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Die
Anmeldung inkorporiert hierin durch Bezugnahme die gesamte Offenbarung
der gleichzeitig anhängigen
Gebrauchsmusteranmeldungen Seriennr. 09/375,333 und 09/374,936 (Anwalts-Registernr.
STK-075 und STK-077), hiermit am gleichen Datum angemeldet.
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Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft modifizierte Proteine und DNAs, die dieselben
codieren, die biosynthetische, chemosynthetische oder rekombinante
Konstrukte sind, die von der TGF-β-Superfamilie
von strukturell verwandten Proteinen abstammen, einschließlich modifizierter
morphogener Proteine.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
TGF-β-Superfamilie
schließt
fünf verschiedene
Formen von TGF-β (Sporn
und Roberts (1990) in Peptide Growth Factors and Their Receptors,
Sporn und Roberts, Hrsg., Springer-Verlag: Berlin S. 419-472) sowie
die Differenzierungsfaktoren Vg-1 (Weeks und Melton (1987) Cell
51: 861-867), das DPP-C-Polypeptid (Padgett et al. (1987) Nature
325: 81-84), die Hormone Activin und Inhibin (Mason et al. (1985)
Nature 318: 659-663; Mason et al. (1987) Growth Factors 1: 77-88),
die Mullerian-Inhibiting-Substanz, MIS (Cate et al. (1986) Cell
45: 685-698), die osteogenen und morphogenen Proteine OP-1 (
PCT/US90/05903 ), OP-2 (
PCT/US91/07654 ), OP-3 (
PCT/WO94/10202 ), die BMPs (siehe
U.S.-Patente Nr. 4,877,864 ;
5,141,905 ;
5,013,649 ;
5,116,738 ;
5,108,922 ;
5,106,748 ; und
5,155,058 ), das entwicklungsregulierte
Protein Vgr-1 (Lyons et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
4554-4558) und die Wachstums/Differenzierungsfaktoren GDF-1, GDF-3, GDF-9
und Dorsalin-1 (McPherron et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 3444-3449;
Basler et al. (1993) Cell 73: 687-702) ein, um nur ein paar zu nennen.
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Die
Proteine der TGF-β-Superfamilie
sind Disulfid-verknüpfte
Homo- oder Heterodimere, die als große Vorläufer-Polypeptidketten exprimiert
werden, die eine hydrophobe Signalsequenz, eine lange und relativ schwach
konservierte N-terminale Pro-Region-Sequenz von einigen hundert
Aminosäuren,
eine Spaltungsstelle, eine reife Domäne, umfassend eine N-terminale
Region, die unter den Familienmitgliedern variiert, und eine hochkonservierte
C-terminale Region enthalten. Diese C-terminale Region, die in den
verarbeiteten reifen Proteinen von allen bekannten Familienmitgliedern
vorhanden ist, enthält
ungefähr
100 Aminosäuren
mit einem charakteristischen Cystein-Motiv, das ein konserviertes
sechs- oder sieben-Cysteine-Skelett aufweist. Obwohl die Position
der Spaltungsstelle zwischen den reifen und den Pro-Regionen zwischen
den Familienmitgliedern variiert, ist das Cystein-Muster des C-Terminus
von allen Proteinen im identischen Format, das in der Sequenz Cys-X-Cys-X
endet (Sporn und Roberts (1990), vorstehend).
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Eine
zugrundeliegende Eigenschaft der Biologie der Proteine der TGF-β-Superfamilie ist
ihre Fähigkeit,
Entwicklungs-Vorgänge,
einschließlich
der endochondralen Knochenmorphogenese, zu regulieren. Es ist identifiziert
worden, dass diese strukturell verwandten Proteine in eine Vielfalt
von Entwicklungs-Ereignissen involviert
sind. Zum Beispiel scheinen TGF-β und
die Polypeptide der Inhibin/Activin-Gruppe eine Rolle in der Regulierung
von Zellwachstum und Differenzierung zu spielen. MIS verursacht
eine Regression des Müllerschen
Gangs in der Entwicklung des männlichen
Säugerembryos,
und dpp, das Genprodukt des decapentaplegischen Drosophila-Komplexes,
ist für
eine passende dorsal-ventrale Spezifizierung erforderlich. In ähnlicher Weise
ist Vg-1 in die Mesoderm-Induzierung in Xenopus involviert, und
Vgr-1 ist in einer Vielfalt von entstehenden murinen Geweben identifiziert
worden. Im Bezug auf die Knochenbildung spielen Proteine in der TGF-β-Superfamilie,
zum Beispiel OP-1 und eine Untergruppe von anderen Proteinen, die
als BMPs (bone morphogenic Proteins – Knochen-morphogene Proteine)
identifiziert wurden, die Hauptrolle. OP-1 (BMP-7) und andere osteogene
Proteine sind unter Verwendung von rekombinanten Techniken produziert
worden (
U.S.-Patent Nr. 5,011,691 und
PCT-Anmeldung Nr.
US 90/05903 ),
und es ist gezeigt worden, dass sie in der Lage sind, die Bildung
eines wahren endochondralen Knochens in vivo zu induzieren. Die
osteogenen Proteine werden auf dem Fachgebiet im Allgemeinen als
eine Untergruppe der TGF-β-Superfamilie
von Wachstumsfaktoren klassifiziert (Hogan (1996), Genes & Development,
10:1580-1594).
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Vor
kurzem ist erkannt worden, dass bestimmte Mitglieder dieser selben
Familie von Proteine morphogen, d.h. zum Induzieren der Entwicklungskaskade
der Gewebemorphgenese in einem reifen Säuger in der Lage sind (Siehe
PCT-Anmeldung Nr.
US 92/01968 ). Insbesondere
sind diese Morphogene zum Induzieren der Proliferation von nicht-determinierten
Vorläuferzellen
und zum Induzieren der Differenzierung dieser stimulierten Vorläuferzellen
in einer gewebespezifischen Weise unter geeigneten Umweltbedingungen
in der Lage. Zusätzlich
sind die Morphogene zum Unterstützen
des Wachstums und dem Aufrechterhalten dieser differenzierten Zellen
in der Lage. Diese morphogenen Aktivitäten ermöglichen den Proteinen, die
Entwicklungskaskade der Gewebemorphogenese in einer geeigneten,
morphogen zulassenden Umgebung, die Stimulierung von Stammzellen,
in einer gewebespezifischen Weise zu proliferieren und zu differenzieren,
und das Induzieren des Fortschreitens von Ereignissen, die in einer
neuen Gewebebildung gipfeln, zu initiieren und zu bewahren. Diese
morphogenen Aktivitäten
erlauben es den Proteinen auch, die „Re-Differenzierung" von Zellen, die vorher
stimuliert wurden, um von ihrem Differenzierungspfad abzukommen,
zu induzieren. Unter geeigneten Umweltbedingungen wird erwartet,
dass diese Morphogene auch die „Re-Differenzierung" von determinierten Zellen stimulieren
können.
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Mitglieder
dieser morphogenen Klasse von Proteinen schließen das osteogene Protein-1
von Säugern (OP-1,
auch als BMP-7 und das Drosophila-Homolog 60A bekannt), das osteogene
Protein-2 (OP-2, auch als BMP-8 bekannt), das osteogene Protein-3
(OP-3), BMP-2 (auch als BMP-2A oder CBMP-2A und das Drosophila-Homolog
DPP bekannt), BMP-3, BMP-4 (auch als BMP-2B oder CBMP-2B bekannt), BMP-5,
BMP-6 und sein murines Homolog Vgr-1, BMP-9, BMP-10, BMP-11, BMP-12,
GDF3 (auch als Vgr2 bekannt), GDF-8, GDF-9, GDF-10, GDF-11, GDF-12,
BMP-13, BMP-14, BMP-15, GDF-5 (auch als CDMP-1 oder MP52 bekannt),
GDF-6 (auch als CDMP-2 oder BMP-13 bekannt), GDF-7 (auch als CDMP-3
oder BMP-12 bekannt), das Xenopus-Homolog Vgl und NODAL, UNIVIN,
SCREW, ADMP und NEURAL ein, um nur ein paar zu nennen.
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Durch
eine Illustration unter Verwendung von beispielhaften Familienmitgliedern
sind die Tertiär-
und Quartärstruktur
sowohl von TGF-β2
als auch OP-1 bestimmt worden. Obwohl TGF-β2 und OP-1 nur etwa 35% Aminosäure-Identität in ihren
entsprechenden Aminosäuresequenzen
zeigen, sind die Tertiär-
und Quartärstrukturen
von beiden Molekülen
auffallend ähnlich.
Sowohl TGF-β2
als auch OP-1 sind von dimerer Natur und haben ein einzigartiges
Faltungsmuster, das sechs der sieben C-terminalen Cystein-Reste
involviert. In jeder Untereinheit binden vier Cysteine, um einen
Acht-Restering herzustellen, und zwei zusätzliche Cystein-Reste bilden
eine Disulfidbindung, die durch den Ring passiert, um eine Knoten-ähnliche
Struktur zu bilden. Mit einem Nummerierungsschema, das mit dem am
meisten N-terminal
gelegenen Cystein von den 7 konservierten Cystein-Resten beginnt,
dem die Nummer 1 zugeordnet wird, binden die 2. und 6. Cystein-Reste,
um eine Seite des Acht-Resterings zu schließen, während die 3. und 7. Cystein-Reste
die andere Seite schließen.
Die 1. und 5. konservierten Cystein-Reste binden durch das Zentrum
des Rings, um den Kern des Knotens zu bilden. Das 4. Cystein bildet
eine Zwischenketten-Disulfidbindung mit dem korrespondierenden Rest
in der anderen Untereinheit.
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Die
TGF-β2-
und OP-1-Monomer-Untereinheiten umfassen drei strukturelle Hauptelemente
und eine N-terminale Region. Die strukturellen Elemente sind aus
Regionen einer durchgehenden Polypeptidkette aufgebaut, die über 50%
Sekundärstruktur
der folgenden Typen besitzt: (1) Schleife, (2) α-Helix und (3) β-Faltblatt. Darüber hinaus
sind in diesen Regionen die N-terminalen und C-terminalen Stränge nicht
mehr als 7 Å entfernt.
Die Reste zwischen den 1. und 2. konservierten Cysteinen bilden
eine strukturelle Region, die durch einen anti-parallelen β-Faltblatt-Finger charakterisiert
ist, der hierin als die Finger-1-Region (F1) bezeichnet wird. In ähnlicher
Weise bilden auch die Reste zwischen den 5. und 6. konservierten
Cysteinen einen anti-parallelen β-Faltblatt-Finger,
der hierin als die Finger-2-Region oder -Unterdomäne (f2)
bezeichnet wird. Ein β-Faltblatt-Finger
ist eine Einzel-Aminosäurekette,
umfassend einen β-Strang,
der sich auf sich selbst durch eine β-Schleife oder eine etwas größere Schleife
rückfaltet,
sodass die eintretenden und austretenden Stränge eine oder mehrere anti-parallele β-Faltblatt-Struktur(en)
bilden.
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Die
dritte strukturelle Hauptregion, die die Reste zwischen den 3. und
4. konservierten Cysteinen involviert, wird durch eine α-Helix mit
drei Kehren charakterisiert, die hierin als die Heelregion (H) bezeichnet wird.
In den dimeren Formen von sowohl TGF-β2 als auch OP-1 sind die Untereinheiten
so orientiert, dass die Heelregion von einer Untereinheit die Fingerregionen
der anderen Untereinheit mit den Knoten-Regionen der verbundenen
Untereinheiten kontaktiert, was den Kern des Moleküls bildet.
Das 4. Cystein bildet eine Disulfidbrücke mit seinem Gegenstück auf der
zweiten Kette, wodurch die Ketten im Zentrum der Handflächen äquivalent
verbunden werden. Das so gebildete Dimer ist ein ellipsoides (Zigarren-förmiges)
Molekül,
wenn es von oben mit Blickrichtung nach unten durch die zweifache
Achse der Symmetrie zwischen den Untereinheiten betrachtet wird.
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Ob
natürlich
vorkommend oder rekombinant oder synthetisch hergestellt, wahre
Morphogene innerhalb der TGF-β-Superfamilie
wie osteogene Proteine können
die Rekrutierung und Stimulierung von Vorläuferzellen induzieren, wodurch
deren Differenzierung z.B. in Chondrocyten und Osteoblasten induziert
wird und weiterhin die Differenzierung von intermediärem Knorpel,
die Vaskularisierung, Knochenbildung, Umgestaltung und schließlich Knochenmarksdifferenzierung
induziert wird. Zahlreiche Praktiker haben die Fähigkeit von osteogenen Proteinen
gezeigt, wenn sie mit entweder Matrixmaterialien aus natürlichen
Quellen wie Kollagen oder synthetisch hergestellten polymeren Matrixmaterialien
gemischt werden, um wahre Knochenbildung, einschließlich endochondrale
Knochenbildung, unter Bedingungen zu induzieren, wo andernfalls
ein wahrer Ersatzknochen nicht auftreten würde. Wenn sie zum Beispiel
mit einem Matrixmaterial kombiniert werden, induzieren diese osteogenen
Proteine die Bildung von neuem Knochen in großen segmentalen Knochendefekten, Defekten
des Schädeldachs,
Wirbelsäulen-Fusionen
und Frakturen, um nur ein paar zu nennen.
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Auf
dem Fachgebiet stützt
man sich auf bakterielle und andere prokaryontische Expressionssysteme als
bevorzugte Mittel zum Herstellen von sowohl natürlichen als auch biosynthetischen
oder rekombinanten Proteinen. Weiterhin ist eine vollständige chemische
Synthese eine entstehende Möglichkeit
für das
Produzieren von kleinen Proteinen. Prokaryontische Systeme wie E.
coli sind für
das Produzieren von kommerziellen Mengen von Proteinen sowie für das Bewerten
von biologischen und chemischen Eigenschaften von natürlich vorkommenden
oder synthetisch hergestellten Mutanten und Analogen nützlich.
Typischerweise aggregiert ein überexprimiertes
eukaryontisches Protein in ein unlösliches intrazelluläres Präzipitat
(„Einschlusskörper") in der prokaryontischen
Wirtszelle. Das aggregierte Protein wird dann aus den Einschlusskörpern gewonnen,
unter Verwendung von einem oder mehreren Standard-Denaturierungsmittel(n)
solubisiert, und ihm wird dann erlaubt, in einen funktionellen Status
rückzufalten,
oder es wird dazu induziert. Chemisch synthetisierte Proteine würden auch
eine korrekte Rückfaltung
erfordern.
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Eine
optimale Rückfaltung
erfordert eine korrekte Bildung von allen Disulfid-Bindungen, um eine
biologisch aktive Proteinstruktur zu bilden und zu stabilisieren.
Dennoch falten sich nicht alle natürlich vorkommenden Proteine
leicht rück,
wenn sie solubilisiert werden. Trotz einer vorsichtigen Manipulation
der Chemien für
die Rückfaltung
bleiben die Erträge
eines optimal rückgefalteten
stabilen und/oder biologisch aktiven Proteins niedrig. Viele der
vorher erwähnten
Proteine, einschließlich
der BMPs, fallen in die Kategorie der schwachen Rückfalter-Proteine.
Während
zum Beispiel manche Mitglieder der BMP-Proteinfamilie relativ wirksam
in vitro gefaltet werden können,
wie zum Beispiel wenn sie in E. coli oder anderen prokaryontischen
Wirten produziert werden, können
es viele andere, einschließlich
BMP-5, BMP-6 und BMP-7, nicht. Siehe z.B.
EP 0433225 und
US 5,399,677 ,
US 5,756,308 und
US 5,804,416 .
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Es
bleibt ein Bedarf für
verbesserte Mittel für
das Gestalten und erfolgreiche Produzieren von rekombinanten, chemosynthetischen
und/oder biosynthetischen Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie von Proteinen, einschließlich der
morphogenetischen Proteine.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Ausführungsformen, wie in den Ansprüchen definiert.
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Die
vorliegende Beschreibung beschreibt modifizierte Proteine und DNAs,
die dieselben codieren, der TGF-β-Superfamilie,
einschließlich
morphogener Proteine. Wie hierin verwendet, bezeichnen die Begriffe „modifizierte
TGF-β-Superfamilie", „mutante
TGF-β-Superfamilie", „mutantes
Protein", „mutantes
Konstrukt" und „mutant” jedes
synthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Konstrukt,
in dem spezifische Aminosäuren
durch andere Aminosäuren
ausgetauscht worden sind oder wo eine oder alle einer Finger-2-Subdomäne eines TGF-β-Superfamilie-Mitglieds
durch eine oder alle einer Finger-2-Subdomäne eines anderen TGF-β-Superfamilie-Mitglieds ersetzt
ist. Hierin auch in Betracht gezogen werden mutante Proteine, die
rekombinante und/oder biosynthetische und/oder chemosynthetische
Proteine umfassen. Zusätzlich
haben die hierin beschriebenen mutanten Proteine veränderte Rückfaltungseigenschaften
im Vergleich zu natürlich
vorkommenden Proteinen. Die hierin beschriebenen mutanten Proteine
können
eine veränderte
Stabilität,
spezifische Aktivität,
Solubilität,
Bioaktivität
und/oder biologische Spezifitätseigenschaften
haben und sind für
Gewebe-spezifisches Targeting nützlich.
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Hierin
beschrieben sind synthetische mutante Proteine, die die Rückfaltungseigenschaften
der natürlichen „schwachen
Rückfalter"-Proteine verbessern.
Wie hierin verwendet, bedeutet ein „schwaches Rückfalter"-Protein irgendein
Protein, das, wenn es induziert wird, um unter typischerweise geeigneten
Rückfaltungsbedingungen
rückzufalten,
weniger als etwa 1% optimal rückgefaltetes
Material (siehe unten) ergibt. Genau werden schwache Rückfalter
durch spezifische Aminosäuresequenz-Änderungen
innerhalb der C-terminalen Finger-2-Subdomäne des schwachen Rückfalters
in gute Rückfalter
transformiert. Die Faltungsfähigkeiten
des Proteins des schwachen Rückfalter-Proteins
werden auch durch Erhöhen
der Zahl von hydrophilen Resten, insbesondere der sauren (negativ
geladenen) Reste in der Finger-2-Subdomäne des Proteins verstärkt.
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Das
Erhöhen
der Zahl von sauren Resten in der Basisregion der Finger-2-Subdomäne verbessert
die Rückfaltungseigenschaften
der ausgetauschten Sequenz im Vergleich zu den Rückfaltungseigenschaften der nicht-ausgetauschten
Elternsequenz. Die Faltungsfähigkeiten
des schwachen Rückfalter-Proteins
werden auch durch Erhöhen
der Zahl von Hydroxylgruppen, die polare Reste in der Finger-2-Subdomäne des Proteins tragen,
insbesondere in der Basisregion der Finger-2-Subdomäne verstärkt. Weiterhin ist entdeckt
worden, dass individuelle Subdomänen
der C-terminalen aktiven Region eines TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins ausgetauscht
werden können,
um eine erwünschte
biologische oder biochemische Eigenschaft zu erwerben.
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Ein
Teil oder die gesamte Finger-2-Basisregion eines schwachen Rückfalters
wird mit der Finger-2-Basisregion eines guten Rückfalters ausgetauscht, um
die Faltungseigenschaften des Elternproteins zu verbessern, ohne
die biologische Spezifität
des TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins
wesentlich zu beeinflussen. Es wird erwartet, dass die Rezeptorbindungs-Spezifität eines
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins
durch Austauschen der Finger-2-Spitzenregion eines TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins
mit jener eines anderen TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins verändert wird,
ohne die Faltungseigenschaften des Elternproteins wesentlich zu
beeinflussen.
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Als
ein Ergebnis dieser Entdeckungen sind jetzt Mittel für das Vorhersagen
und Gestalten von de novo-TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Mutanten
verfügbar,
die veränderte
Eigenschaften, einschließlich
veränderter Faltungsfähigkeiten,
veränderter
Solubilität,
veränderter
Stabilität,
veränderter
isoelektrischer Punkte, veränderter
Oberflächen-
oder Trägerstoff-Bindungseigenschaften
und/oder veränderter
biologischer Aktivitäten und
Spezifitäten,
wie erwünscht,
haben. Die Beschreibung beschreibt auch Mittel für ein leichtes und schnelles Bewerten
von biologischen und/oder biochemischen Eigenschaften von chimeren
Konstrukten, Einschließlich des
Kartierens von Epitopen. Insbesondere werden Kandidaten mit bestimmten
spezifischen Aminosäuresequenzen
in der Finger-2-Subdomäne
konstruiert, wodurch die Expression der Kandidatensequenz in einem prokaryontischen
Wirt wie E. coli, gefolgt von einer Rückfaltung in vitro ermöglicht wird.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet ein „schwaches Rückfalter-Protein" jedes Protein, dass,
wenn es induziert wird, um sich unter typischerweise geeigneten
Rückfaltungsbedingungen
rückzufalten,
weniger als etwa 1% optimal rückgefaltetes
Material ergibt, gemessen unter Verwendung eines Standardprotokolls.
Wie hierin in Betracht gezogen, sind „typischerweise geeignete
Rückfaltungsbedingungen" Bedingungen, unter
denen die Proteine in dem Ausmaß rückgefaltet
werden können,
das erforderlich ist, um eine Funktionalität zu verleihen. Ein Fachmann
wird erkennen, dass zumindest Abschnitt I.B.1.(c) und Beispiel 3
nicht-limitierende Beispiele von solchen Rückfaltungsbedingungen offenbaren.
Strukturelle Parameter, die für
die Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung relevant
sind, schließen
eine oder mehrere Disulfidbrücke(n)
ein, die korrekt durch die Struktur des dimeren Proteins verteilt
sind und die einen Reduktions-Oxidations („Redox")-Reaktionsschritt erfordern, um eine
gefaltete Struktur zu ergeben. Redox-Reaktionen erfolgen typischerweise bei
neutralen pH-Werten. Dementsprechend schließen „geeignete Rückfaltungsbedingungen", wie hierin verwendet,
einen Redox-Reaktionsschritt
bei einem im Wesentlichen neutralen pH-Wert ein, d.h. im Bereich
von etwa pH 5,0-10,0, typischerweise im Bereich von etwa pH 6,0-9,0
und vorzugsweise unter physiologisch verträglichen Bedingungen. Der Fachmann
wird die optimalen Bedingungen für
einen Erfolg abschätzen
und erkennen.
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Die
Beschreibung beschreibt rekombinante, chemosynthetische oder biosynthetische
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die unter neutralen oder anderweitig physiologisch verträglichen
Bedingungen veränderte
Rückfaltungseigenschaften
aufweisen. Nur als Beispiel haben die rekombinanten, chemosynthetischen oder
biosynthetischen Proteine der Erfindung veränderte Rückfaltungseigenschaften bei
einem pH-Wert im Bereich von etwa 5,0-10,0, vorzugsweise im Bereich
von etwa 6,0-9,0, mehr bevorzugt im Bereich von etwa 7,0-8,5, einschließlich im
Bereich von etwa pH 7,5-8,5.
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Die
Beschreibung beschreibt rekombinante, chemosynthetische oder biosynthetische
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die unter neutralen oder anderweitig physiologisch verträglichen
Bedingungen veränderte
Solubilitätseigenschaften
aufweisen. Die hierin beschriebenen Proteine haben eine veränderte Solubilität bei einem
pH-Wert im Bereich von etwa 5,0-10,0, vorzugsweise im Bereich von
etwa 6,0-9,0, mehr bevorzugt im Bereich von etwa 6,0-8,5, einschließlich im
Bereich von etwa pH 7,0-7,5. Darüber
hinaus wird die Stabilität
eines Proteins durch die hierin beschriebenen Modifikationen und
Manipulationen verändert. „Verändert" soll verschieden
von der (den) Eigenschaft(en) des natürlichen Proteins bedeuten und
schließt
Ausführungsformen
ein, die stabiler oder weniger stabil und/oder löslicher oder weniger löslich usw.
sein können.
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Die
Beschreibung beschreibt auch rekombinante, chemosynthetische oder
biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die kompetent sind, sich unter physiologisch verträglichen
Bedingungen rückzufalten,
und veränderte
isoelektrische Punkte im Vergleich zum natürlichen Protein aufweisen.
Die Beschreibung beschreibt rekombinante, chemosynthetische oder
biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die im Vergleich zum natürlichen
Protein veränderte Rückfaltungseigenschaften
haben, und in denen die mutanten Proteine auch zum Beispiel eine
veränderte
Rezeptorbindungs-Spezifität,
veränderte
Stabilität,
veränderte
Solubilität
und/oder veränderte
biologische Aktivität
haben.
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In
einem anderen Aspekt beschreibt die Beschreibung rekombinante chemosynthetische
oder biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die im Vergleich zum Elternprotein verbesserte Rückfaltungseigenschaften haben,
und in denen mindestens ein Rest, vorzugsweise zwei, mehr bevorzugt
drei oder mehrere Reste in der Ansatz- oder Basisregion einer Finger-2-Subdomäne eines
schwachen Rückfalter-Proteins mit
einem sauren Rest ersetzt wird (werden). Manchmal werden mehr als
fünf Reste
ersetzt. Einer der Austausch-Aminosäurereste ist Glu oder Asp.
Der saure Rest ersetzt einen basischen Rest oder einen eine Amidgruppe
tragenden hydrophilen Rest in der Basisregion. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Elternprotein OP-1. Weiterhin beschrieben sind BMP-5, BMP-6,
OP-2, OP-3 oder 60-A,
einschließlich
Chimere, Heterodimere und Aminosäurevarianten
davon. Der Austausch mit einem sauren Rest wird zu mindestens an
einer der folgenden Positionen durchgeführt: 4(Q), 6(N), 25(R), 26(N),
30(R) und potenziell auch bei 22(K), 23(K) und 31(A). Gezählt von
dem ersten Rest nach dem Cystein-Doppel in der C-terminalen Domäne von OP-1. (Siehe
z.B. 1). Das Elternprotein kann auch eines von NODAL,
TGF-β1,
TGF-β2,
TGF-β3,
TGF-β4 und TGF-β5 sein, und
der Austausch erfolgt an einer oder mehreren der folgenden Positionen,
4(K, D, T, A, V), 6 (K, E, D), 24 (K, S), 25 (D, N), 29 (E, K, R)
und möglicherweise
30 (E, S, A).
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In
einem anderen Aspekt beschreibt die Beschreibung rekombinante, chemosynthetische
oder biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die im Vergleich zum Elternprotein verbesserte Rückfaltungseigenschaften haben,
und in denen mindestens ein Rest, zwei, drei oder mehrere Reste
in der Ansatz oder Basisregion einer Finger-2-Subdomäne eines
schwachen Rückfalter-Proteins
mit einem eine Hydroxylgruppe tragenden polaren Rest ersetzt wird.
Es können
auch mehr als fünf
Reste ersetzt werden. Der polare Austauschrest ist z.B. Ser oder
Thr. Der Austauschrest ersetzt dadurch einen basischen Rest oder
einen eine Amidgruppe tragenden hydrophilen Rest in der Basisregion.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Elternprotein OP-1. Weiterhin beschrieben sind BMP-5, BMP-6,
OP-2, OP-3 oder 60-A, einschließlich
Chimere, Heterodimere und Aminosäurevarianten
davon, und der Austausch mit einem sauren Rest wird an zu mindestens
einer der folgenden Positionen durchgeführt: 4, 6, 25, 26, 30, potenziell
22, 23 und 31 vom ersten Rest nach dem Cystein-Doppel in der C-terminalen
Domäne.
(Siehe z.B. 1). Das Elternprotein kann
auch eines von NODAL, TGF-β1, TGF-β2, TGF-β3, TGF-β4 und TGF-β5 sein, und
der Austausch erfolgt an einer oder mehreren der Positionen 4, 6,
24, 25, 29 und potenziell 30.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt der Austausch von Resten mit einem sauren Rest und/oder
einem eine Hydroxylgruppe tragenden polaren Rest an zu mindestens
einer der folgenden Positionen in OP-1 (SEQ ID NO: 39): 400, 421,
422, 426, die den Resten 4, 6, 9, 25, 26 beziehungsweise 30 entsprechen,
wenn man vom ersten Rest nach dem konservierten Cystein-Doppel in
der C-terminalen aktiven Domäne
zählt (siehe 1).
Solche Austausche sind auch an den Positionen 402 und 405 in OP-1
beschrieben.
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In
einem anderen Aspekt werden rekombinante, chemosynthetische oder
biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
einschließlich
Heterodimere und Chimeren beschrieben, in denen der C-terminale
Rest, mit einem der Aminosäurereste:
Arginin, Serin, Isoleucin, Leucin oder Alanin ersetzt worden ist
und im Vergleich zu der nicht-ausgetauschten Eltern-TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinsequenz verbesserte
Rückfaltungseigenschaften
aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das TGF-β-Superfamilie-Mitglied OP-1.
Das TGF-β-Superfamilie-Mitglied
kann auch eines von BMP-5, BMP-6, 60-A oder OP-2 sein. Darüber hinaus
ist das TGF-β-Superfamilie-Mitglied
ein beliebiges von GDF-3, SCREW oder NODAL. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der Austauschrest Arginin. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der C-terminale Rest in der Elternsequenz, der ersetzt wird,
Histidin. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Elternprotein
das schwache Rückfalter-Protein
OP-1 (andere Beispiele sind BMP-5, BMP-6, OP-2, OP-3, 60-A, NODAL,
GDF-3 oder SCREW), Chimere und/oder Aminosäurevarianten davon, und der
C-terminale Austauschrest ist Arginin. Das Elternprotein kann auch
jedes schwache Rückfalter-Protein sein, eingeschlossen
in der Liste von TGF-β1,
TGF-β2,
TGF-β3,
TGF-β4 und
TGF-β5,
einschließlich
Chimere und/oder Aminosäurevarianten
davon, und der C-terminale
Austauschrest ist Arginin. Diese C-terminal ausgetauschten Proteine
schließen
weiterhin einen oder mehrere Aminosäurerest-Austausche in der Finger-2-Subdomäne ein, um
die Zahl der sauren (negativ geladenen) Reste in dieser Region auf
mindestens 3, 4 oder 5 zu erhöhen. Der
Austausch saurer Reste kann auch in der Ansatz oder Basisregion
der Finger-2-Subdomäne
gemacht werden. In einer Ausführungsform
ist der Austausch-Aminosäurerest
Asp oder Glu. In noch einer anderen Ausführungsform ersetzen die sauren
Reste hydrophile Reste, insbesondere eine Amidgruppe tragende und/oder
positiv geladene Reste in dieser Region. Diese ersetzten Reste schließen ein:
Asn, Gln, His, Arg und Lys. In einer anderen Ausführungsform
schließen
die C-terminal ausgetauschten Proteine weiterhin einen oder mehrere Aminosäurerest-Austausch(e)
in der Finger-2-Subdomäne ein,
um die Zahl der eine Amidgruppe tragenden Reste und/oder positive
geladenen Reste in dieser Region zu reduzieren. In einer Ausführungsform
hat die ausgetauschte Finger-2-Subdomäne weniger als fünf positiv
geladene Reste, vorzugsweise 4 oder weniger, mehr bevorzugt 3 oder
weniger positiv geladene Reste in der Basisregion von Finger-2.
Die C-terminal ausgetauschten Proteine schließen weiterhin einen oder mehrere
Aminosäurerest-Austausch(e)
in der Finger-2-Subdomäne ein,
um die Zahl der eine Hydroxylgruppe tragenden Reste in dieser Region
zu erhöhen.
Der polare Austauschrest ist z.B. Ser oder Thr. Der Austauschrest
kann einen basischen oder eine Amidgruppe tragenden Rest ersetzen.
-
Die
modifizierten Proteine der Erfindung können im Zusammenhang mit einer
biologisch verträglichen Matrix
wie Kollagen, Hydroxyapatit, Keramik oder Carboxymethylcellulose
oder einem anderen geeigneten Matrixmaterial verwendet werden. Solche
Kombinationen sind in Verfahren für das Regenerieren von Knochen,
Knorpel und/oder anderen nicht-mineralisierten Skelett- oder Bindegeweben
wie Band, Sehne, Muskel, Gelenkknorpel, Faserknorpel, Gelenkkapsel,
Menisci, Bandscheiben, synovialem Membrangewebe und Faszien, aber
nicht darauf beschränkt,
besonders nützlich,
um nur ein paar zu nennen. Siehe z.B.
U.S.-Patent
Nr. 5,496,552 5,674,292 ,
5,840,325 und
U.S.S.N 08/253,398 , bald erteilt
als U.S. _, gleichzeitig anhängige
U.S.S.N. 08/459,129 und
08,458,811 , jeweils eingereicht
am 2. Juni, 1995. Die vorliegende Anmeldung zieht in Betracht, dass
die Bindungs- und/oder Adhärenzeigenschaften
an solche Matrixmaterialien unter Verwendung der spezifischen Mutationen
und Techniken, die hierin offenbart sind, verändert werden können.
-
Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren zum Falten jener natürlichen
TGF-β-Superfamilie-Proteine,
die schwache Rückfalter
sind, wie BMP-Homodimere und -Heterodimere, sowie für das Falten
der mutanten Proteine der vorliegenden Erfindung unter physiologisch
verträglichen
und/oder neutralen pH-Bedingungen. Das Verfahren umfasst die Schritte
des Bereitstellens von einer oder mehreren solubilisierten ausgetauschten
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Mutanten,
Aussetzen der solubilisierten Mutante einer Redox-Reaktion in einem
geeigneten Rückfaltungspuffer
und das Rückfaltenlassen
der Protein-Untereinheiten in Homodimere und/oder Heterodimere,
wie gewünscht.
Das Redox-Reaktionssystem kann oxidierte und reduzierte Formen von
Glutathion, DTT, β-Mercaptoethanol, β-Mercaptomethanol,
Cystin und Cystamin anwenden. Das Redox-Reaktionssystem beruht auf
der Luftoxidation, vorzugsweise in der Anwesenheit eines Metall-Katalysators wie
Kupfer. Die Verhältnisse
von Reduktionsmittel zu Oxidationsmittel von etwa 1:10 bis etwa
10:1, vorzugsweise im Bereich von etwa 1:2 bis 2:1 können verwendet
werden. Das mutante Protein wird in der Anwesenheit eines Detergens,
einschließlich
eines nicht-ionischen Detergens, z.B. Digitonin, N-Octylglucosid
oder von zwitterionischen Detergenzien wie 3-[(3-Cholamidopropyl)dimethylammonio]-1-propansulfat (CHAPS)
solubilisiert. In noch einer anderen Ausführungsform erfolgt die Rückfaltungsreaktion
in einem pH-Bereich von etwa 5,0-10,0, vorzugsweise im Bereich von
etwa 6,0-9,0, mehr bevorzugt im Bereich von etwa 7,0-8,5. Die Rückfaltungsreaktion
erfolgt bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0-32°C oder im
Bereich von etwa 4-25°C. Wo
Heterodimere gebildet werden, können
die optimalen Verhältnisse
für das
Zugeben der zwei verschiedenen Untereinheiten leicht empirisch und
ohne unnötiges
Experimentieren bestimmt werden.
-
Die
Reinigung der Heterodimere kann durch Anpassen der zwei monomeren
Sequenzen, sodass sie sich in einer Eigenschaft unterscheiden, die
für die
Reinigung nützlich
ist, wie die Netto-Ladung, erleichtert werden.
-
Bestimmte
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
gemäß den Prinzipien,
die hierin offenbart sind, durch Anordnung von Nucleotiden und/oder
verknüpften
DNA-Restriktionsfragmenten, um synthetische DNAs zu produzieren,
hergestellt. Die DNAs werden in ein geeignetes Proteinexpressionsvehikel
transfiziert, das codierte Protein exprimiert, gefaltet und gereinigt.
Bestimmte Konstrukte können
auf eine Agonist-Aktivität
in vitro getestet werden. Die Tertiärstruktur der Kandidatenkonstrukte
kann durch ortsgerichtete oder Nucleotidsequenz-gerichtete Mutagenese,
die durch die hierin offenbarten Prinzipien, Computer-basierendes
Proteinstruktur-Modellieren und kürzlich entwickelte rationale
Molekulardesign-Techniken unterstützt werden, um spezifische
Eigenschaften eines Moleküls
von Interesse zu verbessern oder zu modulieren, schrittweise verfeinert
und moduliert werden. Ein bekanntes Phagen-Display oder andere Expressionssysteme
können
ausgenutzt werden, um gleichzeitig eine große Zahl von Kandidatenkonstrukten
zu produzieren. Der Pool von Kandidatenkonstrukten kann dann unter
Verwendung zum Beispiel einer Chromatographiesäule, umfassend Oberflächen-immobilisierte
Rezeptoren, Salzgradientenelution, um Kandidaten mit starker Bindung
auszuwählen
und sie zu konzentrieren, und in vitro-Tests, um zu bestimmen, ob
bestimmte isolierte Kandidaten als Agonisten der Aktivität des Matrizen-Superfamilie-Mitglieds/der
Mitglieder wirken oder nicht, auf eine veränderte und/oder verbesserte
Bindungsspezifität
durchmustert werden. Die Identifizierung eines nützlichen Konstrukts wird von
der Produktion von Zelllinien, die kommerziell nützliche Mengen des Konstrukts
für eine
Laborverwendung und schließlich
für das
Produzieren von therapeutisch nützlichen
Molekülen exprimieren,
gefolgt. Es wird auch in Betracht gezogen, dass bevorzugte Konstrukte,
sobald sie durch die hierin beschriebenen Protein- und die DNA-Methoden
identifiziert und charakterisiert sind, durch chemische Standardsynthese-Methoden
produziert werden können.
-
In
einem anderen Aspekt beschreibt die Beschreibung Verfahren zum Produzieren
von TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinen
in einer Wirtszelle, einschließlich
einem bakteriellen Wirt oder irgendeiner anderen Wirtszelle, wo
das überexprimierte
Protein in einer Form aggregiert, die eine Solubilisierung und/oder
Rückfaltung
in vitro erfordert. Das Verfahren umfasst die Schritte des. Bereitstellens
einer Wirtszelle, die mit Nucleinsäuremolekülen transfiziert ist, die ein
oder mehrere der rekombinante(n) oder biosynthetische(n) Proteine
der Erfindung codieren, das Züchten
der Wirtszellen unter Bedingungen, die für das Exprimieren des rekombinanten
Proteins geeignet sind, das Gewinnen des aggregierten Proteins und
das Solubilisieren und Rückfalten
des Proteins unter Verwendung der oben behandelten Schritte. In
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren den zusätzlichen
Schritt des Transfizierens der Wirtszelle mit einer Nucleinsäure, die
das rekombinante oder biosynthetische Protein, wie hierin beschrieben,
codiert.
-
In
einem anderen Aspekt beschreibt die Beschreibung rekombinante, chemosynthetische
oder biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die im Vergleich zu der Elternsequenz einen geringen oder keinen
wesentlichen Anstieg in der immunogenen Wirkung in einem Säuger haben.
Die immunogene Wirkung eines Moleküls kann leicht durch Injizieren
des Moleküls
oder eines Teils davon in ein Tier, z.B. eine Testmaus, und Testen
auf Antikörper,
die durch das Tier als Antwort auf die Injektion produziert werden
und für
das Molekül
spezifisch sind, nachgewiesen werden. Nützliche Tests schließen jedes
Standardprotokoll für
das Nachweisen von Antikörpern
im Serum ein, zum Beispiel Standard-Western Blots, ELISA's oder Radioimmun-Tests.
-
Die
Beschreibung beschreibt auch Verfahren zum Bilden von rekombinanten,
chemosynthetischen oder biosynthetischen TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinen,
die veränderte
biologische Eigenschaften haben, einschließlich chimere Konstrukte. In
einer Ausführungsform
können
individuelle Subdomänen
der C-terminalen aktiven Region zwischen den TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Molekülen ausgetauscht
werden, um ein chimeres Konstrukt mit der erwünschten Eigenschaft zu bilden.
Zum Beispiel kann die Finger-2-Subdomäne eines schwachen Rückfalters
mit der Finger-2-Subdomäne eines
guten Rückfalters
ausgetauscht werden, um die Faltungseigenschaften des Elternproteins
zu verbessern. Nur nicht-konservierte Reste, die mit dem Ansatz-
oder Basisregion-Finger-2 korrespondieren, dürfen ausgetauscht werden, und
die Schleifen- oder Spitzensequenz der Elternsequenz wird erhalten,
um die biologische Aktivität
der Elternsequenz zu erhalten. Alternativ können die biologische Aktivität und die
Faltungseigenschaften eines schwachen Rückfalter-Elternproteins durch
Verändern
von nicht-konservierten Resten in sowohl Ansatz/Basisregion als
auch der Spitzen/Schleifenregion von Finger-2 verändert werden.
Umgekehrt kann die biologische Aktivität eines guten Rückfalters
durch Ersetzen der Finger-1-Subdomäne des Elternproteins und/oder
der Heel-Subdomäne
mit jener eines TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteins,
das die erwünschte
Aktivität
hat, verändert
werden, ohne die Rückfaltungseigenschaften
des Proteins wesentlich zu beeinflussen, wodurch ein mutantes Protein
produziert wird. Alternativ können
nur nicht-konservierte Reste in der Spitze von Finger-2 verändert werden.
-
Die
vorhergehenden und andere Ziele, Eigenschaften und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung offensichtlicher gemacht werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 listet
die ausgerichteten C-terminalen Reste auf, die die Finger-2-Subdomäne für verschiedene bekannte
Mitglieder der BMP-Familie und anderer TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine
definieren, beginnend mit dem ersten Rest nach dem Cystein-Doppel.
-
2 ist
eine schematische Darstellung eines Schleifen-Modells einer C-terminalen aktiven
BMP-Domäne,
die das sieben Cysteine-Skelett und die drei verschiedenen Subdomänen: Heel
(10), Finger-1 (12) und Finger-2 (14),
einschließlich
der Ansatz- oder Basisregion (16) und der Spitzen- oder
Schleifenregion (18) zeigt.
-
3A ist eine Nucleotid- und die entsprechende Einzelbuchstaben-Aminosäuresequenz,
die die C-terminale aktive sieben Cysteine-Domäne von OP-1 codiert.
-
3B ist die Nucleotid- und die entsprechende Einzelbuchstaben-Aminosäuresequenz
von BMP-5 und ihre Änderungen
für die
Rückfaltung.
-
4A ist eine schematische Darstellung von beispielhaften
Ausführungsformen
von chimeren Proteinkonstrukten der vorliegenden Erfindung.
-
4B ist eine schematische Darstellung von beispielhaften
Ausführungsformen
der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die mit den Eigenschaften der Rückfaltung
und der ROS-Aktivität
in Beziehung stehen.
-
5 illustriert
eine Korrelation zwischen der Rückfaltungs-Wirksamkeit
und den geladenen Aminosäuren
in der TGF-β-7Cysteine-Domäne.
-
Die
6A,
6B und
6C sind
Sequenzausrichtungen unter Verwendung des Einzelbuchstaben-Aminosäure-Codes,
angeordnet, um die Homologien der Finger-1-, Heel- beziehungsweise
Finger-2-Regionen von einigen bekannten Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
anzuzeigen. Gezeigt sind die entsprechenden Aminosäuren, umfassend
jede Region des menschlichen TGF-β1
bis TGF-β5
(die TGF-β-Subgruppe),
die Vg/dpp-Subgruppe, bestehend aus dpp, Vg-1, Vgr-1, 60A (siehe
gleichzeitig anhängiges
U.S.S.N. 08/271,556 ); BMP-2A
(in der Literatur auch als BMP-2 bekannt), Dorsalin, BMP-2B (in
der Literatur auch als BMP-4 bekannt), BMP-3, BMP-5, BMP-6, OP-1
(in der Literatur auch als BMP-7 bekannt), OP-2 (siehe
PCT/US91/07635 und
U.S.-Patent Nr. 5,266,683 ) und OP-3
(
U.S.S.N. 07/971,091 ),
die GDF-Subgruppe, bestehend aus GDF-1, GDF-3 und GDF-9, die Inhibin-Subgruppe, bestehend
aus Inhibin-α,
Inhibin-βA
und Inhibin-βB.
Die Striche (–)
zeigen eine Peptidbindung zwischen benachbarten Aminosäuren an.
Ein Konsensus-Sequenzmuster
für jede
Subgruppe ist unter jeder Subgruppe gezeigt.
-
7 ist
eine Einzelbuchstaben-Code-Auflistung der Aminosäuresequenzen, die mit einem
Großbuchstaben
im Einzelbuchstaben-Aminosäure-Standardcode
identifiziert sind, und mit Kleinbuchstaben, um Gruppen von Aminosäuren zu
identifizieren, die an jener Stelle nützlich sind, in der die Kleinbuchstaben
für die Aminosäuren stehen,
die gemäß der Muster-Definitionsschlüssel-Tabelle,
die in 8 dargestellt ist, angezeigt
sind. 7 identifiziert bevorzugte
Mustersequenzen für
das Konstituieren der Finger-1-, Heel- und Finger-2-Regionen von
biosynthetischen Konstrukten der Erfindung. Die Striche (–) zeigen
eine Peptidbindung zwischen benachbarten Aminosäuren an.
-
8 ist
eine Muster-Definitionstabelle, die gemäß der Lehre von Smith und Smith
(1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:118-122, hergestellt wurde.
-
Detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
-
Bevor
weiter mit einer detaillierten Beaschreibung der derzeit bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung fortgefahren wird, wird eine Erklärung von
bestimmten Begriffen und Formulierungen geliefert werden. Dementsprechend
wird verstanden, dass jeder der Begriffe oder Formulierungen, die
unten dargelegt sind, hierin wie folgt definiert wird:
Wie
hierin verwendet, werden „saure" . oder „negativ
geladene Reste" so
verstanden, dass sie einen beliebigen Aminosäurerest, natürlich vorkommend
oder synthetisch, einschließen,
der unter neutralen pH-Werten, einschließlich aber nicht limitiert
auf physiologisch verträgliche
Bedingungen, eine negative Ladung auf seiner R-Gruppe trägt. Beispiele
schließen
ohne Einschränkung
Asparginsäure
(„Asp") und Glutaminsäure („Glu") ein. In ähnlicher
Weise schließen
basische oder positiv geladene Reste jeden Aminosäurerest,
natürlich
vorkommend oder synthetisch gebildet, ein, der unter physiologischen
Bedingungen eine positive Ladung auf seiner R-Gruppe trägt. Beispiele
schließen
ohne Einschränkung
Arginin („Arg"), Lysin („Lys") und Histidin („His") ein. Wie hierin
verwendet, schließen „hydrophile" Reste sowohl saure
als auch basische Aminosäurereste
sowie ungeladene Reste, die Amidgruppen auf ihren R-Gruppen tragen,
einschließlich
ohne Einschränkung
Glutamin („Gln") und Aspargin („Asn"), und polare Reste
ein, die Hydroxylgruppen auf ihren R-Gruppen tragen, einschließlich ohne
Einschränkung
Serin („Ser") und Threonin („Thr").
-
Wie
hierin verwendet bedeutet „Biosynthese” oder „biosynthetisch", als ein Ergebnis
von oder abstammend von einer Ligierung von natürlich oder synthetisch abgeleiteten
Fragmenten auftretend. Zum Beispiel, aber nicht limitiert darauf,
sind die ortsgerichtete Mutagenese und das Ligieren von Peptid-
oder Nucleinsäurefragmenten,
die einer oder mehreren Subdomäne(n)
(oder Fragmenten davon) entsprechen, hierin offenbart. „Chemosynthese" oder „chemosynthetisch" bedeutet das Aufsetzen
als ein Ergebnis von oder das Abstammen von chemischen Produktionsmitteln.
Zum Beispiel, aber nicht begrenzt darauf, die Synthese einer Peptid-
oder Nucleinsäuresequenz
unter Verwendung eines automatisierten Standard-Synthesegeräts von einer
kommerziell erhältlichen
Quelle. Es wird in Betracht gezogen, dass sowohl natürliche als
auch nicht-natürliche
Aminosäuren
verwendet werden können,
um die erwünschten
Eigenschaften, wie hierin gelehrt, zu erhalten. „Rekombinante” Produktion
oder Technologie bedeutet das Auftreten als ein Ergebnis von oder
das Abstammen von einem gentechnisch veränderten Produktionsmittel.
Zum Beispiel, aber nicht begrenzt darauf, die Expression einer gentechnisch
manipulierten DNA-Sequenz oder eines Gens, das ein chimeres Protein
(oder Fragment davon) der vorliegenden Erfindung codiert. In die
vorstehende Definition sind auch die Lehren, die nachstehend zumindest
in den Abschnitten I.B.1. (a) und (b); Abschnitt II; und zumindest
in den Beispielen 1, 2 und 9 (Abschnitt III) dargelegt sind, eingeschlossen. „Synthetisch" bedeutet, nicht-natürlich auftretend
oder abstammend, d.h. nicht natürlich
vorkommend.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet „entsprechende
Restposition” eine
Restposition in einer Proteinsequenz, die mit einer Position in
einer Bezugs-Aminosäuresequenz
korrespondiert, wenn die zwei Sequenzen ausgerichtet werden. Wie
durch Fachleute anerkannt werden und wie in 1 illustriert
wird, sind die Sequenzen der BMP-Familienmitglieder in der C-terminalen
aktiven Domäne
und insbesondere in der Finger-2-Subdomäne hochgradig konserviert.
Aminosäuresequenz-Ausrichtungsverfahren
und -Programme sind auf dem Fachgebiet gut entwickelt. Siehe z.B.
das Verfahren von Needleman, et al. (1970) J. Mol. Biol. 48:443-453,
die bequem durch Computerprogramme wie das Align-Programm (DNAstar, Inc.) eingeschlossen
sind. Interne Lücken
und Aminosäure-Insertionen in der
zweiten Sequenz werden für
die Zwecke des Berechnens der Anpassung ignoriert. Zur Erleichterung
der Beschreibung wird hOP-1 (menschliches OP-1, auf dem Fachgebiet
auch als „BMP-7" bezeichnet) nachstehend
als ein repräsentatives
TGF-β-Superfamilie-Mitglied
bereitgestellt. Es wird jedoch anerkannt werden, dass OP-1 nur repräsentativ
für die
TGF-β-Subklasse
von wahren Gewebemorphogenen ist, die kompetent sind, um eine Gewebemorphogenese
zu induzieren.
-
„Osteogenes
Protein" oder Knochen-morphogenes
Protein" bedeutet
ein TGF-β-Superfamilie-Protein, das
die vollständige
Kaskade der morphogenen Ereignisse induzieren kann, die in einer
Skelettgewebe-Bildung gipfelt, einschließlich aber nicht beschränkt auf
Knorpel-, Band-, Sehnen- und/oder endochondraler Knochenbildung.
Osteogene Proteine, die hierin nützlich
sind, schließen
alle bekannten natürlich
vorkommenden nativen Proteine ein, einschließlich eines allelischen, phylogenetischen
Gegenstücks
und anderer Varianten davon, ob natürlich vorkommend oder biosynthetisch
produziert (z.B. einschließlich „Muteine" oder „mutante Proteine"), sowie neue, osteogenisch
aktive Mitglieder der allgemeinen morphogenen Familie von Proteinen. Wie
hierin beschrieben, wird diese Klasse von Proteinen im Allgemeinen
durch das menschliche osteogene Protein (hOP-1) repräsentiert.
Andere osteogene Proteine schließen die osteogenisch aktiven
Formen der Proteine ein, die in der Liste eingeschlossen sind: OP-1,
OP-2, OP-3, BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-9, dpp, Vg-1,
Vgr, 60A-Protein, CDMP-1,
CDMP-2, CDMP-3, GDF-1, GDF-3, GDF-5, GDF-6, GDF-7, MP-52, BMP-10,
BMP-11, BMP-12, BMP-13, BMP-15, UNIVIN, NODAL, SCREW, ADMP oder
NEURAL, einschließlich
Aminosäuresequenz-Varianten
davon und/oder Heterodimere davon. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
ist das osteogene Protein, das in der Anwendung der Erfindung nützlich ist,
OP-1 (andere Beispiele sind BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-12,
BMP-13, GDF-5, GDF-6, GDF-7, CDMP-1, CDMP-2, CDMP-3, MP-52) und
Aminosäuresequenz-Varianten und Homologe
davon, einschließlich
Spezies-Homologe davon. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform
haben nützliche
osteogenisch aktive Proteine Polypeptidketten mit Aminosäuresequenzen,
umfassend eine Sequenz, die durch eine Nucleinsäure codiert wird, die unter
niedrigen, mittleren oder hohen Stringenz-Hybridisierungsbedingungen
an DNA oder RNA hybridisiert, die osteogene Bezugssequenzen codiert,
z.B. C-terminale Sequenzen, die die konservierten sieben-Cysteine-Domänen von
OP-1 definieren. (Andere Beispiele sind OP-2, BMP-2, BMP-4, BMP-5, BMP-6,
60A, GDF-5, GDF-6, GDF-7 und dergleichen). Wie hierin verwendet,
werden mittel-stringente Hybridisierungsbedingungen als eine Hybridisierung
gemäß bekannter
Techniken in 40% Formamid, 5 × SSPE,
5 × Denhardt-Lösung und
0,1% SDS bei 37°C über Nacht
und Waschen in 0,1 × SSPE,
0,1% SDS bei 50°C
definiert. Standard-Stringenzbedingungen werden in den kommerziell
verfügbaren
Standardtexten über
molekulares Clonieren gut charakterisiert. Siehe zum Beispiel Molecular
Cloning A Laborstory Manual, 2. Aufl., Hrsg. Sambrook, Fritsch und
Maniatis (Cold Spring Harbor Laborstory Press: 1989); DNA Cloning,
Bände I
und II (D.N. Glover Hrsg. 1985); Oligonucleotide Synthesis (M.J.
Gait Hrsg., 1984): Nucleic Acid Hybridization (B. D. Harnes & S.J. Higgins
Hrsg. 1984); und B. Perbal, A Practical Guide To Molecular Cloning
(1984). Siehe auch
U.S.-Patent
Nr. 5,750,651 und
5,863,758 .
-
Andere
Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
von verwandten Proteinen, die eine Brauchbarkeit in der Anwendung
der vorliegenden Erfindung haben, schließen native schwache Rückfalt-Proteine
aus der Liste: TGF-β1,
TGF-β2,
TGF-β3,
TGF-β4 und
TGF-β5,
verschiedene Inhibine, Aktivine, BMP-11 und MIS ein, um ein paar
zu nennen. 1 listet die C-terminalen Reste,
die die Finger-2-Subdomäne
definieren, zusammen mit den flankierenden Cysteinen von verschiedenen
bekannten Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
auf. Jedes der Proteine auf der Liste, das ein schwacher Rückfalter
ist, kann durch die hierin beschriebenen Verfahren verbessert werden,
wie es auch andere bekannte oder entdeckbare Familienmitglieder
werden können.
Wie weiterhin hierin beschrieben, können die biologisch aktiven
osteogenen Proteine, die geeignet sind, durch Routineexperimentieren
unter Verwendung des Biotests, der durch Reddi und Sampath beschrieben
ist, wie er auf dem Fachgebiet anerkannt wird, identifiziert werden.
Eine detaillierte Beschreibung von nützlichen Proteinen folgt. Äquivalente
können
durch den Fachmann unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimentieren und
einem durchschnittlichen Fachwissen identifiziert werden.
-
„Morphogene" oder „morphogene
Proteine", wie hierin
in Betracht gezogen, schließen
Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
ein, von denen erkannt worden ist, dass sie morphogen, d.h. zum
Induzieren der Entwicklungskaskade der Gewebemorphogenese in einem
reifen Säuger
in der Lage sind (Siehe PCT Anmeldung Nr.
US 92/01968 ). Insbesondere sind diese
Morphogene zum Induzieren der Proliferation von nicht-determinierten Vorläuferzellen
und Induzieren der Differenzierung dieser stimulierten Vorläuferzellen
in einer gewebespezifischen Weise unter geeigneten Umweltbedingungen
in der Lage. Zusätzlich
sind die Morphogene zum Unterstützen
des Wachstums und der Erhaltung dieser differenzierten Zellen in
der Lage. Diese morphogenen Aktivitäten erlauben es den Proteinen,
die Entwicklungskaskade der Gewebemorphogenese in einer geeigneten, morphogen
permissiven Umwelt, das Stimulieren von Stammzellen, zu proliferieren
und in einer gewebespezifischen Weise zu differenzieren, und das
Induzieren des Fortschreitens der Ereignisse, die in einer neuen Gewebebildung
gipfeln, zu initiieren und beizubehalten. Diese morphogenen Aktivitäten erlauben
es dem Protein auch, die „Redifferenzierung" von Zellen, die
vorher stimuliert wurden, um von ihrem Differenzierungspfad abzukommen,
zu induzieren. Unter geeigneten Umweltbedingungen wird erwartet,
dass diese Morphogene auch die „Redifferenzierung" von determinierten
Zellen stimulieren können.
Um den Fachmann zu leiten, sind hierin zahlreiche Mittel zum Testen
von morphogenen Proteinen in einer Vielfalt von Geweben und für eine Vielfalt
von Eigenschaften, die typisch für
morphogene Proteine sind, beschrieben. Es wird verstanden werden, dass
diese Lehren verwendet werden können,
um morphogene Eigenschaften von natürlichen Proteinen sowie chimeren
Proteinen zu bewerten. Siehe zum Beispiel Abschnitte III, Beispiele
11A-11G für
die Lehren, die mit der Morphogenese von Gehirn, Leber, um nur ein
paar zu nennen, in Beziehung stehen.
-
Nützliche
native oder Elternproteine schließen auch jene ein, die mindestens
70% Aminosäuresequenz-Homologie
mit der C-terminalen sieben-Cysteine-Domäne des menschlichen OP-1 teilen.
Um den Prozentsatz der Homologie einer Kandidaten-Aminosäuresequenz
mit der konservierten sieben-Cysteine-Domäne zu bestimmen, werden die
Kandidatensequenz und die sieben-Cysteine-Domäne ausgerichtet. Der erste Schritt
für das
Durchführen
einer Ausrichtung ist, ein Ausrichtungsmittel, wie den dynamischen
Programmierungsalgorithmus, der in Needleman et al., J. Mol. Biol.
48: 443 (1970) beschrieben wird, und das Align Program, eine kommerzielle
Software-Packung, die von DNAstar, Inc. produziert wird, zu verwenden.
Nachdem die anfängliche
Ausrichtung gemacht ist, wird sie dann durch Vergleich mit einer
mehrfachen Sequenzausrichtung einer Familie von verwandten Proteinen
verfeinert. Sobald die Ausrichtung zwischen der Kandidatensequenz
und der sieben-Cysteine-Domäne
gemacht und verfeinert ist, wird ein Prozent-Homologiewert berechnet.
Die individuellen Aminosäuren
von jeder Sequenz werden sequenziell gemäß ihrer Ähnlichkeit mit einander verglichen. Ähnlichkeitsfaktoren
schließen ähnliche
Größe, Form
und elektrische Ladung ein. Ein besonders bevorzugtes Verfahren
des Bestimmens der Aminosäureähnlichkeiten
ist die PAM250-Matrix, beschrieben in Dayhoff et al., 5 Atlas of
Protein Sequence and Structure 345-352 (1978 & Ergänz.). Ein Ähnlichkeitswert wird zuerst
als die Summe der ausgerichteten paarweisen Aminosäure-Ähnlichkeitswerte
berechnet. Insertionen und Deletionen werden zu Zwecken der Prozent-Homologie
und Identität
ignoriert. Dementsprechend werden Lücken-Nachteile in dieser Berechnung
nicht verwendet. Der grobe Wert wird dann durch Teilen desselben durch
das geometrische Mittel der Werte der Kandidatenverbindung und der
sieben-Cysteine-Domäne
normalisiert. Das geometrische Mittel ist die Quadratwurzel aus
dem Produkt dieser Werte. Der normalisierte grobe Wert ist die Prozent-Homologie.
-
Wie
hierin verwendet, sind „konservative
Austausche" Reste,
die physikalisch oder funktionell ähnlich zu den korrespondierenden
Bezugsresten sind, z.B. die ähnliche
Größe, Form,
elektrische Ladung, chemische Eigenschaften, einschließlich der
Fähigkeit,
kovalente oder Wasserstoffbrückenbindungen
zu bilden, oder dergleichen haben. Besondere konservative Austausche
sind jene, die die Kriterien, die für eine akzeptierte Punktmutation
in Dayhoff et al. (1978), 5 Atlas of Protein Sequence and Structure,
Ergänz.
3, Kap. 22 (S. 354-352), Natl. Biomed. Res. Found., Washington,
D.C. 20007, definiert sind, erfüllen.
Beispiele von konservativen Austauschen schließen den Austausch von einer
Aminosäure
durch eine andere mit ähnlichen
Charakteristika ein, z.B. sind Austausche innerhalb der folgenden
Gruppen wohlbekannt: (a) Glycin, Alanin; (b) Valin, Isoleucin, Leucin;
(c) Asparginsäure, Glutaminsäure; (d)
Aspargin, Glutamin; (e) Serin, Threonin; (f) Lysin, Arginin, Histidin;
und (g) Phenylalanin, Tyrosin. Der Begriff „konservative Variante" oder „konservative
Variation" schließt auch
die Verwendung einer ausgetauschten Aminosäure anstelle einer nicht-ausgetauschten
Eltern-Aminosäure
in einer Polypeptidkette ein, vorausgesetzt, dass die Antikörper, die
eine Bindungsspezifität für die resultierende
ausgetauschte Polypeptidkette haben, auch eine Bindungsspezifität für die nicht-ausgetauschte
oder Eltern-Polypeptidkette haben (d.h. damit „kreuzreagieren" oder „immunreagieren").
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet eine „konservierte Restposition" eine Stelle in einer
Bezugs-Aminosäuresequenz,
die durch dieselbe Aminosäure
oder eine konservative Variante davon in mindestens einer anderen
Mitglieds-Sequenz besetzt ist. Zum Beispiel sind in 1 unter
Vergleichen von BMP-2, BMP-4, BMP-5 und BMP-6 mit OP-1 als die Bezugssequenz
Positionen wie 2(P), 3(T), 5(L), 7(A), 8(I) und 9(S) usw. konservierte
Positionen, und Positionen wie 4 (K, E) und 6 (N, S) usw. sind nicht-konservierte
Positionen.
-
Wie
hierin verwendet, wird die „Basis"- oder „Ansatz"-Region der Finger-2-Subdomäne durch
die Reste 1-10 und 22-31 definiert, wie durch OP-1 beispielhaft
dargestellt wird, und wenn vom ersten Rest nach dem Cystein-Doppel
in der C-terminalen
aktiven Domäne
gezählt
wird. (Siehe 1). Wie aus einer Sequenzausrichtung
von anderen TGF-β-Superfamilie-Protein-Mitgliedern
mit OP-1 leicht offensichtlich wird, wird die korrespondierende
Basis- oder Ansatzregion für
ein längeres
Protein wie BMP-9 oder Dorsalin durch die Reste 1-10 und 23-32 definiert;
für ein
kürzeres
Protein wie NODAL wird die korrespondierende Region durch die Reste
1-10 und 21-30 definiert (Siehe 1). In
der SEQ ID NO: 39 (menschliches OP-1) sind die Reste, die mit der
Basis- oder Ansatzregion der Finger-2-Subdomäne korrespondieren, die Reste
397-406 (korrespondierend mit den Resten 1-10 in 1)
und die Reste 418-427 (korrespondierend mit den Resten 22-31 in 1).
-
Wie
hierin verwendet, schließt
die „Aminosäuresequenz-Homologie" sowohl die Aminosäuresequenz-Identität als auch
-Ähnlichkeit
ein. Homologe Sequenzen teilen identische und/oder ähnliche
Aminosäurereste,
wobei ähnliche
Reste konservative Austausche für
oder „erlaubte
Punktmutationen" von
korrespondierenden Aminosäureresten
in einer ausgerichteten Bezugssequenz sind.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnen die Begriffe „chimeres Protein", „Chimere", „chimere
Polypeptidkette", „chimeres
Konstrukt" und „chimere
Mutante" jedes synthetische
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Konstrukt,
in dem die Aminosäuresequenz
von mindestens einer definierten Region, Domäne oder Subdomäne wie einer ersten
Finger-1-, Finger-2- oder Ballen-Subdomäne ganz oder zum Teil (z.B.
mindestens etwa 3, 5, 10 oder 15 aufeinanderfolgende Aminosäurereste)
mit einer zweiten Aminosäuresequenz
von mindestens einem anderen, verschiedenen TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Protein ersetzt
worden ist, sodass das resultierende Konstrukt eine Aminosäuresequenz
hat, die als nicht-natürlicherweise
vorkommend und von der anderen Proteinquelle abstammend erkennbar
ist. Bestimmte Chimeren enthalten eine Subdomäne von einem dritten verschiedenen
TGF-β-Superfamilie-Protein oder enthalten
zwei verschiedene Subdomänen
vom zweiten Protein. Es wird verstanden, dass ein Markenzeichen
der bevorzugten Ausführungsformen
eine rückgefaltete
Struktur ist, in der die konservierten Disulfidbrücken der
TGF-β-Superfamilie bewahrt
werden; siehe Abschnitt I.A. nachstehend für eine Diskussion der konservierten
1., 2., 3., 5., 6. und 7. Cystein-Reste gegenüber dem semikonservierten 4.
Rest.
-
Wie
hierin verwendet, schließen
nützliche
Expressions-Wirtszellen Prokaryonten und Eukaryonten ein, einschließlich jeder
Wirtszelle, die zum Herstellen eines Einschlusskörpers in der Lage ist. Besonders nützliche
Wirtszellen schließen
ohne Einschränkung
bakterielle Wirte wie E. coli sowie B. subtilis und Pseudomonas
ein. Andere nützliche
Wirte schließen
niedrigere Eukaryonten wie Hefe (Saccharomyces cereviceae) und höhere Eukaryonten,
einschließlich
Insektenzellen wie Drosophila, Säugerzellen
wie CHO und dergleichen ein. Ein alternatives Mittel der Produktion
würde die
chemische Synthese des mutanten Konstrukts, gefolgt von einer korrekten
Rückfaltung
sein.
-
Die
vorliegende Beschreibung beschreibt rekombinante, chemosynthetische
oder biosynthetische TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine,
die veränderte
Rückfaltungseigenschaften
und veränderte
Aktivitätsprofile
im Vergleich zu den natürlich
vorkommenden Formen haben. Mutante Konstrukte umfassen Aminosäureaustausche
in natürlich
vorkommenden TGF-β-Superfamilie-Migliedern.
Die detaillierte Beschreibung, die unten geliefert wird, beschreibt
die Anordnung von Austauschen, die in verbesserten morphogenen und
pharmazeutischen Eigenschaften resultieren. Die Verfahren zum Produzieren
von mutanten Konstrukten werden auch beschrieben.
-
Die
Eigenschaften von nativen BMPs oder anderen Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie von
Proteinen, einschließlich
Heterodimeren und Homodimeren davon, werden durch Ersetzen von einem
oder mehreren definierten Aminosäurerest(en)
in der C-terminalen Finger-2-Subdomäne mit einem anderen Aminosäurerest verändert. Als
ein Ergebnis dieser Entdeckung ist es möglich, TGF-β-Superfamilie-Proteine zu gestalten,
die (1) rekombinant in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen
exprimiert oder unter Verwendung von Polypeptid- oder Nucleotid-Synthesegeräten chemisch
synthetisiert werden; (2) veränderte
Faltungseigenschaften haben; (3) eine veränderte Solubilität unter
neutralen pH-Werten,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf physiologisch verträgliche
Bedingungen, haben; (4) veränderte
isoelektrische Punkte haben; (5) eine veränderte Stabilität haben;
(6) eine veränderte
Gewebe- oder Rezeptorspezifität
haben; (7) eine umgestaltete, veränderte biologische Aktivität haben;
(8) veränderte
Bindungs- oder Adhärenzeigenschaften
an feste Oberflächen, wie
biologisch verträgliche
Matrices oder Metalle, aber nicht beschränkt darauf, haben und/oder
(9) die Fähigkeit
haben, eine Formulierung zu ermöglichen.
Durch Verwerten der hierin offenbarten Entdeckungen können mutante
Proteine, die anderweitig nicht optimal in einem prokaryontischen
Wirt wie E. coli exprimiert werden könnten, jetzt gestaltet werden,
um die Expression in E. coli und eine optimale Rückfaltung in vitro zu ermöglichen.
-
Daher
kann die vorliegende Erfindung Mechanismen für das Gestalten von Schnellfreisetzungs-, Langsamfreisetzungs-
und/oder zeitlich festgelegten Freisetzungs-Präparaten bereitstellen, die
ein bevorzugtes chimeres Protein enthalten. Andere Vorteile und
Eigenschaften werden aus den nachstehenden Lehren offensichtlich
werden. Darüber
hinaus können
durch das Verwerten der hierin offenbarten Entdeckungen modifizierte
Proteine, die veränderte
Oberflächenbindungs/Oberflächen-Adhärenz-Eigenschaften
haben, gestaltet und ausgewählt
werden. Die Oberflächen
von besonderer Signifikanz schließen feste Oberflächen ein,
die natürlich
vorkommen können,
wie Knochen; oder poröse
partikuläre
Oberflächen
wie Kollagen oder andere biologisch verträgliche Matrices; oder die angefertigten
Oberflächen
von protethischen Implantaten, einschließlich Metalle, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Wie hierin in Betracht gezogen, kann nahezu jede Oberfläche auf eine
unterschiedliche Bindung von Konstrukten getestet werden. So umspannt
die vorliegende Beschreibung eine Vielfalt von funktionellen Molekülen, die Änderungen
in ihren Oberflächenbindungs/Oberflächen-Adhärenz-Eigenschaften haben,
wodurch solche Konstrukte nützlich
für veränderte in
vivo-Anwendungen,
einschließlich
Langsamfreisetzungs-, Schnellfreisetzungs- und/oder zeitlich festgelegte
Freisetzungs-Präparate, gemacht
werden.
-
Der
Fachmann wird anerkennen, dass ein beliebiges Kombinieren von irgendeinem
oder mehreren der oben rezitierten Eigenschaften spezifische Möglichkeiten
liefert, um die Verwendungen von maßgefertigten mutanten Proteinen
(und DNAs, die dieselben codieren) zu manipulieren. Zum Beispiel
kann die Eigenschaft der veränderten
Stabilität
ausgenutzt werden, um den Durchsatz von mutanten Proteinen in vivo
zu manipulieren. Darüber
hinaus gibt es im Fall von mutanten Proteinen, die auch Eigenschaften
wie eine veränderte Rückfaltung
und/oder Funktion haben, eine wahrscheinliche Querverbindung zwischen
Faltung, Funktion und Stabilität.
Siehe zum Beispiel Liscomb et al., 7 Protein Sci. 765-73 (1998);
und Nikolova et al., 95 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 14675-80 (1998).
Zu Zwecken der vorliegenden Erfindung können Stabilitätsänderungen
unter Verwendung von wohlbekannten Techniken des Circulardichroismus
oder anderer Indizes der Stabilität wie eine Funktion der Denaturierungsmittel-Konzentration
oder der Temperatur routinemäßig überwacht
werden. Man kann auch eine Routine-Rasterkalorimetrie verwenden. In ähnlicher
Weise gibt es eine wahrscheinliche Querverbindung zwischen jeder
der vorhergehenden Eigenschaften und der Eigenschaft der Solubilität. Im Fall der
Solubilität
ist es möglich,
diese Eigenschaft so zu manipulieren, dass ein chimeres Protein
unter physiologisch verträglichen
Bedingungen entweder mehr oder weniger löslich ist und es folglich leicht
diffundiert beziehungsweise lokalisiert bleibt, wenn es in vivo
verabreicht wird.
-
Nachstehend
werden detaillierte Beschreibungen von geeigneten rekombinanten,
chemosynthetischen oder biosynthetischen Proteinen und DNAs sowie
Verfahren, die in der Anwendung der Erfindung nützlich sind, und Verfahren
zum Verwenden und Testen der Proteinkonstrukte geliefert; nachstehend
werden auch zahlreiche nicht-limitierende Beispiele geliefert, die
1) die Nützlichkeit
der rekombinanten, chemosynthetischen oder biosynthetischen Proteine,
DNAs und Verfahren, die hierin beschrieben sind, illustrieren; und
2) Tests bereitstellen, mit denen diese Protein- und DNA-Konstrukte
getestet und verwendet werden.
-
I. PROTEIN-ERWÄGUNGEN
-
A. Biochemische, strukturelle und funktionelle
Eigenschaften von beispielhaften Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie.
-
Jede
der Untereinheiten in TGF-β2
oder OP-1 hat ein charakteristisches Faltungsmuster, das sechs der
sieben C-terminalen Cystein-Reste involviert. Kurz, vier der Cystein-Reste
in jeder Untereinheit bilden zwei Disulfid-Bindungen, die zusammen
einen Acht-Reste-Ring bilden, während
zwei zusätzliche
Cystein-Reste eine Disulfidbindung bilden, die durch den Ring tritt,
so dass eine knotenähnliche
Struktur entsteht. Mit einem Nummerierungsschema, das mit dem am
meisten N-terminal
gelegenen Cystein der 7 konservierten Cystein-Reste, dem die Nummer
1 zugeordnet wird, beginnt, sind der 2. und 6. Cystein-Rest Disulfid-verbunden, um
eine Seite des Acht-Reste-Rings zu schließen, während der 3. und 7. Cystein-Rest
Disulfid-verbunden sind, um die andere Seite des Rings zu schließen. Der
1. und 5. konservierte Cystein-Rest sind durch das Zentrum des Rings
Disulfid-verbunden, um den Kern des Knotens zu bilden. Aminosäuresequenz-Ausrichtungsmuster
legen nahe, dass dieses strukturelle Motiv zwischen den Mitgliedern
der TGF-β-Superfamilie konserviert
ist. Das 4. Cystein ist semi-konserviert, und wenn es vorhanden
ist, bildet es typischerweise eine Interketten-Disulfidbindung (ICDB)
mit dem korrespondierenden Cystein-Rest in der anderen Untereinheit.
-
Die
Struktur von jeder Untereinheit von TGF-β2 und OP-1 umfasst drei tertiärstrukturelle
Hauptelemente und eine N-terminale Region. Die strukturellen Elemente
sind aus den Regionen einer kontinuierlichen Polypeptidkette zusammengestellt,
die über
50% Sekundärstruktur
der folgenden Typen besitzt: (1) Schleife, (2) α-Helix und (3) β-Faltblatt.
Ein anderes definierendes Kriterium für jede strukturelle Region
ist, dass die eintretenden (N-terminalen) und austretenden (C-terminalen) Peptidstränge ziemlich
eng beisammen sind, sie sind etwa 7A voneinander entfernt.
-
Die
Aminosäuresequenz
zwischen den 1. und 2. konservierten Cysteinen bildet eine strukturelle
Region, die durch einen anti-parallelen β-Faltblatt-Finger charakterisiert
ist, der hierin als die Finger-1-Region bezeichnet wird. In ähnlicher
Weise bilden die Reste zwischen den 5. und 6. konservierten Cysteinen
auch einen anti-parallelen β-Faltblatt-Finger,
der hierin als die Finger-2-Region bezeichnet wird. Ein β-Faltblatt-Finger
ist eine einzelne Aminosäurekette,
umfassend einen β-Strang,
der durch eine β-Kehre
oder eine etwas größere Schleife
auf sich selbst zurückfaltet,
sodass die Polypeptidkette, die in die Region eintritt oder daraus
austritt, eine oder mehrere anti-parallele β-Faltblatt-Strukturen bildet.
Die dritte strukturelle Hauptregion, die die Reste zwischen den
3. und 5. konservierten Cysteinen involviert, wird durch eine Drei-Kehren-α-Helix charakterisiert, die
hierin als die Heelregion bezeichnet wird. Die Organisation der
Monomerstruktur ist ähnlich
zu jener einer linken Hand, wo die Knotenregion an der Position
lokalisiert ist, die der Handfläche
entspricht, die Finger-1-Region ist äquivalent zu dem Zeige- und
Mittelfinger, die α-Helix
oder Heelregion ist äquivalent
zum Handballen, und die Finger-2-Region ist äquivalent zu den Ring- und
kleinen Finger. Von der N-terminale Region, deren Sequenz nicht über die
gesamte TGF-β-Superfamilie
konserviert ist, wird vorhergesagt, dass sie an einer Position liegt,
die grob äquivalent
zum Daumen ist.
-
In
einem konformationell aktiven TGF-β2-Dimerkomplex sind die zwei
Monomer-Untereinheiten im Dimerkomplex mit einer zweifach Rotationssymmetrie
orientiert, sodass die Heelregion der einen Untereinheit die Fingerregionen
der anderen Untereinheit kontaktiert, wobei die Knotenregionen der
verbundenen Untereinheiten den Kern des Moleküls bilden. Das 4. Cystein bildet
eine Interketten-Disulfidbindung
mit seinem Gegenstück
auf der zweiten Kette, wodurch die Ketten im Zentrum der Handflächen äquivalent
verbunden werden. Das so gebildete Dimer ist ein ellipsoides (zigarrenförmiges)
Molekül,
wenn es von oben mit Blickrichtung nach unten durch die zweifache
Achse der Symmetrie zwischen den Untereinheiten betrachtet wird.
Von der Seite betrachtet ähnelt
das Molekül
einer gebogenen „Zigarre", da die zwei Untereinheiten
in einem leichten Winkel zueinander orientiert sind.
-
Die
Heelregion der einen Untereinheit und die Finger-1- beziehungsweise
Finger-2-Regionen der anderen Untereinheit interagieren miteinander.
Diese drei Elemente arbeiten zusammen, um eine Struktur zu definieren,
die mit der Ligandenbindungs-interaktiven Oberfläche des verwandten Rezeptors
interaktiv und komplementär
dazu ist.
-
Auswahl der Finger- und Heelregionen
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass die Aminosäuresequenzen, die die Finger- und Heelregionen
definieren, mit den entsprechenden Finger- und Heelregionsequenzen
von jedem bekannten Mitglied der TGF-β-Superfamilie korrespondieren
können.
Darüber
hinaus wird auch in Betracht gezogen, dass die Größe der Konstrukte
der Erfindung durch Verkürzen
der natürlichen
Finger- und Heelregionen des Matrizen-TGF-β-Superfamilie-Mitglieds signifikant
reduziert werden kann.
-
Wie
oben erwähnt,
können
die Aminosäuresequenzen,
die die Finger- und Heelregionen definieren, von den entsprechenden
Finger- und Heelregionsequenzen jedes bekannten TGF-β-Superfamilie-Mitglieds, das
hierin identifiziert wird, oder von Aminosäuresequenzen eines neuen Superfamilie-Mitglieds,
das hierin nachstehend entdeckt wird, stammen und werden hierin
beschrieben.
-
6 fasst die Aminosäuresequenzen der derzeit identifizierten
TGF-β-Superfamilie-Mitglieder
zusammen, die nach Finger-1- (6A),
Heel- (6B) und Finger-2- (6C) Regionen ausgerichtet sind. Die Sequenzen
wurden durch einen Computer-Algorithmus ausgerichtet, der, um die
Sequenzen optimal auszurichten, Lücken in die Regionen der Aminosäuresequenz
inserierte, von denen bekannt ist, dass sie eher Schleifenstrukturen
als Regionen einer Aminosäuresequenz
definieren, von denen bekannt ist, dass sie eine konservierte Aminosäuresequenz
oder eine Sekundärstruktur
haben. Zum Beispiel wurden, wenn möglich, keine Lücken in
die Aminosäuresequenzen
der Finger-1- und Finger-2-Regionen, die durch ein β-Faltblatt definiert
sind, oder Heelregionen, die durch eine α-Helix definiert sind, eingebracht.
Die Striche (–)
zeigen eine Peptidbindung zwischen benachbarten Aminosäuren an.
Ein Konsensussequenz-Muster für
jede Subgruppe ist unter jeder Subgruppe gezeigt.
-
Nachdem
die Aminosäuresequenzen
von jedem der TGF-β-Superfamilie-Mitglieder ausgerichtet
waren, wurden die ausgerichteten Sequenzen verwendet, um Aminosäuresequenz-Ausrichtungsmuster
zu produzieren, die Aminosäurereste identifizieren,
die durch eine andere Aminosäure
oder eine Gruppe von Aminosäuren
ausgetauscht werden kann, ohne dass die Gesamttertiärstruktur
des resultierenden Konstrukts verändert wird. Die Aminosäuren oder
Gruppen von Aminosäuren,
die an einer bestimmten Position in den Finger- und Heel-Regionen
nützlich
sein können,
wurden durch einen Computer-Algorithmus identifiziert, der die Aminosäure-Hierachiemuster-Struktur,
die in 8 gezeigt ist, anwendet.
-
Kurz,
der Algorithmus führt
vier Ebenen der Analyse durch. Auf der Ebene I bestimmt der Algorithmus, ob
ein bestimmter Aminosäurerest
an einer spezifischen Position innerhalb der Aminosäuresequenz
mit einer Häufigkeit
auftritt, die größer als
75% ist. Zum Beispiel wird, wenn ein Glycinrest 8 von 10-mal an
einer bestimmten Position in einer Aminosäuresequenz auftritt, dann an
jener Position ein Glycin bestimmt. Wenn die zu testende Position
aus allen Lücken
besteht, dann wird der Position ein Lückencharakter (–) zugeschrieben, andernfalls,
wenn mindestens eine Lücke
besteht, dann wird der Position ein „z" (das für einen beliebigen Rest oder
eine Lücke
steht) zugeschrieben. Wenn in 75% der Kandidatensequenzen an einer
bestimmten Position keine Aminosäure
auftritt, führt
der Algorithmus die Ebene II-Analyse
durch.
-
Die
Ebene II definiert die Mustersätze
a, b, d, l, k, o, n, i und h, wobei l, k und o einen gemeinsamen Aminosäurerest
teilen. Der Algorithmus bestimmt dann, ob 75% oder mehr der Aminosäurereste
an einer bestimmten Position in der Aminosäuresequenz eines der vorher
erwähnten
Muster erfüllen.
Wenn ja, dann wird das Muster jener Position zugeschrieben. Es ist
jedoch möglich,
dass beide Muster l und k gleichzeitig erfüllt werden können, weil
sie dieselbe Aminosäure,
insbesondere Asparginsäure,
teilen. Wenn eine gleichzeitige Zuschreibung von l und k erfolgt,
dann wird jener Position das Muster m (Ebene III) zugeschrieben.
In ähnlicher Weise
ist es möglich,
dass die beiden Muster k und o gleichzeitig zugeschrieben werden
können,
weil sie dieselbe Aminosäure,
genauer die Glutaminsäure,
teilen. Wenn eine gleichzeitige Zuschreibung von k und o erfolgt,
dann wird jener Position das Muster q (Ebene III) zugeschrieben.
Wenn weder ein Ebene II-Muster noch die Ebene III-Muster m und q die
bestimmte Position in der Aminosäuresequenz
erfüllen,
dann führt
der Algorithmus eine Ebene III-Analyse durch.
-
Die
Ebene III definiert die Mustersätze
c, e, m, q, p und j, wobei m, q und p einen gemeinsamen Aminorest
teilen. Das Muster q wird jedoch nicht in der Ebene III-Analyse
getestet. Es ist möglich,
dass die beiden Muster m und p gleichzeitig erfüllt werden können, weil
sie dieselbe Aminosäure,
genauer die Glutaminsäure teilen.
Wenn eine gleichzeitige Zuschreibung von m und p erfolgt, dann wird
jener Position das Muster r (Ebene IV) zugeschrieben. Wenn 75% der
Aminosäuren
an einer vorselektierten Position in den ausgerichteten Aminosäuresequenzen
ein Ebene III-Muster erfüllen,
dann wird jener Position das Ebene III-Muster zugeschrieben. Wenn
jener Position kein Ebene III-Muster zugeschrieben werden kann,
dann führt
der Algorithmus eine Ebene IV-Analyse durch.
-
Die
Ebene IV umfasst die zwei nicht überlappenden
Muster f und r. Wenn 75% der Aminosäuren an einer bestimmten Aminosäuresequenz
ein Ebene IV-Muster erfüllen,
dann wird der Position das Muster zugeschrieben. Wenn kein Ebene
IV-Muster zugeschrieben
wird, schreibt der Algorithmus ein X zu, das jede Aminosäure (Ebene
V) für
jene Position repräsentiert.
-
In 8 listet
Ebene in Großbuchstaben
im Einzelaminosäure-Code
der 20 natürlich
vorkommenden Aminosäuren
auf. Die Ebenen II-V definieren in Kleinbuchstaben Gruppen von Aminosäuren, basierend
auf der Aminosäurehierachie,
die in Smith et al., vorstehend, dargelegt ist. Die in 6 dargelegten Aminosäuresequenzen wurden unter Verwendung
der vorher erwähnten
Computer-Algorithmen ausgerichtet.
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass, wenn der Fachmann ein Konstrukt
basierend auf den derzeit identifizierten Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
zu produzieren wünscht,
der Fachmann dann die Aminosäuresequenzen
verwenden kann, die in 6 gezeigt sind,
um die Finger-1-, Finger-2- und Heelregionen bereitzustellen, die
in der Produktion der Mutanten, die hierin beschrieben sind, nützlich sind.
Im Fall der Mitglieder der TGF-β-Superfamilie,
die nachstehend entdeckt werden, kann die Aminosäuresequenz des neuen Mitglieds entweder
manuell oder durch einen Computer-Algorithmus ausgerichtet werden,
wobei die in 6 dargelegten Sequenzen
die Heel- und Fingerregionen definieren, die in der hierin beschriebenen
Anwendung nützlich sind.
-
Die
nachstehende Tabelle 1 fasst Publikationen zusammen, die die Aminosäuresequenzen
jedes TGF-β-Superfamilie-Mitglieds
beschreiben, die verwendet wurden, um die Sequenzausrichtungsmuster,
die in den
6-
8 dargelegt
sind, zu produzieren. Tabelle 1.
TGF-β-Superfamilie-Mitglied | SEQ
ID NO: | Veröffentlichung |
TGF-β1 | 40 | Derynck
et al. (1987) Nucl. Acids. Res. 15:3187 |
TGF-β2 | 41 | Burt
et al. (1991) DNA Cell Biol. 10:723-734 |
TGF-β3 | 42 | Ten
Dijke et al.(1988) Proc. Natl Acad. Sci. USA 85:4715-4791; Derynck
et al. (1988) EMBO J. 7:3737-3743. |
TGF-β4 | 43 | Burt
et al. (1992) Mol. Endcrinol. 6:989-922. |
TGF-β5 | 44 | Kondaiah
et al. (1990) J. Biol. Chem 265:1089-1093 |
dpp | 45 | Padgett
et al. (1987) Nature 325:81-84; Paganiban et al. (1990) Mol. Cell
Biol. 10:2669-2677. |
vg-1 | 46 | Weeks
et al. (1987) Cell 51:861-867 |
vgr-1 | 47 | Lyons
et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci USA 86:4554-4558 |
60A | 48 | Wharton
et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:9214-9218; Doctor et
al. (1992) Dev. Biol. 151:491-505 |
BMP-2A | 49 | Wozney
et al. (1988) Science 242: 1528-1534 |
BMP-3 | 50 | Wozney
et al. (1988) Science 242: 1528-1534 |
BMP-4 | 51 | Wozney
et al. (1988) Science 242: 1528-1534 |
BMP-5 | 52 | Celeste
et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 9843-9847 |
BMP-6 | 53 | Celeste
et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 9843-9847 |
Dorsalin | 54 | Basler
et al. (1993) Cell 73:687-702 |
OP-1 | 55 | Ozkaynak
et al. (1990) Embo J. 9:2085-2093; Celeste et al. (1990) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87: 9843-9847 |
OP-2 | 56 | Ozkaynak
et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 25220-25227 |
OP-3 | 57 | Ozkaynak
et al. PCT/WO94/10203 SEQ ID NO: 1 |
GDF-1 | 58 | Lee
(1990) Mol. Endocrinol. 4: 1034-1040 |
GDF-3 | 59 | McPherron
et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 3444-3449 |
GDF-9 | 60 | McPherron
et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 3444-3449 |
Inhibin α | 61 | Mayo
et al. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:5849-5853; Stewart et al. (1986) FEBS Lett 206:329-334;
Mason et al. (1986) Biochem. Biophys. Res. Commun. 135: 957-964 |
Inhibin βA | 62 | Forage
et al. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:3091-3095; Chertov et
al. (1990) Biomed. Sci. 1:499-506 |
Inhibin βB | 63 | Mason
et al. (1986) Biochem. Biophys. Res. Commun. 135:957-964 |
-
Insbesondere
wird in Betracht gezogen, dass die Aminosäuresequenzen, die die Finger-1-Regionen definieren,
mit der Aminosäuresequenz
korrespondieren, die eine Finger-1-Region für jedes TGF-β-Superfamilie-Mitglied
definiert, das hierin identifiziert wird. Die Finger-1-Subdomäne kann
mindestens (eine) biologische und/oder funktionelle Eigenschaft(en)
verleihen, die für
das natürliche
Protein charakteristisch sind. Nützliche
intakte Finger-1-Regionen schließen ein, aber sind nicht beschränkt auf:
TGF-β1 | SEQ
ID NO: 40, Reste 2 bis 29, |
TGF-β2 | SEQ
ID NO: 41, Reste 2 bis 29, |
TGF-β3 | SEQ
ID NO: 42, Reste 2 bis 29, |
TGF-β4 | SEQ
ID NO: 43, Reste 2 bis 29, |
TGF-β5 | SEQ
ID NO: 44, Reste 2 bis 29, |
dpp | SEQ
ID NO: 45, Reste 2 bis 29, |
Vg-1 | SEQ
ID NO: 46, Reste 2 bis 29, |
Vgr-1 | SEQ
ID NO: 47, Reste 2 bis 29, |
60A | SEQ
ID NO: 48, Reste 2 bis 29, |
BMP-2A | SEQ
ID NO: 49, Reste 2 bis 29, |
BMP-3 | SEQ
ID NO: 50, Reste 2 bis 29, |
BMP-4 | SEQ
ID NO: 51, Reste 2 bis 29, |
BMP-5 | SEQ
ID NO: 52, Reste 2 bis 29, |
BMP-6 | SEQ
ID NO: 53, Reste 2 bis 29, |
Dorsalin | SEQ
ID NO: 54, Reste 2 bis 29, |
OP-1 | SEQ
ID NO: 55, Reste 2 bis 29, |
OP-2 | SEQ
ID NO: 56, Reste 2 bis 29, |
OP-3 | SEQ
ID NO: 57, Reste 2 bis 29, |
GDF-1 | SEQ
ID NO: 58, Reste 2 bis 29, |
GDF-3 | SEQ
ID NO: 59, Reste 2 bis 29, |
GDF-9 | SEQ
ID NO: 60, Reste 2 bis 29, |
Inhibin α | SEQ
ID NO: 61, Reste 2 bis 29, |
Inhibin βA | SEQ
ID NO: 62, Reste 2 bis 29, |
Inhibin βB | SEQ
ID NO: 63, Reste 2 bis 29, |
CDMP-1/GDF-5 | SEQ
ID NO: 83, Reste 2 bis 29, |
CDMP-2/GDF-6 | SEQ
ID NO: 84, Reste 2 bis 29, |
GDF-6
(murin) | SEQ
ID NO: 85, Reste 2 bis 29, |
CDMP-2
(bovin) | SEQ
ID NO: 86, Reste 2 bis 29 und |
GDF-7
(murin) | SEQ
ID NO: 87, Reste 2 bis 29. |
-
Die
Beschreibung zieht weiterhin die Verwendung von korrespondierenden
Finger-1-Subdomänesequenzen
von den wohlbekannten Proteinen BMP-12 und BMP-13 in Betracht (wie
im
U.S. Patent-Nr. 5,658,882 offenbart)
in Betracht.
-
Es
wird auch in Betracht gezogen, dass die Aminosäuresequenzen, die die Heelregionen
definieren, die in der Anwendung der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
der Aminosäuresequenz
entsprechen, die eine intakte Heelregion für jedes TGF-β-Superfamilie-Mitglied,
das hierin identifiziert wird, definiert. Die Heelregion kann zu
mindestens die Eigenschaften des natürlichen Proteins, einschließlich funktioneller
und/oder Faltungseigenschaften, beeinflussen. Nützliche intakte Heelregionen
können
einschließen,
sind aber nicht beschränkt
auf
TGF-β1 | SEQ
ID NO: 40, Reste 35 bis 62, |
TGF-β2 | SEQ
ID NO: 41, Reste 35 bis 62, |
TGF-β3 | SEQ
ID NO: 42, Reste 35 bis 62, |
TGF-β4 | SEQ
ID NO: 43, Reste 35 bis 62, |
TGF-β5 | SEQ
ID NO: 44, Reste 35 bis 62, |
dpp | SEQ
ID NO: 45, Reste 35 bis 65, |
Vg-1 | SEQ
ID NO: 46, Reste 35 bis 65, |
Vgr-1 | SEQ
ID NO: 47, Reste 35 bis 65, |
60A | SEQ
ID NO: 48, Reste 35 bis 65, |
BMP-2A | SEQ
ID NO: 49, Reste 35 bis 64, |
BMP-3 | SEQ
ID NO: 50, Reste 35 bis 66, |
BMP-4 | SEQ
ID NO: 51, Reste 35 bis 64, |
BMP-5 | SEQ
ID NO: 52, Reste 35 bis 65, |
BMP-6 | SEQ
ID NO: 53, Reste 35 bis 65, |
Dorsalin | SEQ
ID NO: 54, Reste 35 bis 65, |
OP-1 | SEQ
ID NO: 55, Reste 35 bis 65, |
OP-2 | SEQ
ID NO: 56, Reste 35 bis 65, |
OP-3 | SEQ
ID NO: 57, Reste 35 bis 65, |
GDF-1 | SEQ
ID NO: 58, Reste 35 bis 70, |
GDF-3 | SEQ
ID NO: 59, Reste 35 bis 64, |
GDF-9 | SEQ
ID NO: 60, Reste 35 bis 65, |
Inhibin α | SEQ
ID NO: 61, Reste 35 bis 65, |
Inhibin βA | SEQ
ID NO: 62, Reste 35 bis 69, |
Inhibin βB | SEQ
ID NO: 63, Reste 35 bis 68, |
CDMP-1/GDF-5 | SEQ
ID NO: 83, Reste 35 bis 65, |
CDMP-2/GDF-6 | SEQ
ID NO: 84, Reste 35 bis 65, |
GDF-6
(murin) | SEQ
ID NO: 85, Reste 35 bis 65, |
CDMP-2
(bovin) | SEQ
ID NO: 86, Reste 35 bis 65 und |
GDF-7
(murin) | SEQ
ID NO: 87, Reste 35 bis 65. |
-
Die
Beschreibung zieht weiterhin die Verwendung von entsprechenden Heelregionsequenzen
von den wohlbekannten Proteinen BMP-12 und BMP-13 in Betracht (wie
im
U.S. Patent Nr. 5,658,882 offenbart).
-
Es
wird auch in Betracht gezogen, dass die Aminosäuresequenzen, die die Finger-2-Regionen
definieren, der Aminosäuresequenz
entsprechen, die eine intakte Finger-2-Region für jedes TGF-β-Superfamilie-Mitglied,
das hierin identifiziert wird, definiert. Die Finger-2-Subdomäne kann
mindestens (eine) Faltungseigenschaft(en) verleihen, die für das natürliche Protein
charakteristisch ist(sind). Nützliche
intakte Finger-2-Regionen können
einschließen,
sind aber nicht beschränkt
auf:
TGF-β1 | SEQ
ID NO: 40, Reste 65 bis 94, |
TGF-β2 | SEQ
ID NO: 41, Reste 65 bis 94, |
TGF-β3 | SEQ
ID NO: 42, Reste 65 bis 94, |
TGF-β4 | SEQ
ID NO: 43, Reste 65 bis 94, |
TGF-β5 | SEQ
ID NO: 44, Reste 65 bis 94, |
dpp | SEQ
ID NO: 45, Reste 68 bis 98, |
Vg-1 | SEQ
ID NO: 46, Reste 68 bis 98, |
Vgr-1 | SEQ
ID NO: 47, Reste 68 bis 98, |
60A | SEQ
ID NO: 48, Reste 68 bis 98, |
BMP-2A | SEQ
ID NO: 49, Reste 67 bis 97, |
BMP-3 | SEQ
ID NO: 50, Reste 69 bis 99, |
BMP-4 | SEQ
ID NO: 51, Reste 67 bis 97, |
BMP-5 | SEQ
ID NO: 52, Reste 68 bis 98, |
BMP-6 | SEQ
ID NO: 53, Reste 68 bis 98, |
Dorsalin | SEQ
ID NO: 54, Reste 68 bis 99, |
OP-1 | SEQ
ID NO: 55, Reste 68 bis 98, |
OP-2 | SEQ
ID NO: 56, Reste 68 bis 98, |
OP-3 | SEQ
ID NO: 57, Reste 68 bis 98, |
GDF-1 | SEQ
ID NO: 58, Reste 73 bis 103, |
GDF-3 | SEQ
ID NO: 59, Reste 67 bis 97, |
GDF-9 | SEQ
ID NO: 60, Reste 68 bis 98, |
Inhibin α | SEQ
ID NO: 61, Reste 68 bis 101, |
Inhibin βA | SEQ
ID NO: 62, Reste 72 bis 102, |
Inhibin βB | SEQ
ID NO: 63, Reste 71 bis 101, |
CDMP-1/GDF-5 | SEQ
ID NO: 83, Reste 68 bis 98, |
CDMP-2/GDF-6 | SEQ
ID NO: 84, Reste 68 bis 98, |
GDF-6
(murin) | SEQ
ID NO: 85, Reste 68 bis 98, |
CDMP-2
(bovin) | SEQ
ID NO: 86, Reste 68 bis 98 und |
GDF-7
(murin) | SEQ
ID NO: 87, Reste 68 bis 98. |
-
Die
Beschreibung zieht weiterhin die Verwendung von entsprechenden Finger-2-Subdomäne-Sequenzen
von den wohlbekannten Proteinen BMP-12 und BMP-13 in Betracht (wie
im
U.S. Patent Nr. 5,658,882 offenbart).
-
Zusätzlich wird
in Betracht gezogen, dass die Aminosäuresequenzen der entsprechenden
Finger- und Heelregionen durch Aminosäureaustausch verändert werden
können,
zum Beispiel durch Ausnutzen von Austauschresten, wie hierin offenbart,
oder ausgewählt
gemäß den Prinzipien,
die in Smith et al. (1990), vorstehend, offenbart sind. Kurz, Smith
et al. offenbaren eine Aminosäure-Klassenhierachie,
die ähnlich
zu der ist, die in 8 zusammengefasst ist, die
verwendet werden kann, um eine Aminosäure vernünftig durch eine andere auszutauschen,
während
grobe konformative Verformungen des Typs, die die Proteinfunktion
beeinträchtigen
könnten,
minimiert werden. In jedem Fall wird in Betracht gezogen, dass viele
synthetische erster-Finger-, zweiter-Finger- und Heelregionsequenzen,
die nur 70% Homologie mit den natürlichen Regionen, vorzugsweise
80% und am meisten bevorzugt mindestens 90% aufweisen, verwendet
werden können,
um die Konstrukte, wie beschrieben, zu produzieren.
-
Aminosäuresequenzmuster,
die Aminosäuren
bevorzugt an jeder Stelle in den Finger- und Heelregionen zeigen,
die gemäß den Prinzipien,
die in Smith et al. (1990) vorstehend, beschrieben werden, abgeleitet werden,
sind auch in den 6-7 gezeigt
und werden als die: TGF-β-,
Vg/dpp-; GDF-; und Inhibin-Subgruppen-Muster bezeichnet. Die Aminosäuresequenzen,
die die Finger-1-, Heel- und Finger-2-Sequenzmuster von jeder Subgruppe definieren,
sind in den 6A, 6B beziehungsweise 6C dargelegt.
Zusätzlich sind
die Aminosäuresequenzen,
die die gesamten TGF-β-,
Vg/dpp-, GDF- und Inhibin-Subgruppen-Muster definieren, im Sequenzprotokoll
als die SEQ ID NOs: 64, 65, 66 beziehungsweise 67 dargelegt.
-
Die
bevorzugten Aminosäuresequenzmuster
für jede
Subgruppe, die in den 6A, 6B und 6C offenbart
und in 7 zusammengefasst sind, ermöglichen
es einem Fachmann, alternative Aminosäuren zu identifizieren, die
an bestimmten Positionen in den Finger-1-, Heel- und Finger-2-Elementen
inkorporiert werden können.
Die Aminosäuren,
die in Großbuchstaben
in einem Einzelbuchstaben-Aminosäure-Code
identifiziert werden, identifizieren konservierte Aminosäuren, von
denen angenommen wird, dass sie zusammen strukturelle und funktionelle
Elemente der Finger- und Heelregionen definieren. Der Großbuchstabe „X" in den 6 und 7 weist
darauf hin, dass jede natürlich
vorkommende Aminosäure
an jener Position akzeptierbar ist. Der Kleinbuchstabe „z" in den 6 und 7 weist
darauf hin, dass an jener Position entweder eine Lücke oder
eine der natürlich
vorkommenden Aminosäuren
akzeptabel ist. Die Kleinbuchstaben stehen für die Aminosäuren, die
gemäß der Muster-Definitionstabelle,
die in 8 dargelegt ist, angezeigt sind,
und identifizieren Gruppen von Aminosäuren, die an jener Stelle nützlich sind.
-
In Übereinstimmung
mit den Aminosäuresequenz-Subgruppenmustern,
die in den 6-7 dargelegt
sind, wird zum Beispiel in Betracht gezogen, dass ein Fachmann vorhersagen
kann, dass, wo es anwendbar ist, eine Aminosäure durch eine andere ausgetauscht
werden kann, ohne zerstörende
stereochemische Änderungen
innerhalb des resultierenden Proteinkonstrukts zu induzieren. Zum
Beispiel wird in 6A im Vg/dpp-Subgruppenmuster
bei den Restnummern 2 und 3 in Betracht gezogen, dass entweder ein
Lysinrest (K) oder eine Argininrest (R) an dieser Position vorhanden
sein kann, ohne die Struktur des resultierenden Konstrukts zu beeinflussen.
Dementsprechend enthält
das Sequenzmuster an der Position 2 und 3 ein „n", das gemäß der 8 einen
Aminosäurerest
definiert, der aus der Gruppe ausgewählt wird, bestehend aus Lysin oder
Arginin. Es wird daher in Betracht gezogen, dass viele synthetische
Finger-1-, Finger-2- und Heelregion-Aminosäuresequenzen, die eine 70%ige
Homologie, 80%ige oder mindestens 90%ige mit den natürlichen Regionen
haben, verwendet werden können,
um konformationell aktive Konstrukte, wie hierin beschrieben, zu produzieren.
-
Gemäß diesen
Prinzipien wird in Betracht gezogen, dass man ein synthetisches
Konstrukt durch Beginnen mit den Aminosäuresequenzmustern, die zu den
TGF-β-,
Vg/dpp-, GDF- oder Inhibin-Subgruppenmustern gehören, die in den 6 und 7 gezeigt
sind, gestalten kann. Danach kann eine vorselektierte Aminosäure durch
Verwenden von konventionellen rekombinanten oder synthetischen Methodiken
durch eine andere ausgetauscht werden, wie durch die Prinzipien
hierin gelenkt, und das resultierende Proteinkonstrukt getestet
werden, wie nachstehend bereitgestellt.
-
Das
TGF-β-Subgruppenmuster,
SEQ ID NO: 64, beherbergt die Homologien, die unter den Mitgliedern der
TGF-β-Subgruppe,
die bis jetzt identifiziert wurden, einschließlich TGF-β1, TGF-β2, TGF-β3, TGF-β4 und TGF-β5, geteilt werden. Die generische
Sequenz, die nachstehend gezeigt ist, schließt sowohl die konservierten
Aminosäuren
(Drei-Buchstaben-Standardcode) als auch alternative Aminosäuren (Xaa)
ein, die an den variablen Positionen innerhalb der Sequenz vorhanden
sind und durch die Regeln, die in
8 dargelegt
sind, definiert sind. TGF-β-Subgruppenmuster
-
Jedes
Xaa kann unabhängig
aus einer Gruppe von einer oder mehreren spezifizierten Aminosäuren ausgewählt werden,
die wie folgt definiert werden:
-
Das
Vg/dpp-Subgruppenmuster, SEQ ID NO: 65, beherbergt die Homologien,
die unter der Mitgliedern der Vg/dpp-Subgruppe, die bis jetzt identifiziert
wurden, einschließlich
dpp, vg-1, vgr-1, 60A, BMP-2A (BMP-2), Dorsalin, BMP-2B (BMP-4),
BMP-3, BMP-5, BMP-6, OP-1 (BMP-7), OP-2 und OP-3, geteilt werden.
Die generische Sequenz nachstehend schließt sowohl die konservierten
Aminosäuren
(Drei-Buchstaben-Standardcode) als auch alternative Aminosäuren (Xaa)
ein, die an den variablen Positionen innerhalb der Sequenz vorhanden
sind und durch die Regeln, die in
8 dargelegt
sind, definiert sind. Vg/dpp-Subgruppenmuster
-
Jedes
Xaa kann unabhängig
aus einer Gruppe von einer oder mehreren spezifizierten Aminosäure(n) ausgewählt werden,
die wie folgt definiert werden:
-
Das
GDF-Subgruppenmuster, SEQ ID NO: 66, beherbergt die Homologien,
die unter der Mitgliedern der GDF-Subgruppe, die bis jetzt identifiziert
wurden, einschließlich
GDF-1, GDF-3 und GDF-9, geteilt werden. Die generische Sequenz,
die nachstehend gezeigt ist, schließt sowohl die konservierten
Aminosäuren (Drei-Buchstaben-Standardcode)
als auch alternative Aminosäuren
(Xaa) ein, die an den variablen Positionen innerhalb der Sequenz
vorhanden sind und durch die Regeln, die in
8 dargelegt
sind, definiert sind. GDF-Subgruppenmuster
-
Jedes
Xaa kann unabhängig
aus einer Gruppe von einer oder mehreren spezifizierten Aminosäure(n) ausgewählt werden,
die wie folgt definiert werden:
-
Das
Inhibin-Subgruppenmuster, SEQ ID NO: 67, beherbergt die Homologien,
die unter den Mitgliedern der Inhibin-Subgruppe, die bis jetzt identifiziert
wurden, einschließlich
Inhibin α,
Inhibin βA
und Inhibin βB,
geteilt werden. Die generische Sequenz, die nachstehend gezeigt
ist, schließt
sowohl die konservierten Aminosäuren
(Drei-Buchstaben-Standardcode) als auch alternative Aminosäuren (Xaa)
ein, die an den variablen Positionen innerhalb der Sequenz vorhanden
sind und durch die Regeln, die in
8 dargelegt
sind, definiert sind. Inhibin-Subgruppenmuster
-
Jedes
Xaa kann unabhängig
aus einer Gruppe von einer oder mehreren spezifizierten Aminosäure(n) ausgewählt werden,
die wie folgt definiert werden:
-
B. Rekombinante Produktions-Erwägungen
-
1. Gestaltung und Produktion der Protein-
und DNA-Konstrukte
-
Wie
vorstehend erwähnt,
können
die hierin beschriebenen Konstrukte durch Verwenden von konventionellen
rekombinanten DNA-Methodiken, die auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und genau dokumentiert sind, sowie durch Verwenden von wohlbekannten
biosynthetischen und chemosynthetischen Methodiken unter Verwendung
von Routine-Peptid- oder Nucleotidchemien und automatisierten Peptid- oder Nucleotid-Synthesegeräten hergestellt
werden. Solche Routinemethodiken sind zum Beispiel in den folgenden
Veröffentlichungen beschrieben,
deren Lehren hierin durch Bezugnahme eingeschlossen sind: Hilvert,
1 Chem. Biol. 201-3 (1994); Muir et al., 95 Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 6705-10 (1998); Wallace, 6 Curr. Opin. Biotechnol. 403-10 (1995);
Miranda et al., 96 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1181-86 (1999); Liu
et al., 91 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 6584-88 (1994). Geeignet für die Verwendung
sind natürlich
vorkommende Aminosäuren
und Nucleotide; nicht-natürlich
vorkommende Aminosäuren
und Nucleotide; modifizierte oder ungewöhnliche Aminosäuren; modifizierte
Basen; Aminosäuresequenzen,
die post-translational modifizierte Aminosäuren und/oder modifizierte
Bindungen, Vernetzungen und End-Kappen, Nicht-Peptidyl-Bindungen
usw. enthalten; und weiterhin einschließend ohne Einschränkung jene
Einheiten, die im Word Intellectual Property Organization (WIPO) Handbook
an Industrial Property Information and Documentation, Standard St.
25 (1998), einschließlich
Tabellen 1 bis 6 im Anhang 2 offenbart sind. Äquivalente des Vorhergehenden
werden durch Fachleute anerkannt werden, die sich nur auf Routineexperimente
zusammen mit dem Fachwissen stützen.
-
Zum
Beispiel können
die in Betracht gezogenen DNA-Konstrukte durch die Anordnung von
synthetischen Nucleotidsequenzen und/oder Verbinden von DNA-Restriktionsfragmenten
hergestellt werden, um ein synthetisches DNA-Molekül zu produzieren.
Die DNA-Moleküle
werden dann in ein Expressionsvehikel, zum Beispiel ein Expressionsplasmid,
ligiert und in eine geeignete Wirtszelle, zum Beispiel E. coli,
transfiziert. Das in Betracht gezogene Proteinkonstrukt, das durch
das DNA-Molekül
codiert wird, wird dann exprimiert, gereinigt, rückgefaltet, in vitro auf bestimmte
Eigenschaften, z.B. die Bindungsaktivität mit einem Rezeptor, der eine Bindungsaffinität für das Matrizen-TGF-β-Superfamilie-Mitglied
hat, getestet und danach getestet, um zu bewerten, ob das biosynthetische
Konstrukt andere bevorzugte Eigenschaften des Matrizen-Superfamilie-Mitglieds
nachahmt.
-
Alternativ
kann eine Genbank von synthetischen DNA-Konstrukten gleichzeitig
zum Beispiel durch die Anordnung von synthetischen Nucleotidsequenzen
hergestellt werden, die sich in der Nucleotidzusammensetzung in
einer vorher ausgewählten
Region unterscheiden. Zum Beispiel wird in Betracht gezogen, dass
während
der Produktion eines Konstrukts der Fachmann basierend auf einem
spezifischen TGF- β-Superfamilie-Mitglied
geeignete Finger- und Heelregionen für solch ein Superfamilie-Mitglied
auswählen
kann (zum Beispiel von den 6-7).
Sobald die geeigneten Finger- und Heelregionen ausgewählt worden
sind, kann der Fachmann dann eine synthetische DNA produzieren,
die diese Regionen codiert. Zum Beispiel, wenn eine Vielzahl von
DNA-Molekülen,
die verschiedene Linkersequenzen codieren, in eine Ligierungsreaktion
eingeschlossen sind, die DNA-Moleküle enthält, die Finger- und Heelsequenzen
codieren, kann der Fachmann durch verständige Auswahl von geeigneten
Restriktionsstellen und Reaktionsbedingungen eine Genbank von DNA-Konstrukten
produzieren, in der jedes der DNA-Konstrukte Finger- und Heelregionen
codiert, aber durch verschiedene Linkersequenzen verbunden sind.
Die resultierenden DNAs werden dann in ein passendes Expressionsvehikel
ligiert, d.h. ein Plasmid, das in der Herstellung einer Phagendisplay-Genbank
nützlich
ist, in eine Wirtszelle transfiziert und die Polypeptide, die durch
die synthetischen DNAs codiert werden, exprimiert, um einen Pool
von Kandidatenproteinen herzustellen. Der Pool von Kandidatenproteinen
kann danach durchmustert werden, um spezifische Proteine zu identifizieren,
die die erwünschte
Bindungsaffinität
und/oder Selektivität
für einen
vorselektierten Rezeptor haben.
-
Das
Screenen kann durch Passieren einer Lösung, die die Kandidatenproteine
umfasst, durch eine chromatographische Säule, die einen Oberflächen-immobilisierten Rezeptor
enthält,
durchgeführt
werden. Dann werden Proteine mit der erwünschten Bindungsspezifität zum Beispiel
durch einen Salzgradienten und/oder einen Konzentrationsgradienten
des Matrizen-TGF-β-Superfamilie-Mitglieds
eluiert. Nucleotidsequenzen, die solche Proteine codieren, können danach
isoliert und charakterisiert werden. Sobald die geeigneten Nucleotidsequenzen
identifiziert worden sind, können
die führenden
Proteine danach entweder durch konventionelle rekombinante DNA-
oder Peptidsynthese-Methodiken in Mengen produziert werden, die
ausreichen, um zu testen, ob das bestimmte Konstrukt die Aktivität des Matrizen-TGF-β-Superfamilie-Mitglieds nachahmt.
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass, welcher Ansatz auch immer genommen
wird, um die DNA-Moleküle,
die die Konstrukte der Erfindung codieren, zu produzieren, die Tertiärstruktur
der bevorzugten Proteine danach moduliert werden kann, um die Bindung
und/oder biologische Aktivität
zum Beispiel durch eine Kombination von Nucleotid-Mutagenese-Methodiken,
die durch die hierin beschriebenen Prinzipien unterstützt werden,
und Phagendisplay-Methodiken zu optimieren. Dementsprechend kann
ein Fachmann große
Zahlen von solchen Proteinen produzieren und gleichzeitig testen.
-
(a) Gen- und Proteinsynthese
-
Die
Vorgänge
zum Manipulieren, Amplifizieren und Rekombinieren von DNA, die Aminosäuresequenzen
von Interesse codiert, sind im Allgemeinen auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und werden daher hierin nicht im Detail beschrieben. Verfahren zum
Identifizieren und Isolieren von Genen, die Mitglieder der TGF-β-Superfamilie codieren,
sind auch gut verstanden und sind im Patent und anderer Literatur
beschrieben.
-
Kurz,
die Konstruktion von DNAs, die die hierin offenbarten biosynthetischen
Konstrukte codieren, wird unter Verwendung von bekannten Techniken
durchgeführt,
die die Verwendung von verschiedenen Restriktionsenzymen, die sequenzspezifische
Schnitte in der DNA machen, um stumpfe Enden oder kohäsive Enden zu
produzieren, DNA-Ligasen, Techniken, die eine enzymatische Zugabe
von klebrigen Enden zu der stumpf-endenden DNA ermöglichen,
Konstruktion von synthetischen DNAs durch die Anordnung von Oligonucleotiden
von kurzer oder mittlerer Länge,
cDNA-Synthesetechniken, Polymerase-Kettenreaktions (PCR)-Techniken für die Amplifizierung
von geeigneten Nucleinsäuresequenzen
aus Genbanken und synthetische Sonden für das Isolieren von Genen von
Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
und ihrer verwandten Rezeptoren involvieren. Verschiedene Promotorsequenzen
von Bakterien, Säugern
oder Insekten, um ein paar zu nennen, und andere regulatorische
DNA-Sequenzen, die zum Erzielen der Expression verwendet werden, und
verschiedene Typen von Wirtszellen sind auch bekannt und verfügbar. Konventionelle
Transfektionstechniken und ebenso konventionelle Techniken für das Clonieren
und Subclonieren von DNA sind Fachleuten bekannt. Verschiedene Typen
von Vektoren wie Plasmide und Viren, einschließlich tierischen Viren und
Bakteriophagen, können
verwendet werden. Die Vektoren können
verschiedene Markergene ausnutzen, die einer erfolgreich transfizierten
Zelle eine nachweisbare phänotypische
Eigenschaft verleihen, die verwendet werden kann, um zu identifizieren,
welcher einer Familie von Clonen die rekombinante DNA des Vektors
erfolgreich inkorporiert hat.
-
Ein
Verfahren zum Erhalten der DNA, die die hierin beschriebenen biosynthetischen
Konstrukte codiert, ist durch das Anordnen von synthetischen Oligonucleotiden,
die in einem konventionellen, automatisierten Oligonucleotid-Synthesegerät produziert
wurden, gefolgt von einer Ligierung mit geeigneten Ligasen. Zum Beispiel
können überlappende
komplementäre
DNA-Fragmente unter Verwendung der Phosphoramiditchemie synthetisiert
werden, wobei die Endsegmente unphosphoryliert gelassen werden,
um eine Polymerisation während
der Ligierung zu verhindern. Ein Ende der synthetischen DNA wird
mit einem „klebrigen
Ende", das mit der
Stelle der Wirkung einer bestimmten Restriktionsendonuclease korrespondiert,
belassen, und das andere Ende wird mit einem Ende belassen, das
der Stelle der Wirkung einer anderen Restriktionsendonuclease entspricht.
Die komplementären
DNA-Fragmente werden zusammen ligiert, um ein synthetisches DNA-Konstrukt
zu produzieren.
-
Alternativ
können
Nucleinsäurestränge, die
die Finger-1-, Finger-2- und Heelregionen codieren, aus Genbanken
von Nucleinsäuren
isoliert werden, zum Beispiel durch Kolonie-Hybridisierungsverfahren
wie jene, die in Sambrook et al. Hrsg. (1989) "Molecular Cloning", Coldspring Harbor Laborstories Press,
NY, beschrieben sind, und/oder durch PCR-Amplifikations-Methodiken
wie jene, die in Innis et al. (1990) "PCR Protocols, A guide to methods and
applications", Academic
Press, offenbart sind. Die Nucleinsäuren, die die Finger- und Heelregionen
codieren, werden dann verbunden, um eine synthetische DNA zu produzieren,
die das biosynthetische Einzelketten-Morphon-Konstrukt von Interesse
codiert.
-
Es
wird dennoch anerkannt, dass eine Genbank von DNA-Konstrukten, die
eine Vielzahl davon codieren, gleichzeitig durch rekombinante Standard-DNA-Methodiken wie die
eine, die oben beschrieben ist, produziert werden können. Zum
Beispiel kann der Fachmann durch die Verwendung von Kassettenmutagenese oder
Oligonucleotid-gelenkter Mutagenese zum Beispiel eine Reihe von
DNA-Konstrukten produzieren, wobei jedes derselben verschiedene
DNA-Sequenzen innerhalb einer vordefinierten Lokalisation, z.B.
innerhalb einer DNA-Kassette, die eine Linkersequenz codiert, enthält. Die
resultierende Genbank von DNA-Konstrukten kann danach zum Beispiel
in einem Phagen oder einer Virusdisplay-Genbank oder einer eukaryontischen
Zelllinie (z.B. CHO-Zelllinie) exprimiert werden; und alle Proteinkonstrukte,
die an einen spezifischen Rezeptor binden, können durch Affinitätsreinigung
z.B. unter Verwendung einer chromatographischen Säule, umfassend einen
Oberflächen-immobilisierten
Rezeptor, isoliert werden. Sobald Moleküle, die den vorselektierten
Rezeptor binden, isoliert worden sind, können ihre Bindungs- und agonistischen
Eigenschaften unter Verwendung von empirischen Verfeinerungstechniken
moduliert werden.
-
Verfahren
für die
Mutagenese von Proteinen und Nucleinsäuren sind auf dem Fachgebiet
wohlbekannt und gut beschrieben. Siehe z.B. Sambrook et al., (1990)
Molecular Cloning: A Laborstory Manual., 2. Aufl. (Cold Spring Harbor,
N.Y.: Cold Spring Harbor Laborstory Press). Nützliche Verfahren schließen die
PCR (Überlappungsextension,
siehe z.B. PCR Primer (Dieffenbach und Dveksler, Hrsg., Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 1995, S. 603-611)); die Kassettenmutagenese
und einzelsträngige
Mutagenese nach dem Verfahren von Kunkel ein. Es wird von einem
Fachmann anerkannt werden, dass jedes geeignete Verfahren der Mutagenese
angewendet werden kann, und das Mutagenese-Verfahren nicht als ein Material-Aspekt
der Erfindung angesehen wird. Die Nucleotid-Codons, die in der Lage sind, Aminosäuren, einschließlich Arginin
(Arg), Glutaminsäure
(Glu) und Asparginsäure
(Asp) zu codieren, sind auch auf dem Fachgebiet wohlbekannt und
beschrieben. Siehe zum Beispiel Lehninger, Biochemistry (Worth Publishers,
N.Y., N.Y.). Standardcodons, die Arginin, Glutaminsäure und
Asparginsäure
codieren, sind: Arg: CGU, CGC, CGA, CGG, AGA, AGG; Glu: GAA, GAG;
und Asp: GAU, GAC. Mutante Konstrukte der Erfindung können leicht
durch Ausrichten der Nucleinsäuresequenzen
oder Domänen,
die ausgetauscht werden sollen, und Identifizieren von kompatiblen
Spleißstellen
und/oder Konstruieren von geeigneten Kreuzungssequenzen unter Verwendung
einer PCR-Überlappungsverlängerung
konstruiert werden.
-
(b) Proteinexpression
-
Einer
der Vorteile der vorliegenden Erfindung betrifft die Proteinexpression
und -produktion, besonders von kommerziell signifikanten Mengen
an Protein. Wie hierin offenbart, können mutante Proteine mit bestimmten
bevorzugten Eigenschaften wie verstärkten/verbesserten Rückfaltungseigenschaften
ausgestattet werden. Darüber
hinaus können
chimere Proteine mit verstärkten
Proteinen mit einer verstärkten/verbesserten
Rückfaltungseigenschaft
gestaltet werden, um in bakteriellen Zellen exprimiert zu werden,
die in Säugerzellen
nicht korrekt exprimiert werden könnten. Es wird in Betracht
gezogen, dass solch eine verstärkte
Rückfaltung
die Gewinnung und kommerzielle Produktion von TGF-β-Superfamilie-Proteinen verbessern
wird. Es wird jetzt auch anerkannt, dass Säugerzellen fehlgefaltete Proteine
identifizieren können
und zelluläre
Vorgänge
haben, die es solchen Proteinen erlauben, wiederverwertet und dann
korrekt rückgefaltet
zu werden. Solche Proteine werden jedoch verworfen, wenn sie schlussendlich
nicht, korrekt rückzufalten
können.
Je weniger Zeit eine Zelle damit verbringt, schwache Rückfalter-Proteine
wiederzuverwerten, desto mehr Zeit ist daher verfügbar, um verwendbare
rückgefaltete
Proteine zu produzieren. Siehe zum Beispiel Trombetta et al., 8
Curr. Opin. Struct. Biol. 587-92 (1998).
-
Wenn
ein einzelnes DNA-Konstrukt von Interesse synthetisiert worden ist,
kann es in einen Expressionsvektor integriert und für die Proteinexpression
in eine geeignete Wirtszelle transfiziert werden. Nützliche prokaryontische
Wirtszellen schließen
E. coli und B. Subtilis ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Nützliche eukaryontische
Wirtszellen schließen
Hefezellen, Insektenzellen, Myelomzellen, 3T3-Fibroblastenzellen, Affennieren- oder
COS-Zellen, chinesische Hamsterovar-(CHO)-Zellen, Nerz-Lungenepithelzellen, menschliche Vorhaut-Fibroblastenzellen,
menschliche Glioblastomzellen und Teratokarzinomzellen ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Alternativ können
synthetische Gene in einem zellfreien System wie dem Kaninchen-Reticulocytenlysat-System
exprimiert werden.
-
Der
Vektor kann zusätzlich
verschiedene Sequenzen einschließen, um eine korrekte Expression
des rekombinanten Proteins zu fördern,
einschließlich
transkriptionelle Promotor- und Terminierungssequenzen, Enhancersequenzen,
bevorzugte Ribosomenbindungsstellen-Sequenzen, bevorzugte mRNA-Leadersequenzen,
bevorzugte Proteinprozessierungssequenzen, bevorzugte Signalsequenzen
für die
Proteinsekretion und dergleichen. Die DNA-Sequenz, die das Gen von
Interesse codiert, kann auch manipuliert werden, um potenziell inhibierende
Sequenzen zu entfernen oder um eine unerwünschte Sekundärstruktur-Bildung zu minimieren.
Die modifizierten Proteine der vorliegenden Erfindung können auch
als Fusionsproteine exprimiert werden. Nachdem es translatiert wurde,
kann das Protein aus den Zellen selbst oder aus dem Kulturmedium
gereinigt und dann an einer spezifischen Protease-Stelle gespalten
werden, wenn es erwünscht
wird.
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Zum
Beispiel, wenn das Gen in E. coli exprimiert werden soll, wird es
in einen geeigneten Expressionsvektor cloniert. Dies kann durch
Positionieren des manipulierten Gens stromabwärts einer Promotorsequenz wie
Trp oder Tac und/oder eines Gens, das ein Führungspeptid wie das Fragment
B von Protein A (FB) codiert, erreicht werden. Während der Expression akkumulieren
die resultierenden Fusionsproteine in refraktilen Körpern im
Cytoplasma der Zellen und können
nach dem Aufbrechen der Zellen durch French Press oder Ultraschall
geerntet werden. Die isolierten refraktilen Körper werden dann solubilisiert
und die exprimierten Proteine rückgefaltet,
wie hierin gelehrt.
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Wenn
erwünscht,
kann die Expression der manipulierten Gene in eukaryontischen Zellen
erreicht werden. Dies erfordert Zellen und Zelllinien, die leicht
zu transfizieren sind und zum stabilen Bewahren der fremden DNA
mit einer nicht umgebauten Sequenz in der Lage sind, und die die
nötigen
zellulären
Komponenten für
eine wirksame Transkription, Translation, post-translationale Modifikation
und Sekretion des Proteins haben. Zusätzlich ist auch ein passender
Vektor nötig,
der das Gen von Interesse trägt.
Die DNA-Vektorgestaltung für
die Transfektion in Säugerzellen
sollte geeignete Sequenzen einschließen, um die Expression des Gens
von Interesse, wie hierin beschrieben, zu fördern, einschließlich eines
geeigneten Transkriptionsstarts, -Endes und von Enhancersequenzen
sowie Sequenzen, die die Translationswirksamkeit verstärken, wie
die Kozak-Konsensussequenz. Bevorzugte DNA-Vektoren schließen auch
ein Markergen und Mittel zum Amplifizieren der Kopienzahl des Gens
von Interesse ein. Ein detaillierter Überblick über den Stand der Technik der Produktion
von fremden Proteinen in Säugerzellen,
einschließlich
nützlicher
Zellen, Proteinexpressions-fördernder
Sequenzen, Markergenen und Gen-Amplifizierungsverfahren
wird in Bendig (1988) Genetic Engineering 7: 91-127, offenbart.
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Die
am besten charakterisierten Transkriptionspromotoren, die für das Exprimieren
eines fremden Gens in einer bestimmten Säugerzelle nützlich sind, sind der frühe SV40-Promotor,
der Adenovirus-Promotor (AdMLP), der Maus-Metallothionein-I-Promotor (mMT-I),
die lange terminale Wiederholung vom Rous Sarkoma-Virus (RSV) (LTR),
die lange terminale Wiederholung vom Maus-Brusttumorvirus (MMTV-LTR) und der menschliche
intermedäre-frühe Cytomegalievirus-Hauptpromotor
(hCMV). Die DNA-Sequenzen für
alle diese Promotoren sind auf dem Fachgebiet bekannt und sind kommerziell
erhältlich.
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Die
Verwendung eines selektierbaren DHFR-Gens in einer dhfr–-Zelllinie
ist ein gut charakterisiertes Verfahren, das in der Amplifizierung
von Genen in Säuger-Zellsystemen nützlich ist.
Kurz, das DHFR-Gen wird auf dem Vektor, der das Gen von Interesse
trägt,
bereitgestellt, und die Zugabe von steigenden Konzentrationen des
cytotoxischen Arzneistoffs Methotrexat, der durch DHFR metabolisiert
wird, führt
zur Amplifizierung der DHFR-Gen-Kopienzahl sowie jener des assoziierten
Gens von Interesse. DHFR ist auf dem Fachgebiet als ein selektierbares,
amplifizierbares Markergen in transfizierten chinesischen Hamsterovar-Zelllinien (CHO-Zellen)
besonders gut charakterisiert. Andere nützliche amplifizierbare Markergene
schließen
die Adenosin-Deaminase (ADA)- und Glutamin-Synthetase (GS)-Gene
ein.
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Die
Wahl der Zellen/Zelllinien ist auch wichtig und hängt vom
Bedarf des Untersuchers ab. COS-Zellen liefern hohe Spiegel einer
transienten Genexpression, was ein nützliches Mittel für ein schnelles
Screenen der biosynthetischen Konstrukte der Erfindung bereitstellt.
COS-Zellen werden typischerweise mit einem Affenvirus 40 (SV40)-Vektor,
der das Gen von Interesse trägt,
transfiziert. Die transfizierten COS-Zellen sterben schlussendlich, wodurch
sie die Langzeitproduktion des erwünschten Proteinprodukts verhindern.
Die transiente Expression erfordert jedoch nicht den zeitaufwändigen Vorgang,
der für
die Entwicklung einer stabilen Zelllinie erfordert wird, und liefert
daher eine nützliche
Technik für
das Testen von vorläufigen
Konstrukten auf eine Bindungsaktivität.
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Ein
besonderer Vorteil der Verfahren und der biosynthetischen, rekombinanten
oder chemosynthetischen Proteine der vorliegenden Erfindung ist,
dass sie für
die Verwendung in Hefe- und bakteriellen Zellsystemen wie E. coli
und anderen Systemen gut passend sind, wo eine Überexpression in der Bildung
von Einschlusskörpern
resultiert, aus denen die Proteine re-solubilisiert und in vitro
rückgefaltet
werden müssen.
Obwohl TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinmutanten
in Säugerzellen
gemacht werden können,
scheinen manche gestalteten Proteinkonstrukte und Mutanten in Säugerzellen
instabil zu sein und können
zum derzeitigen Stand der Technik nur durch Verwenden von bakteriellen
Zellen und Rückfalten
der Mutanten in vitro gemacht werden. Detaillierte Beschreibungen
der Proteine, die in der Anwendung dieser Erfindung nützlich sind,
einschließlich
wie sie gemacht, verwendet und auf eine osteogene Aktivität getestet
werden, sind in zahlreichen Veröffentlichungen
offenbart, einschließlich
US-Patente Nr. 5,266,683 und
5,011,691 , sowie in jeder
der Veröffentlichungen,
die hierin zitiert sind.
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Kurz,
die mutanten Formen der vorliegenden Erfindung können in Bakterien und Hefe
unter Verwendung von wohlbekannten Standardverfahren exprimiert
und produziert werden. Reife Volllängen-Formen oder kürzere Sequenzen,
die nur die C-terminale
sieben-Cysteine-Domäne
definieren, können
für die
Wirtszelle bereitgestellt werden. Es kann bevorzugt werden, die
N-terminalen Sequenzen zu modifizieren, um die bakterielle Expression
zu optimieren. Zum Beispiel ist die bevorzugte Form des natürlichen
OP-1 für
die bakterielle Expression die Sequenz, die die reife, aktive Sequenz
(Reste 293-431 der SEQ ID NO: 39) oder ein Fragment davon codiert,
das die C-terminale sieben-Cysteine-Domäne (z.B. Reste 330-431 der
SEQ ID NO: 39) codiert. Ein Methionin kann an Position 293 eingebracht
werden, das den natürlichen
Serinrest ersetzt, oder es kann diesem Serinrest vorangehen. Alternativ
kann ein Methionin irgendwo innerhalb der ersten 36 Reste der natürlichen
Sequenz (Reste 293-329) eingebracht werden. Die DNA-Sequenz kann
weiterhin an ihrem N-Terminus modifiziert werden, um die Reinigung
zu verbessern, zum Beispiel durch Zugeben eines „Hexa-His"-Schwanzes, um die Reinigung auf einer
IMAC-Säule zu unterstützen; oder
durch Verwenden einer FB-Leadersequenz, die die Reinigung auf einer
IgG/Säule
ermöglicht.
Diese und andere Verfahren sind auf dem Fachgebiet gut beschrieben
und wohlbekannt. Andere bakterielle Spezies und/oder Proteine können analoge
Modifikationen erfordern oder von ihnen profitieren, um den Ertrag
des davon erhaltenen mutanten BMPs zu optimieren. Solche Modifikationen
liegen klar innerhalb des Fachwissens und werden nicht als materielle Aspekte
der Erfindung angesehen.
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Die
synthetischen Nucleinsäuren
werden vorzugsweise in einen Vektor inseriert, der für die Überexpression
in der Wirtszelle der Wahl geeignet ist. Jeder Expressionsvektor
kann verwendet werden, so lange er zum Leiten der Expression eines
heterologen Proteins wie eines BMP in der Wirtszelle der Wahl in
der Lage ist. Nützliche
Vektoren schließen
Plasmide, Phagemide, Minichromosomen und YACs ein, um ein paar zu
nennen. Andere Vektorsysteme sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und charakterisiert. Der Vektor schließt typischerweise ein Replikon,
eine oder mehrere selektierbare Markergensequenz(en) und Mittel
für das
Bewahren einer hohen Kopienzahl des Vektors in der Wirtszelle ein.
Wohlbekannte selektierbare Markergene schließen Antibiotika wie Ampicillin,
Tetracyclin und dergleichen sowie eine Resistenz gegen Schwermetalle
ein. Nützliche
selektierbare Markergene für
die Verwendung in Hefezellen schließen das URA3-, LEU2-, HIS3- oder TRP1-Gen für die Verwendung
mit einem auxotrophen mutanten Hefewirt ein. Zusätzlich schließt der Vektor
auch eine geeignete Promotorsequenz für das Exprimieren des Gens
von Interesse ein, und das, wie erwünscht, induzierbar sein kann
oder nicht, sowie nützliche
Transkriptions- und Translations-Startstellen, Terminatoren und
andere Sequenzen, die die Transkription und Translation des Gens
von Interesse maximieren können.
Gut charakterisierte Promotoren, die in bakteriellen Zellen besonders
nützlich
sind, schließen
die lac-, tac-, trp- und tpp-Promotoren
ein, um ein paar zu nennen. Promotoren, die in Hefe nützlich sind,
schließen
zum Beispiel den ADHI-, ADHII- oder PHO5-Promotor ein.
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(c) Rückfaltungs-Erwägungen
-
Proteine,
die zum Beispiel durch E. coli produziert werden, werden zuerst
aus Einschlusskörpern
isoliert und dann unter Verwendung eines Denaturierungsmittels oder
eines chaotropen Mittels wie Guanidin-HCl oder Harnstoff vorzugsweise
im Bereich von etwa 4-9 M und bei einer erhöhten Temperatur (z.B 25-37° C) und/oder
einem basischen pH-Wert (8-10) solubilisiert. Alternativ können die
Proteine durch Ansäuern
z.B. mit Essigsäure
oder Trifluoressigsäure
im Allgemeinen bei einem pH-Wert
im Bereich von 1-4 solubilisiert werden. Vorzugsweise wird ein Reduktionsmittel
wie β-Mercaptoethanol
oder Dithiothreit (DTT) zusammen mit dem Solubilisierungsmittel
verwendet. Das solubilisierte heterologe Protein kann weiter von
solubilisierenden Chaotropen durch Dialyse und/oder durch bekannte
chromatographische Verfahren wie zum Beispiel Größenausschlusschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie oder Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographie (RP-HPLC)
gereinigt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine solubilisierte Mutante wie folgt rückgefaltet
werden. Das gelöste
Protein wird in einem Rückfaltungsmedium,
typischerweise einem Tris-gepufferten Medium, das einen pH-Wert
im Bereich von etwa pH 5,0-10,0, vorzugsweise im Bereich von etwa
pH 6-9 hat, und einem, das ein Detergens und/oder ein chaotropes
Mittel einschließt,
verdünnt.
Nützliche
kommerziell erhältliche
Detergenzien können
ionisch, nicht-ionisch oder zwitterionisch sein, wie NP40 (Nonidet
40), CHAPS (wie 3-[(3-Cholamidopropyl)dimethylammonio]-1-propansufat,
Digitonin, Desoxycholat oder N-Octylglucosid.
Nützliche
chaotrope Mittel schließen
Guanidin, Harnstoff oder Arginin ein. Vorzugsweise ist das chaotrope
Mittel in einer Konzentration im Bereich von etwa 0,1-10M, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,5-4M vorhanden. Wenn das Detergens CHAPS ist,
umfasst es vorzugsweise etwa 0,5-5% der Lösung, mehr bevorzugt etwa 1-3%
der Lösung. Vorzugsweise
schließt
die Lösung
auch ein geeignetes Redox-System wie die oxidierten und reduzierten
Formen von Glutathion, DTT, β-Mercaptoethanol, β-Mercaptomethanol,
Cystein oder Cystamin ein, um ein paar zu nennen. Vorzugsweise sind
die Redoxsysteme in Verhältnissen
von Reduktionsmittel zu Oxidationsmittel im Bereich von etwa 1:1
bis etwa 5:1 vorhanden. Wenn das Glutathion-Redoxsystem verwendet
wird, ist das Verhältnis
von reduziertem Glutathion zu oxidiertem Glutathion vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,5 bis 5; bevorzugter 1 zu 1; und am bevorzugtesten
2 zu 1 der reduzierten Form zu der oxidierten Form. Vorzugsweise enthält der Puffer
auch ein Salz, typischerweise NaCl, das im Bereich von etwa 0,25M-2,5M,
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,5-1,5M, am meisten bevorzugt
im Bereich von etwa 1M vorhanden ist. Ein Fachmann wird erkennen,
dass die obigen Bedingungen und Medien unter Verwendung von nicht
mehr als Routineexperimentieren optimiert werden können.
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Vorzugsweise
liegt die Proteinkonzentration für
eine Rückfaltungsreaktion
im Bereich von etwa 0,001-1,0 mg/ml, bevorzugter liegt sie im Bereich
von etwa 0,05-0,25
mg/ml, am meisten bevorzugt im Bereich von etwa 0,075-0,125 mg/ml.
Wie durch den Fachmann anerkannt werden wird, tendieren höhere Konzentrationen
dazu, mehr Aggregate zu produzieren. Wo Heterodimere produziert
werden sollen (zum Beispiel ein OP-1/BMP-2- oder BMP-2/BMP-6-Heterodimer),
werden die individuellen Proteine dem Rückfaltungspuffer in gleichen
Mengen bereitgestellt.
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Typischerweise
findet die Rückfaltungsreaktion
bei einem Temperaturbereich von etwa 4°C bis etwa 25°C statt.
Mehr bevorzugt wird die Rückfaltungsreaktion
bei 4°C
durchgeführt
und bis zum Abschluss laufen gelassen. Die Rückfaltung ist typischerweise
abhängig
vom Protein in etwa ein bis sieben Tagen, im Allgemeinen innerhalb
von 16-72 Stunden oder 24-48 Stunden, abgeschlossen. Wie von dem Fachmann
anerkannt werden wird, können
die Raten der Rückfaltung
von Protein zu Protein variieren, und längere oder kürzere Rückfaltungszeiten
werden in Betracht gezogen und liegen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung. Wie hierin verwendet, ist ein „gutes Rückfalter"-Protein eines, wo nach einer Faltungsreaktion
im Vergleich zum Gesamtprotein in der Rückfaltungsreaktion mindestens
ungefähr
10% des Proteins, bevorzugter mindestens ungefähr 20% und noch mehr bevorzugt
mindestens ungefähr
25% und am meisten bevorzugt mehr als 25% rückgefaltet ist, gemessen durch
einen beliebigen der Rückfaltungstests,
die hierin beschrieben sind, und ohne eine weitere Reinigung zu
benötigen.
Zum Beispiel schließen
natürliche
BMPs, die auf dem Fachgebiet als „gute Rückfalter"-Proteine angesehen werden, BMP-2, CDMP-1,
CDMP-2 und CDMP-3 ein. BMP-3 faltet auch ziemlich gut rück. Im Gegensatz
dazu ergibt ein „schwaches
Rückfalter"-Protein weniger
als 1% eines optimal gefalteten Proteins. Wenn die Eigenschaften
optimal kombiniert werden, wie hierin offenbart, können bestimmte
Ausführungsformen
mehr als ungefähr
25% Protein in einem optimal rückgefalteten
Zustand ergeben,
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2. Zusammenfassung der Tests zum Screenen,
Binden und Testen der biologischen Aktivität
-
Unabhängig davon,
welche Proteinexpressions-, Ernte- und Faltungs-Methodiken verwendet werden, können bestimmte
mutante Proteine vorzugsweise an einen vorselektierten Rezeptor
binden und können
jetzt unter Verwendung von Standard-Methodiken identifiziert werden,
d.h. Liganden/Rezeptor-Bindungstests, die auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und gründlich
dokumentiert sind. Siehe zum Beispiel: Legerski et al. (1992) Biochem.
Biophys. Res. Comm. 183: 672-679; Frakar et al. (1978) Biochem.
Biophys. Res. Comm 80: 849-857; Chio et al. (1990) Nature 343: 266-269;
Dahlman et al. (1988) Biochem 27: 1813-1817; Strader et al. (1989)
J. Biol. Chem. 264: 13572-13578; und D'Dowd et al. (1988) J. Biol. Chem. 263:
15985-15992.
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Typischerweise
wird in einem Liganden/Rezeptor-Bindungstest das natürliche oder
Eltern-TGF-β-Superfamilie-Mitglied
von Interesse, das eine bekannte, quantifizierbare Affinität für einen
vorselektierten Rezeptor hat, mit einer nachweisbaren Einheit, zum
Beispiel einer radioaktiven Markierung, einer chromogenen Markierung
oder einer fluorogenen Markierung markiert. Aliquots des gereinigten
Rezeptors, der Rezeptorbindungsdomäne-Fragmente oder Zellen, die
den Rezeptor von Interesse auf ihrer Oberfläche exprimieren, werden mit
dem markierten TGF-β-Superfamilie-Mitglied
in der Anwesenheit von verschiedenen Konzentrationen des nicht-markierten
mutanten Proteins inkubiert. Die relative Bindungsaffinität einer
Kandidatenmutante kann durch Quantifizieren der Fähigkeit
der Mutante, die Bindung des markierten TGF-β-Superfamilie-Mitglieds mit dem
Rezeptor zu hemmen, gemessen werden. Beim Durchführen des Tests werden fixierte
Konzentrationen des Rezeptors und des TGF-β-Superfamilie-Mitglieds in der
Anwesenheit und Abwesenheit einer unmarkierten Chimere inkubiert.
Die Empfindlichkeit kann durch Vorinkubieren des Rezeptors mit der
Mutante vor dem Zufügen
des markierten Matrizen-TGF-β-Superfamilie-Mitglieds
erhöht
werden. Nachdem der markierte Konkurrent zugefügt worden ist, wird eine ausreichende
Zeit für
eine adäquate
Konkurrentenbindung erlaubt, und dann werden die freien und gebundenen
markierten Superfamilie-Mitglieder von einander getrennt und das eine
oder das andere gemessen.
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Markierungen,
die in der Anwendung der Screening-Vorgehensweisen nützlich sind,
schließen
radioaktive Markierungen ein, d.h. 125I, 131I, 111In oder 77Br, chromogene Markierungen, spektroskopische
Markierungen wie jene, die in Haughland (1994) "Handbook of Fluorescent and Research
Chemicals 5. Aufl." durch
Molecular Probes, Inc., Eugene, OR, offenbart sind, oder konjugierte
Enzyme, die hohe Umsatzraten haben, d.h. Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase oder β-Galactosidase,
die in Kombination mit chemiluminiszenten oder fluorogenen Substraten
verwendet werden.
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Die
biologische Aktivität,
nämlich
die agonistischen oder antagonistischen Eigenschaften der resultierenden
mutanten Konstrukte können
in der Folge unter Verwendung von konventionellen in vivo- und in
vitro-Tests charakterisiert werden, die entwickelt worden sind,
um die biologische Aktivität
jedes TGF-β-Superfamilie-Mitglieds zu messen.
Es wird jedoch anerkannt, dass der Typ des verwendeten Tests vom
TGF-β-Superfamilie-Mitglied
abhängen
wird, auf dem die Mutante basiert. Zum Beispiel können mutante
Konstrukte, die auf dem natürlichen
OP-1-Protein basieren, unter Verwendung von einem beliebigen der
biologischen Tests getestet werden, die bis jetzt für das Messen
der OP-1-Aktivität
entwickelt worden sind, siehe zum Beispiel die Erläuterungen,
die nachstehend dargelegt sind.
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Optimal
rückgefaltete
dimere Proteine können
leicht unter Verwendung einer Reihe von wohlbekannten und gut charakterisierten
Tests getestet werden. Insbesondere können einer oder mehrere von
drei Tests, die alle auf dem Fachgebiet wohlbekannt und gut beschrieben
und nachstehend weiter beschrieben sind, zum Nutzen verwendet werden.
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Nützliche
Rückfaltungstests
schließen
eines oder mehrere der Folgenden ein. Zuerst kann das Vorliegen
von Dimeren visuell entweder durch Standard-SDS-PAGE in der Abwesenheit
eines reduzierenden Mittels wie DTT oder durch HPLC (z.B. C18-Umkehrphasen-HPLC)
nachgewiesen werden. Dimere Proteine, die hierin beschrieben werden,
haben ein offensichtliches Molekulargewicht im Bereich von etwa
28-36 kDa im Vergleich zu monomeren Untereinheiten, die ein offensichtliches
Molekulargewicht von etwa 14-18 kDa haben. Das dimere Protein kann
auf einem Elektrophoresegel leicht durch Vergleich mit kommerziell
erhältlichen
Molekulargewichts-Standards visualisiert werden. Das dimere Protein
eluiert auch von einer C18-RP-HPLC (45-50% Acetonitril: 0,1%TFA)
nach etwa 19 Minuten (das von Säugern
produzierte hOP-1 eluiert nach 18,95 Minuten). Ein zweiter Test
bewertet das Vorliegen eines Dimers durch seine Fähigkeit,
an Hydroxyapatit zu binden. Ein optimal gefaltetes Dimer bindet
an eine Hydroxyapatit-Säule
gut in pH 7, 10 mM Phosphat, 6M Harnstoff und 0,1-0,2M NaCl (das
Dimer eluiert bei 0,25 M NaCl) im Vergleich zum Monomer, das bei
jenen Konzentrationen nicht wesentlich bindet (das Monomer eluiert
bei 0,1M NaCl). Ein dritter Test bewertet das Vorliegen eines Dimers
durch die Resistenz des Proteins gegen einen Trypsin- oder Pepsinverdau.
Die gefaltete dimere Spezies ist im Wesentlichen resistent gegen
beide Enzyme, insbesondere Trypsin, das nur einen kleinen Teil des
N-Terminus des reifen Proteins abspaltet, was eine biologisch aktive
dimere Spezies, die nur geringfügig
kleiner als das unbehandelte Dimer ist (jedes Monomer ist nach der
Trypsin-Spaltung 22 Aminosäuren kleiner),
belässt.
Im Gegensatz dazu werden die Monomere und fehlgefalteten Dimere
im Wesentlichen abgebaut. Im Test wird das Protein einem Enzymverdau
unter Verwendung von Standardbedingungen, z.B. Verdau in einem Standardpuffer
wie 50 mM Tris-Puffer, pH 8, enthaltend 4 M Harnstoff, 100 mM NaCl,
0,3% Tween-80 und 20 mM Methylamin, ausgesetzt. Der Verdau wird
bei 37°C
für eine
Größenordnung
von 16 Stunden erfolgen gelassen und das Produkt durch irgendwelche
geeigneten Mittel, vorzugsweise SDS-PAGE, visualisiert.
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Die
biologische Aktivität
der rückgefalteten
mutanten Proteine, zum Beispiel der BMPs, kann leicht durch irgendeines
einer Reihe von Mitteln bewertet werden, wie nachstehend beschrieben.
Zum Beispiel kann die Fähigkeit
des Proteins, eine endochondrale Knochenbildung zu induzieren, unter
Verwendung des gut charakterisierten subcutanen Ratten-Knochentests,
der nachstehend im Detail beschrieben ist, bewertet werden. In dem
Test wird die Knochenbildung durch Histologie sowie durch alkalische
Phosphatase und/oder Osteocalcin-Produktion gemessen. Zusätzlich induzieren
osteogene Proteine, die eine hohe spezifische Knochenbildungsaktivität haben,
wie OP-1, BMP-2, BMP-4, BMP-5 und BMP-6 auch eine alkalische Phosphatase-Aktivität in einem
auf Ratten-Osteoblasten oder Osteosarkomzellen basierenden in vitro-Test.
Solche Tests sind auf dem Fachgebiet gut beschrieben und sind hierin
nachstehend detailliert beschrieben. Siehe zum Beispiel Sabokdar
et al. (1994) Bone and Mineral 27:57-67; Knutsen et al. (1993) Biochem.
Biophys. Res. Commun. 194:1352-1358; und Maliakal et al. (1994)
Growth Factors 1:227-234). Im Gegensatz dazu induzieren osteogene
Proteine, die eine niedrige spezifische Knochenbildungsaktivität haben,
wie zum Beispiel CDMP-1 und CDMP-2, keine alkalische Phosphatase-Aktivität in dem
Zell-basierenden Osteoblasten-Test. Der Test liefert so ein einfaches
Verfahren zum Bewerten der biologischen Aktivität von BMP-Mutanten. Zum Beispiel
sind CDMP-1, CDMP-2 und CDMP-3 alle kompetent, eine Knochenbildung
zu induzieren, allerdings mit einer niedrigeren spezifischen Aktivität als BMP-2,
BMP-4, BMP-5, BMP-6 oder OP-1. Im Gegensatz dazu können BMP-2,
BMP-4, BMP-5, BMP-6 und OP-1 alle eine Gelenksknorpel-Bildung induzieren,
allerdings mit einer niedrigeren spezifischen Aktivität als CDMP-1,
CDMP-2 oder CDMP-3. Dementsprechend wird erwartet, dass eine CDMP-Mutante,
die hierin gestaltet und beschrieben wird als eine Mutante, die
kompetent ist, in dem Zell-basierenden Test eine alkalische Phosphatase-Aktivität zu induzieren,
im Ratten-Tierbiotest eine höhere spezifische
Knochenbildungsaktivität
zeigt. In ähnlicher
Weise ist eine OP-1-Mutante, die hierin gestaltet und beschrieben
wird, dass sie einen Austausch enthält der in einer korrespondierenden
Position eines CDMP-1-, CDMP-2- oder CDMP-3-Proteins vorhanden ist,
kompetent, im Ratten-Test Knochen zu induzieren, aber nicht im Zell-basierenden
Test eine alkalische Phosphatase-Aktivität zu induzieren, und daher
wird erwartet, dass sie eine höhere
spezifische Gelenksknorpel-induzierende Aktivität in einem in vivo-Gelenksknorpel-Test
hat. Wie hierin nachstehend beschrieben, verwendet ein geeigneter
in vitro-Test für
die CDMP-Aktivität
embryonale Maus-Knochenvorläufer- oder Karzinomzellen
wie ATDC5-Zellen. Siehe Beispiel 6, nachstehend.
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Die
TGFβ-Aktivität kann leicht
durch die Fähigkeit
des Proteins, das epitheliale Zellwachstum zu hemmen, bewertet werden.
Ein nützlicher,
gut charakterisierter in vitro-Test wendet Nerz-Lungenzellen oder
Melanomzellen an. Siehe Beispiel 7. Andere Tests für andere
Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
sind in der Literatur gut beschrieben und können ohne unzumutbares Experimentieren
durchgeführt
werden.
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3. Formulierung und Bioaktivität
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Die
resultierenden mutanten Proteine können an ein Individuum als
Teil einer Therapie geliefert werden, um in vivo-Ereignisse wie
die Bindungsinteraktion zwischen einem TGF-β-Superfamilie-Mitglied und einem
oder mehreren seiner verwandten Rezeptoren, aber nicht darauf beschränkt, zu
verstärken,
zu hemmen oder anderweitig zu modulieren. Die Konstrukte können in
ein Arzneimittel, wie nachstehend beschrieben, formuliert werden
und können
in morphogen wirksamen Mengen durch jedes geeignete Mittel, vorzugsweise
direkt oder systemisch, z.B. parenteral oder oral verabreicht werden.
Die resultierenden DNA-Konstrukte, die bevorzugte mutante Proteine
codieren, können
zu gentherapeutischen Zwecken auch direkt an einen Empfänger verabreicht
werden; solche DNAs können
mit oder ohne Träger-Komponenten
oder mit oder ohne Matrix-Komponenten verabreicht werden. Alternativ
können
Zellen, die mit solchen DNA-Konstrukten transferiert wurden, in
einen Empfänger
implantiert werden. Solche Materialien und Verfahren sind auf dem
Fachgebiet wohlbekannt.
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Wo
irgendeines der hier offenbarten Konstrukte direkt (z.B. lokal wie
durch Injektion an eine erwünschte
Gewebestelle) oder parenteral wie durch intravenöse, subcutane, intramuskuläre, intraorbitale,
ophtalmische, intraventrikuläre,
intracraniale, intracapsuläre,
intraspinale, intracisternale, intraperitoneale, buccale, rektale,
vaginale, intranasale oder durch Aerosol-Verabreichung geliefert
werden soll, umfasst die therapeutische Zusammensetzung vorzugsweise
einen Teil einer wässrigen
Lösung.
Die Lösung
ist vorzugsweise physiologisch verträglich, sodass zusätzlich zu
der Abgabe des erwünschten
Konstrukts an den Patienten die Lösung den Elektrolyt- und Volumen-Haushalt
des Patienten nicht anderweitig negativ beeinflusst. Das wässrige Medium
für das
therapeutische Molekül
kann daher zum Beispiel normale physiologische Kochsalzlösung (0,9%
NaCl, 0,15M), pH 7-7,4 oder andere pharmazeutisch verträgliche Salze
davon umfassen.
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Nützliche
Lösungen
für eine
orale oder parenterale Verabreichung können durch jedes der Verfahren, die
auf dem pharmazeutischen Fachgebiet wohlbekannt sind, beschrieben
zum Beispiel in Remington's
Pharmaceutical Sciences, (Gennaro, A., Hrsg.), Mack Pub., 1990,
hergestellt werden. Präparate
können
zum Beispiel Polyalkylenglycole wie Polyethylenglycol, Öle von pflanzlichen
Ursprung, hydrierte Naphthalene und dergleichen einschließen. Präparate für die direkte
Verabreichung können
insbesondere Glycerin und andere Zusammensetzungen von hoher Viskosität einschließen. Biologisch
verträgliche,
vorzugsweise bioresorbierbare Polymere, einschließlich zum
Beispiel Hyaluronsäure,
Kollagen, Tricalciumphosphat, Polybutyrat, Polylactid, Polyglycolid
und Lactid/Glycolid-Copolymere, können nützliche Arzneiträger sein,
um die Freisetzung des Morphogens in vivo zu kontrollieren.
-
Andere
potenziell nützliche
parenterale Abgabesysteme für
diese therapeutischen Moleküle
schließen Ethylenvinylacetat-Copolymerpartikel,
osmotische Pumpen, implantierbare Infusionssysteme und Liposomen ein.
Präparate
für die
Inhalationsverabreichung können
als Arzneiträger
zum Beispiel Lactose enthalten oder können wässrige Lösungen, enthaltend zum Beispiel
Polyoxyethylen-9-Laurylether,
Glycocholat und Desoxycholat, oder ölige Lösungen für die Verabreichung in der
Form von Nasentropfen oder als ein Gel, um intranasal angewendet
zu werden, sein.
-
Schließlich können die
therapeutischen Moleküle
alleine oder in Kombination mit anderen Molekülen, von denen bekannt ist,
dass sie die Gewebemorphogenese beeinflussen, d.h. Molekülen, die
zur Gewebereparatur und Regenerierung und/oder zum Hemmen einer
Entzündung
in der Lage sind, verabreicht werden. Beispiele von nützlichen
Cofaktoren für
das Stimulieren des Knochengewebewachstums in Osteoporose-Individuen
schließen
zum Beispiel Vitamin D3, Calcitonin, Prostaglandine,
Nebenschilddrüsenhormon,
Dexamethason, Östrogen
und IGF-I oder IGF-II ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Nützliche
Cofaktoren für
die Nervengewebereparatur und -regeneration können Nerven-Wachstumsfaktoren
einschließen.
Andere nützliche
Cofaktoren schließen
Symptom-lindernde Cofaktoren, einschließlich Antiseptika, Antibiotika,
antivirale und antifungale Mittel und Analgetika und Anästhetika,
ein.
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Die
therapeutischen Moleküle
können
weiter durch Zusammenmischen mit pharmazeutisch verträglichen
nicht-toxischen Arzneiträgern
und Trägerstoffen
in Arzneimittel formuliert werden. Wie vorstehend bemerkt, können solche
Zusammensetzungen für
eine parenterale Verabreichung insbesondere in der Form von flüssigen Lösungen oder
Suspensionen; für
eine orale Verabreichung insbesondere in der Form von Tabletten oder
Kapseln; oder intranasal insbesondere in der Form von Pulvern, Nasentropfen
oder Aerosolen hergestellt werden. Wo eine Adhäsion an eine Gewebeoberfläche erwünscht ist,
kann die Zusammensetzung das biosynthetische Konstrukt dispergiert
in einer Fibrinogen-Thrombin-Zusammensetzung
oder einem anderen biologischen Adhäsionsmittel einschließen, wie
es zum Beispiel in PCT
US91/09275 offenbar
ist. Die Zusammensetzung kann dann aufgepinselt, gesprüht oder
anderweitig auf die erwünschte
Gewebeoberfläche
aufgetragen werden.
-
Die
Zusammensetzungen können
für die
parenterale oder orale Verabreichung an Menschen oder andere Säuger in
therapeutisch wirksamen Mengen formuliert werden, z.B. Mengen, die
geeignete Konzentrationen des Morphons an ein Zielgewebe für eine ausreichende
Zeit liefern, um die erwünschte
Wirkung zu induzieren.
-
Wo
das therapeutische Molekül
einen Teil einer Gewebe- oder Organ-Konservierungslösung umfasst, kann jede kommerziell
erhältliche
Konservierungslösung
zum Nutzen verwendet werden. Zum Beispiel schließen nützliche Lösungen, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, die Collins-Lösung,
Wisconsin-Lösung,
Belzer-Lösung,
Eurocollins-Lösung
und Ringer-Lactatlösung
ein. Eine detaillierte Beschreibung der Konservierungslösungen und
von nützlichen
Komponenten kann zum Beispiel im
U.S.-Patent
Nr. 5,002,965 gefunden werden.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass manche der Proteinkonstrukte, zum
Beispiel jene, die auf Mitgliedern der Vg/dpp-Subgruppe basieren,
auch hohe Spiegel der Aktivität
in vivo zeigen werden, wenn sie mit einer Matrix kombiniert werden.
Siehe zum Beispiel
U.S. Patent
Nr. 5,266,683 . Die derzeit bevorzugten Matrices sind von
xenogener, allogener oder autogener Natur. Es wird jedoch in Betracht
gezogen, dass synthetische Materialien, umfassend Polymilchsäure, Polyglycolsäure, Polybuttersäure, Derivate
und Copolymere davon, auch verwendet werden können, um geeignete Matrices
herzustellen. Bevorzugte synthetische und natürlich-abgeleitete Matrixmaterialien,
ihre Herstellung, Verfahren zum Formulieren derselben mit den morphogenen
Proteinen der Erfindung und Verfahren der Verabreichung sind auf
dem Fachgebiet wohlbekannt und werden daher hierin nicht im Detail
diskutiert. Siehe zum Beispiel
U.S.-Patent
Nr. 5,266,683 . Es wird weiterhin in Betracht gezogen, dass
die Bindung an, Adhärenz
an oder Assoziation mit eine(r) Matrix oder die (der) Metalloberfläche eines
prothetischen Instruments eine Eigenschaft ist, die unter Verwendung
der Materialien und Verfahren, die hierin offenbart sind, verändert werden
kann. Zum Beispiel können
Instrumente, umfassend eine Matrix und ein osteoaktives Konstrukt
der vorliegenden Erfindung, die verstärkte Matrixadhärierende
Eigenschaften haben, als ein Langsamfreisetzungs-Instrument verwendet
werden. Der Fachmann wird die Variation und Manipulationen erkennen,
die jetzt im Licht der Lehren hierin möglich sind.
-
Wie
durch einen Fachmann anerkannt werden wird, wird die Konzentration
der Verbindungen, die in einer therapeutischen Zusammensetzung beschrieben
sind, abhängig
von einer Reihe von Faktoren, einschließlich der morphogen wirksamen
Menge, die verabreicht werden soll, der chemischen Charakteristika (z.B.
der Hydrophobizität)
der angewendeten Verbindungen und des Verabreichungswegs, variieren.
Die bevorzugte Dosierung des zu verabreichenden Arzneistoffs ist
wahrscheinlich auch von solchen Variablen wie dem Typ und Ausmaß einer
Krankheit, dem Gewebeverlust oder -defekt, dem allgemeinen Gesundheitsstatus des
bestimmten Patienten, der relativen biologischen Wirksamkeit der
ausgewählten
Verbindung, der Formulierung der Verbindung, dem Vorliegen und den
Typen von Arzneiträgern
in dem Präparat
und dem Weg der Verabreichung abhängig. In allgemeinen Worten
können
die therapeutischen Moleküle
dieser Erfindung an ein Individuum bereitgestellt werden, wo die
typischen Dosen von etwa 10 ng/kg bis etwa 1 g/kg Körpergewicht pro
Tag reichen; mit einem bevorzugten Dosisbereich, der von etwa 0,1
mg/kg bis 100 mg/kg Körpergewicht
ist.
-
II. SPEZIFISCHE, MODIFIZIERTE PROTEINMUTANTEN
-
Einige
allgemeine Typen von Konstrukten wurden hergestellt und bewertet,
um die TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinfaltung
mit Manipulationen der f2-Subdomäne zu verbessern.
Wie hierin bezeichnet, beginnt die f2-Subdomänenregion nach dem doppelten
Cys (siehe Tabelle 2, Reste 1-31). Die Basis/Ansatzregion der f2-Subdomäne besteht
aus den Resten 1-10 und 22-31.
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Im
Allgemeinen schließen
die Typen von Konstrukten, die durch die vorliegende Erfindung in
Betracht gezogen werden, Mutanten ein, in denen: (1) der C-terminale
Rest (im Allgemeinen Rest Nummer 35) mit Arg, Ser, Leu, Ala oder
Ile ersetzt ist; (2) die Zahl der hydrophilen Reste in der f2-Region
erhöht
ist; (3) die Zahl der sauren Reste in der Basisregion der f2-Subdomäne erhöht ist,
typischerweise durch Verwenden von Glu oder Asp als einen Austausch
für einen
basischen oder Amidrest an mindestens einer der Positionen 4, 6,
9, 25, 26 und 30; (4) die Zahl der eine Hydroxylgruppe tragenden
polaren Reste erhöht
ist, typischerweise durch Ersetzen von mindestens einem basischen
Rest oder einem eine Amidgruppe tragenden hydrophilen Rest in der Basisregion
(Positionen 4, 6, 9, 25, 26 und 30) mit Ser oder Thr; (5) die gesamte
oder ein Teil der f2-Region auf einen guten Rückfalter wie BMP-2 oder CDMP-2
gebracht wird; oder (6) Teil(e) der f2-Domäne mit einem Teil (Teilen)
einer f2-Subdomäne
eines guten Falters ausgetauscht werden. Der Fachmann wird anerkennen, dass
diese spezifischen Reste nicht limitierend sind und als beispielhafte
Reste bereitgestellt werden.
-
Die
Lehren der vorliegenden Erfindung können auch mit den Modifikationen
kombiniert werden, die in zusammen anhängigen Anmeldungen beschrieben
sind [Anw. Registrierungsnr. STD-075 und Registrierungsnr. STK-077,
hiermit am gleichen Datum angemeldet].
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Eigenschaften von natürlichen BMPs oder von anderen
Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
von Proteinen, einschließlich
der Heterodimere und Homodimere davon, durch Modifizieren der f2-Subdomäne eines
natürlichen
Proteins verändert,
um eine oder mehrere biologische Eigenschaft(en) eines BMP- oder
TGF-β-Superfamilie-Mitglieds
zu ändern.
Als ein Ergebnis dieser Entdeckung ist es möglich, TGF-β-Superfamilie-Proteine zu gestalten,
die (1) rekombinant in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen,
die unter Verwendung von Polypeptid- oder Nucleotid-Synthesegeräten synthetisiert
werden, exprimiert werden; (2) veränderte Faltungseigenschaften
haben; (3) unter neutralen pH-Werten, einschließlich aber nicht beschränkt auf
physiologisch verträgliche
Bedingungen, eine veränderte
Solubilität haben;
(4) veränderte
isoelektrische Punkte haben; (5) eine veränderte Stabilität haben;
(6) eine veränderte Gewebe-
oder Rezeptorspezifität
haben; (7) eine umgestaltete, veränderte biologische Aktivität haben; und/oder
(8) veränderte
Bindungs- oder Adhärenzeigenschaften
gegenüber
festen Oberflächen
wie biologisch verträglichen
Matrices oder Metallen, aber nicht darauf beschränkt, haben. Daher kann die
vorliegende Erfindung Mechanismen zum Gestalten von Schnellfreisetzungs-,
Langsamfreisetzungs- und/oder zeitlich festgelegte Freisetzungs-Präparaten,
die ein bevorzugtes Proteinkonstrukt enthalten, bereitstellen. Andere
Vorteile und Eigenschaften werden aus den nachstehenden Lehren ersichtlicht
werden. Darüber
hinaus können
unter Ausnutzen der hierin offenbarten Entdeckungen modifizierte
Proteine, die veränderte
Oberflächenbindungs/Oberflächen-Adhärenz-Eigenschaften
haben, gestaltet und ausgewählt
werden. Die Oberflächen
von bestimmter Signifikanz schließen feste Oberflächen, die
natürlich
vorkommend sein können,
wie Knochen; oder poröse
partikuläre
Materialien wie Kollagen oder andere biologisch verträgliche Matrices;
oder die gefertigten Oberflächen
von prothetischen Implantaten, einschließlich Metalle, ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Wie hierin in Betracht gezogen, kann nahezu jede Oberfläche auf
eine unterschiedliche Bindung von Konstrukten getestet werden. Daher
umspannt die vorliegende Erfindung eine Vielfalt von funktionellen
Molekülen,
die Änderungen
in ihren Oberflächenbindungs/Oberflächen-Adhärenz-Eigenschaften
haben, wodurch sie solche Konstrukte nützlich für veränderte in vivo-Anwendungen,
einschließlich,
Langsamfreisetzungs-, Schnellfreisetzungs- und/oder festesetzte
Zeit-Freisetzungs-Präparate,
machen.
-
Der
Fachmann wird anerkennen, dass das Kombinieren von irgendeiner oder
mehreren der oben rezitierten Eigenschaften spezifische Möglichkeiten
bereitstellt, um die Verwendungen von maßgeschneiderten Proteinen (und
der DNAs, die dieselben codieren) zu manipulieren. Zum Beispiel
kann die Eigenschaft einer veränderten
Stabilität
ausgenutzt werden, um den Durchsatz eines Proteins in vivo zu manipulieren.
Darüber hinaus
gibt es im Fall von Proteinen, die auch Eigenschaften wie eine veränderte Rückfaltung
und/oder Funktion haben, wahrscheinlich eine Querverbindung zwischen
Faltung, Funktion und Stabilität.
Siehe zum Beispiel Lipscomb et al., 7 Protein Sci. 765-73 (1998);
und Nikolova et al., 95 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 14675-80 (1998).
Zu Zwecken der vorliegenden Erfindung können Stabilitäts-Änderungen
routinemäßig unter
Verwendung von wohlbekannten Techniken des Circulardichroismus,
von anderen Anzeichen der Stabilität als eine Funktion der Denaturierungsmittel-Konzentration
oder Temperatur überwacht
werden. Man kann auch eine Routine-Scanningkalorimetrie verwenden.
In ähnlicher
Weise gibt es wahrscheinlich eine Querverbindung zwischen jeder
der vorhergehenden Eigenschaften und der Eigenschaft der Solubilität. Im Fall
der Solubilität
ist es möglich,
diese Eigenschaft zu manipulieren, sodass ein Proteinkonstrukt unter
physiologisch vertraglichen Bedingungen entweder mehr oder weniger
löslich
ist und es folglich leicht diffundiert beziehungsweise lokalisiert
bleibt, wenn es in vivo verabreicht wird.
-
Zusätzlich zu
den vorher erwähnten
Verwendungen der Proteinkonstrukte mit veränderten Eigenschaften können jene
mit einer veränderten
Stabilität
auch zum praktischen Nutzen für
Haltbarkeit-, Lagerungs- und/oder Lieferungserwägungen verwendet werden. Darüber hinaus
kann auf einem verwandten Gebiet eine veränderte Stabilität die Dosierungserwägungen auch
direkt beeinflussen, wodurch zum Beispiel die Kosten einer Behandlung
reduziert werden.
-
Eine
besonders signifikante Klasse von Konstrukten sind jene, die eine
veränderte
Bindung an solubilisierte Trägerstoffe
oder Arzneiträger
aufweisen. Als ein nicht-limitierendes Beispiel erlaubt ein verändertes BMP,
das eine verstärkte
Bindung an einen solubilisierten Trägerstoff wie Hyaluronsäure aufweist,
dem Fachmann, ein injizierbares Präparat ohne Verlust oder Verdünnung des
BMP durch entweder Diffusion oder Körperflüssigkeiten an eine defekte
Stelle zu verabreichen. Daher wird die Lokalisierung maximiert.
Der Fachmann wird die Variationen anerkennen, die durch die vorliegenden
Lehren ermöglicht
wurden. In ähnlicher Weise
kann eine andere Klasse von Konstrukten ausgenutzt werden, die eine
veränderte
Bindung an Körper/Gewebekomponenten
haben. Als ein nicht-limitierendes
Beispiel kann ein verändertes
BMP, das eine verminderte Bindung an einen in-situ-Inhibitor hat,
verwendet werden, um die Reparatur von bestimmten Geweben in vivo
zu verstärken.
Es ist auf dem Fachgebiet wohlbekannt, dass zum Beispiel ein Knorpelgewebe
mit bestimmten Proteinen assoziiert ist, die in Körperflüssigkeiten
und/oder im Knorpel per se gefunden werden, die die Aktivität der nativen
BMPs hemmen können.
Chimere Konstrukte mit veränderten
Bindungseigenschaften können
jedoch die Wirkungen dieser in-situ-Inhibitoren überwinden, wodurch die Reparatur
verstärkt
wird usw. Der Fachmann wird die Variationen anerkennen, die durch
die vorliegenden Lehren ermöglicht
wurden.
-
Mutanten
von OP-1, einem TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Protein,
können
jede der folgenden sein, einschließlich konservative Varianten
davon, wobei die Zahl auf die Restposition der Mutation hinweist,
gefolgt vom ersetzten Aminosäurerest
(Einzelbuchstaben-Code), gefolgt von einem Pfeil und dem Einzelbuchstaben-Code
des austauschenden Rests.
-
-
In
der Nomenklatur, die die SEQ ID NO: 39 umschließt, ist die OP-1-Mutante eine
der folgenden:
-
Mutanten
von anderen TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteinen
können
auch Austausche enthalten, die mindestens an einer der Positionen
4, 6, 9, 25, 26, 30 in einem schwachen Rückfalter-Protein auftreten, einschließlich Varianten
und Chimeren davon, darunter jedes von: BMP-5
-
Zusätzlich kann
jede dieser Mutanten auch einen Austausch des C-terminalen Rests
gegen einen von: Arginin, Serin, Leucin, Isoleucin oder Alanin einschließen.
-
Austausche
können
auch an mindestens einer der folgenden Positionen 4, 6, 9, 24, 25,
29 in jedem der anderen TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine
(SEQ ID NOs: 29-33) oder NODAL (SEQ ID NO: 25); an mindestens einer
der folgenden Positionen 4, 6, 9, 25, 26, 30 in UNIVIN (SEQ ID NO:
34); und an mindestens einer der folgenden Positionen 4, 6, 9, 26,
27 und 31 in BMP-9 (SEQ ID NO: 7) und Dorsalin (SEQ ID NO: 11) erfolgen.
-
Die
TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Mutanten
werden durch rekombinante, chemosynthetische oder biosynthetische
Mittel kreiert, die das Verwenden von Nucleinsäuremolekülen einschließen, einschließlich DNA-, RNA-
und PNA (Peptid-Nucleinsäure)-Moleküle, die
eines der ausgetauschten TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine der Erfindung
sowie natürliche
oder modifizierte Aminosäuren
codieren. Der Austausch kann in Form des Ersetzens eines nicht-sauren
Rests mit einem sauren Rest wie Glutaminsäure oder Asparginsäure an einer
oder mehreren dieser Positionen erfolgen. Alternativ kann der Austausch
auch das Ersetzen einer Aminosäure
mit Serin oder Threonin an einer oder mehreren dieser Positionen
in der Peptidsequenz einschließen.
Austausche können
auch das Ersetzen des C-terminalen
Rests mit Arginin umfassen. Dies kann durch Austauschen des Nucleotids
im Triplett gemacht werden, um eines der folgenden zu kreieren:
AGA, AGG, CGG, CGC, CGA oder CGU. Eine TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Mutante
kann irgendeine oder jede Kombination der obigen Austausche enthalten.
-
Die 4A und 4B sind
schematische Zeichnungen von verschiedenen Mutanten und ihrer Rückfaltungs-
und biologischen Aktivitätseigenschaften.
In der Figur repräsentiert
die dicke durchgehende Linie OP-1 (Reste 330-431 der SEQ ID NO:
39), die dünne
durchgehende Linie repräsentiert
CDMP-2/GDF-6 (SEQ ID NO: 84) oder GDF-5 (SEQ ID NO: 83) und die
unterbrochene Linie repräsentiert
BMP-2 (SEQ ID NO: 49). Mutante Konstrukte sind in der 4A dargestellt, und individuelle Sequenz-Mutanten
sind in 4B dargestellt. In der Figur
werden die individuellen Rest-Änderungen
durch den austauschenden Rest in der Figur angezeigt. Die Rest-Nummerierung ist,
wie oben beschrieben, zählend
vom ersten Rest nach dem Cystein-Doppel in Finger-2. Zum Beispiel
ist die Mutante H2233 OP-1(25R>E
26N>D 30R>E 35H>R). In ähnlicher
Weise hat die Mutante H2447 alle Änderungen in H2233 und hat
zusätzlich
1A>V 4Q>E 6N>S. Die Mutante H2433
ist OP-1(4Q>K 35H>R), und die Mutante
H2456 ist OP-1(4Q>E
6N>S 25R>E 26N>D 30R>E 35H>R).
-
Tabelle
2 liefert die Finger-2-Subdomäne-Sequenzen
von verschiedenen osteogenen Proteinen und mutanten Varianten-Konstrukten
davon, beginnend mit dem ersten Rest nach dem Cystein-Doppel, und
die den natürlichen
Sequenzen, wie nachstehend beschrieben, entsprechen. In der Tabelle
sind die Reste, die sich von OP-1 unterscheiden, unterstrichen.
Ein chimeres Konstrukt ist H2421: Reste 1-20 von GDF-5 (SEQ ID NO: 15)
und Reste 21-34 von OP-1 (SEQ ID NO: 39). Ein anderes Konstrukt
ist H2406: Res. 1-10 von CDMP, (CMP-2) (SEQ ID NO: 10) und Res.
11-34 von OP-1 (SEQ ID NO: 39). Ein anderes Konstrukt ist H2410:
Res. 1-35 von BMP-2 (SEQ ID NO: 2). Ein anderes Konstrukt ist H2418:
Res. 1-7 sowie Res. 25-35 von GDF-6 (SEQ ID NO: 16) und Res. 8-24
von OP-1 (SEQ ID NO: 39). Alle anderen Konstrukte entsprechen in
der Sequenz OP-1 (SEQ ID NO: 39) mit einer oder mehreren individuellen
Aminosäureänderung(en),
angezeigt durch die fettgedruckten Reste, die einer oder mehreren
der Positionen 1, 4, 6, 7, 25, 26, 30, 31, 35 in der Tabelle und
den Resten 397, 400, 402, 403, 421, 422, 426 und 431 in SEQ ID NO:
39 entsprechen.
-
-
Für jede hierin
aufgelistete Mutante wurde die Rückfaltung
unter Verwendung von mindestens einem der hierin beschriebenen Parameter
gemessen (siehe z.B. Beispiel 4). Alle zitierten Werte wurden gegen
einen bekannten guten Rückfalter,
z.B. CDMP-2 oder BMP-2, gemessen, der ungefähr mindestens 25% Dimer bei einer
Rückfaltung
ohne zusätzliche
Reinigung ergibt. Die Werte sind in Tabelle 3 (nachstehend) und
in
4 wie folgt dargestellt: (+++)
= > 25%; (++) = 5-25%;
(+) = 1-5%; (+/–)
= < 1%, wobei natürliches
CDMP-2 und BMP-2 je einen +++ Rückfaltungswert
haben. Die Aktivität
wurde im auf Osteosarkomzellen basierenden Test gemessen, der auch
ein Maß für die Knochen-induzierende
Aktivität
ist. Das heißt,
OP-1 und BMP-2 können in
diesem Zell-basierenden Test eine alkalische Phosphatase-Aktivität induzieren,
aber CDMP-2 und CDMP-1 können
dies nicht. Trotzdem sind alle vier Proteine kompetent, die vollständige Kaskade
von morphogenen Ereignissen zu induzieren, die im subcutanen Rattentest
in einer endochondralen Knochenbildung resultieren (Beispiel 8).
Im Zell-basierenden Test von Beispiel 5 ist die gemessene Aktivität die alkalische
Phosphatase-Aktivität,
festgestellt durch die optische Dichte bei 405 nm. Der gezeigte
hOP-1 Wert ist vom Säugerzellen-produzierten
Protein. „N/A" bedeutet „nicht
getestet". Die Figur-Werte
sind wie folgt: (+++) = > 1
,2; (++) 0,8-1,2; (+) = 0,4-0,8; (+/–) = < 0,4, wobei das
natürliche
hOP-1 einen +++ biologischen Aktivitätswert hat. TABELLE 3
Mutante | Faltung | ROS | Bemerkungen |
| | | |
WtOP1 | +/– | N/A | OP-1
ist ein schwacher Rückfalter |
BMP-2
CDMP-2
GDF-5 | +++
+++
+++ | +++
+/–
+/– | natürliche
gute
Rückfalter |
H2177 | + | N/A | OP-1
mit 13 GDF-5-abstammenden Resten faltet rück |
H2406
H2421 | +/–
+/– | N/A
N/A | CDMP-2
mit 11 OP-1-abstammenden Resten versagt
GDF-5 mit 6 OP-1-Resten
versagt |
H2247
H2464
H2467 | +
+
+ | +++
N/A
N/A | verbesserte
Faltung mit C-terminalem Austausch von H |
H2234
H2233
H2457 | +½
++
++½ | N/A
+++
+++ | bessere
Faltung mit zusätzlichen
E-, D-Austauschen |
H2443
H2418
H2447
H2456
H2460 | +++
+++
+++
+++
+++ | ++
++
++½
++½ | beste
Rückfaltung,
wenn stromaufwärts
auch N durch S oder T ausgetauscht wird |
H2475 | ++ | +++ | dieselben
Austausche in BMP-5 verbessern auch Rückfaltung |
-
Wie
in den 4A und 4B gezeigt,
erhöht
das Ersetzen des C-terminalen Rests von OP-1 die Rückfaltung
des Proteins. Chimere Mutanten, die die Heel- und Finger-1-Subdomänen eines
guten Rückfalters austauschen
aber einen OP-1 Finger-2
bewahren, verbessern die Rückfaltungseigenschaften
des Proteins nicht wesentlich (siehe z.B. H2360, H2362, H2331, H2383).
Das Austauschen einer Finger-2-Subdomäne eines guten Rückfalter
verbessert jedoch die Rückfaltung.
Mutante Morphogene wie H2410, H2389 und H2471 sind besonders anschauliche
Beispiele, wie Morphogen-Domänen
rekombiniert werden können,
um variante Formen von Morphogenen zu produzieren, die neue oder
veränderte
Eigenschaften oder Aktivitäten
haben. Zum Beispiel bewahrt im Zell-basierenden Test (H2418) das
Ersetzten von nur der Basis von Finger-2 mit jener eines guten Rückfalters
(wie CDMP-2) und Bewahren der Spitzenregion von OP-1 (Positionen
10-20) die Bindungsspezifität
von OP-1 zusätzlich
zum Verbessern der Rückfaltung.
-
Zusätzliche
Modifikationen wurden durch Mutieren von individuellen Codons erhalten,
um individuelle Aminosäuren
zu ändern.
Das Minimieren der Änderungen
in der Finger-2-Basisregion auf einen, zwei oder drei saure Rest-Austausche
war gleich gut im Verbessern der Rückfaltung und Bewahrung der
OP-1-Bindungsspezifität
(siehe z.B. H2447 und H2443 in 4B und
H2456 in den Tabellen 2 und 3). Schließlich verbesserte das Austauschen
eines eine Hydroxylgruppe tragenden Rests mit einem positiv geladenen
oder eine Amidgruppe tragenden Rest auch die Rückfaltung (H2456). Das Ersetzen
in H2456 von Gln4 von OP-1 mit dem Glu an Position 4 von BMP-2 verbesserte
auch die Rückfaltung.
Zusätzlich
scheinen die positive Ladung oder Prolin, die/das dem Cystein-Doppel
vorangeht, nicht signifikant zu den Rückfaltungseigenschaften des
Proteins in vitro beizutragen, da das Ändern der Sequenz „KP", die dem „CC"-Doppel vorangeht,
zu „NS" eine geringe oder
keine signifikante Wirkung hatte.
-
Zusätzliche
Beispiele von Morphogenmodifikationen sind in Tabelle 2 gezeigt.
Im Gegensatz zu OP-1 sind manche Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
wie BMP-2, CDMP-2 und DGF-5 gute Rückfalter und haben eine angeborene
Fähigkeit,
in einem Standard-Proteinrückfaltungsprotokoll
rückzufalten.
Verschiedene Mutanten der osteogenen Subgruppe der TGF-β-Superfamilie-Mitglied-Proteine
wurden konstruiert, um zu bestimmen, welche Aminosäurereste
geändert
werden können,
um die Rückfaltungsfähigkeit
eines schwachen Rückfalterproteins
zu verbessern. Zum Beispiel wurde OP-1 in seiner Finger-2-Subdomäne so modifiziert, dass
es 13 Aminosäuren
enthielt, die an den entsprechenden Positionen in GDF-5 gefunden
werden. Das resultierende mutante variante Protein von OP-1 zeigte
eine verbesserte Rückfaltungsfähigkeit
gegenüber
dem Wildtyp-OP-1-Protein (siehe H2177 in den Tabellen 2 und 3).
Ebenso wurde die Rückfaltungsfähigkeit
des Wildtyp-MBP-5 in einer mutanten Variante verbessert, in der
bestimmte Aminosäurereste
der Finger-2-Subdomäne
mit Glutaminsäure,
Asparginsäure,
Arginin und Alanin ersetzt wurden (siehe H2475 in den Tabellen 2 und
3). Im Gegensatz dazu wurde die Rückfaltungsfähigkeit verringert, wenn CDMP-2
modifiziert wurde, so dass es 11 Aminosäuren von der OP1 Finger-2-Subdomäne enthielt
(siehe H2406 in den Tabellen 2 und 3), oder wenn GDF-5 modifiziert
wurde, dass es 6 Aminosäuren
der OP-1 Finger-2-Subdomäne
enthielt (siehe H2421 in den Tabellen 2 und 3). Die Änderungen
in der CDMP-2-Mutante H2406 und der GDF-5-Mutante H2421 in der Tabelle 2 bilden
im Prinzip eine Region der Finger-2-Subdomäne von OP-1 wieder (siehe Regionen
der Finger-2-Aminosäuresequenzen
von H2406 und H2421 in Tabelle 2).
-
Basierend
auf den Beobachtungen von Wildtypproteinen und mutanten Varianten
davon wurden selektivere Aminosäurerestaustausche
in der Finger-2-Subdomäne von OP-1
gemacht und auf ihre Wirkung auf die Rückfaltung bewertet. Solch eine
selektive Finger-2-Subdomäne-Mutagenese
des osteogenen OP-1-Proteins
wird durch die Daten in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 2 zeigt die Aminosäuresequenzen
der Finger-2-Subdomäne
von verschiedenen osteogenen Proteinen und mutanten Varianten davon.
In Tabelle 2 unterscheiden sich alle Aminosäurereste, die unterstrichen
sind, vom korrespondierenden Rest im Wildtyp-OP-1. Die Reste, die in Tabelle 2 nicht
unterstrichen sind, entsprechen den natürlichen Aminosäureresten,
die im Wildtyp-OP-1 gefunden werden. Das Austauschen des C-terminalen
Histidins von OP-1 mit einem Arginin (R, wie in natürlichen
guten osteogenen Rückfalter-Proteinen
wie CDMP-2, GDF-5 und BMP-2 gefunden) verstärkte die Rückfaltungsfähigkeit (siehe mutante Konstrukte
H2247, H2464 und H2467 in den Tabellen 2 und 3). Das Vermehren der
negativ geladenen Reste in der C-terminalen Finger-2-Subdomänenregion
von OP-1 zum Beispiel durch Austauschen von Glutaminsäure (E)
oder Asparginsäure
(D), wie sie in osteogenen guten Rückfalter-Proteinen gefunden
werden, verstärkte
die Rückfaltungsfähigkeit
(siehe zum Beispiel H2234, H2233 und H2457 in den Tabellen 2 und
3). Die besten Rückfalter
haben mehr negative Ladungen in der C-terminalen Finger-2-Subdomäne und auch
einen relativ hohen Gesamtgehalt von geladenen Resten. Eine weitere
Verbesserung in der Rückfaltungsfähigkeit
wurde auch durch Steigern der Zahl der eine Hydroxylgruppe tragenden
polaren Reste in der Finger-2-Subdomäne von OP-1 erreicht. Zum Beispiel
verstärkte
zusätzlich
zu den oben erwähnten
Austauschen das Austauschen der eine Hydroxylgruppe tragenden polaren
Aminosäurereste Serin
(S) oder Threonin (T) gegen das am weitesten stromaufwärts gelegene
Aspargin (N) in der Finger-2-Subdomäne die Rückfaltung (siehe H2443, H2418,
H2447, H2456 und H2460 in den Tabellen 2 und 3).
-
Mutanten
mit einer guten ROS-Aktivität
wie H2247, H2233, H2457 und H2475 enthalten das ursprüngliche
Peptid Leu-Asn-Ala (Reste 5, 6, 7). Andere OP-1-Mutanten, die etwas besser falten, enthalten
das modifizierte Peptid Leu-Ser-Ala, wie es in BMP-2, H2456 und
H2460 gefunden wird, aber diese Proteine sind im ROS-Test etwas weniger
aktiv. Siehe Tabelle 3. Daher leistet das Aspargin im Leu-Asn-Ala-Peptid einen
positiven Beitrag im ROS-Test.
-
Als
ein zusätzlicher
Repräsentant
der OP-1-verwandten BMPs wurde die BMP-5-Mutante H2475 (die mit
88% Identität
in der 7-Cysteine-Domäne
in der Sequenz sehr ähnlich
zu OP-1 ist) exprimiert. In seiner nicht modizifierten Form faltete
BMP-5 genau wie OP-1 nicht rück.
Nachdem dieselben Änderungen
in den Finger-2 eingebracht wurden, die eine Rückfaltung von OP-1 ermöglichten,
wurde ein brauchbarer Rückfaltungsertrag erhalten. 3B zeigt die BMP-5 Nucleotidsequenz und ihre Änderungen
für die
Rückfaltung.
Im Fall von BMP-5 war die anfängliche Änderung
am C-Terminus, Histidin zu Arginin, nicht ausreichend für eine Rückfaltung.
Daher wurden drei saure Reste in der Nähe eingebracht, die sich als
günstig
für eine
Rückfaltung
von OP-1 erwiesen hatten. Dies wurde durch Spleißen von BMP-5 mit der C-terminalen
Sequenz von OP-1 gemacht, die auch die zusätzliche Serin-zu-Alanin-Änderung
einbrachte. Dieses Konstrukt wurde in einem ROS-Test getestet und
hatte eine Aktivität,
die gleich wie oder besser als die erfolgreichen OP-1-Varianten
wie H2471 (mutantes OP-1 mit CDMP-2 Finger-2) war. CDMP-2, das als
Kontrolle getestet wurde, zeigte keine Aktivität.
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Diese
modifizierten Protein-Mutanten sind löslicher als ihre nicht modifizierten
Gegenstücke.
Zum Beispiel zeigte die Mutante H2223, die mutantes H2233 (siehe
Tabelle 2) ohne die Prodomäne
ist und die in CHO-Zellen etabliert wird, einen überraschenden Anstieg in der
Solubilität
im Vergleich zum reifen Wildtyp-OP-1. H2223 ist eine OP-1-Mutante
mit vier Aminosäureaustauschen,
25R>E 26N>D 30R>E 35H>R, gezählt vom
ersten Rest ab den doppelten Cysteinen. Die mutanten und Wildtyp-Morphogene
wurden lyophilisiert und danach in PBS bei pH 7,4 oder pH 7,0 solubilisiert.
Nach 40 Stunden bei Zimmertemperatur wurden die Proben abzentrifugiert,
um jegliches ungelöste
Protein zu sammeln, und der resultierende Überstand wurde einer SDS-PAGE-Analyse
unterzogen. Ein signifikanter Teil der lyophilisierten H2223-Mutante
wurde im PBS-Puffer solubilisiert, wohingegen das Wildtyp-OP-1 bei
neutralem pH nahezu unlöslich
war. Das Einbringen von geladenen Resten, um mutante TGF-β-Superfamilie-Proteine
zu kreieren, scheint die Solubilität jener Proteine zu verbessern.
Man kann weiterhin erwarten, dass diese erhöhte Solubilität die erhöhte Aktivität im ROS-Test
im Vergleich zum Wildtyp-OP-1 bedingen könnte.
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Wo
geladene Reste in ihrer Polarität
umgekehrt wurden, beeinflusste es den isoelektrischen Punkt des Proteins,
obwohl seine Aktivität
in einem ROS-Test nicht verändert
worden sein musste. Die Mutanten H2456, H2457 und H2460 wurden rückgefaltet,
gereinigt und auf einem isoelektrischen Fokussierungsgel analysiert. Diese
Mutanten unterschieden sich nur durch eine oder zwei geladene Aminosäure(n) (nahe
beim Cystein 4 und Cystein 5 gelegen, wo sich Heel und Finger-2
treffen). H2460, das einen saueren Rest weniger hat als H2456, fokussierte
in einem basischeren Bereich als H2456. Ebenso fokussierte H2457,
das einen basischen Rest weniger hat als H2456, in einem saureren
Bereich als H2456. Das Einbringen der Glutaminsäure anstelle von Arginin und
das Einbringen von Asparginsäure
anstelle von Aspargin resultierten in einer Verschiebung des isoelektrischen
Punkts zum sauren pH. Dies kann in einer verbesserten oder veränderten
Solubilität
resultieren, die als eine Kompensierung für das Fehlen der Glycosylierung
in einem bakteriell produzierten Protein erwünscht sein kann.
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Solche
Ladungsmodifizierungen können
auch in der Reinigung von Heterodimeren hilfreich sein. Wenn die
zwei Untereinheiten in den Heterodimeren verschiedene Bindungsaffinitäten aufgrund
ihrer Nettoladung haben, können
die drei Spezies, die aus einem gemischten Rückfaltungsexperiment resultieren
(d.h. Homodimere von jeder Untereinheit und das Heterodimer) auf
einer Säule
leicht von einander getrennt werden.
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Die
Anwendung der Erfindung wird aus den folgenden Beispielen noch vollständiger verstanden
werden, die hierin nur zur Illustration dargelegt werden und nicht
in irgendeiner Weise als die Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollten.
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III. BEISPIELE
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BEISPIEL 1. Synthese eines beispielhaften
mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: eine BMP-Mutante
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3A zeigt die Nucleotid- und entsprechende Aminosäuresequenz
für die
C-terminale sieben-Cysteine-Domäne
von OP-1. Die Kenntnis dieser Sequenzen ermöglicht die Identifizierung
von nützlichen
Restriktionsstellen für
das Manipulieren in Mutationen durch zum Beispiel Kassettenmutagenese
oder das wohlbekannte Verfahren von Kunkel (Mutagenese durch Primerverlängerung
unter Verwendung von m13-abgeleiteten einzelsträngigen Matrizen) oder durch
die wohlbekannten PCR-Verfahren, einschließlich der Überlappungsverlängerung.
Eine beispielhafte Mutante von OP-1 ist H2460 mit 4 Aminosäureänderungen
in der Finger-2-Subdomäne und einer
Aminosäureänderung
in der letzten C-terminalen Aminosäure, konstruiert wie nachstehend
beschrieben. Es wird vom Fachmann verstanden, dass das beschriebene
Mutageneseprotokoll nur beispielhaft ist, und dass andere Mittel
für das
Kreieren der Konstrukte der Erfindung auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und gut beschrieben sind.
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Vier
Aminosäureänderungen
wurden in die OP-1-Finger-2-Subdomänensequenz
durch Polymeraseketten reaktions-Standard reaktionen unter Verwendung
der Überlappungsverlängerungstechnik
eingebracht, was in der OP-1-Mutante
H2460 resultierte. Die vier Änderungen
in der Finger-2-Region waren N6>S,
R25>E, N26>D und R30>E. Diese Mutante enthielt
auch eine weiter Änderung,
H35>R, des C-terminalen
Rests. Die Matrize für
diese Reaktionen war die reife Domäne eines Wildtyp-OP-1-cDNA-Clons,
der in einen E. coli-Expressionsvektor inseriert worden war, der
mit einem ATG-Startcodon am Beginn der reifen Region gestaltet worden
ist. Das ATG war durch PCR unter Verwendung eines synthetischen
Oligonucleotids der folgenden Sequenz: ATG TCC ACG GGG AGC AAA CAG
(SEQ ID NO: 36), codierend MSTGSKQ (SEQ ID NO: 37), als Vorwärtsprimer
eingebracht worden. Die PCR-Reaktion wurde in Kombination mit einem
geeigneten Rückwärtsprimer
durchgeführt,
der komplementär
zu der 3'-codierenden
Region der cDNA ist.
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Um
die Finger-2-Mutante H2460 zu konstruieren, wurde ein PCR-Fragment,
das den modifizierten Finger-2 codiert, in einer PCR-Standardreaktion
unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen PCR-Kits und Befolgen
der Anweisungen des Herstellers unter Verwendung von synthetischen
Oligonucleotiden als Primer hergestellt.
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Um
die N6>S-Änderung
zu erhalten, wurde ein Vorwärtsprimer
(Primer #1) der Sequenz GCG CCC ACG CAG CTC AGC OCT ATC TCC GTC
CTC (SEQ ID NO: 70) verwendet, der die Aminosäuresequenz APTQLSAISVL (SEQ
ID NO: 71). codiert.
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Für die Änderungen
nahe des C-Terminus wurde ein Rückwärtsprimer,
der 43 Nucleotide lang ist (Primer #2), verwendet, der die R25>E und N26>D und R30>E und C-terminalen
H35>R Änderungen
einbrachte. Dieser Primer #2 hatte die Sequenz:
CTA TCT GCA
GCC ACA AGC TTC GAC CAC CAT GTC TTC GTA TTT C (SEQ ID NO: 72), die
das Komplement der codierenden Sequenz G AAA TAC GAA GAC ATG GTG
GTC GAA OCT TGT GGC TGC AGA TAG (SEQ ID NO: 73) ist, die die Aminosäuren KYEDMVVEACGCR
stop (SEQ ID NO: 74) codiert.
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Das
Fragment mit den Finger-2- und C-Terminus-Mutationen wurde dann
mit einem anderen PCR-Fragment kombiniert, das den stromaufwärts liegenden
Teil des reifen OP-1 mit N-Terminus, Finger-1- und Heel-Subdomänen codiert.
Das letztere PCR-Fragment, das den N-Terminus, die Finger-1- und
Heel-Subdomänen
codiert, wurde wieder unter Verwendung eines OP-1-Expressionsvektors
für E.
coli als Matrize konstruiert. Der Vektor enthielt ein OP-1-cDNA-Fragment,
das das reife OP-1-Protein
angeheftet an einen T7-Promotor und eine Ribosomenbindungsstelle
für die
Expression unter der Kontrolle entweder eines T7-Promotors in einem
geeigneten Wirt oder unter der Kontrolle eines trp-Promotors codiert.
In diesem T7-Expressionsvektor,
Pet 3d (Novagen Inc., Madison, WI) ist die Sequenz zwischen dem
T7-Promotor an der XbaI-Stelle und dem ATG-Codon des reifen OP-1
wie folgt: TCTAGAATAATTTTGTTTAACCTTTAAGAAGGAGATATACG ATG (SEQ ID
NO: 75).
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Diese
zweite PCR-Reaktion wurde mit einem Vorwärtsprimer (Primer #3), TAA
TAC GAC TCA CTA TAG G (SEQ ID NO: 76), der in der T7-Promotorregion
primt, und einem Rückwärtsprimer
(Primer #4), der mit dem Primer #1 überlappt und die Nucleotidsequenz
OCT GAG CTG CGT GGG CGC (SEQ ID NO: 77) hat, die das Komplement
zu der codierenden Sequenz GCG CCC ACG CAG CTC AGC (SEQ ID NO: 78),
codierend APTQLS (SEQ ID NO: 79), ist, geprimt.
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In
einer dritten PCR-Reaktion, der tatsächlichen Überlappungsextensions-Reaktion, wurden
Teile der obigen zwei PCR-Fragmente kombiniert und durch PCR amplifiziert,
was in einem einzelnen Fragment resultiert, das die vollständige reife
OP-1-Region enthält.
Für diese
Reaktion wurde der Primer #3 als Vorwärtsprimer verwendet, und ein
neuer Primer (#5) wurde als ein Rückwärtsprimer mit der folgenden
Sequenz GG ATC CTA TCT GCA GCC ACA AGC (SEQ ID NO: 80) verwendet,
der das Komplement ist zu der codierenden Sequenz OCT TGT GGC TGC
AGA TAG GAT CC (SEQ ID NO: 81), die ACGCR stop (SEQ ID NO: 82).
codiert. Dieser Primer fügt
auch eine praktische 3'-BamHI-Stelle
für das
Inserieren des Gens in den Expressionsvektor hinzu.
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Das
resultierende Fragment, das das vollständige mutante Gen trägt, das
aus der Überlappungsextensions-PCR
resultiert, wurde in einen kommerziellen Clonierungsvektor cloniert,
der für
das Clonieren von PCR-Fragmenten gestaltet ist, wie pCR2.1-topo-TA
(Invitrogen Inc., Carlsbad CA). Das clonierte PCR-Fragment wurde
durch Restriktionsverdau mit XbaI und BamHI gewonnen und in die
XbaI- und BamHI-Stellen eines kommerziell erhältlichen T7-Expressionsvektors
wie Pet3d (Novagen Inc., Madison WI) inseriert.
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BEISPIEL 2. E. coli-Expression eines beispielhaften
mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: Expression einer BMP-Mutante
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Transformierte
Zellen wurden in SPYE 2YT-Standardmedien, 1:1-Verhältnis (siehe
zum Beispiel Sambrook et al.) bei 37°C unter Standard-Kulturbedingungen
gezüchtet.
Die heterologe Protein-Überexpression produzierte
typischerweise innerhalb von 8-48 Stunden Einschlusskörper. Die
Einschlusskörper
wurden wie folgt isoliert und solubilisiert. Ein Liter Kulturflüssigkeit
wurde zentrifugiert, um die Zellen zu gewinnen. Die Zellen im resultierenden
Pellet wurden dann in 60 ml 25 mM Tris, 10 mM EDTA, pH 8,0 (TE-Puffer)
+ 100 μg/ml Lysozym
resuspendiert und bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert. Die Zellsuspension wurde dann auf Eis gekühlt und
mit Ultraschall behandelt, um die Zellen zu lysieren. Die Zell-Lyse
wurde durch mikroskopische Untersuchung abgesichert. Das Volumen
des Lysats wurde mit TE-Puffer
auf ungefähr
300 ml angepasst, dann zentrifugiert, um ein Einschlusskörper-Pellet zu erhalten.
Das Pellet wurde durch 2-4 aufeinanderfolgende Resuspensionen in
TE-Puffer und Zentrifugieren gewaschen. Das gewaschene Einschlusskörper-Pellet wurde durch Denaturierung
und Reduktion in 40 ml 100 mM Tris, 10 mM EDTA, 6M GuHCl (Guanidiniumhydrochlorid),
250 mM DTT, pH 8,8, solubilisiert. Die Proteine wurden dann unter
Verwendung einer kommerziell erhältlichen
C2- oder C8-Standardpatrone (SPICE cartridges, 400 mg, Analtech,
Inc.) vorgereinigt. Die Proteinlösungen
wurden mit 2% TFA (Trifluoressigsäure) angesäuert, auf die Patrone aufgetragen,
mit 0,1% TFA/10% Acetonitril gewaschen und mit 0,1% TFA/70% Acetonitril
eluiert. Das eluierte Material wurde dann getrocknet oder verdünnt und
durch C4-RP-HPLC fraktioniert.
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BEISPIEL 3. Rückfalten eines beispielhaften
mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: ein mutantes BMP-Dimer
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Die
Proteine, die wie vorstehend hergestellt wurden, wurden vor der
Rückfaltung
abgetrocknet oder direkt in den Rückfaltungspuffer verdünnt. Der
verwendete bevorzugte Rückfaltungspuffer
war: 100 mM Tris, 10 mM EDTA, 1 M NaCl, 2% CHAPS, 5 mM GSH (reduziertes
Glutathion), 2,5 mM GSSG (oxidiertes Glutathion), pH 8,5. Die Rückfaltungen
(12,5-200 μg
Protein/ml) wurden bei 4°C
für 24-90
Stunden durchgeführt,
typischerweise 36-48 Stunden, obwohl erwartet wird, dass länger als
dies (bis zu Wochen) in manchen Mutanten eine gute Rückfaltung
liefert, gefolgt von einer Dialyse gegen 0,1% TFA, dann 0,01% TFA,
50% Ethanol. Aliquots des dialysierten Materials wurden dann in
Vorbereitung auf die verschiedenen Tests abgetrocknet.
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BEISPIEL 4. Reinigung und Testen eines
rückgefalteten
beispielhaften mutanten Dimers der vorliegenden Erfindung: ein mutantes
BMP-Dimer
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4A. SDS-PAGE, RP-HPLC –
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Die
Proben wurden getrocknet und in Laemmli-Gelprobenpuffer resuspendiert
und dann in einem 15% SDS-Polyacrylamidgel eine Elektrophorese durchgeführt. Alle
Tests schlossen Molekulargewichts-Standards und/oder durch Säugerzellen
produziertes, gereinigtes OP-1 zum Vergleich ein. Die Analyse der
OP-1-Dimere wurde in der Abwesenheit von zugesetzten Reduktionsmitteln
durchgeführt,
während
die OP-1-Monomere durch die Zugabe von 100 mM DTT zu den Gelproben
produziert wurden. Ein gefaltetes Dimer hat ein offensichtliches
Molekulargewicht im Bereich von etwa 30-36 kDa, während monomere
Spezies ein offensichtliches Molekulargewicht von etwa 14-16 kDa
haben.
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Alternativ
wurden die Proben auf einer kommerziell erhältlichen RP-HPLC wie folgt
einer Chromatographie unterzogen. Die Proben wurden getrocknet und
in 0,1% TFA/30% Acetonitril resuspendiert. Das Protein wurde dann
auf eine C18-Säule
in 0,1% TFA, 30% Acetonitril aufgetragen und unter Verwendung eines 30-60% Acetonitril-Gradienten
in 0,1% TFA fraktioniert. Korrekt gefaltete Dimere eluieren als
ein diskreter Gipfel bei 45-50% Acetonitril; Monomere eluieren bei
50-60% Acetonitril.
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4B. Hydroxyapatit-Chromatographie –
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Die
Proben wurden auf eine Hydroxyapatit-Säule in 10 mM Phosphat, 6 M
Harnstoff, pH 7,0 (Säulenpuffer),
geladen. Ungebundenes Material wurde durch Waschen mit Säulenpuffer
entfernt, gefolgt von einer Flution des Monomers mit Säulenpuffer
+ 100 mM NaCl. Dimere wurden mit Säulenpuffer + 250 mM NaCl eluiert.
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4C. Trypsin-Verdau –
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Die
Trypsin-Verdaue wurde in einem Verdaupuffer von 50 mM Tris, 4 M
Harnstoff, 100 mM NaCl, 0,3% Tween 80, 20 mM Methylamin, pH 8,0,
durchgeführt.
Das Verhältnis
des Enzyms zum Substrat war 1:50 (Gewicht zu Gewicht). Nach der
Inkubation bei 37°C
für 16
Stunden wurden 15 μl
des Verdau-Gemisches mit 5 μl 4X
Gelprobenpuffer ohne DTT kombiniert und durch SDS-PAGE analysiert.
Gereinigtes Säuger-OP-1
und unverdautes BMP-Dimer wurden zum Vergleich eingeschlossen. Unter
diesen Bedingungen werden korrekt gefaltete Dimere gespalten, wobei
eine Spezies mit etwas schnellerer Migration als ungespaltene Standards
produziert wird, während
Monomere und fehl-gefaltete Dimere vollständig verdaut werden und im
gefärbten
Gel nicht als Banden erscheinen.
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BEISPIEL 5. Testen der veränderten
Eigenschaften eines mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: Zell-basierender
in vitro-Biotest auf eine osteogene Aktivität
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Dieses
Beispiel zeigt die Bioaktivität
von bestimmten osteogenen mutanten Proteinen der Erfindung. Native
osteogene Proteine, die eine hohe spezifische Knochen-bildende Aktivität haben,
können
in Ratten-Osteoblasten, einschließlich Ratten-Osteosarkomzellen
und Ratten-Schädeldach-Zellen,
eine alkalische Phosphatase-Aktivität induzieren. Im Test wurden
die Ratten-Osteosarkom- oder Schädeldach-Zellen
auf eine Platte mit mehreren Vertiefungen (z.B. eine Platte mit
48 Vertiefungen) in einer Konzentration von 50 000 Osteoblasten
pro Vertiefung in αMEM
(modifiziertes Eagle-Medium, Gibco, Inc. Long Island), enthaltend
10% FBS (fötales
bovines Serum), L-Glutamin und Penicillin/Streptomycin, plattiert.
Die Zellen wurden für
24 Stunden bei 37°C
inkubiert, wonach das Wachstumsmedium mit αMEM, enthaltend 1% FBS, ersetzt
wurde, und die Zellen für
weitere 24 Stunden inkubiert wurden, sodass die Zellen zum Zeitpunkt
des Versuchs in Serum-reduziertem
Wachstumsmedium waren. Die kultivierten Zellen wurden dann in drei
Gruppen unterteilt: (1) Vertiefungen, die verschiedene Konzentrationen
eines biosynthetischen osteogenen Proteins erhielten; (2) eine Positiv-Kontrolle
wie Säuger-exprimiertes
hOP-1; und eine Negativ-Kontrolle (kein Protein oder TGF-β). Die getesteten Proteinkonzentrationen
lagen im Bereich von 50-500 ng/ml. Die Zellen wurden für 72 Stunden
inkubiert. Nach der Inkubationsperiode wurde die Zellschicht mit
0,5 ml 1% TritonX-100 extrahiert. Der resultierende Zellextrakt
wurde zentrifugiert, 100 μl
des Extrakts wurden zu 90 μl
PNPP (Paranitrosophenylphosphat)/Glycerin-Gemisch zugefügt und für 30 Minuten
in einem 37°C-Wasserbad
inkubiert, und die Reaktion wurde mit 100 μl 0,2N NaOH gestoppt. Die Proben
wurden dann durch ein Plattenlesegerät (z.B. Dynatech MR700) laufen
gelassen, und die Absorption wurde bei 400 nm unter Verwendung von
p-Nitrophenol als ein Standard gemessen, um das Vorliegen und die
Menge der alkalischen Phosphatase-Aktivität zu bestimmen. Die Proteinkonzentrationen wurden
durch Standardmittel, z.B. das Biorad-Verfahren, UV-Scannen oder
RP-HPLC-Bereich
bei 214 nm bestimmt. Die alkalische Phosphatase-Aktivität wurde
in Einheiten/μg
Protein berechnet, wobei 1 Einheit 1 nmol freigesetztem p-Nitrophenol/30 Minuten
bei 37°C
entspricht.
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Natürliches
hOP-1 und BMP-2 stellen ungefähr
1,0-1,4 Einheiten zu zwischen 100-200 ng/ml her.
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BEISPIEL 6. Testen der veränderten
Eigenschaften eines mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: Zell-basierender
in vitro-Biotest der CDMP-Aktivität
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Dieses
Beispiel zeigt die Bioaktivität
von bestimmten osteogenen Mutanten der Erfindung. Natürliche CDMPs
versagen, in Ratten-Osteosarkomzellen, wie in Beispiel 5 verwendet,
eine alkalische Phosphatase-Aktivität zu induzieren, aber sie induzieren
in der Maus-Teratokarzinom-Zelllinie ATDC-5, einer Knorpel- Vorläuferzelllinie
(Atsumi, et al., 1990, Cell Differentiation and Development 30:
109), eine alkalische Phosphatase-Aktivität. Es wird beschrieben, dass
rückgefaltete
mutante Konstrukte, die im Ratten-Osteosarkomzell-Test negativ aber
im ATDC-5-Test positiv
sind, eine CDMP-ähnliche
Aktivität
erworben haben. Im ATDC-5-Test wurden die Zellen in einer Dichte
von 4 × 104 in serumfreiem Basalmedium (BM: Ham's F-12/DMEM [1:1]
mit ITSTM + Kulturergänzungen [Collaborative Biomedical
Products, Redford, MA], alpha-Ketoglutarat (1 × 10–4 M),
Cerulopiasmin (0,25 E/ml), Cholesterol (5 μg/ml), Phosphatidylethanolamin
(2 μg/ml),
alpha-Tocopherolsäuresuccinat (9 × 10–7 M),
reduziertem Glutathion (10 μg/ml),
Taurin (1,25 μg/ml),
Triiodthyronin (1,6 × 10–9 M),
Hydrocortison (1 × 10–9)
Nebenschilddrüsenhormon
(5 × 10–10 M), β-Glycerophosphat
(10 mM) und L-Ascorbinsäure 2-sulphat (50 μg/ml)) plattiert.
CDMP oder das mutante Protein (0-300
ng/ml) wurde am nächsten
Tag zugefügt
und das Kulturmedium, einschließlich
CDMP oder das mutante Protein, jeden zweiten Tag ersetzt. Die alkalische
Phosphatase-Aktivität
wurde in bestrahlten Zellhomogenaten nach 4, 6 und/oder 12 Tagen
der Behandlung bestimmt. Nach einem ausgiebigen Waschen mit PBS
wurden die Zellschichten in 500 μl
PBS, enthaltend 0,05% Triton-X100 ultraschallbehandelt. 50-100 μl Aliquots
wurden auf Enzymaktivität
im Testpuffer (0,1 M Natriumbarbital-Puffer, pH 9,3) und p-Nitrophenylphosphat
als Substrat getestet. Die Absorption wurde bei 400 nm gemessen
und die Aktivität
zum Proteingehalt, der durch den Bradford-Proteintest (bovines Serumalbumin-Standard)
gemessen wurde, normalisiert.
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Natives
CDMP-1 und CDMP-2 stellten ungefähr
2-3 Einheiten der Aktivität
am Tag 10 bei 100 ng/ml her. Der natürliche OP-1-Standard stellte
ungefähr
6-7 Einheiten der Aktivität
am Tag 10 bei 100 ng/ml her.
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BEISPIEL 7. Testen der veränderten
Eigenschaften eines mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung: Zell-basierender
in vitro-Biotest der TGF-β-ähnlichen Aktivität
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Dieses
Beispiel zeigt die Bioaktivität
von bestimmten TGF-β-basierenden
mutanten Proteinen der Erfindung. Native TGF-β-Proteine können die epitheliale Zellproliferation
inhibieren. Zahlreiche Zellinhibitions-Tests sind auf dem Fachgebiet
gut beschrieben. Siehe zum Beispiel Brown et al. (1987) J. Immunol. 139:2977, beschreibend
einen kolorimetrischen Test unter Verwendung von menschlichen Melanom
A375-Fibroblastenzellen, und hierin nachstehend beschrieben. Ein
anderer Test verwendet Epithelzellen, z.B. epitheliale Nerz-Lungenzellen,
und proliferative Wirkungen werden durch 3H-Thymidin-Aufnahme
bestimmt.
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Kurz,
im Test wird die biosynthetische TGF-β-Mutante seriell in einer Gewebeplatte
mit vielen Vertiefungen, enthalten RPMI-1640-Medium (Gibco) und
5% fötales
Kälberserum,
verdünnt.
Die Kontrollvertiefungen erhalten nur Medium. Die Melanomzellen
werden dann zur Vertiefung zugefügt
(1,5 × 104). Die Platten werden dann bei 37°C für etwa 72
Stunden in 5% CO2 inkubiert und die Zellmonolayer
einmal gewaschen, fixiert und mit Kristallviolett für 15 Minuten
gefärbt.
Ungebundener Farbstoff wird ausgewaschen, und die gefärbten Zellen
werden dann mit 33% Essigsäure
lysiert, um den Farbstoff (beschränkt auf die Zellkerne) freizusetzen,
und die OD wird bei 590 nm mit einem kommerziell erhältlichen
Standard-Photometer gemessen, um die Aktivität der Testmoleküle zu berechnen.
Die Intensität
der Färbung
in jeder Vertiefung steht in direktem Verhältnis zur Zahl der Kerne. Dementsprechend
wird erwartet, dass die aktiven TGF-β-Moleküle sich leichter als inaktive
Verbindungen oder die Negativ-Kontroll-Vertiefung färben.
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In
einem anderen Test werden Nerz-Lungenzellen verwendet. Diese Zellen
wachsen und proliferieren unter Standard-Kulturbedingungen, aber
arretieren nach einem Ausgesetztsein gegenüber TGF-β, bestimmt durch 3H-Thymidin-Aufnahme
unter Verwendung von Kulturzellen einer epithelialen Nerzlungen-Zelllinie (ATCC
Nr. CCL 64, Rockville, MD). Kurz, die Zellen werden in EMEM, ergänzt mit
10% FBS, 200 Einheiten/ml Penicillin und 200 μg/ml Streptomycin, zur Konfluenz
gezüchtet.
Diese Zellen werden zu einer Zelldichte von etwa 200 000 Zellen
pro Vertiefung kultiviert. Bei Konfluenz wird das Medium mit 0,5
ml EMEM, enthaltend 1% FBS und Penicillin/Streptomycin, ersetzt
und die Kultur für
24 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Kandidaten-Proteine werden dann zu jeder Vertiefung
zugefügt
und die Zellen für
18 Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurde 1,0 μCi 3H-Thymidin
in 10 μl
zu jeder Vertiefung zugefügt,
und die Zellen wurden für
vier Stunden bei 37°C
inkubiert. Das Medium wird dann von jeder Vertiefung entfernt, und
die Zellen werden einmal mit eiskalter phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen,
und die DNA wird durch Zugabe von 0,5 ml 10% TCA zu jeder Vertiefung
präzipitiert
und für
15 Minuten bei Zimmertemperatur inkubiert. Die Zellen werden dreimal mit
eiskaltem destilliertem Wasser gewaschen, mit 0,5 ml 0,4 M NaOH
lysiert, und das Lysat von jeder Vertiefung wird dann in ein Szintillationsröhrchen transferiert
und die Radioaktivität
unter Verwendung eines Szintillationszählers (Smith-Kline Beckman)
aufgezeichnet. Biologisch aktive Moleküle werden die Zellproliferation hemmen,
was in einer geringeren Thymidinaufnahme und weniger Zählimpulse
im Vergleich zu inaktiven Proteinen und/oder der Negativkontroll-Vertiefung
(kein zugefügter
Wachstumsfaktor) resultiert.
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BEISPIEL 8. Testen der veränderten
Eigenschaften eines mutanten Proteins der vorliegenden Erfindung;
In vivo-Biotest der osteogenen Aktivität (endochondrale Knochenbildung
und in Beziehung stehende Eigenschaften)
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Der
auf dem Fachgebiet anerkannte Biotest für die Knocheninduktion, wie
durch Sampath und Reddi (Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1983) 80:6591-6595)
und
US-Pat. Nr. 4,968,590 ,
5,266,683 beschrieben, kann verwendet
werden, um die Wirksamkeit eines Instruments oder Präparats zu
etablieren. Kurz, der Test besteht aus dem Einbringen von Testproben
in subcutane Stellen in Empfängerratten
unter Äther-Anästhesie.
Ein vertikaler Einschnitt (1 cm) in die Haut über der Thoraxregion wird unter
sterilen Bedingungen gemacht, und durch stumpfe Dissektion wird
eine Tasche hergestellt. In bestimmten werden zu der erwünschten
Menge des osteogenen Proteins (10 ng-10 μg) unter Verwendung von Standard-Vorgehensweisen wie
Lyophilisierung ungefähr
25 mg Matrixmaterial zugefügt
und tief in die Tasche implantiert, und der Einschnitt wird mit
einer metallischen Hautklammer verschlossen. Die heterotrope Stelle
ermöglicht
die Untersuchung der Knocheninduktion ohne die möglichen Unklarheiten, die aus
der Verwendung von orthotopischen Stellen resultieren. Die Implantate
können
auch intramuskulär
bereitgestellt werden, was die Instrumente in engeren Kontakt mit
zugänglichen
Vorläuferzellen
platziert. Typischerweise werden intramuskuläre Implantate im Skelettmuskel
von beiden Beinen gemacht.
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Die
sequenziellen zellulären
Reaktionen, die an der heterotropischen Stelle auftreten, sind komplex. Die
Kaskade mit mehreren Schritten der endochondralen Knochenbildung
schließt
ein: Bindung von Fibrin und Fibronectin an die implantierte Matrix,
Chemotaxis der Zellen, Proliferation von Fibroblasten, Differenzierung zu Chondroblasten,
Knorpelbildung, Gefäßinvasion,
Knochenbildung, Umgestaltung und Knochenmark-Differenzierung.
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Erfolgreiche
Implantate zeigen ein kontrolliertes Fortschreiten durch die Stadien
der Protein-induzierten endochondralen Knochenentwicklung, einschließlich: (1)
transiente Infiltration durch polymorphonucleäre Leukocyten am Tag 1; (2)
mesenchymale Zellmigration und Proliferation an den Tagen zwei und
drei; (3) Chondrocyten-Auftreten an den Tagen fünf und sechs; (4) Knorpelmatrix-Bildung
am Tag sieben; (5) Knorpel-Verkalkung am Tag acht; (6) Gefäßinvasion,
Auftreten von Osteoblasten und Bildung von neuem Knochen an den Tagen
neun und zehn; (7) Auftreten einer osteoblastischen und Knochen-Umgestaltung
an den Tagen zwölf bis
achtzehn; und (8) hämatopoietische
Knochenmark-Differenzierung im Ossiculum am Tag einundzwanzig.
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Eine
histologische Schnittdarstellung und Färbung wird bevorzugt, um das
Ausmaß der
Osteogenese in den Implantaten zu bestimmen. Die Färbung mit
Toluidinblau oder Hämatoxylin/Eosin
zeigt deutlich die endgültige
Entwicklung des endochondralen Knochens. Zwölf-Tage-Biotests sind ausreichend,
um zu bestimmen, ob eine Knochen-induzierende Aktivität mit der
Testprobe assoziiert ist.
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Zusätzlich können die
alkalische Phosphatase-Aktivität
und/oder der Gesamt-Calciumgehalt
als biochemische Marker für
die Osteogenese verwendet werden. Die alkalische Phosphatase-Enzymaktivität kann spektrometrisch
nach einer Homogenisierung des ausgeschnittenen Testmaterials bestimmt
werden. Die Aktivität
gipfelt nach 9-10 Tagen in vivo und sinkt danach langsam. Die Proben,
die durch Histologie keine Knochenentwicklung zeigen, sollten unter
diesen Testbedingungen keine alkalische Phosphatase-Aktivität haben. Der
Test ist nützlich
für die
Quantifizierung und das Erhalten einer Schätzung der Knochenbildung sehr
schnell, nachdem die Testproben von der Ratte entfernt werden. Die
Ergebnisse, gemessen durch den alkalische Phosphatase-Aktivitätsspiegel
und die histologische Bewertung, können als „Knochen-bildende Einheiten" dargestellt werden.
Eine Knochen-bildende Einheit repräsentiert die Menge an Protein,
die für
eine halbmaximale Knochenbildungs-Aktivität am Tag 12 benötigt wird.
Zusätzlich
können
Dosiskurven für
die Knochen-induzierende Aktivität
in vivo an jedem Schritt eines Reinigungsschemas durch Testen von
verschiedenen Konzentrationen des Proteins konstruiert werden. Dementsprechend
kann der Fachmann repräsentative
Dosiskurven unter Verwendung von nur Routineexperimentieren konstruieren.
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Der
Gesamt-Calciumgehalt kann nach einer Homogenisierung in zum Beispiel
kaltem 0,15M NaCl, 3 mM NaHCO3, pH 9,0,
und Messen des Calciumgehalts der sauren löslichen Fraktion des Sediments
bestimmt werden.
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BEISPIEL 9: Beispielhafte modifizierte
Morphogen-Mutanten, die veränderte
Eigenschaften haben: Domänen-Tauschen
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4 ist eine schematische Zeichnung von
verschiedenen biosynthetischen Mutanten und ihrer Rückfaltungs-
und biologischen Eigenschaften. Die dicke durchgehende Linie repräsentiert
OP-1, eine dünne durchgehende
Linie repräsentiert
CDMP-2/GDF-6 oder GDF-5, und eine unterbrochene Linie repräsentiert BMP-2.
Mutante Konstrukte werden in 4A dargestellt,
und individuelle Sequenzmutanten werden in 4B dargestellt.
Individuelle Reständerungen
sind in der Figur durch den austauschenden Rest angezeigt. Die Rest-Nummerierung
zählt,
wie vorstehend beschrieben, vom ersten Rest nach dem Cystein-Doppel
im Finger-2. Zum Beispiel ist die Mutante H2233 OP1 (25R>E 26N>D 30R>E 35H>R). In ähnlicher
Weise hat die Mutante H2447 all die Änderungen in H2233 und hat
zusätzlich
1A>V 4Q>E 6N>S. Die Mutante H2433
ist OP-1(4Q>K 35H>R), und die Mutante
H2456 ist OP-1(4Q>E 6N>S 25R>E 26N>D 30R>E 35H>R).
-
Wie
hierin gelehrt, versorgt die vorliegende Erfindung den Fachmann
mit dem Know-how, um maßgeschneiderte
mutante Proteine und DNAs, die dieselben codieren, zu fertigen.
Weiterhin werden hierin die Mittel gelehrt und beispielhaft dargestellt,
um mutante Proteine zu gestalten, die (eine) bestimmte erwünschte Eigenschaft(en)
haben, die sie geeignet für
spezifische in vivo-Anwendungen machen (siehe zu mindestens Abschnitte
I.B., II., und III. Beispiele 1-4, 8 und 11 für beispielhafte Ausführungsformen
der vorangehenden mutanten Proteine). Zum Beispiel können mutante
Proteine, die veränderte
Solubilitätseigenschaften
haben, in vivo verwendet werden, um morphogen wirksame Mengen, die
an einen Empfänger
geliefert werden, zu manipulieren. Das heißt, eine erhöhte Solubilität kann in
einer erhöhten
Verfügbarkeit
resultieren; eine verminderte Solubilität kann in einer verminderten
Verfügbarkeit
resultieren. Daher können
solche systemisch verabreichten mutanten Proteine unmittelbar verfügbar sein/sofortige
morphogene Wirkungen haben, wohingegen lokal verabreichte mutante
Proteine langsamer verfügbar
sein/verlängerte
morphogene Wirkungen haben können.
Der Fachmann wird in Anbetracht der vorliegenden Tatsachen und Umstände abschätzen, wenn
erhöhte versus
verminderte Solubilitätseigenschaften
bevorzugt werden. Die Optimierung von solchen Parametern erfordert
Routine-Experimentieren und Fachwissen.
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In ähnlicher
Weise können
mutante Proteine, die veränderte
Stabilitätseigenschaften
haben, in vivo verwendet werden, um morphogen wirksame Mengen, die
an einen Empfänger
geliefert werden, zu manipulieren. Das heißt, eine erhöhte Stabilität kann in
einer erhöhten
Halbwertszeit resultieren, weil der Umsatz in vivo geringer ist;
eine verminderte Stabilität
kann in einer verminderten Halbwertszeit und Verfügbarkeit
resultieren, weil der Umsatz in vivo höher ist. Daher können solche
systemisch verabreichten mutanten Proteine entweder unmittelbar
verfügbar
sein/sofortige morphogene Wirkungen haben, die eine Massen-Typ-Dosierung erreichen,
oder können
in vivo für
verlängerte
Zeiträume
verfügbar
sein/verlängerte
morphogene Wirkungen haben, die eine Dosierung vom anhaltenden Freisetzungs-Typ erreichen. Der
Fachmann wird in Anbetracht der vorliegenden Tatsachen und Umstände erkennen,
wenn erhöhte
versus verminderte Stabilitätseigenschaften
bevorzugt werden. Die Optimierung solcher Parameter erfordert Routine-Experimentieren und
Fachwissen.
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Zusätzlich können mutante
Proteine, die eine Kombination von veränderten Eigenschaften wie Solubilitäts- und
Stabilitätseigenschaften,
aber nicht darauf beschränkt,
aufweisen, in vivo verwendet werden, um morphogen wirksame Mengen,
die an einen Empfänger
geliefert werden, zu manipulieren. Das heißt, durch Gestalten eines mutanten
Proteins mit einer Kombination von spezifisch veränderten
Eigenschaften können morphogen
wirksame Mengen in einer zeitlich abgestimmten Weise verabreicht
werden; Dosierungen können sowohl
im Bezug auf Menge als auch Dauer reguliert werden; Behandlungspläne können in
niedrigen Dosen systemisch oder lokal begonnen werden, gefolgt von
einem Übergang
zu hohen Dosen oder umgekehrt; um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Der Fachmann wird in Anbetracht der vorliegenden Tatsachen und Umstände erkennen,
wenn niedrige versus hohe morphogen wirksame Mengen geeignet sind.
Die Optimierung solcher Parameter erfordert Routine-Experimentieren
und Fachwissen.
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Darüber hinaus
sind mutante Proteine, die eine oder mehrere veränderte Eigenschaft(en) haben,
nützlich,
um angeborene Mängel
in der Entwicklung zu überwinden.
Mutante Proteine, die eine oder mehrere veränderte Eigenschaft(en) haben,
können
gestaltet werden, um einen angeborenen Defekt im natürlichen
morphogenen Signalgebungssystem eines Wirts zu umgehen. Als ein
nicht-limitierendes
Beispiel kann ein mutantes Protein der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um einen Defekt in einem natürlichen Rezeptor in einem Zielgewebe,
einen Defekt in einem intrazellulären Signalgebungs-Signalweg
und/oder einen Defekt in anderen Ereignissen zu umgehen, die auf
die Eigenschaften einer (von) Subdomäne(n) angewiesen sind, die mit
der Erkennung einer Einheit per se assoziiert sind, im Gegensatz
zu den Eigenschaften, die mit der funktionellen/biologischen Aktivität assoziiert
sind, die in (einer) anderen Subdomäne(n) verkörpert werden. Der Fachmann
wird in Anbetracht der vorliegenden Tatsachen und Umstände erkennen,
wenn solche mutante Proteine geeignet sind. Die Optimierung erfordert
Routine-Experimentieren und Durchschnittsfachwissen.
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Beispiel
10. Bestimmen der Bindungsaktivität eines auf OP-1 basierenden
mutanten
-
Konstrukts
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Zellen,
die einen OP-1-Rezeptor auf ihrer Zelloberfläche exprimieren, werden in
35 mm-Schalen ausplattiert und für
48 Stunden in DMEM (Duibecco-modifiziertes Eagle-Medium) plus 10%
fötales
Kälberserum inkubiert.
Gereinigtes OP-1 oder ein OP-1-Analog wird mit Na125I
durch Chloramin-T-Oxidation, das vorzugsweise eine spezifische Aktivität von etwa
50-100 mCi/mg hat, im Wesentlichen durch Befolgen des Protokolls von
Frolik et al. (1984) J. Biol. Chem. 595: 10995-11000, iodiert. Markiertes
OP-1 oder ein OP-1-Analog wird dann unter Verwendung einer Standard-Vorgehensweise, z.B.
durch chromatographische Auftrennung gereinigt. Die ausplattierten
Zellen werden dann zweimal mit physiologisch-gepufferter Salzlösung in
der Anwesenheit von 0,1% BSA gewaschen und bei 22°C in der
Anwesenheit von BSA, Puffer und markiertem OP-1 (1 ng) und verschiedener
Konzentrationen (z.B. 0-10
mg/ml) eines unmarkierten Konkurrenten, z.B. eines unmarkierten
OP-1 oder einer auf OP-1 basierenden Mutante, inkubiert. Nach der
Bindung werden die Zellen dreimal mit kalten Puffer gewaschen, in
0,5 ml 0,5 N NaOH solubilisiert, aus der Schale entfernt, und die
Radioaktivität wird
durch Gamma- oder Szintillationszähler bestimmt. Die Daten werden
dann als Prozent Hemmung ausgedrückt,
wobei 100% Hemmung der spezifischen Bindung der Unterschied zwischen
der Bindung in der Abwesenheit des Konkurrenten und der Bindung
in der Anwesenheit eines 100-fach molaren Überschusses eines unmarkierten
Konkurrenten ist. Die Bindungsparameter werden vorzugsweise unter
Verwendung eines Computerprogramms wie LIGAND (Munsun et al. (1980)
Anal. Biochem. 107: 220-259) bestimmt. Nach Durchführen des
Tests wird in Betracht gezogen, dass die auf OP-1 basierende Mutante
eine spezifische Bindungsaktivität
für den
OP-1-Rezeptor haben kann. Nach Bestätigung der Bindungsaktivität kann die
Mutante danach auf andere Anzeichen von biologischer Aktivität getestet
werden.
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Beispiel 11. Andere Anzeichen von biologischen
Aktivitäten
eines auf OP-1 basierenden mutanten Konstrukts
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Die
biologische Aktivität
des resultierenden auf OP-1 basierenden mutanten Konstrukts kann
unter Verwendung irgendeines der in vivo- und in vitro-Standardtests bestimmt
werden, die typischerweise für
das Bewerten der natürlichen
OP-1-Aktivität
verwendet werden. Eine Vielfalt von zusätzlichen beispielhaften Tests wird
nachstehend im Detail dargelegt.
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A. Vorläuferzell-Stimulierung
-
Das
folgende Beispiel ist gestaltet, um die Fähigkeit von auf OP-1 basierenden
Mutanten zu zeigen, die Proliferation von mesenchymalen Vorläuferzellen
zu stimulieren. Nützliche
naive Stammzellen schließen pluripotente
Stammzellen, die aus Knochenmark oder Nabelschnurblut unter Verwendung
von konventionellen Methodiken isoliert werden können (siehe zum Beispiel Faradji
et al. (1988) Vax Sang. 55 (3): 133-138 oder Bronxmeyer et al. (1989)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 86: 3828-2832), sowie naive Stammzellen,
die aus Blut erhalten werden, ein. Alternativ können embryonale Zellen (z.B.
aus einer kultivierten mesodermalen Zelllinie) verwendet werden.
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Ein
anderes Verfahren zum Erhalten von Vorläuferzellen und zum Bestimmen
der Fähigkeit
von auf OP-1 basierenden Mutanten, die Zellproliferation zu stimulieren,
ist, Vorläuferzellen
aus einer in vivo-Quelle einzufangen. Zum Beispiel kann ein biologisch
verträgliches
Matrixmaterial, das in der Lage ist, den Einstrom von wandernden
Vorläuferzellen
zu erlauben, lange genug an einer in vivo-Stellen implantiert werden,
um den Einstrom von wandernden Vorläuferzellen zu erlauben. Zum
Beispiel kann eine Knochen-abstammende Guanidin-extrahierte Matrix,
die formuliert ist, wie zum Beispiel in Sampath et al. (1983) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 80: 6591-6595, oder dem
U.S.-Patent Nr. 4,975,526 , offenbart,
im Wesentlichen unter Befolgen des Verfahrens von Sampath et al.
in eine subcutane Stelle einer Ratte implantiert werden. Nach drei
Tagen wird das Implantat entfernt, und die Vorläuferzellen, die mit der Matrix
assoziiert sind, werden dispergiert und kultiviert.
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Die
Vorläuferzellen,
wie immer sie erhalten wurden, werden dann in vitro mit der auf
OP-1 basierenden Mutante unter Zellkultur-Standardbedingungen wie
jenen, die hierin nachstehend beschrieben sind, inkubiert. In der
Abwesenheit von externen Stimuli proliferieren die Vorläuferzellen
alleine in Kultur nicht oder nur minimal. Es wird jedoch in Betracht
gezogen, dass die Vorläuferzellen,
die in der Anwesenheit einer biologisch aktiven OP-1-Mutante wie
OP-1 kultiviert werden, proliferieren werden. Das Zellwachstum kann
visuell oder spektrophotometrisch unter Verwendung von Standardverfahren,
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, bestimmt werden.
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B. Morphogen-induzierte Zelldifferenzierung
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Eine
Vielfalt von Tests kann verwendet werden, um eine auf OP-1 basierende
zelluläre
Differenzierung zu bestimmen.
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1. Embryonale mesenchymale Differenzierung
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Wie
mit dem natürlichen
OP-1 wird in Betracht gezogen, dass auf OP-1 basierende Mutanten
verwendet werden können,
um eine Zelldifferenzierung zu induzieren. Die Fähigkeit, eine Zelldifferenzierung
zu induzieren, kann durch Kultivieren von frühen mesenchymalen Zellen in
der Anwesenheit des mutanten Proteins und dann Untersuchen der Histologie
der kultivierten Zellen durch Färben
mit Toluidinblau unter Verwendung von Standard-Zellkultur- und Zellfärbungs-Methodiken, die auf
dem Fachgebiet gut beschrieben sind, gezeigt werden. Zum Beispiel
ist es bekannt, dass mesenchymale Rattenzellen, die dazu bestimmt
sind, Unterkieferknochen zu werden, wenn sie im Stadium 11 von den übergeschichteten
epithelialen Zellen getrennt und in vitro unter Gewebekultur-Standardbedingungen, z.B.
in einem chemisch-definierten, serumfreien Medium, enthaltend zum
Beispiel 67% DMEM (Dulbecco-modifiziertes Eagle-Medium), 22% F-12-Medium,
10 mM Hepes pH 7, 2 mM Glutamin, 50 mg/ml Transferring, 25 mg/ml
Insulin, Spurenelemente, 2 mg/ml bovines Serumalbumin, gekoppelt
an Ölsäure, mit
HAT (0,1 mM Hypoxanthin, 10 mM Aminopterin, 12 mM Thymidin), kultiviert werden,
nicht fortfahren werden, sich zu differenzieren. Wenn jedoch dieselben
Zellen für
einen zusätzlichen Tag
im Kontakt mit dem überschichteten
Endoderm belassen werden, zu welcher Zeit sie Stadium 12-Zellen werden,
werden sie fortfahren, sich alleine in vitro zu differenzieren,
um Chondrocyten zu bilden. Eine weitere Differenzierung in Osteoblasten
und schlussendlich Unterkieferknochen erfordert eine geeignete lokale
Umgebung, z.B. eine vaskularisierte Umgebung.
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Es
wird erwartet, dass wie mit natürlichem
OP-1 die mesenchymalen Stadium 11-Zellen, die in vitro in der Anwesenheit
einer OP-1-Mutante, z.B. 10-100 ng/ml, kultiviert werden, fortfahren
werden, sich in vitro zu differenzieren, um Chondrocyten zu bilden,
genau wie sie fortfahren, sich in vitro zu differenzieren, wenn
sie mit den Zellprodukten, die von den überschichteten endodermalen
Zellen geerntet werden, kultiviert werden. Dieses Experiment kann
mit verschiedenen mesenchymalen Zellen durchgeführt werden, um die Zelldifferenzierungsfähigkeit
zu zeigen.
-
2. Alkalische Phosphatase-Induktion von
Osteoblasten.
-
Als
ein anderes Beispiel einer Morphogen-induzierten Zelldifferenzierung
kann die Fähigkeit
von OP-1-Mutanten, eine Osteoblasten-Differenzierung zu induzieren,
in vitro unter Verwendung von primären Osteoblasten-Kulturen oder
Osteoblasten-ähnlichen
Zelllinien und Testen auf eine Vielfalt von Knochenzell-Markern,
die spezifische Marker für
den differenzierten Osteoblasten-Phänotyp sind, z.B. alkalische
Phosphatase-Aktivität,
Nebenschilddrüsenhormon-vermittelte
cyclische AMP (cAMP)-Produktion, Osteocalcin-Synthese und verstärkte Mineralisierungsraten,
gezeigt werden.
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Kultivierte
Osteoblasten in serumfreiem Medium werden mit einem Bereich von
OP-1-Mutante-Konzentrationen, zum Beispiel 0,1, 1,0, 10,0, 40,0
oder 80,0 ng OP-1-Mutante/ml Medium; oder mit einem ähnlichen
Konzentrationsbereich von natürlichem
OP-1 oder TGF-β inkubiert.
Nach einer 72 Stunden-Inkubation wird die Zellschicht mit 0,5 ml
1% Triton X-100 extrahiert. Der resultierende Zellextrakt wird zentrifugiert,
und 100 μl
des Extrakts werden zu 90 μl
eines Paranitroso phenylphosphat (PNPP)/Glycerin-Gemischs zugefügt und für 30 Minuten
in einem 37°C-Wasserbad
inkubiert, und die Reaktion wird mit 100 μl 0,2N NaOH gestoppt. Die Proben
werden dann durch ein Plattenlesegerät (z.B. Dynatech MR700 Plattenlesegerät, und die
Absorption unter Verwendung von p-Nitrophenol als Standard bei 400
nm gemessen) laufen gelassen, um das Vorliegen und die Menge der
alkalischen Phosphatase-Aktivität
zu bestimmen. Die Proteinkonzentrationen werden durch das BioRad-Verfahren
bestimmt. Die alkalische Phosphatase-Aktivität wird in Einheiten/μg Protein berechnet,
wobei 1 Einheit = 1 nmol freigesetztes p-Nitrophenol/30 Minuten bei 37°C.
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Die
OP-1-Mutante stimuliert wie natürliches
OP-1 alleine die Produktion von alkalischer Phosphatase in Osteoblasten,
wodurch das Wachstum und die Expression des Osteoblasten-differenzierten
Phänotyps
gefördert
werden.
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Die
Langzeitwirkung der OP-1-Mutante auf die Produktion der alkalischen
Phosphatase durch Ratten-Osteoblasten kann auch wie folgt gezeigt
werden.
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Ratten-Osteoblasten
werden in Platten mit mehreren Vertiefungen vorbereitet und kultiviert,
wie oben beschrieben. In diesem Beispiel werden sechs Gruppen von
Platten mit 24 Vertiefungen mit 50 000 Ratten-Osteoblasten pro Vertiefung
ausplattiert. Die Vertiefungen in jeder Platte, die, wie vorstehend
beschrieben, vorbereitet wurden, werden dann in drei Gruppen geteilt:
(1) jene, die zum Beispiel 1 ng der OP-1-Mutante pro ml Medium erhalten;
(2) jene, die 40 ng der OP-1-Mutante pro ml Medium erhalten; und
(3) jene, die 80 ng der OP-1-Mutante pro ml Medium erhalten. Jede
Platte wird dann für
unterschiedliche Zeiträume
inkubiert: 0 Stunden (Kontrollzeit), 24 Stunden, 48 Stunden, 96
Stunden, 120 Stunden und 144 Stunden. Nach jedem Inkubationszeitraum
wird die Zellschicht mit 0,5 ml 1% Triton X-100 extrahiert. Der
resultierende Zellextrakt wird zentrifugiert und die alkalische
Phosphatase-Aktivität
unter Verwendung von Paranitroso-phenylphosphat (PNPP) wie vorstehend
bestimmt. Die OP-1-Mutante wird wie natürliche OP-1 die Produktion
von alkalischer Phosphatase in Osteoblasten in einer dosisabhängigen Weise
stimulieren, sodass steigende Dosen der OP-1-Mutante den Spiegel
der alkalischen Phosphatase-Produktion weiter steigern werden. Darüber hinaus
wird in Betracht gezogen, dass die OP-1-Mutante-stimulierten erhöhten Spiegel
der alkalischen Phosphatase in den behandelten Osteoblasten für einen
ausgedehnten Zeitraum anhalten werden.
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3. Induktion von PTH-vermitteltem cAMP.
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Dieses
Experiment ist gestaltet, um die Wirkung einer OP-1-Mutante auf
die Nebenschilddrüsenhormon-vermittelte
cAMP-Produktion in Ratten-Osteoblasten in vitro zu testen. Kurz,
Ratten-Osteoblasten werden in einer Platte mit mehreren Vertiefungen
vorbereitet und kultiviert, wie vorstehend beschrieben. Die kultivierten
Zellen werden dann in vier Gruppen geteilt: (1) Vertiefungen, die
zum Beispiel 1,0, 10,0 und 40,0 ng der OP-1-Mutante/ml Medium erhalten;
(2) Vertiefungen, die zum Beispiel natürliches OP-1 in ähnlichen
Konzentrationsbereichen erhalten; (3) Vertiefungen, die zum Beispiel
TGF-β in ähnlichen
Konzentrationsbereichen erhalten; und (4) eine Kontrollgruppe, die
keine Wachstumsfaktoren erhält.
Die Platte wird dann für
weitere 72 Stunden inkubiert. Am Ende der 72 Stunden werden die
Zellen mit Medium, enthaltend 0,5% bovines Serumalbumin (BSA) und
1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin,
für 20
Minuten behandelt, gefolgt von der Zugabe von menschlichem rekombinantem
Nebenschilddrüsenhormon
(hPTH, Sigma, St. Louis) in einer Konzentration von 200 ng/ml in
die Hälfte
der Vertiefungen für
10 Minuten. Die Zellschicht wird dann aus jeder Vertiefung mit 0,5
ml 1% Triton X-100 extrahiert. Die CAMP-Spiegel werden dann unter
Verwendung eines Radioimmuntest-Kits (z.B. Amersham, Arlington Heights,
Illinois) bestimmt. Die OP-1-Mutante alleine wird wie OP-1 einen Anstieg
in der PTH-vermittelten cAMP-Antwort stimulieren, wodurch das Wachstum
und die Expression des Osteoblasten-differenzierten Phänotyps gefördert werden.
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4. Induktion der Osteocalcin-Produktion.
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Osteocalcin
ist ein Knochen-spezifisches Protein, das durch Osteoblasten synthetisiert
wird und eine integrale Rolle in der Rate der Knochenmineralisierung
in vivo spielt. Zirkulierende Spiegel von Osteocalcin im Serum werden
als ein Marker für
die Osteoblasten-Aktivität
und Knochenbildung in vivo verwendet. Die Induktion der Osteocalcin-Synthese
in Osteoblasten-angereicherten Kulturen kann verwendet werden, um
die Wirksamkeit einer OP-1-Mutante in vitro zu zeigen.
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Ratten-Osteoblasten
werden wie vorstehend in einer Platte mit mehreren Vertiefungen
vorbereitet und kultiviert. In diesem Experiment wird das Medium
mit 10% FBS ergänzt,
und am Tag 2 werden die Zellen mit frischem Medium, ergänzt mit 10
mM frischem β-Glycerophosphat
(Sigma, Inc.) gefüttert.
Beginnend am Tag 5 und zweimal wöchentlich
danach werden die Zellen mit einem vollständigen Mineralisierungsmedium,
enthaltend alle der obigen Komponenten plus frisches L(+)-Ascorbat in einer
Endkonzentration von 50 mg/ml Medium gefüttert. Die OP-1-Mutante wird dann
direkt zu den Vertiefungen zugegeben, z.B. in 50% Acetonitril (oder
50% Ethanol), enthaltend 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) zu nicht mehr als
5 ml Mutante/ml Medium. Kontrollvertiefungen erhalten nur Lösungsmittelvehikel.
Die Zellen werden dann wieder gefüttert, und die konditionierte
Mediumprobe wird 1:1 in einem Radioimmuntest-Standardpuffer, enthaltend
Standard-Proteaseinhibitoren, verdünnt und bis zum Testen auf
Osteocalcin bei –20°C gelagert.
Die Osteocalcin-Synthese
wird durch einen Standard-Radioimmuntest unter Verwendung eines
kommerziell erhältlichen
Osteocalcin-spezifischen Antikörpers
gemessen.
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Die
Mineralisierung wird auf Langzeitkulturen (13 Tage) unter Verwendung
einer modifizierten von Kossa-Färbungstechnik
auf fixierten Zellschichten bestimmt: Die Zellen werden in frischem
4% Paraformaldehyd bei 23°C
für 10
min fixiert, gefolgt von Spülen
mit kaltem 0,9% NaCl. Die fixierten Zellen werden dann auf endogene
alkalische Phosphatase bei pH 9,5 für 10 min unter Verwendung eines
kommerziell erhältlichen
Kits (Sigma, Inc.) gefärbt.
Violett gefärbte
Zellen werden dann mit Methanol dehydriert und luftgetrocknet. Nach
30 min Inkubation in 3% AgNO3 im Dunkeln
werden die H2O-gespülten Proben für 30 sec
einem 254 nm-UV-Licht ausgesetzt,
um die schwarz-silber-gefärbten
Phosphatknötchen
zu entwickeln. Individuelle mineralisierte Foci (mindestens 20 mm
groß)
werden unter einem Stereomikroskop gezählt und als Knötchen/Kultur
ausgedrückt.
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Die
OP-1-Mutante wird wie das natürliche
OP-1 die Osteocalcin-Synthese in Osteoblasten-Kulturen stimulieren.
Darüber
hinaus wird die verstärkte
Osteocalcin-Synthese
als Antwort auf die OP-1-Mutante in einer dosisabhängigen Weise
stattfinden, wodurch nach 13 Tagen der Inkubation ein signifikanter
Anstieg über den
Grundwert gezeigt wird. Die verstärkte Osteocalcin-Synthese kann
auch durch Nachweisen der erhöhten Osteocalcin-mRNA-Botschaft
(20-facher Anstieg) unter Verwendung einer Ratten-Osteocalcin-spezifischen Sonde
bestätigt
werden. Zusätzlich
korreliert der Anstieg in der Osteocalcin-Synthese mit einer erhöhten Mineralisierung
ein Osteoblasten-Langzeitkulturen, bestimmt durch das Auftreten
von Mineralknötchen.
Es wird auch in Betracht gezogen, dass die OP-1-Mutante wie natürliches
OP-1 die anfängliche
Mineralisierungsrate im Vergleich zu unbehandelten Kulturen signifikant
erhöhen
wird.
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5. Morphogen-induzierte CAM-Expression.
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Native
Mitglieder der vg/dpp-Subgruppe induzieren eine CAM-Expression,
insbesondere die N-CAM-Expression, als Teil ihrer Induktion der
Morphogenese (siehe gleichzeitig anhängiges USSN 922,813). CAMs
sind morphoregulatorische Moleküle,
die in allen Geweben als ein wesentlicher Schritt in der Gewebeentwicklung
identifiziert werden. N-CAMs, die mindestens 3 Isoformen (N-CAM-180, N-CAM-140
und N-CAM-120, wobei „180", „140" und „120" die offensichtlichen
Molekulargewichte der Isoformen, gemessen durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
anzeigen) umfassen, werden zu mindest transient in entstehenden
Geweben und permanent im Nervengewebe exprimiert. Sowohl die N-CAM-180
als auch die N-CAM-140-Isoformen werden sowohl in sich entwickelndem
als auch in erwachsenem Gewebe exprimiert. Die N-CAM-120-Isoform wird nur
in erwachsenem Gewebe gefunden. Ein anderes neurales CAM ist L1.
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Die
Fähigkeit
von auf OP-1 basierenden Mutanten, eine CAM-Expression zu stimulieren,
kann unter Verwendung des folgenden Protokolls unter Verwendung
von NG108-15-Zellen gezeigt werden. NG108-15 ist eine transformierte
Hybrid-Zelllinie (Neuroblastom × Gliom,
American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, MD), die ein
Morphologie-Charakteristikum von transformierten embryonalen Neuronen
zeigt. Wie im Beispiel D nachstehend beschrieben, zeigen unbehandelte
NG108-15-Zellen
eine fibroblastische oder minimal differenzierte Morphologie und
exprimieren nur die 180- und 140-Isoformen von N-CAM, die normalerweise
mit einer sich entwickelnden Zelle assoziiert sind. Nach der Behandlung
mit Mitgliedern der vg/dpp-Subgruppe
zeigen diese Zellen eine Morphologie, die für erwachsene Neuronen charakteristisch
ist, und exprimieren verstärkte
Spiegel aller drei N-CAM-Isoformen.
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In
diesem Beispiel werden die NG108-15-Zellen für 4 Tage in der Anwesenheit
von steigenden Konzentrationen entweder des OP-1-Morphons oder von
natürlichem
OP-1 unter Verwendung von Standard-Kulturvorgehensweisen kultiviert
und Standard-Western Blots an Ganzzell-Extrakten durchgeführt. N-Cam-Isoformen werden
mit einem Antikörper
nachgewiesen, der mit allen drei Isoformen kreuzreagiert, mAb H28.123, erhalten
von Sigma Chemical Co., St. Louis, wobei die unterschiedlichen Isoformen
durch ihre verschiedenen Mobilitäten
auf einem Elektrophoresegel unterscheidbar sind. Kontroll-NG108-15-Zellen
(unbehandelt) exprimieren sowohl die 140 kDa- als auch die 180 kDa-Isoformen,
aber nicht die 120 kDa, bestimmt durch Western Blot-Analyse unter
Verwendung von bis zu 100 mg Protein. Die Behandlung von NG108-15-Zellen
mit einer OP-1-Mutante resultiert wie OP-1 in einem dosisabhängigen Anstieg
der Expression der 180 kDa- und 140 kDa-Isoformen sowie der Induktion der induzierten
120 kDa-Isoform. Zusätzlich
wird in Betracht gezogen, dass die OP-1-Mutante- wie die natürliche OP-1-induzierte
CAM-Expression mit
einer Zellaggregation korrelieren kann, bestimmt durch Histologie.
-
C. Re-Differenzierung des transformierten
Phänotyps
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Die
OP-1-Mutante induziert wie natürliches
OP-1 auch die Re-Differenzierung von transformierten Zellen zu einer
Morphologie, die für
nicht transformierte Zellen charakteristisch ist. Die Beispiele,
die nachstehend geliefert werden, stellen die Morphogen-induzierte
Re-Differenzierung einer transformierten menschlichen Zelllinie
von neuronalem Ursprung (NG108-15); sowie von Maus-Neuroblastomzellen
(N1E-115) und menschlichen embryonalen Karzinomzellen in eine Morphologie,
die für
nicht transformierte Zellen charakteristisch ist, detailliert dar.
-
Wie
vorstehend beschrieben, ist NG108-15 eine transformierte Hybridzelllinie,
die durch Fusionieren von Neuroblastom- x Gliomzellen (erhalten
von ATCC, Rockville, MD) produziert wird und eine Morphologie zeigt,
die für
transformierte embryonale Neuronen charakteristisch ist, z.B. die
eine fibroblastische Morphologie haben. Genau haben die Zellen polygonale
Zellkörper,
kurze, stachelartige Fortsätze
und treten wenig mit benachbarten Zellen in Kontakt. Die Inkubation
von NG108-15-Zellen,
die in einem chemisch definierten serumfreien Medium mit 0,1 bis
300 ng/ml OP-1-Mutante oder natürlichem
OP-1 für
vier Stunden kultiviert wurden, induziert eine geordnete, dosisabhängige Änderung
in der Zellmorphologie.
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Zum
Beispiel werden NG108-15-Zellen auf Poly-L-Lysin-beschichteten Platten
mit 6 Vertiefungen subkultiviert. Jede Vertiefung enthält 40-50000
Zellen in 2,5 ml chemisch definiertem Medium. Am dritten Tag werden
2,5 ml OP-1-Mutante oder natürliches
OP-1 in 60% Ethanol, enthaltend 0,025% Trifluoressigsäure zu jeder Vertiefung
zugefügt.
Das Medium wird täglich
mit neuen Aliquots des Morphogens gewechselt. Es wird in Betracht
gezogen, dass die OP-1-Mutante wie OP-1 eine dosisabhängige Re-Differenzierung
der transformierten Zellen, einschließlich einer Abrundung des Somas,
eines Anstiegs in der Phasenhelligkeit, einer Verlängerung der
kurzen Neuriten-Fortsätze
und anderer signifikanter Änderungen
in der zellulären
Ultrastruktur, induziert. Nach einigen Tagen wird auch in Betracht
gezogen, dass die behandelten Zellen beginnen, epitheloide Blätter zu
bilden, die dann hochgradig gepackte, vielschichtige Aggregate werden,
wie visuell bestimmt durch mikroskopische Untersuchung.
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Darüber hinaus
wird in Betracht gezogen, dass die Re-Differenzierung ohne jegliche
assoziierte Änderungen
in der DNA-Synthese, Zellteilung oder Zell-Lebensfähigkeit erfolgt, was es unwahrscheinlich
macht, dass die morphologischen Änderungen
sekundär
zur Zelldifferenzierung oder einer toxischen Wirkung des Morphogens
sind. Zusätzlich
wird in Betracht gezogen, dass die Morphon-induzierte Re-Differenzierung
die Zellteilung nicht inhibieren muss, wie bestimmt durch 3H-Thymidin-Aufnahme,
im Gegensatz zu anderen Molekülen
wie Butyrat, DMSO, Retinolsäure
oder Forskolin, von denen in analogen Experimenten gezeigt worden ist,
dass sie die Differenzierung von transformierten Zellen stimulieren.
Die OP-1-Mutante
bewahrt wie das natürliche
OP-1 die Zellstabilität
und Lebensfähigkeit
nach dem Induzieren der Re-Differenzierung.
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Das
hierin beschriebene modifizierte Morphogen würde daher nützliche therapeutische Mittel
für die Behandlung
von Neoplasien und neoplastischen Läsionen des Nervensystems, insbesondere
in der Behandlung von Neuroblastomen, einschließlich der Retinoblastome und
Gliome, bereitstellen.
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D. Bewahren des Phänotyps.
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Die
OP-1-Mutante kann wie natürliches
OP-1 auch verwendet werden, um den differenzierten Phänotyp einer
Zelle zu bewahren. Diese Anwendung ist besonders für das Induzieren
der kontinuierlichen Expression des Phänotyps in alternden oder ruhenden
Zellen nützlich.
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1. In vitro-Modell für das phänotypische Bewahren.
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Die
Fähigkeit
des phänotypischen
Bewahrens von Morphogenen wird leicht bestimmt. Eine Reihe von differenzierten
Zellen wird nach mehreren Passagen in vitro unter Standard-Gewebekulturbedingungen,
die auf dem Fachgebiet gut beschrieben sind (z.B. Culture of Animal
Cells: A Manual of Basic Techniques, C. R. Freshney, Hrsg., Wiley,
1987), alternd oder ruhend. Wenn diese Zellen jedoch in vitro in
Assoziation mit einem natürlichen
Morphogen wie OP-1 kultiviert werden, werden die Zellen stimuliert,
die Expression ihres Phänotyps
durch mehrere Passagen zu bewahren. Zum Beispiel wird die alkalische
Phosphatase-Aktivität
von kultivierten Osteoblasten wie kultivierten Osteosarkomzellen
und Schädeldachzellen
nach mehreren Passagen in vitro signifikant reduziert. Wenn die
Zellen jedoch in der Anwesenheit von OP-1 kultiviert werden, wird
die alkalische Phosphatase-Aktivität über längere Zeiträume bewahrt. In ähnlicher
Weise wird auch die phänotypische
Expression von Myocyten in der Anwesenheit eines Morphogens bewahrt.
Im Experiment werden die Osteoblasten kultiviert, wie oben beschrieben.
Die Zellen werden in Gruppen unterteilt, mit variierenden Konzentrationen
von entweder der OP-1-Mutante oder dem natürlichen OP-1 (z.B. 0-300 ng/ml)
inkubiert und mehrere Male (z.B. 3-5 Mal) unter Verwendung einer
Standard-Methodik passagiert. Die passagierten Zellen werden dann
auf die alkalische Phosphatase-Aktivität als einen Hinweis auf die
metabolische Funktion der differenzierten Zelle getestet, wie hierin
beschrieben. Es wird in Betracht gezogen, dass Osteoblasten, die
in der Abwesenheit der OP-1-Mutante kultiviert werden, wie bei der
des natürlichen
OP-1 eine reduzierte alkalische Phosphatase-Aktivität im Vergleich
zu mit der OP-1-Mutante
oder dem natürlichen
OP-1 behandelten Zellen haben.
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2. In vivo-Modell für das phänotypische Bewahren.
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Die
Fähigkeit
des phänotypischen
Bewahrens kann auch in vivo unter Verwendung eines Standard-Rattenmodells
für Osteoporose
gezeigt werden. Weibliche Long Evans-Ratten (Charles River Laborstories,
Wilmington, MA) werden Schein-operiert (Kontrolltiere) oder unter
Verwendung von chirurgischen Standardtechniken ovarektomiert, um
einen osteoporotischen Zustand zu produzieren, der aus der verminderten Östrogenproduktion
resultiert. Nach der Operation, z.B. 200 Tage nach der Ovarektomie,
wird den Ratten systemisch phosphatgepufferte Salzlösung (PBS)
oder Morphogen (z.B. eine OP-1-Mutante oder natürliches OP-1, 1-10 mg) für 21 Tage
(z.B. durch tägliche
Schwanzvenen-Injektion) verabreicht. Die Ratten werden dann getötet, und
alkalische Phosphatase-Serumspiegel,
Calcium-Serumspiegel und Osteocalcin-Serumspiegel werden unter Verwendung
von Standardmethodiken bestimmt, wie hierin und oben beschrieben.
Es wird in Betracht gezogen, das die mit der OP-1-Mutante behandelten
Ratten wie die OP-1-behandelten Ratten erhöhte Spiegel von Osteocalcin
und alkalischer Phosphatase-Aktivität zeigen können. Eine histomorphometrische Analyse
des Tibia-Diaphyse-Knochens
zeigt eine verbesserte Knochenmasse in mit der OP-1-Mutante behandelten
Tieren im Vergleich zu unbehandelten ovarektomierten Ratten.
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E. Proliferation von Vorläuferzell-Populationen.
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Vorläuferzellen
können
stimuliert werden, um in vivo oder ex vivo zu proliferieren. Es
wird in Betracht gezogen, dass Zellen in vivo durch Injizieren oder
anderweitiges Liefern eines sterilen Präparats, enthaltend die OP-1-Mutante,
in das Individuum stimuliert werden können. Zum Beispiel kann die
hämatopoietische
pluripotente Stammzelt-Population eines Individuums durch Injektion
oder anderweitiges Verabreichen einer geeigneten Konzentration einer
OP-1-Mutante an das Knochenmark des Individuums stimuliert werden,
zu proliferieren.
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Vorläuferzellen
können
ex vivo durch Inkontaktbringen von Vorläuferzellen der Population,
die verstärkt
werden soll, mit einer morphogen aktiven OP-1-Mutante unter sterilen
Bedingungen in einer Konzentration und für einen Zeitraum, die/der ausreicht,
um die Proliferation der Zellen zu stimulieren, stimuliert werden. Geeignete
Konzentrationen und Stimulationszeiten können empirisch bestimmt werden,
im Wesentlichen durch Befolgen der Vorgehensweise, die im Beispiel
A vorstehend beschrieben ist. Die OP-1-Mutante-Konzentration von
zwischen etwa 0,1-100 ng/ml und eine Stimulierungsdauer von etwa
10 Minuten bis etwa 72 Stunden oder allgemeiner etwa 24 Stunden
sollte typischerweise ausreichen, um eine Zellpopulation von etwa
104 bis 106 Zellen
zu stimulieren. Die stimulierten Zellen können dann an das Individuum
zum Beispiel durch Injizieren der Zellen an eine geeignete in vivo-Stelle
verabreicht werden. Geeignete biologisch verträgliche Vorläuferzellen können durch
ein beliebiges Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt oder hierin
vorstehend beschrieben sind, erhalten werden.
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F. Regenerierung von geschädigtem oder
erkranktem Gewebe.
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OP-1-Mutanten
können
verwendet werden, um erkranktes oder geschädigtes Säugergewebe zu reparieren. Das
Gewebe, das repariert werden soll, wird vorzugsweise zuerst bewertet
und überschüssiges nekrotisches
oder störendes
Narbengewebe, wie benötigt,
z.B. durch Abtragen oder durch chirurgische, chemische oder andere
Verfahren, die auf dem medizinischen Fachgebiet bekannt sind, entfernt.
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Die
OP-1-Mutante kann dann direkt an die Gewebestelle als Teil einer
sterilen, biologisch verträglichen Zusammensetzung
entweder durch chirurgische Implantation oder Injektion verabreicht
werden. Die Mutante kann auch systemisch wie durch orale oder parenterale
Verabreichung geliefert werden. Alternativ kann eine sterile, biologisch
verträgliche
Zusammensetzung, enthaltend Vorläuferzellen,
die durch eine morphogen aktive OP-1-Mutante stimuliert wurden,
an die Gewebestelle verabreicht werden. Das vorliegende Gewebe an
der Stelle, ob erkrankt oder geschädigt, liefert die geeignete
Matrix, um die Proliferation und gewebespezifische Differenzierung
der Vorläuferzellen
zu ermöglichen.
Zusätzlich
liefert eine geschädigte
oder erkrankte Gewebestelle, insbesondere eine, die durch chirurgische
Mittel weiter verletzt worden ist, eine morphogen permissive Umgebung.
Eine systemische Bereitstellung einer OP-1-Mutante kann für bestimmte
Anwendungen ausreichend sein (z.B. in der Behandlung von Osteoporose
und anderer Störungen
des Knochen-Umgestaltungszyklus als ein Beispiel).
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Unter
manchen Umständen,
besonders wo die Gewebeschädigung
ausgedehnt ist, kann das Gewebe nicht zum Bereitstellen einer ausreichenden
Matrix für
den Zelleinstrom und die Proliferation in der Lage sein. Unter diesen
Umständen
kann es nötig
sein, Vorläuferzellen,
die durch die OP-1-Mutante stimuliert wurden, an die Gewebestelle
in Assoziation mit einer geeigneten biologisch verträglichen,
formulierten Matrix bereitzustellen, die durch eines der Mittel,
die nachstehend beschrieben werden, hergestellt wurde. Die Matrix
ist vorzugsweise in vivo biologisch abbaubar. Die Matrix kann auch
gewebespezifisch sein und/oder kann poröse Partikel umfassen, die Dimensionen
im Bereich von 70-850 mm, am meisten bevorzugt 150-420 mm haben.
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Die
OP-1-Mutante kann auch verwendet werden, um eine Immun/Entzündungsantwort-vermittelte
Gewebeschädigung
und Narbengewebe-Bildung nach einer Verletzung zu verhindern oder
wesentlich zu hemmen. Die OP-1-Mutante kann an eine frisch verletzte
Gewebestelle verabreicht werden, um an der Stelle eine Gewebemorphogenese
zu induzieren, was die Aggregation von migrierenden Fibroblasten
in nicht differenziertes Bindegewebe verhindert. Vorzugsweise kann
die OP-1-Mutante als ein steriles pharmazeutisches Präparat, das
innerhalb von fünf Stunden
der Verletzung in die Gewebestelle injiziert wird, bereitgestellt
werden. Wo eine Immun/Entzündungsantwort
unvermeidbar oder als Teil zum Beispiel einer chirurgischen oder
anderen aggressiven klinischen Therapie willkürlich induziert ist, kann die
OP-1-Mutante vorzugsweise prophylaktisch, vor oder begleitend mit
der Therapie an den Patienten verabreicht werden.
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G. Morphogenese-Tests.
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Nachstehend
folgen einige Beispiele, die Protokolle für die Demonstration, dass die
hierin offenbarten mutanten Proteine verwendet werden können, um
eine Gewebemorphogenese zu induzieren, beschreiben. Als Beispiel
ist das Folgende eine Beschreibung einer OP-1-Mutante-induzierten
Gewebemorphogenese in Knochen-, Leber-, Nerven-, Dentin-, Zement-
und Periodontal-Gewebe.
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1. OP-1-Mutante-induzierte Knochenmorphogenese.
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Wie
früher
beschrieben, ist ein besonders nützliches
Säugergewebe-Modellsystem zum
Demonstrieren und Bewerten der morphogenen Aktivität eines
Proteins das endochondrale Knochengewebe-Morphogenesemodell, das
auf dem Fachgebiet bekannt und zum Beispiel im
U.S. Patent Nr. 4,968,590 beschrieben
und hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Die Fähigkeit,
eine endochondrale Knochenbildung zu induzieren, schließt die Fähigkeit,
eine Proliferation und Differenzierung von Vorläuferzellen in Chondroblasten
und Osteoblasten, die Fähigkeit,
eine Knorpelmatrix-Bildung, Knorpel-Verkalkung und Knochen-Umgestaltung zu induzieren,
und die Fähigkeit,
die Bildung einer geeigneten vaskulären Bereitstellung und eine
hämatopoietische
Knochenmark-Differenzierung zu induzieren, ein.
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Die
lokale Umgebung, in der das morphogene Material platziert wird,
ist wichtig für
die Gewebemorphogenese. Wie hierin verwendet, wird verstanden, dass „eine lokale
Umgebung" die strukturelle
Gewebematrix und die Umgebung, die das Gewebe umgibt, einschließt. Zum
Beispiel benötigen
die Zellen, die durch Morphogene stimuliert werden, zusätzlich zum
Benötigen
eines geeigneten Verankerungssubstrats für ihre Proliferation Signale,
um die Gewebespezifität
ihrer Differenzierung zu lenken. Diese Signale variieren für die verschiedenen
Gewebe und können
Zelloberflächen-Marken
einschließen.
Zusätzlich
erfordert die Vaskularisierung von neuem Gewebe eine lokale Umgebung,
die die Vaskularisierung unterstützt.
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Das
Folgende legt verschiedene Vorgehensweisen für das Bewerten der morphogenen
in vivo-Ausnutzung einer OP-1-Mutante und von eine OP-1-Mutante
enthaltenden Zusammensetzungen dar. Die Zusammensetzungen können in
einen Säuger
injiziert oder chirurgisch implantiert werden, gefolgt von einer
beliebigen einer Reihe von Vorgehensweisen, die auf dem Fachgebiet
wohlbekannt sind. Zum Beispiel können
chirurgische Implantat-Biotests durchgeführt werden, die im Wesentlichen
der Vorgehensweise von Sampath et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 80: 6591-6595 und
U.S. Pat.
Nr. 4,968,590 folgen.
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Eine
histologische Schnittdarstellung und Färbung wird bevorzugt, um das
Ausmaß der
Morphogenese in vivo, insbesondere der Gewebereparatur-Vorgehensweisen,
zu bestimmen. Exzidierte Implantate werden in Bouins-Lösung fixiert,
in Paraffin eingebettet und in 6-8 mm-Schnitte geschnitten. Die
Färbung
mit Toluidinblau oder Hämatoxylin/Eosin
zeigt deutlich die schlussendliche Entwicklung des neuen Gewebes.
Zwölf Tage-Implantate
sind normalerweise ausreichend, um zu bestimmen, ob die Implantate
neu induziertes Gewebe enthalten.
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Erfolgreiche
Implantate zeigen ein kontrolliertes Fortschreiten durch die Stadien
der induzierten Gewebeentwicklung, was es einem ermöglicht,
die gewebespezifischen Ereignisse, die auftreten, zu identifizieren und
zu verfolgen. Zum Beispiel schließt die endochondrale Knochenbildung
die Stadien ein: (1) Leukocyten am Tag eins; (2) mesenchymale Zellmigration
und Proliferation an den Tagen zwei und drei; (3) Chondrocyten-Auftreten
an den Tagen fünf
und sechs; (4) Knorpelmatrix-Bildung am Tag sieben; (5) Knorpel-Verkalkung am
Tag acht; (6) Gefäßinvasion,
Auftreten von Osteoblasten und Bildung von neuem Knochen an den
Tagen neun und zehn; (7) Auftreten von osteoklastischen Zellen und
das Beginnen der Knochen-Umgestaltung und Auflösung der implantierten Matrix
an den Tagen zwölf
bis achtzehn; und (8) hämatopoietische
Knochenmark-Differenzierung in den resultierenden Knöchelchen
am Tag einundzwanzig.
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Zusätzlich zur
histologischen Bewertung können
biologische Marker als Marker für
die Gewebemorphogenese verwendet werden. Nützliche Marker schließen gewebespefizische
Enzyme ein, deren Aktivität nach
Homogenisieren des Implantats getestet werden kann (z.B. spektrophotometrisch).
Diese Tests können für die Quantifizierung
und für
das schnelle Erhalten einer Schätzung
der Gewebebildung nützlich
sein, nachdem die Implantate vom Tier entfernt sind. Zum Beispiel
kann die alkalische Phosphatase-Aktivität als ein Marker für die Osteogenese
verwendet werden.
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Das
Inkorporieren einer systemisch bereitgestellten OP-1-Mutante kann
unter Verwendung eines markierten Proteins (z.B. radioaktiv markiert)
und Bestimmen ihrer Lokalisation im neuen Gewebe und/oder durch Überwachen
ihres Verschwindens aus dem Kreislaufsystem unter Verwendung eines
Standard-Markierungsprotokolls
und Puls-Verfolgungsverfahrens verfolgt werden. Die OP-1-Mutante kann auch
mit einer gewebespezifischen molekularen Markierung geliefert werden,
deren Aufnahme überwacht
und mit der Konzentration der bereitgestellten OP-1-Mutante korreliert
werden kann. Als ein Beispiel resultiert die Ovar-Entfernung in
weiblichen Ratten in einer reduzierten Knochen-alkalische Phosphatase-Aktivität und macht
die Ratten anfällig
für Osteoporose.
Wenn jetzt die weiblichen Ratten mit der OP-1-Mutante beliefert
werden, kann eine Reduktion in der systemischen Konzentration von
Calcium gesehen werden, die mit dem Vorliegen der bereitgestellten
OP-1-Mutante korreliert und von der erwartet wird, dass sie einer
erhöhten
alkalische Phosphatase-Aktivität
entspricht.
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2. OP-1-Mutante-induzierte Leberregeneration.
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Als
ein anderes Beispiel wird ein Verfahren zum Induzieren der Morphogenese
eines wesentlich verletzten Lebergewebes nach einer teilweisen Hepatektomie
unter Ausnutzen einer OP-1-Mutante präsentiert. Variationen dieses
allgemeinen Protokolls können
verwendet werden, um die Morphogen-Aktivität einer OP-1-Mutante in anderen
verschiedenen Geweben zu testen. Das allgemeine Verfahren involviert
das Exzidieren eines im Wesentlichen nicht-regenerierenden Teils
eines Gewebes und das Bereitstellen der OP-1-Mutante vorzugsweise
als ein lösliches
Arzneimittel an die exzidierten Gewebestelle, das Verschließen der
Wunde und das Untersuchen der Stelle zu einem späteren Zeitpunkt. Wie Knochen
hat die Leber ein Potenzial, nach einer Verletzung während des
post-fötalen
Lebens zu regenerieren.
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Die
OP-1-Mutante, z.B. 1 mg/ml in einer biologisch verträglichen
Lösung,
zum Beispiel eine gereinigte OP-1-Mutante, wird in 50% Ethanol oder
einem verträglichen
Lösungsmittel,
enthaltend 0,1% Trifluoressigsäure
oder eine verträgliche
Säure,
solubilisiert. Die injizierbare OP-1-Mutanten-Lösung wird z.B. durch Verdünnen eines Volumens
OP-1-Morphon-Lösungsmittel-Säure-Stammlösung mit
9 Volumen 0,2% Ratten-Serumalbumin in sterilem PBS (phosphatgepufferter
Salzlösung)
hergestellt.
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In
dem Experiment werden die wachsenden Ratten oder alternden Ratten
(z.B. Long Evans, Charles River Laborstories, Wilmington, MA) durch
Verwenden von Ketamin anästhesiert.
Zwei der Leberlappen (links und rechts) werden ausgeschnitten (ungefähr 1/3 des
Lappens), und die OP-1-Mutante wird lokal an mehreren Stellen entlang
der geschnittenen Enden injiziert. Die Menge der OP-1-Mutante, die injiziert
wird, kann z.B. 20-100 μg
in 100-1000 μl
PBS/RSA (phosphatgepufferte Salzlösung/Ratten-Serumalbumin)-Injektionspuffer sein.
Placebo-Proben umfassen nur den Injektionspuffer. In den experimentellen
Tests werden vorzugsweise fünf
Ratten in jeder Gruppe verwendet. Die Wunde wird geschlossen, und
den Ratten wird erlaubt, normales Futter zu fressen und Leitungswasser
zu trinken.
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Nach
12 Tagen werden die Ratten getötet,
und die Leberregeneration wird visuell beobachtet, um die Wirkungen
der OP-1-Mutante auf die Leberregeneration am wirksamsten zu bewerten.
Es wird in Betracht gezogen, dass die mit der OP-1-Mutante injizierte
Gruppe eine vollständige
Lebergewebe-Regenerierung ohne verbleibendes Anzeichen eines Schnittes
in der Leber zeigen wird. Im Gegensatz dazu zeigt die Kontrollgruppe,
in die nur PBS injiziert wird, typischerweise nur eine minimale
Regeneration, wobei der Einschnitt in der Probe bleibt.
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3. OP-1-Mutante-induzierte Regeneration
von Dentin, Zement und periodontalem Ligament
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Als
noch ein anderes Beispiel kann auch die Fähigkeit der OP-1-Mutante, die
Dentinogenese zu induzieren, gezeigt werden. Bis jetzt ist die nicht-vorhersagbare
Reaktion des Zahnmarksgewebes auf eine Verletzung ein grundlegendes
klinisches Problem in der Zahnmedizin. Langschwanzmakaken werden
als Primatenmodelle ausgewählt,
da vermutet wird, dass Affen bessere Hinweise auf die menschliche
Dentalbiologie geben als Modelle, die auf niedrigeren Nicht-Primaten-Säugern basieren.
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Unter
Verwendung von chirurgischen Standardvorgehensweisen der Zahnmedizin
werden kleine Gebiete (z.B. 2mm) von Zahnmark chirurgisch durch
Entfernen des Zahnschmelzes und Dentins unmittelbar über dem
Zahnmark (durch Bohren) von Probezähnen, Durchführten einer
Teilamputation des coronalen Zahnmarkgewebes, Induzieren einer Homeostase,
Anwenden der Zahnmarkbehandlung und Verschließen und Füllen der Höhle durch Standardvorgehensweisen
offengelegt.
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Die
verwendeten Zahnmarkbehandlungen schließen ein: eine OP-1-Mutante,
die in einer Trägermatrix dispergiert
ist; die Trägermatrix
alleine und keine Behandlung. Zwölf
Zähne pro
Tier (vier für
jede Behandlung) werden vorbereitet, und zwei Tiere werden verwendet.
Nach vier Wochen werden die Zähne
extrahiert und histologisch für
die Analyse der Dentinbildung verarbeitet und/oder gemahlen, um
die Dentin-Mineralisierung zu analysieren. Die Wirkung der OP-1-Mutante
auf die Osteodentin-Reparatur kann visuell durch Vergleichen mit den
Kontrollproben beobachtet werden. Es wird in Betracht gezogen, dass
die OP-1-Mutante wie natürliches OP-1
plus ein Trägermedium
die Bildung von reparativen Osteodentin-Brücken,
die auf chirurgisch offengelegtem gesundem Zahnmark quer verlaufen,
induziert. Im Gegensatz dazu bildet Zahnmark, das mit der Trägermatrix
alleine behandelt wird, kein reparatives Dentin.
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4. OP-1-Mutante-induzierte Nervengewebe-Reparatur
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Als
noch ein anderes Beispiel kann die Induktion der regenerativen Wirkungen
auf die Reparatur des zentralen Nervensystems (ZNS) durch eine morphogenisch
aktive OP-1-Mutante unter Verwendung eines Ratten-Hirnstamm-Modells
gezeigt werden. Kurz, männliche
Long Evans-Ratten werden anästhesiert
und der Kopfbereich für
die Operation vorbereitet. Das Schädeldach wird unter Verwendung
von chirurgischen Standardverfahren offengelegt und ein Loch in
Richtung Zentrum eines jeden Lappens unter Verwendung eines 0,035K
Drahtes, der das Schädeldach
gerade durchdringt, gebohrt. 25 ml-Lösungen, enthaltend entweder
die OP-1-Mutante
(25 mg), natürliches
OP-1 (25 mg) oder PBS, werden dann in jedes der Löcher durch
eine Hamilton-Spritze eingebracht. Die Lösungen werden in eine Tiefe
von ungefähr
3 mm unter der Oberfläche
in den/das darunterliegenden Cortex, Corpus callosum und Hippocampus
verabreicht. Die Haut wird dann genäht, und dem Tier wird erlaubt,
sich zu erholen.
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Drei
Tage nach der Chirurgie werden die Ratten durch Enthaupten getötet und
ihre Gehirne für
eine Schnittdarstellung verarbeitet. Eine Narbengewebe-Bildung wird
durch Immunfluoreszenz-Färbung
auf das fibrilläre
saure Glia-Protein, einem Marker für die Glia-Vernarbung, bewertet,
um den Grad der Narbenbildung qualitativ zu bestimmen. Es wird in
Betracht gezogen, dass die OP-1-Mutante wie das natürliche OP-1
in reduzierten Spiegeln des fibrillären sauren Glia-Proteins in
den Gewebeschnitten der Tiere, die mit der OP-1-Mutante behandelt
wurden, resultieren kann, was ein Hinweis auf die Fähigkeit
des Morphogens ist, die Glia-Narbenbildung zu hemmen, wodurch eine
Nervenregeneration stimuliert wird.
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Die
Fähigkeit
der OP-1-Mutante, das Axon-Wachstum des periphären Nervensystems über weite
Entfernungen zu stimulieren, kann unter Verwendung des folgenden
Modells gezeigt werden. Neuronen des periphären Nervensystems können nach
einer Verletzung selbst neue Fortsätze sprießen, aber ohne Führung können diese
Sprossen sich typischerweise nicht passend verbinden und sterben.
Wo die Unterbrechung ausgedehnt ist, z.B. größer als 5 oder 10 mm, ist die
Regeneration schwach oder nicht vorhanden. Frühere Experimente mit OP-1 zeigen,
dass Morphogene das Axon-Wachstum des periphären Nervensystems über ausgedehnte
Entfernungen stimulieren, was eine Reparatur und Regeneration der
geschädigten
periphären
neuralen Signalwege ermöglicht.
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In
diesem Beispiel wird die OP-1-Mutante-Stimulierung der Nervenregeneration
unter Verwendung des Ratten-Ischiasnerv-Modells gezeigt. Der Ratten-Ischiasnerv
kann spontan über
eine 5 mm-Distanz und gelegentlich über eine 10 mm-Distanz regenerieren,
vorausgesetzt, dass die verletzten Enden in einen Kochsalzlösung-gefüllten Nervenführungs-Kanal
inseriert werden. In diesem Experiment wird die Nervenregenerierung über mindestens
eine 12 mm-Distanz getestet.
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Erwachsene
weibliche Sprague-Dawley-Ratten (Charles River Laborstories, Inc.)
mit einem Gewicht von 230-250 g werden mit intraperitonealen Injektionen
von Natriumpentobarbital (35 mg/kg Körpergewicht) anästhesiert.
Eine Hautinzision wird parallel und unmittelbar posterior des Femurs
vorgenommen. Man dringt in die avaskuläre intermuskuläre Ebene
zwischen den äußeren breiten
und den hinteren Oberschenkelmuskeln ein und folgt ihr zum losen
fibroareolaren Gewebe, das den Ischiasnerv umgibt. Das lose Gewebe
wird longitudinal geteilt, wodurch der Ischiasnerv in seinem gesamten
Ausmaß freigelegt
wird, ohne einen Teil zu devaskularisieren. Unter einem chirurgischen
Mikroskop werden die Ischiasnerven mit Mikroscheren in der Mitte
des Oberschenkels durchschnitten und mit einem OP-1-Morphon-Geltransplantat
transplantiert, das die Nervenenden 12 mm voneinander separiert.
Das Transplantatgebiet wird in ein Silikonröhrchen von 20 mm Länge mit
einem inneren Durchmesser von 1,5 mm eingeschlossen, wobei das Innere
derselben mit der mutanten Lösung
gefüllt
ist. Genau bestehen die zentralen 12 mm der Röhre aus einem OP-1-Morphon-Gel,
das durch Mischen von 1 bis 5 mg einer im Wesentlichen reinen OP-1-Mutante,
die mit ungefähr
100 ml MATRIGELTM (von Collaborative Research,
Inc., Redford, MA) produziert wird, einem extrazellulären Matrixextrakt, der
von einem Maus-Sarkomgewebe stammt und eine solubilisierte Gewebe-Basalmembran
enthält,
einschließlich
Laminin, Typ IV-Kollagen, Heparinsulfat, Proteoglycan und Entactin,
in phosphatgepufferter Salzlösung
hergestellt wird. Das Mutanten-gefüllte Röhrchen wird dann direkt in
die defekte Stelle implantiert, was erlaubt, die Nervenenden an
jedem Ende 4 mm zu inserieren. Jedes Ende wird gegen das mutante
Gel abgegrenzt und wird im Silikonröhrchen durch drei Nähte aus
einem kommerziell erhältlichen
chirurgischen 10-0 Nylon durch das Epineurium, die schützende Faszikelhülle, befestigt.
-
Zusätzlich zu
den OP-1-Mutante-Geltransplantaten werden vorzugsweise auch Kontrolltransplantate von
leeren Silikonröhrchen,
Silikonröhrchen,
die nur mit Gel und „umgekehrten" Autotransplantaten
gefüllt sind,
wobei 12 mm durchschnittene Segmente des Ischiasnervs des Tiers
vor dem Nähen
180° gedreht
werden, transplantiert. Alle Experimente werden vorzugsweise in
vierfacher Ausführung
durchgeführt.
Alle Wunden werden vorzugsweise durch Wundklammern verschlossen,
die nach 10 Tagen entfernt werden. Ratten können an beiden Beinen transplantiert
werden. Nach 3 Wochen werden die Tiere getötet und die transplantierten
Segmente entfernt und sofort auf Trockeneis gefroren. Gefrorene
Schnitte werden dann durch die ganze Transplantat-Stelle geschnitten
und durch Immunfluoreszenz-Färbung
unter Verwendung von Anti-Neurofilament-Antikörpern, die mit Fluorescein
markiert sind (erhalten zum Beispiel von Sigma Chemical Co., St. Louis)
auf eine Axon-Regeneration untersucht.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass die Regeneration des Ischiasnervs
in allen Transplantatstellen über die
gesamte 12 mm-Distanz erfolgen kann, wenn die Distanz mit dem OP-1-Mutante-Gel
gefüllt
ist. Im Gegensatz dazu zeigen leere Silikonröhrchen, Gel alleine und umgekehrte
Autotransplantate keine Nervenregeneration.
-
IV. ALLGEMEINE BEMERKUNGEN
-
Es
wird verstanden und anerkannt werden, dass jedes der vorangehenden
Mittel zum Bewerten der Eigenschaften wie Faltung, Solubilität, Stabilität, Oberflächenbindung/Adhärenz, der
biologischen Aktivität usw.
unter Verwendung von anderen mutanten Konstrukten als den auf OP-1
basierenden Mutanten durchgeführt
werden kann. Alles das benötigt
wird, ist eine vergleichende Bewertung des natürlichen TGF-β-Superfamilie-Proteins
und der Eigenschaften des mutanten Konstrukts. So kann zum Beispiel
eine Mutante, die die bevorzugten Faltungseigenschaften des natürlichen
Proteins X bewahrt, aber die die neuralen Gewebedifferenzierungs-Eigenschaften
des natürlichen
Proteins Y erworben hat, leicht unter den experimentellen Paradigmen
und der hierin gelieferten Anleitung identifiziert werden. Der Fachmann
wird ein bevorzugtes Konstrukt als eines erkennen, das alle erwünschten
Eigenschaften optimal kombiniert hat, wobei optimal nicht notwendigerweise
eine maximale Expression von einer bestimmten Eigenschaft bedeuten
soll. Vielmehr soll optimal die Expression jeder erwünschten
Eigenschaft bedeuten, so dass die kombinierte Expression für die Umstände und/oder
Verwendungen, die durch den Fachmann erwogen werden, geeignet ist.
-
Dementsprechend
liegen andere Ausführungsformen
innerhalb der folgenden Ansprüche. SEQUENZPROTOKOLL