DE706377C

DE706377C - UEberdruckventil fuer Druckbehaelter von elektrischen Apparaten und Maschinen

Info

Publication number: DE706377C
Application number: DES134113D
Authority: DE
Inventors: Harry J Lingal
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1937-10-09
Filing date: 1938-10-01
Publication date: 1941-05-24
Also published as: US2158293A

Description

Bei elektrischen Apparaten und Maschinen sind vielfach Druckbehälter erforderlich, innerhalb deren, beispielsweise unter Einwirkung des elektrischen Stromes, plötzlich ein sehr hoher Druck entwickelt werden kann. So sind beispielsweise Flüssigkeitsschalter bekannt, bei denen unter der Einwirkung des Lichtbogens ein Teil der Flüssigkeit verdampft wird, wodurch ein sehr großer Druck sehr plötzlich entstehen kann.

Die Erfindung betrifft ein Überdruckventil für solche Behälter, durch das eine Druckentlastung bei derartigen Beanspruchungen ermöglicht wird. Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der ventilartige Verschluß so ausgebildet wird, daß er eine große Fläche freigeben kann und hierbei unter der Wirkung einer Gegenkraft von einer solchen Charakteristik steht, daß die Gegenkraft wenigstens über einen erheblichen Hub mit Zunahme des Hubes nicht wesentlich zunimmt. Mit besonderem Vorteil wird dazu als Gegenkraft, wie an sich bekannt, die Kraft eines Kraftspeichers verwendet, dessen Kraftwirkung etwa senkrecht zur Richtung des auszuübenden Anpreßdrucks verläuft und über ein Hebelsystem in die erforderliche Richtung umgelenkt wird. Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, den für den Anpreßdruck wirksamen Hebelarm bei Zunahme der öffnung abnehmen zu lassen, wodurch die Öffnung rasch über eine große Fläche freigegeben wird.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich weiter, wenn der Umlenk- hebel nach Art eines Kniehebelsystems ausgebildet wird, derart, daß er in der Stellung", in der die öffnung vollständig geschlossen ist, durch den Kraftspeicher nahe an die Totlage herangezogen wird. Auf diese Weise wird

Claims

(.■in sieluTtT Verschluß des Ventils ermöglicht, wobei gleichzeitig die erforderliche Charakteristik der Gegenkraft sichergestellt ist, und außerdem wird bis zur Überschreitung der Totlage des Kniehebelsystems eine selbsttätige Rückbewegung bei Wegfall des Drucks ermöglicht. Beim Überschreiten der Totlage wirkt die Federkraft auf die öifnungsbewcgung unterstützend und gibt auf diese Weise

ίο eine besonders wirksame Entlastung. Sofern auf solche kein Wert gelegt zu «erden braucht, kann die (Minungsbewegung des Ventils durch besondere Mittel bis auf eine Stellung knapp vor der Totlage begrenzt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in dor Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch einen Ölschalter, der mit einem solchen Überdruckventil ausgerüstet ist, wobei dieses Überdruckventil seilest in geschlossener Stellung gezeigt ist. In Fig. 2 ist das Überdruckventil gleichfalls in geschlossener Stellung in vergrößertem Maßstab von unten gesehen herausgezeichnet, während in Fig. 3 in demselben vcr-

x5 größcrten Malistab das Ventil wieder im Schnitt, diesmal aber in abgehobener Stellung gezeichnet ist. Mit 5 ist der Behälter bezeichnet, in dem ein Druck entwickelt werden kann. Der Behälter ist mit Hilfe eines lesten Deckels 7 abgeschlossen, der seinerseits mit Hilfe von Schrauben 13 und unter Zwischenschaltung einer Dichtung an dem Behälter 5 befestigt ist. In den festen Deckel 7 sind zwei Durchführungsisolatoren 9 und II mit Hilfe von Flanschen 17 und 19 abgedichtet eingesetzt. .Etwa in der Mitte des Deckels ist eine öffnung 23, in die ein Zylinderring 25 eingesetzt ist, der durch einen «"eiteren beweglichen Deckel 27 abgeschlossen werden kann. Der Deckel 27 ist mit einer für den Ring passenden Ringnut versehen, in der ein Dichtungsring 29 eingelegt ist. In dem beweglichen Deckel sind weiter Führungsbolzen 3 r eingesetzt, die in Führungsnasen 33 geführt sind und in ihrer Bewegung durch Muttern 35 beschränkt sind. An einer Rippe 55 des Deckels 27 ist mit Hilfe eines Gelenkbolzens 53 ein Gelenkarm 45 angelenkt, der mit Hilfe eines Gelenkbolzens 57 mit einem zweiarmigen Hebel 43 verbunden ist, der mit einem weiteren Gelenkbolzen 47 an einer Tragrippe 41 angelenkt ist, die an dem Deckel 7 oder an dem Zylinderring 23 befestigt ist. Auf der anderen Seite des zweiarmigen Hcbels43 greift eine Feder 37 an, die mit ihrem anderen Ende an dem Deckel 7 befestigt ist.

Auf diese Weise wirken die beiden Hebel und 45 nach Art eines Kniehebelsystems, das in der in Fig. 1 gezeigten Stellung, in der

fto der Deckel 27 vollständig geschlossen ist, durch die Feder 37 nahe an seine Totlage herangezogen wird. Wenn der Deckel 27 abgehoben wird, wird das Kniehebclsystem in entgegengesetzter Richtung bewegt, wobei einerseits die Spannung der Feder größer, andererseits aber der wirksame Hebelarm für das auf den Hebel ausgeübte Moment erheblich kleiner wird, so daß der Zug, der auf den Deckel 27 ausgeübt wird, auch bei zunehmendem Hub nicht größer zu werden braucht, sondern annähernd gleich groß bleibt oder unter Umständen auch kleiner werden kann. Die Stellung der Muttern 35 kann so eingestellt werden, daß der Deckel nur so weit angehoben werden kann, daß die Achse der Feder 37 noch etwas oberhalb der Achse des Gclenkbolzcns 47 liegt, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist. Der Hebel 43 kann auch, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, aus mehreren parallelen Teilen 49 bzw. 5 1 bestehen, die durch eine gemeinsame Brücke 52 miteinander verbunden sind, die ihrerseits als Anschlag an den Rippen 41 gleichfalls eine Begrenzung der Hiibbewcgung darstellen kann.

Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, wie obenangegeben, die Anwendung bei einem Ölschalter. Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist jedoch nicht auf Ölschalter beschränkt, sondern kann bei elektrischen Apparaten, Geräten, Maschinen und Schalteinrichtungen jeder Art, bei denen eine sehr plötzliche Drucksteigerung auftreten kann, also z. B. bei solchen Maschinen, die ein geschlossenes Kühlsystem besitzen, das von einem flüssigen oder auch gasförmigen Kühlmedium durchströmt wird, sowie bei elektrischen Pumpen mit elektromagnetisch hin und her bewegten Kolben sowohl für flüssige wie auch gasförmige Medien in gleicher Weise Vorteil bringen, und zwar insbesondere bei ">° solchen, bei denen eine Drucksteigerung extrem rasch zustande kommt. Hierbei wird durch den Umstand, daß eine Zunahme des Gegendrucks über einen großen Hub der Öffnungsbewegung verhindert ist, eine sehr rasche und wirksame Druckentlastung ermöglicht, während ,andererseits sichergestellt wer- ' den kann, daß erforderlichenfalls der Druck nicht unter einen bestimmten Wert sinkt, da, sobald der Druck diesen Wert unterschritten uo hat, die Öffnung selbsttätig wieder verschlossen wird. Ein großer Vorteil der neuen Anordnung besteht auch in dem geringen Raumbedarf, der es ermöglicht, ohne merkbare Vergrößerung der Bauhöhe den gesamten Rauminhalt des Behälters für die Unterbringung der elektrischen Teile auszunutzen.

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ι. Überdruckventil für Druckbehälter von elektrischen Apparaten und Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der ventil-

artige Verschluß derart ausgebildet ist. daß er eine große Fläche freigeben kann und hierbei unter der Wirkung einer Gegenkraft von einer solchen Charakteristik steht, daß die Gegenkraft wenigstens über einen erheblichen Hub mit Zunahme des Hubs nicht wesentlich zunimmt.
2. Überdruckventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenkraft ein. Kraftspeicher verwendet wird, der senkrecht zur Richtung des Anpreßdrucks angeordnet ist und über ein Hebeisystem auf den Anschlußkörper einwirkt.
3. Überdruckventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelsystem nach Art eines Kniehebelsystemä ausgebildet ist.
4. Überdruckventil nach Anspruch 3, "dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag angeordnet ist, der die Bewegung des Kniehebelsystems auf eine Stellung kurz voider Totlage begrenzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen