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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Sterilisieren von Cyanoacrylat-Prepolymerzusammensetzungen
unter Bedingungen, in denen das Prepolymer in einer nach der Sterilisation
polymerisierbaren (nichtgelierten) Form verbleibt. In den Verfahren
der vorliegenden Erfindung gelangen zum Teil Methoden der Sterilisation
mit Elektronenstrahl zum Einsatz.
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FUNDSTELLEN
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In
der vorliegenden Patentbeschreibung wurden die folgenden Patentanmeldungen
und Patentschriften mit hochgestellten Zahlen zitiert und/oder auf
diese Bezug genommen.
- 1 Hawkins
et al., Surgical Adhesive Compositions, US-P-3591676, erteilt am
6. Juli 1971
- 2 Halpern et al., Adhesive for Living
Tissue, US-P-3667472, erteilt am 6. Juni 1972
- 3 McIntire et al., Process for the Preparation
of Poly(α-Cyanoacrylates),
US-P-3654239, erteilt am 4. April 1972
- 4 Barley et al., Methods for Treating
Non-Surturable Wounds by Use of Cyanoacrylate Adhesives, Internationale
Patentanmeldung WO 93/25196, veröffentlicht
am 23. Dezember 1993
- 5 Barley et al., Methods for Treating
Surturable Wounds by Use of Sutures and Cyanoacrylate Adhesives, US-P-5254132,
erteilt am 19. Oktober 1993
- 6 Barley et al., Methods for Reducing
Skin Irritation From Artificial Devices by Use of Cyanoacrylate
Adhesives, US-P-5653789, erteilt am 5. August 1997
- 7 Rabinowitz et al., Method of Surgically
Bonding Tissue Together, US-P-3527224, erteilt am 8. September 1970
- 8 Kronenthal et al., Surgical Adhesives,
US-P-3995641, erteilt am 7. Dezember 1976
- 9 Davydov et al., Medical Adhesive,
US-P-4035334, erteilt am 12. Juli 1977
- 10 Waniczek et al., Stabilized Cyanoacrylate
Adhesives Containing Bis-Trialkylsilyl Esters of Sulfuric Acid, US-P-4650826,
erteilt am 17. März
1987
- 11 Askill et al., "Methods of Draping Surgical Incision
Sites" US-P-5730994,
erteilt am 24. März
1998
- 12 Stehlik, "Sterilization of Tissue Binding Adhesives", GB-P-1281457, erteilt
am 12. Juli 1972
- 13 McDonnell et al., "Sterilized Cyanoacrylate
Adhesive Composition, and a Method of Making Such a Composition", US-P-5530037, veröffentlicht
am 25. Juni 1996
- 14 Greff et al., "Cyanoacrylate Adhesive Compositions", US-P-5480935, veröffentlicht
am 2. Januar 1996
- 15 Askill et al., "Package for Cyanoacrylate Composition", US-Patentanmeldung
mit Aktenzeichen 09/062514, eingereicht am 17. April 1997
- 16 O'Sullivan
et al., High Viscosity Cyanoacraylate Adhesive Compositions, and
Process for Their Preparation, US-P-4038345, erteilt am 26. Juli
1977
- 17 Joyner et al., Plasticized Monomeric
Adhesive Compositions and Articles Prepared Therefrom, US-P-2784127,
erteilt am 5. März
1957
- 18 Columbus et al., Adhesive Cyanoacrylate
Compositions with Reduced Adhesion to Skin, US-P-4444933, erteilt
am 24. April 1984
- 19 Greff et al., "Cyanoacrylate Compositions Comprising
an Antimicrobial Agent",
US-P-5684042, erteilt
am 4. November 1998
- 20 Dimiter, GB-P-2306469A, "Sterilizing Cyanoacrylate
Preparations" veröffentlicht
am 7. Juni 1997
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Alle
vorgenannten Patentanmeldungen und Patentschriften sind hiermit
als Fundstelle in ihrer Gesamtheit in dem gleichen Maß einbezogen,
als würde
jede einzelne Patentveröffentlichung,
Patentanmeldung oder Patentschrift speziell und einzeln in ihrer
Gesamtheit als Fundstelle einbezogen bezeichnet werden.
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STAND DER
TECHNIK
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Cyanoacrylatester
aufweisende Zusammensetzungen haben nach den Offenbarungen Klebeigenschaften,
die für
eine Reihe von humanmedizinischen Anwendungen geeignet sind. Derartige
Anwendungen schließen
beispielsweise die Verwendung als einen Ersatz oder Zusatz für Nähte oder
Klammern zum Schließen
der Hautschichten eines Einschnittes nach einem chirurgischen Eingriff;
die Verwendung als ein topisches Hämostatikum, die Verwendung
zum Bedecken kleiner, nicht zu nähender
Wunden auf Hautoberflächen;
die Verwendung zur Vermeidung einer Irritation der Hautoberfläche, die
sich aus der Reibung zwischen der Hautoberfläche und künstlichen Vorrichtungen ergibt,
wie beispielsweise Bändern,
prosthetischen Vorrichtungen, Gipsverbänden, usw.; sowie Verwendung
bei der in situ-Bildung einer chirurgischen Inzisionsfolie1–6,11.
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In
jedem Fall erfolgt bei topischem Auftrag auf der Haut eines Säugers eine
rasche Polymerisation des Cyanoacrylats im typischen Fall innerhalb
einer Minute unter Bildung eines zusammenhängenden, klebfähigen Polymerfilms
mit starker Haftung an der Haut.
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Für derartige
Anwendungen vorgeschlagene Cyanoacrylatester schließen die
folgenden Strukturen ein:
worin R ein Alkyl- oder ein
anderer geeigneter Substituent ist. Derartige Cyanoacrylatester
wurden beispielsweise offenbart in den US-P-3527224; 3591676; 3667472;
3995641; 4035334; und 4650826
1,2,7–10.
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Angesichts
der zahlreichen, medizinischen Anwendungen von Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen,
wären sterilisierte
Formen dieser Zusammensetzungen besonders nützlich. Im Grunde wäre es besonders
wünschenswert,
wenn die Methoden der Sterilisation auf dem verpackten Produkt ausgeführt werden würden, so
dass nach der Sterilisation die sterilisierte Zusammensetzung sofort
zum Versand gebracht werden könnte.
Die Sterilisation des verpackten Produktes würde dadurch eine Wiedereinführung mikrobieller
Kontaminanten während
des Verpackungsschrittes vermeiden.
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Allerdings
sind konventionelle Methoden der Sterilisation bei Anwendung auf
Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen
oftmals ungeeignet oder zeigen unerwünschte Ergebnisse. Beispielsweise
kommt es darauf an, dass die ausgewählte Sterilisationsmethode,
die zum Einsatz gelangt, nicht zur Polymerisation des Cyanoacrylatesters
führt und
dementsprechend Methoden der Hitzesterilisation bei hoher Temperatur
oder Dampfsterilisation nicht anwendbar sind, obgleich von Dimiter20 die Anwendung einer Hitzesterilisation
bei Temperaturen von mindestens 160° C bei diesen Zusammensetzungen
veröffentlicht
wird. In ähnlicher
Weise müssen
die gewählten
Sterilisationsmethoden dort, wo die Sterilisation an verpackten
Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen ausgeführt wird, in der Lage sein,
den Packstoff zu durchdringen und den gesamten Inhalt der Verpackung
und einschließlich
die Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen
sterilisieren.
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So
wird sehr wohl von Stehlik12 ausgeführt, dass
normale Sterilisationsprozesse, wie beispielsweise die Dampfsterilisation,
Hitzesterilisation, Gasbehandlung, sterile Filtration und ionisierende
Strahlung bei Raumtemperatur deshalb nicht akzeptabel sind, weil
diese Prozesse zur Polymerisation des Cyanoacrylatesters führen und
damit zu festen Zusammensetzungen, die zur Verwendung als Klebmitteln
ungeeignet sind. Stehlik führt
in seiner Offenbarung fort, dass die Sterilisation von Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
vorzugsweise erzielt werden kann, indem die Zusammensetzung zunächst durch
Gefrieren der Zusammensetzung bei sehr niedrigen Temperaturen zum
Erstarren gebracht wird (–196° und –80° C, wie sie
in den Beispielen offenbart wurde) und die tiefgefrorene, erstarrte
Zusammensetzung sodann einer ionisierenden Gammastrahlung ausgesetzt
wird. In dieser Fundstelle wurden Bestrahlungsdosismengen von beispielsweise
1,5 Mrad einer Co60-Gammastrahlung offenbart,
die Bakteriensporen töten.
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Es
ist jedoch offensichtlich, dass die Anwendung niedriger Temperaturen,
um eine Erstarrung der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung zu erzielen,
für die
Herstellung im technischen Maßstab
nicht praktizierbar ist.
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McDonnell
et al. 13 führen ebenfalls aus, dass die
meisten Sterilisationsmethoden ungeeignet sind oder schwerwiegende
Einschränkungen
in Bezug auf ihre Anwendbarkeit auf Cyanoacrylat-Zusammensetzungen und speziell verpackten
Cyanoacrylat-Zusammensetzungen hinnehmen müssen. In der Tat wird in dieser Fundstelle
offenbart, dass eine Sterilisation über eine Elektronenstrahlexponierung
(E-Strahl) deshalb
unakzeptabel ist, weil Elektronenbeschleuniger ein relativ geringes
Durchschlagvermögen
haben und lediglich in Bezug auf das Sterilisieren der äußeren Oberflächen der
Verpackung wirksam sein würden.
Von McDonnell et al. werden dann Sterilisationsmethoden unter Anwendung
einer sehr hohen Strahlungsdosis von Gammastrahlung genannt (mindestens
2,5 Mrad) mit der die Zusammensetzung bei Raumtemperatur beaufschlagt wird.
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Allerdings
werden hohe Dosismengen aggressiv durchdringender Gammastrahlung
in der Formulierung Änderungen
herbeiführen
und Versuche, diese Veränderungen
auf ein Minimum zu halten, die Zugabe sehr hoher Mengen von Inhibitoren
erfordern. Derartig hohe Mengen von Inhibitoren erhöhen die
Toxizität
der Mischung und vermehren die toxischen Nebenprodukte, die bei
einer Gammabestrahlung gebildet werden. Die Anwendung toxischer
Gammastrahlung in hohen Dosismengen zur Sterilisation führt außerdem zu
Sicherheitsrisiken bei den Beschäftigten,
die langfristig dieser Strahlung ausgesetzt sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Sterilisieren von Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen.
Speziell betrifft die Erfindung das neue und unerwartete Ergebnis,
das unter sorgfältig
kontrollierten Bedingungen verpackte Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen
sterilisiert werden können,
indem eine Elektronenstrahlung unter Bedingungen bei Raumtemperatur
angewendet wird. Darüber
hinaus gewährt
eine Elektronenstrahlung deutlich geringere Gesundheitsrisiken für die Beschäftigten,
die langfristig dieser Strahlung ausgesetzt sind, verringert die
Notwendigkeit übermäßiger Mengen
von Inhibitoren und es kann als selbstverständlich gelten, dass die Anwendung
von Elektronenstrahlung zu verringerten Mengen an Zersetzungsprodukten
im Vergleich zur Gammabestrahlung führen wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer polymerisierbaren,
sterilen Cyanoacrylatester-Zusammensetzung in Form eines Versandelementes
gewährt,
das eine Mehrzahl einzelner Verpackungseinheiten der sterilen Zusammensetzung
aufweist, welches Verfahren umfasst:
- (a) Auswählen eines
Verpackungselementes;
- (b) Zugeben einer Cyanoacrylatester-Zusammensetzung, die einen
polymerisierbaren Cyanoacrylatester aufweist, zu einem einzelnen,
vorstehend unter (a) ausgewählten
Verpackungselement, um so eine verpackte Einheit zu bilden;
- (c) Vereinen einer Mehrzahl von im Schritt (b) gebildeten, verpackten
Einheiten zu der Form eines Versandelementes und
- (d) Exponieren des vorstehend und (c) gebildeten Versandelementes
an einer ausreichenden Dosierung einer Elektronenstrahlbestrahlung,
die bei einer Anfangsfluenz von mindestens 2 μCurie/cm gehalten wird, um sowohl
die Verpackungselemente als auch die Cyanoacrylatester-Zusammensetzung
darin ohne Gelbildung der Zusammensetzung zu sterilisieren, worin
die mittlere Rohdichte der Materialien, die das Versandelement aufweist,
kleiner ist als etwa 0,2 g/cm3.
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Es
ist entdeckt worden, dass der Einsatz einer ausreichenden, energiereichen
Elektronenstrahlquelle in Verbindung mit einer mittleren Rohdichte
der das Versandelement aufweisenden Materialien von nicht mehr als
etwa 0,2 g/cm3 die Sterilisation der Verpackung
und der darin befindlichen Cyanoacrylatester-Zusammensetzung ermöglicht.
Vorzugsweise betragen die Dosismengen der Elektronenstrahlung von
etwa 5 bis 50 kGray und bevorzugt von etwa 15 bis 20 kGray. Das
Ergebnis ist angesichts der Tatsache überraschend, wonach die früheren Lehren
besagen, dass eine Elektronenstrahl-Bestrahlung zum Sterilisieren von Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
ungeeignet ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der polymerisierbare Cyanoacrylatester ein polymerisierbares
Monomer oder reaktionsfähiges
Oligomer eines Cyanoacrylatesters. Derartige Monomere und reaktionsfähige Oligomere
werden gelegentlich hierin vereinfacht bezeichnet als "Prepolymere" und lassen sich
in monomerer Form vorzugsweise durch Formel I darstellen:
worin R ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl-Gruppen mit 5 bis
8 Kohlenstoffatomen,
Phenyl,
2-Ethoxyethyl,
3-Methoxybutyl,
und
einem Substituenten der Formel:
worin jedes R' unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
Wasserstoff und Methyl und
R'' ist ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl mit
2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Alkinyl mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl
mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen,
Aralkyl, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Benzyl, Methylbenzyl und Phenylethyl,
Phenyl,
und Phenyl, das substituiert ist mit 1 bis 3 Substituenten, die
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Hydroxy, Chlor, Brom, Nitro,
Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
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Mehr
bevorzugt ist in den Cyanoacrylatestern der Formel I R ein Alkyl
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und noch mehr bevorzugt Alkyl mit
4 bis 8 Kohlenstoffatomen. Noch mehr bevorzugt ist R Butyl, Pentyl
oder Octyl und am Meisten bevorzugt ist R n-Butyl.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Cyanoacrylatester-Zusammensetzung, die dem Verpackungselement
vor der Elektronenstrahl-Sterilisation zugegeben wird, so angesetzt,
dass sie eine wirksame Menge einer Mischung eines biokompatiblen,
sauren Polymerisationsinhibitors und eines biokompatiblen Inhibitors
einer radikalischen Polymerisation zur Hemmung der Polymerisation
des Cyanoacrylatesters enthält
sowie eine wirksame Menge eines biokompatiblen Weichmachers.
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Die
bevorzugte Mischung von Polymerisationsinhibitoren ist ein biokompatibler,
saurer Polymerisationsinhibitor, wie beispielsweise Schwefeldioxid,
Eisessig und andere gut bekannte, saure Polymerisationsinhibitoren
sowie ein biokompatibler Inhibitor einer radikalischen Polymerisation,
einschließlich
Hydrochinon und gehinderte Phenole (zum Beispiel 4-Methoxyphenol).
Der saure Polymerisationsinhibitor ist bevorzugt SO2, das
vorzugsweise von etwa 50 bis 1.000 ppm und mehr bevorzugt von etwa
50 bis 500 ppm und sogar noch mehr bevorzugt von etwa 200 bis 500
ppm bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung eingesetzt wird.
Der "radikalische" Inhibitor ist vorzugsweise
Hydrochinon, der bevorzugt mit einer Konzentration von etwa 50 bis
250 ppm und mehr bevorzugt mit etwa 150 ppm eingesetzt wird. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Polymerisationsinhibitor so ausgewählt, dass er keine Zersetzungsprodukte
bei Exponierung an Elektronenstrahlen bildet, die für die Haut
eines Säugers
toxisch oder reizwirksam sind oder die eine vorzeitige Polymerisation
hervorrufen oder die Polymerisation der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung
verhindern.
-
Bevorzugte
biokompatible Weichmacher sind Dioctylphthalat und/oder Acetyltri-n-butylcitrat,
die in einer ausreichenden Menge eingesetzt werden, um so die Flexibilität des resultierenden,
polymeren Cyanoacrylatfilms erhöhen.
Wiederum ist der biokompatible Weichmacher in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
so ausgewählt,
dass er keine Zersetzungsprodukte bei Exponierung an Elektronenstrahlen
bildet, die für
die Haut eines Säugers
toxisch oder reizwirksam sind oder die eine vorzeitige Polymerisation
hervorrufen oder die Polymerisation der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung
verhindern.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
weist die Cyanoacrylatester-Zusammensetzung ferner ein kompatibles,
antimikrobielles Mittel und noch mehr bevorzugt einen antimikrobiellen
Komplex von Iod-Molekülen
mit einem biokompatiblen Polymer auf. In derartige Komplexe einbezogen
ist das kommerziell verfügbare
Povidon-Iod, das mit der Cyanoacrylat-Zusammensetzung vor der Elektronenstrahl-Sterilisation gemischt
werden kann oder als eine separate Komponente (zum Beispiel ein
zweikomponentiges System) in die verpackte Cyanoacrylat-Zusammensetzung
einbezogen werden kann, worin beide Komponenten durch Elektronenstrahl-Bestrahlung
sterilisiert werden.
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Vorzugsweise
weist die in Schritt (b) des Verfahrens zum Einsatz gelangende Cyanoacrylatester-Zusammensetzung auf:
- (i) einen polymerisierbaren Cyanoacrylatester,
der in seiner monomeren Form mit Formel II dargestellt wird:
- (ii) von etwa 50 bis 500 ppm SO2;
- (iii) von etwa 50 bis 250 ppm eines radikalischen Inhibitors;
und
- (iv) von etwa 10% bis 30 Gew.% eines biokompatiblen Weichmachers
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das folgende Verfahren:
- (a) Auswählen eines
Verpackungselementes in Form einer Ampulle mit einem Halsabschnitt,
der so konfiguriert ist, dass er nach dem Abfüllen einem Heißsiegeln
unterworfen werden kann;
- (b) Exponieren der Ampulle mit Desinfektionsmittel, um den Grad
der Biobelastung der Ampulle zu verringern;
- (c) Auswählen
einer Cyanoacrylatester-Zusammensetzung die aufweist:
(i) einen
polymerisierbaren Cyanoacrylatester, der in seiner monomeren Form
durch Formel II dargestellt wird: (ii) von etwa 50 bis 500
ppm SO2;
(iii) von etwa 50 bis 250
ppm eines radikalischen Inhibitors; und
(iv) von etwa 10% bis
30 Gew.% eines biokompatiblen Weichmachers bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung;
- (d) Filtrieren der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung durch einen
Biofilter mit einer maximalen Porenweite von weniger als etwa 1
Mikrometer;
- (e) Zugeben der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung zu der vorstehend
in (b) hergestellten Ampulle;
- (f) Verschließen
der in (e) erzeugten Ampulle durch Heißsiegeln des Halsabschnittes
der Ampulle;
- (g) Vereinen von Ampullen, die vorstehend in (f) erzeugt wurden,
zu einem Satz von Ampullen;
- (h) Verschließen
des Satzes der vorstehend unter (g) erzeugten Ampullen mit einem
zweiten Mittel zum Siegeln, um so das Versandelement zu bilden,
das den Satz von Ampullen aufweist; und
- (i) Exponieren des vorstehend unter (h) gebildeten Versandelementes
an einer ausreichenden Dosismenge einer Elektronenstrahl-Bestrahlung,
die bei einer Anfangsfluenz von mindestens 5 μCurie/cm2 gehalten wird,
um sowohl das Verpackungselement als auch die Cyanoacrylatester-Zusammensetzung
darin ohne Gelbildung der Zusammensetzung zu sterilisieren.
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Vorzugsweise
sind in die Desinfektionsmittel beispielsweise Wärme, Plasma und Ethylenoxid-Gas
einbezogen.
-
Vorzugsweise
beträgt
die Anfangsfluenz der Elektronenstrahl-Bestrahlung 8 μCurie/cm2 und mehr bevorzugt mindestens 10 μCurie/cm2.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Es
zeigen:
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1:
Ein Fließschema
für bevorzugte
Sterilisationsmethoden von verpackten Cyanoacrylat-Zusammensetzungen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zum Teil zwei Verfahren zum Sterilisieren
von Cyanoacrylat-Prepolymerzusammensetzungen
unter Bedingungen einer Elektronenstrahl-Bestrahlung, wobei das
Prepolymer in einer polymerisierbaren, nichtgelierten Form nach
der Sterilisation bleibt. Bevor die vorliegende Erfindung detaillierter
beschrieben wird, sind die folgenden Begriffe festzulegen.
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DEFINITIONEN
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Wie
hierin verwendet, haben die folgenden Begriffe die folgenden Bedeutungen:
Der
Begriff "Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen" oder "Cyanoacrylat-Zusammensetzungen" bezeichnet polymerisierbare
Formulierungen, die polymerisierbare Cyanoacrylatester-Monomere
und/oder Oligomere aufweisen, die in ihrer monomeren Form vorzugsweise
Verbindungen sind, die mit der vorstehend beschriebenen Formel I
dargestellt werden.
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Mehr
bevorzugt ist R in Formel I eine Alkyl-Gruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
einschließlich
und beispielsweise: Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, n-Hexyl, Isohexyl, 2-Ethylhexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, Nonyl und Decyl. Mehr bevorzugt ist R Butyl,
Pentyl oder Octyl und am Meisten bevorzugt ist R n-Butyl. Es können auch
Mischungen derartiger Verbindungen eingesetzt werden.
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Polymerisierbare
Cyanoacrylatester sind auf dem Fachgebiet bekannt und wurden beispielsweise
beschrieben in den US-P-3527224; 3591676; 3667472; 3995641; 4035334;
und 46508261,2,7–10, deren Offenbarungen
hierin jeweils als Fundstelle in ihrer Gesamtheit einbezogen sind.
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Ein
besonders bevorzugter Cyanoacrylatester zur Verwendung in der Erfindung
ist n-Butyl-2-cyanoacrylat.
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Die
hierin beschriebene, polymerisierbare Cyanoacrylatester-Zusammensetzung
polymerisiert rasch in Gegenwart von Wasserdampf oder Gewebeprotein,
wobei diese Prepolymere das Gewebe der menschlichen Haut binden,
ohne eine Gewebetoxizität
oder Cytotoxizität
hervorzurufen.
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Derartige
polymerisierbare Cyanoacrylatester werden hierin gelegentlich bezeichnet
als Prepolymere, während
die solche Ester aufweisenden Zusammensetzungen hierin gelegentlich
bezeichnet werden als Prepolymer-Zusammensetzungen.
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Der
Begriff "ein biokompatibles
Polymer" bezeichnet
Polymere, wie beispielsweise Iod-Komplexe (Addukte), die mit irr
vivo-Anwendungen von Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen auf Haut
von Säugern
und einschließlich
menschlicher Haut kompatibel sind. Repräsentative Polymere schließen ein:
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylpyrrolidon aufweisende Copolymere,
die wahlweise vernetzt sind, und dergleichen. Geeignete Copolymere
schließen
Copolymere von Polyvinylpyrrolidon und Vinylacetat oder andere Vinylverbindungen ein,
wobei die Copolymere wahlweise mit einem Polyisocyanat vernetzt
sind. Die Molekülmasse
dieser Polymere ist nicht entscheidend, wobei die zahlengemittelten,
mittleren Molekülmassen
im Bereich von etwa 10.000 bis etwa 1.000.000 und bevorzugt von
30.000 bis 300.000 liegen.
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Der
Begriff "ein Komplex
von Iod-Molekülen
mit einem biokompatiblen Polymer" bezeichnet
einen antimikrobiellen Komplex, der durch Addition von Iod (I2) an dem biokompatiblen Polymer gebildet
wird. Derartige Komplexe sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und
der resultierende Komplex weist im typischen Fall sowohl verfügbares Iod
als auch Iodid-Anionen auf. Diese Komplexe wirken im Kontakt mit
der Haut von Säugern
antimikrobiell, indem sie wahrscheinlich eine Quelle für antimikrobielles
Iod bereitstellen. In jedem Fall werden derartige Komplexe lediglich
als Ausgangsmaterialien hierin eingesetzt und bilden von sich aus
keinen Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
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Diese
Komplexe werden hierin gelegentlich vereinfacht bezeichnet mit dem
Begriff "Iod/Polymer-Komplexe". Diese Iod/Polymer-Komplexe
sind gegenüber
Antibiotika zu unterscheiden, bei denen es sich um natürlich abgeleitete
Materialien entweder von Bakterien oder Pilzen handelt und deren
Wirkungsweise die bakteriellen Prozesse unterbinden soll und den
Tod der Bakterien zur Folge hat. Im Gegensatz dazu sind die in der
vorliegenden Erfindung verwendeten Komplexe unterschiedslos für alle Mikroben
und einschließlich
Pilze, Viren und Bakterien zerstörend,
indem in die Mikroben Iod freigesetzt wird und dementsprechend diese
korrekt als antimikrobielle Mittel bezeichnet werden. Es ist überraschend
festgestellt worden, dass Iod/Polymer-Komplexe in Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
kompatibel sind. So ist elementares (festes) Iod in Verbindung mit Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
deshalb inkompatibel, weil der Zusatz von elementarem Iod diese
Zusammensetzungen auf der Haut von Säugern unpolymerisierbar macht.
Dementsprechend ist die Komplexbildung des Iods mit dem biokompatiblen
Polymer offensichtlich für
die Kompatibilität
mit der Cyanoacrylat-Zusammensetzung entscheidend.
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Ein
bevorzugter Iod/Polymer-Komplex zur Verwendung in den Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung ist ein Polyvinylpyrrolidon-Iod-Komplex,
der beispielsweise beschrieben wurde in der 10. Ausgabe des Merck
Index, veröffentlicht
von Merck & Co.,
Rahway, N.J., USA (1983). Dieser Komplex ist kommerziell unter dem
Warenzeichen "Povidon-Iod" bei der BASF, Mt.
Olive, New Jersey, USA verfügbar.
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Der
Begriff "biokompatibler
Weichmacher" bezeichnet
jedes beliebige Material, das in der Cyanoacrylat-Zusammensetzung
löslich
oder dispergierbar ist, das die Flexibilität der resultierenden Beschichtung des
Polymerfilms auf der Oberfläche
der Haut erhöht
und das in den zum Einsatz gelangenden Mengen mit der Haut kompatibel
ist, was durch das Fehlen einer mäßigen oder schweren Hautreizung
festzustellen ist. Geeignete Weichmacher sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt und schließen
solche ein, wie sie in den US-P-278412717 und
444493318 offenbart wurden, deren Offenbarungen
hiermit beide in ihrer Gesamtheit als Fundstellen einbezogen sind.
Spezielle Weichmacher schließen
ein, um nur Beispiele zu nennen: Acetyl-tri-n-butylcitrat (vorzugsweise
etwa 20 Gewichtsprozent oder weniger), Acetyltrihexylcitrat (vorzugsweise etwa
20 Gewichtsprozent oder weniger), Butylbenzylphthalat, Dibutylphthalat,
Dioctylphthalat, n-Butyryl-tri-n-hexylcitrat, Diethylenglykoldibenzoat
(vorzugsweise etwa 20 Gew.% oder weniger) und dergleichen. Der spezielle
biokompatible Weichmacher, der zum Einsatz gelangt, ist nicht entscheidend,
wobei bevorzugte Weichmacher Dioctylphthalat und Acetyl-tri-n-butylcitrat
einschließen.
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Der
Begriff "Polymerisationsinhibitor" bezeichnet Mischungen
von konventionellen, sauren Polymerisationsinhibitoren und radikalischen
Inhibitoren von Cyanoacrylatestern und einschließlich Materialien, wie beispielsweise
Mischungen, die einen ersten Inhibitor aufweisen, wie beispielsweise
Schwefeldioxid, Eisessig, organische C2-C6-Säuren
und dergleichen, und einen zweiten Inhibitor, wie beispielsweise
Hydrochinon und gehinderte Phenole. Der Polymerisationsinhibitor
wird im typischen Fall in solchen Mengen eingesetzt, die zur Hemmung
der Polymerisation wirksam sind, bis ein Auftrag auf die Haut eines
Säugers
erfolgt.
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Wegen
seiner Verträglichkeit
mit topischen Aufträgen
auf die Haut ist der saure Polymerisationsinhibitor vorzugsweise
Schwefeldioxid, der bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
vorzugsweise mit etwa 50 bis 1.000 ppm eingesetzt wird und mehr
bevorzugt etwa 50 bis 500 ppm und noch mehr bevorzugt 200 bis 500
ppm. Andere bevorzugte, saure Polymerisationsinhibitoren schließen Eisessig
ein und andere organische Säuren
(zum Beispiel organische C2-C6-Säuren). Vorzugsweise
schließen
radikalische Inhibitoren Hydrochinon ein, das bevorzugt mit etwa
50 bis 250 ppm eingesetzt wird. Andere radikalische Inhibitoren schließen gehinderte
Phenole ein, wie beispielsweise 4-Methoxyphenol, 2,6,-di-tert-Butylphenol
und dergleichen.
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Der
Begriff "antimikrobielles
Mittel" bezeichnet
Mittel, welche Mikroben zerstören
(das heisst Bakterien, Pilze, Viren und mikrobielle Sporen) und
dadurch deren Entwicklung und pathogene Wirkung verhindern.
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Der
Begriff "Anfangsinfluenz" der Elektronenstrahl-Bestrahlung
bezeichnet die Fluenz dieses Strahls unmittelbar nach dem Verlassen
des Elektronenbeschleunigers. Wie gut bekannt ist, nimmt die Fluenz
eines Elektronenstrahls umso stärker
ab, je weiter sie sich von der Quelle wegbewegt.
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Der
Begriff "Desinfektionsmittel" bezeichnet jedes
beliebige Mittel, das mit den Verpackungselementen kompatibel ist,
das bei Kontakt mit diesen Elementen die Verpackung desinfiziert,
indem die Biolast darauf verringert wird. Vorzugsweise wird die
Biolast bis zu Größen von
weniger als etwa 10 koloniebildenden Einheiten (CFU) auf den einzelnen
Verpackungselementen verringert und mehr bevorzugt auf weniger als
etwa 3 CFU. Vorzugsweise sind in das Desinfektionsmittel beispielsweise
Hitze, Plasma und Ethylenoxid einbezogen. Andere geeignete Desinfektionsmittel
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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Der
Begriff "mittlere
Rohdichte" bezeichnet
das Gewicht des zu sterilisierenden, gesamten Produktes, dividiert
durch sein Volumen.
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METHODEN
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Die
Methoden der vorliegenden Erfindung umfassen eine Elektronenstrahl-Sterilisation
von verpackten Cyanoacrylat-Zusammensetzungen. Speziell wird die
Cyanoacrylat-Zusammensetzung zuerst in einen geeigneten Behälter abgepackt,
der vorzugsweise luftdicht und feuchtigkeitsbeständig ist. Derartige Behälter schließen beispielsweise
Glas ein, Polymere auf Polyalkylen-Basis, wie beispielsweise Polypropylen
oder Polyethylen, Metallfolien und dergleichen. Eines der geeigneten
Verpackungselemente wurde von Askill et al.15 beschrieben.
Ein anderes geeignetes Verpackungselement schließt Ampullen ein, die aus Polyolefinen,
fluorierten Polyolefinen und ähnlichen
Materialien hergestellt sind. Derartige Materialien besitzen eine
geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
und sind gegenüber
dem Cyanoacrylatester inert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Verpackungselement Ampullen aus Polyethylen hoher Dichte
mit einem Fassungsvermögen
von 0,3 bis 10 ml der Cyanoacrylat-Zusammensetzung auf bei einer Wandstärke von
mindestens etwa 1Millimeter.
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Das
Verpackungselement wird sodann bis zu dem gewünschten Maß mit der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung unter
Anwendung peristaltischer Pumpen oder Verdrängerpumpen gefüllt, die
mit der Cyanoacrylat-Zusammensetzung nicht reaktionsfähig sind.
Das Befüllen
der Verpackungselemente erfolgt unter Einsatz jeder beliebigen von
mehreren gut bekannten Methoden zum Abfüllen, wobei die spezielle Methode
des Abfüllens
für die
vorliegende Erfindung nicht entscheidend ist und keinen Bestandteil
der beanspruchten Erfindung bildet. Sobald die Verpackungselemente
befüllt
sind, werden diese vorzugsweise verschlossen wiederum mit Hilfe
konventioneller Wege. Nach Erfordernis können in die Wege zum Verschließen zusätzliche
Mittel zum Verschließen
einbezogen sein. Beispielsweise läßt sich eine Ampulle, die einen
Schraubkappenverschluss aufweist, zusätzlich versiegeln, indem über die Öffnung der
Ampulle eine Metallfolie aufgebracht wird, die mit einem abziehbaren
Polymer beschichtet ist (zum Beispiel eine mit Polyethylen beschichtete
Folie), die von der Schraubkappe überdeckt wird. Wiederum läßt sich
jeder beliebige, konventionelle Weg zum Siegeln anwenden, da die
Mittel zum Siegeln keinerlei Bestandteil der vorliegenden Erfindung
bildet.
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In
einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist die Ampulle an dem anderen Ende vor dem Befüllen offen, wobei nach dem
Befüllen
mit der Cyanoacrylat-Zusammensetzung das offene Ende zusammengerückt und
heißgesiegelt
wird, um den Verschluss zu bewirken.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Ampulle einem zweiten Verpackungselement unterworfen, wie
beispielsweise einer Polyfolienverpackung oder Beutel, und wird
sodann unter Bildung eines einstückigen
Verpackungselementes für
die Ampulle heißgesiegelt.
Bei anderen sekundären
Verpackungselementen, die gegenüber
Wasserdampf beständig
sind, können
Anlagen zum Form-, Füll-
und Schließverpacken eingesetzt
werden. Die einstückigen
Verpackungselemente werden vorzugsweise sodann zu Gruppen oder Sätzen von
Elementen in Schachteln verpackt und die Schachteln anschließend einer
Elektronenstrahl-Sterilisation unterzogen.
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In
jedem Fall ist es erforderlich, dass die mittlere Rohdichte der
das Versandelement aufweisenden Materialien kleiner ist als etwa
0,2 g/cm3 und bevorzugt kleiner als etwa
0,15 g/cm3. Bei höheren Dichten wird es zunehmend
schwieriger für
den Elektronenstrahl, alle Verpackungselemente vollständig zu
durchdringen und die Inhalte dieser Elemente zu sterilisieren.
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Das
System zur Elektronenstrahlerzeugung kann jedes beliebige, konventionelle
und gut bekannte Strahlerzeugungssystem für energiereiche Elektronen
sein, das für
diese Aufgabe kommerziell verfügbar
ist. Darüber
hinaus wird der zum Einsatz gelangende Elektronenstrahl bei einer
Anfangsfluenz von mindestens 2 μCurie/cm2 gehalten und bevorzugt mindestens 5 μCurie/cm2 und mehr bevorzugt mindestens 8 μCurie/cm2 und noch mehr bevorzugt 10 μCurie/cm2. Vorzugsweise hat der zum Einsatz gelangende
Elektronenstrahl eine Anfangsfluenz von etwa 2 bis etwa 25 μCurie/cm2.
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Die
Dosis der zum Einsatz gelangenden Elektronenstrahl-Bestrahlung ist
ausreichend, um die Verpackungselemente sowie deren Inhalte zu sterilisieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Dosierung des Elektronenstrahls vorzugsweise etwa 5 bis 50 kGray
und mehr bevorzugt etwa 15 bis etwa 20 kGray, wobei die spezielle
Dosierung in Bezug auf die Dichte des Materials ausgewählt wird,
das der Elektronenstrahl-Bestrahlung unterworfen wird, sowie in
Bezug auf die Größe der darin
angenommenen Biolast. Diese Faktoren liegen ohne weiteres im Erfahrungsbereich
des Fachmannes. Nach Beendigung des Sterilisationsprozesses ist
das sterilisierte Produkt für
den Versand an den Endverbraucher versandbereit.
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Die
Elektronenstrahl-Sterilisation wird bevorzugt unter Außenbedingungen
ausgeführt,
wie beispielsweise bei einer Temperatur von etwa 15° bis etwa
30° C, wobei
die Exponierungsdauer für
das Produkt an der Elektronenstrahlung von der Fluenz der zum Einsatz
gelangenden Strahlung abhängt
und der erforderlichen Dosis, was innerhalb des Erfahrungsbereichs
des Fachmannes liegt. Vorzugsweise beträgt die Exponierung des Produktes
an der Elektronenstrahlung weniger als 60 Sekunden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Sterilisation der Cyanoacrylat-Zusammensetzung dadurch erleichtert,
dass Schritte zur Verringerung der Biokontamination des Verpackungselementes und/oder
der Cyanoacrylat-Zusammensetzung vor der Elektronenstrahl-Sterilisation
ausgeführt
werden. Beispielsweise kann das Verpackungselement vor dem Befüllen zur
Verringerung der Biolast darauf unter kompatible Bedingungen der
Sterilisation und Desinfekion gebracht werden. Da diese Bedingungen
der Sterilisation oder Desinfektion vor dem Einsetzen der Cyanoacrylat-Zusammensetzung
ausgeführt
werden lassen sich Bedingungen der Sterilisation oder Desinfektion
anwenden, die zwar mit der Verpackung kompatibel sind, die jedoch
ansonsten mit den Cyanoacrylatestern inkompatibel sein würden, einschließlich beispielsweise Dampfsterilisation,
Hitzesterilisation, Gasbehandlung usw..
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In ähnlicher
Weise wird die Cyanoacrylat-Zusammensetzung vorzugsweise und jedoch
wahlweise mit einem Filter geringer Porenweite (kleiner als 1 Mikrometer)
vor der Zugabe zu dem Verpackungselement filtriert. Die Filtration
durch beispielsweise ein 0,22 Mikrometer-Filter verringert wirkungsvoll
die mikrobielle Kontamination in der Cyanoacrylat-Zusammensetzung.
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Unter
Anwendung derartiger Schritte vor der Bestrahlung mit Elektronenstrahlen
wird die zur Sterilisation der Zusammensetzung erforderliche Dosis
der Elektronenstrahlung wirksam herabgesetzt.
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1 veranschaulicht
ein Fließschema
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Speziell wird ein primäres Verpackungselement,
wie beispielsweise eine Ampulle aus Polyethylen hoher Dichte mit
einer Dichte größer als
0,95 g/cm3, die zum Verschließen durch
Heißsiegeln
ausgelegt ist, desinfiziert, indem die Ampulle unter konventionellen
Bedingungen mit Ethylenoxid in Kontakt gebracht wird, wodurch die
Biolast auf näherungsweise
null herabgesetzt wird.
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Danach
wird eine Cyanoacrylat-Zusammensetzung durch ein Filter geringer
Porenweite von beispielsweise 0,22 Mikrometer filtriert, das ein
gegenüber
Cyanoacrylatestern inertes Material aufweist, wie beispielsweise
Teflon®-Filter.
Das filtrierte Material wird in die desinfizierte Ampulle gegeben,
die anschließend
heißgesiegelt
wird. Vorzugsweise erfolgen Filtration, Zugabe und Verschließen in einem
Reinraum der Klasse 100.000 oder besser. Die in diesen Verfahren
zum Einsatz gelangende Cyanoacrylat-Zusammensetzung, wie sie hierin beschrieben
wird, ist vorzugsweise fertig formuliert und enthält mehr
bevorzugt ein Cyanoacrylatester-Prepolymer und Polymerisationsinhibitoren
sowie in bestimmten Ausführungsformen
einen Weichmacher und/oder ein antimikrobielles Mittel, wie beispielsweise
Povidon-Iod.
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Alternativ
kann das Verpackungselement das antimikrobielle Mittel als eine
separate Komponente davon enthalten, so dass ein zweikomponentiges
System geschaffen wird, das zum Anwendungszeitpunkt zusammengesetzt
werden kann, um eine einzelne Zusammensetzung bereitzustellen. Siehe
hierzu beispielsweise die US-Patentanmeldung mit Aktenzeichen 08/962869
von Lee et al., die am 3. November 1997 eingereicht wurde und deren
Anmeldung hiermit als Fundstelle in ihrer Gesamtheit einbezogen
ist.
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Die
primären
Verpackungselemente in Form von Ampullen werden sodann vorzugsweise
in ein sekundäres
Verpackungselement verpackt, wie beispielsweise eine Polyfolien-Verpackung
(PET-Polyethylen-Folienlaminat
mit einer Dicke von 50,8 μm
(2 mil)).
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In
einem letzten Schritt wird das verpackte Produkt sodann einer Sterilisation
unter Exponierung an Elektronenstrahlung bei einer Fluenz von etwa
11 μCurie/cm2 und vorzugsweise einer Dosierung von 15
bis 20 kGray unterworfen.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung sind insofern besonders nützlich,
dass eine Elektronenstrahl-Sterilisation nicht zur Verfestigung
oder Gelbildung der Cyanoacrylatester-Zusammensetzung führt. Vielmehr ist die sterilisierte
Zusammensetzung flüssig
und bewahrt ihre Eigenschaften der Polymerisationsfähigkeit.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung sind besonders anwendbar beim
Sterilisieren großer
Mengen einzeln verpackter Cyanoacrylat-Zusammensetzungen. Mengen
mit einer Dicke beispielsweise bis zu 50 cm oder weniger und vorzugsweise
20 cm oder weniger lassen sich sterilisieren. Beim Sterilisieren
besonders dicker Proben wird ein unbelichteter, radiographischer
Film, der an mehreren Stellen im Inneren des Verpackungselementes
und speziell an dem von der Quelle der Elektronenbestrahlung distalen
Ende angeordnet ist, verwendet, um eine angemessene Dosis der Elektronenstrahl-Bestrahlung
zu gewährleisten.
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ZUSAMMENSETZUNGEN
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Die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Cyanoacrylat-Zusammensetzungen werden
mit Hilfe konventioneller Methoden des Mischens der entsprechenden
Komponenten bis zum homogenen Zustand hergestellt.
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Die
spezifische Viskosität
dieser Zusammensetzungen hängt
zum Teil von der vorgesehenen Anwendung der Zusammensetzung ab.
Beispielsweise werden oftmals relativ geringe Viskositäten bei
einer Anwendung bevorzugt, die auf einer großen Oberfläche erfolgen soll (zum Beispiel
den abdominalen Oberflächen). Diese
Besonderheit kommt von der Tatsache, dass solche Formen weniger
viskos sind und dementsprechend einen leichteren Auftrag eines dünnen Films über einen
großen
Oberflächenbereich
erlaubt. Dem gegenüber werden
bei einem Auftrag, der an einer speziellen Stelle auf der Haut erfolgen
soll (zum Beispiel auf den Oberflächen des Ellenbogens, auf den
Oberflächen
der Knie und dergleichen), Zusammensetzungen höherer Viskosität und einschließlich solcher,
die thixotropische Materialien enthalten bevorzugt, um ein "Ablaufen" der Zusammensetzungen
von den vorgesehenen Stellen zu verhindern.
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Dementsprechend
haben diese Zusammensetzungen eine Viskosität von etwa 2 bis 50.000 cP
bei 20° C.
Vorzugsweise haben weniger viskose Zusammensetzungen eine Viskosität bei 20° C von etwa
2 bis 1.500 cP. Mehr bevorzugt liegt der Cyanoacrylatester, der
in diesen Zusammensetzungen eingesetzt wird, überwiegend in einer vollständig monomeren
Form vor, und die Zusammensetzung hat eine Viskosität von etwa
5 bis etwa 500 cP bei 20° C
(1 cP = 1mPa·s).
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Wahlweise
wird zur Erhöhung
der Viskosität
der Zusammensetzung ein Eindickungsmittel eingesetzt, wobei das
Eindickungsmittel jede beliebige, biokompatible Substanz sein kann,
die die Viskosität
der Zusammensetzung erhöht.
Geeignete Eindickungsmittel schließen beispielsweise ein: Polymethylmethacrylat
(PMMA) oder andere vorgeformte Polymere, die in der Zusammensetzung
löslich
oder dispergierbar sind, ein Mittel zum Suspendieren, wie beispielsweise
feinteiliges Siliciumdioxid und dergleichen, wobei PMMA bevorzugt wird.
Besonders verwendbar zum Erzeugen eines Gels für den topischen Auftrag mit
einer Viskosität
von etwa 1.500 bis 50.000 cP bei 20° C ist feinteiliges Siliciumdioxid.
Geeignete Eindickungsmittel für
die hierin beschriebenen Zusammensetzungen schließen außerdem ein
partielles Polymer des Cyanoacrylats entsprechend der Offenbarung
in der US-P-36542393 und 403834516 ein, die hiermit beide als Fundstelle
in ihrer Gesamtheit einbezogen sind.
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Die
als biokompatibel angesehenen Eindickungsmittel sind, wenn sie in
der Zusammensetzung löslich oder
dispergierbar sind, mit der Haut kompatibel, was an Hand des Fehlens
einer mäßigen bis
schweren Hautreizung festgestellt werden kann.
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Alternativ
lassen sich die Sterilisationsbedingungen derart auswählen, dass
die Cyanoacrylatester einer partiellen Polymerisation zu reaktionsfähigen Oligomeren
mit höherer
Viskosität
unterliegen.
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In
die Cyanoacrylat-Zusammensetzungen ist vorzugsweise ein biokompatibler
Weichmacher einbezogen, wobei derartige Weichmacher vorzugsweise
in die Zusammensetzung von etwa 10% bis 30 Gew.% und mehr bevorzugt
etwa 18% bis 25 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
einbezogen sind.
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Zusätzlich ist
in die hierin beschriebenen Cyanoacrylat-Zusammensetzungen vorzugsweise
eine Mischung von Polymerisationsinhibitoren in einer wirksamen
Menge einbezogen, um die vorzeitige Polymerisation der Zusammensetzung
während
der Aufbewahrung zu verhindern. Bevorzugte Mischungen von Polymerisationsinhibitoren
sind vorstehend beschrieben worden.
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Die
polymerisierbaren Cyanoacrylatester-Zusammensetzungen können zusätzlich ein
oder mehrere wahlfreie Additive enthalten, wie beispielsweise Farbmittel,
Duftstoffe, Kautschukmodifikatoren, modifizierende Mittel usw..
In der Praxis sollte jedes dieser wahlfreien Additive sowohl mit
der Cyanoacrylat-Zusammensetzung als auch dem resultierenden Polymer
mischbar und kompatibel sein. Kompatible Additive sind solche, die
die Anwendung der Cyanoacrylate in der hierin beschriebenen Weise
nicht verhindern.
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In
der Regel werden Farbmittel zugegeben, sodass die auf der Haut gebildete
Polymerschicht eine diskrete und unterscheidbare Farbe annimmt.
Duftstoffe werden zugesetzt, um der Formulierung einen angenehmen
Geruch zu vermitteln. Kautschukmodifikatoren werden zugegeben, um
die Flexibilität
der resultierenden Polymerschicht weiter zu erhöhen. Die Menge jedes dieser
wahlfreien Additive, die in der Zusammensetzung zum Einsatz gelangen,
ist eine solche Menge, die zum Erzielen der gewünschten Wirkung erforderlich
ist.
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Bevorzugte
Cyanoacrylat-Zusammensetzungen, die in der Praxis der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind, wurden auch von Greff et al.14 offenbart,
deren Offenbarung hiermit als Fundstelle in ihrer Gesamtheit einbezogen
ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Cyanoacrylat-Zusammensetzung ferner eine antimikrobiell
wirksame Menge eines kompatiblen, antimikrobiellen Mittels auf.
Derartige Zusammensetzungen weisen bevorzugt etwa 1% bis etwa 30
Gew.% und mehr bevorzugt 3% bis 20 Gew.% des kompatiblen, antimikrobiellen
Mittels entweder in Form einer Lösung
oder als eine Suspension bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
auf. Kompatible, antimikrobielle Mittel sind solche, die entweder
in der Cyanoacrylat-Zusammensetzung löslich oder suspendierbar sind
und die keine vorzeitige Polymerisation der Cyanoacrylat-Zusammensetzung
bewirken, die keine Polymerisation der Cyanoacrylat-Zusammensetzung beim
Auftrag auf der Haut eines Säugers
verhindern und die mit der vorgesehenen Anwendung kompatibel sind
und einschließlich
eine Biokompatibilität
mit der Haut des Patienten haben.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das kompatible, antimikrobielle Mittel einen Komplex von Iod-Molekülen mit
einem biokompatiblen Polymer auf. Derartige Komplexe sind auf dem
Fachgebiet gut bekannt, wobei der resultierende Komplex im typischen
Fall sowohl verfügbares
Iod als auch Iodid-Anionen aufweist. Diese Komplexe stellen beim
Kontakt mit der Haut eines Säugers
eine Quelle für
antimikrobielles Iod zur Verfügung.
In jedem Fall werden derartige Komplexe hierin lediglich als Ausgangsmaterial eingesetzt
und bilden von sich aus keinen Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
Geeignete, biokompatible Polymere schließen, um nur ein Beispiel zu
nennen, Polyvinylpyrrolidon-Polymer
ein, das bei Komplexbildung mit Iod auch unter dem üblichen
Namen Povidon-Iod bezeichnet wird und bei der BASF, Mt. Olive, New
Jersey, USA verfügbar
ist. Wenn in der Cyanoacrylat-Zusammensetzung
Povidon-Iod zum Einsatz gelangt, weist die Zusammensetzung bevorzugt
etwa 1% bis etwa 30 Gew.% und mehr bevorzugt etwa 3% bis 20 Gew.%
Povidon-Iod bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung auf.
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Cyanoacrylat-Zusammensetzungen,
die beispielsweise Povidon-Iod aufweisen, wurden beschrieben von
Greff et al.19 in der US-P-5684042, die
hiermit als Fundstelle in ihrer Gesamtheit einbezogen ist.
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Andere
geeignete antimikrobielle Mittel schließen Komplexe von Iod-Molekülen mit
Copolymeren von Vinylpyrrolidon und Vinylacetat ein, von Copolymeren
von Vinylpyrrolidon und Vinylacetat vernetzt mit Polyisocyanaten,
von Copolymeren von Vinylpyrrolidon und Vinylfunktionalitäten, von
Polymeren von Pyrrolidon und dergleichen. Das bevorzugte Iod enthaltende
Polymer ist jedoch Povidon-Iod, das unter einer Reihe von Vertreibern
kommerziell verfügbar
ist.
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Die
Verwendung eines kompatiblen, antimikrobiellen Mittels in der Zusammensetzung
macht es möglich,
dass das von dem auf der Haut eines Säugers gebildeten Polymerfilm
freizusetzende Mittel dadurch das mikrobielle Wachstum unterhalb
dieses Films hemmt. Darüber
hinaus bietet die Freisetzung des antimikrobiellen Mittels langfristig
einen Infektionsschutz, da der Film auf der Haut des Säugers für 1–4 Tage
nach der Erzeugung erhalten bleibt.
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NÜTZLICHKEIT
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung sind für die Schaffung sterilisierter
Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
verwendbar, die dann für
die topische Anwendung auf die Haut eines Säugers mit verringerter Gefahr
der Einführung
von Mikroben auf die Haut und dementsprechend verringerter Infektionsgefahr
verwendet werden können.
Dieses ist besonders dort von Bedeutung, wo die topische Anwendung
auf Hautflächen erfolgt,
die bereits zerstört
sind (zum Beispiel kleine topische Hautwunden oder das Schließen der
chirurgischen Einschnittstelle) oder die zerstört werden (zum Beispiel bei
Anwendung zur Bildung einer Inzisionsfolie, die anschließend durch
den den chirurgischen Eingriff einleitenden Einschnitt zerstört wird).
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Mit
den folgenden Beispielen werden bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulicht, die jedoch in keiner Weise den Schutzumfang der
Ansprüche
einschränken.
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BEISPIELE
-
In
den nachfolgenden Beispielen sind alle Temperaturen in Grad Celsius
angegeben (sofern nicht anders angegeben) und alle Prozentangaben
auf Gewichtsprozent bezogen (ebenfalls sofern nicht anders angegeben).
Darüber
hinaus haben die folgenden Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen. Sofern eine Abkürzung nicht definiert worden
ist, hat sie die im Allgemeinen akzeptierte Bedeutung.
- CFU
- = koloniebildende
Einheiten
- cm3 (oder
cc)
- = Kubikzentimeter
- cP (oder cps)
- = Centipoise
- g
- = Gramm
- kGy oder kGray
- = KiloGray
- mil
- = ein Tausendstel
eines Inch
- ml
- = Milliliter
- ppm
- = Teile pro Million
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BEISPIEL 1
-
STERILISATION
VON FLÜSSIGEN
CYANOACRYLAT-PREPOLYMERZUSAMMENSETZUNGEN
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Elektronenstrahl(E)-Sterilisation einer
flüssigen
Cyanoacrylat-Zusammensetzung
bis zu einer Sterilitätssicherheit
von 10–6,
wobei sich die sterilisierte Zusammensetzung nicht verfestigt oder
ein Gel bildet.
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Es
wurden speziell in einem Reinraum der Klasse 10.000 Ampullen aus
Polyethylen hoher Dichte mit einem Fassungsvermögen von 1,0 cm3 jeweils
mit 0,5 cm3 einer flüssigen Cyanoacrylat-Zusammensetzung mit
Hilfe einer peristaltischen Pumpe nach Watson-Marlow befüllt, die
mit einem Silikonschlauch ausgestattet war. Die Cyanoacrylat-Zusammensetzung
wies n-Butylcyanoacrylat (Reinheit 99,0+%), etwa 150 ppm Hydrochinon
als einen Inhibitor der radikalischen Polymerisation und 500 ppm
Schwefeldioxid als einen sauren Polymerisationsinhibitor auf. Der
Wassergehalt und die Freiheit von Formaldehyd wurden unterhalb von
500 ppm in der Zusammensetzung gehalten. Die Biolast wurde mit weniger
als 1 CFU gemessen.
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Nach
dem Befüllen
der Ampulle wurde die offene Seite der Ampulle heißgesiegelt.
Die Ampulle wurde sodann in einen 50,8 μm (2 mil)-Poly/Folie/Poly-Beutel
gegeben und der Beutel heißgesiegelt.
Es wurden zehn in Beuteln verpackte Ampullen in eine Pappschachtel
gegeben und 20 (4 × 5-Konfiguration)
dieser Schachteln in einem Versandkarton verpackt.
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Um
eine Elektronenstrahl-Sterilisation vorzunehmen, wurden drei Versandkartons
Seite an Seite auf ein Förderband
gesetzt und an energiereicher Elektronenstrahlung in einem einzigen
Durchgang in der vertikalen Richtung (kleinste Abmessung) exponiert.
Die Rohdichte des Produktes betrug 0,148 g/cm3.
Es wurde eine Fluenz von 11,1 μCurie/cm2 gewählt,
um eine Dosis zwischen 15 und 20 kGy zu erhalten. Zur Bestätigung der
Strahlungsdosierung wurden in der gesamten Beschickung Filmdosimeter
angeordnet.
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Nach
der Exponierung wurden die sterilisierten Cyanoacrylat-Zusammensetzungen
auf Viskosität
und Härtungszeiten
getestet (die Zeitdauer, die für
die Zusammensetzung erforderlich ist, um auf der Oberfläche einer
Mineralsalzlösung
nach Earl zu polymerisieren – eine
wässrige,
gepufferte Lösung).
Die Viskosität
und Härtungszeiten
waren lediglich geringfügig
verändert.
Insbesondere betrug die Viskosität
der Cyanoacrylat-Zusammensetzung etwa 3,5 mPa·s (3,5 cP) bei 20° C vor der
Bestrahlung, die sich auf etwa 4,0 mPa·s (4,0 cP) bei 20° C nach der
Bestrahlung erhöhte.
Die Härtungszeiten
wurden mit 12 Sekunden vor der Bestrahlung und etwa 27 Sekunden
nach der Bestrahlung ermittelt. Die chemische Reinheit, die Mengen
an Hydrochinon und Schwefeldioxid wurden mit Hilfe der Gaschromatographie
ermittelt und ebenfalls als akzeptabel festgestellt. Ein mikrobiologischer
Assay der Cyanoacrylat-Zusammensetzung
in den Ampullen zeigte ein steriles Produkt ohne Nachweis einer
Bakteriostase oder Fungistase. Ein beschleunigtes Altern des flüssigen Cyanoacrylat-Produktes
erfolgte bei 50° C
und 75% relativer Luftfeuchtigkeit, um eine Lagerung bei Raumtemperatur für ein Jahr
zu simulieren. Es wurden eine Viskosität von 9,0 mPa·s (9,0
cP) bei 20° C
und eine Härtungszeit von
45 Sekunden erhalten und als akzeptabel angesehen.
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Das
vorstehend ausgeführte
Beispiel demonstriert, dass eine Elektronenstrahl-Bestrahlung von
verpackten Cyanoacrylat-Zusammensetzungen sterilisierte verpackte
Zusammensetzungen versorgt, die zum Versand an den Endanwender geeignet
sind.
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An
Hand der vorstehend ausgeführten
Beschreibung sind für
den Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet zahlreiche Modifikationen
und Änderungen
in der Zusammensetzung und dem Verfahren möglich. Alle derartigen Modifikationen
fallen in den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche, die hiermit als einbezogen gelten.