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Rakelanordnung für ftotationstiefdruckmaschinen, insbesondere an gekapselten
Druckwerken Infolge der neuerdings geforderten hohen Laufgeschwindigkeiten von,
Rotation5tiefdruckmaschinen wird die Verwendung von in hochflüchtigen Lösungsmitteln
gelösten Farben nötig. Um den hierdurch bedingten gesund, heitlichen und sonstigen
bekannten Gefahren bzw. Nachteilen zu begegnen, hat man die farbführenden Teile
bzw. das gesamte Druckwerk der Maschine mit einer Einkapselung umgeben. Dateiergeben
sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Anordnung der Rakelstell- und -antriebsmittel.
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Es ist beispielsweise eine Rakelanordnung für Rotationstiefdruekmaschin
en bekannt, bei der die Rakelvorrichtung selbst .einen Teil einer das Farbwerk umgebenden
Einkapselung bildet. Bei dieser Anordnung besteht, abgesehen von den bekannten Nachteilen
gegenüber vollkommen eingekapselten Druckwerken; der Mangel, daß sich die Abdichtung
der Rakelvorrichtung gegen die Stirnwand der Einkapselung nur mit großen Schwierigkeiten
und unvollkommen durchführen läßt. Die Rakelstellmittel sind hierbei innerhalb der
Einkapselung angeordnet und nur durch ein Fenster bei gleichzeitigem Unwirksammachen
der Einkapselung zugänglich.
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Ferner ist ein vollkommen eingekapsieltes Druckwerk bekannt, bei dem
die Bedienungs-und Antriebsmittel für die Rakelebenfalls innerhalb der Einkapselung
liegen und nur durch ein Fenster zugänglich sind. Die Rakelstehmittel können also
auch hier nur bewegt werden, indem die Wirkung der Einkapselung gleichzeitig aufgehoben
wird.
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Durch die Erfindung wird es in einfacher und zweckmäßiger Weise ermöglicht,
,die Bedknungs- und Antriebsmittel der selbst im hlneren der Einkapselung liegenden
Rakel von außen leicht zugänglich zu machen, ohne
daß hierdurch
der luftdichte Abschluß des eingekapselten Raumes gegenüber dem Maschinenraum beeinträchtigt
wird. Dies ge-: schieht erfindungsgemäß dadurch, .daß die zutue. Verstellen der
in an sich bekannter Welse' vollkommen von einer Einkapselung umgebenen Rakel erforderlichen
Handgriffe sämtlich außerhalb .der Einkapselung angeordnet sind und an .einer diese
durchdringenden Welle angreifen. Das Verstellen bzw. der Antrieb der Rakel erfolgt
dabei gemäß der Erfindung über eine gegebenenfalls in .einer Hohlwelle angeordnete
Welle, die in den einander gegenüberliegenden Lagerstellen der Einkapselung gasdicht
gelagert ist. Die Lagerstellen der Welle bzw.,der Hohlwelle sind zweckmäßigerweise
in den Seitenwänden einer Einbuchtung der Einkapselung angeordnet. Ferner besteht
die Rakelwelle erfindungsgemäß zwecks Verstellens der Rakel aus zwei Teilen-, die
durch eine Kupplung lösbar miteinander verbunden sind. Um eine möglichst gedrängte
Bauweise zu erzielen und um den umkapselten Luftraum möglichst klein zu halten,
:empfiehlt es sich, erfindungsgemäß die Einkapselung für die das - Verstellen der
Rakel bewirkenden Zahnstangen mit entsprechenden Führungen zu versehen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigen: Abb. i einen Schnitt durch die Rakelanordnung und Abb.2 eine Ansicht
in Richtung der Verstellspindelachse, teilweise im Schnitt.
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An der Druckwerkseinkapselung i ist eine Einbuchtung 2 vorgesehen,
in der die Verstellvorrichtung für den an sich bekannten Rakelhalter 3 untergebracht
ist. Der Rakelhalter 3 ist an zwei Zahnstangen q., 5 befestigt, die in den Halteführungen
6, 7 mittels der in Nuten laufenden Gleitfedern 8, 9 geführt sind. Die Verstell-,velle
ist in zwei Wellenabschnitte i o, i i geteilt, an deren Enden die mit den Zahnstangen
q., 5 in Eingriff stehenden Ritzel 12, 13 befestigt sind. Beispielsweise auf dem
Wellenabschnitt io ist noch ,ein Schneckenrad i¢ angebracht, das mit der Schnecke
16 zusammenarbeitet, auf deren Spindel ein Handrad 15 sitzt. Ferner sind die Wellenabschnitte
i o, ii in zwei Hohlachsen 17, 18, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
von Dichtungsmitteln, gelagert; die Enden der Hohlachsen 17, 18 tragen die
Halteführungen 6 und 7. Außerdem ist auf der einen 'Hohlachse 17 der Bund
19 für die Längsbewegungsvorrichtung der Rakel .und das Gehäuse io für die
Verstellvorrichtung 14, 16 der Rakel angebracht. Die Lagerung der Hohlachsen 17,
18 erfolgt, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Dichtungsmitteln, an besonders
verstärkten Stellen 21, 22 der Stirnwände der Einbuchtung 2. Die Verbindung der
beiden Wellenabschnitte io, i i erfolgt durch eine auf .das erweiterte Ende 23 der
Hohlachse 18 auf-'.;`geschobene Kupplungsmuffe 24, die einen Seliraubstift 25 trägt.
Der Stift 25 greift "dcirch den Schlitz 26 des erweiterten Endes '23 der Hohlachse
18 in die Ringnut 27 einer mit Kupplungsklauen 28 versehenen Hülse 29 ein, die durch
eine Gleitfeder mit der Welle i i verbunden ist. Infolge des Eingriffes des Schraubstiftes
25 in .die Ringnut 27 muß die Hülse 29 zwar an einer Axi.alverschiebungder Kupplungsmuffe
2q. zwangsläufig teilnehmen; ein Verdrehen der Hülse 29 wirkt sich jedoch auf die
Kupplungsmuffe 2q. nicht aus. Beim Verschieben der Kupplungsmuffe 24. und damit
auch der über den Schraubstift 25 mit ihr verbundenen Hülse 29 werden von Hand die
an der Hülse 29 angeordneten Kupphingsklauen 28 mit den am Schneckenrad 1,1 angeordneten
Gegenklauen 3o in Eingriff gebracht bzw. von ihnen gelöst. Zum Festlegen der jeweiligen
Stellung der Kupplungsmuffe 24 ist an dem Schneckenradgehäuse 2o eine Feder 31 befestigt,
die in Ausdrehungen 32, 33 der Kupplungsmuffe eingreift. Mit dem Gehäuse 20 ist
durch eine Strebe 34. (Abt. i) schließlich noch ein auf der Spindel der Schnecke
16 sitzendes Halteglied 3 5 verbunden, dessen unteres Ende als Haken 36 zum .Festlegen
der Rakelvo.rrichtung in angehobener Stellung ausgebildet ist, während an der Öse
37 am oberen Ende des Haltegliedes 3 5 der Gewic'htszug für das Anpressen der Rakel
an den Formzylinder angreift.
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Die Rakelvorrichtung ist als Ganzes durch den Kugelgriff 38 in senkrechter
Richtung um die Lagerstellen 21, 22 der Hohlwellen 17, 18 schwenkbar. Ebenso kann
die Vorrichtung als Ganzes in waagerechter Richtung hin und her bewegt werden, wobei
die Hohlwellen 17, 18 in axialer Richtung in: ihren Lagern 21, 22 gleiten. Zum Vor-
bzw. Rückverstellen der Rakel wird das Handrad i=5 gedreht, dessen Bewegung über
das Schneckengetriebe 16, 14, die Wellenabschnitte i o, i i und die Ritzel 12, 13
äuf die Zahnstangen q., 5 und somit auch auf den Rakelhalter 3 übertragen wird.
Zum Erzielen der Achsparallelität der Rakel zum Formzylinder wird bei schiefer Stellung
die Kupplungsmuffe 24 derart in Stellung gebracht, daß die Feder 31 in die Ausdrehung
32 eingreift. Der Stift 25 hat sich in dem Schlitz 26 der Bewegung der -Kupplungsmuffe
entsprechend verschoben, hat die Kupplungshülse 29 mitgenommen und die Klauen 28,
3o voneinander gelöst. Durch Drehen des Handrades 15 wird nunmehr die an den Wellenabschnitt
io angegliederte Seite der Rakelvorrichtung_ vor- bzw. zurückbewegt,-während die
andere Seite stehentleibt, bis die ParalleIität
hergestellt ist,
worauf man die Kupp lung 28, 3o wieder in Eingriff bringt.
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Durch .die Erfindung wird also eine Rakelanordnungangegeben, die die
Durchdringung der Druckwerkseinkapselung in zweckmäßiger und einfacher Weise gestattet,
ohne daß irgendeine der vorkommenden Bewegungsmöglichkeiten behindert wird oder
den Farbdünsten die Möglichkeit gegeben ist, in den Arbeitsraum auszutreten.