DE71585C - Rauchentwickler für Hohlgeschosse - Google Patents

Rauchentwickler für Hohlgeschosse

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DE71585C
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smoke generator
smoke
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hollow projectiles
projectiles
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DENDAT71585D
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A. O. brückner in Dresden, Sachsen-Allee 8
Publication of DE71585C publication Critical patent/DE71585C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06DMEANS FOR GENERATING SMOKE OR MIST; GAS-ATTACK COMPOSITIONS; GENERATION OF GAS FOR BLASTING OR PROPULSION (CHEMICAL PART)
    • C06D3/00Generation of smoke or mist (chemical part)

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  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Die Beobachtung der Schufswirkung von Hohlgeschossen macht besonders dann, wenn auf ein entfernteres Ziel geschossen wird, erhebliche Schwierigkeiten. Dieselben sind um so gröfser, wenn zum Füllen der Granaten die Erzeugnisse der modernen Sprengtechnik, rauchschwaches Pulver oder Pikrinsäure, verwendet werden. Beim ersteren Stoff entsteht beim Krepiren des Geschosses fast überhaupt keine sichtbare Sprengwolke, im letzteren Falle ist sie dagegen so dunkel und in der Farbe dem Erdboden ähnlich, dafs die Beobachtung gegen früher, wo lediglich das Schwarzpulver mit seiner hellen, weithin sichtbaren Sprengwolke zur Verwendung gelangte, ganz beträchtlich erschwert ist.
Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Stoff ermöglicht es nun, dadurch, dafs er der Sprengfüllung des Geschosses beigegeben wird, am Treffpunkt desselben eine dichte, helle, weithin sichtbare und längere Zeit hindurch sich neu erzeugende Rauchwolke zu schaffen. Der Rauchentwickler wird entweder im gekörnten oder pulverförmigen Zustande dem Sprengmittel beigemischt, wenn dieses, wie beispielsweise das rauchschwache Pulver, selbst gekörnt und im Grofsen und Ganzen indifferent gegen andere Körper ist, oder er wird in besonderer Weise der Sprengladung beigegeben; diese Vorsicht ist stets bei der aufserordentlich empfindlichen Pikrinsäure geboten. Bei der Verwendung der letzteren wird der Rauchentwickler in eine isolirende Hülse aus Celluloid oder Paraffinpapier verpackt und in einer entsprechenden Aussparung der aus Pikrinsäure geprefsten Sprengmasse untergebracht. Beim Detoniren wird der Rauchentwickler gleichzeitig mit der Sprengladung 'entzündet, die einzelnen Partikel desselben werden umhergeschleudert und erzeugen bei ihrer durch die chemische Zusammensetzung des Rauchentwicklers bedingten allmäligen Verbrennung eine dichte weifse Wolke. Dadurch, " dafs diese Wolke die dahinter liegenden Objecte verdeckt, während die davor liegenden sich scharf gegen den weifsen Hintergrund abheben, wird in Verbindung mit dem Umstände, dafs die Rauchentwickelung nicht, wie beim Pulver oder der Pikrinsäure, auf einen Moment zusammengedrängt, sondern auf einen gröfseren Zeitabschnitt ausgedehnt ist, die genaue Beobachtung der »Lage« des Schusses, das Messen der Entfernung mit Instrumenten u. s. f. ermöglicht. Daneben gestattet es jedoch auch der Rauchentwickler, dem Feinde das Gesichtsfeld geradezu durch ein dorthin gerichtetes Massenfeuer völlig zu verdecken und durch die Rauchwolke die eigenen Bewegungen zu maskiren.
Was die chemische Zusammensetzung des Rauchentwicklers anbelangt, so besteht derselbe, wie aus dem folgenden Recept ersichtlich, aus solchen Körpern, welche durch Sauerstoffabgabe die Verbrennung anderer zu bewirken vermögen und aus solchen, welche selbst verbrennbar sind, bei ihrer· Verbrennung aber als Verbrennungsproduct einen festen Körper von möglichst heller Farbe ergeben. Letzterer bleibt in fein zertheiltem Zustande in' der Luft suspendirt und giebt das Beobachtungsobject. In besonderem Mafse trifft dieses bei dem Phosphor zu, der in dem Verbrennungsproduct
der Phosphorsäure einen weifsen, sehr voluminösen Körper liefert, dann aber auch beim Antimon als Element oder in seinen Verbindungen. Bei der grofsen Feuergefährlichkeit des gewöhnlichen Phosphors, welcher sicher zu den bekannten und gefürchteten »Rohrkrepirern« Veranlassung geben würde, kommt nur die amorphe Modification (rother Phosphor) in Betracht.
Als in besonderem Mafse für Beobachtungszwecke geeignet hat sich bei zahlreichen Schiefsyersuchen die folgende Zusammensetzung des Rauchentwicklers gezeigt: 20 Theile Kalisalpeter, 50 Theile amorpher Phosphor, 30 Theile Schwefelantimon, 1 Theil Stearinsäure, ι Theil Kohle. Die Stoffe werden nach dem Zerkleinern und Mischen mit Wasserglas zusammengerieben, bis sich die Masse zu Klümpchen von der Gröfse des grobkörnigen Geschützpulvers zusammenballt. Darauf wird die Masse einem Trocknungsprocefs unterzogen, nach dessen Beendigung sie vermöge des Zusatzes von Wasserglas ihre hygroscopischen Eigenschaften fast vollständig verloren hat. Zugleich bewirkt jedoch der Zusatz von Wasserglas ein derartiges nur allmäliges Verbrennen der einzelnen Partikel, dafs dieselben zwar beim Krepiren des Geschosses noch im Innern desselben Feuer fangen, aber nicht explosionsartig verbrennen, sondern noch als feste Körnchen in brennendem Zustande auf zum Theil beträchtliche Entfernungen geschleudert werden (bei einzelnen Versuchen ergaben sich solche von über 50 m nach jeder Seite). Bei dem nun erfolgenden völligen Verbrennen der einzelnen Körner wird eine grofse Fläche in dichten, intensiv weifsen Rauch gehüllt, der eine ganze Anzahl von Secunden lang eine genaue Beobachtung der »Lage« des Schusses ermöglicht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Rauchentwickler für Hohlgeschosse, bestehend im wesentlichen aus amorphem Phosphor (circa 50 Theile) und Schwefelantimon (circa 30 Theile) in Verbindung mit circa 20 Theilen Salpeter, 1 Theil Stearinsäure und 1 Theil Kohle und Wasserglas als Bindemittel.
DENDAT71585D Rauchentwickler für Hohlgeschosse Expired - Lifetime DE71585C (de)

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