DE709752C

DE709752C - Mehrradlenkung fuer Fahrzeuge, insbesondere fuer Zugwagen mit Anhaengern

Info

Publication number: DE709752C
Application number: DET53993D
Authority: DE
Inventors: Robert Schuermann
Original assignee: Alfred Teves Maschinen und Armaturenfabrik KG
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1939-10-22
Filing date: 1939-10-22
Publication date: 1941-08-26

Description

Mehrradlenkung für Fahrzeuge, insbesondere für Zugwagen mit Anhängern Es ist bekannt, bei Mehrradlenkungen für Fahrzeuge die Lenkung für die Hinterräder auskuppelbar und in Geradestellung verriegelbar auszugestalten, um vor allem ein Pendeln der Hinterräder und damit ein Schleudern des Fahrzeuges bei Geradeausfahrt zu vermeiden.
Bei den bisher bekannten Mehrradlenkungen dieser Art werden dabei die Kupplung und die Verriegelung der Lenkung mechanisch betätigt. Diese Betätigungsart erfordert jedoch bereits für Einzelfahrzeuge schwere, unter Umständen ziemlich sperrige und vor allem auch teuere Gestänge und stößt bei Fahrzeugen mit Anhängern naturgemäß noch auf bedeutend größere Schwierigkeiten. Gerade aber bei Fahrzeugzügen ist die Gefahr des Pendelns der nicht unmittelbar gelenkten Räder bei Geradeausfahrt und damit die Schleudergefahr für das gezogene Fahrzeug besonders groß.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die erwähnten Schwierigkeiten zu beseitigen. Erfindungsgemäß wird dies auf vollkommenste und einfachste Weise dadurch erreicht, @daß die Kupplung und die Verriegelung der Lenkung gleichzeitig mittels einer Druckmitteleinrichtung betätigt werden.
Die Erfindung ist weiter besonders vorteilhaft bei Fahrzeugen mit Anhängern- anwendbar, deren Hinterräder mittels Druckflüssigkeitsgestänge vom Drehschemel der Anhängervorderräder aus gelenkt werden, da hier außer der Ersparnis von umständlichen mechanischen Lenkgestängen selbst auch eine vorteilhafte, raum- und werkstoffsparende Anordnung der Kupplung und der Verriegelung erreicht werden kann, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Kupplung für die Lenkung am Drehschemel der Anhängervorderräder und die Verriegelung am Lenkgestänge der Anhängerhinterräder angeordnet ist. Es wird dabei gleichzeitig der weitere Vorteil erreicht, daß auch sämtliche Druckflüssigkeitsgestänge bei ausgeschalteter und verriegelter Lenkung pendelsicher sind, was sich natürlich auf die Betriebssicherheit und Genauigkeit der Lenkung günstig auswirkt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, eine Mehrradlenkung für einen einachsigen Zugwagen mit einem dreiachsigen Anhänger, dessen Hinterräder über Druckflüssigkeitsgestänge von den Anhängervorderrädern aus gelenkt werden, ist in der Zeichnung dargestellt.
Es bedeuten dabei 64. den Zugwagen und 65 den Anhänger. Die Lenkung der Hinterräder durch die Vorderräder des Anhängers erfolgt über zwei Übertragungszylinder 66 an den Vorderrädern, Druckflüssigkeitsleitungen 67 und zwei Lenkzylindern 68 an den Hinterrädern. Die Kolben der Übertragungszylinder werden durch einen Schwinghebel 69 betätigt, der mit dem Drehschemel 7 o des Anhängers über eine lösbare Kupplung 71 verbunden ist, durch die die Lenkung für die Hinterräder des Anhängers aus- bzw. eingeschaltet werden kann. Die Kolben der Lenkzylinder 68 übertragen die Lenkung über zwei Doppelhebel 72 eines Lenkgestänges auf die Hinterräder. Einer dieser Doppelhebel ist so ausgebildet, daß er durch einen Verriegelungshebel 73 in einer der Geradestellung der Hinterräder entsprechenden Stellung festgehalten werden kann, so daß das Lenkgestänge verriegelt wird. Die Betätigung der Kupplung 71 und des Verriegelungshebels 73 erfolgt erfindungsgemäß gleichzeitig vom Führersitz aus durch Betätigung eines Hebels 74. mittels einer Druckmitteleinrichtung. Diese besteht aus einem Druckmittelspeicher 75, einer Leitung 76, einem Ventil 77, einer Leitung 78 und zwei Zylindern 79 und 8o mit federbelasteten Kolben für die Betätigung der Kupplung 71 bzw. des Verriegelungshebels 73. Das Ventil 77 ist so ausgebildet, daß es entweder den Druckmittelspeicher über die Leitung 7 6 und die Leitung ; S mit den Zylindern 7 9 und So verbindet oder diese entlastet und die zum Druckmittelspeicher führende Leitung 76 schließt.
Auf kurvenreichen Strecken befindet sich der Hebel 74 in der Stellung, in der das Ventil 77 den Druckmittelspeicher 75 verschlossen hält und die Zylinder 79 und 80 entlastet. Die Kupplung 7 i zwischen dem Drehschemel 70 und dem Schwinghebel 69 ist dabei eingerückt und die auf der Zeichnung gezeigte Verriegelung des Hebels 73 mit dem Doppelhebel 72 des Lenkgestänges aufgehoben. Infolgedessen wird bei einer Lenkung des Zugwagens und damit des Drehschemels 7o des Anhängers der Schwinghebel 69 die Kolben in den Übertragungszylindern 66 bewegen. Der in diesen dadurch hervorgerufene Druck wird wiederum die Kolben in den Lenkzylindern 68 bewegen, wodurch auch die Hinterräder gelenkt werden. Kommt nun das Fahrzeug auf lange gerade Strecken, so wird der Fahrer den Hebel 74 in die andere Stellung bringen, in der die Kolben der Zylinder 79 und 8o entgegen ihren Federn mit Druckmittel beaufschlagt werden und infolgedessen die Kupplung 7 i ausrücken und den Verriegelungshebel 73 einklinken. Die Lenkung für die Hinterräder des Anhängers ist damit ausgeschaltet und das Lenkgestänge der Hinterräder in Geradestellung verriegelt. Somit wird ein Pendeln der Hinterräder und ein Schleudern des Anhängers wirksam vermieden und die Fahrsicherheit erhöht. Um immer eine gleichmäßige Lenkübertragung von den Vorderrädern zu den Hinterrädern zu gewährleisten, ist die Kupplung 7 i in an sich bekannter Weise so ausgebildet, daß das Aus-bzw. Einschalten der Lenkung für die Hinterräder nur bei Geradeausfahrt erfolgen kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Mehrradlenkung für Fahrzeuge, insbesondere für Zugwagen mit Anhängern, wobei die Lenkung für alle außer für die unmittelbar gelenkten Räder auskuppelbar und in Geradestellung verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (71) und die Verriegelung (73) der Lenkung gleichzeitig mittels einer Druckmitteleinrichtung (7q bis 78) betätigt werden.
2. Mehiradlenkung nach Anspruch i, wobei die Hinterräder des Anhängers mittels Druckflüssigkeitsgestänge vom Drehschemel der Anhängervorderräder aus gelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (71) der Lenkung am Drehschemel (7o) der Anhängervorderräder und die Verriegelung (73) der Lenkung am Lenkgestänge (72) der Anhängerhinterräder angeordnet ist.