-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Synthetisieren
eines Metalloxids mit einer Perovskit- oder perovskitartigen Kristallstruktur
durch Hochenergie-Mahlen. Insbesondere wird eine Mischung aus Ausgangspulvern
einem Hochenergie-Mahlvorgang unterworfen, der ausreichend ist,
um eine chemische Reaktion der Komponenten zu induzieren und dadurch
direkt, wie durch Röntgenbeugung
bestimmt, ein Metalloxid in der Form eines Perovskits oder einer
perovskitähnlichen
nanokristallinen Struktur mechanisch herzustellen.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Im
Allgemeinen sind vermischte Metalloxide kristalline Verbindungen
und diese werden durch allgemeine Formeln und nach gewissen Strukturtyp-Charakteristika natürlich vorkommender
Minerale klassifiziert. Perovskit ist eine gut bekannte Art von
vermischten Metalloxiden. Perovskite haben die allgemeine Formel ABO3, worin A und B für Kationen stehen. Für jedes
A und B können
mehr als ein Kation vorliegen.
-
Ein
anderer Typ von Metalloxiden schließt "perovskitartige" Materialien ein, welcher eine einfache, durch
dazwischen liegende Oxidschichten getrennte Perovskitzelle enthält. Perovskitartige
Materialien haben die allgemeine Formel [(ABO3)n + CyOz],
worin A, B und C für
Kationen stehen. Für
jedes A, B und C können mehr
als ein Kation vorliegen.
-
Des
Weiteren sind ebenfalls aus Perovskit- oder perovskitartigen Materialien
durch Substitution und Abweichungen in der Stöchiometrie, aber unter Aufrechterhaltung
deren Perovskit- oder perovskitartigen Kristallstruktur abgeleitete
Verbindungen bekannt. Aus Perovskiten abgeleitete, nicht stöchiometrische
Verbindungen haben die allgemeine Formel (ABO3-x)
und aus perovskitartigen Materialien abgeleitete, nicht stöchiometrische
Verbindungen weisen die allgemeine Formel [(ABO3-x)n + CyOz]
auf. In allen diesen nicht stöchiometrischen
Verbindungen können
Metallionen mit einer anderen Valenz sowohl A- als auch B-Ionen
ersetzen, um dadurch nicht ganzzahlige Anzahlen an Sauerstoffatomen
in der Formel zu erzeugen. La0,8Sr0,2CoO3-x sowie La0,8Sr0,2MnO3-x sind Beispiele für aus Perovskiten abgeleitete,
nicht stöchiometrische
Verbindungen, und Sr2FeO4-x sowie
Sr3Fe2O7-x sind
Beispiele für
aus perovskitartigen Materialien abgeleitete, nicht stöchiometrische
Verbindungen. Andere Beispiele für
eine solche Abwandlung in der Stöchiometrie
werden durch Erzeugen eines Sauerstoffmangels in einem Perovskit-
oder einem perovskitartigen Material erhalten. Zum Beispiel wird
die Brownmillerit-Struktur (ABO2,5) aus
Perovskiten (ABO3) gebildet.
-
Es
ist unmittelbar offensichtlich, dass es eine ziemlich große Anzahl
an Verbindungen gibt, welche unter den Bereich des Begriffs Perovskit-
und perovskitartige Materialien fällt. Die Verbindungen und deren
Strukturen können
durch Röntgenbeugung
identifiziert werden.
-
Im
Stand der Technik wurden Perovskit- und perovskitartige Verbindungen
gewöhnlich
auf den folgenden Gebieten eingesetzt: Elektrokatalyse, Hydrierung,
Dehydrierung sowie Autoabgasaufreinigung. Ein Nachteil der gemäß dem Stand
der Technik hergestellten Metalloxide mit Perovskit- und perovskitartiger
Struktur ist, dass diese im Allgemeinen eine sehr geringe spezifische
BET-Oberfläche
(SS) im Bereich von 1 m2/g aufweisen.
-
Ungeachtet
der Tatsache, dass Perovskit- und perovskitartige Metalloxidstrukturen
billig herzustellen sind, dass diese gewöhnlich gute katalytische Oxidationsaktivitäten aufweisen,
dass diese thermisch stabil sind und dass diese eine gute Beständigkeit
gegenüber
Vergiftung zeigen, haben diese anstelle von auf dem Gebiet der Verringerung
der industriellen Verschmutzung oder Automobilemissionssteuerung
eingesetzten, auf Edelmetallen basierenden Katalysatoren bis heute
nur eine sehr begrenzte Anwendung gefunden. Größere spezifische Oberflächen aufweisende
Perovskit- und perovskitartige Verbindungen könnten folglich ein großes Potential
als Katalysatoren, insbesondere für die selektive Reduktion von
Stickstoffoxiden (NOx), und als Elektrokatalysatoren
bei der kathodischen Reduktion von Sauerstoff haben.
-
Die
bekannten Verfahren zum Herstellen von Perovskit- und perovskitartigen
Materialien schließen Sol-Gel-Verfahren,
Kopräzipitation,
Citratkomplexierung, Pyrolyse, Sprühtrocknen sowie Gefriertrocknen
ein. Bei diesen werden Vorläufer
auf einem feuchten Weg hergestellt, wie beispielsweise in einem
vermischten Gel oder bei der Kopräzipitation von Metallionen
unter der Bildung von Hydroxiden, Cyaniden, Oxalaten, Carbonaten
oder Citraten. Diese Vorläufer
können
unterschiedlichen Behandlungen ausgesetzt werden, wie beispielsweise
einer Verdampfung oder einer Verbrennung (SS ~ 1–4 m2/g),
einem Explosionsverfahren (SS < 30
m2/g), einer Plasma-Sprühtrocknung (SS ~ 10–20 m2/g) sowie einer Gefriertrocknung (SS ~ 10–20 m2/g). Allerdings ist ein Nachteil all dieser
Verfahren, dass entweder geringe spezifische Oberflächenwerte
erreicht werden, oder, dass diese kompliziert und teuer in der Praxis
umzusetzen sind.
-
Das
am meisten gebräuchliche
Verfahren zum Herstellen von Perovskit- und perovskitartigen Katalysatoren
ist das traditionelle, "Keramik" genannte Verfahren.
Dieses Verfahren besteht einfach aus dem Vermischen der Pulverkomponenten
(Oxide, Hydroxide oder Carbonate) sowie Sintern der so gebildeten
Pulvermischungen bei einer hohen Temperatur. Das Problem bei diesem
Verfahren liegt darin, dass eine Kalzinierung bei einer hohen Temperatur
(im allgemeinen über
1.000°C)
notwendig ist, um die Perovskit oder perovskitartige kristalline
Struktur zu erhalten. Ein anderer Nachteil ist, dass geringe spezifische
Oberflächenwerte
(SS ungefähr
1 m2/g) erhalten werden. Ein Beispiel eines
solchen Hochtemperatur-Erhitzungs-Verfahrens
ist in dem US Patent Nr. 5,093,301 offenbart, bei dem eine in einem
Katalysator einzusetzende Perovskit-Struktur nach dem Erhitzen einer
gemahlenen Trockenpulvermischung bei 1.300°C gebildet wird.
-
In
dem 1979 erteilten US Patent Nr. 4,134,852 (Volin et al.) wird eine
Variante zu dem keramischen Verfahren durch, in dem alten Sinne
dieses Ausdrucks, "mechanisches
Legieren" der zu
der Herstellung der Perovskit-Katalysatoren
notwendigen Pulverkomponenten offenbart. Tatsächlich bezieht sich dieses
auf ein gewöhnliches
Mahlen, um eine mehr oder weniger homogene Mischung von Partikeln
zu erhalten, schließt aber
keine chemische Reaktion zwischen den Komponenten ein. In Spalte
7, Zeilen 5 bis 8 dieses Patents ist zu lesen, dass "[ein] mechanisch
legiertes Pulver ein solches ist, in dem Vorläuferkomponenten in jedem Partikel
intensiv intradispergiert wurden ...". Daher ist es ein notwendiger Schritt
des dort offenbarten Verfahrens, die gewünschte Perovskit-Struktur durch
Erhitzen der "mechanisch
legierten" Pulverzusammensetzung
auf eine erhöhte
Temperatur von mehr als 800°C
(Spalte 7, Zeilen 61–62)
zu erhalten.
-
Heute
bezieht sich die Verwendung des Ausdrucks "mechanisches Legieren" oder "mechanisches Synthetisieren" unter anderem auf
ein Hochenergie-Mahlverfahren, bei dem nanostrukturelle Partikel
der gemahlenen Verbindungen induziert werden. Daher bezieht sich
dieser ebenfalls auf die Herstellung von metastabilen Phasen, beispielsweise
von Hochtemperatur-, Hochdruck- oder amorphen Phasen aus stabilen
kristallinen Phasen unter Umgebungstemperatur und -druck. Beispielsweise
wurde die strukturelle Umwandlung von Aluminiumoxid (Al2O3), die Herstellung von keramischen Oxiden
sowie die Herstellung von stabilisierten Zirkoniumdioxiden durch
Hochenergie-Mahlen oder mechanisches Legieren bereits in den folgenden
Entgegenhaltungen offenbart: P. A. Zielinski et al. in J. Mater.
Res., 1993, Bd. 8, S. 2985–2992;
D. Michel et al., La revue de metallurgie-CIT/Sciences et Genies
des materiaux, Feb. 1993 und D. Michel et al., J. Am. Ceram. Soc.,
1993, Bd. 76, S. 2884–2888.
Die Veröffentlichung
von E. Gaffet et al. in Mat. Trans., JIM, 1995, Bd. 36, (1995),
S. 198–209
gibt einen Überblick über das
Gebiet.
-
Selbst
wenn diese Literaturstellen die Verwendung von Hochenergie-Mahlen offenbart
haben, waren deren Autoren allerdings lediglich dazu fähig, deren
Ausgangsprodukt von einer Phase zu einer anderen Phase umzuwandeln.
Das aus dem Mahlen resultierende Produkt hat folglich immer noch
dieselbe Struktur. Ferner offenbart keine von diesen die Herstellung
von Perovskit- oder perovskitartigen Materialien.
-
Es
gibt heute immer noch einen Bedarf für ein einfaches und billiges
Verfahren zum Herstellen eines Metalloxids mit einer Perovskit-
oder perovskitartigen Kristallstruktur. Ferner haben alle der gemäß allen
der oben genannten, auf dem Gebiet bekannten Verfahren hergestellten
Perovskit- und perovskitartigen Metalloxide keine nanokristalline
Struktur. Daher besteht ebenfalls ein Bedarf für ein Metalloxid mit einer
Perovskit- oder
einer perovskitartigen nanokristallen Struktur mit einer hohen spezifischen
Oberfläche
und ein Bedarf für ein
Verfahren zum Herstellen solcher Verbindungen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
eines Metalloxids vorzuschlagen, das die vorgenannten Anforderungen
befriedigt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird diese Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zum mechanischen Synthetisieren eines Metalloxids
mit einer Perovskit- oder einer perovskitartigen Kristallstruktur
und einem vorbestimmten stöchiometrischen
Gehalt an Sauerstoff, wobei das Metalloxid ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Perovskiten der allgemeinen Formel
ABO3; perovskitartigen Materialien der allgemeinen
Formel [(ABO3)n +
CyOz]; nicht stöchiometrischen
Verbindungen abgeleitet aus Perovskiten der allgemeinen Formel (ABO3-x) sowie nicht stöchiometrischen Verbindungen
abgeleitet aus perovskitartigen Materialien mit der allgemeinen
Formel [(ABO3-x)n +
CyOz], wobei:
- • A
wenigstens ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Y, Na, K, Rb, Cs, Pb, La, Sr, Ba, Cr,
Ag, Ca, Pr, Nd, Bi und den Elementen der Lanthanid-Reihe des Periodensystems
enthält;
- • B
wenigstens ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh, Pd, Re,
Os, Ir, Pt, U, Co, Fe, Ni, Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo und W enthält;
- • C
wenigstens ein Element wiedergibt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh, Pd, Re, Os, Ir, Pt, U, Co, Fe, Ni,
Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo, W, Al, Y, Na, K, Rb, Cs, Pb, La,
Sr, Ba, Cr, Ag, Ca, Pr, Nd, Bi und den Elementen der Lanthanid-Reihe des Periodensystems;
- • n
eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 wiedergibt;
- • 0 < x < 3
- • y
eine ganze Zahl zwischen 1 und 5 wiedergibt;
- • z
eine ganze Zahl zwischen 1 und 5 wiedergibt;
wobei das
Verfahren den Schritt des Unterwerfens einer Mischung von derart
formulierten Ausgangspulvern, um die durch A, B und C in den Formeln
wiedergegebenen Komponenten zu enthalten, einem ausreichenden Hochenergie-Mahlvorgang
umfasst, um eine chemische Reaktion der Komponenten zu induzieren
und dadurch, wie durch Röntgenbeugung
bestimmt, direkt das Metalloxid in der Form eines Perovskit- oder
eines perovskitartigen Materials mit einer nanokristallinen Struktur
mechanisch zu synthetisieren.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Hochenergie-Mahlen unter einer
kontrollierten Atmosphäre
durchgeführt,
um die nanokristalline Struktur und den stöchiometrischen Sauerstoffgehalt
des mechanisch synthetisierten Metalloxids zu steuern. Die kontrollierte
Atmosphäre enthält vorzugsweise
ein Gas ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus He, Ar, N2, O2, H2, CO, CO2, NO2, NH3, H2S sowie Mischungen
hiervon.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass es des Weiteren den Schritt des Auswählens und des Mahlens der Ausgangspulver
in relativen Verhältnissen
umfasst, um die nanokristalline Struktur des mechanisch synthetisierten
Metalloxids zu steuern.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren ein Verfahren zum Mechanosynthetisieren
eines Metalloxids mit einer Perovskit- oder perovskitartigen Kristallstruktur,
mit einem vorbestimmten stöchiometrischen Gehalt
an Sauerstoff sowie mit einer hohen spezifischen BET-Oberfläche bereit,
wobei das Metalloxid aus der Gruppe ausgewählt ist, welche besteht aus
Perovskiten der allgemeinen Formel ABO3;
perovskitartigen Materialien der allgemeinen Formel [(ABO3)n + CyOz], nicht stöchiometrischen Verbindungen
abgeleitet aus Perovskiten der allgemeinen Formel (ABO3-x)
sowie nicht stöchiometrischen
Verbindungen abgeleitet aus perovskitartigen Materialien der allgemeinen
Formel [(ABO3-x)n +
CyOz], wobei:
- • A
wenigstens ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Y, Na, K, Rb, Cs, Pb, La, Sr, Ba, Cr,
Ag, Ca, Pr, Nd, Bi und den Elementen der Lanthanid-Reihe des Periodensystems
enthält;
- • B
wenigstens ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh, Pd, Re,
Os, Ir, Pt, U, Co, Fe, Ni, Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo und W enthält;
- • C
wenigstens ein Element wiedergibt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh, Pd, Re, Os, Ir, Pt, U, Co, Fe, Ni,
Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo, W, Al, Y, Na, K, Cs, Pb, La, Sr,
Ba, Cr, Rb, Ag, Ca, Pr, Nd, Bi und den Elementen der Lanthanid-Reihe des Periodensystems;
- • n
eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 wiedergibt;
- • 0 < x < 3
- • y
eine ganze Zahl zwischen 1 und 5 wiedergibt;
- • z
eine ganze Zahl zwischen 1 und 5 wiedergibt;
wobei das
Verfahren die Schritte umfasst: - a) Unterwerfen
einer Mischung von so formulierten Ausgangspulvern, dass diese die
durch A, B und C in den Formeln wiedergegebenen Komponenten zu enthalten,
einem ausreichenden Hochenergie-Mahlvorgang,
um eine chemische Reaktion der Komponenten zu induzieren und dadurch,
wie durch Röntgenbeugung
bestimmt, direkt das Metalloxid in der Form eines Perovskit- oder
eines perovskitartigen Materials mit einer nanokristallinen Struktur
zu bilden;
- b) Erhöhen
der spezifischen BET-Oberfläche
des in Schritt a) erhaltenen Metalloxids durch zusätzliches Unterwerfen
des Metalloxids einem Hochenergie-Mahlvorgang, um ein Metalloxid
mit einer hohen spezifischen BET-Oberfläche zu erhalten.
-
Schritt
a) wird vorzugsweise unter einer kontrollierten Atmosphäre durchgeführt, um
die nanokristalline Struktur sowie den stöchiometrischen Sauerstoffgehalt
des mechanosynthetisierten Metalloxids zu steuern. Schritt b) wird
vorzugsweise unter einer kontrollierten Atmosphäre durchgeführt, um die spezifische BET-Oberfläche des
mechanosynthetisierten Metalloxids zu steuern. Die kontrollierte
Atmosphäre
umfasst vorzugsweise ein Gas ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus H2O, He, Ar, N2,
O2, H2, CO, CO2, NO2, NH3, H2S sowie Mischungen
hiervon.
-
Das
Verfahren zum Mechanosynthetisieren eines Metalloxids mit einer
Perovskit- oder einer perovskitartigen Kristallstruktur, mit einem
vorbestimmten stöchiometrischen
Gehalt an Sauerstoff sowie mit einer hohen spezifischen BET-Oberfläche gemäß der vorliegenden
Erfindung kann des Weiteren ein oder mehrere zusätzliche Schritte umfassen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren
des Weiteren den Schritt der Zugabe einer geringen Menge einer wässrigen
Lösung
zu dem Metalloxid während
des Mahlens von Schritt b), um ein angefeuchtetes Metalloxid zu
erhalten. Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren des Weiteren den Schritt des Auswählens und
Mahlens des Ausgangspulvers in relativen Mengen, um die endgültige nanokristalline
Struktur des mechanosynthetisierten Metalloxids zu steuern. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren des Weiteren die Schritte c): Zugabe eines
nicht reagierenden löslichen
Additivs während
des Mahlens von Schritt b) sowie d): nachfolgend Auswaschen des
löslichen
Additivs. Vorzugsweise ist das nicht reagierende, lösliche Additiv
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus LiCl, NaCl, RbCl, CsCl, NH4Cl,
ZnO und NaNO3.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Metalloxid
mit einer Perovskit- oder einer perovskitartigen nanokristallinen
Struktur und mit einer spezifischen BET-Oberfläche zwischen 3,1 und 82,5 m2/g bereitzustellen, wobei dieses Metalloxid
unter Verwendung eines der vorgenannten Verfahren erhalten wird.
Vorzugsweise ist das Metalloxid dadurch gekennzeichnet, dass es
aus einem Brownmillerit mit der Formel ABO2,5 oder
[(ABO2,5)n + CyO2] und insbesondere aus einem Brownmillerit
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Sr7Fe10O22, SrFeO2,5 und SrFe0,5Co0,5O2,5 besteht.
-
Wie
erkannt werden kann, sind die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
einfach, effizient, billig und benötigen keinen Hitzeschritt zum
Herstellen eines Metalloxids mit einer nanokristallinen Perovskit- oder
perovskitartigen Struktur, das leicht eine sehr hohe spezifische
Oberfläche
aufweisen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltener Perovskit oder ein Perovskitartiger des Weiteren
eine nanokristalline Struktur sowie eine hohe Dichte von Gitterdefekten
aufweist und dadurch eine höhere
katalytische Aktivität,
ein Charakteristikum, welches in deren etwaigen Anwendungen als
Katalysatoren oder elektronische Leiter sehr wünschenswert ist, zeigen. Die
Tatsache, dass es möglich
ist, Brownmillerite unter Einsatz der Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zu synthetisieren, ist ebenfalls ein Hauptvorteil der
vorliegenden Erfindung.
-
Eine
nicht beschränkende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
und Tabellen gegeben.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein auf einer Skala zwischen 10° und
80° Beugungswinkel
(2θ) gezeigtes
Röntgenbeugungsmuster
(CuKα- Wellenlänge) einer
eine Stunde nach einem Hochenergie-Mahlvorgang entnommenen Probe. Die den
Ausgangspulvern (La2O3 sowie
Co3O4) und dem erhaltenen
Perovskit (LaCoO3) entsprechenden Höchstwerte
können
durch Verwenden der entsprechenden Balken am Boden der Figur identifiziert
werden.
-
2 ist
ein Röntgenbeugungsmuster
einer nach vier Stunden eines Hochenergie-Mahlvorgangs entnommenen
Probe.
-
3 ist
ein Röntgenbeugungsmuster
einer nach acht Stunden eines Hochenergie-Mahlvorgangs entnommenen
Probe.
-
4 ist
ein Röntgenbeugungsmuster
einer nach sechzehn Stunden eines Hochenergie-Mahlvorgangs entnommenen
Probe. Durch die Verwendung der Balken an dem Boden der Figur kann
gesehen werden, dass alle bedeutenden Höchstwerte dem hergestellten
Perovskit LaCoO3 entsprechen.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues, "mechanisches Legieren" oder "Mechanosynthetisieren" (bzw. "mechanisches Synthetisieren") genanntes Verfahren
zum Herstellen von Metalloxiden mit einer Perovskit- oder mit einer
perovskitartigen nanokristallinen Struktur einfach durch Unterwerfen
einer Mischung von Ausgangspulvern einem Hochenergie-Mahlvorgang, wobei
dieser Hochenergie-Mahlvorgang ausreichend ist, um eine chemische
Reaktion der Komponenten zu induzieren und dadurch, wie durch Röntgenbeugung
bestimmt, direkt ein Metalloxid in der Form eines Perovskits oder
einer perovskitartigen nanokristallinen Struktur mechanisch zu synthetisieren.
-
Der
Begriff "Hochenergie-Mahlvorgang", wie im Folgenden
verwendet, bezieht sich auf eine Bedingung, welche in dem Behälter einer "Hochenergie-Mühle" entwickelt wird
und unter der in der Mühle
nanostrukturelle Partikel der Komponenten induziert werden. Beispiele
einer solchen Hochenergie-Mühle
schließen ein:
Planetenmühlvorrichtungen
(so genannte G5 und G7), PULVERISETTE (P5 und P7), Planetenmühlvorrichtung,
ASI UNIBALL MILL IITM sowie SPEXTM Horizontalmühle.
-
Während des
Mahlens werden die Kugeln innerhalb des Behälters der Mühle heftig hin- und hergeschleudert.
Außerdem
knallen die Kugeln innerhalb des Containers gegeneinander. Sofern
genügend
mechanische Energie auf die gesamte Ladung (Kugeln und Pulver) appliziert
wird, wird vermutet, dass ein wesentlicher Teil der Ladung kontinuierlich
und kinetisch in einem Zustand der relativen Bewegung gehalten wird.
Um das "Mechanosynthetisieren" zu erreichen, muss
die durch diese wiederholten Stöße entwickelte
Aufprallenergie ausreichend sein, um nanostrukturelle Partikel der
Komponenten in der Größenordnung
von 10 bis 100 Nanometern zu induzieren, um physikalisch chemische
Reaktionen allein aufgrund der mechanischen Kräfte zu erzeugen.
-
Um
die Erfindung zu illustrieren und den Fachleuten ein besseres Verständnis der
Erfindung zu geben, werden nachfolgend die für die Herstellung verschiedener
Perovskit- und perovskitartiger Materialien erhaltenen Ergebnisse
wiedergegeben.
-
Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das mechanosynthetisierte Perovskit
LaCoO3. In diesem Beispiel steht La für A und
steht Co für
B in der empirischen Formel ABO3. Allerdings
wird ein Fachmann verstehen, dass der Bereich der Anwendung des
vorliegenden Verfahrens wesentlich größer ist, weil A wenigstens
ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Y, Na, K, Rb, Cs, Pb, La, Sr, Ba,
Cr, Ag, Ca, Pr, Nd, Bi sowie der Elemente der Lanthanid-Reihe des Periodensystems
enthält
und B wenigstens ein Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Al, Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh, Pd, Re, Os, Ir, Pt, U, Co, Fe,
Ni, Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo und W enthält. Wie nachfolgend in weiterem
Detail erläutert,
wurden CeCuO3, LaAlO3,
LaMnO3, LaInO3,
YCoO3 und SrFeO3 ebenfalls
unter Einsatz des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung mechanosynthetisiert.
-
Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung können
Perovskite der Formel A1-aA'aB1-bB'bO3, worin A und
A' die gleichen
oder unterschiedliche Valenzen sind und B die gleiche oder eine
andere Valenz als B' ist,
hergestellt werden. Mehrfachoxide (dreifach, vierfach etc.), wie
beispielsweise LaaSr1-aCoO3, LaaSr1-aCobFe1-bO3 und Laa1Sra2Ba1-a1-a2Cob1Feb2Ni1-b1-b2O3 können
ebenfalls nur durch Auswählen
und Vermischen der Ausgangspulver gemäß dem stöchiometrischen, den gewünschten
Perovskit zusammensetzenden Verhältnis
hergestellt werden. Unter diesen potentiellen Produkten sind LaCoO3, La0,8Sr0,2Co0,85Fe0,15O3 und NdMnO3 die von wichtigstem kommerziellen Wert.
Beigefügt
sind hier Beispiele für
das Mechanosynthetisieren von La0,6Sr0,4Co0,8Fe0,2O3, La036Sr0,4CoO3, La0,6Sr0,4MnO3 und LaMn0,8Mg0,2O3.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die mechanosynthetisierten Metalloxide "perovskitartige" Materialien, welche eine einfache Perovskitzelle
getrennt durch dazwischen liegende Oxidschichten umfassen. Perovskitartige
Materialien haben die allgemeine Formel [(ABO3)n + CyOz],
worin A für
ein Kation steht, welches ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Y, Na, K, Rb, Cs, Pb, La, Sr,
Ba, Cr, Ag, Ca, Pr, Nd, Bi sowie Elementen der Lanthanid-Reihe des
Periodensystems; B für
ein Kation steht, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Ga, In, Zr, Nb, Sn, Ru, Rh,
Pd, Re, Os, Ir, Pt, U, Co, Fe, Ni, Mn, Cr, Ti, Cu, Mg, V, Ta, Mo
und W; sowie C für
ein Kation steht, welches ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Kationen der kombinierten Gruppen
A und B. Für
jedes A, B und C können
mehr als ein Kation vorliegen. Beigefügt ist hier ein Beispiel für die Mechanosynthese
von [SrFe0,5Co0,5O3 + Fe0,5OX*] oder von SrFeCo0,5O3+x*, worin 0 < x* < 10.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind das mechanosynthetisierte Metalloxid
nicht stöchiometrische,
von Perovskit- oder perovskitartigen Materialien abgeleitete Verbindungen.
Diese nicht stöchiometrischen
Verbindungen sind dadurch gekennzeichnet, dass deren Sauerstoffgehalt
in dem Perovskitteil von dem regulären stöchiometrischen ABO3-Gehalt
abweicht, selbst wenn diese die Kristallstruktur der Perovskit-
oder perovskitartigen Materialien aufrechterhalten. Nicht stöchiometrische,
aus Perovskiten abgeleitete Verbindungen haben die allgemeine Formel
(ABO3-x) und nicht stöchiometrische, aus perovskitartigen
Materialien abgeleitete Verbindungen haben die allgemeine Formel
[(ABO3-x)n + CyOz]. In allen diesen
nicht stöchiometrischen
Verbindungen können
Metallionen mit einer unterschiedlichen Valenz sowohl A- als auch
B-Ionen ersetzen und dadurch nicht ganzzahlige Anzahlen an Sauerstoff
in der Formel generieren. La0,8Sr0,2CoO3-x sowie La0,8Sr0,2MnO3-x sind Beispiele für nicht stöchiometrischen, aus Perovskiten
abgeleitete Verbindungen sowie Sr2FeO4-x und Sr3Fe2O7-x sind Beispiele
für nicht
stöchiometrische,
aus perovskitartigen Materialien abgeleitete Verbindungen. Andere
Beispiele solcher Abweichungen in der Stöchiometrie werden durch Erzeugen
eines sauerstoffdefizienten Perovskits oder perovskitartigen Materials
erhalten. Beispielsweise wird die Brownmillerit-Struktur (ABO2,5) aus Perovskiten (ABO3)
gebildet. Beigefügt
sind nachfolgend Beispiele der Mechanosynthese von SrFeO0,5, [SrFeO2,5 +
Fe0,5O0,5+x] oder
SrFe0,5O3+x und
[(SrFeO2,5)7 + Fe3O4,5] oder Sr7Fe10O22.
-
Um
die Perovskit- oder perovskitartige Kristallstruktur zu bilden,
werden die Ausgangsmaterialien auf der Basis von Erhältlichkeit
und Kosten ausgewählt
vorausgesetzt, dass die Form (d.h. feines Pulver) geeignet ist und
unerwünschte
Additive nicht in das Produkt eingeführt werden. Durch Auswählen und
Mahlen der Ausgangspulver in spezifischen relativen Anteilen ist
es ebenfalls möglich,
die nanokristalline Struktur des mechanosynthetisierten Metalloxids
zu steuern.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde Lanthan als das elementare Oxid
La2O3, Strontium
als das elementare Oxid SrO, Cobalt als das elementare Oxid Co3O4 sowie Eisen als
das elementare Oxid Fe2O3 eingeführt. Verbindungen,
wie beispielsweise Hydroxide, Carbonate, Nitrate, Oxalate, Chloride,
hätten
ebenso verwendet werden können.
-
Hochenergie-Mahlen
kann unter einer kontrollierten Atmosphäre betrieben werden, entweder
unter einer oxidierenden, neutralen oder reduzierenden sowie unter
Druck oder unter partiellem Vakuum. Geeignete Atmosphären enthalten
ein Gas, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus HaO, He, Ar, Na, O2,
H2, CO, CO2, NO2, NH3, H2S sowie Mischungen hiervon. Ebenfalls kann
die Temperatur zu einem gewissen Ausmaß gesteuert werden. Durch die
angemessene Auswahl der Ausgangsmaterialien sowie deren Mengen,
Oxiden oder Suboxiden sowie der Mahlbedingungen, hauptsächlich der
Atmosphäre
und deren Sauerstoffpartialdruck, ist es möglich, für dieselben metallischen Elemente
die sauerstoffreiche kubische Phase oder die ideale Perovskit- oder
sauerstoff defiziente orthorhombische Phase, die Brownmillerit-Phase,
zu erhalten. Dies ist der Fall für
das Strontium-Cobalt-Eisen System. Als ein Beispiel ist es möglich, SrCoO3 sowie SrFeO3, welche
kubische Perovskite sind, oder SrCoO2,5 und
SrFeO2,5, welche orthorhombisch, der Struktur
von Brownmillerit, sind, zu erhalten. Die orthorhombische Struktur
wird mit anderen Strukturen wie der rhomboedrischen Struktur im
Allgemeinen als "Perovskit-Typ" oder als "perovskitartige" Strukturen bezeichnet
und kann zu einem gewissem Ausmaß wie eine Deformation des
idealen kubischen Perovskits interpretiert werden. Dotieren durch
andere metallische Elemente sowie Steuerung der resultierenden Stöchiometrie
und der Defekt-Konzentration (Lücken) werden
einfach durch die relativen Mengen der Ausgangsmaterialien und durch
die Menge an in den Mühlenbehälter eingeführten Sauerstoff
gesteuert.
-
Alternativ
oder simultan mit der Einführung
eines reaktiven Gases in die Atmosphäre der Hochenergie-Mühle ist
es möglich,
während
Schritt b) des Verfahrens ein Additiv zuzuführen. Die Rolle des Additivs
ist es, eine Schicht aus nicht reagierendem Material, welche nach
dem Einschlag zwischen die neu geschaffenen Oberflächen des
Perovskits interkaliert wird, bereitzustellen. Diese Schicht verhindert
die Bildung von chemischen Bindungen zwischen den beiden gebildeten
Oberflächen,
wenn die Partikel gebrochen sind, um eine hohe spezifische Oberfläche aufrechtzuerhalten.
Das Additiv darf nicht mit dem Perovskit reagieren in dem Sinne,
dass es nicht in das Perovskit-Gitter diffundieren sollte. Ferner
muss es in Wasser oder jedem anderen Lösungsmittel löslich sein,
so dass es aus dem Perovskit- oder dem perovskitartigen Endprodukt
ausgewaschen werden kann. Vorzugsweise wird das Additiv in einer
festen Form zugefügt,
obwohl es ebenfalls in einer wässrigen
Form zugefügt
werden könnte.
Geeignete Additive schließen
LiCl, NaCl, RbCl, CsCl, NH4Cl, ZnO und NaNO3 ein.
-
BEISPIEL I
-
Unter
normalen Mahlbedingungen werden die Ausgangspulver gewogen und in
geeigneten Anteilen vermischt, um zu der Zusammensetzung des Endprodukts
zu führen.
In diesem spezifischen Beispiel wurden 3,3 g Lanthanoxid (La2O3) sowie 1,7 g
Cobaltoxid (Co3O4)
in einen zylindrischen, getemperten Stahlbehälter mit einer 5 mm dicken
Wand mit 3 getemperten Stahlkugeln [zwei mit einem Durchmesser von
7/6 Inch (11 mm) sowie eine mit einem Durchmesser von 9/16 Inch
(14 mm)] eingeführt.
Vorzugsweise beträgt
das gesamte, in den Behälter
eingeführte
Pulvergewicht zwischen 5 und 7 g. Der Behälter wird mit einem dicken
Deckel verschlossen und mit einem VITON O-Ring hermetisch abgedichtet.
Um die Energie der mahlenden Einschläge zu variieren, können unterschiedliche
Sätze an
Kugeln mit unterschiedlichen Größen und
spezifischen Dichten eingesetzt werden.
-
Der
Behälter
wird horizontal in eine SPEXTM-Laborschüttelmühle eingefügt und das
Mahlen läuft
normalerweise bei einer Schüttelgeschwindigkeit
von 1.000 Zyklen pro Minute für
eine zwischen 1 und 20 Stunden variierenden Zeitspanne fort.
-
Obwohl
das Mahlen bei Raumtemperatur fortfährt, erhöhen die zahlreichen Kugel-Stöße innerhalb
des Behälters
dessen Temperatur. Folglich wurde der Behälter gebläsegekühlt und dessen Temperatur wurde
so unterhalb von 40°C
gehalten. Das Sammeln der Proben wurde ebenfalls nach 1, 4, 8, 16
und 20 Stunden des Mahlens durchgeführt und die kristalline Struktur
des Produkts wurde durch Röntgenbeugung
unter Verwendung eines PHILIPSTM oder eines
SIEMENS D5000TM Diffraktometers bestimmt.
In beiden Fällen
wurde CuKα (lambda
= 1,54 Angstrom) eingesetzt. Die Spektren wurden in einem Schritt
von 10 bis 80° in
2θ-Winkeln mit 2,4 Sek.
für jeden
0,05°-Schritt
abtastend aufgenommen. Die korrekte Identifikation der Verbindungen
wurde durch Vergleichen der erhaltenen Muster mit den in einer Musterbücherei gefundenen
Mustern durchgeführt.
-
Die
spezifische Oberfläche
des Produkts wurde durch Einsatz des Brunauer, Emmet und Teller
Verfahrens (BET) unter Einsatz eines gesteuerten Sorptionsanalysiergeräts (OMNISORB
100TM) von Omicron, in einem kontinuierlichen
Modus betrieben, bestimmt. Die Proben von ungefähr 1 g wurden vor den Adsorptions-Desorptions-Versuchen
unter Vakuum bei verschiedenen Temperaturen (siehe Tabelle 1) bis
zur kompletten Entfernung der Feuchtigkeit (20 bis 24 Stunden) erhitzt.
Eine Stickstoff-Adsorptions-Messung
wurde bei der Temperatur von flüssigem
Stickstoff mit einem abtastenden Druck von bis zu 75 Torr durchgeführt.
-
Die 1 bis 4 geben
die Röntgenmuster
wieder, welche erlauben, die Entwicklung der kristallinen Struktur
des in dem Behälter
zu verschiedenen Zeitpunkten während
des Mahlens gefundenen Produkts abzuleiten.
-
Wie
aus der 1 entnommen werden kann, sind
nach einer Stunde des Mahlens die typischen Muster der zwei Ausgangsoxide
La2O3 sowie Co3O4 klar zu sehen.
Eine perovskitartige Strukturen (LaCoO3)
beginnt sich, abzuzeichnen.
-
Wie
in den 2 und 3 nach vier und acht Stunden
des Mahlens gezeigt, vermindern sich die Intensitäten der
Maximalwerte der Ausgangsoxide allmählich. Es kann ebenfalls gesehen
werden, dass die Maximalwerte der perovskitartigen Struktur entsprechend
anwachsen.
-
Nach
sechzehn Stunden des Mahlens (4) ist praktisch
der gesamte Inhalt des Behälters
zu Perovskit konvertiert, weil die Muster der zwei Ausgangsoxide
fast vollständig
verschwunden sind. Die Hauptmaxima zeigen folglich ausschließlich die
Anwesenheit der Verbindung mit Perovskitstruktur an. Tatsächlich zeigt dieses
Röntgenstrahlmuster,
dass nach sechzehn Stunden des Mahlen ungefähr 95% des Pulvergehalts innerhalb
des Behälters
aus Perovskit bestehen. Messungen der spezifischen Oberfläche zeigten,
dass diese Endverbindung eine spezifische Oberfläche von ungefähr 16 m2/g aufweist, also einen deutlich höheren Wert als
der des herkömmlichen
Verfahrens, welcher lediglich in dem Bereich von wenigen m2/g liegt.
-
Es
wurde ebenfalls entdeckt, dass die Mahlleistung durch Ersetzen der
normalen Mahlatmosphäre
erhöht
werden kann. Beispielsweise wurde die Mahlatmosphäre in einer
zweiten Ausführungsform
des Verfahrens mit Injizieren von reinem Sauerstoff (O2)
in den Behälter
ersetzt. Dies verursacht, dass die Reaktionsgeschwindigkeit leicht
ansteigt. Die komplette Umsetzung der Ausgangsoxide zu Perovskit
(wie durch Röntgenbeugung
evaluiert) wurde in 14 Stunden erreicht, verglichen mit 16 Stunden,
wenn die Atmosphäre
nicht gewechselt wurde.
-
Gleichermaßen wird
geglaubt, dass der Einsatz von anderen Gasen, wie beispielsweise
von CO2, NO2, NH3 sowie H2S anstelle
des Einsatzes von Umgebungsluft als Reaktionsatmosphäre einen
positiven Effekt auf die Mahlreaktion haben kann. Insbesondere erhöht diese
die Reaktionsgeschwindigkeit und/oder erhöht diese die spezifische Oberfläche des
erhaltenen Perovskits.
-
Da
das Mahlen normalerweise in einem Stahlbehälter durchgeführt wird,
wurde eine Eisenkontamination in dem Endprodukt gemessen. Die Analy sen
zeigten, dass nach 20 Stunden des normalen Mahlens diese Kontamination
geringer ist, weil sie, wie durch abtastende Elektronenmikroskopie
(Daten nicht gezeigt) detektiert, weniger als 1% des Endprodukts
ausmachte.
-
Um
die spezifische Oberfläche
des bei den normalen Mahlbedingungen erhaltenen Perovskits zu erhöhen, wurden
unterschiedliche Mahlbedingungen getestet. Diese schließen ein:
Ersetzen der getemperten Stahlkugeln und -behälter mit solchen aus Wolfram;
Erhöhen
der Dauer des Mahlens sowie Unterwerfen des nach den normalen Mahlbedingungen
erhaltenen Perovskits einem nachfolgenden, Nachbehandlung genannten
Mahlschritt unter einer modifizierten Atmosphäre.
-
BEISPIEL II
-
Es
wird geglaubt, dass während
des Hochenergie-Mahlens unter Einsatz eines abgedichteten Behälters der
in der eingefangenen Luft enthaltene Sauerstoff schnell durch die,
auf der durch das Brechen der Kristalle unter den wiederholten Einschlägen innerhalb
des Behälters
neu geschaffenen Oberfläche
exponierten, Metallatome konsumiert wird. Folglich wird das Mahlen
sehr schnell unter einer inerten Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Unter
solchen Bedingungen "kleben" die exponierten
Oberflächen "wieder zusammen" und ergeben Perovskit
mit einer geringen spezifischen Oberfläche. Daher hat die Anmelderin
für den
ersten Schritt die normale Mahlatmosphäre modifiziert, um die spezifische
Oberfläche
zu erhöhen.
-
Beispielsweise
wurde in einer dritten Ausführungsform
Perovskit zuerst in einem abgedichteten Behälter gemäß Beispiel 1 synthetisiert.
Dann wurde der neu synthetisierte Perovskit für eine Zeitspanne von bis zu 72
Stunden unter einer Atmosphäre
mit konstantem Sauerstoffgehalt mit hoher Energie gemahlen. Der
Sauerstoffgehalt wurde durch Ersetzen des Dichtungsrings des Behälters durch
einen Ring aus Filterpapier auf einem normalen Pegel (Luft) gehalten,
um die normale Luft in den Behälter
einströmen
zu lassen. Dadurch wurde die spezifische BET-Oberfläche des
gemahlenen Perovskits von ungefähr
16 m2/g auf ungefähr 23 m2/g erhöht.
-
Gleichermaßen wird
geglaubt, dass der Einsatz anderer reaktiver Gase, wie beispielsweise
CO2, NO2, NH3 sowie H2S anstelle
des Einsatzes von Umgebungsluft als Reaktionsatmosphäre einen
positiven Effekt auf die Mahlreaktion (Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit
und/oder Erhöhung
der spezifischen Oberfläche des
resultierenden Perovskits etc.) haben kann.
-
BEISPIEL III
-
In
einer vierten Variante wurde das Perovskit nach den normalen Mahlbedingungen
in einen Behälter aus
Wolframcarbid erhalten. Allerdings musste die Schüttelgeschwindigkeit
verringert werden, um eine Zerstörung
des Behälters
oder der Kugeln zu vermeiden, weil die Dichte der Wolframcarbid-Kugeln
höher als
die der getemperten Stahlkugeln ist.
-
In
einer fünften
Variante wurde der unter den normalen Mahlbedingungen erhaltene
Perovskit nachbehandelt. Diese Nachbehandlung umfasst weiteres Hochenergie-Mahlen
des Perovskits unter einer angefeuchteten Atmosphäre. Um die
angefeuchtete Atmosphäre
zu erhalten, wurde vorzugsweise eine geringe Menge an Wasser (sechs
Tropfen) einfach zu dem Perovskit (~ 5 g) zugefügt, wurde der Behälter abgedichtet und
wurde das Ganze für
eins bis sechs Stunden einer nachfolgenden normalen Mahlung unterzogen.
-
Die
Tabelle 1 gibt die spezifischen Oberflächenmessungen unter Einsatz
des BET-Verfahrens folgend dem Mahlen des Lanthanoxids (La2O3) sowie des Cobaltoxids
(Co3O4), um eine
Perovskitstruktur des Typs LaCoO3 gemäß der ersten,
vierten oder fünften
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zu erhalten, wieder.
-
Wie
gesehen werden kann, verbessert das Mahlen in dem Wolframcarbidbehälter (Proben
1 und 2) die spezifische Oberfläche
des resultierenden Perovskits verglichen mit dem in einem getemperten
Stahlbehälter
(Beispiel I, Probe 3) erhaltenen Perovskit nicht. Allerdings stellt
ein weiteres Hochenergie-Mahlen des Perovskits unter einer angefeuchteten
Atmosphäre
ein Perovskit mit einer spezifischen Oberfläche bis zu ungefähr 36 m2/g (Probe 4), einem der höchsten auf
diesem Gebiet erreichten Werte, bereit. Die angefeuchtete, durch
die Zugabe von Wasser während
des nachfolgenden Mahlens des Perovskits geschaffene Mahlatmosphäre ist folglich
einer der Faktoren, welcher einen wichtigen positiven Einfluss auf
die Zunahme der spezifischen Oberfläche des gemäß diesem Verfahren erhaltenen
Perovskits ausübt.
-
Die
katalytische Aktivität
des nachbehandelten Perovskits (Probe 4) wurde ebenfalls evaluiert
und mit der katalytischen Aktivität der Probe 1 verglichen. Wie
aus der Tabelle 2 zu ersehen hat der nach der Nachbehandlung erhaltene
Perovskit eine geringere minimale Temperatur an Gesamtumsetzung
(MTTC) als der unbehandelte Perovskit. Es wurde ausgerechnet, dass
diese 70°C-Differenz
zum Vorteil der nachbehandelten Probe einer gegenüber der
Probe 1 um den Faktor zwischen ungefähr 600 und 2.000 fach höheren katalytischen
Aktivität
entspricht. Solch eine Zunahme (zwischen ungefähr 50 und 200 fach) ist deutlich
besser als das, was für
einen Perovskit mit einer spezifischen Oberfläche von 36 m2/g
und der gleichen Aktivität
pro Einheit Oberfläche
wie Probe 1 erhalten hätte
werden sollen, weil das Verhältnis
der spezifischen Oberfläche
des nachbehandelten Perovskits (Probe 4) gegenüber der unbehandelten (Probe
1) nur 11,6 (36/3,1) beträgt.
-
Diese
Ergebnisse zeigen folglich, dass der gemäß dieser Variante des Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene, nachbehandelte Perovskit neben einer hohen
spezifischen Oberfläche
auch eine hohe Dichte von Gitterdefekten aufweist und daher eine
höhere
katalytische Aktivität
aufweist. Eine hohe Dichte von Gitterdefekten ist charakteristisch,
was ebenfalls wünschenswert
für die
etwaige Anwendung des Perovskits als Katalysator und in elektrisch
leitenden Komponenten ist.
-
BEISPIEL IV
-
Die
Tabelle 3 zeigt die spezifischen Oberflächenmessungen unter Einsatz
des BET-Verfahrens folgend der Mechanosynthese verschiedener Perovskit-Produkte.
Gemäß der sechsten
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird ein Mahladditiv während der Nachbehandlung der
Perovskit-Probe in den Behälter
eingefügt.
Die Rolle dieses Additivs ist es, einen dünnen Film bereitzustellen,
welcher zwischen die beiden Flächen
einer Fraktur in dem Perovskit-Kristallgitter interkaliert, sobald
diese während
des Einschlags der Kugeln während
des Mahlverfahrens gebildet wird. Dieser Film verhindert, dass die
zwei Oberflächen
miteinander rekombinieren und bewahren so in dem Endprodukt eine
hohe spezifische Oberfläche.
Das Additiv darf nicht mit dem Perovskit reagieren und insbesondere
sollte es nicht in das Perovskit-Gitter diffundieren. Ferner sollte
es in Wasser oder in einem anderen Lösungsmittel löslich sein,
was erlaubt, dieses nach der Nachbehandlung aus den Proben auszulaugen.
Wie in der Tabelle 3 wiedergegeben, konnte gezeigt werden, dass
im Falle des LaCoO3-Perovskits verschiedene
Additive einschließlich
von Chloriden des Lithiums (Proben 6 und 7), des Natriums (Proben
5 und 8) sowie des Ammoniums (Probe 18) und Natriumnitrat (Probe
9) effizient sind. Die höchste
spezifische Oberfläche
von 82,5 m2/g wurde unter Einsatz von Zinkoxid
(Probe 17) erreicht. ZnO wird aus der Probe unter Einsatz einer
Lösung
von Ammoniumchlorid ausgelaugt. In Tabelle 3 sind verschiedene Werte
der BET-Oberfläche
für einige
der Proben (Proben 5 und 8) wiedergegeben. Für dieselbe, für zwei Stunden
in reinem Sauerstoff bei der berichteten Temperatur behandelte Probe
werden unterschiedliche Werte erhalten. Dies zeigt, dass mechanosynthetisierter
Perovskit selbst nach einer Kalzinierung bei 300–500°C eine hohe Oberfläche erhält. Das
Additiv kann als Pulver oder als eine gesättigte Lösung in den Behälter eingeführt werden.
-
Die
Ergebnisse in der Tabelle 3 indizieren, dass das Verfahren unter
Einsatz eines Additivs in dem Nachbehandlungsschritt ebenfalls für solche
Feststoffe, wie CeCuO3 (Proben 10 und 11),
YCoO3 (Probe 14), sowie komplexere Perovskite,
wie beispielsweise La0,6Sr0,4Co0,8Fe0,2O3 (Probe 12), La0,6Sr0,4CoO3 (Probe 13), La0,6Sr0,4MnO3 (Probe 15) und LaMn0,8Mg0,2O3 (Probe 16),
hohe BET-Oberflächen
ergeben.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass die vorliegende Erfindung ein sehr einfaches
Verfahren bereitstellt, welches bei der Herstellung von Perovskiten
mit den unvorhergesehenen hohen Oberflächen jegliches Erhitzen auf
eine hohe Temperatur vermeidet. Die erhaltenen Feststoffe haben
daher mögliche
Anwendungen als sehr aktive Katalysatoren für Niedrigtemperaturoxidationen
und als Elektrokatalysatoren für
die kathodische Reduktion von Sauerstoff.
-
BEISPIEL V
-
Die
Tabelle 4 zeigt die Mechanosynthese verschiedener perovskitartiger
Produkte. In diesen Versuchen war es nicht das Ziel, die spezifische
Oberfläche
zu erhöhen,
sondern die Eigenschaft der Technik zu zeigen, die Stöchiometrie
der perovskitartigen Materialien und deren Abweichung in dem stöchiometrischen Sauerstoffgehalt
zu steuern.
-
Ein
Vergleich der Proben 21 und 22 zeigt, wie leicht es ist, entweder
den Brownmillerit oder den Perovskit derselben kationischen Zusammensetzung
herzustellen. Ausgehend von einem Mol an SrO und einem halben Mol
an Fe2O3 wird der
Brownmillerit SrFeO2,5 (Probe 21) erhalten,
wie durch Röntgenbeugung
gezeigt, vorausgesetzt, dass kein zusätzlicher Sauerstoff während des
Mahlens zugelassen wird. In dem anderen Fall, nämlich in dem Sauerstoffgas
absichtlich während
des Mahlens einfach durch häufiges Öffnen der
Mühle eingeführt wird,
wird der Perovskit SrFeO3 (Probe 22) erhalten.
-
Die
Versuche 19 und 23 zeigen, dass eine ähnliche Steuerung der Sauerstoffleerstellen
in perovskitartigen Materialien möglich ist. Die mit 1 Mol an
SrO sowie 3/4 eines Mols an Fe2O3 als Ausgangsmaterial und mit keinem zu
der Mühle,
nachdem diese zunächst
in Luft verschlossen wurde, zugelassenen Sauerstoff erhaltene Probe
19 ist eine Brownmillerit ähnliche
Verbindung des Typs [SrFeO2,5 + Fe0,5O0,5+x*], worin
0 < x* < 10. Die Probe 23
hergestellt aus 1 Mol SrO, einem halben Mol Fe2O3 sowie 1/6 Mol Co3O4 in einer sauerstoffreichen Mahlatmosphäre ist ein
perovskitartiges Material der Zusammensetzung [SrFe0,5Co0,5O3 + Fe0,5Ox*], worin 0 < x* < 10. Normalerweise
haben die zwei Proben 19 und 23 eine sehr ähnliche Gesamtzusammensetzung,
nämlich
SrFe1,5O3+x* (Probe
19) sowie SrFeCo0,5O3+x* (Probe
23), aber deren grundsätzliche
Kristallstruktur ist Brownmillerit in dem ersten Fall und Perovskit
in dem letzten Fall, wobei der Unterschied durch die Zugabe von
Sauerstoffgas in die Mahlatmosphäre
induziert wurde.
-
Die
Probe 20 wurde aus einem in derselben Weise wie Probe 19 hergestellten
Pulver erhalten, wurde aber des Weiteren in einer einen Druck von
2 Tonnen/cm2 anwendenden Presse für 1 Stunde
bei einer Temperatur von 1.100°C
einem Sinterverfahren unterworfen. Die Probe 20 lag in der Form
einer einheitlichen, 0,5 μm
dicken Scheibe aus rissfreier Keramik mit Brownmillerit-Struktur
vor. Dieses Experiment zeigte, dass die Perovskit- und perovskitartigen
Materialien hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung insbesondere gut für die
Herstellung von dünnen
Keramikmembranen einheitlicher Zusammensetzung geeignet sind. Der
Grund ist einfach, dass die Hochenergie-Kugelmühlen-Verbindungen des Perovskit-Typs
die räumliche
Einheitlichkeit in der Zusammensetzung des Materials auf atomarer
Ebene vor dem Formprozess der Keramik gewährleisten. Dies ist ein sehr
wichtiger Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung, deren Produkte
hochqualitative, in einem kommerziellen Maßstab zu produzierende Keramiken
ergeben werden.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Metalloxide mit einem Übergangsgruppenmetall oder
einem wertvollen Gruppenmetall dotiert sein. In der Industrie erlaubt
es das Dotieren eines als Katalysator eingesetzten Metalloxids,
die Schwefelvergiftung (SO2) zu verringern.
Vorzugsweise wird das zum Dotieren der Metalloxide eingesetzte Dotierungsmetall
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Osmium, Iridium, Platin, Ruthenium,
Rhodium, Palladium, Eisen, Cobalt, Nickel sowie Kupfer.
-
Das
Dotieren wird vorzugsweise nur dann durchgeführt, wenn das Metalloxid synthetisiert
wurde, weil ein frühes
Dotieren die spezifische Oberfläche
des synthetisierten Metalloxids verringern würde. Vorteilhaft kann das Dotieren
während
des Nachbehandlungsschritts mit der Hilfe eines während des
nachfolgenden Hochenergiemahlens eingeführten Stücks des ausgewählten Dotierungsmaterials
in den Behälter
durchgeführt
werden. Allerdings könnte
das nach dem Mahlen erhaltene Metalloxid ebenfalls durch Behandeln
dieses Metalloxids mit einer Ablagerung des Dotierungsmetalls unter
Einsatz der dem Fachmann bekannten Verfahren dotiert werden.
-
Obgleich
bevorzugte Varianten gemäß der vorliegenden
Erfindung hier im Detail beschrieben wurden und durch die beigefügten Figuren
und Tabellen illustriert wurden, sollte verstanden werden, dass
die Erfindung nicht auf diese speziellen Ausführungsformen beschränkt ist
und dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen darin durchgeführt werden können, ohne
den Schutzbereich oder den Geist der Erfindung zu verlassen.
-
Beispielsweise
könnte
eine Planeten-Kugel-Mahl-Vorrichtung anstelle einer horizontalen
Mühle eingesetzt
werden. Die Ausgangspulver können
ebenfalls vor deren Hochenergiemahlen gemahlen werden. Gleichermaßen könnte das
nach dem Mahlen gemäß dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene Perovskit auch behandelt werden, um dessen katalytische
Aktivität
durch Entfernen der Eisenkontamination zu erhöhen.
-
TABELLE
1 Messungen
der spezifischen Oberfläche
unter Einsatz des BET-Verfahrens
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
TABELLE
2 Vergleich
der katalytischen Aktivität*
von Standard-Perovskit mit nachbehandeltem Perovskit erhalten gemäß dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung
-
- * Gemessen durch die Umsetzung von n-Hexan
(Bedingung:
yC6H14 = 1%; y02 =
89,1%; Katalysatorgewicht = 0,105 ± 0,0015 g)
- ** MTTC = Minimale Temperatur der Gesamtumsetzung bei einer
Raumgeschwindigkeit von 22 500 Std.–1.
-
TABELLE
3 Spezifische
Oberflächenmessungen
unter Einsatz des BET-Verfahrens
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis
-
TABELLE
4 Herstellung
von Brownmilleriten und anderen perovskitartigen Materialien
-
- * Ausgangspulver und deren relatives molares Verhältnis