DE702326C - Verfahren zur Herstellung von sekundaeren aromatischen oder heterocyclischen Aminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von sekundaeren aromatischen oder heterocyclischen Aminen

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DE702326C
DE702326C DE1936C0052255 DEC0052255D DE702326C DE 702326 C DE702326 C DE 702326C DE 1936C0052255 DE1936C0052255 DE 1936C0052255 DE C0052255 D DEC0052255 D DE C0052255D DE 702326 C DE702326 C DE 702326C
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catalyst
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diphenylamine
temperature
aniline
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DE1936C0052255
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Alfred G Hill
Arthur J Hill
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CALCO CHEMICAL CO Inc
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CALCO CHEMICAL CO Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/64Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by disproportionation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von sekundären aromatischen oder heterocyclischen Aminen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sekundären aromatischen oder heterocyclischen Aminen, bei welchem Dämpfe von primären aromatischen oder heterocyclischen Aminen über geeignete Katalysatoren unter Abspaltung von Ammoniak geleitet werden. Sie betrifft insbesondere die katalytische Synthese von Diphenylamin aus Anilin.
  • Man hat schon Diphenylamin durch Erhitzen von Anilin mit Anilinsalzen in flüssiger Phase hergestellt, zumeist unter Druck, gegebenenfalls mit Katalysatoren. Dieses Verfahren ist umständlich und benötigt üblicherweise eine für Druckanwendung geeignete Anlage; auch wird hier ein wenig wohlfeiles Rohmaterial verwendet. Man hat auch schon vorgeschlagen, Diphenylamin aus Anilin durch Katalyse in dampfförmiger Phase bei Temperaturen unterhalb 4001 herzustellen, wobei ein Basenaustauschkatalysator verwendet wurde. Dieses Verfahren gibt zu kleine Ausbeuten, als daß es einen wirtschaftlichen Anreiz bieten könnte.
  • Es ist auch bereits ein Verfahren zur katalytischen Arylierung von Phenolen und aromatischen Aminen bekannt, bei welchem mit Säuren aktivierte Hydrosilicate oder durch Aufschließen mit Mineralsäuren daraus erhaltene Kieselsäurehydrate oder ähnliche Oberflächenkatalysatoren, wie aktivierte Bleicherden, Tone, Kaoline o. dgl., Verwendung finden. Hierbei geben diese Katalysatoren bei der Bildung von Diphenyläther aus Phenol bessere Ausbeuten als Katalysatoren wie Aluminiumoxyd oder Hydroxyd oder Thoriumoxyd. Demnach wäre auch zu erwarten gewesen, daß diese Katalysatoren auch bei der Arylierung aromatischer Amine bessere Ausbeuten geben würden als Aluminiumoxyd. Diese Schlußfolgerung trifft aber nicht zu, sondern ganz im Gegenteil erweist sich Aluminiumoxyd hier den bekannten Katalysatoren weit überlegen, was nicht zu erwarten war.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, bei dem die Dämpfe des dem jeweils herzustellenden Produkt entsprechenden primären Amins bei einer Temperatur von vorzugsweise über 400° über einen Katalysator geleitet werden, welcher einen überwiegenden Anteil von Oxyden des Aluminiums oder Titans enthält. Man erhält dann viel bessere Ausbeuten als nach den bekannten Verfahren. Es muß angenommen werden, daß die anderen in einem Basenaustauschkatalysator vorhandenen Elemente den Effekt der Umsetzung beeinträchtigen, da sogar bei Temperaturen unterhalb 4oo° die nicht bäsenaustauschenden Katalysatoren gemäß vorliegender Erfindung bessere Resultate als die hasenaustauschenden Katalysatoren ergeben. Im einzelnen ist zu sagen, daß die nicht hasenaustauschenden Katalysatoren, welche überwiegende Mengen von Aluminiumoxyd enthalten, wie verschiedene Arten von natürlichem oder künstlichem Aluminiumoxyd, bessere Ausbeuten ergeben als Katalysatoren, welche als überwiegenden Bestandteil Titanoxyd enthalten; aber auch letztere geben noch Ausbeuten, welche hoch genug sind, um praktisch verwendbar zu sein.
  • Erfindungsgemäß werden die Dämpfe des primären Amins über den Katalysator bei einer Temperatur weit über dem Siedepunkt des Amins, vorzugsweise bei über 4oo°, geleitet. Das nicht in Reaktion getretene primäre Amin kann leicht vom Ammoniak und dem gebildeten sekundären Amin getrennt und wieder verwendet werden, so daß in diesein Sinn gewünschtenfalls ein Kreisprozeß stattfindet. Die bevorzugten Temperaturen schwanken in einem gewissen Ausmaß je nach den in Betracht kommenden Aminen. Im allgemeinen betragen sie über 400° und im Falle von Anilin ist die bevorzugte Temperatur über 450'. Die Geschwindigkeit, mit welcher das Amin über den Katalysator geleitet wird, hängt von dem Katalysator und von wirtschaftlichen Erwägungen des jeweiligen Falles ab. Ein großer Durchsatz per Volumeneinheit des Katalysators führt zu einer höheren Ausbringung; wird jener aber zu weit getrieben, so geht die höhere Ausbringung auf Kosten der Wirksamkeit der Umwandlung. Die optimale Geschwindigkeit wird mit dem Amin und mit dem im besonderen Fall angewendeten Katalysator schWanken. Bei den gewöhnlichen Aminen führt im allgemeinen eine Geschwindigkeit von stündlich 8o,o92 kg Amin per Kubikmeter bis i6o,i85 kg Amin per Kubikmeter Katalysator zu günstigen Resultaten.
  • Die Reaktion kann entweder bei atmosphärischem Druck oder bei etwas erhöhtem Druck stattfinden. Da eine Druckerhöhung nicht zu großen Erhöhungen der Leistung führt, ist im allgemeinen das Arbeiten bei atmosphärischem Druck vorzuziehen, wobei aber der Schutz des allgemeinen Erfindungsgedankens nicht auf die Verwendung eines bestimmten Druckes eingeschränkt verstanden werden soll.
  • Mit fortschreitender Reaktion sammeln sich die Verunreinigungen auf dem Katalysator an und verringern allmählich zunehmend dessen Wirksamkeit. Wenn die Leistung des Katalysators unter die Wirtschaftlichkeitsgrenze gefallen ist, kann er durch Ausbrennen der Verunreinigungen reaktiviert werden; dies kann mit sehr gutem Erfolg durch. Durchblasen von heißer Luft durch das Reaktionsgefäß erfolgen, da der Katalysator auch ein leistungsfähiger Verbrennungskatalysator ist.
  • Man kann verschiedene Arten von Aluminiumoxydverbindungen verwenden; beispielsweise ist Bauxit sehr nützlich und des weiteren auf verschiedenem Wege hergestellte Aluminiumoxyde, insbesondere hochporöse Aluminiumoxyde, wie etwa Tonerdegel, welches durch Reaktion von Aluminiumamalgam mit Wasser hergestellt werden kann. Man erhält auch gute Resultate mit gewissen Aluminiulsilicaten, wie etwa Kaolin. Das Aluminiumoxyd kann allein verwendet werden, oder es kann auf Trägermaterialien aufgebracht sein, wie etwa auf Asbest oder Bimsstein. Gute Resultate werden auch durch Zusatz von geringen Mengen von leicht reduzierbaren Oxyden zum Aluminiumoxyd erhalten; so ist z. L. Kupferoxyd in geringen 'Mengen als Beförderer der anfänglichen Aktivität des Katalysators wirksam. Titanoxyde können ebenfalls verwendet werden, und während sie etwas weniger wirksam sind als Aluminiumoxyde, so sind sie doch als wirksame, praktisch in Betracht kommende Katalysatoren anzusehen.
  • Vorliegende Erfindung weist deutliche Vorteile gegenüber der früher üblichen Praxis bei der Herstellung von Diphenylamin durch Reaktion von Anilin und Anilinhydrochlorid in einem Autoklaven auf. Das vorliegende Verfahren ist ein kontinuierliches und vermeidet kostspielige Druckanlagen. Man hat auch keine Korrosionsschwierigkeiten mit sich entwickelnder Salzsäure; man kann dadurch die Anlage aus gewöhnlichen Materialien herstellen, und man erhält schließlich ein Produkt von einem höheren Reinheitsgrad. Die Erfindung wird noch näher in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben, welche für verschiedene Ausführungsformen der Erfindung typisch sind, auf welche .aber der Schutzbereich nicht eingeschränkt verstanden werden soll.
  • Ausführungsbeispiele i. Anilin wird über in einer Katalysatorkammer befindliches Aluminiumoxyd (Bauxit) mit einer Geschwindigkeit von ungefähr stündlich 96, 111 kg Amin per Kubikmeter Katalysator geleitet. Die Temperatur des Katalysators wird auf ungefähr q.50° gehalten. Das Reaktionsprodukt besteht im wesentlichen aus einer Mischung von - Diphenylamin, Anilin und Ammoniak. Das Diphenylamin wird mit ungefähr einer Geschwindigkeit von i6,oi8 kgicbm die Stunde erhalten. Das gebildete Ammoniak beträgt ungefähr ein Zehntel des Gewichts des hergestellten Diphenylamins. Die Produkte werden durch fraktionierte Destillation getrennt und das Anilin in den Prozeß zurückgeleitet. Nachdem die Reaktion längere Zeit gedauert hat, fällt die Wirksamkeit des Katalysators ab, und er muß durch Entfernung der Verunreinigungen regeneriert werden. Dies kann wirksam durch Überleiten von Luft durch die heiße Katalysatormasse geschehen, bis die normale Wirksamkeit wiederhergestellt ist.
  • 2. Anilin wird über in einer Katalysatorkammer befindliches Titanoxyd geleitet mit einer Geschwindigkeit von stündlich 96, 111 kg Amin per Kubikmeter Katalysator. Die Temperatur des Katalysators wird auf 45o' gehalten. Das Reaktionsprodukt besteht im wesentlichen aus einer Mischung -,von Diphenylamin, Anilin und Ammoniak. Das Diphenylamin wird ungefähr mit einer Geschwindigkeit von 8,0o9 kglcbm per Stunde erhalten. Das gebildete Ammoniak beträgt ungefähr ein Zehntel des Gewichts des hergestellten Diphenylamins. Die Produkte werden durch fraktionierte Destillation getrennt und das Anilin in den Prozeß zurückgeleitet. Nachdem die Reaktion einige Zeit gedauert hat sinkt die Wirksamkeit des Katalysators ab, und dieser muß durch Entfernung der Verunreinigungen regeneriert werden. Dies wird wieder in wirksamer Weise durch Überleiten von Luft durch die heiße Katalysatormasse bis zur Wiederherstellung der normalen Wirksamkeit erzielt.
  • 3: p-Toluidin wird über einen [hergestellten] Aluminiumoxydkatalysator geleitet. Die Temperatur des Katalysators wird auf ungefähr 44o° gehalten. Die Reaktionsprodukte bestehen im wesentlichen aus einer Mischung von Ditolylamin, p-Toluidin und Ammoniak. Die Reaktionsprodukte werden durch fraktionierte Destillation getrennt und das p-Toluidin in den Prozeß zurückgeleitet. Der Katalysator wird, wie früher, reaktiviert, wenn seine Wirksamkeit abfällt.
  • 4. ß-Naphthylamin wird über Bauxit geleitet. Der Katalysator wird auf eine Temperatur von ungefähr 375° gehalten. Das Reaktionsprodukt besteht im wesentlichen aus Dinaphthylamin, ß-Naphthylamin und Ammoniak. Die Bestandteile des Reaktionsproduktes werden durch fraktionierte Destillation getrennt, und das unveränderte ß-N aphthylamin wird in den Prozeß zurückgeleitet. Der Katalysator wird, wie früher beschrieben, regeneriert, sobald dies erforderlich ist.
  • 5. 2-Aminopyridin wird über in einer Katalysatorkammer befindliches Bauxit geleitet, und zwar mit einer Geschwindigkeit von ungefähr stündlich 480,54 kg Amin per Kubikmeter Katalysator. Die Temperatur des Katalysators _ wird auf ungefähr 45o° gehalten. Das Reaktionsprodukt besteht im wesentlichen aus einer Mischung von 2, 2'-Dipyridylamin, 2-Aminopyridin und Ammoniak. Die Produkte werden durch fraktionierte Destillation getrennt und das Aminopyridin in den Prozeß zurückgeleitet. Der Katalysator wird, wie früher beschrieben, regeneriert, sobald dies notwendig ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Herstellung von sekun-,dären aromatischen oder heterocyclischen Aminen, wie Diphenylamin, Ditolylamin, Dinaphthylamin u. dgl. m., aus den entsprechenden primären Aminen in der Dampfphase, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfe des primären Amins bei einer Temperatur von über 40o° über einen kein Basenaustauschvermögen aufweisenden Katalysator geleitet werden, welcher einen überwiegenden Anteil von Oxyden .des Aluminiums und/oder Titans enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß das Verfahren jeweils so lange durchgeführt wird, bis die Wirksamkeit des Katalysators unter die Wirtschaftlichkeitsgrenze sinkt, wonach der Katalysator regeneriert wird, indem heiße Luft über denselben bei einer Temperatur geleitet wird, welche genügend hoch ist, um die organischen Verunreinigungen zu verbrennen.
DE1936C0052255 1935-12-06 1936-12-06 Verfahren zur Herstellung von sekundaeren aromatischen oder heterocyclischen Aminen Expired DE702326C (de)

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