 des Motors Al mit den Sammelschienen 1, 8 und 17. Die Ständerwicklung
A des Motors .'llwird dadurch eingeschaltet. Gleichzeitig mit der Betätigung der
Erregerspule 12 des Schalters i 3 wird ein Stromkreis geschlossen von der Leitung
i o über die Leitung 2 i, den Ruhekontakt 22 des Steuerrelais 23, den Leiter 2,1,
die Spule 25 des Magnets i i i, die Leitung 27 und die Leitung 7 zurück zu der Sammelschiene
B.
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Nach dem Einschalten derAnkerwicklungA des Motors Al läuft der :Motor
an, da in der Dämpferwicklung D eine Wechselspannung induziert wird und außerdem
die Feldwicklung F über die Leitungen 28 und 32, den Ruhekontakt 2g des Schalters
3o sowie den Wider stand 3 i geschlossen ist. Durch den jetzt fließenden Motorstrom
wird über den Stromwandler33 die Wicklung 34 des Leistungsfaktorrelais 35 erregt.
Der Kontakt 36 dieses Relais wird in diesem Zustand des Anlaßverfahrens noch nicht
geöffnet.
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Sobald der Motor M zu laufen beginnt, wird über die Welle 37 und die
beiden Zahnräder 38 und 39 die Kupplung 4o angetrieben. Die beiden Kupplungsteile
40 und 40' sind miteinander in Eingriff, da die Spule 25 der Einschaltvorrichtung
26 der Kupplung eingeschaltet ist. Die Welle 41 steht demnach in Verbindung mit
dem Zahnrad 39. Die beiden Nocken 42 und 43 werden auf dem Gewinde der Welle 41
verschoben. Die Ansatzstücke 44 und 45 liegen an der Stange 46 an und hindern die
Nocken dadurch am Drehen. Am Ende der Welle 41 sitzt eine Feder 47, die durch den
an der Welle 41 befestigten Klotz 49 beim Umdrehen der Welle 41 aufgezogen wird.
Die Feder 47 bringt die Welle 41 selbsttätig in ihre Ausgangstellung zurück, sobald
die beiden Kupplungsglieder 40 und Io' durch Ausschalten der Wicklung 25 außer Eingrii7
gebracht sind.
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Sobald der Motor eine bestimmte Zahl von Umdrehungen gemacht hat,
betätigt der Nokken
42 mit einem Vorsprung 5o ein Ansatzstück 41
des Quecksilberschalters 52, wodurch folgender Stromkreis geschlossen wird: Von
dem Leiter 24 über den Leiter 53, den Quecksilberschalter 52, den Leiter 54, die
Erregerwicklung 5 5 des Erregerschalters 3 o, den Kontakt 36 des Leistungsfaktorrelais
35 zu dem Leiter 27. Dadurch wird der Schalter 3o im Erregerkreis umgeschaltet und
die Feldwicklung F mit den Gleichstromsammelschienen 56 und 57 verbunden, und zwar
über die beiden Kontakte 58 und 59. Über den Kontakt 6o des Schalters 3o wird ein
Haltestromkreis für die Wicklung 55 geschlossen.
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Durch Einschalten der Feldwicklung F erreicht der Motor seine synchrone
Drehzahl und arbeitet dementsprechend mit dem Leistungsfaktor i. Der Umdrehungszähler
arbeitet jedoch noch weiter, bis nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der
Quecksilberschalter 63 durch den Nocken 43 (Ansatz 61 gegen Ansatz 62) betätigt
wird. Über diesen Quecksilberschalter wird folgender Stromkreis geschlossen: Von
dem Leiter 53 über den Quecksilberschalter 63, den Leiter 64, die Wicklung 65 des.
Leistungsfaktorrelais 35 zu dem Leiter 27. Da der 'Motor im Synchronismus läuft,
bleibt der Kontakt 36 des Leistungsfaktorrelais 35 geschlossen. Über den Quecksilberschalter
63 wird außerdem noch die Wicklung 66 des Steuerrelais 23 eingeschaltet. Die Kontakte
67 dieses Relais schließen einen Haltestromkreis für die Wicklung 66, und unmittelbar
danach wird der Ruhekontakt 22 geöffnet und dadurch die Spule 25 des Magnets i i
i des Umdrehungszählers ausgeschaltet. Durch die Betätigungsvorrichtung 26 werden
jetzt die beiden Kupplungsglieder 40 und 4o' außer Eingriff gebracht, so daß die
Feder 47 die beiden Nocken 42 und 43 in ihre Ausgangsstellung zurückführt.
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Die Anlaßanordnung nach der Erfindung ist auch zur Wiedersynchronisierung
verwendbar. Wenn der Motor aus irgendeinem Grunde außer Tritt fällt, spricht das
Leistungsfaktorrelais 35 an und öffnet seinen Kontakt 36.. Dadurch wird die Spule
55 des Feldschalters 3o ausgeschaltet, und es wird der Anlaßstromkreis für die Feldwicklung
F hergestellt. Außerdem wird der Kontakt 6o geöffnet. Über den Kontakt 6o wird der
Haltestromkreis der. Spule 66 des Steuerrelais 23 geöffnet, und dementsprechend
werden die Ruhekontakte 22 dieses Relais geschlossen. Dadurch wird die Spule 25
des Umdrehungszählers geschlossen; der oben beschriebene Anlaßvorgang bringt den
Motor wieder in den Synchronismus.
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Durch die erfindungsgemäße Anlaßanordnung kann nicht nur das Einschalten
der Felderregung, sondern auch die Steuerung der Primärspannung des Motors von dem
Umdrehungszähler abhängig gemacht werden. Synchronmotoren, welche mit einer niedrigen
Spannung angelassen und dann auf die volle Spannung umgeschaltet werden, können
entweder vor oder nach Erreichen der vollen Spannung synchronisiert werden. Die
Wirkungsweise der Anlaßanordnung der Erfindung ist für diese Form des Anlassens
genau die gleiche, wie vorher beschrieben wurde.
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In Fig.5 ist diese Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der
Nocken 43, welcher den Quecksilberschalter 63 steuert, ist auf der Welle 41 so angeordnet,
daß der Quecksilberschalter 63 betätigt wird, nachdem die Gleichstromerregung der
Feldwicklung F eingeschaltet worden ist. Der Quecksilberschalter 63 steuert wiederum
die Einschaltung des Relais 23 und der Wicklung 65 des Leistungsfaktorrelais 35.
Durch das Relais 23 wird bei der Anordnung nach Fig. 5 zusätzlich noch der Kontakt
83 geschlossen.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise sei angenommen, daß der Anlaßvorgang
bis zu dem Punkt fortgeschritten ist, wo der Hauptschalter betätigt bzw. der Kontakt
i i des Relais 5 geschlossen wird. Dieser Kontakt i i schließt einen Stromkreis
über den Leiter 70, die Spule 71 des Schalters 72 zu dem Leiter 27. Der Schalter
7 2 schließt die Kontakte 73, 74 und 75 und verbindet dadurch die Ankerwicklung
A des Motors M mit den Sammelschienen 1, 8 und 17 über die Wicklungen 79,
8o und 81 des Autotransformators. Der Schalter 72 öffnet außerdem die Ruhekontakte
76, 77 und 78 in der unmittelbaren Verbindung der Leiter 18, i9 und 2o mit der Ankerwicklung
des Motors.
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Sobald der Kontakt 83, wie oben beschrieben, geschlossen wird, wird
ein Stromkreis von dein Leiter 70 über den Leiter 82, den Kontakt 83, den
Leiter 84 zum Leiter 27 geschlossen, und es wird dadurch die Betätigungsspule 71
des Schalters 72 ausgeschaltet bzw. kurzgeschlossen. Der Autotransformator wird
dadurch ausgeschaltet, und die Kontakte 76, 77 und 78 schließen den Motor
an seine volle Spannung an.
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In Fig.6 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Verbindung mit
einem Induktionsmotor M' dargestellt. Da der Motor keine Erregerwicklung besitzt,
ist in diesem Fall der zweite Quecksilberschalter 63 nicht notwendig. Die Funktion
des Überganges von der kleinen Spannung auf die höhere Spannung ist genau die gleiche
wie in Fig.5. Eine genauere Beschreibung ist daher nicht erforderlich. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, daß es sich bei den dargestellten Schaltungen nur um Ausführungsbeispiele
handelt und daß die Anordnung nach Fig.6
auch mit einem zusätzlichen
Quecksilberschalter arbeiten kann, der dazu dient, einen Widerstand im Sekundärkreis
des Induktionsmotors zu steuern.