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Gebißschablone zur Feststellung der Falschentwicklung der Kauflächenkurve
in ihrem Verlauf zu den Kiefergelenken für die Angleichung dieser Kauflächenkurve
an die Normalkurve durch Nacharbeiten unabgenutzter Kauflächenteile Die Erfindung
betrifft eine Gebißschablone zur Feststellung der Falschentwicklung der Kauflächenkurve
in ihrem Verlauf zu den Kiefergelenken für die Angleichung dieser Kauflächenkurve
an die Normalkurve durch Nacharbeiten unab genutzter I(auflachenteile, die dazu
dient, den Entwicklungsgrad einer bestehenden Paradentose zu ermitteln und deren
Behandlungserfolg zu üblerwachen.
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Die Gebißschablone nach der Erfindung ist im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, daß sie in Form eines der Kaufläche eines normalen Gebisses aufliegenden
Oberflächenausschnittes einer Kugel ausgeführt ist, deren Mittelpunkt etwa in der
Nasenwurzelmitte liegt.
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Diese Ausbildung der Gebißschablone beruht auf der grundlegend neuen
Überlegung. daß bei normaler AusbiIdung des gesunden Gebisses, insbesondere in der
Jugend, der Kiefer sich am Schäden beim Kauakt dreidimensional verschiebt, wobei
bei einer solchen Verschiebung die Kiefergelenke und die Bißfläche sich auf einer
gemeinsamen Kugelfläche bewegen. Die Paradentose kann nun auf Zahnverschiebungen
zurückgeführt werden, die diese Kugelflächen stören.
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Das Maß der Abweichung von der Kugelfläche bei der normalen Bewegung
des Kiefers stellt ein Maß für die durch Paradentose hervorgerufene krankhafte Veränderung
dar.
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Bisher bekannte Vorrichtungen, die einer Ermittlung dreidimensionaler
Verschiebungen
des INnterkiefers dienen, sind zwar als Hilfsmittel
für die Diagnose bei unregelmäßig gewachsendem Kiefer bzw. durchgebrochenen Zähnen
bekannt. Hierbei ist aber nicht berücksichtigt, daß zu jenen an sich hekannten dreidimensionalen
Bewegungen des Unterkiefers an seiner Schädelbasis die obenerwähnte Kugelfläche
durch Gelenichahnen und Kauflächenkurve berücksichtigt werden muß, wenn eine eindeutige
Feststellung der Falschentwicklung der Kauflächenkurve in ihrem Verlauf zu den Kiefergelenken
für die Angleichung dieser Kauflächenkurven an die Normalkurve durch Nacharbeiten
unabgenutzter Kauflächenteile möglich sein soll.
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Auch bei bekannten Schablonen als Hilfsgeräte für die Anfertigung
künstlicher Gebisse und zur operativen Zahnbehandlung, bei denen der die Oliklusionsfläche
wi edergebende Flansch im vorderen Teile der Oberfläche eines Ellipsoides und im
hinteren Teile der Oberfläche einer Kugel angepaßt sein soll, ist eine nicht nur
durch Kauflächen, sondern auch durch die Gelenkbahnen führende Kugelfläche nicht
vorhanden. Der Durchmesser der Kugel vielmehr, deren Oberfläche der hintere Teil
jener bekannten Schablone angepaßt ist, soll mit dem kleinen Achsendurchmesser des
Ellipsoides übereinstimmen. Für Feststellungen der Falschentwidclung der Kauflächenkurven
in ihrem Verlauf zu den Kiefergelenken gegenüber der Kauflächenkurve eines Normalgebisses
eignen sich diese hekannten Schablonen nicht.
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Bei einer besonderen Ausführungsform der Gebißschablone nach der
Erfindung ist die Schablone mit einem von der lippenwärts gerichteten Vorderkante
nach außen führenden Bügel versehen, der die Veränderung der Kauflächenkurve gegenüber
dem normalen Verlauf nach den Gelenken hin anzeigt. Durch die Beobachtung der Stellung
dieses Bügels, der etwa seitlich der Wange des Patienten verläuft, kann der Fortgang
der Wiederherstellung der normalen Kauflächenkurve mittels Abschleifens verfolgt
werden.
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Nach annähernder Erreichung dieser Kurven lassen sich dann die Einzel
störungen im Gebil in der Horizontallagerung durch die bügel losen Kugelflächenabschnitte
leicht ausfindig machen und durch Abschleifen beseitigen. Hierzu können die Schablonen
mit an sich bekannten, zur Ermittlung des Einbisses geeigneten Aufträgen versehen
sein, beispielsweise mit einer Überschichtung, um durch Einbiß die den normalen
Kurvenverlauf störenden Höcker o. dgl. leichter festzustellen.
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Die Handhabung und Ausführung des Gerätes nach der Erfindung soll
an Hand der Zeichnung erläutert werden. abt). 1 zeigt am Schädel die Lage des Gerätes
in der Ausführung als Prüfungsapparat, Abb. 2 in der Ermittlungsstellung des Bügels
am Patienten, Abt. 3 das Ermittlungsgerät als solches, Abb. 4 das Gerät in der Ausführungsform
als Überwachungsgerät für die Behandlung, Abb. 5 eine Idealform der Unterkiefergebißfläche
nach den obenerwähnten Feststellungen.
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Das Gerät mit dem Bügel b dient der Ausrichtung der Kaufläche nach
den Gelenken.
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Die aus einer Kugelfläche der oben beschriebenen Art entnommene Teilfläche
a ist zweckmäßig so bemessen, daß sie etwa vom letzten Molaren bis zu den Schneidezähnen
einer Kieferseite reicht und I. entweder auf die Zahnreihe aufgelegt oder 2. zwischen
die in Okklusion stehenden Zähne eingeschoben wird, wobei der U-förmig rückwärts
gebogene Bügelteil b mit seinem freien Ende c die Abweichung vom Kiefergelenk und
damit den Verlauf der Bißkurve zeigt.
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Im dargestellten Fall ist angenommen, daß ein Gebiß vorliegt, dessen
Höcker, wie durch den Auftrag aus Modelimasse d im Kiefer e gemäß Abb. 5 gezeigt,
in der Ebene einer etwa um die Nasenwurzelmitte beschriebene Halbkugel liegen.
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Die gestrichelte Darstellung nach Abb. 2 zeigt eine Stellung des
Bügels, wie sie bei durch Paradentose veränderter Zahnstellung zu beobachten ist.
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Zur genauen Feststellung der Störung ird die Kalottef (Abb. 3) auf
die Zahnreihe mit den Wachsstreifen g und g' aufgedrückt, und durch den Bißeindruck
in den Wachseindruck g und ' das Vorhandensein und die Ausbildung störender Höcker
ermittelt, die dann leicht durch Abschleifen und ständige Nachprüfung der Annäherung
der Bißkurve an die Idealkurve beseitigt werden kann.
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Die beiden Ausführungsformen der gezeigten Geräte stellen die Grundform
dar, die selbstverständlich, je nach den gegebenen Umständen, noch mit ihre Handhabung
erleichternden Organen, z. B. Griffen, Markierungen o. dgl., versehen werden können.
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Zweclçmäßig wird das Gerät aus korrosionsfestem und leicht sterilisierbarem
Werkstoff, z. B. Chrom-Nickel-Stahl, Silber oder aus mit derartigen Werkstoffen
plattierten Körpern, gefertigt.
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Durch das Gerät nach der Erfindung werden bisher zum Teil übliche
umständliche Messungen, Abformarbeiten u. dgl. erspart, und abgesehen von Fällen,
in denen ein Zuschleifen auf die ermittelte Grundkurve sich durch das Maß der Veränderung
verbietet, auf verhältnismäßig schnellem Wege Zurichtungen
erzielt,
die die volle Gebrauchsfähigkeit des Gebisses gewährleisten und die Erscheinungen
der krankhaften Veränderung binnen kurzem beseitigen.
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TTNThNSÜCE: I. Gebißschablone zur Feststellung der Falschentwicklung
der Kauflächenkurve in ihrem Verlauf zu den Kiefergelenken für die Angleichung dieser
Kauflächenkurve an der Normalkurve durch Nacharbeiten unabgenutzter Kauflächenteile,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone in Form eines der Kaufläche eines normalen
Gebisses aufliegenden Oberflächenausschnittes einer Kugel ausgeführt ist, deren
Mittelpunkt etwa in der Nasenwurzelmitte liegt.