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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Behandlung IgE-assoziierter
Störungen
und Zusammensetzungen zur Verwendung bei diesen Verfahren bereit.
Die Verfahren sind in der Behandlung von Allergien und Allergie-bezogenen
Störungen
besonders zweckdienlich.
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Fachlicher Hintergrund
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Allergische
Reaktionen, einschließlich
derjenigen des allergischen Asthmas und der allergischen Rhinitis,
sind durch eine frühe
Reaktionsphase, die in Sekunden bis Minuten nach der Allergenexposition
erfolgt und durch eine zelluläre
Degranulation gekennzeichnet ist, und eine späte Reaktionsphase gekennzeichnet, die
4 bis 24 Stunden später
erfolgt und durch eine Infiltration Eosinophiler in die Antigenexpositionsstelle
gekennzeichnet ist. Spezifischer stimuliert während der frühen Phase
der allergischen Reaktion die Aktivierung der Lymphozyten vom Typ
Th2 die Produktion Antigen-spezifischer IgE-Antikörper, die
wiederum die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren
aus Mastzellen und Basophilen auslösen. Während der späten Reaktionsphase
ist die IL-4- und IL-5-Produktion von CD4+-Th2-Zellen erhöht. Diese
Zytokine scheinen eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung Eosinophiler
in die Allergenexpositionsstelle zu spielen, woraus eine Gewebeschädigung und
Dysfunktion resultiert.
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Zurzeit
umfasst eine Antigen-Immuntherapie für allergische Störungen die
subkutane Injektion kleiner, aber stufenweise zunehmender Mengen
an Antigen in einem als Desensibilisierungstherapie bezeichneten Prozess.
Eine derartige Immuntherapie besteht im Allgemeinen aus vielen Injektionen über Monate
hinweg und einer anschließenden „Aufrechterhaltungstherapie" mit im Allgemeinen
monatlichen Injektionen im Verlauf von bis zu 5 Jahren, ohne Laborindikatoren,
die Hinweise für
eine Beendigung der Therapie geben könnten. Eine Antigen-Immuntherapie
ist lediglich palliativ und zurzeit nicht heilend. Weber (1997)
JAMA 278:1881-1887; Stevens (1998) Acta Clinica Belgica 53:66-72;
und Canadian Society of Allergy and Clinical Immunology (1995) Can.
Med. Assoc. J. 152:1413-1419. Viele Patienten, die die Therapie
beginnen, vollenden nicht das Dosierungsschema, wobei, falls Injektionen über eine
Woche ausgelassen werden, der Patient das ganze Behandlungsschema
erneut beginnen muss. Eine Reihe an Antigenen sind identifiziert
und mit rekombinanten Mitteln produziert worden. Für eine Übersicht
siehe Baldo et al. Allergy (1989), 44:81-97; Baldo Curr. Opin. Immunol.
(1991), 3:841-50; Blaser Ther. Umsch. (1994), 51:19-23; Bousquet
Arb. Paul Ehrlich Inst. Bundesamt Sera Impfstoffe Frankf A M 1994:257-62;
Bousquet et al. Adv. Exp. Med. Biol. (1996), 409:463-9; Breiteneder
et al. Arb Paul Ehrlich Inst. Bundesamt Sera Impfstoffe Frankf A
M, 1997:80-6; Crameri et al. Pneumologie (1996), 50 (6):387-93;
Donovan et al. Monogr. Allergy (1990) 28:52-83; Kraft, Adv. Exp.
Med. Biol. (1996), 409:471-4; Nakagawa et al. Int. Arch. Allergy
Immunol. (1993), 102:117-20; Schou, Adv. Exp. Med. Biol. (1996),
409:13 7-40; Thomas, Adv. Exp. Med. Biol. (1996), 409:85-93; Valenta
et al. Exp. Med. Biol. (1996), 409:185-96; Valenta et al. Arb. Paul
Ehrlich Inst. Bundesamt Sera Impfstoffe Frankf A M, 1997:222-9.
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Immuntherapeutische
Behandlungen mit Antigen weisen das Risiko der Induktion einer potenziell
letalen IgE-vermittelten Anaphylaxie auf und wirken sich nicht auf
die Zytokin-vermittelten Ereignisse der allergischen Reaktion aus.
Tatsächlich
hat ein behandelnder Arzt diese Therapie als „potenzielles Missgeschick" bezeichnet. Weber
(1997). Ein weiteres signifikantes Problem der Antigen-Immuntherapie
ist, dass aufgrund des Risikos von Gegenreaktionen, insbesondere
der Anaphylaxie, die Dosierung des Antigens sowohl bezüglich der
pro Verabreichung gegebenen Menge wie auch der über einen Zeitraum gegebenen
Menge zu verringern ist. Folglich zieht sich die herkömmliche
Allergie-Immuntherapie in die Länge
und ist zeitaufwändig,
unbequem und teuer.
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Ein
alternativer Versuchsansatz für
die Behandlung IgE-assoziierter Störungen, wie Allergien, umfasst die
Verabreichung von Verbindungen, welche eine Histamin-Freisetzung hemmen.
Viele derartige Medikamente sind als rezeptfreie Arzneimittel im
Handel erhältlich.
Andere Medikamente umfassen einen anti-IgE-bindenden Antikörper. Allerdings
ist ein Nachteil dieses Versuchsansatzes, dass er nur die Symptome
behebt, während
er in keiner Weise für
eine dauerhafte Heilung oder einen dauerhaften Schutz sorgt.
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Es
besteht ein Bedarf an verbesserten Verfahren zur Behandlung IgE-assoziierter
Krankheiten wie Allergien.
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OFFENLEGUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine erste Zusammensetzung,
welche die Aktivität
von IgE ausreichend hemmt, um die Aktivität von IgE in einem Individuum
zu vermindern, wobei die erste Zusammensetzung einen anti-IgE-Antikörper umfasst,
und eine zweite Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend eine ausreichende
Menge eines Antigens, um die Immunantwort auf das Antigen zu modulieren,
wobei das Antigen an ein Polynukleotid geknüpft ist, das ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid umfasst, zur Verwendung in Kombination in der Behandlung
einer allergischen Reaktion auf das Antigen oder einer Allergie-bezogenen
Störung
während
einer Antigen-spezifischen Immuntherapie des Individuums.
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Folglich
beschreiben wir Verfahren zur Behandlung einer allergischen Reaktion
auf ein Antigen oder einer Allergie-bezogenen Störung während einer Antigenspezifischen
Immuntherapie eines Individuums mittels Verabreichen an das Individuum
einer Menge einer ersten Zusammensetzung, welche die Aktivität von IgE ausreichend
hemmt, um die Aktivität
von IgE in dem Individuum zu vermindern, und Verabreichen an das
Individuum einer ausreichenden Menge des Antigens (oder einer zweiten
Zusammensetzung, die das Antigen umfasst), um die Reaktion oder
Störung
zu lindern, wobei das Antigen an ein Polynukleotid geknüpft ist,
das ein immunstimulatorisches Oligonukleotid umfasst.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine erste Zusammensetzung,
welche die Aktivität
von IgE ausreichend hemmt, um die IgE-assoziierte Störung zu
lindern, wobei die erste Zusammensetzung einen anti-IgE-Antikörper umfasst,
und eine zweite Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend ein ausreichend immunstimulatorisches
Oligonukleotid, um die Aktivität
der ersten Zusammensetzung zu erhöhen, zur Verwendung in Kombination
in der Behandlung eines Individuums mit der IgE-assoziierten Störung.
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Folglich
beschreiben wir Verfahren zur Behandlung eines Individuums mit einer
IgE-assoziierten
Störung
mittels Verabreichen an das Individuum einer Menge einer ersten
Zusammensetzung, welche die Aktivität von IgE ausreichend hemmt,
um die Störung
zu lindern, und Verabreichen an das Individuum einer ausreichenden
Menge einer zweiten Zusammensetzung, die das immunstimulatorische
Oligonukleotid umfasst, um die Aktivität der ersten Zusammensetzung
zu erhöhen.
Bei der praktischen Umsetzung der Erfindung können die erste und zweite Zusammensetzung
in einer beliebigen Reihenfolge oder gleichzeitig an das Individuum
verabreicht werden. Außerdem
können,
wie es vom Fachmann ohne weiteres einzusehen ist, die aktiven Bestandteile
(d.h. IgE und/oder Anaphylaxie-Hemmer, ISS und/oder Antigen), die
hier in jeder Anwendungsform beschrieben sind, in einer einzigen
Zusammensetzung für
eine gleichzeitige Verabreichung von einem oder mehreren aktiven
Bestandteilen kombiniert sein.
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In Übereinstimmung
mit einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine erste
Zusammensetzung, umfassend ein Agens, das eine Anaphylaxie hemmt,
in einer ausreichenden Menge, um eine Anaphylaxie zu hemmen, wobei
die erste Zusammensetzung einen IgE-Antikörper umfasst, und eine zweite Zusammensetzung
bereitgestellt, umfassend ein Polynukleotid, das ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid in einer ausreichenden Menge umfasst, um die Aktivität der ersten
Zusammensetzung zu erhöhen,
zur Verwendung in Kombination in der Behandlung einer IgE-assoziierten
Störung
in einem Individuum.
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Wir
beschreiben ebenfalls Verfahren zur Behandlung einer allergischen
Reaktion oder Allergie-bezogenen Störung gegen ein Allergen während einer
Antigenspezifischen Immuntherapie durch Verabreichen an das Individuum
einer Menge einer ersten Zusammensetzung, welche die Aktivität von IgE
ausreichend hemmt, um die Störung
abzumildern; Verabreichen an das Individuum einer Menge einer zweiten
Zusammensetzung, umfassend ein ausreichend immunstimulatorisches
Antigen, um die Aktivität
der ersten Zusammensetzung zu erhöhen und; Verabreichen an das
Individuum einer dritten Zusammensetzung, umfassend eine ausreichende Menge
Antigen, um eine Desensibilisierung gegen das Allergen herbeizuführen. Vorzugsweise
wird die dritte Zusammensetzung nach der ersten Zusammensetzung
verabreicht, so dass ein anaphylaktischer Schock vermieden wird.
Andererseits kann die zweite und dritte Zusammensetzung in beliebiger
Reihenfolge oder gleichzeitig verabreicht werden. Die hier beschriebenen
ISS-Antigen-Konjugate sind besonders für eine gleichzeitige Verabreichung
dieser Zusammensetzungen zweckdienlich.
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Die
hierin bereitgestellten Verfahren sind für eine Behandlung einer beliebigen
IgE-assoziierten
Störung
geeignet, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Allergien, Allergie-bezogene Störungen und Parasiteninfektionen.
Eine nicht-erschöpfende
Liste von Substanzen, gegen die Individuen allergisch sein können, ist
in Tabelle 1 angeführt.
Eine Reihe Allergie-bezogener Störungen
ist bekannt, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Asthma, Urtikaria und weitere hierin beschriebene. Parasiteninfektionen
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, mit Helminthen assoziierte Infektionen.
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Wie
hierin beschrieben, ist die Zusammensetzung, welche die IgE-Aktivität hemmt,
ein IgE-Antikörper.
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Die
Erfindung stellt außerdem
Zusammensetzungen bereit, die wenigstens ein Antigen für eine Verwendung
in einer Immuntherapie gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren enthalten. Entscheidend ist, dass diese
Zusammensetzungen für
eine Verabreichung an ein Individuum in einer höheren Konzentration geeignet sind,
als es für
eine Verwendung in einer Allergie-Desensibilisierungstherapie verträglich ist.
Die Zusammensetzung kann folglich in einer konzentrierteren Form
zugeführt
werden, verglichen mit Zusammensetzungen, die in einer Desensibilisierungstherapie üblicherweise
genutzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
Zusammensetzungen bereit, die sowohl eine Zusammensetzung, welche
die Aktivität
von IgE hemmt und einen anti-IgE- Antikörper umfasst,
als auch ein immunstimulatorisches Oligonukleotid enthalten, für die Verwendung
in den hierin beschriebenen Verfahren.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt eine Kombination aus (a) einem Agens (oder mehreren
Agentien) in einer oder mehreren Zusammensetzungen, das die IgE-Aktivität in einem
Individuum hemmt und vorzugsweise ausreichend ist, um Gegenreaktionen,
einschließlich
Anaphylaxie (nach einer Verabreichung und/oder Antigenexposition)
zu vermindern oder zu blockieren, und (b) einer Immuntherapie bereit,
die ein immunstimulatorisches Polynukleotid oder Antigen und immunstimulatorische
Polynukleotid-Sequenzen (ISS) im Kontext mit IgE-assoziierten Störungen,
wie allergischen Zuständen,
verwendet. Eine derartige Kombination erlaubt signifikante Vorteile
gegenüber
heutigen, herkömmlichen
Therapien. Mit der Kombinationstherapie der Erfindung ist eine aggressivere
und deshalb wirksamere Immuntherapie möglich (aufgrund höherer Antigenmengen,
die verabreicht werden können)
mit einem signifikant verminderten Risiko unerwünschter Nebenwirkungen, wie
die Anaphylaxie. Außerdem
kann die Behandlung rascher, zeitsparender und weniger lästig verlaufen.
Dies sind wesentliche Gründe,
da insbesondere bei der herkömmlichen
Allergie-Immuntherapie,
bei der ein Patient viele Male über
einen langen Zeitraum eine Klinik aufsuchen muss, häufig nur
zweifelhafte Ergebnisse erzielt werden. Die verkürzte Therapiedauer ist ebenfalls
von Vorteil, weil der Behandlungserfolg einfacher und genauer bestimmt
werden kann.
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Im
Gegensatz zu einer konventionellen Desensibilisierungstherapie,
die eine relativ niedrige Dosierung beibehält, die langsam mit der Zeit
ansteigt, erlaubt die vorliegende Erfindung die Verabreichung von
Antigen in signifikant höheren
Dosen (d.h. man kann eine Menge an Antigen verabreichen, die normalerweise
ein hohes Anaphylaxie-Risiko bilden würde (ohne die Verabreichung
eines IgE-Hemmers).
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Allgemeine Techniken
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Bei
der praktischen Umsetzung der Erfindung werden herkömmliche
Techniken der Molekularbiologie (einschließlich rekombinanter Techniken),
Mikrobiologie, Zellbiolo gie, Biochemie und Immunologie angewandt,
sofern nicht anders angegeben, die im Rahmen der Fachkenntnisse
liegen. Derartige Techniken sind in der Literatur umfassend erklärt, wie
etwa in Molecular Cloning: A Laboratory Manual, zweite Ausgabe (Sambrook
et al., 1989); Oligonucleotide Synthesis (M.J. Gait, ed., 1984);
Animal Cell Culture (R.I. Freshney, ed., 1987); Methods in Enzymology
(Academic Press, Inc.); Handbook of Experimental Immunology (D.M.
Weir & C.C. Blackwell,
eds.); Gene Transfer Vectors for Mammalian Cells (J.M. Miller & M.P. Calos, eds.,
1987); Current Protocols in Molecular Biology (F.M. Ausubel et al.,
eds., 1987); PCR: The Polymerase Chain Reaction, (Multis et al.,
1994); und Current Protocols in Immunology (J.E. Coligan eds., 1991);
The Immunoassay Handbook (David Wild, ed., Stockton Press NY, 1994);
und Methods of Immunological Analysis (R. Masseyeff, W.H. Albert
und N.A. Staines, eds., Weinheim: VCH Verlagsgesellschaft mbH, 1993).
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, ist „Behandlung" ein Versuchsansatz,
um vorteilhafte oder erwünschte
klinische Resultate zu erhalten. Im Sinne der Erfindung umfassen
vorteilhafte oder erwünschte
klinische Resultate, ohne darauf beschränkt zu sein, die Linderung
eines oder mehrerer Symptome, die Verminderung des Umfangs einer
Störung
oder Erkrankung, eine Stabilisierung (d.h. keine Verschlechterung)
des Stadiums einer Störung oder
Erkrankung, eine Verzögerung
oder Verlangsamung des Voranschreitens einer Störung oder Erkrankung, die Verbesserung
oder Linderung des Störungs-
oder Krankheitsstadiums und die Remission (ob partiell oder total),
ob detektierbar oder nicht detektierbar. „Behandlung" kann ebenfalls die
Verlängerung
des Überlebens im
Vergleich zu dem erwarteten Überleben,
falls keine Behandlung erfolgt, bedeuten.
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„Linderung" einer Erkrankung
oder Störung
bedeutet, dass das Ausmaß und/oder
die unerwünschten klinischen
Manifestationen eines Stadiums einer Störung oder Erkrankung verringert
und/oder der zeitliche Verlauf der Progression verlangsamt oder
verzögert
wird im Vergleich zu einer Nichtbehandlung der Störung. Insbesondere
im Zusammenhang mit einer Allergie, wie es vom Fachmann einzusehen
ist, kann eine Linderung nach einer Modulation der Immunantwort
auf ein Allergen oder Allergene erfolgen. Außerdem erfolgt eine Linderung
nicht notwendigerweise nach Verabrei chung einer Dosis, sondern erfolgt
oftmals nach der Verabreichung einer Reihe von Dosen. Folglich kann
eine ausreichende Menge mit einer oder mehreren Verabreichungen
verabreicht werden, um eine Reaktion oder Störung zu lindern.
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Ein „Individuum" ist ein Vertebrat,
bevorzugt ein Säuger,
bevorzugter ein Mensch. Säuger
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, landwirtschaftliche Nutztiere, im Sport eingesetzte Tiere,
Nager und Haustiere.
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Eine „IgE-assoziierte
Störung" ist ein physiologischer
Zustand, der teilweise durch dauerhaft oder nicht-dauerhaft erhöhte IgE-Levels
gekennzeichnet ist. IgE-assoziierte
Störungen
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Allergien und allergische Reaktionen, Allergie-bezogene
Störungen
(unten beschrieben), Asthma, Rhinitis, Konjunktivitis, Urtikaria,
Schock, Hymenopterenstichallergien und Medikamentenallergien, und
Parasiteninfektionen. Der Ausdruck umfasst verwandte Manifestationen
dieser Störungen.
Generell ist das IgE bei derartigen Störungen Antigenspezifisch.
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Eine „allergische
Reaktion gegen ein Antigen" bedeutet
eine Immunreaktion, die im Allgemeinen durch die Bildung von Antigen-spezifischem
IgE und die daraus resultierenden Wirkungen der IgE-Antikörper gekennzeichnet
ist. Es ist in der Wissenschaft bekannt, dass IgE an IgE-Rezeptoren
auf Mastzellen und Basophilen bindet. Nach einer späteren Exposition
an das von IgE erkannte Antigen, vernetzt das Antigen das IgE auf
den Mastzellen und Basophilen, was eine Degranulation dieser Zellen
verursacht. Es ist einzusehen und beabsichtigt, dass die Ausdrücke „allergische
Reaktion gegen ein Antigen", „Allergie" und „allergischer
Zustand" für eine Anwendung
der Verfahren der Erfindung gleichermaßen geeignet sind. Außerdem ist
es einzusehen und beabsichtigt, dass die Verfahren der Erfindung
für eine
Prävention
einer allergischen Reaktion wie auch die Behandlung eines bereits
vorhandenen allergischen Zustands gleichermaßen geeignet sind.
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Eine „Allergie-bezogene
Störung" bedeutet eine Störung, die
aus den Wirkungen einer Antigen-spezifischen IgE-Immunantwort resultiert.
Derartige Wirkungen können
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Hypotonie und Schock. Die Anaphylaxie ist ein Beispiel
für eine
Allergie-bezogene Störung,
während
welcher in den Blutkreislauf freigesetztes Histamin eine Vasodilatation
wie auch eine erhöhte
Permeabilität
der Kapillaren mit einem daraus resultierenden deutlichen Plasmaverlust
aus dem Blutkreislauf verursacht. Eine Anaphylaxie kann systemisch
auftreten, wobei die verbundenen Wirkungen den gesamten Körper betreffen,
oder sie kann lokal auftreten, wobei die Reaktion auf ein spezifisches
Zielgewebe oder Organ beschränkt
bleibt.
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Eine „Parasiteninfektion" bedeutet eine Infektion
mit metazoischen Parasiten, einschließlich Helminthen, zum Beispiel
Schistosoma mansoni. Im Sinne der Erfindung ist eine parasitische
Infektion von erhöhten IgE-Levels
begleitet (und ist folglich eine IgE-assoziierte Störung).
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „Antigen" eine Substanz, die von einem Antikörper oder von
einem T-Zell-Antigenrezeptor erkannt und spezifisch gebunden wird.
Antigene können
Peptide, Proteine, Glycoproteine, Polysaccharide, Ganglioside und
Lipide, Teile davon und Kombinationen davon umfassen. Die Antigene
können
in der Natur vorkommende oder können
synthetische Antigene sein. Haptene liegen innerhalb des Definitionsbereichs
von „Antigen". Ein Hapten ist
eine niedermolekulare Verbindung, die nicht selbst immunogen ist,
aber immunogen wird, wenn sie mit einem immunogenen Molekül konjugiert
ist, das antigene Determinanten enthält.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „Allergen" ein Antigen oder einen antigenen Teil
eines Moleküls,
normalerweise eines Proteins, das eine allergische Reaktion nach
Exposition in einem Individuum hervorruft. Üblicherweise ist das Individuum
gegen das Allergen allergisch, wie es zum Beispiel mit dem Quaddel- und
Hautrötungstest
oder einem beliebigen in der Wissenschaft bekannten Verfahren angezeigt
wird. Ein Molekül
wird als ein Allergen bezeichnet, wenn nur ein kleiner Teil von
Individuen eine Immunreaktion nach einer Molekülexposition zeigt. Zahlreiche
isolierte Antigene sind in der Wissenschaft bekannt. Diese umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, die in der Tabelle 1 (unten) angeführten Allergene.
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Der
Ausdruck „Desensibilisierung" bezeichnet das Verfahren
der Verabreichung zunehmender Dosen eines Allergens, auf welches
das Individuum eine Sensibilität
ge zeigt hat. Beispiele für
Allergendosierungen, die für
Desensibilisierungen eingesetzt wurden, sind in der Wissenschaft
bekannt. Siehe zum Beispiel Fornadley (1988) Otolaryngol. Clin.
North Am. 31:111-127.
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Eine „wirksame
Menge" einer Substanz
ist diejenige ausreichende Menge, mit der vorteilhafte oder erwünschte klinische
Resultate bewirkt werden, wobei eine „wirksame Menge" als solche von dem
Zusammenhang abhängt,
in dem sie appliziert wird. Im Zusammenhang mit der Behandlung oder
Therapie ist eine „wirksame
Menge" eine ausreichende
Menge, um eine Verbesserung oder Linderung der zu behandelnden Störung mit
den Verfahren der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Im Zusammenhang
mit einer Verabreichung einer Substanz, welche die IgE-Aktivität hemmt
(d.h. eine Zusammensetzung, die ein IgE hemmendes Agens umfasst),
ist eine wirksame Menge eine ausreichend Menge, um eine derartige
Hemmung zu erreichen (wobei die Hemmung nicht vollständig oder
absolut sein muss). Am bevorzugtesten ist insbesondere im Zusammenhang
mit einer Allergie eine wirksame Menge eine Menge, die für eine Verminderung
und/oder Suppression einer Anaphylaxie (oder anderer unerwünschter
Nebenwirkungen) nach einer Verabreichung und/oder Antigenexposition
ausreichend ist. Eine wirksame Menge kann mit einer oder mehreren
Verabreichungen verabreicht sein, und es versteht sich von selbst,
dass besonders im Rahmen einer Desensibilisierungstherapie einer
Allergie eine wirksame Menge über
eine Reihe von Verabreichungen, üblicherweise
mit zunehmenden Dosierungen, erreicht wird.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „ISS" bezeichnet Oligonukleotidsequenzen,
die eine messbare Immunreaktion bewirken, wie sie in vitro, in vivo
und/oder ex vivo gemessen sein kann. Wie es in der Wissenschaft
verstanden ist, umfasst der Ausdruck „Oligonukleotid" variierende Sequenzlängen, und
wie es hierin beschrieben und dem Fachmann ohne weiteres offensichtlich
ist, umfasst der Ausdruck „ISS" Polynukleotide,
die eine ISS enthalten (oder alternativ aus einer ISS bestehen).
Beispiele für
messbare Immunreaktionen umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
die Produktion Antigen-spezifischer Antikörper, Sekretion von Zytokinen, Aktivierung
oder Expansion von Lymphozyten-Populationen, wie NK-Zellen, CD4+-T-Lymphozyten, CD8+-T-Lymphozyten,
B-Lymphozyten und ähnlichen.
Bevorzugt aktivieren die ISS- Sequenzen
vorzugsweise eine Reaktion vom Typ Th1. Eine nähere Beschreibung der ISS,
die für
eine Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, ist
weiter unten erörtert.
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Ein „ISS-Antigen-Konjugat" bezeichnet ein ISS-Oligonukleotid
oder Polynukleotid, das eine ISS umfasst, die über kovalente und/oder nicht-kovalente
Wechselwirkungen an ein Antigen gebunden ist.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck „Agens" eine biologische oder chemische Verbindung, wie
ein einfaches oder komplexes organisches oder anorganisches Molekül, ein Peptid,
ein Protein oder ein Oligonukleotid. Ein weites Spektrum an Verbindungen
kann synthetisiert sein, zum Beispiel Proteine, Peptide und Polynukleotide
und synthetische organische Verbindungen, die auf verschiedenen
Kernstrukturen basieren, wobei diese Verbindungen ebenfalls von
dem Ausdruck „Agens" umfasst sind. Zusätzlich können Verbindungen
aus verschiedenen natürlichen
Quellen stammen, wie pflanzlichen oder tierischen Extrakten und ähnlichen.
Agentien können
allein oder in verschiedenen Kombinationen verabreicht sein.
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Eine
Zusammensetzung oder ein Agens, welches) die „IgE-Aktivität hemmt", ist eine Zusammensetzung,
die ein Agens oder Agentien enthält,
das die IgE-Aktivität
vermindert, wenn es unter ansonsten gleichen Bedingungen, mit Ausnahme
des Fehlens der Zusammensetzung, verglichen wird. Wie in der Wissenschaft bekannt,
wird die IgE-Aktivität
im Allgemeinen durch die zirkulierenden IgE-Levels angezeigt und
gemessen, kann aber ebenfalls mit Hilfe von Aktivitäten, die
mit der IgE-Funktion assoziiert sind, wie Binden an Basophile, Anaphylaxie
und Binden an Rezeptoren, wie Fc-Rezeptoren (einschließlich Fc-Hochaffinitätsrezeptoren
und CD23-low-affinity-Rezeptor),
angezeigt und gemessen werden. Irgendein Quantum einer Verminderung
ist ausreichend. Bevorzugt ist der IgE-Level wenigstens um etwa
10% vermindert, bevorzugt wenigstens um etwa 20%, bevorzugt wenigstens
um etwa 40%, bevorzugter wenigstens um etwa 50%, bevorzugter wenigstens
um etwa 60%, bevorzugter wenigstens um etwa 75%, bevorzugter wenigstens
um etwa 80%, bevorzugter wenigstens um etwa 90%, bevorzugter wenigstens
um etwa 95%, falls er auf zirkulierendes IgE bezogen ist. Ein anderes
Maß für die Verminderung
der IgE-Aktivität,
das besonders für
die vorliegende Erfindung geeignet ist, ist die Hemmung der Anaphylaxie
(oder Verminderung bis Beseitigung eines Anaphylaxie-Risikos). Agentien, welche
die IgE-Aktivität
hemmen, sind hierin beschrieben und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
anti-IgE-Antikörper,
IgE-Rezeptoren, anti-IgE-Rezeptorantikörper, Liganden
für IgE-Rezeptoren.
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Ein
Agens (oder eine Zusammensetzung), das die Anaphylaxie „hemmt", ist ein Agens,
welches das Ausmaß der
Anaphylaxie verringert, das unter ansonsten gleichen Bedingungen,
mit Ausnahme des Fehlens des Agens, vorgelegen hätte. Dementsprechend ist ein
Agens oder eine Zusammensetzung, welches) die Anaphylaxie hemmt,
eine) solche/s), die/das das Anaphylaxierisiko vermindert (oder
sogar ausschließt).
Die üblichste
Hemmung der Anaphylaxie umfasst eine Verminderung der IgE-Aktivität (einschließlich Verminderung
zirkulierender IgE-Levels durch, zum Beispiel, Binden an IgE); Binden
an IgE auf IgE-sezernierenden B-Zellen; Antagonisten; Beeinträchtigung
von Ereignissen vor der IgE-Produktion, Blockieren der Fähigkeit von
IgE, an Rezeptoren auf Mastzellen zu binden (zum Beispiel Binden
an den Rezeptor auf der Mastzelle, ohne eine Histamin-Freisetzung
auszulösen).
Im Sinne der Erfindung ist jedes beliebige Agens geeignet, das vor
der Histamin-Freisetzung wirkt. Ein Agens, das als Hemmer der IgE-Produktion
und/oder der Aktivität
wirkt, ist bevorzugt, solange der/die Hemmer nicht eine systemische
Anaphylaxie induziert. Folglich führen vorzugsweise die in dieser
Erfindung verwendeten Hemmer der IgE-Aktivität zu keiner Histamin-Freisetzung
von Basophilen oder Mastzellen.
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Verfahren der Erfindung
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Die
Erfindung stellt Verfahren zur Behandlung von Allergien wie auch
anderen IgE-assoziierten
Störungen
bereit. Dementsprechend stellt die Erfindung in einer Anwendungsform
Verfahren zur Behandlung einer allergischen Reaktion gegen ein Antigen
oder einer Allergie-bezogenen Störung
während
einer Antigen-spezifischen Immuntherapie (d.h. Verfahren für eine Antigen-spezifische
Immuntherapie oder Desensibilisierungstherapie) eines Individuums
bereit, umfassend (a) Verabreichen einer ersten Zusammensetzung, welche
die IgE-Aktivität
hemmt (vorzugsweise die Anaphylaxie hemmt oder supprimiert); und
(b) Verabreichen einer zweiten Zusammensetzung, umfassend eine ausreichende
Menge eines Antigens, um die Immunantwort gegen ein Antigen zu modulieren,
wobei das Antigen an ein Polynukleotid geknüpft ist, das ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid umfasst. Diese Modulation der Immunantwort soll die
Reaktion oder Störung
lindern. Wie hierin beschrieben, ist einzusehen, dass in diesen
Anwendungsformen die Menge an verabreichtem Antigen höher ist
als diejenige Menge, die ohne einen IgE-Hemmer verabreicht würde (d.h.
die Menge an verabreichtem Antigen ist höher als diejenige, die normalerweise
in einer herkömmlichen
Desensibilisierungstherapie eingesetzt ist). In einer bevorzugten
Anwendungsform umfasst die erste Zusammensetzung einen anti-IgE-Antikörper, vorzugsweise
einen humanisierten anti-IgE-Antikörper, wie unten beschrieben.
Außer
mit einem anti-IgE-Antikörper
ist das Antigen der zweiten Zusammensetzung mit einem Polynukleotid
verknüpt,
das ein immunstimulatorisches Oligonukleotid (d.h. eine ISS) umfasst.
Dies kann eine kovalente oder nicht-kovalente Verknüpfung sein
oder über
andere Mechanismen erfolgen, wie Verkapselung oder Verknüpfung mit
einem Plattform-Molekül.
In anderen Anwendungsformen umfasst die erste Zusammensetzung einen
anti-IgE-Antikörper,
und die zweite Zusammensetzung umfasst ein Antigen, das an ein Polynukleotid
bevorzugt durch Konjugation geknüpft
ist, das eine ISS umfasst oder aus dieser besteht.
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In
einer anderen Anwendungsform werden Verfahren zur Behandlung einer
IgE-assoziierten
Störung in
einem Individuum bereitgestellt, umfassend das Verabreichen an das
Individuum einer Menge einer ersten Zusammensetzung, welche die
Aktivität
von IgE ausreichend hemmt, um die Störung zu lindern; und Verabreichen
an das Individuum einer ausreichenden Menge einer zweiten Zusammensetzung,
umfassend ein immunstimulatorisches Oligonukleotid, um die Aktivität der ersten
Zusammensetzung zu erhöhen.
In anderen Anwendungsformen werden auch ein Antigen oder Antigene
verabreicht. Im Allgemeinen wird die erste Zusammensetzung in einer
ausreichenden Menge verabreicht, um die Aktivität von IgE zu vermindern. Diese
Anwendungsformen sind besonders zweckdienlich, da eine Verabreichung
einer ISS hilft, den IgE-Level zu verringern und die Verringerung
des IgE-Levels aufrecht zu halten, während eine Th1-Antwort verstärkt wird.
Die IgE-assoziierte Störung,
wie sie unten diskutiert ist, umfasst, ohne darauf beschränkt zu sein,
Allergien (jeden beliebigen Allergietyp); Allergie-verwandte Störungen und
Asthma.
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Bei
den Verfahren der Erfindung wird eine Zusammensetzung verabreicht,
welche die Aktivität
von IgE hemmt (d.h. die Zusammensetzung enthält ein Agens oder Agentien,
welche die IgE-Aktivität
hemmen). Vorzugsweise ist diese Hemmung ausreichend, um eine Anaphylaxie
nach einer Verabreichung und/oder Antigenexposition zu vermeiden
oder das Ausmaß der
Anaphylaxie zu supprimieren.
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In
einer anderen Anwendungsform stellt die Erfindung Verfahren zur
Behandlung einer IgE-assoziierten Störung in einem Individuum bereit,
umfassend Verabreichen an das Individuum einer ersten Zusammensetzung,
umfassend ein Agens, das eine Anaphylaxie hemmt oder das Risiko
einer Anaphylaxie vermindert, vorzugsweise ein Agens, welches die
IgE-Aktivität
hemmt, wobei eine wirksame Menge der ersten Zusammensetzung eine
wirksame Menge ist, um eine Anaphylaxie zu hemmen (oder das Risiko
einer Anaphylaxie zu verringern), und einer zweiten Zusammensetzung,
umfassend eine ISS (oder ein Polynukleotid, das ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid umfasst), wobei eine wirksame Menge eine ausreichende
Menge ist, um die Aktivität
der ersten Zusammensetzung zu verstärken oder zu erhöhen. Vorzugsweise
wird auch ein Antigen an das Individuum verabreicht (entweder in
der zweiten Zusammensetzung oder in einer dritten Zusammensetzung).
-
In
einer bevorzugten Anwendungsform ist das Agens oder sind die Agentien
in der ersten Zusammensetzung ein anti-IgE-Antikörper, vorzugsweise ein humanisierter
Antikörper,
wie unten beschrieben. In einigen Anwendungsformen wird außer dem
IgE-Antikörper
ein Antigen, das an ein Polynukleotid geknüpft ist, umfassend ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid (d.h. ISS), verabreicht. Dies kann eine kovalente
oder nicht-kovalente Verknüpfung
sein oder über
andere Mechanismen erfolgen, wie Verkapselung oder Verknüpfung mit einem
Plattform-Molekül.
In anderen Anwendungsformen umfasst die erste Zusammensetzung einen
anti-IgE-Antikörper,
und die zweite Zusammensetzung umfasst ein Antigen, das an ISS (oder
an ein Polynukleotid, umfassend eine ISS) vorzugsweise durch Konjugation
geknüpft
ist.
-
Zusammensetzungen zur
Hemmung der IgE-Aktivität
-
Bei
den Verfahren der Erfindung wird eine erste Zusammensetzung verabreicht,
welche die IgE-Aktivität
hemmt (d.h. ein Agens enthält,
das die IgE-Aktivität
hemmt) und am bevorzugtesten die Anaphylaxie hemmt (oder das Anaphylaxierisiko
senkt oder ausschließt),
insbesondere die systemische Anaphylaxie hemmt. Bevorzugt wird,
wie unten diskutiert, ein anti-IgE-Antikörper, bevorzugter ein humanisierter
Antikörper, verwendet.
-
Hemmer
der IgE-Aktivität
sind in der Wissenschaft bekannt und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
anti-IgE-Antikörper,
IgE-bindende Fragmente (einschließlich Antikörper-Fragmente), Rezeptoren
oder Fragmente davon. Zum Beispiel wirken einige Hemmer der IgE-Aktivität der Erfindung
durch die Blockierung der Bindung von IgE an seine Rezeptoren auf
B-Zellen, Mastzellen oder Basophilen, entweder durch Blockieren
der Rezeptorbindestelle auf dem IgE-Molekül oder durch Blockieren der
IgE-Bindestelle auf dem Rezeptor. Durch das Binden an IgE auf der
Oberfläche
von B-Zellen kann ein anti-IgE-Antikörper zu einer klonalen Eliminierung
der IgE-produzierenden
B-Zellen führen
und auf diese Weise zu einer Verringerung der IgE-Produktion führen. Ebenfalls
können
Hemmer der IgE-Aktivität
durch Binden von löslichem
IgE wirken und dadurch dieses aus dem Kreislauf entfernen.
-
Hemmer
der IgE-Aktivität
sind in der Wissenschaft bekannt und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
anti-IgE-Antikörper,
Antigen-bindende Fragmente, Rezeptoren oder Fragmente davon. U.S.
Patent 5.614.611 legt humanisierte monoklonale anti-IgE-Antikörper offen,
die für
IgE-tragende B-Zellen spezifisch sind. Durch ein spezifisches Binden
an B-Zellen und nicht an Basophile oder Mastzellen induzieren diese
anti-IgE-Antikörper
keine Histamin-Freisetzung von Basophilen oder Mastzellen.
-
U.S.
Patent 5.449.760 beschreibt anti-IgE-Antikörper, die lösliches IgE, jedoch nicht IgE,
auf der Oberfläche
von B-Zellen oder Basophilen binden. Antikörper wie diese binden an lösliches
IgE und hemmen die IgE-Aktivität,
zum Beispiel durch Blockieren der IgE-Rezeptorbindestelle, durch
Blockieren der Antigenbindestelle und/oder durch einfaches Entfernen
von IgE aus dem Kreislauf. Zusätzliche
anti-IgE-Antikörper
und IgE-bindende Fragmente, die von den anti-IgE-Antikörpern stammen,
sind in U.S. Patent 5.656.273 beschrieben. U.S. Patent 5.543.144
beschreibt anti-IgE-Antikörper, die
lösliches
IgE und Membran-gebundenes IgE auf IgE-exprimierenden B-Zellen binden,
aber nicht an von Basophilen gebundenes IgE binden.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Hemmung der IgE-Aktivität ist, zirkulierendes IgE mit
Hilfe der Apherese zu entfernen, bei der Plasma oder Serum eine
Affinitätssäule passiert,
die Antikörper
selektiv entfernt. Der Selektivitätsgrad kann durch die Art der
Affinitätssäule festgelegt
werden. Zum Beispiel kann eine Affinitätssäule konstruiert werden, in
der ein anti-IgE-Antikörper
(entweder polyklonal oder monoklonal) mit der Säulenmatrix vernetzt ist.
-
Präparation von anti-IgE-Antikörpern
-
Wie
hierin beschrieben, umfassen die Hemmer der IgE-Aktivität anti-IgE-Antikörper und
anti-IgE-Rezeptorantikörper,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein.
-
Für die Herstellung
von anti-IgE-Antikörpern
kann humanes IgE für
eine Immunisierung aus humanem Serum aufgereinigt werden. Alternativ
kann humanes IgE durch Kultivieren einer IgE-produzierenden Zelllinie, zum
Beispiel der Zelllinie U266, ATCC-Nummer CRL8033, produziert werden.
Humanes IgE kann mittels Affinitätschromatographie
aufgereinigt werden, wie es in der Technik bekannt ist. Zum Beispiel
können
für humanes
IgE spezifische monoklonale Antikörper der Maus, die an eine
geeignete Matrix konjugiert sind, ein IgE-spezifisches Immunoadsorbens
bereitstellen. Nachdem das IgE-Präparat mit dem Immunoadsorbens
in Kontakt gebracht worden ist, kann das IgE im Wesentlichen in
reiner Form von dem Immunadsorbens eluiert werden. Ein derartiges
Präparat
von humanem IgE kann als ein Immunogen für die Produktion von anti-IgE-Antikörpern verwendet
werden.
-
Polyklonale
Antikörper
können
durch Verabreichung des immunogenen Konjugats, das normalerweise mit
einem Adjuvans gemischt ist, an einen Säugerwirt gewonnen werden. Das
Immunogen wird der Einfachheit halber durch Rehydratation von lyophilisiertem
Immunogen zwecks Herstellung einer Lösung oder Suspension für eine Injektion
präpariert.
Bevorzugte Adjuvantien sind Wasser-in-Öl Immersionen, insbesondere
komplettes Freund-Adjuvans für
die erste Verabreichung, und inkomplettes Freund-Adjuvans für Booster-Dosen.
Das Präparat
wird üblicherweise
an verschie denen Stellen verabreicht und üblicherweise in zwei oder mehr
Dosen über
einen Zeitraum von wenigstens 4 Wochen. Das Serum wird geerntet
und auf das Vorhandensein spezifischer Antikörper unter Verwendung eines
Hapten-Protein-Konjugats oder einer anderen kompetitiv bindenden Verbindung
für das
Analyt in einem Standard-Immunoassay oder in einer Präzipitationsreaktion
getestet.
-
Polyklonale
Antiseren enthalten üblicherweise
Antikörper,
die nicht mit dem Analyt reagieren oder unerwünschte Kreuzreaktivitäten zeigen.
Verfahren zur Reinigung spezifischer Antikörper von einem polyklonalen
Antiserum sind bekannt, insbesondere die Affinitätsreinigung mit Hilfe einer
Säule des
an einer festen Phase konjugierten Analyts. Das Antiserum wird über die
Säule gegeben,
die Säule
wird gewaschen und der Antikörper
wird mit einem leicht denaturierenden Puffer, wie 0,1 M Glycin,
0,2 M NaCl, pH 2,5, eluiert. Falls das Antiserum über die
Säule in
einem Puffer gegeben wird, der mögliche
interferierende Substanzen enthält,
dann wird die gebundene und eluierte Fraktion mit Antikörpern angereichert
sein, die nicht kreuzreagieren.
-
Vorzugsweise
sind die anti-IgE-Antikörper
für die
Verwendung in dieser Erfindung monoklonale Antikörper. Monoklonale Antikörper können mit
mehreren unterschiedlichen in der Wissenschaft bekannten Verfahren
hergestellt werden. Hinsichtlich der Hybridom-Technologie wird der
Leser allgemein auf Harrow & Lane (1988),
U.S. Patent, Nr. 4.491.632, 4.472.500 und 4.444.887, und Methods
in Enzymology, 73B:3 (1981) verwiesen. Der üblichste Weg für die Produktion
monoklonaler Antikörper
ist die Immortalisierung und Klonierung einer Milzzelle oder einer
anderen Antikörperproduzierenden
Zelle, die von einem immunisierten Tier gewonnen ist. Der Klon wird
mit einem Verfahren, wie Fusion mit einem nicht-produzierenden Myelom,
durch Transfektion mit dem Epstein-Barr-Virus oder Transformation
mit onkogener DNA, immortalisiert. Die behandelten Zellen werden
kloniert und kultiviert und die Klone selektiert, welche den Antikörper der
erwünschten
Spezifität produzieren.
Das Testen der Spezifität
erfolgt mit Kulturüberständen mit
mehreren Techniken, wie der Verwendung des immunisierenden Antigens
als dem Detektionsmittel in einem Immunoassay. Ein Vorrat von monoklonalen
Antikörpern
von dem selektierten Klon kann dann aus einem großen Volumen
Kulturüberstand
oder aus der Ascitesflüssigkeit
geeignet präparierter
Wirtstiere, denen der Klon injiziert wurde, gereinigt werden. Der
Antikörper
kann auf Aktivität
als unbehandelter Überstand
oder Ascites getestet werden und wird gegebenenfalls unter Verwendung
biochemischer Präparationsstandardtechniken,
wie Ammoniumsulfatpräzipitation, Ionenaustausch-Chromatographie und
Gelfitrationschromatographie, gereinigt.
-
Alternative
Verfahren zur Gewinnung monoklonaler Antikörper umfassen das Inkontaktbringen
einer immunkompetenten Zelle oder eines viralen Partikels mit dem
erwünschten
Analyt oder einem Analyt-Protein-Komplex in vitro. In diesem Zusammenhang
bedeutet „immunkompetent", dass die Zelle
oder der Partikel in der Lage ist, einen für das Antigen spezifischen
Antikörper
ohne eines weiteren genetischen Rearrangements zu exprimieren, und
sie/er aus einem Gemisch von Zellen durch die Präsentierung des Antigens selektiert
werden kann. Immunkompetente eukaryotische Zellen können aus
einem immunisierten Säugerdonor
geerntet sein oder können
von einem nicht immunisierten Donor geerntet sein und in vitro durch
Kultivieren in Gegenwart eines Immunogens und immunstimulatorischen
Wachstumsfaktoren prästimuliert
werden. Zellen der erwünschten
Spezifität
können
durch Inkontaktbringen mit dem Immunogen unter Kulturbedingungen,
die zu einer Proliferation spezifischer Klone, jedoch nicht der
unspezifischen Klone, führen,
selektiert werden. Immunkompetente Phagen können konstruiert werden, um
Abschnitte variabler Immunglobulinregionen auf ihrer Oberfläche zu exprimieren.
Siehe Marks et al. (1996) N. Engl. J. Med. 335:730; WO Patentanmeldungen 94/13804,
92/01047, 90/02809 und McGuinnes et al. (1996) Nature Biotechnol.
14:1149. Phagen der erwünschten
Spezifität
können
zum Beispiel mittels Adhäsion
an einen Hapten-Protein-Komplex, der an einer festen Phase gebunden
ist, selektiert und dann in E. coli amplifiziert werden.
-
Antikörper können ebenfalls
mit Hilfe biotechnischer Verfahren hergestellt werden. Die Aminosäuresequenz
der variablen Regionen der schweren und leichten Kette der erwünschten
Spezifität
werden von Prototypen-Antikörpermolekülen erhalten
und gegebenenfalls, zum Beispiel für Humanisierungszwecke, modifiziert. Polynukleotide,
die sie codieren, werden dann synthetisiert oder geklont, funktionsfähig mit
Transkriptions- und Translationselementen verknüpft und dann in einer geeigneten
Wirtszelle exprimiert. Siehe zum Beispiel U.S. Patente, Nr. 5.225.539
und 5.693.761.
-
Noch
bevorzugter sind die in der Erfindung verwendeten Antikörper „humanisiert" oder chimär. Humanisierte
Antikörper
umfassen variable oder Antigen-bindende (hypervariable oder komplementaritätsbestimmende)
Regionen, die von einem tierischen (z.B. murinen) Antikörper stammen,
und die restlichen Regionen stammen von einem humanen Antikörper. Humanisierte
Antikörper
sind im Menschen generell weniger immunogen als nichthumane Antikörper. Verfahren
zur Produktion humanisierter Antikörper sind in der Wissenschaft beschrieben.
Siehe zum Beispiel U.S. Patent Nr. 5.449.760 und Better et al. (1988)
Science 240:1041-1043.
-
Die
Menge an Antikörper
(oder einem beliebigen IgE-Hemmer), die verabreicht werden soll,
kann empirisch bestimmt werden; außerdem werden empfohlene Dosen
in den Veröffentlichungen üblicherweise
gefunden, die die Antikörper
beschreiben. Beispiele für
wirksame Mengen an anti-IgE-Antikörpern können zum Beispiel in U.S. Patenten
5.543.144 und 5.656.273 gefunden werden. Dass eine geeignete Menge
verabreicht worden ist, kann zum Beispiel durch Messen der IgE-Levels
und/oder Kontrolle von Symptomen erkannt werden.
-
IgE-bindende Fragmente
-
Hemmer
der IgE-Aktivität
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, IgE-bindende Fragmente. Der Ausdruck „IgE-bindendes Fragment", wie er hier in
dieser Offenlegung verwendet wird, umfasst nicht nur intakte Immunglobulin-Moleküle, sondern
ebenfalls Fragmente und Derivate (einschließlich rekombinanter Derivate)
von Immunglobulin-Molekülen
oder T-Zellrezeptoren mit der erwünschten Spezifität. Ein Antigen-bindendes
Fragment kann aus einer einzigen Polypeptidkette (wie ein scFv),
aus mehreren Polypeptiden, die über
Disulfidbindungen verbunden sind (wie ein intaktes Immunglobulin)
oder aus mehreren Peptiden bestehen, die nicht-kovalent assoziiert
sind (wie Fv-Fragmente). Antigen-bindende Fragmente enthalten üblicherweise
zwei gegenüberliegende
variable Domänen,
jede von einem Immunglobulin oder T-Zellrezeptor, wobei aber einzelne
variable Domänen
von ausreichender Affinität
gefunden werden können,
die Antigen unabhängig
binden.
-
Antikörper-Fragmente
können
mit Standardverfahren der Proteinchemie hergestellt werden, wie
beispielsweise Spaltung des Antikörpers mit einem proteolytischen
Enzym, wie Pepsin, Papain oder Trypsin; und Reduzieren der Disulfidbindungen
mit einem Reagenz wie Dithiothreitol. Beispiele umfassen Fab-Fragmente (umfassend
die VH-CH1 und VL-CL-Domänen), F(ab)2-Fragmente, Fd-Fragmente (umfassend die
VH-CH1-CH2 und VL-CL-Domänen),
Fv-Fragmente (umfassend VH und VL-Domänen)
und isolierte Fragmente der schweren und leichten Kette mit Antigen-bindender
Aktivität.
Gentechnisch veränderte
Varianten eines intakten Immunglobulins können durch die Gewinnung eines
Polynukleotids, das den Antikörper
codiert, und Anwendung der allgemeinen Verfahren der Molekularbiologie,
um die codierenden Sequenzen zu spleißen oder Mutationen einzuführen, und
Translatieren der Variante hergestellt werden. Hergestellte Varianten
von besonderem Interesse umfassen chimäre und humanisierte Antikörper, Fab-ähnliche
Fragmente, Fragmente einzelkettiger variabler Regionen (scFv, die
Regionen der schweren und leichten Kette umfassen, die über einen
Peptid-Linker verknüpft
sind) und Diabodies (Peptide, die zwei variable Regionen umfassen,
die zur Bildung eines bivalenten Antigen-bindenden Peptids dimerisieren).
-
Die
Antigen-bindende Aktivität
kann mit jedem beliebigen Bindungsassay bestimmt werden, bei welchem
das Antigen und das Kandidaten-Fragment unter Bedingungen vereint
werden, die eine Bildung von Komplexen erlauben – üblicherweise einem isotonischen
Puffer bei physiologischem pH. Die Bildung stabiler Komplexe wird
zum Beispiel mit physikalisch-chemischen Mitteln (wie einem Biosensor)
bestimmt oder unter Verwendung eines geeigneten Markers (wie einem
Radioisotop oder Enzymmarker), der an eine der reagierenden Komponenten
gebunden ist. Das Vorhandensein stabiler Komplexe korreliert mit
der Bindungsaktivität. Die
Gesamtavidität
zwischen Antigen und Peptid beträgt
bevorzugt wenigstens etwa 108 M–1,
bevorzugter wenigstens etwa 1010 M–1,
und noch bevorzugter wenigstens etwa 1012 M–1.
Die Antigen-bindende Fragmente sind üblicherweise durch Gewinnung
eines Antikörper-Prototyps der erwünschten
Spezifität,
Herstellen eines Fragments oder anderweitige Anpassung der Struktur
und dann erneutes Testen der Bindungsaktivität entwickelt. Eine Subfragmentierung
oder Modifizierung kann solange fortgesetzt werden, wie die Antigen-bindende
Aktivität
beibehalten ist.
-
Wie
der Fachmann weiß,
kann die Menge an IgE-bindenden Fragmenten (oder einem beliebigen IgE-Hemmer)
empirisch bestimmt werden. Dass eine geeignete Menge verabreicht
worden ist, kann zum Beispiel durch Messen der IgE-Levels und/oder
Kontrolle von Symptomen gezeigt werden.
-
Antigen-Immuntherapie
-
Bei
einigen Anwendungsformen der Erfindung wird ein Antigen (d.h. eine
Zusammensetzung, umfassend ein Antigen oder Antigene) verabreicht.
Weil das/die Antigene) im Zusammenhang mit der Verabreichung einer
Zusammensetzung verabreicht wird/werden, welche die IgE-Aktivität hemmt
(besonders eine Zusammensetzung, welche die Anaphylaxie nach einer
Verabreichung des Antigens und/oder Antigenexposition hemmt), ist
es verständlich,
dass die Menge an verabreichtem Antigen höher ist als die Menge, die
ohne eine Zusammensetzung, welche die IgE-Aktivität hemmt,
verabreicht wäre.
Dementsprechend sind derartige Mengen größer als die „maximal
tolerierte Dosis" (MTD)
einer herkömmlichen
Immuntherapie einer Allergie, die keine Verwendung eines IgE-Hemmers
umfasst oder dies erwägt.
Wie in der Wissenschaft bekannt, ist eine MTD die höchste Dosis,
die keine systemische anaphylaktische Reaktion induziert. Alternativ
ist die Menge an gegebenem Antigen kleiner als die MTD für ein Individuum,
das eine Behandlung gemäß der Erfindung
erhält.
-
Dementsprechend
wird bei einigen Anwendungsformen das Antigen in wenigstens etwa
1,25, wenigstens etwa 1,5, wenigstens etwa 1,75, wenigstens etwa
2,00fach höheren
Mengen verabreicht als die Menge, die während einer herkömmlichen
Desensibilisierungstherapie gegeben worden wäre oder gegeben würde (d.h.
ohne die Verabreichung einer Zusammensetzung, welche die IgE-Aktivität hemmt).
In anderen Anwendungsformen wird das Antigen in wenigstens etwa
5, wenigstens etwa 7, wenigstens etwa 10, wenigstens etwa 12, wenigstens
etwa 15, wenigstens etwa 20fach höheren Mengen verabreicht als
die Menge, die während einer
herkömmlichen
Desensibilisierungstherapie gegeben worden wäre oder gegeben würde. Bei
einigen Anwendungsformen ist eine anfängliche Antigendosis eine beliebige
der folgenden: etwa 0,25, etwa 0,5, etwa 1,0, etwa 2,0, etwa 5,0,
etwa 10, etwa 15, etwa 20 μg.
Bei einigen Anwendungsformen ist eine Enddosis oder Endpunktdosis
eine beliebige der folgenden: etwa 25, etwa 40, etwa 50, etwa 75,
etwa 100, etwa 125, etwa 150, etwa 175, etwa 200 μg. Die Menge
an verabreichtem Antigen kann in höheren Konzentrationen und/oder höheren Volumina
erfolgen. Dementsprechend könnte
die „Menge" an Antigen hinsichtlich
der Konzentration erhöht
sein. Es ist verständlich,
dass zusätzlich
zum Verabreichen von höheren
als den herkömmlichen
Dosierungen es ebenfalls möglich
(aber nicht erforderlich) ist, die aufeinanderfolgenden Dosierungen
schneller zu erhöhen.
-
Dosierungsprotokolle
sind in der Wissenschaft bekannt. Siehe z.B. Weber (1997); Fornadley
(1998) Otolaryngology Clinics North America 31:111-127; Remingtons's Pharmaceutical
Sciences 19th Ed. Mack Publishing (1995), Kapitel 82. Die Dosierungen
für jedes
Antigen hängen
von dem bestimmten Antigen wie auch von dem die Therapie erhaltenden
Individuum ab und liegen des weiteren auch im Ermessen des einzelnen behandelnden
Arztes. Im Allgemeinen wird die Allergen-Immuntherapie wöchentlich
mit steigenden Dosen verabreicht, wobei die Menge an verabreichtem
Antigen im Mikrogramm-Bereich liegt. Die Menge an Antigen wird erhöht, bis
eine Abschwächung
(bis Verschwinden) von Symptomen beobachtet wird oder nachteilige Symptome
beobachtet werden. Alternativ umfasst eine sogenannte „Schnelltherapie" das anfänglich gehäufte Verabreichen
(wie mehrere Verabreichungen an einem Tag, einmal pro Woche), gefolgt
von anschließenden wöchentlichen
Verabreichungen. Die Therapie wird perennierend gegeben, mit einer
Aufrechterhaltungsdosis, die in 2 oder 4 Wochenintervallen gegeben
wird. Über
die Zeit können
die Aufrechterhaltungsdosen sogar weniger häufig festgelegt sein, wie alle
6 bis 8 Wochen.
-
In
den Verfahren der Erfindung können
variierende Antigen-Mengen verwendet werden, solange die Dosierung
keine systemische Anaphylaxie induziert (d.h. MTD). Geringere Dosierungen
als die MTD können ebenfalls
verwendet werden.
-
Viele
Antigene sind bekannt und sind häufig
mit rekombinanten Techniken isoliert worden. Die Tabelle 1 zeigt
eine Liste von Allergenen, die eingesetzt werden können. TABELLE
1 Rekombinante
Allergene
-
Verabreichung von ISS
-
Bei
einigen Anwendungsformen umfassen die Verfahren der Erfindung eine
Verabreichung von ISS (d.h. eine ISS umfassendes Polynukleotid)
zusätzlich
zu einer Verabreichung eines IgE-Hemmers (oder eines Anaphylaxie-Hemmers)
im Allgemeinen in einer ausreichenden Menge, um die Aktivität des IgE-Hemmers
zu erhöhen.
Wie es für
den Fachmann einzusehen ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten,
diese Verstärkung
aufzuzeigen, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
solcher, die eine gesteigerte Persistenz einer IgE-Suppression und/oder
eine deutliche Verminderung der IgE-Aktivität im Vergleich zur Verabreichung
des IgE-Hemmers allein erlauben.
-
ISS
sind bekannt und können
ohne weiteres auf eine immunstimulatorische Aktivität mit Hilfe
von Standardverfahren in der Wissenschaft identifiziert werden,
wie Messung von Zytokin- und/oder Antikörper-Produktion. Im Allgemeinen
umfassen ISS die Sequenz 5'-C,
G-3'. Ganz besonders
umfassen ISS die hexamere Sequenz 5', Purin, Purin, C, G, Pyrimidin, Pyrimidin-3'.
-
Bevorzugte
ISS umfassen die allgemeine oktamere Sequenz 5'-Purin, Purin, Cytosin, Guanin, Pyrimidin,
Pyrimidin, Cytosin, (Cytosin oder Guanin)-3'. Am bevorzugtesten umfasst die ISS
eine Oktamer, das aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus: AACGTTCC,
AACGTTCG, GACGTTCC und GACGTTCG. Bei einigen Anwendungsformen umfasst
die ISS die Sequenz TGACTGTGAACGTTCGAGATGA.
-
Bei
einigen Anwendungsformen wird ein ISS-Antigen-Konjugat verabreicht.
Die Herstellung kovalenter und/oder nicht-kovalenter Bindungen zwischen
Polynukleotid und anderen Molekül-Resten,
wie Peptiden, nutzt Standardtechniken der Wissenschaft.
-
Die
ISS oder das eine ISS umfassende Polynukleotid kann an den immunmodulatorischen
Molekülteil eines
Konjugats auf verschiedene Art und Weise gekoppelt sein, einschließlich kovalenter
und/oder nicht-kovalenter Wechselwirkungen.
-
Die
Verknüpfung
zwischen den Teilen kann am 3' oder
5'-Ende des ISS-enthaltenden
Polynukleotids oder an einer geeignet modifizierten Base an einer
internen Position in der ISS hergestellt sein. Falls das immunmodulatorische
Molekül
ein Peptid ist und eine geeignete reaktive Gruppe (z.B. ein N-Hydroxysuccinimidester)
besitzt, kann es direkt mit der N4-Aminogruppe
von Cytosin-Resten umgesetzt werden. In Abhängigkeit von Anzahl und Position
der Cytosin-Reste in der ISS kann ein spezifisches Markieren an
einem oder mehreren Resten erreicht werden.
-
Alternativ
können
modifizierte Oligonukleotide, wie sie in der Wissenschaft bekannt
sind, an jedem Terminus oder an internen Positionen in dem ISS-enthaltenden
Polynukleotid eingebaut sein. Diese können blockierte funktionelle
Gruppen enthalten, die, wenn sie entblockiert sind, mit verschiedenen
funktionellen Gruppen reagieren können, die auf dem immunmodulatorischen
Molekül
von Interesse vorhanden sein können oder
an dieses gebunden sein können.
-
Wo
das immunmodulatorische Molekül
ein Peptid ist, kann dieser Teil des Konjugats an das 3'-Ende der ISS mit
Hilfe der Festphasen-Chemie angeheftet sein. Zum Beispiel kann der
ISS-Teil zu einem Polypeptid-Teil hinzugefügt werden, der auf einem festen
Träger
präsynthetisiert
worden ist. Haralambidis et al. (1990a) Nucleic Acids Res. 18:493-499;
und Haralambidis et al. (1990b) Nucleic Acids Res. 18:501-505. Alternativ
kann die ISS so synthetisiert werden, dass sie mit einem festen
Träger über einen
spaltbaren Linker verbunden ist, der am 3'-Ende sitzt. Nach einer chemischen Spaltung
der ISS von dem Träger,
bleibt eine terminale Thiolgruppe am 3'-Ende
des Oligonukleotids (Zuckermann et al. (1987) Nucleic Acids Res.
15:5305-5321; und
Corey et al. (1987) Science 238:1401-1403) oder eine Amingruppe
an dem 3'-Ende des
Oligonukleotids zurück
(Nelson et al. (1989) Nucleic Acids Res. 17:1781-1794). Eine Konjugation
der Amino-modifizierten ISS an Aminogruppen des Peptids kann, wie
in Benoit et al. (1987) Neuromethods 6:43-72 beschrieben, durchgeführt sein.
Eine Konjugation der Thiol-modifizierten ISS an Carboxylgruppen
des Peptids kann, wie in Sinah et al. (1991) Oligonucleotide Analogues:
A Practical Approach, IRL Press, beschrieben, durchgeführt sein.
Eine Kopplung eines Oligonukleotids, das ein angehängtes Maleimid
trägt,
an die Thiolseitenkette eines Cystein-Rests eines Peptids, ist ebenfalls
beschrieben worden. Tung et al. (1991) Bioconjug. Chem. 2:464-465.
-
Der
Peptidteil des Konjugats kann an das 5'-Ende des ISS-enthaltenden Polynukleotids über eine Amin-,
Thiol- oder Carboxylgruppe angeheftet sein, die in das Oligonukleotid
während
seiner Synthese eingebaut worden ist. Vorzugsweise wird eine verknüpfende Gruppe,
die ein geschütztes
Amin, Thiol oder Carboxyl an einem Ende und ein Phosphoramidit am
anderen Ende umfasst, an das 5'-Hydroxyl
kovalent gebunden, während
das Oligonukleotid an dem festen Träger gebunden ist. Agrawal et
al. (1986) Nucleic Acids Res. 14:6227-6245; Conolly (1985) Nucleic
Acids Res. 13:4485-4502; Kremsky et al. (1987) Nucleic Acids Res. 15:2891-2909;
Conolly et al. (1987) Nucleic Acids Res. 15:3131-3139; Bischoff
et al. (1987) Anal. Biochem. 164:336-344; Blanks et al. (1988) Nucleic
Acids Res. 16:10283-10299; und U.S. Patent, Nr. 4.849.513, 5.015.733,
5.118.800 und 5.118.802. Nach einer anschließenden Entschützung können die
latenten Amin-, Thiol- und Carboxylfunktionalitäten für eine kovalente Bindung des
Oligonukleotids an ein Peptid genutzt sein. Benoit et al. (1987);
und Sinah et al. (1991).
-
Der
Peptidteil kann an ein modifiziertes Cytosin oder Uracil an einer
beliebigen Position in dem ISS-enthaltenden Polynukleotid angeheftet
sein. Der Einbau eines „Linker-Arms", der eine latente
reaktive Funktionalität
besitzt, wie eine Amin- oder Carboxylgruppe am C-5 der modifizierten
Base liefert eine Ansatzstelle für
die Peptidbindung. Ruth 4th Annual Congress for Recombinant DNA
Research, Seite 123.
-
Ein
Konjugat aus ISS/immunmodulatorisches Molekül kann ebenfalls über nicht-kovalente Wechselwirkungen
gebildet sein, wie Ionenbindungen, hydrophobe Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrückenbindungen und/oder
van der Waals Kräfte.
-
Nicht-kovalent
verbundene Konjugate können
eine nicht-kovalente Wechselwirkung, wie einen Biotin-Streptavidin-Komplex,
umfassen. Eine Biotinylgruppe kann zum Beispiel an einer modifizierten
Base eines ISS gebunden sein. Roget et al. (1989) Nucleic Acids
Res. 17:7643-7651. Der Einbau eines Streptavidin-Rests in einen
Peptidteil erlaubt eine Bildung eines nicht-kovalent gebundenen
Komplexes aus dem Streptavidin-konjugierten Peptid und dem biotinylierten
Oligonukleotid.
-
Nicht-kovalente
Verbindungen können
ebenfalls über
Ionenwechselwirkungen erfolgen, die einer ISS und Reste innerhalb
des immunmodulatorischen Moleküls
umfassen, wie geladene Aminosäuren,
oder über den
Einsatz eines Linkers, der geladene Reste umfasst, die sowohl mit
dem Oligonukleotid als auch mit dem immunmodulatorischen Molekül wechselwirken
können.
Zum Beispiel kann eine nicht-kovalente Konjugation zwischen einer
generell negativ geladenen ISS und positiv geladenen Aminosäure-Resten
eines Peptids, z.B. Polylysin- und Polyarginin-Resten, erfolgen.
-
Eine
nicht-kovalente Konjugation zwischen ISS und immunmodulatorischen
Molekülen
kann über DNA-bindende
Motive von Molekülen
erfolgen, die mit DNA als ihre natürliche Liganden wechselwirken.
Zum Beispiel können
derartige DNA-bindende Motive in Transkriptionsfaktoren und anti-DNA-Antikörpern gefunden werden.
-
Die
Kopplung der ISS an ein Lipid kann mit Hilfe von Standardverfahren
erfolgen. Diese Verfahren umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
die Synthese von Oligonukleotid-Phospholipid-Konjugaten (Yanagawa
et al. (1988) Nucleic Acids Symp. Ser. 19:189-192), von Oligonukleotid-Fettsäure-Konjugaten
(Grabarek et al. (1990) Anal. Biochem. 185:131-135; und Staros et
al. (1986) Anal. Biochem. 156:220-222) und von Oligonukleotid-Sterol-Konjugaten.
Boujrad et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:5728-5731.
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Die
Kopplung des Oligonukleotids an ein Oligosaccharid kann mit Hilfe
von bekannten Standardverfahren erfolgen. Diese Verfahren umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, die Synthese von Oligonukleotid-Oligosaccharid-Konjugaten,
worin das Oligosaccharid ein Teil eines Immunglobulins ist. O'Shannessy et al. (1995)
J. Applied Biochem. 7:347-355.
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Die
Kopplung einer ringförmigen
ISS an ein Peptid oder Antigen kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
Wo die ringförmige
ISS mit Hilfe rekombinanter oder chemischer Verfahren synthetisiert
ist, ist ein modifiziertes Nukleosid geeignet. Ruth (1991) in Oligonucleotides
and Analogues: A Practical Approach, IRL Press. Standardtechniken
für die
Verknüpfung
können
zum Verknüpfen
der ringförmigen
ISS mit dem Antigen oder anderen Peptid angewandt sein. Goodchild
(1990) Biocon jug. Chem. 1:165. Wo die ringförmige ISS unter Anwendung rekombinanter
oder chemischer Verfahren isoliert oder synthetisiert ist, kann
die Verknüpfung
mittels chemischer Aktivierung oder Photoaktivierung einer reaktiven
Gruppe (z.B. Carben, Radikal) erfolgen, das in das Antigen oder
andere Peptid eingebaut worden ist.
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Weitere
Verfahren für
die Verknüpfung
von Peptiden und anderen Molekülen
mit Oligonukleotiden können
U.S. Patent Nr. 5.391.723; Kessler (1992) „Nonradioactive labeling methods
for nucleic acids" in
Kricka (ed.) Nonisotopic DNA Probe Techniques, Academic Press; und
Geoghegan et al. (1992) Bioconjug. Chem. 3:138-146 entnommen werden.
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Eine
ISS kann ebenfalls unmittelbar mit einem Antigen oder Antigenen
assoziiert sein durch (a) Verkapselung (wie zum Beispiel ein Liposom);
(b) Adsorption auf einer Oberfläche;
und (c) über
ein Plattform-Molekül
(d.h. ein synthetisches oder natürlich
vorkommendes Molekül,
das Stellen umfasst, die eine Bindung von ISS und Antigen(en) erlauben.
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Die
ISS kann allein oder in Kombination mit weiteren pharmazeutischen
und/oder immunogenen und/oder immunstimulatorischen Agentien verabreicht
sein und kann mit einem physiologisch verträglichen Träger davon kombiniert sein.
Die wirksame Menge und das Verfahren der Verabreichung der bestimmten ISS-Formulierung
kann basierend auf dem einzelnen Patienten und dem Stadium der Erkrankung
und weiterer Faktoren, die dem Fachmann offensichtlich sind, variieren.
Der/die in einer bestimmten Anwendung zweckdienliche(n) Verabreichungsweg(e)
ist/sind dem Fachmann offensichtlich. Verabreichungswege umfassen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, topische, dermale, transdermale, transmukosale, epidermale,
parenterale, gastrointestinale und nasopharyngeale und pulmonäre, einschließlich transbronchialer
und transalveolärer, Verabreichungen.
Ein geeigneter Dosisbereich stellt eine ausreichend ISS-haltige
Zusammensetzung bereit, um eine Gewebekonzentration von etwa 1-10 μM zu erreichen,
wie mit Blutlevels gemessen. Die an jeden Patienten gegebene absolute
Menge hängt
von pharmakologischen Eigenschaften, wie Bioverfügbarkeit, Clearance-Rate und
Verabreichungsweg, ab.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ISS-haltige Zusammensetzungen bereit,
die für
eine topische Anwendung geeignet sind, einschließlich, jedoch nicht darauf
beschränkt,
physiologisch verträglicher
Implantate, Salben, Cremes, Spülungsflüssigkeiten
und Gele. Eine topische Verabreichung erfolgt zum Beispiel mit Hilfe
eines Verbands oder einer Bandage mit einem darin dispergierten
Abgabesystem, oder mit Hilfe einer direkten Verabreichung eines
Abgabesystems in Schnitte oder offene Wunden. Cremes, Spülungsflüssigkeiten,
Gele oder Salben mit einer darin dispergierten ISS-haltigen Zusammensetzung
sind für
eine Verwendung als topische Salben oder Wundfüllmaterialien geeignet.
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Bevorzugte
Wege der dermalen Verabreichung sind die gering invasiven Wege.
Bevorzugt von diesen Möglichkeiten
sind die transdermale Übertragung,
die epidermale Verabreichung und die subkutane Injektion. Von diesen
Möglichkeiten
ist die epidermale Verabreichung aufgrund der höheren Konzentrationen von APCs, die
im intradermalen Gewebe erwartet sind, bevorzugt.
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Die
transdermale Verabreichung erfolgt durch die Applikation einer Creme,
Spülungsflüssigkeit,
eines Gel etc., die in der Lage sind, eine Penetration der ISS-haltigen Zusammensetzung
in die Haut zu erlauben und in den Blutstrom zu gelangen. Zusammensetzungen,
die für
eine transdermale Verabreichung geeignet sind, umfassen, ohne darauf
beschränkt
zu sein, pharmazeutisch verträgliche
Suspensionen, Öle,
Cremes und Salben, die direkt auf die Haut aufgetragen werden oder
in einem schützenden
Träger,
wie einem transdermalen Mittel (sogenanntes „Pflaster"), eingebaut sind. Beispiele für geeignete
Cremes, Salben etc. können
zum Beispiel in der Physician's
Desk Reference vorgefunden werden.
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Für eine transdermale Übertragung
ist die Iontophorese ein geeignetes Verfahren. Die iontophoretische Übertragung
kann mit Hilfe im Handel erhältlicher
Pflaster durchgeführt
sein, die ihr Produkt durch die unverletzte Haut für einen
Zeitraum von mehreren Tagen oder länger kontinuierlich abgeben.
Die Anwendung dieses Verfahrens erlaubt die kontrollierte Übertragung
pharmazeutischer Zusammensetzungen in relativ hohen Konzentrationen,
erlaubt die Zufuhr von Kombinationen von Medikamenten und erlaubt
die gleichzeitige Verwendung eines Absorptionsbeschleunigers.
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Ein
beispielhaftes Pflaster für
die Verwendung in diesem Verfahren ist das LECTRO PATCH, ein gesetzlich
geschütztes
Produkt der General Medical Company aus Los Angeles, CA. Dieses
Produkt hält
Reservoir-Elektroden elektronisch auf einem neutralen pH und kann
angepasst werden, um Dosierungen verschiedener Konzentrationen zu
liefern, um kontinuierlich und/oder periodisch zu dosieren. Präparation
und Verwendung des Pflasters sollte entsprechend der Herstelleranleitungen
erfolgen, die dem LECTRO PATCH Produkt beiliegen; diese Anleitungen
sind hier durch Quellenangabe eingefügt.
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Für eine transdermale Übertragung
ist eine niederfrequente Ultraschall-Abgabe ebenfalls ein geeignetes
Verfahren. Mitragotri et al. (1995) Science 269:850-853. Das Anlegen
von niederfrequenten Ultraschall-Frequenzen (etwa 1 MHz) erlaubt
die allgemeine kontrollierte Abgabe von therapeutischen Zusammensetzungen,
einschließlich
derjenigen mit einen hohen Molekulargewicht.
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Die
epidermale Verabreichung umfasst im Wesentlichen eine hinreichende
mechanische oder chemische Reizung der äußersten Schicht der Epidermis,
um eine Immunantwort gegen das Reizmittel hervorzurufen. Genauer,
die Reizung sollte hinreichend sein, um APCs an die gereizte Stelle
zu locken.
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Ein
beispielhaftes mechanisches Reizmittel verwendet eine Vielzahl sehr
feiner kurzer Nadeln, die zur Reizung der Haut und zum Anlocken
von APCs an die gereizte Stelle verwendet sein können, um ISS-haltige Zusammensetzungen
aufzunehmen, die den Nadelenden abgegeben werden. Zum Beispiel enthält der MONO-VACC
alte Tuberkulintest, der von Pasteur Merieux in Lyons, Frankreich,
hergestellt wird, eine für
die Einführung
von ISS-haltigen Zusammensetzungen geeignete Vorrichtung.
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Die
Vorrichtung (die in den USA von Connaught Laboratories, Inc. in
Swift in Swiftwater, PA, vertrieben wird) besteht aus einem Kunststoffbehälter mit
einem Spritzenkolben an einem Ende und einer Nadelplatte am anderen
Ende. Die Nadelplatte trägt
eine Vielzahl feiner Nadeln mit einer Länge, so dass gerade nur die äußerste Epidermiszellschicht
aufgeritzt wird. Jede Nadel ist in dem MONO-VACC Kit mit altem Tuberkulin
beschichtet; in der vorliegenden Erfindung ist jede Nadel mit einer
pharmazeutischen Zusammensetzung einer ISS-haltigen Zusammensetzung
beschichtet. Die Verwendung der Vorrichtung erfolgt bevorzugt entsprechend den
Herstelleranleitungen, die der Vorrichtung beigefügt sind. Ähnliche
Vorrichtungen, die ebenfalls in dieser Anwendungsform verwendet
sein können,
sind solche Vorrichtungen, die gegenwärtig zur Durchführung von Allergietests
eingesetzt werden.
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Ein
anderer geeigneter Versuchsansatz für eine epidermale Verabreichung
von ISS ist die Verwendung einer Chemikalie, welche die äußersten
Zellen der Epidermis reizt, und folglich eine hinreichende Immunantwort
hervorruft, um APCs in diesen Bereich zu locken. Ein Beispiel ist
ein keratinolytisches Agens, wie die Salicylsäure, die in topischen Enthaarungscremes
Verwendung findet, die im Handel erhältlich sind und von Noxema
Corporation unter dem Warenzeichen NAIR verkauft werden. Dieser
Versuchsansatz kann auch zur Durchführung einer epithelialen Verabreichung
in die Mukosa angewandt sein. Das chemische Reizmittel kann ebenfalls
zusammen mit einem mechanischen Reizmittel verwendet sein (wie es
zum Beispiel der Fall wäre, wenn
die MONO-VACC Nadel ebenfalls mit dem chemischen Reizmittel beschichtet
wäre).
Die ISS kann in einem Träger
suspendiert sein, der ebenfalls das chemische Reizmittel enthält oder
mit diesem gemeinsam verabreicht wird.
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Ein
weiteres Abgabesystem zur Verabreichung ISS-haltiger Zusammensetzungen
verwendet nichtlipide Polymere, wie ein synthetisches polykationisches
Aminopolymer. Leff (1997) Bioworld 86:1-2.
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Parenterale
Wege umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, die elektrische (Iontophorese)
oder die direkte Injektion, wie eine direkte Injektion in ein zentrales
venöses
Gefäß, eine
intravenöse,
intramuskuläre,
intraperitoneale, intradermale oder subkutane Injektion. Zusammensetzungen,
die für
eine parenterale Verabreichung geeignet sind, umfassen, ohne darauf
beschränkt
zu sein, pharmazeutisch verträgliche
sterile isotonische Lösungen.
Derartige Lösungen
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Saline und Phosphat-gepufferte Saline für eine Injektion der ISS-haltigen Zusammensetzungen.
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Gastrointestinale
Verabreichungswege umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, die
Ingestion und den rektalen Weg. Die Erfindung umfasst für eine gastrointestinale
Verabreichung geeignete ISS-haltige Zusammensetzungen, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
pharmazeutisch verträgliche
Pulver, Pillen oder Flüssigkeiten
für eine
Ingestion und Suppositorien für
eine rektale Verabreichung.
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Nasopharyngale
und pulmonäre
Verabreichungswege umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Inhalation, transbronchiale
und transalveoläre
Wege. Die Erfindung umfasst für
eine inhalative Verabreichung geeignete ISS-haltige Zusammensetzungen,
umfassend, jedoch nicht darauf beschränkt, verschiedene Aerosolarten
für eine
Inhalation, wie auch Pulverformen für Abgabesysteme. Für eine inhalative
Verabreichung von ISS-haltigen Zusammensetzungen geeignete Vorrichtungen
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Zerstäuber
und Verdampfer. Zerstäuber
und Verdampfer, die mit den Pulvern befüllt sind, gehören zu einer
Reihe von Vorrichtungen, die für
eine Verwendung zur inhalativen Abgabe von Pulvern geeignet sind.
Siehe z.B. Lindberg (1993) Summary of Lecture at Management Forum,
6.–7.
Dezember 1993 „Creating
the Future for Portable Inhalers."
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Die
Verfahren zur Herstellung geeigneter Vorrichtungen für eine Injektion,
topische Applikation, für Zerstäuber und
Verdampfer sind in der Wissenschaft bekannt und sind deshalb nicht
detailliert beschrieben.
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Die
Wahl der Übertragungswege
kann für
eine Modulation der ausgelösten
Immunantwort genutzt sein. Zum Beispiel waren die IgG-Titer und
CTL-Aktivitäten
identisch, wenn ein Influenzavirusvektor über intramuskuläre oder
epidermale Wege (Genkanone) verabreicht wurde; allerdings ergab
die muskuläre
Inokulation primär
IgG2A, während
der epidermale Weg meistens IgG1 ergab. Pertmer et al. (1996) J.
Virol. 70:6119-6125. Folglich kann der Fachmann aus geringen Differenzen
bei der Immunogenität,
die durch die verschiedenen Verabreichungswege der Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung hervorgerufen sind, einen Vorteil ziehen.
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Die
oben erwähnten
Zusammensetzungen und Verfahren zur Verabreichung dienen der Beschreibung und
nicht der Beschränkung
der Verfahren der Erfindung. Die Ver fahren zur Herstellung der verschiedenen
Zusammensetzungen und Vorrichtungen liegen im Rahmen der Fähigkeiten
des Fachmanns und sind hier nicht detailliert beschrieben.
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Dosierungen
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Die
Dosierungen der IgE-Hemmer (insbesondere anti-IgE-Antikörper) und
des Antigens sind oben diskutiert worden und umfassen im Allgemeinen
empirische Bestimmungen, die im Rahmen der Fachkenntnisse liegen.
Bezüglich
der ISS ist im Allgemeinen ein geeigneter Dosisbereich, der eine
ausreichend ISS-haltige Zusammensetzung liefert, um eine Gewebekonzentration
von etwa 1-10 μM
zu erreichen, wie es mit Hilfe von Blutlevels gemessen ist. Wie
beim IgE-Hemmer und Antigen kann eine geeignete Dosierung für ISS vom
Fachmann empirisch bestimmt sein.
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Die
Zusammensetzungen können
in einer beliebigen Reihenfolge oder gleichzeitig gegeben werden.
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Bewertung der Immunantwort
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Eine
Analyse (sowohl qualitativ als auch quantitativ) der Immunantwort
auf Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kann mit Hilfe
eines in der Wissenschaft bekannten Verfahrens erfolgen, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
Messen der Produktion Antigen-spezifischer Antikörper, Aktivierung spezifischer
Populationen von Lymphozyten, wie CD4+-T-Zellen
oder NK-Zellen, und/oder Produktion von Zytokinen, wie IFN, IL-2,
IL-4 oder IL-12. Verfahren zum Messen spezifischer Antikörper-Antworten
umfassen einen Festphasen-Enzymimmunoassay (ELISA) und sind in der
Technik gut bekannt. Die Bestimmung der Anzahl spezifischer Lymphozyten-Typen,
wie CD4+-T-Zellen, kann zum Beispiel mit
der Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierung (FACS) erfolgen. Zytotoxizitätstests
können,
zum Beispiel wie in Raz et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
91:9519-9523 beschrieben, durchgeführt werden. Serumkonzentrationen
von Zytokinen können
zum Beispiel mittels ELISA gemessen werden. Diese und andere Tests
zur Bewertung der Immunantwort auf ein Immunogen sind in der Wissenschaft
bekannt. Siehe zum Beispiel Selected Methods in Cellular Immunology (1980)
Mishell und Shiigi, eds., W.H. Freeman and Co. Die Bewertung einer
Immunantwort kann ebenfalls subjektiv erfolgen. Zum Beispiel kann ein
Individuum von einer verminderten Häufigkeit und Schwere allergischer Reaktionen
gegen bestimmte Antigene berichten.
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Kits und Zusammensetzungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Kits und Zusammensetzungen
bereit, die für
eine Verwendung mit den hier beschriebenen Verfahren geeignet sind.
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Kits
der Erfindung umfassen eine beliebige der folgenden Zusammensetzungen
in einer geeigneten Packung: (a) einen IgE-Hemmer und ein Antigen;
(b) ein Antigen in einer höheren
Konzentration als die normalerweise für eine herkömmliche Desensibilisierungstherapie
formulierte Konzentration (siehe Diskussion unten); (c) einen IgE-Hemmer und eine oder
mehrere ISS; (d) einen IgE-Hemmer und eine oder mehrere ISS und
ein Antigen; (e) einen IgE-Hemmer und ein ISS-Ag-Konjugat; (f) einen
IgE-Hemmer und eine
unmittelbar mit Antigen assoziierten ISS. Die Kits der Erfindung
können
gegebenenfalls Anleitungen für
ihre Verwendung und/oder beliebige weitere Komponenten enthalten.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind neuartige Formulierungen, in
denen die Konzentration von Antigen(en) höher ist, als diejenige(n),
die in gegenwärtigen,
herkömmlichen
Desensibilisierungstherapien eingesetzt ist/sind. Dementsprechend
ist die Menge an Antigen pro Volumeneinheit in den neuartigen Formulierungen
der Erfindung eine wirksame Menge, um eine Desensibilisierung gegen
das Antigen zu induzieren (was im Allgemeinen über eine Reihe an zunehmenden
Dosierungen erreicht wird), während
keine Anaphylaxie induziert wird. Die Menge an Antigen(en) in den
neuartigen Formulierungen sind signifikant höher als in, und außerdem nicht
empfohlen mit, den Formulierungen nach dem Stand der Technik. Bei
einigen Anwendungsformen ist die Konzentration eine beliebige aus
den folgenden: etwa 2, etwa 3, etwa 5, etwa 10, etwa 15, etwa 20,
etwa 25, etwa 50, etwa 75, etwa 100fach konzentrierter als die in
einer herkömmlichen
Therapie eingesetzten Formulierungen. Konzentrationen von Antigen-Formulierungen,
die gegenwärtig
in Gebrauch sind, sind in der Wissenschaft bekannt und müssen hier
nicht beschrieben werden.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls Zusammensetzungen bereit, umfassend eine
Zusammensetzung oder Agens, welches) die Aktivität von IgE hemmt, und ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid (ISS).
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Im
Allgemeinen umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung vorzugsweise
außerdem
einen pharmazeutisch verträglichen
Arzneimittelträger.
Wie in der Wissenschaft bekannt, ist ein pharmazeutisch verträglicher
Arzneimittelträger
eine relativ inerte Substanz, die eine Verabreichung einer pharmakologisch
wirksamen Substanz erleichtert. Zum Beispiel kann ein Arzneimittelträger eine
Form oder Konsistenz verleihen oder als Verdünnungsmittel dienen. Geeignete
Arzneimittelträger
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Stabilisatoren, Befeuchtungsmittel und Emulgatoren, Salze
zum Variieren der Osmolarität,
Verkapselungsmittel, Puffer und Penetrationsverbesserer der Haut.
Arzneimittelträger
wie auch Formulierungen für
eine parenterale und nicht-parenterale Medikamentabgabe sind in
Remington's Pharmaceutical
Sciences 19. Ausgabe, Mack Publishing (1995), angegeben.
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Andere
Formulierungen umfassen in der Wissenschaft bekannte, geeignete
Abgabeformen, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Träger
wie Liposomen. Mahato et al. (1997) Pharm. Res. 14:853-859. Liposomen-Präparate umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Zytofektine, multilamellare Vesikel und unilamellare Vesikel.
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Im
Allgemeinen sind diese Zusammensetzungen für eine Verabreichung mittels
Injektion (z.B. intraperitoneal, intravenös, subkutan, intramuskulär, etc.)
formuliert. Dementsprechend sind diese Zusammensetzungen vorzugsweise
mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern
kombiniert, wie Saline, Ringer-Lösung,
Dextrose-Lösung
und ähnlichem.
Das bestimmte Dosierungsschema, d.h., Dosis, zeitliche Festlegung
und Wiederholung, hängt
von dem bestimmten Individuum und dessen medizinischer Vorgeschichte
ab.
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Andere
Formulierungen umfassen in der Wissenschaft bekannte, geeignete
Abgabeformen, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Träger
wie Liposomen, Mahato et al. (1997) Pharm. Res. 14:853-859. Liposomen-Präparate umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Zytofektine, multilamellare Vesikel und unilamellare Vesikel.
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Bei
einigen Anwendungsformen können
mehr als ein Antigen in einer Zusammensetzung vorliegen. Derartige
Zusammensetzungen können
wenigstens ein, wenigstens zwei, wenigstens drei, wenigstens vier, wenigstens
fünf verschiedene
Antigene enthalten. Derartige „Cocktails", wie sie oftmals
in der Wissenschaft genannt werden, können besonders in der Behandlung
von Individuen zweckdienlich sein, die zum Beispiel gegen mehr als
ein Allergen allergisch sind.