DE702607C

DE702607C - Vorrichtung zur Verhinderung und Beseitigung von Kristallansaetzen an UEberlaufrohren

Info

Publication number: DE702607C
Application number: DE1938M0143202
Authority: DE
Inventors: Hans Behrens
Original assignee: Rud Otto Meyer GmbH and Co KG
Current assignee: Imtech Deutschland GmbH and Co KG
Priority date: 1938-11-02
Filing date: 1938-11-02
Publication date: 1941-02-12

Description

Vorrichtung zur Verhinderung und Beseitigung von Kristallansätzen an Überlaufrohren Bei der Ausscheidung von Salzkristallen aus Lösungen, insbesondere bei Vakuumkristallisatoren, findet gewöhnlich eine stufenweise Abkühlung und damit eine stufenweise Kristallisation statt. Das Überleiten der abzukühlenden Lauge von einer Stufe in die nächste erfolgt dabei durch tYberziehrohre oder Überziehkammern. Unter diesen Verhältnissen findet oft eine Störung des Betriebes durch ein Anwachsen der Kristalle an unerwünschten Stellen, insbesondere an den Überlaufrohren statt.
Um ein Verstopfen von Austrittsöffnungen durch Kristallansätze zu verhindern, hat man bereits vorgeschlagen, Einleitungsrohre, durch welche Luft in solche Salzlösungen eingeblasen wurde, mit aufgezogenen beweglichen Schlauchendstücken zu versehen, aus denen die Luft in die zu kühlende Flüssigkeit eintritt. Dabei bewegt dann die Luft das Schlauchstück und verhindert so das Ansetzen von Kristallen. Diese Maßnahme erstreckt sich aber nur auf solche Rohre, die nur von außen von der Lauge umspült sind, und betrifft auch nur bewegliche Teile.
Nach einem anderen Vorschlag handelt es sich um die Wandung von Kristallisationsbehältern, die also nur an einer Seite, nämlich von innen, von der Lauge berührt werden.
Hier soll durch die Bewegung eines inneren Futters aus Wellblech die Absprengung der Kristalle erfolgen.
Demgegenüber wird nach der Erfindung für das Überziehen der Lauge in mehrstufigen Rührwerkskristallisatoren zur Verhinderung und Beseitigung von Kristallansätzen die Vorrichtung derart ausgebildet, daß der obere Teil des Überlaufrohres doppelwandig ausgebildet und mit einer gegenüber den Salzkristallen in bekannter Weise absolut neutrales Verhalten aufweisenden hochmolekularven oder gummierten Schicht überzogen ist, wobei dieser doppelinantelige Teil sowohl imiden als auch augen mit Lochern versehen ist, die ihrerseits mit einer Zuführungsleitung für ein kaltes Lösungsmittel in Verbindung stehen.
In einer beispielsweisen Ausführungsform ist die Erfindung in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt. Es sind hier zwei aneinander angrenzende Kristallisationskammern 1 und 2 mit dem einen @berlauf bei 3 und dem ihn umgebenden Doppelmantel 4 gezeigt.
Bei 5 und 6 sieht man die gummierte Schicht, welche mit Löchern 7 und 8 versehen ist, wobei der Zulauf des kalten Lösungsmittels oder der kalten Lauge bei 9 erfolgt.
Ernndungsgemäß wird beispielsweise bei der doppelwandigen Ausführung des obigen Teiles das Überziehrohr mit Löchern von 5 bis 10 mm Durchmesser im Abstand von 50 bis 70 mm versehen. Es hat sich erwiesen. daß dann die sich bildenden Ansätze durch kaltes Wasser oder durch mit Druck zugeführter kalter Lauge in ganz kurzer Zeit während des Betriebes abgesprengt werden können. Der Vorgang ist folgender: Die durch die doppelwandigen, mit Löchern versehenen Überziehrohre gepreßte Lauge zur Beseitigung der Ansätze unterspült infolge der nur lokalen Bildung der Kristalle den Ansatz und befreit ihn von der hochmolekularen Substanz. Infolge des an den Löchern vorherrschenden Druckes der zugeführten kalten Lauge wird daraufhin der Ansatz gesprengt. Das Absprengen wird noch durch die plötzliche Abkühlung des Überlaufrohres begünstigt, die durch das kalt zugeführte Lösungsmittel hervorgerufen wird. Infolge der verschiedenen Wärmeausdehnung wird nun ebenfalls der lokale Ansatz gelockert, so daß ein um so leichteres Unterspülen erzielbar ist.
Der Vorteil durch diese im oberen Teil gummierten und mit Löchern versehenen Überlaufrohre besteht somit darin, daß ein kontinuierlicher Betrieb aufrechterhalten werden kann und die Überlaufrohre verhältnismaßig klein gehalten werden konnen, so daß also außer der Gewichtsersparms auch noch die Rührflügel in den Kammern großere Abmessungen erhalten konnen, wodurch eine intensivere Durchmischung der in den Kammern befindlichen Lauge mit den vorhandenen Zuchtkristalien erreicht wird.
Als Beispiel für die sich ergebenden Vorteile der Erfindung diene folgendes: in einem Rührwerkstristallisator von 3 m Durchmesser und 8 m Lange und einer Unterteilung in drei Kammern waren @berlaufkammern eingebaut, die den dreifachen Querschnitt der spater gemaß der vorliegenden Erfindung eingebauren Uberlaufrohre besaßen. Trotz des großen Querschnitts sind die Uberlaufkammern während etwa 24stündigen Betriebes so weit zukristallisiert, daß eine Betriebsunterbrechung erfolgen mußte. Nach dem Einbau der Uberlaufrohre gemäß der vorllegenden Errmdung konnte ein mehrtägiger Betrieb aufrechterhalten werden, wenn nach Verlauf von jeweils 24 Stunden für ungefähr 5 Minuten kaltes Wasser durch den oberen Teil des gummierten Uberlaufrohres mit einem Druck von 0,5 atü gepreßt wurde.

Claims

P A T E N T A N S P R U C H : Vorrichtung zur Verhinderung und Beseitigung von Kristallansätzen an den Uberlaufrohren für das Uberziehen der Lauge in mehrstufigen Rührwerkskristallisatoren, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil des Überlaufrohres (5) doppelwandig ausgebildet und mit einer gegenüber den Salzkristallen in bekannter Weise absolut neutrales Verhalten aufweisenden hochmolekularen oder gum mierten Schicht (6) überzogen ist, wobei dieser doppelmantelige Teil sowohl innen als auch außen mit Löchern (7, 8) versehen ist, die ihrerseits mit einer Zuführungsleitung (g) für ein kaltes Lösungsmittel in Verbindung stehen.