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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet gentechnologisch
veränderter
Bakterien- und Pflanzensysteme zur Erzeugung von Polyhydroxyalkanoaten
durch Mikroorganismen und gentechnologisch veränderte Pflanzen, wobei die
für die
Erzeugung der Polymere essentiellen Enzyme als Fusionsproteine mit verbesserten
Eigenschaften für
die Polymersynthese exprimiert werden.
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Zahlreiche
Mikroorganismen besitzen die Fähigkeit
zur Akkumulation intrazellulärer
Reserven an Poly[(R)-3-hydroxyalkanoat]polymeren oder PHAs. PHAs
sind biologisch abbaubare und biokompatible thermoplastische Materialien
mit einer Vielzahl industrieller und biomedizinischer Anwendungen
(Williams und Peoples, 1996, Chemtech. 26, 38–44). In den vergangenen Jahren
haben sich die PHA-Biopolymere aus etwas, was ursprünglich als
ein einziges Homopolymer, Poly-3-hydroxybutyrat (PHB) angesehen
wurde, zu einer umfangreichen Klasse von Polyestern mit unterschiedlichen
Monomerzusammensetzungen und einem weiten Bereich physikalischer
Eigenschaften entwickelt. Über
100 verschiedene Monomere wurden in die PHA-Polymere eingearbeitet
(Steinbüchel
und Valentin, 1995, FEMS Microbiol. Lett. 128, 219–228). Es
war hilfreich, die PHAs nach der Länge ihrer Seitenketten und
ihren Biosynthesewegen in zwei Gruppen einzuteilen. Diejenigen mit
kurzen Seitenketten, wie Polyhydroxybutyrat (PHB), ein Homopolymer
aus R-3-Hydroxybuttersäureeinheiten,
sind semikristalline, thermoplastische Materialien, während PHAs
mit langen Seitenketten stärker
elastomer sind.
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Die
Biosynthese der PHAs mit kurzen Seitenketten, wie PHB und PHBV,
verläuft über eine
Abfolge von drei enzymkatalysierten Reaktionen, die vom zentralen
Metaboliten Acetyl-CoA
ausgehen. Im ersten Schritt dieses Wegs werden zwei Acetyl-CoA-Moleküle durch
eine 3-Ketoacyl-CoA-Thiolase zu Acetoacetyl-CoA kondensiert. Das
Acetoacetyl-CoA wird anschließend
durch eine NADPH-abhängige
Reduktase zum PHB-Vorläufer
3-Hydroxybutyryl-CoA
reduziert. 3-Hydroxybutyryl-CoA wird dann zu PHB polymerisiert,
das von den Bakterien in Form „intrazellulärer Einschlusskörper" oder Körnchen abgeschieden
wird. Das Molekulargewicht von PHB liegt generell in der Größenordnung
von 104–107 Da. Bei einigen Bakterien, wie Chromatium
vinosum, ist das Reduktaseenzym in erster Linie mit NADH als Cofaktor
aktiv. Die Synthese des PHBV-Copolymers verläuft über den gleichen Weg, wobei
der Unterschied darin besteht, dass Acetyl-CoA und Propionyl-CoA
durch die β-Ketothiolase
in 3-Ketovaleryl-CoA umgewandelt werden. 3-Ketovaleryl-CoA wird dann
in 3-Hydroxyvaleryl-CoA umgewandelt, das polymerisiert wird.
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PHAs
mit langen Seitenketten werden aus Zwischenprodukten der β-Oxidation
von Fettsäuren
oder der Fettsäurebiosynthese
erzeugt. Im Falle der β-Oxidation
wird das L-Isomer von β-Hydroxyacyl-CoA
durch eine Epimeraseaktivität,
die in dem durch die faoAB-Gene codierten Multienzymkomplex vorliegt,
in das D-Isomer umgewandelt. Die Biosynthese aus Acetyl-CoA über den
Fettsäuresynthaseweg
erzeugt das L-Isomer von β-Hydroxyacyl-ACP.
Die Umwandlung des ACP in das CoA-Derivat wird durch das Produkt
des phaG-Gens katalysiert (Krüger
und Steinbüchel
1998, US-Patent 5 750 848).
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Enoyl-CoA-Hydratasen
wurden mit der PHA-Biosynthese in Mikroben wie Rhodospirillum rubrum
und Aeromonas caviae in Verbindung gebracht. Es wird angenommen,
dass die Biosynthese von PHB in R. rubrum über ein Acetoacetyl-CoA-Reduktase-Enzym
verläuft,
das für
das L-Isomer von 3-Hydroxybutyryl-CoA spezifisch ist. Die Umwandlung
der L- in die D-Form
wird dann durch die Wirkung von zwei Enoyl-CoA-Hydrataseaktivitäten katalysiert.
Im Falle von PHB-co-HX, wobei X eine C6-C16-Hydroxysäure ist,
ein Copolymer, das gewöhnlich
durch auf Fettsäuren
gezüchtete
Zellen erzeugt wird, kann eine Kombination dieser Wege für die Bildung
der verschiedenen monomeren Einheiten verantwortlich sein. Tatsächlich identifizierte
die Analyse des DNA-Locus, der für
das PHA-Synthase-Gen in Aeromonas caviae, das das Copolymer PHB-co-3-hydroxyhexanoat
erzeugt, codiert, ein Gen, das für
eine D-spezifische Enoyl-CoA-Hydratase codiert, die für die Erzeugung
der D-β-Hydroxybutyryl-CoA-
und D-β-Hydroxyhexanoyl-CoA-Einheiten
verantwortlich ist (Fukui und Doi, 1997, J. Bacteriol. 119, 4821–4830, Fukui
et al., 1998, J. Bacteriol. 180, 667–673).
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Aus ökonomischen
Gründen
wäre es
wünschenswert,
diese Polymere in transgenen Kulturpflanzenspezies zu erzeugen.
Verfahren, mit denen das erreicht werden kann, sind bekannt; siehe,
zum Beispiel, US-Patent Nr. 5 245 023 und US-Patent Nr. 5 250 430,
US-Patent Nr. 5
502 273, US-Patent Nr. 5 534 432, US-Patent Nr. 5 602 321, US-Patent
Nr. 5 610 041, US-Patent Nr. 5 650 555, US-Patent Nr. 5 663 063,
WO 9100917, WO 9219747, WO 9302187, WO 9302194 und WO 9412014, Poirier
et al., 1992, Science 256, 520–523,
Williams und Peoples, 1996, Chemtech 26, 38–44. Zur Erreichung dieses
Ziels ist es erforderlich, ein Gen, oder, im Falle einer PHA-Synthase
mit mehr als einer Untereinheit, Gene, das bzw. die für eine PHA-Synthase
aus einem Mikroorganismus codiert bzw. codieren, in Pflanzenzellen
zu übertragen
und das passende Ausmaß der
Erzeugung des PHA-Synthase-Enzyms
zu erreichen. Außerdem
kann es erforderlich sein, zusätzliche
Gene der PHA- Biosynthese
bereitzustellen, z.B. ein Ketoacyl-CoA-Thiolase-Gen, ein Acetoacetyl-CoA-Reduktase-Gen, ein
4-Hydroxybutyryl-CoA-Transferase-Gen oder andere Gene, die für Enzyme
codieren, die für
die Synthese des Substrats für
das PHA-Synthase-Enzym erforderlich sind.
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In
vielen Fällen
ist es besonders erwünscht,
die Expression in verschiedenen Pflanzengeweben oder -organellen
zu steuern. Verfahren zur Steuerung der Expression sind Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt (Gasser und Fraley, 1989, Science 244,
1293–1299,
Gene Transfer to Plants, 1995, Potrykus, I. und Spangenberg, G.,
Hrsg., Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York, und „Transgenic
Plants, A Production System for Industrial and Pharmaceutical Proteins", 1996, Owen, M.R.L.
und Pen, J., Hrsg., John Wiley & Sons
Ltd., England). Das US-Patent Nr. 5 610 041 beschreibt den Weg der
Expression in Plastiden über
die bereits früher bekannte
Technologie des Anfügens
eines Leader-Peptids zur Lenkung des vom Kerngen exprimierten Proteins
in die Plastide. Eine neuere Technologie ermöglicht das direkte Einfügen fremder
Gene direkt in das Plastidenchromosom über eine Rekombination (Svab
et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 8526–8530, McBride
et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 7301–7305).
Die prokaryotische Natur der Plastiden-RNA und der Proteinsynthesemaschinerie
ermöglicht
auch die Expression mikrobieller Gene, zum Beispiel der phbC-, phbA-
und phbB-Gene von R. eutropha.
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Die
gentechnologische Manipulation von Bakterien und Pflanzen für die Herstellung
von Produkten wie Polymeren, die die koordinierte Expression und
Wirkung mehrerer Enzyme, nacheinender auf verschiedene Substrate,
erfordern, kann zu niedrigen Ausbeuten oder schlechten Effizienzen
oder zu Variationen des oder Abweichungen vom letztendlichen Produkt(s)
führen.
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Es
ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Methoden und Materialien
für eine
verbesserte Erzeugung von Produkten multipler Enzyme, wie Polymeren,
und besonders Polyhydroxyalkanoaten, in Bakterien oder Pflanzen
bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Zur
Optimierung des Fluxes oder Flusses von Kohlenstoffzwischenprodukten
des normalen Zellmetabolismus in PHAs ist es wünschenswert, die Expression
der Enzyme des PHA-Biosynthesewegs zu optimieren. Genfusionen sind
genetische Konstrukte, bei denen zwei offene Leserahmen zu einem
fusioniert wurden. Die transkriptionellen und translationellen Sequenzen
stromaufwärts
des ersten offenen Leserahmens steuern die Synthese eines einzigen
Proteins mit einer Primärstruktur,
die die beiden ursprünglichen
offenen Leserahmen umfasst. Somit codieren Genfusionen für hybride
Proteine, und in einigen Fällen
für bifunktionelle
hybride Enzyme. Die einzelnen Gene werden, zum Beispiel mittels
PCR, so isoliert, dass die resultierenden DNA-Fragmente den vollständigen codierenden
Bereich oder Teile des interessierenden codierenden Bereichs enthalten.
Das DNA-Fragment, das für
die aminoterminale Domäne
des hybriden Proteins codiert, kann eine Stelle für die Initiation
der Translation und eine Sequenz für die Steuerung der Transkription
enthalten. Das Stopcodon in dem Gen, das für die aminoterminale Domäne codiert,
muss aus diesem DNA-Fragment entfernt werden. Das Stopcodon in dem
Gen, das für
die carboxyterminale Domäne
codiert, muss im DNA-Fragment erhalten bleiben. Es können DNA-Sequenzen,
die durch Restriktionsenzyme erkannt werden, zum Zwecke der DNA-Klonierung
in das neue Gen eingeführt
werden. Linker können
angefügt
werden, um die zwei Domänen des
hybriden Proteins räumlich
zu trennen.
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Im
Falle von Enzymen, die aufeinanderfolgende Reaktionen eines Wegs
katalysieren, führt
die Fusion von zwei Genen dazu, dass zwei Enzymaktivitäten in enge
Nachbarschaft zueinander gebracht werden. Wenn das Produkt der ersten
Reaktion ein Substrat für
die zweite ist kann diese neue Konfiguration aktiver Zentren zu
einem schnelleren Transfer des Produkts der ersten Reaktion zum
zweiten aktiven Zentrum führen,
was mit einem Potenzial zur Erhöhung
des Fluxes durch den Weg verbunden ist. Die relative Konfiguration
der zwei katalytischen Domänen
im Hybrid kann durch die Bereitstellung einer Linkersequenz zwischen
ihnen verändert werden.
Dieser Linker kann aus beliebigen der zwanzig natürlichen
Aminosäuren
zusammengesetzt sein und kann unterschiedliche Länge haben. Die Variation der
Länge und
der Zusammensetzung sind wichtige Parameter für die Veränderung der relativen Konfiguration
der einzelnen Domänen
des Hybrids und seiner Enzymaktivitäten.
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Diese
Technologie ermöglicht
die direkte Inkorporation einer Reihe von Genen, die für einen
aus mehreren Enzymen bestehenden Weg codieren, in ein Bakterium
oder eine Pflanze oder Pflanzenorganelle, zum Beispiel in das Plastidengenom.
In einige Fällen
kann es nützlich
sein, die 5'-untranslatierten
Bereiche von Plastidengenen umzukonstruieren, die für die Stabilität der mRNA
und die Translation wichtig sind (Hauser et al., 1996, J. Biol.
Chem. 271, 1486–1497),
sekundäre
Strukturelemente zu entfernen oder Elemente von hoch exprimierten
Plastidengenen anzufügen,
um die Expression des von einem Operon codierten Transgens zu maximieren.
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Beispiele
demonstrieren die Expression aktiver Polypeptide, die für mehrere
Enzymaktivitäten
codieren. Bei ihnen handelt es sich um homotetramere Enzyme, die
Cofaktoren benötigen
und für
die Synthese des Polymers zusammenwirken, und von denen bisher nicht
gezeigt wurde, dass sie als Fusionsproteine exprimiert werden können.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A–1H sind
schematische Darstellungen von Genfusionen, die für Proteine
aus mehreren Enzymen codieren: pTrcAB, das die beta-Ketothiolase
(phbA) und die Acyl-CoA- Reduktase
(phbB) einschließt (1A);
pTrcBA, das die phbB und die phbA einschließt (1B); pTrcCP, das die PHA-Synthase
(phaC) und Phasin (phaP) einschließt (1C); pTrcPC, das phaP und
die phaC einschließt
(1D); pTrcCG, das die phaC und beta-Hydroxyacyl-ACP:: Coenzym-A-Transferase (phbG)
einschließt
(1E); pTrcGC, das die phbG und die phaC einschließt (1F);
pTrcCJ, das die phaC und Enoyl-CoA-Hydratasen (phaJ) einschließt (1G);
und pTrcJC, das die phaJ und die phaC einschließt (1H).
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2 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion von pTrcAB11, das
die phbA und die phbB auf einem einzigen Polypeptid mit sowohl Thiolase-
als auch Reduktase-Aktivität
einschließt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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I. Genfusionen
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Zur
Optimierung des Fluxes oder Flusses von Kohlenstoffzwischenprodukten
des normalen Zellmetabolismus in PHAs ist es wünschenswert, die Expression
der Enzyme des PHA-Biosynthesewegs zu optimieren. Genfusionen sind
genetische Konstrukte, bei denen zwei offene Leserahmen zu einem
fusioniert wurden. Die transkriptionellen und translationellen Sequenzen
stromaufwärts
des ersten offenen Leserahmens steuern die Synthese eines einzigen
Proteins mit einer Primärstruktur,
die die beiden ursprünglichen
offenen Leserahmen umfasst. Somit codieren Genfusionen für hybride
Proteine, und in einigen Fällen
für bifunktionelle
hybride Enzyme. Hybride Proteine wurden entwickelt für Anwendungen
wie die Proteinreinigung (Bülow,
L., Eur. J. Biochem. (1987) 163, 443–448, Bülow, L, Biochem. Soc. Symp.
(1990) 57, 123–133,
Bülow,
L., Tibtech. (1991) 9, 226–231),
biochemische Analysen (Ljungcrantz et al., FEBS Lett. (1990) 275,
91–94,
Ljungcrantz et al., Biochemistry (1989) 28, 8786–8792, Bülow, L., Biochem. Soc. Symp.
(1990) 57, 123–133,
Bülow,
L., Tibtech. (1991) 9, 226–231)
und das Metabolic Engineering (US-Patent 5 420 027, Carlsson, Biotech.
Lett. (1992) 14, 439–444,
Bülow,
L., Biochem. Soc. Symp. (1990) 57, 123–133, Bülow, L., Tibtech. (1991) 9,
226–231,
Fisher, Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1992) 89, 10817–10821).
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Die
einzelnen Gene werden, zum Beispiel mittels PCR, so isoliert, dass
die resultierenden DNA-Fragmente den vollständigen codierenden Bereich
oder Teile des interessierenden codierenden Bereichs enthalten.
Das DNA-Fragment, das für
die aminoterminale Domäne
des hybriden Proteins codiert, kann eine Stelle für die Initiation
der Translation und eine Sequenz für die Steuerung der Transkription
enthalten. Das Stopcodon in dem Gen, das für die aminoterminale Domäne codiert,
muss aus diesem DNA-Fragment entfernt werden. Das Stopcodon in dem
Gen, das für
die carboxyterminale Domäne
codiert, muss im DNA-Fragment erhalten bleiben. Es können DNA-Sequenzen,
die durch Restriktionsenzyme erkannt werden, zum Zwecke der DNA-Klonierung
in das neue Gen eingeführt
werden. Linker können
angefügt
werden, um die zwei Domänen des
hybriden Proteins räumlich
zu trennen.
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Im
Falle von Enzymen, die aufeinanderfolgende Reaktionen eines Wegs
katalysieren, führt
die Fusion von zwei Genen dazu, dass zwei Enzymaktivitäten in enge
Nachbarschaft zueinander gebracht werden. Wenn das Produkt der ersten
Reaktion ein Substrat für
die zweite ist, kann diese neue Konfiguration aktiver Zentren zu
einem schnelleren Transfer des Produkts der ersten Reaktion zum
zweiten aktiven Zentrum führen,
was mit einem Potenzial zur Erhöhung
des Fluxes durch den Weg verbunden ist. Die relative Konfiguration
der zwei katalytischen Domänen
im Hybrid kann durch die Bereitstellung einer Linkersequenz zwischen
ihnen verändert werden.
Dieser Linker kann aus beliebigen der zwanzig natürlichen
Aminosäuren
zusammengesetzt sein und unterschiedliche Länge haben. Die Variation der
Länge und
der Zusammensetzung sind wichtige Parameter für die Veränderung der relativen Konfiguration
der einzelnen Domänen
des Hybrids und seiner Enzymaktivitäten.
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Es
gibt Verfahren zur Verbesserung der Einsetzbarkeit von Fusionsenzymen
für die
PHA-Biosynthese über
den Einsatz von Techniken einer molekularen Evolution oder eines „Gen-Shuffling" (Stemmer, M.P.C. 1994,
Nature 370, 389–391,
Stemmer, M.P.C. 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. 1994, 91, 10747–10751).
Zu den für das
Funktionieren dieses Ansatzes notwendigen Anforderungen gehören die
Mutagenesetechniken, die gewöhnlich
auf einer PCR basieren, und eine Screening-Technik zur Identifizierung
der Enzymmutanten mit den gewünschten
verbesserten Eigenschaften.
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A. Gene
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Zu
geeigneten Genen gehören
die PHB- und PHA-Synthasen, β-Ketothiolasen,
Acyl-CoA-Reduktasen,
Phasine, Enoyl-CoA-Hydratasen und β-Hydroxyacyl-ACP::Coenzym-A-Transferasen. Beispiele
für Fusionen,
die konstruiert werden können,
werden in den 1A–1H veranschaulicht.
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Für die β-Ketothiolase
codierende Gene wurden isoliert aus Alcaligenes latus [(MBX unveröffentlicht, Choi
et al., Appl. Environ. Microbiol. 64 (12), 4897–4903 (1998)], Ralstonia eutropha
[Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., J. Biol. Chem. 264, 15298–15303 (1989),
Slater et al., 1998, J. Bacteriol. 180, 1979–1987], Acinetobacter sp. [Schembri
et al., J. Bacteriol., Chromatium vinosum [Liebergesell, M. und
Steinbüchel,
A., Eur. J. Biochem. 209 (1), 135–150 (1992)], Pseudomonas acidophila
(Umeda et al., Appl. Biochem. Biotech. 70–72, 341–352 (1998)], Pseudomonas denitrificans
[Yabutani et al., FEMS Microbiol. Lett. 133 (1–2), 85–90 (1995)], Rhizobium meliloti
[Tombolini et al., Microbiology 141, 2553–2559 (1995)], Thiocystis violacea
[Liebergesell et al., Appl. Microbiol. Biotechnol. 38 (4), 493–501 (1993)]
und Zoogloea ramigera [Peoples et al., J. Biol. Chem. 262 (1), 97–102 (1987)].
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Für die Reduktase
codierende Gene wurden isoliert aus Alcaligenes latus (Choi of al.,
Appl. Environ. Microbiol. 64 (12), 4897–4903 (1998)], R. eutropha
(Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., J. Biol. Chem. 264 (26), 15298–15303 (1989),
Acinetobacter sp. (Schembri et al., J. Bacteriol.), C. vinosum [Liebergesell,
M. und Steinbüchel,
A., Eur. J. Biochem. 209 (1), 135–150 (1992)], Pseudomonas acidophila
(Umeda et al., Appl. Biochem. Biotech. 70–72, 341–352 (1998)], P. denitrificans
(Yabutani et al., FEMS Microbiol. Lett. 133 (1–2), 85–90 (1995)], R. meliloti [Tombolini
et al., Microbiology 141 (Teil 10), 2553–2559 (1995)] und Z. ramigera
[Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., 1989, Molecular Microbiology 1,
349–357).
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Für die PHA-Synthase
codierende Gene wurden isoliert aus Aeromonas caviae [Fukui, T.
und Doi, Y., J. Bacteriol. 179 (15), 4821–4830 (1997)], Alcaligenes
latus (Choi et al., Appl. Environ. Microbiol. 64 (12), 4897–4903 (1998)],
R. eutropha [Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., J. Biol. Chem. 264
(26), 15298–15303 (1989),
Lee et al., Acinetobacter (Schembri et al., J. Bacteriol.), C. vinosum
[Liebergesell, M. und Steinbüchel, A.,
Eur. J. Biochem. 209 (1), 135–150
(1992)], Methylobacterium extorquens (Valentin und Steinbüchel, Appl. Microbiol.
Biotechnol. 39 (3), 309–317
(1993)], Nocardia corallina (GenBank Acc. No. AFO19964), Nocardia salmonicolor,
Pseudomonas acidophila (Umeda et al., T. Appl. Biochem. Biotech.
70–72,
341–352
(1998)], P. denitrificans [Ueda et al., J. Bacteriol. 178 (3), 774–779 (1996)],
Pseudomonas aeruginosa (Timm und Steinbüchel, Eur. J. Biochem. 209
(1), 15–30
(1992)]. Pseudomonas oleovorans [Huisman et al., J. Biol. Chem.
266 (4), 2191–2198
(1991)], Rhizobium etli (Cevallos et al., J. Bacteriol. 178 (6),
1646–1654
(1996)], R. meliloti [Tombolini et al., Microbiology 141 (Teil 10),
2553–2559
(1995)], Rhodococcus ruber [Pieper, U. und Steinbüchel, A.,
FEMS Microbiol. Lett. 96 (1), 73–80 (1992)], Rhodospirillum
rubrum [Hustede et al., FEMS Microbiol. Lett. 93, 285–290 (1992)],
Rhodobactersphaeroides (Steinbüchel
et al., FEMS Microbiol. Rev. 9 (2–4), 217–230 (1992), Hustede et al.,
Biotechnol. Lett. 15, 709–714
(1993)], Synechocystis sp. [Kaneko, T., DNA Res. 3 (3), 109–136 (1996)],
T. violaceae [Liebergesell et al., Appl. Microbiol. Biotechnol.
38 (4), 493–501
(1993)] und Z. ramigera (GenBank Acc. No. U66242).
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Es
können
auch andere Gene verwendet werden, die nicht mit der PHA-Bildung
in Zusammenhang gebracht worden sind, die aber eine signifikante
Homologie zu den phb-Genen und/oder den entsprechenden Genprodukten
zeigen. Gene, die für
Thiolase- und Reduktaseähnliche
Enzyme codieren, wurden in vielen verschiedenen Bakterien, die kein
PHB bilden, identifiziert. E. coli (U29581, D90851, D90777), Haemophilus
influenzae (U32761), Pseudomonas fragi (D10390), Pseudomonas aeruginosa
(U88653), Clostridium acetobutylicum (U08465), Mycobacterium leprae
(000014), Mycobacterium tuberculosis (Z73902), Helicobacter pylori (AE000582),
Thermoanaerobacterium thermosaccharolyticum (Z92974), Archaeoglobus
fulgidus (AE001021), Fusobacterium nucleatum (037723), Acinetobacter
calcoaceticus (L05770), Bacillus subtilis (D84432, Z99120, 029084)
und Synechocystis sp. (D90910) codieren alle für eine oder mehrere Thiolase(n)
auf ihrem Chromosom. Eukaryotische Organismen, wie Saccharomyces
cerevisiae (L20428), Schizosaccharomyces pombe (D89184), Candida
tropicalis (D13470), Caenorhabditis elegans (U41105), der Mensch
(S70154), die Ratte (D13921), die Maus (M35797), der Rettich (X78116),
der Kürbis
(D70895) und die Gurke (X67696) exprimieren ebenfalls Proteine mit
signifikanter Homologie zur 3-Ketothiolase aus R. eutropha.
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Gene
mit signifikanter Homologie zu dem für die Acetoacetyl-CoA-Reduktase
codierenden phbB-Gen wurden aus mehreren Organismen isoliert, Azospirillum
brasiliense (X64772, X52913) und Rhizobium sp. (U53327, Y00604),
E. coli (D90745), Vibrio harveyi (U39441), H. influenzae (U32701),
B. subtilis (U59433), P. aeruginosa (U91631), Synechocystis sp.
(D90907), H. pylori (AE000570), Arabidopsis thaliana (X64464), Cuphea
lanceolata (X64566) und Mycobacterium smegmatis (066800).
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Es
wurden verschiedene Proteine, die an PHA-Körnchen binden, identifiziert,
und ihre Gene wurden kloniert (Steinbüchel et al., 1995, Can. J.
Microbiol. (Supplement 1) 41, 94–105). Die derzeitige Hypothese
besagt, dass diese Proteine eine ähnliche Rolle wie die Oleosin-Ölspeicherproteine (Huang, A.H.C.,
1992, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 43, 177–200) in Ölsamen spielen,
und sie wurden Phasine genannt. Zum Beispiel ist das Protein GA24
ein Protein von 24 Kilodalton, das in PHA-bildenden Zellen von Alcaligenes
eutrophus vorkommt (Wieczorek et al., J. Bacteriol. 1995, 177, 2425–2435).
Das für
GA24 codierende Gen, phaP, wurde über die Komplementierung von
PHA-leaky Mutanten des Bakteriums isoliert. Wieczorek et al. beobachteten
in ihren Untersuchungen von GA24, dass das Protein PHA-Körnchen in
PHA-erzeugenden Zellen von A. eutrophus überzog, und dass Zellen, die
kein GA24 aufwiesen, sehr große
Körnchen
bildeten, während Wildtypzellen
viel kleinere Körnchen
besaßen
(Wieczorek et al., J. Bacteriol. 1995, 177, 2425–2435). Basierend auf dieser
Beobachtung schlugen die Autoren vor, dass GA24 eines von mehreren
derartigen Proteinen ist, die als Phasine bezeichnet werden und
für die
Steuerung der Größe der PHA-Körnchen verantwortlich
sind. Eine immunologische Analyse anderer PHA-Körnchen mehrerer verschiedener
Bakterien zeigte die Konservierung dieses Proteins (Wieczorek et
al., 1996, FEMS Microbiology Letters 135, 23–30), und die Autoren zogen
die Schlussfolgerung, dass Homologe des GA24 weit verbreitet sind
und ihre Gene leicht isoliert werden können. Ein Phasin von 13 kDa
wurde in Acinetobacter sp. identifiziert (Schembri et al., 1995,
FEMS Micro. Lett. 133, 277–283).
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B. Transformationsvektoren
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Zu
DNA-Konstrukten gehören
Transformationsvektoren, die imstande sind, Transgene in Pflanzen
einzuführen.
Es stehen viele Transformationsvektoren für Pflanzen zur Verfügung; siehe „Gene Transfer
to Plants" (1995),
Potrykus, I. und Spangenberg, G., Hrsg., Springer-Verlag Berlin-Heidelberg-New
York, „Transgenic
Plants, A Production System for Industrial and Pharmaceutical Proteins" (1996), Owen, M.R.L.
und Pen, J., Hrsg., John Wiley & Sons
Ltd., England, und „Methods
in Plant Molecular Biology – a
laboratory course manual" (1995),
Maliga, P., Klessig, D.F., Cashmore, A.R., Gruissem, W. und Varner,
J.E., Hrsg., Cold Spring Laboratory Press, New York.
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C. Regulatorische Sequenzen
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Im
Allgemeinen umfassen Transformationsvektoren für Pflanzen eine oder mehrere
interessierende codierende Sequenzen) unter der transkriptionellen
Kontrolle von 5'-
und 3'-regulatorischen Sequenzen,
zu denen ein Promotor, ein Signal für die Termination der Transkription
und/oder die Polyadenylierung und ein selektierbares oder screenbares
Markergen gehören.
Zu den üblichen
Anforderungen an 5'-regulatorische
Sequenzen gehören
ein Promotor, eine Stelle für
die Initiation der Transkription und ein Signal für die Prozessierung
der mRNA. Zu 3'-regulatorischen
Sequenzen gehören
ein Signal für
die Termination der Transkription und/oder ein Polyadenylierungssignal.
Es können
weitere Signale für
die RNA-Prozessierung
und Ribozymsequenzen gentechnologisch in das Konstrukt für die Expression
von zwei oder mehreren Polypeptiden von einem einzigen Transkript
eingeführt
werden (US-Patent
Nr. 5 519 164). Dieser Ansatz hat den Vorteil, mehrere Transgene
in nur einem Locus zu lokalisieren, was für die spätere Pflanzenzüchtung vorteilhaft
ist. Ein weiterer Ansatz besteht darin, einen Vektor für die spezifische
Transformation des Plastidenchromosoms der Pflanze über eine
homologe Rekombination einzusetzen (US-Patent Nr. 5 545 818), und
in diesem Falle ist es möglich, die
prokaryotische Natur des Plastidengenoms auszunützen und mehrere Transgene
als ein Operon einzufügen.
-
Es
sind viele pflanzliche Promotoren bekannt, die entweder zu einer
konstitutiven oder durch Umwelteinflüsse oder entwicklungsabhängig regulierten
Expression des interessierenden Gens führen. Pflanzliche Promotoren
können
so ausgewählt
werden, dass sie die Expression des Transgens in unterschiedlichen
Pflanzengeweben oder Organellen steuern, wie es von Gasser und Fraley,
1989, Science 244, 1293–1299,
beschrieben wurde. Das 5'-Ende
des Transgens kann gentechnologisch so verändert werden, dass es Sequenzen
einschließt,
die für
Peptide codieren, die eine Lokalisierung in Plastiden oder anderen
subzellulären
Organellen bewirken und im Leseraster mit dem Transgen verknüpft sind.
Zu geeigneten konstitutiven pflanzlichen Promotoren gehören der
35S-Promotor des Blumenkohl-Mosaikvirus (CaMV) und verbesserte CaMV
Promotoren (Odell et al., 1985, Nature 313, 810), der Actin-Promotor
(McElroy et al., 1990, Plant Cell 2, 163–171), der Adhl-Promotor (Fromm
et al., 1990, Bio/Technology 8, 833–839, Kyozuka et al., 1991,
Mol. Gen. Genet. 228, 40–48),
Ubiquitin- Promotoren,
der Promotor des Figwort-Mosaikvirus, der Mannopinsynthase-Promotor, der
Nopalinsynthase-Promotor und der Octopinsynthase-Promotor. Zu nützlichen
regulierbaren Promotorsystemen gehören der nitratinduzierbare
Spinat-Promotor, Hitzeschock-Promotoren, Promotoren der kleinen
Untereinheit der Ribulosebiphosphatcarboxylase und chemisch induzierbare
Promotoren (US-Patent Nr. 5 364 780 und US-Patent Nr. 5 364 780).
-
Es
kann vorzuziehen sein, das Transgen nur in den sich entwickelnden
Samen zu exprimieren. Zu Promotoren, die für diesen Zweck geeignet sind,
gehören
der Promotor des Napin-Gens (US-Patent Nr. 5 420 034, US-Patent
Nr. 5 608 152), der Acetyl-CoA-Carboxylase-Promotor (US-Patent Nr. 5 420 034, US-Patent
Nr. 5 608 152), der 2S-Albumin-Promotor, der Promotor des Samenspeicherproteins,
der Phaseolin-Promotor (Slightom et al., 1983, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 80, 1897–1901),
der Oleosin-Promotor (Plant et al., 1994, Plant Mol. Biol. 25, 193–205, Rowley
et al., 1997, Biochim. Biophys. Acta. 1345, 1–4, US-Patent Nr. 5 650 554, PCT
WO 93/20216), der Zein-Promotor, der Glutelin-Promotor, der Stärkesynthase-Promotor
und der Promotor des stärkeverzweigenden
Enzyms.
-
Es
sind in der Literatur mehrere nützliche
pflanzliche Vektoren beschrieben worden, die viele der oben beschrieben
Merkmale aufweisen. Besonders nützlich
unter diesen sind die von Ishida et al. (1996, Nature Biotechnology
14, 745–750)
beschriebenen „superbinären" Vektoren und die
sehr große
Gruppe von Vektoren, die von Cambia, Canberra, Australien bezogen
werden können
(und beschrieben wurden von Roberts et al., „A comprehensive set of modular
vectors for advanced manipulations and efficient transformation
of plants", präsentiert
auf dem Rockefeller Foundation Meeting of the International Program
on Rice Biotechnology, 15.–18.
September 1997, Malacca, Malaysia).
-
II. Verfahren
zur Transformation von Pflanzen und deren Selektion
-
Vorzugsweise
wird mehr als ein Genprodukt in der Pflanze exprimiert. Es können dazu
mehrere Methoden eingesetzt werden, zu denen die folgenden gehören: das
Einführen
der codierenden DNAs in einem einzigen Transformationsereignis,
wobei sich alle erforderlichen DNAs auf einem einzigen Vektor befinden;
in einem Cotransformationsereignis, wobei sich alle erforderlichen
DNAs auf separaten Vektoren befinden, aber gleichzeitig in die Pflanzenzellen
eingeführt
werden; das Einführen
der codierenden DNAs über
voneinander unabhängige
Transformationsereignisse nacheinander in die Pflanzenzellen, d.h.
die Transformation transgener Pflanzenzellen, die eine oder mehrere
der codieren DNAs exprimieren, mit weiteren DNA-Konstrukten; die Transformation
eines jeden der benötigten
DNA-Konstrukte über
separate Transformationsereignisse, wodurch transgene Pflanzen erhalten
werden, die die einzelnen Proteine exprimieren, und der Einsatz
herkömmlicher
Methoden der Pflanzenzüchtung
zur Einarbeitung des vollständigen
Wegs in eine einzige Pflanze.
-
Die
Transformation geeigneter Agrarplanzen-Wirte unter Verwendung dieser
Vektoren kann mittels mehrerer Methoden und mit verschiedenen Pflanzengeweben
erreicht werden. Zu geeigneten Pflanzen gehören die Brassica-Familie einschließlich von
napus, rappa, sp. carinata and juncea, Mais, Soja, Baumwolle, Sonnenblume,
Palme, Kokosnuss, Saflor, Erdnuss, Senfarten, einschließlich von
Sinapis alba, und Flachs. Zu geeigneten Geweben für eine Transformation
unter Einsatz dieser Vektoren gehören Protoplasten, Zellen, Kallusgewebe,
Blattscheiben, Pollen, Meristeme etc. Zu geeigneten Transformationsverfahren
gehören
die Agrobacterium-vermittelte Transformation, die Biolistik, eine
Mikroinjektion, eine Elektroporation, eine Polyethylenglycol-vermittelte
Protoplastentransformation, eine Liposomen-vermittelte Transformation, eine Silikonfaser-vermittelte
Transformation (US-Patent Nr. 5 464 765) etc. (Gene Transfer to
Plants (1995), Potrykus, I. und Spangenberg, G., Hrsg., Springer-Verlag
Berlin-Heidelberg-New York, „Transgenic
Plants, A Production System for Industrial and Pharmaceutical Proteins" (1996), Owen, M.R.L.
und Pen, J., Hrsg., John Wiley & Sons Ltd.,
England, und „Methods
in Plant Molecular Biology – a
laboratory course manual" (1995),
Maliga, P., Klessig, D.F., Cashmore, A. R., Gruissem, W. und Varner,
J.E., Hrsg., Cold Spring Laboratory Press, New York).
-
Transformationverfahren
für die
jeweiligen Ackerpflanzen wurden etabliert (Gene Transfer to Plants (1995),
Potrykus, I. und Spangenberg, G., Hrsg., Springer-Verlag Berlin-Heidelberg-New York, „Transgenic Plants,
A Production System for Industrial and Pharmaceutical Proteins" (1996), Owen, M.R.L.
und Pen, J., Hrsg., John Wiley & Sons
Ltd., England, und „Methods
in Plant Molecular Biology – a
laboratory course manual" (1995),
Maliga, P., Klessig, D.F., Cashmore, A. R., Gruissem, W. und Varner,
J.E., Hrsg., Cold Spring Laboratory Press, New York).
-
Brassica
napus kann transformiert werden, wie es zum Beispiel im US-Patent
Nr. 5 188 958 und im US-Patent Nr. 5 463 174 beschrieben wurde.
Andere Brassica-Arten, wie rappa, carinata und juncea, sowie Sinapis
alba können
transformiert werden, wie es von Moloney et al. beschrieben wurde
(1989, Plant Cell Reports 8, 238–242). Soja kann mittels mehrerer
berichteter Verfahren transformiert werden; siehe US-Patent Nr. 5
015 580, US-Patent Nr. 5 015 944, US-Patent Nr. 5 024 944, US-Patent
Nr. 5 322 783, US-Patent Nr. 5 416 011 und US-Patent Nr. 5 169 770.
Mehrere Transformationsverfahren wurden für die Erzeugung transgener Maispflanzen
berichtet, einschließlich
einer Pollentransformation (US-Patent Nr. 5 629 183), einer Silikonfaser-vermittelten
Transformation (US-Patent Nr. 5 464 765), einer Elektroporation
von Protoplasten (US-Patent Nr. 5 231 019, US-Patent Nr. 5 472 869,
US-Patent Nr. 5
384 253), einer Gene Gun (US-Patent Nr. 5 538 877, US-Patent Nr.
5 538 880) und einer Agrobacterium-vermittelten Transformation (
EP 0 604 662 A1 ;
WO 94/00977). Das Agrobacterium-vermittelte Verfahren wird besonders
bevorzugt, da einzelne Integrationsereignisse der Transgenkonstrukte
unter Einsatz dieses Verfahrens leichter erhalten werden, was die
sich anschließende
Pflanzenzüchtung
stark erleichtert. Baumwolle kann über einen Partikelbeschuss
transformiert werden (US-Patent Nr. 5 004 863, US-Patent Nr. 5 159
135). Die Sonnenblume kann unter Einsatz einer Kombination aus einem
Partikelbeschuss und einer Infektion mit Agrobacterium transformiert
werden (
EP 0 486 233
A2 , US-Patent Nr. 5 030 572). Flachs kann entweder über ein
Partikelbeschuss oder eine Agrobacterium-vermittelte Transformation
transformiert werden. Zu Recombinase-Technologien, die für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung nützlich
sind, gehören
die cre/lox, FLP/FRT- und Gin-Systeme. Verfahren, durch die diese Technologien
für den
hier beschriebenen Zweck eingesetzt werden können, werden zum Beispiel beschrieben im
US-Patent Nr. 5
527 695, bei Dale und Ow, 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 10558–10562,
Sauer, 1993, Methods in Enzymology 225, 890–900 und Medberry et al., 1995,
Nucleic Acids Res. 23, 485–490.
US 5 723 764 beschreibt
ein Verfahren zur Steuerung der Expression von Pflanzengenen unter
Einsatz von cre/lox.
-
Zu
selektierbaren Markergenen gehören
das Neomycinphosphotransferase-Gen, nptII (US-Patent Nr. 5 034 322,
US-Patent Nr. 5 530 196), das Hygromycinresistenz-Gen (US-Patent
Nr. 5 668 298) und das bar-Gen, das für die Resistenz gegen Phosphinothricin
codiert (US-Patent
Nr. 5 276 268).
EP
0 530 129 A1 beschreibt ein positives Selektionssystem,
das es den transformierten Pflanzen ermöglicht, die nicht-transformierten
Linien zu überwachsen,
indem sie ein Transgen exprimieren, das für ein Enzym codiert, das ein
inaktive, dem Wachstumsmedium zugesetzte Verbindung aktiviert. Zu
nützlichen
screenbaren Markergenen gehören
das Gen der β-Glucuronidase
(Jefferson et al., 1987, EMBO J. 6, 3901–3907, US-Patent Nr. 5 268
463) und das Gen des nativen oder modifizierten grünfluoreszierenden
Proteins (Cubitt et al., 1995, Trends Biochem Sci. 20, 448–455, Pang
et al., 1996, Plant Physiol. 112, 893–900). Einige dieser Marker
haben den weiteren Vorteil, dass sie ein Merkmal wie eine Herbizidresistenz
in die interessierende Pflanze einführen, wodurch auf der Einsatzseite
ein zusätzlicher
ackerbaulicher Nutzen bereitgestellt wird.
-
Nach
der Transformation mittels einer beliebigen der oben beschriebenen
Methoden können
die folgenden Verfahren eingesetzt werden, um eine transformierte
Pflanze zu erhalten, die das erfindungsgemäße Transgen exprimiert: wähle die
Pflanzenzellen aus, die auf einem selektiven Medium transformiert
worden sind; vermehre die Pflanzenzellen, die transformiert worden
sind, um differenzierte Pflanzen zu erzeugen; und selektiere transformierte
Pflanzen, die das Transgen so exprimieren, dass die Menge des gewünschten
Polypeptids im gewünschten
Gewebe und der gewünschten
Lokalisation in der Zelle erhalten wird.
-
Die
Beispiele demonstrieren die Synthese neuer gentechnologisch konstruierter
Enzyme für
die effiziente Erzeugung von Polyhydroxyalkanoat-Biopolymeren in
transgenen Organismen. Bei einem Beispiel wurden die durch das
phbA- und das phbB-Gen codierten Thiolase- und Reduktase-Aktivitäten über die
Konstruktion einer Genfusion in einem einzigen Enzym kombiniert.
Der Einsatz eines derartigen hybriden Enzyms und seines entsprechenden
Gens ist vorteilhaft: das Kombinieren von zwei Enzymaktivitäten in einer
einzigen transkriptionellen Einheit reduziert die Zahl der Gene,
die in transgenen Organismen exprimiert werden müssen, und die enge Nachbarschaft
von zwei Enzymaktivitäten,
die aufeinanderfolgende Schritte in einem Metabolismusweg katalysieren,
auf dem Fusionsenzym ermöglicht
den direkten Transfer des Reaktionsprodukts von der ersten katalytischen
Domäne
zur zweiten Domäne.
Diese Genfusionen können
in transgenen Systemen aus Mikroorganismen oder Kulturpflanzen zur
PHA-Erzeugung eingesetzt werden. Die Fusionen können im Cytosol oder in subzellulären Organellen
höherer
Pflanzen exprimiert werden, wie in den Samen einer Ölpflanze (Brassica,
Sonnenblume, Soja, Mais, Saflor, Flachs, Palme oder Kokosnuss),
in stärkeakkumulierenden
Pflanzen (Kartoffel, Tapioka, Maniok), in Faserpflanzen (Baumwolle,
Hanf) oder dem grünen
Gewebe von Tabak, Luzerne, Rutenhirse oder anderen Futterpflanzen.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele besser verstanden werden, in denen die folgenden generellen
Methoden und Materialien eingesetzt werden:
Die Manipulationen
der DNA wurden mit Plasmid-DNA und chromosomaler DNA durchgeführt, die
mit dem Qiagen-Kit für
die Plasmidpräparation
oder dem Qiagen-Kit für
die Präparation
chromosomaler DNA entsprechend den Empfehlungen des Herstellers
gereinigt wurden. Die DNA wurde mit Restriktionsenzymen entsprechend
den Empfehlungen des Herstellers (New England Biolabs, Beverly,
Massachusetts) verdaut. Die DNA-Fragmente wurden aus 0,7%igen Agarose-Tris/Acetat/EDTA-Gelen
mittels eins Qiagen-Kits isoliert. Oligonucleotide wurden von Biosynthesis
oder Genesys bezogen. Die DNA-Sequenzen wurden durch automatisches
Sequenzieren mit Hilfe einer Sequenzierapparatur ABI 373A von Perkin-Elmer bestimmt. Die
DNA wurde über
die Polymerase-Kettenreaktion in einem Volumen von 50 Mikrolitern
mit Hilfe eines PCR-Mix von Gibco-BRL (Gaithersburg, Maryland) und
einer Ericomp-Apparatur zur DNA-Amplifizierung amplifiziert.
-
Die
E.-coli-Stämme
ließ man
in Luria-Bertani-Medium oder in 2xYT-Medium (Sambrook et al., 1992, in
Molecular Cloning, a laboratory manual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York) bei 37°C, 30°C oder 16°C wachsen.
-
Das
akkumulierte PHB wurde mittels einer gaschromatographischen (GC)
Analyse untersucht, die mit der lyophilisierten Zellmasse durchgeführt wurde.
Ungefähr
20 mg der lyophilisierten Zellmasse wurden einer gleichzeitigen
dreistündigen
Extraktion und Butanolyse bei 110°C
in 2 mL einer Mischung unterzogen, die (in Volumeneinheiten) 90%
1-Butanol und 10% konzentrierte Salzsäure enthielt, wobei 2 mg/mL
Benzoesäure
als interner Standard zugesetzt wurden. Die wasserlöslichen
Bestandteile der resultierenden Mischung wurden durch Extraktion
mit 3 mL Wasser entfernt. Die organische Phase (1 μL in einem
Splitverhältnis
von 1:50 und einer Gesamtfließgeschwindigkeit
von 2 mL/min) wurde auf einem HP-5890-GC mit FID-Detektor (Hewlett-Packard
Co., Palo Alto, Kalifornien) unter Verwendung einer SPB-1-Kapillar-GC-Säule aus
verschmolzenem Siliciumdioxid (30 m, Innendurchmesser 0,32 mm, Film
von 0,25 μm;
Supelco; Bellefonte, Pennsylvania) mit dem folgenden Temperaturprofil
analysiert: 80°C,
2 min; mit 10°C
pro min auf 250°C;
250°C, 2
min. Butylbenzoat wurde als interner Standard eingesetzt. Die Molekulargewichte
der isolierten Polymere wurden mittels GPC unter Verwendung einer
Styragel-HT6E-Säule
von Waters (Millipore Corp., Waters Chromatography Division, Milford,
Massachusetts), die mit Polystyrolproben enger Polydispersität kalibriert
worden war, bestimmt. Die Proben wurden in einer Konzentration von
1 mg/mL in Chloroform gelöst,
Proben von 50 μL
wurden injiziert und mit 1 mL/min eluiert. Der Nachweis erfolgte
mittels eines Differenzialrefraktometers.
-
Die
Proteinproben wurden durch Inkubation in einem Bad mit siedendem
Wasser (3 Minuten) in Gegenwart von 2-Mercaptoethanol und Natriumdodecylsulfat
denaturiert und anschließend
auf 10%igen, 15%igen oder 10–20%igen
Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelen (SDS-PAGE) aufgetrennt. Nach dem Transfer
der Proteine auf Nitrocellulosemembranen auf einem Träger (Gibco-BRL,
Gaithersburg, Maryland) wurden die 3-Ketoacyl-CoA-Thiolase, die
Acetoacetyl-CoA-Reduktase und die PHB-Polymerase mittels polyklonaler
Antikörper,
die in Kaninchen gegen diese Enzyme gewonnen wurden, und Meerrettichperoxidase-markierter
sekundärer
Antikörper,
gefolgt von einem Chemilumineszenznachweis (USB/Amersham), detektiert.
-
Die
Aktivitäten
der β-Ketothiolase
und der NADP-spezifischen Acetoacetyl-CoA-Reduktase wurden wie von Nishimura et
al. (1978, Arch. Microbiol. 116, 21–24) bzw. Saito et al. (1977,
Arch. Microbiol. 114, 211–217)
beschrieben gemessen. Die Aktivität der Acetoacetyl-CoA-Thiolase wird
als Abbau eines Mg2+-Acetoacetyl-CoA-Komplexes über das
Verfolgen der Abnahme der Extinktion bei 304 nm nach Zugabe von
zellfreiem Extrakt mittels eines Spektralphotometers von Hewlett-Packard
gemessen. Die Aktivität
der Acetoacetyl-CoA-Reduktase
wird über
das Verfolgen der Umwandlung von NADPH in NADP bei 340 nm mittels
eines Spektralphotometers von Hewlett-Packard gemessen.
-
Beispiel 1: Konstruktion
eines Thiolase-Reduktase-Fusionsproteins (Thredase)
-
Das
Plasmid pTrcAB11 wurde mittels der folgenden Techniken im Wesentlichen
so konstruiert, wie es in der 2 veranschaulicht
ist. Das phbA-Gen aus A. eutrophus wurde aus dem Plasmid pAeT413,
einem Derivat des Plasmids pAeT41 (Peoples, O.P. und Sinskey, A.J.,
1989, J. Biol. Chem. 264, 15298–15303), durch
Thermal Cycling (30 Zyklen von 40 s bei 94°C, 40 s bei 65°C und 2 min
bei 72°C,
gefolgt von einem abschließenden
Verlängerungsschritt
bei 72°C
für 7 min)
mit den folgenden Primern amplifiziert. Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
von phbA aus A. eutrophus sind in SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2
gezeigt.
- A1FKpn
(GGGGTACCAGGAGGTTTTTATGACTGACGTTGTCATCGTATCC)
(SEQ ID NO: 3)
- A1F-Bam
(CGCGGATCCTTTGCGCTCGACTGCCAGCGCCACGCCC) (SEQ ID
NO: 4)
A1F-Kpn enthält
die Ribosomenbindungsstelle und die Stelle für den Translationsstart; A1F-Bam schließt nicht das
Stopcodon für
die Translation ein. Das phbB-Gen von A. eutrophus wurde von einem
Derivat des Plasmids pAeT41 (Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., 1989,
J. Biol. Chem. 264, 15298–15303)
durch Thermal Cycling (30 Zyklen von 40 s bei 94°C, 40 s bei 45°C und 2 min
bei 72°C,
gefolgt von einem abschließenden
Verlängerungsschritt
bei 72°C
für 7 min)
mit den folgenden Primern amplifiziert. Die DNA-Sequenz und die
Aminosäuresequenz
von phbB aus A. eutrophus sind in SEQ ID NO: 5 und SEQ ID NO: 6
gezeigt. - B1L-Bam
(CGCGGATCCATGACTCAGCGCATTGCGTATGTGACC)
(SEQ ID NO: 7)
- B1L-Xba
(GCTCTAGATCAGCCCATATGCAGGCCGCCGTTGAGCG) (SEQ ID
NO: 8)
-
B1L-Bam
enthält
ein Initiationscodon ATG neben der BamH1-Stelle, aber keine Signale
für die
Initiation der Translation; B1L-Xba enthält das Stopcodon TGA für die Translation.
Das amplifizierte phbA-Gen wurde dann mit Kpn1 und BamH1 verdaut,
und das amplifizierte phbB-Gen
wurde mit BamH1 und XbaI verdaut. Nach dem Verdau wurde das phbA-Gen
in pTrcN kloniert, das zur Erzeugung von pTrcAF mit Kpn1 und BamH1 verdaut
worden war, und das phbB-Gen wurde zur Erzeugung von pTrcBL in das
BamH1/XbaI-verdaute pTrcN kloniert.
-
Nach
der Bestätigung
der DNA-Sequenz des Inserts wurde phbB als BamH1/XbaI-Fragment aus pTrcBL
in BamH1/XbaI-verdautes pTrcAF kloniert, was zum Plasmid pTrcAB11
führte.
Das resultierende hybride Gen codiert für eine Thiolase-Glycin-Serin-Reduktase-Fusion. Die
DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
der AB11-Fusion sind in SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10 gezeigt.
-
Das
Einfügen
der BamH1-Stelle zwischen phbA and phbB führt zu einem Glycin-Serin-Linker, der das Thiolase-
und das Reduktase-Enzym verbindet, und der anschließend zur
Veränderung
der Länge
und/oder der Sequenz der Linkerregion modifiziert werden konnte.
Verschiedene derartige Derivate von pTrcAB11 wurden wie folgt konstruiert:
pTrcAB11 wurde mit BamH1 verdaut, und das linearisierte Fragment
wurde gereinigt und mit der alkalischen Phosphatase aus der Garnele
dephosphoryliert.
-
Es
wurden Oligonucleotide für
die Insertion der folgenden DNA-Fragmente in die BamH1-Stelle konstruiert.
Die durch sie codierte Aminosäuresequenz
wird angegeben:
- L5A 5' GATCTACCG
3' (SEQ ID NO: 11)
- L5B 3' ATGGCCTAG
5' (SEQ ID NO: 12)
- G S T G S (SEQ ID NO: 13)
-
Die
Oligonucleotide L5A und L5B (500 pmol) wurden mittels der T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und hybridisiert (133 pmol eines jeden Primers) und
in das linearisierte pTrcAB11 ligiert. Die Ligationsmischung wurde
in E. coli MBX240 elektroporiert, und Plasmide mit dem zwischen
dem Thiolase- und dem Reduktase-Gen eingefügten Linker wurden über einen
Verdau mit dem Restriktionsenzym BsaWI identifiziert.
-
Die
Nützlichkeit
der Fusionskonstrukte wurde über
ihr Transformieren in E. coli MBX240 und das Überprüfen der Integrität der Fusion
auf der Polypeptidebene durch Immunblotting, auf der Proteinebene
durch Enzymtests und hinsichtlich der Erzeugung von PHB untersucht.
MBX240 wurde aus E.-coli-XL1-blue über die Integration des phaC-Gens
von A. eutrophus gewonnen (Peoples, O.P. und Sinskey, A.J., 1989,
J. Biol. Chem. 264, 15298–15303).
Ein alternativer Ansatz zur Gewinnung des Stammes mit der Integration
wäre gewesen, die
PHB-Synthase durch
eine kompatibles Plasmid zu exprimieren.
-
Rekombinante
Stämme,
die das passende Fusionsplasmid enthielten, ließ man über Nacht in 2xYT/1% Glucose/100 μg/ml Ampicillin
bei 30°C
wachsen. Die gewachsene Kultur wurde 1:100 mit 50 mL frischem 2xYT/1%
Glucose/100 μg/ml
Ampicillin verdünnt
und bei 30°C
inkubier. Es wurden zwei identische Kulturen angeimpft, von denen
die eine mit IPTG induziert wurde und die andere nicht. Sobald die
Kultur einen OD600-Wert von 0,6 erreichte,
wurden Proben mit einer Endkonzentration von 1 mM IPTG induziert.
Die Zellen wurden 24 Stunden nach der Induktion durch Aufteilen
in zwei Proben von 50 mL und 10-minütige Zentrifugation bei 3000 × g geerntet.
Proben mit ganzen Zellen wurden für die Analyse des PHB-Gehalts
aufgehoben. Die zweite Gruppe von Pellets wurde in 0,75 mL Lysierpuffer
(50 mM Tris, 1 mM EDTA, 20% Glycerol, pH 8,2) resuspendiert und
sonifiziert (50% Ausgangsleistung, 2 min bei 50%). Der rohe Extrakt
wurde dann zentrifugiert (10 min, 3000 × g, 4°C), und der Überstand und das Pellet wurden
auf 10%igen SDS-PAGE-Gelen aufgetrennt und über eine Coomassie-Färbung und mittels Immunblotting
analysiert. Immunblots wurden mit einem Kaninchen-Antikörper gegen
die A.-eutrophus-Thiolase und einem Kaninchen-Antikörper gegen
die A.-eutrophus-Reduktase
analysiert. Beide Antikörper
reagierten mit einem Protein von Mr = 62 kDa, das im Kontrollstamm,
MBX240 mit lediglich dem Vektor pTrcN, nicht vorkam. Es wurde keine
Kreuzreaktivität
des Anti-Thiolase-Antikörpers
mit einem Polypeptid von Mr = 42 kDa oder des Reduktase-Antikörpers mit
einem Polypeptid von Mr = 26 kDa beobachtet. Das lösliche Protein
wurde dann auf Thiolase- und Reduktase-Aktivität untersucht.
-
Die
Ergebnisse dieser Analysen sind in der Tabelle 1 für pTrcAB11
und fünf
Derivate mit modifizierten Linkern gezeigt. Tabelle
1: Aktivitäten
der Fusionsenzyme
- a in
pTrcN eingefügtes
Konstrukt, L5-n bezeichnet eine Fusion von AB11 mit einem aus der
L5-Oligonucleotidgruppe
gewonnenen Linker;
- b die Kultur wurde bei OD600 24
Stunden mit 1 mM IPTG induziert (+) oder nicht induziert (–);
- c Thiolase- und Reduktase-Aktivität in U/mg
roher Proteinextrakt;
- d akkumuliertes PHB als prozentualer
Anteil des Trockengewichts der Zellen
-
Die
in der Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse machen deutlich, dass diese
Thiolase-Reduktase-Fusionen beide
Enzymaktivitäten
besitzen und zur Bildung hoher PHB-Gehalte führen.
-
Die
durch pTrcAB11 codierte Fusion wurde partiell gereinigt. Eine Kultur
von E.-coli-Zellen
des Stammes MBX240 (XL1-Blue::phbC150) [pTrcAB11], die bei 16°C 33 Stunden
gewachsen war (5,5 g), wurde in 11 mL Lysierpuffer (50 mM Tris,
1 mM EDTA, 0,05% (Gew./Vol.) Hecameg, 20% Glycerol, pH 8,0) resuspendiert und
sonifiziert (Leistungsabgabe 50%, 2 min bei 50%). Der rohe Extrakt
wurde dann zentrifugiert (10 min, 3000 × g, 4°C), und der Überstand wurde auf eine voräquilibrierte
Toyopearl-DEAE-650S-Säule
(Rohm & Haas, Pennsylvania)
(16,5 × 3,0
cm) in 50 mM NaCl aufgetragen. Das nicht gebundene Protein wurde
mit 50 mM NaCl (300 mL) von der Säule gewaschen, und danach wurde
das gebundene Protein mit einem NaCl-Gradienten von 50–500 mM
(400 mL Gesamtvolumen) eluiert. Fraktionen, die sowohl Thiolase-
als auch Reduktase-Aktivität
(eluiert bei 250 mM NaCl) enthielten, wurden gepoolt und auf einer
50 000-MW-Spinsäule
(Amicon) konzentriert/entsalzt. Die aktive Proteinprobe wurde weiter über eine
BLUE-SEPHAROSETM-CL6B-Säule (Pharmacia Biotech AB,
Schweden) (10,5 cm × 2,6
cm) unter Verwendung des gleichen Puffers wie für die DEAE-Säule, aber
mit anderen NaCl-Konzentrationen, gereinigt. Das nicht gebundene
Protein wurde mit 250 mM NaCl (200 mL) von der Säule gewaschen, und das verbliebene
Protein wurde in zwei Schritten mit 750 mM NaCl und 2 M NaCl eluiert.
Zwei Drittel der Thiolase- und Reduktase-Aktivitäten wurden im Schritt mit 750 mM
NaCl gewonnen, und der Rest eluierte im Schritt mit 2 M NaCl. Die
Fraktionen, die sowohl Thiolase- als auch Reduktase-Aktivität enthielten,
wurden wieder gepoolt und über
eine 50 000-MW-Spinsäule
konzentriert/entsalzt. Die Präparation
des Fusionsproteins wurde mittels SDS-PAGE analysiert, und die Proteine
wurden entweder durch Färben
mit Coomassie-Blue oder durch Western-Blot-Analyse unter Einsatz
von Antikörpern
gegen die β-Ketothiolase
und die Acetoacetyl-CoA-Reduktase nachgewiesen. Fraktionen, die
sowohl β-Ketothiolase-
als auch Acetoacetyl-CoA-Reduktase-Aktivität enthielten, führten zu
nur einer Proteinbande mit einem apparenten Molekulargewicht von
60 kDa, die mit beiden Antikörpern
reagierte, was bestätigte,
dass beide Enzymaktivitäten
auf nur einer Polypeptidkette vorhanden waren, die durch ein einziges
Gen codiert wurde.
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Beispiel 2: Konstruktion
eines Reduktase-Thiolase-Fusionsproteins
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Es
wurde ein hybrides Gen, das ein Reduktase-Glycin-Serin-Thiolase-Enzym
exprimiert, aus PCR-Produkten, die das Reduktase- und das Thiolase-Gen
enthielten konstruiert. Die folgenden Primer
- B1F-Kpn
(GGGGTACCAGGAGGTTTTTATGACTCAGCGCATTGCGTATGTGACC)
(SEQ ID NO: 14)
- B1F-BamH1
(CGCGGATCCGCCCATATGCAGGCCGCCGTTGAGCG) (SEQ ID
NO: 15)
- A1L-BamH1
(CGCGGATCCATGACTGACGTTGTCATCGTATCC) (SEQ ID NO:
16)
- A1L-XbaI
(GCTCTAGATTATTTGCGCTCGACTGCCAGCGCCACGCCC) (SEQ
ID NO: 17)
wurden für
die Amplifizierung (30 Zyklen von 40 s bei 94°C, 40 s bei 65°C und 2 min
bei 72°C,
gefolgt von einem abschließenden
Verlängerungsschritt
bei 72°C
für 7 min)
dieser Gene so eingesetzt, dass dem Reduktase-Gen eine Ribosomenbindungsstelle
vorangeht und es kein Stopcodon enthält. Das Stopcodon der Fusion wird
vom Thiolase-Gen bereitgestellt.
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Das
amplifizierte phbB-Gen wurde mit Kpn1 und BamH1 verdaut und dann
zur Erzeugung von pTrcBF in die KpnI-BamH1-Stelle von pTrcN kloniert.
Das amplifizierte phbA-Gen
wurde mit BamH1 und XbaI verdaut und in die BamH1-XbaI-Stelle von
pTrcN kloniert, wodurch das Plasmid pTreAL erhalten wurde. Das phbB-Gen von
pTrcBF wurde mit BamH1-Kpn1
verdaut, und das Fragment wurde in die BamH1-Kpn1-Stelle von pTrcAL eingefügt, wodurch
das Plasmid pTrcBA erhalten wurde, was letztlich zu einem Fusionsgen
führte,
das für
Reduktase-Glycin-Serin-Thiolase in einem Polypeptid codierte. Die
DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz der
B1A1-Fusion sind in SEQ ID NO: 18 und SEQ ID NO: 19 gezeigt.
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Beispiel 3: Konstruktion
von PHA-Synthase-ACP::CoA-Transferase-Fusionen
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Das
phaC1-Gen, das für
die PHA-Synthase 1 von P. oleovorans codiert (Huisman et al., 1991,
J. Biol. Chem. 266, 2191–2198)
(C3), kann über
die Polymerase-Kettenreaktion mittels der folgenden Primer amplifiziert
werden. Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz des phbC1-Gens von
P. oleovorans sind in SEQ ID NO: 20 und SEQ ID NO: 21 gezeigt.
- C3
up I
5' g-GAATTC-aggaggtttt-ATGAGTAACAAGAACAACGATGAGC
3' (SEQ ID NO: 22)
- C3 up II
5' CG-GGATCC-acgctcgtgaacgtaggtgccc
3' (SEQ ID NO: 23)
- C3 dw I
5' CG-GGATCC-AGTAACAAGAACAACGATGAGC
3' (SEQ ID NO: 24)
- C3 dw II
5' GC-TCTAGA-AGCTT-TCAACGCTCGTGAACGTAGGTGCCC
3' (SEQ ID NO: 25)
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Das
phaG-Gen, das für
die Acyl-ACP::CoA-Transferase von P. putida codiert (G3), kann über die
Polymerase-Kettenreaktion mittels der folgenden Primer amplifiziert
werden. Die DNA-Sequenz
und die Aminosäuresequenz
des phaG-Gens von P. putida sind in SEQ ID NO: 26 und SEQ ID NO:
27 gezeigt.
- G3 dw I
5' CG-GGATCC-AGGCCAGAAATCGCTGTACTTG 3' (SEQ ID NO: 28)
- G3 dw II
5' GC-TCTAGA-AGCTT-TCAGATGGCAAATGCATGCTGCCCC
3' (SEQ ID NO: 29)
- G3 up I
5' G-GAATTC-AGGAGGTTTT-ATGAGGCCAGAAATCGCTGTACTTG
3' (SEQ ID NO: 30)
- G3 up II
5' CG-GGATCC-GATGGCAAATGCATGCTGCCCC
3' (SEQ ID NO: 31)
Fusionen
von C3 und G3 werden anschließend
durch das Klonieren entweder der PCR-Produkte C3 up und G3 dw oder der PCR-Produkte
G3 up und C3 dw als EcoRI-BamH1- und BamH1-HindIII-Fragmente in
pTrcN erzeugt. Die resultierenden Plasmide codieren entweder für ein Synthase-Transferase-Fusionsprotein
(C3G3) oder ein Transferase-Synthase-Fusionsprotein (G3C3). Die DNA-Sequenz
und die Aminosäuresequenz
von C3G3 sind in SEQ ID NO: 32 und SEQ ID NO: 33 gezeigt, und die
DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz des
G3C3-Gens sind in SEQ ID NO: 34 und SEQ ID NO: 35 gezeigt.
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Beispiel 4: Konstruktion
von PHA-Synthase-Hydratase-Fusionen
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Das
phaG-Gen, das für
eine PHB-Synthasefusion von Z. ramigera (C5) codiert, wurde über die
Polymerase-Kettenreaktion mittels der folgenden Primer amplifiziert.
Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
des phbC-Gens von Z. ramigera sind in SEQ ID NO: 36 und SEQ ID NO:
37 gezeigt.
- C5 up I
5' G-GAGCTC-AGGAGGTTTT-ATGAGTAACAAGAACAACGATGAGC
3' (SEQ ID NO: 38)
- C5 up II
5' CG-GGATCC-GCCCTTGGCTTTGACGTAACGG
3' (SEQ ID NO: 39)
- C5 dw I
5' CG-GGATCC-AGTAACAAGAACAACGATGAGC
3' (SEQ ID NO: 40)
- C5 dw II
5' GC-TCTAGA-AGCTT-TCAGCCCTTGGCTTTGACGTAACGG
3' (SEQ ID NO: 41)
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Das
phaJ-Gen, das für
die (R)-spezifische Enoyl-CoA-Transferase von A. caviae (J12) codiert,
kann über
die Polymerase-Kettenreaktion mittels der folgenden Primer amplifiziert
werden. Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz des phbJ-Gens von
A. caviae sind in SEQ ID NO: 42 und SEQ ID NO: 43 gezeigt.
- J12
dw I
5- CG-GGATCC-AGCGCACAATCCCTGGAAGTAG 3' (SEQ ID NO: 44)
- J12 dw II
5' GC-TCTAGA-AGCTT-TTAAGGCAGCTTGACCACGGCTTCC
3' (SEQ ID NO: 45)
- J12 up I
5' AG-GAGCTC-AGGAGGTTTT-ATGAGCGCACAATCCCTGGAAGTAG
3' (SEQ ID NO: 46)
- J12 up II
5' CG-GGATCC-AGGCAGCTTGACCACGGCTTCC
3' (SEQ ID NO: 47)
Fusionen
von C5 und J12 werden anschließend
durch das Klonieren entweder der PCR-Produkte C5 up und J12 dw oder der PCR-Produkte
J12 up und C5 dw als EcoR1-BamH1- und BamH1-HindIII-Fragmente in
pTrcN erzeugt. Die resultierenden Plasmide codieren entweder für ein Synthase-Hydratase-
(C5J12) oder Hydratase-Synthase-Fusionsenzym (J12C5). Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
von C5J12 RE sind in SEQ ID NO: 48 und SEQ ID NO: 49 gezeigt, und
die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
des J12C5-Gens sind in SEQ ID NO: 50 und SEQ ID NO: 51 gezeigt.
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Beispiel 5: Konstruktion
von Thiolase-Reduktase Fusionen mit breitem Substratbereich
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Das
bktB-Gen, das für
die Thiolase II von R. eutropha codiert (Slater et al., J. Bacteriol.
(1998) 180, 1979–1987)
(A1-II), kann über
die Polymerase-Kettenreaktion mittels der folgenden Primer amplifiziert
werden. Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz des bktB-Gens von
R. eutropha sind in SEQ ID NO: 52 und SEQ ID NO: 53 gezeigt.
- A1-II
up I
5' G-GAATTC-AGGAGGTTTT-ATGACGCGTGAAGTGGTAGTGGTAAG
3' (SEQ ID NO: 54)
- A1-II up II
5' CG-GGATCC-GATACGCTCGAAGATGGCGGC
3' (SEQ ID NO: 55)
- A1-II dw I
5' CG-GGATCC-ACGCGTGAAGTGGTAGTGGTAAG
3' (SEQ ID NO: 56)
- A1-II dw II
5' GC-TCTAGA-AGCTT-TCAGATACGCTCGAAGATGGCGGC
3' (SEQ ID NO: 57)
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Das
phaB-Gen, das für
die Acyl-CoA-Reduktase von R. eutropha (B1) codiert, wird über die
Polymerase-Kettenreaktion mittels der im Beispiel 1 beschriebenen
Primer amplifiziert. Fusionen von A1-II und B1 werden anschließend durch
das Klonieren entweder der PCR-Produkte
A1-II up und B1 dw oder der PCR-Produkte B1 up und A1-II dw als
EcoR1-BamH1- und
BamH1-HindIII-Fragmente in pTrcN erzeugt. Die resultierenden Plasmide
codieren entweder für
ein Thiolase-Reduktase- (A1-IIB1) oder ein Reduktase-Thiolase-Fusionsenzym
(B1A1-II)). Die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz von A1-IIB1 sind
in SEQ ID NO: 58 und SEQ ID NO: 59 gezeigt, und die DNA-Sequenz
und die Aminosäuresequenz
des B1A1-II-Gens
sind in SEQ ID NO: 60 und SEQ ID NO: 61 gezeigt.
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Modifikationen
und Variationen der vorliegenden Erfindung werden für Fachleute
auf diesem Gebiet im Hinblick auf die obige detaillierte Beschreibung
offensichtlich sein.
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