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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm, wenn Abwasser unter Verwendung von Belebtschlamm in
Kläranlagen
aufbereitet wird, wobei durch Behandlung des Abwasserschlamms oder
Mischschlamms aus Abwasserschlamm und Schlamm aus Vorklärbecken
unter anaerober Bedingung Phosphat, welches im Abwasserschlamm enthalten
ist, in Lösung
geht, und das Phosphat in der Lösung
rückgewonnen
wird. Die Erfindung betrifft ferner Systeme zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm.
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2. Beschreibung des Standes
Technik
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Um
die Wasserverschmutzung in Flüssen,
Seen und umschlossenen Meeresküstengebieten
zu kontrollieren, wurden an vielen Stellen Kläranlagen zur Aufbereitung des
industriellen und städtischen
Abwassers gebaut.
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9 zeigt
ein Beispiel für
ein System zur Aufbereitung von Abwasser und Schlamm, das herkömmlicherweise
in solchen Kläranlagen
angewandt wird.
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Zuerst
wird das Abwasser, das von einer Kläranlage aufgenommen wird, in
einem Sandabscheiderbecken von Sand, grobem Abfall usw. befreit.
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Danach
setzen sich suspendierte Schwebstoffe in einem Primärabscheider
ab, und eine überstehende Flüssigkeit
wird erhalten. Die überstehende
Flüssigkeit
wird in einem biologischen Reaktionsbehälter unter aerober Bedingung
und Verwendung von Belebtschlamm behandelt. Organische Substanzen
in der überstehenden
Flüssigkeit
werden dadurch in erster Linie entfernt.
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Danach
wird in einem sekundären
Abscheiderbecken das Belebtschlamm-Schwebstoffgemisch in Belebtschlamm
und aufbereitetes Wasser getrennt. Der Belebtschlamm wird einem
nachfolgenden Aufbereitungsverfahren zugeführt, und das separierte, aufbereitete
Wasser verlässt
die Anlage als Ausfluss.
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Der
separierte Belebtschlamm wird in Rücklaufschlamm und Abwasserschlamm
getrennt. Der Rücklaufschlamm
wird in den biologischen Reaktionsbehälter rückgeführt und wird wieder als Belebtschlamm
verwendet. Der Abwasserschlamm wird in einem Schlammaufbereitungssystem
behandelt.
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Der
Abwasserschlamm, der im Wasseraufbereitungssystem erzeugt wird,
und Schlamm aus dem Primärabscheiderbecken
(Rohschlamm), der sich im Primärabscheiderbecken
abgesetzt hat, werden einzeln oder als Mischung aus beiden im Schlammaufbereitungssystem
eingedickt, und die Trennung zwischen eingedicktem Schlamm und Flüssigkeit,
die durch die Eindickung abgetrennt wurde, wird erreicht. Die durch
die Eindickung separierte Flüssigkeit
wird dem Wasseraufbereitungssystem wieder zugeführt. Der abgetrennte, eingedickte
Schlamm wird einer Entwässerungsbehandlung
unterzogen und wird in die durch Entwässerung getrennte Flüssigkeit
und entwässerten
Schlamm getrennt. Die Flüssigkeit,
die durch die Entwässerung
separiert wurde, wird dem Wasseraufbereitungssystem über Seitenströme wieder
zugeführt.
Der separierte, entwässerte
Schlamm wird auf Deponien durch Verbrennung oder durch andere geeignete
Verfahren entsorgt.
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Bei
den herkömmlichen
Aufbereitungsverfahren, die zuvor beschrieben wurden, können jedoch
die folgenden Probleme auftreten. Dazu gehört, dass das aufbereitete Wasser
Substanzen, wie Phosphor und Stickstoff, enthält, die für die Eutrophierung verantwortlich
sind. Daher ist das aufbereitete Wasser ein beitragender Faktor
zum Massenauftreten roter Dinoflagellaten und Ähnlichem in Seen, umschlossenen
Meeresküstenbereichen
usw.
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Als
Gegenmaßnahme
gegen das zuvor Beschriebene kann vor dem aeroben, biologischen
Reaktionsbehälter
ein anaerober Behälter
vorgesehen sein. Dadurch sammelt der Belebtschlamm Phosphat (Orthophosphationen)
als Polyphosphat an, und die Phosphatkonzentration im Ausfluss wird
reduziert.
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Nachdem
der Belebtschlamm, der Polyphosphorsäure angesammelt hat, als Abwasserschlamm
in das Schlammaufbereitungssystem entnommen wird, kann das Phosphat
in Abhängigkeit
vom Eindickungsverfahren aus dem Abwasserschlamm freigesetzt werden,
das zu einer Zunahme der Phosphatkonzentration in der Flüssigkeit,
die bei der Eindickung abgetrennt wurde und in der Flüssigkeit,
die bei der Entwässerung
abgetrennt wurde, führt.
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Die
Flüssigkeit,
die bei der Eindickung abgetrennt wurde und die Flüssigkeit,
die bei der Entwässerung abgetrennt
wurde, mit gesteigerter Phosphatkonzentration werden als Seitenströme in das
Wasseraufbereitungssystem rückgeführt. Daher
werden reduzierende Auswirkungen hinsichtlich der Phosphorkonzentration im
Ausfluss geschmälert.
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Ein
anaerober Faulbehälter
kann nachfolgend zu einem Eindicker vorgesehen sein. In solchem
Fall, bei dem ein Faulschlamm, der im anaeroben Faulbehälter zersetzt
wurde, zu einer Entwässerungsvorrichtung transportiert
wird, finden Reaktionen zwischen dem Phosphor, Magnesiumion, Ammoniak
usw., die durch die anaeroben Zersetzung in Lösung gehen, statt, und Magnesiumammoniumphosphatkristalle,
d.h. Struvit, schlagen sich in Röhren
und Pumpen nieder. Mit Fortschreiten des Niederschlags können Störfälle, wie
Verstopfung der Schlammtransporteinrichtung auftreten.
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Um
die zuvor beschriebenen Nachteile zu überwinden, werden zurzeit Flockungsmittel,
wie Kalk, Aluminiumsulfat, Eisen(III)sulfat und Polyaluminiumchlorid,
in Schlammaufbereitungsverfahren verwendet. Wenn Flockungsmittel
verwendet werden, nimmt die Schlammmenge aufgrund der zugegebenen
Flockungsmittel zu. Somit nehmen die Ausgaben für die endgültige Entsorgung des Schlammes,
die mit der Abwasseraufbereitung verbunden sind, zu. Da die Produkte,
die sich aufgrund von Reaktionen zwischen dem Flockungsmittel und Phosphat
ausbilden, chemisch stabil sind, sind diese nicht als Düngemittel
wieder zu verwenden. Die Produkte sind letztlich im entwässerten
Schlamm enthalten. Wenn daher der entwässerte Schlamm als ein Rohmaterial für Zement
verwendet wird, was als eine abschließende Entsorgungstechnik von
Abwasserschlamm Aufsehen erregte, wird der Zement durch das Phosphat
verschlechtert. Daher ist es schwierig, solch eine abschließende Entsorgungstechnik
anzuwenden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein
System zur effizienten Rückgewinnung
von Phosphat aus Mischschlämmen
bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und ein System zur Rückgewinnung
von Phosphat in einer Form bereitzustellen, die effektiv als ein
Düngemittel
verwendet werden kann.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und ein System zur Rückgewinnung
von Phosphat bereitzustellen, bei dem die hoch effiziente Rückgewinnung
von Phosphat vereinfacht wird.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und ein System zur Rückgewinnung
von Phosphat bereitzustellen, bei dem die Verstopfung von Schlammtransportröhren vermieden
wird.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und ein System zur Rückgewinnung
von Phosphat bereitzustellen, bei dem Phosphat aus Schlamm mit hoher
Effizienz rückgewonnen
wird, um so verhindern, dass aufbereitetes Wasser die Umwelt beeinträchtigt.
Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm die Vorgänge, bei denen der Schlamm,
der einem Wasseraufbereitungssystem einer Kläranlage entnommen wird, unter
einer anaerober Bedingung aufbereitet wird, um Phosphat im Schlamm
in Lösung
bringen und bei dem Phosphat in der Lösung unter Verwendung eines
Keimkristallmaterials rückgewonnen
wird.
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Der
Schlamm beinhaltet beispielsweise Abwasserschlamm, der in dem Wasseraufbereitungssystem erzeugt
wird und Mischschlämme
aus Abwasserschlamm und Rohschlamm.
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Die
Aufbereitung unter anaerober Bedingung wird beispielsweise durch
Injektion von Schlamm in einen anaeroben Behälter und durch dessen Aufbewahrung
in dem anaeroben Behälter
für einen
vorgegebenen Zeitraum vollzogen. Bei der Aufbereitung unter anaerober
Bedingung wird Phosphat (Polyphosphat) in Abwasserschlamm (Schwebstoffe)
der Hydrolyse unterzogen und wird als Orthophosphat in der Schlammlösung freigesetzt.
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Das
in der Lösung
freigesetzte Phosphat wird unter Verwendung eines Keimkristallmaterials
beispielsweise als Hydroxyapatitkristalle auf dessen Oberfläche zurückgewonnen.
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Als
Keimkristallmaterial wird beispielsweise ein im Wesentlichen kreisförmiges Material
verwendet, das als eine Hauptkomponente ein Calciumsilicathydrat
enthält.
Das Calciumsilicathydrat kann wenigstens eins sein, das aus der
Gruppe, die aus Tobermorit, Xonotlit, Hillebrandit und Wollastonit
besteht, ausgewählt ist.
Zusätzlich
zu dem zuvor Genannten kann ein Keimkristallmaterial verwendet werden,
das in der japanischen Offenlegung des ungeprüften Patents mit der Nummer
9-308877 offenbart ist. Bei diesem Material wird ein Calciumsilicathydrat
auf eine Oberfläche
eines wabenförmigen
Kerns aufgebracht. Als ein Keimkristallmaterial kann auch ein im
Autoklaven behandelter, leichter Beton (engl.abgk. = ALC) verwendet
werden. Bei der Herstellung von ALC werden ein calciumhaltiges Material
und ein Kieselmaterial als Hauptmaterialien verwendet, und, nachdem
Wasser und ein Aufschäummittel
dazugegeben werden, wird eine Aushärtung im Autoklaven durchgeführt.
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Die
Aufbereitung unter anaerober Bedingung und die Rückgewinnung des Phosphats kann
separat oder im selben Behälter
durchgeführt
werden.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm den Vorgang des Zersetzens des Schlamms,
der unter einer anaeroben Bedingung aufbereitet wird, in einem anaeroben
Faulbehälter
und des Entwässerns
und Auftrennens des zersetzten Schlamms in entwässerten Schlamm und Flüssigkeit,
die durch die Entwässerung
abgetrennt wird.
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Nachdem
der Schlamm mit verringerter Phosphorkonzentration im anaeroben
Faulbehälter
aufbereitet wurde, wird die Entwässerung
durchgeführt,
um die Trennung zwischen entwässertem
Schlamm und Entwässerungsabwasser
zu erreichen. Da in diesem Zustand der Phosphorgehalt des zersetzten
Schlamms, der im anaerobe Faulbehälter aufbereitet wurde, vorbereitend
verringert wurde, selbst wenn Phosphat aus den Schwebstoffen des
zersetzten Schlamms freigesetzt wird, wird die Möglichkeit des Niederschlags
von Struvit in Röhren
und Pumpen signifikant reduziert.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des ersten und zweiten Aspekts der Erfindung das Verfahren zur Phosphatrückgewinnung,
das ein Keimkristallmaterial verwendet, einen Vorgang, bei dem die
Calciumionenkonzentration in der Lösung im Bereich von 80 bis
150 mg/l eingestellt wird.
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Falls
die Calciumionenkonzentration zur Einstellung der Calciumionen in
der aufzubereiteten Lösung weniger
als 80 mg/l beträgt,
ist die Calciumionenkonzentration unzureichend, was dazu führt, dass
die Effizienz der Phosphatrückgewinnung
abnimmt. Selbst wenn die Konzentration auf mehr als 150 mg/l festgesetzt
wird, nimmt die Effizienz nicht zu, was unrentabel ist. Produkte,
die aus dem Niederschlag von Calciumionen herrühren, werden ebenso erzeugt,
und mehr Schlamm, der eine Entsorgung erforderlich macht, wird erzeugt.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
der ersten bis dritten Aspekte der Erfindung das Verfahren zur Phosphatrückgewinnung,
das ein Keimkristallmaterial verwendet, einen Vorgang, bei dem oder
pH-Wert der Lösung
im Bereich von 7,5 bis 9,0 eingestellt wird.
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Falls
der pH-Wert weniger als 7,5 beträgt,
wird kein Hydroxyapatit erzeugt. Falls der pH-Wert 9,0 übersteigt,
werden Produkte erzeugt, die durch den Niederschlag von Calciumionen
hervorgerufen werden und Hydroxyapatit-Mikrokristalle werden im
Wasser erzeugt, die aus dem Phosphatrückgewinnungsbehälter entfernt werden,
was zu einer Abnahme der Effizienz der Phosphatrückgewinnung führt. Es
besteht ferner die Möglichkeit,
dass Produkte, die aus dem Calciumniederschlag stammen, generiert
werden und dass anorganischer Schlamm erzeugt wird.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird bei einem Verfahren zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
der ersten bis vierten Aspekte der Erfindung die Aufbereitung unter
anaerober Bedingung simultan mit der Phosphatrückgewinnung, die ein Keimkristallmaterial
verwendet, durchgeführt.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung fließt bei einem Verfahren zur
Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem fünften Aspekt
der Erfindung das Keimkristallmaterial in der Schlammlösung.
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Gemäß einem
siebten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält bei einem Verfahren zur
Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem sechsten
Aspekt der Erfindung das Keimkristallmaterial als Hauptbestandteil
ein Calciumsilicathydrat und ist im Wesentlichen kugelförmig ausgebildet.
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Gemäß einem
achten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Verfahren zur Rückgewinnung von
Phosphat aus Schlamm den Vorgang des Aufbereitens von Schlamm, der
aus einem Wasseraufbereitungssystem einer Kläranlage austritt, unter anaerober
Bedingung, um Phosphat im Schlamm in Lösung zu bringen, des Trennens
des Schlamms, der unter anaerober Bedingung aufbereitet wurde, in
eingedickten Schlamm und Eindickungsabwasser, des Entwässerns und
Trennens des eingedickten Schlamms in entwässerten Schlamm und Entwässerungsabwasser
und des Rückgewinnens
von Phosphat, das im Entwässerungsabwasser
und dem Eindickungsabwasser enthalten ist.
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Die
Eindickung kann durch jegliches Verfahren, wie die Schwerkraft-Eindickung,
Flotationseindickung und Zentrifugaleindickung, durchgeführt werden.
Der Wassergehalt im Schlamm kann durch die Eindickung reduziert
werden. Somit kann der Phosphorgehalt im eingedickten Schlamm verringert
werden.
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Die
Trennung durch Entwässerung
kann auch durch jegliches Verfahren bewirkt werden. Da Phosphat sowohl
aus dem Eindickungsabwasser als auch aus dem Entwässerungsabwasser
rückgewonnen
wird, kann auf diesem Weg die Rückgewinnungsrate
an Phosphat aus dem Schlamm gesteigert werden.
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Hinsichtlich
der Phosphatrückgewinnung
können
zusätzlich
zu dem Verfahren, das Keimkristallmaterial, wie zuvor beschrieben
wurde, verwendet, Mineralphosphat, Knochenkohle, Silika, Calcit
und ALC als Keimmaterial angewandt werden.
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Gemäß einem
neunten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Verfahren zur Rückgewinnung von
Phosphat aus Schlamm gemäß dem achten
Aspekt der Erfindung zusätzlich
den Vorgang des Zersetzens des eingedickten Schlamms in einem anaeroben
Faulbehälter,
des Entwässerns
und Trennens des zersetzten Schlamms in entwässerten Schlamm und Entwässerungsabwasser.
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Nachdem
der Schlamm mit verringertem Phosphorgehalt im anaeroben Faulbehälter aufbereitet
wurde, wird die Entwässerung
durchgeführt,
um eine Auftrennung zwischen entwässertem Schlamm und Entwässerungsabwasser
zu erreichen. Da zu diesem Zeitpunkt der Phosphorgehalt des zersetzten
Schlamms, der im anaeroben Faulbehälter aufbereitet wurde, einleitend
reduziert wurde, wird, selbst wenn Phosphorbestandteile aus den
Schwebstoffen des zersetzten Schlamms freigesetzt werden, die Möglichkeit
zu Niederschlag in Röhren
und Pumpen signifikant reduziert.
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Gemäß einem
zehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
vom achten und neunten Aspekt der Erfindung das Verfahren zur Phosphatrückgewinnung
einen Vorgang, bei dem die Calciumionenkonzentration in der Lösung im Bereich
von 80 bis 150 mg/l eingestellt wird.
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Die
Calciumionenkonzentration zur Einstellung der Calciumionen im Abwasserschlamm
wird bevorzugt auf 80 bis 150 mg/l eingestellt. Falls die Calciumionenkonzentration
weniger als 80 mg/l beträgt,
kann die Calciumionenkonzentration in Abhängigkeit der Charakteristiken
des aufzubereitenden Schlamms unzureichend sein, was dazu führt, dass
die Effizienz der Phosphatrückgewinnung
abnimmt. Selbst wenn die Konzentration auf mehr als 150 mg/l festgesetzt
wird, wird kein Effekt erreicht und der anorganische Schlamm nimmt zu.
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Gemäß einem
elften Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem Verfahren
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des achten bis zehnten Aspekts der Erfindung das Verfahren zur Phosphatrückgewinnung
einen Vorgang, bei dem oder pH-Wert der Lösung im Bereich von 7,5 bis 9,0
eingestellt wird.
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Falls
der pH-Wert weniger als 7,5 beträgt,
wird kein Hydroxyapatit erzeugt. Falls der pH-Wert 9,0 übersteigt,
werden Produkte erzeugt, die durch den Niederschlag von Calciumionen
hervorgerufen werden und Hydroxyapatit-Mikrokristalle werden im
Wasser erzeugt, die aus dem Phosphatrückgewinnungsbehälter entfernt werden,
was zu einer Abnahme der Effizienz der Phosphatrückgewinnung führt. Es
besteht ferner die Möglichkeit,
dass Produkte, die aus dem Calciumniederschlag stammen, generiert
werden und dass anorganischer Schlamm erzeugt wird.
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Gemäß einem
zwölften
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird bei einem Verfahren zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem einem
des achten bis elften Aspekts der Erfindung im Phosphataufbereitungsvorgang
ein Keimkristallmaterial verwendet.
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Gemäß einem
dreizehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält bei einem
Verfahren zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem zwölften Aspekt
der Erfindung das Keimkristallmaterial als Hauptbestandteil ein
Calciumsilicathydrat und ist im Wesentlichen kugelförmig ausgebildet.
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Gemäß einem
vierzehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein System
zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm ein Phosphorfreisetzungsmittel zur Aufbereitung von
Abwasserschlamm, der einem Wasseraufbereitungssystem einer Kläranlage
entnommen wird, unter anaerober Bedingung, um Polyphosphat, das
sich im Schlamm angesammelt hat, in den Flüssigkeitsraum freizusetzen,
ein Entwässerungsmittel
und ein Mittel zur Trennung des Schlamm-Flüssigkeitsgemisch, das die das
freigesetzte Phosphat beinhaltende Lösung enthält, in Entwässerungsabwasser und entwässerten
Schlamm, ein Calciumionenkonzentrations-einstellmittel zur Einstellung
der Calciumionenkonzentration im Entwässerungsabwasser, ein pH-Einstellmittel
zur Einstellung des ph-Wertes des Entwässerungsabwassers und ein Mittel
zur Phosphatrückgewinnung
aus dem bezüglich
der Calciumionenkonzentration und des pH-Werts eingestellten Abwasser
aus dem Entwässerungsvorgang.
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Gemäß einem
fünfzehnten
Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein System zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm ein Phosphorfreisetzungsmittel zur Aufbereitung von
Abwasserschlamm, der einem Wasseraufbereitungssystem einer Kläranlage
entnommen wird, unter anaerober Bedingung, um Polyphosphat, das
sich im Schlamm angesammelt hat, in den Flüssigkeitsraum freizusetzen,
ein Eindickmittel zur Eindickung und Trennung des Schlamm-Flüssigkeitsgemisch,
das die das freigesetzte Phosphat beinhaltende Lösung enthält, in Eindickerabwasser und
eingedickten Schlamm, ein Entwässerungsmittel
und ein Mittel zur Trennung des eingedickten Schlamms in Entwässerungsabwasser
und entwässerten
Schlamm, ein Calciumionenkonzentrationseinstellmittel zur Zugabe
einer wasserlöslichen
Calciumverbindung in das Eindickerabwasser und das Entwässerungsabwasser,
um die Calciumionenkonzentration darin einzustellen, ein pH-Einstellmittel
zur Zugabe einer alkalischen Substanz in das Eindickerabwasser und
das Entwässerungsabwasser, um
deren pH-Wert einzustellen, und ein Mittel zur Phosphatrückgewinnung
aus dem bezüglich
der Calciumionenkonzentration und des pH-Werts eingestellten Abwasser
aus dem Eindicker und Entwässerungsvorgang.
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Gemäß einem
sechzehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein System
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem fünfzehnten
Aspekt der Erfindung zusätzlich
ein anaerobes Zersetzungsmittel zur Zersetzung des eingedickten
Schlamms.
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Gemäß einem
siebzehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem
System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des vierzehnten bis sechzehnten Aspekts der Erfindung das Mittel
ein Keimkristallmaterial zur Phosphatrückgewinnung aufgrund Kristallisationsreaktion.
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Gemäß einem
achtzehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein System
zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm einen Rückgewinnungsbehälter zur
Aufnahme von Abwasserschlamm, der einem Wasseraufbereitungssystem
einer Kläranlage
entnommen wird, ein Phosphor freisetzendes Mittel zur Aufarbeitung
des Abwasserschlamms unter anaerober Bedingung im Rückgewinnungsbehälter, um
Polyphosphat in den Flüssigkeitsraum
freizusetzen ein, ein Calciumionenkonzentrationseinstellmittel zur
Einstellung der Konzentration an Calciumionen in der Phosphat enthaltenden
Flüssigkeit,
ein pH-Einstellmittel
zur Einstellung des pH-Werts der Flüssigkeit und ein Mittel zur
Phosphatrückgewinnung
aus der Flüssigkeit.
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Demzufolge
wird eine Vorrichtung zur Phosphatrückgewinnung vereinfacht. Die
Freisetzung und Rückgewinnung
des Phosphats im Abwasserschlamm oder Mischschlamm kann im selben
Behälter
durchgeführt
werden, wobei ein Eindickungsbehälter
weggelassen werden kann.
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Gemäß einem
neunzehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet bei einem
System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem achtzehnten
Aspekt der Erfindung das Mittel ein Keimkristallmaterial zur Phosphatrückgewinnung
aufgrund Kristallisationsreaktion.
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Gemäß einem
zwanzigsten Aspekt der vorliegenden Erfindung kommt bei einem System
zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem neunzehnten
Aspekt der Erfindung das Keimkristallmaterial für die Kristallisation in Kontakt
mit dem Schlamm in flüssigem
Zustand.
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Gemäß einem
einundzwanzigsten Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein
System zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm gemäß einem
des achtzehnten bis zwanzigsten Aspekts der Erfindung zusätzlich ein
Eindickungsmittel zur Eindickung un Trennung des durch das Entphosphorisierungsmittel
entphosphorisierten Schlamms in Eindickerabwasser und eingedickten
Schlamm und ein anaerobes Zersetzungsmittel zum Zersetzen des eingedickten
Schlamms. Folglich wird die Möglichkeit
zum Niederschlag von Struvit in den Transportröhren und Pumpen für den zersetzten
Schlamm verringert, und es wird somit die Verstopfung der Schlammtransporteinrichtung
verringert. Daher kann ein dauerhafter Betrieb sichergestellt werden,
und die Aufbereitungseffizienz für
die gesamte Schlammaufbereitung kann verbessert werden.
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Gemäß einem
zweiundzwanzigsten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält bei einem
System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des siebzehnten, und neunzehnten bis einundzwanzigsten Aspekt der
Erfindung das Keimkristallmaterial als Hauptbestandteil ein Calciumsilicathydrat
und ist im Wesentlichen kugelförmig
ausgebildet.
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Gemäß einem
dreiundzwanzigsten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bei einem
System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß dem zweiundzwanzigsten
Aspekt der Erfindung wenigstens eines der Calciumsilicathydrate
aus der aus Tobermorit, Xonotlit, Hillebrandit und Wollastonit bestehenden Gruppe
ausgewählt.
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Gemäß einem
vierundzwanzigsten Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt bei
einem System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des vierzehnten bis dreiundzwanzigsten Aspekts der Erfindung das
Calciumionenkonzentrationseinstellmittel die Calciumionenkonzentration
im Bereich von 80 bis 150 mg/l ein.
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Falls
die Calciumionenkonzentration zur Einstellung der Calciumionen im
aufzubereiteten Rohwasser weniger als 80 mg/l beträgt, ist
die Calciumionenkonzentration unzureichend, was dazu führt, dass
die Effizienz der Phosphatrückgewinnung
abnimmt. Selbst wenn die Konzentration auf mehr als 150 mg/l festgesetzt
wird, nimmt die Effizienz nicht zu, was unrentabel ist. Produkte,
die aus dem Niederschlag von Calciumionen herrühren, werden ebenso erzeugt,
und mehr Schlamm, der eine Entsorgung erforderlich macht, wird erzeugt.
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Gemäß einem
fünfundzwanzigsten
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt bei einem System zur Rückgewinnung
von Phosphat aus Schlamm gemäß einem
des vierzehnten bis vierundzwanzigsten Aspekts der Erfindung das
pH-Einstellmittel den pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 9,0 ein.
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Falls
der pH-Wert weniger als 7,5 beträgt,
wird kein Hydroxyapatit erzeugt. Falls der pH-Wert 9,0 übersteigt,
werden Produkte erzeugt, die durch den Niederschlag von Calciumionen
hervorgerufen werden und Hydroxyapatit-Mikrokristalle werden im
Flüssigkeitsraum
erzeugt, die aus dem Phosphatrückgewinnungsbehälter entfernt
werden, was zu einer Abnahme der Effizienz der Phosphatrückgewinnung
führt.
Es besteht ebenso die Möglichkeit,
dass Produkte, die aus dem Calciumniederschlag stammen, generiert
werden und dass anorganischer Schlamm erzeugt wird.
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Zusätzlich können durch
Verwendung von Calciumhydroxid die Cylciumionenkonzentration und
der pH-Wert simultan eingestellt werden. In einem solchen Fall steigt
der pH-Wert, während
die Kristallisationsreaktion des Hydroxyapatit einsetzt, nicht stark
an, und wenn die Calciumionen stark zunehmen, nimmt der pH-Wert
zu. Durch Steuern des pH-Werts innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
wird verhindert, dass übermäßig Calciumionen
zugegeben werden. Durch Verwendung von Calciumhydroxid können somit
die Vereinfachung der Vorrichtung und die Reduktionen der chemischen
Kosten erreicht werden.
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Durch
Anpassen sowohl der Calciumionenmenge, die dem Eindickerabwasser
und dem Entwässerungsabwasser
zuzugeben ist, als auch dem pH-Wert, kann das Keimkristallmaterial
mit hoher Effizienz über einen
langen Zeitraum verwendet werden.
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Des
Weiteren kann verbrauchtes Keimkristallmaterial als Kieseldüngemittel,
Phosphatdüngemittel wieder
verwendet werden. Das verbrauchte Keimkristallmaterial kann ebenso
in der Phosphatindustrie verwendet werden.
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Da
der entwässerte
Schlamm, der mit dem erfindungsgemäßen System aufbereitet wurde,
einen geringen Gehalt des Phosphorbestandteils aufweist, kann, falls
es als Rohmaterial für
Zement verwendet wird, die Verschlechterung des Zements durch schädliche Phosphorbestandteile
vermieden werden.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 ist
ein Flussdiagramm, welches den Aufbau eines gesamten Systems zur
Phosphatrückgewinnung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 ist
eine schematische Darstellung, welche einen Phosphatrückgewinnungsbehälter gemäß der ersten
Ausführungsform
zeigt;
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3 ist
ein Flussdiagramm, welches den Aufbau eines gesamten Systems zur
Phosphatrückgewinnung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4 ist
eine schematische Darstellung, welche einen Phosphatrückgewinnungsbehälter gemäß der zweiten
Ausführungsform
zeigt;
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5 ist
eine schematische Darstellung, welche einen Phosphatrückgewinnungsbehälter gemäß der dritten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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6 ist
eine schematische Darstellung, welche einen Phosphatrückgewinnungsbehälter gemäß der vierten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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7 ist
eine Kurve eines experimentellen Beispiels der vorliegenden Erfindung;
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8 ist
eine Kurve eines weiteren experimentellen Beispiels der vorliegenden
Erfindung; und
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9 ist
ein Flussdiagramm, welches ein herkömmliches Schlammaufbereitungssystem
zeigt.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend detailliert anhand der
Figuren beschrieben.
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1 ist
ein Flussdiagramm, welches den Aufbau eines gesamten Systems zur
Phosphatrückgewinnung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt. In der Zeichnung repräsentiert die
Ziffer 1 ein anaeroben Phosphor freisetzenden Behälter, die
Ziffer 2 repräsentiert
einen Eindicker, die Ziffer 3 repräsentiert einen anaeroben Faulbehälter, die
Ziffer 4 repräsentiert
eine Entwässerungsvorrichtung,
die Ziffer 5 repräsentiert
einen Ca-Zugabe-Behälter,
und die Ziffer 6 repräsentiert
einen Phosphatrückgewinnungsbehälter. Dem
anaeroben Phosphor freisetzenden Behälter 1 wird Abwasserschlamm
oder Mischschlamm aus Abwasserschlamm und Rohschlamm, der von Abwasserströmen erzeugt
wird, zugeführt.
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Im
anaeroben Phosphor freisetzenden Behälter 1 werden durch
Aufbereiten des zugeführten Schlamms
unter anaerober Bedingung, Phosphorbestandteile, insbesondere Polyphosphate
aus den Schwebstoffen des Schlamms als Orthophosphat in den Flüssigkeitsraum
freigesetzt.
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Falls
der Mischschlamm unter anaerober Bedingung, im Gegensatz zur anaerober
Zersetzung, aufbereitet wird, können
in kurzer Zeit Phosphorionen aus dem Abwasserschlamm freigesetzt
werden. Die zu erreichende Aufbereitungszeit für die Freisetzung ist beispielsweise
auf etwa 1 bis 2 Stunden im Falle des Mischschlamms festgelegt,
obwohl es jedoch Abweichung in Abhängigkeit der Eigenschaften
des Schlamms gibt. Wenn sie weniger als 1 Stunde beträgt, ist
die Aufbereitungszeit zu kurz, so dass die Freisetzung von Phosphat unzureichend
ist. Obwohl kein besonderes Problem entsteht, wenn die Aufbereitungszeit
die 2 Stunden übersteigt,
da sich der Zuwachs der Phosphatfreisetzung verlangsamt, nimmt die
Effizienz der gesamten Aufbereitung ab, und das Volumen des anaeroben
Phosphor freisetzenden Behälters 1 wird
zu groß.
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Wenn
Abwasserschlamm alleine unter anaerober Bedingung aufbereitet wird,
wird die Freisetzung von Phosphat im Vergleich zum Schlammgemisch
verlangsamt, und die Aufbereitung muss länger als die oben spezifizierten
Zeiträume
durchgeführt
werden. Durch Aufbereiten von Mischschlamm aus Abwasserschlamm und
Rohschlamm wird daher die Anstiegszeit zur Freisetzung von Phosphat
verkürzt
und somit die Effizienz der Aufbereitung verbessert.
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Das
Schlamm-Flüssigkeitsgemisch,
das das freigesetzte Phosphat beinhaltet wird dem Eindicker 2 zugeführt, und
im Eindicker 2 wird der Schlamm in eingedickten Schlamm
und Eindickerabwasser getrennt, beispielsweise mit einem Zentrifugiereindicker.
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Der
eingedickte Schlamm wird dem anaeroben Faulbehälter 3 zugeführt, und
das Eindickerabwasser wird dem Ca-Zugabe-Behälter 5 zugeführt.
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Im
anaeroben Faulbehälter 3 wird
Phosphor als ein biologischer Bestandteil des eingedickten Schlamms
zersetzt und geht als Orthophosphat in Lösung. Der zersetzte Schlamm
wird der Entwässerungsvorrichtung 4 zugeführt.
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In
der Entwässerungsvorrichtung 4 wird
der zugeführte,
zersetzte Schlamm entwässert
und in entwässerten
Schlamm und Entwässerungsabwasser
aufgetrennt. Der entwässerte
Schlamm mit verringertem Phosphorgehalt wird dem System entnommen,
und das Entwässerungsabwasser
wird dem Ca-Zugabebehälter 5 zugeführt.
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Im
Ca-Zugabebehälter 5 wird
eine vorgegebene Menge einer wasserlöslichen Calciumverbindung (bspw.
Calciumchlorid, CaCl2) der zugeführten Flüssigkeit
aus Eindicker- und Entwässerungsabwasser
zugegeben. Im Ergebnis wird die Calciumionenkonzentration im Flüssigkeitsgemisch
im Bereich von 80 bis 150 mg/l eingestellt.
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Das
Flüssigkeitsgemisch,
dessen Calciumionenkonzentration, wie zuvor beschrieben, angepasst
wurde, wird dem Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 zugeführt. Im
Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 wird
ein alkalisches Agens, wie Calciumhydroxid oder Natriumhydroxid,
zugesetzt, so dass der pH-Wert sich auf 7,5 bis 9,0 einstellt.
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Ein
Keimkristallmaterial, das ein Calciumsilicathydrat beinhaltet, wird
im Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 aufbewahrt.
Im Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 wird
die pH-eingestellte Flüssigkeit
in Kontakt gebracht mit dem Keimkristallmaterial, um Hydroxyapatitkristalle
an der Oberfläche
des Keimkristallmaterials zu bilden. Nachdem das Keimkristallmaterial
für einen
vorgegebenen Zeitraum benutzt worden ist, wird es durch neues Material
ersetzt und somit wird Phosphat zurückgewonnen.
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Zum
Beispiel kann der Zeitablauf zum Austausch des Keimkristallmaterials
durch den Zeitpunkt bestimmt werden, an dem der Gehalt an Phosphorbestandteilen,
die auf dem Material auskristallisiert sind, gleich dem Wert des
Phosphatdüngemittels
wird.
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2 ist
eine schematische Darstellung, die den Phosphatrückgewinnungsbehälter und
dessen periphere Ausstattung zeigt.
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Wie
in der Zeichnung dargestellt, wird ein Keimkristallmaterial 7 im
Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 aufbewahrt,
und ein pH-Sensor 8 ist in der Nähe der Wasseroberfläche vorgesehen.
Der pH-Sensor ermittelt den pH-Wert der Flüssigkeit, und die ermittelten
Signale werden einem pH-Steuergerät 9 zugeführt. Das pH-Steuergerät 9 führt Operationen
basierend auf dem ermittelten pH-Wert und dem Zielwert durch und
steuert das Schließen
und Öffnen
des Regulierventils 11. Das Schließen und Öffnen des Regulierventils 11 wird elektrisch
gesteuert. Wenn der pH-Wert kleiner als der Zielwert ist, wird das
Regulierventil 11 geöffnet,
und wenn der pH-Wert dem Zielwert gerecht wird, wird das Ventil 11 verschlossen.
Flüssigkeit
aus dem Phosphatrückgewinnungsbehälter 6 wird
zirkuliert und wird durch eine Zirkulierröhre 12 zugeführt, und
eine Zirkulationspumpe 12 ist in der Mitte der Zirkulierröhre 12 vorgesehen.
Durch Anpassen der Flussrate der zirkulierten Flüssigkeit mit der Zirkulationspumpe 13 kann
die Keimkristallmaterialzone durch ein Festbett, expandiertes Bett
oder Wirbelbett vorgegeben werden.
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Die 3 und 4 zeigen
eine zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform werden in einem
Phosphatrückgewinnungsbehälter 31,
in den das Schlammgemisch zugeführt wird,
die Phosphatfreisetzung unter anaerober Bedingung und die Phosphatrückgewinnung
mit einem Keimkristallmaterial simultan durchgeführt. Das Keimkristallmaterial
wird im flüssigen
Zustand im Behälter 31 gehalten.
Ca(OH)2 wird dem Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 zugegeben,
um den pH-Wert und die Calciumionenkonzentration des Schlamm-Flüssigkeitsgemischs
einzustellen.
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Das
Schlamm-Flüssigkeitsgemisch,
das dem Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 entnommen
wird (Mischschlamm hat einen verringerten Phosphorgehalt), wird
in einem Eindicker 32 eingedickt und wird in eingedickten
Schlamm und Eindickerabwasser getrennt.
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Der
eingedickte Schlamm wird einem anaeroben Faulbehälter 33 zugeführt, und
Phosphat wird darin weiter freigesetzt. Der zersetzte Schlamm wird
in einer Entwässerungsvorrichtung 34 entwässert und
wird in entwässerten
Schlamm mit verringertem Phosphorgehalt und Entwässerungsabwasser aufgetrennt.
Das Entwässerungsabwasser
wird dem Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 zurückgegeben,
und Phosphat wird rückgewonnen.
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Wie
in 4 gezeugt, ist im Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 mit
anaerober Bedingung eine zylindrisches Schott 35 im Zentrum
des Behälters
vorgesehen, und ein motorbetriebenes Rührblatt 36 ist am Schott 35 vorgesehen.
Im Außenbereich
des Schotts 35 ist eine Wirbelzone 38 vorgesehen,
die ein Keimkristallmaterial 37 und Schlamm beinhaltet, und
das Keimkristallmaterial 37 wird im Schlamm verwirbelt.
Durch Drehung des Rührblattes 36 wird
eine abwärts
gerichtete Strömung
innerhalb des Schotts 35 im Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 erzeugt,
und eine aufwärts
gerichtete Strömung
in dessen Außenbereich
erzeugt. Ein Filter 39, der beispielsweise aus einem Maschendrahtzylinder
zusammengesetzt ist, ist am oberen Ende des Schotts 35 befestigt,
und der Filter 39 verhindert, dass das kugelförmige Keimkristallmaterial 37 in
das Schott 35 strömt.
Die Ziffer 40 repräsentiert
ein Regulierventil zur Überwachung
der Zuführrate
an Ca(OH)2, und die Ziffer 41 repräsentiert
einen pH-Sensor. Der durch den pH-Sensor 41 ermittelte
Wert wird in ein pH-Steuergerät 42 gegeben,
und das pH-Steuergerät 42 steuert
das Schließen
und Öffnen
des Regulierventils 40, so dass der pH-Wert der Schlammlösung in
einem adäquaten
Bereich eingeregelt wird. Durch Einregeln des pH-Wertes auf 7,5
bis 9,0 wird die Calciumionenkonzentration auf etwa 80 bis 150 mg/l
festgesetzt, obwohl in Abhängigkeit
der Eigenschaften des Schlammgemisches Variationen vorliegen.
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Da
heißt,
durch derartige Zugabe von Calciumhydroxid in den Phosphatrückgewinnungsbehälter 31, dass
der pH-Wert im Bereich 7,5 bis 9,0 liegt, wird die die Calciumionenkonzentration
auf etwa 80 bis 150 mg/l festgelegt.
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Das
aus dem Schlamm freigesetzte Phosphat wird mit dem eingefüllten Keimkristallmaterial 37 in
Kontakt gebracht, und Hydroxyapatitkristalle werden auf der Oberfläche des
Keimkristallmaterials 37 durch Kristallisationsreaktion
erzeugt. Nachdem das Keimkristallmaterial, in dem Hydroxyapatitkristalle
erzeugt wurden, für
einen vorgegebenen Zeitraum verwendet wurde, wird es durch ein neues
Agens ersetzt, und somit wird Phosphat rückgewonnen.
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Wenn
Abwasser oder ähnliches,
das eine große
Menge an organischen Substanzen enthält, aufbereitet wird, bilden
sich leicht schleimige Biofilme auf Seitenwänden, Böden usw. der Behältnisse.
Es wurde festgestellt, dass, wenn Calciumsilicathydrat als Keimkristallmaterial
im Schlamm-Füssigkeitsgemisch über einen langen
Zeitraum eingetaucht wird, keine Biofilme auf der Oberfläche des
Keimkristallmaterials ausgebildet werden, obwohl sich Biofilme auf
den Seitenwänden
des Behältnisses
ausbilden werden. Daher wird bei dieser Ausführungsform die Freisetzung
von Phosphat unter anaerober Bedingung in der ersten Ausführungsform und
die Phosphatrückgewinnung
mit einem Keimkristallmaterial simultan im selben Behälter durchgeführt, und somit
die Ausrüstung
vereinfacht.
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Im
Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 wird
unter anaerober Bedingung Polyphosphat, das sich im zugeführten Schlamm
angesammelt hat, in den Flüssigkeitsraum freigesetzt.
Nachfolgen wird die Flüssigkeit in
Kontakt mit dem Keimkristallmaterial 37 im Behälter gebracht.
Wenn das ortsfeste oder nahezu ortsfeste Keimkristallmaterial in
Kontakt mit der Flüssigkeit
gebracht wird, nimmt der Strömungswiderstand
zu, wenn Schlamm durch den Keimkristallmaterialbereich strömt, und
es tritt eine Trennung von Schlamm und Lösung auf, was zu Verstopfung
im Phosphatrückgewinnungsbehälter führt. Daher
wird der Phosphatrückgewinnungsbehälter 31 bevorzugt
mit einem granulösen
Keimkristallmaterial 37 befüllt, und befindet sich im weiteren
Sinne in flüssigem
Zustand (einschließlich
einem fontänenartigen
Zustand), wobei das Keimkristallmaterial 37 entsprechend
der Strömung
der Flüssigkeit
fließt.
Die Verwirbelungsbedingungen usw. hängen von Faktoren, wie dem
spezifischen Gewicht und der Partikelgröße des verwendeten Keimkristallmaterials
und von der Viskosität der
Flüssigkeit
ab.
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Das
Herstellungsverfahren für
solch ein Keimkristallmaterial beinhaltet einen Schritt des Granulierens durch
Drehtrommel, wobei ein Pulver aus einem Kieselmaterial und ein Pulver
aus einem Kalkmaterial verwendet werden (zum Beispiel Herstellen
von Kügelchen
mit Durchmessern von etwa 1 bis 15 mm), einen Vorgang des Härtens des
granulierten Materials in feuchter Luft und einen Vorgang des Härtens im
Autoklaven (zum Beispiel Härten
in einem Autoklaven bei 180°C
und unter 10 atm). Als Kieselmaterial und Kalkmaterial werden bevorzugt
Silica, Diatomeenerde, saure Erde, Hochofenschlacke, Flugasche,
Zement, Gips, Branntkalk oder Ähnliches
verwendet. Die Aushärtung
mit Autoklaven ist ein Härteverfahren,
das primär
für Betonprodukte
verwendet wird, bei dem Druck und Hitzewirkungen des gesättigten
Dampfs zusammen ausgenutzt werden.
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Das
Keimkristallmaterial liegt im Wesentlichen kugelförmig vor,
und ein Calciumsilicathydrat hat sich als Niederschlagsstelle für Hydroxyapatit
auf dessen gesamter Oberfläche
ausgebildet. Daher wird der Kontaktbereich mit dem Phosphat enthaltenen
Wasser des Calciumsilicathydrats als Niederschlagsstelle für Hydroxyapatit
vergrößert, was
zu einer signifikant hohen Effizienz des Phosphatadsorption führt.
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Eine
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird in 5 dargestellt,
Bei dieser Ausführungsform
wird die Wirbelzone ohne Verwendung eines Rührblattes gebildet.
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Schlamm,
der einem Phosphatrückgewinnungsbehälter 51 zugeführt wird,
wird mittels einer Pumpe 52 in eine Dispersionskammer 53 im
Phosphatrückgewinnungsbehälter 51 eingepresst.
Der Schlamm wird durch einen Verteiler (perforierte Platte) 54,
der auf der Oberseite der Dispersionskammer angeordnet ist, einer Wirbelkammer 55 zugeführt. Ein
Keimkristallmaterial wird in die Wirbelkammer 55 gefüllt, und
eine Wirbelzone wird durch Versprudeln des über den Verteiler 54 zugeführten Schlamms
gebildet. Die Ziffer 56 repräsentiert einen Filter, die
Ziffer 57 repräsentiert
einen pH-Sensor, die Ziffer 58 repräsentiert ein pH-Steuergerät, und die Ziffer 59 repräsentiert
ein Regulierventil für
eine Röhre
zum Zuführen
des Calciumhydroxids.
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Eine
Aufwärtsströmung wird
durch Zwangszirkulierung des Schlamms mittels der Pumpe 52 erzeugt, und
die Kristallisation erfolgt in der Wirbelkammer 55. Durch
Rückgewinnung
des Keimkristallmaterials wird Phosphat, das aus dem Schlamm freigesetzt
wurde, rückgewonnen.
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Eine
vierte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird in 6 gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform
sind konische Abschnitte 62 auf dem Boden eines Phosphatrückgewinnungsbehälters 61 vorgesehen, und
zirkulierender Schlamm wird auf die Böden der konischen Abschnitte 62 geführt, um
ein in den Behälter 61 gefülltes Keimkristallmaterial 7 zu
verwirbeln. Das Verfahren zum Entfernen des Phosphats usw. ist das gleiche
wie das in der dritten Ausführungsform,
die in 5 gezeigt ist.
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Obwohl
es nicht in den Figuren gezeigt ist, wenn der Durchmesser allmählich in
Richtung Spitze des Rückgewinnungsbehälters zunimmt,
nimmt die Flussrate im Behälter
allmählich
ab, was somit die Ausbildung der Wirbelzone beendet. Daher werden
das Keimkristallmaterial und Schlamm voneinander getrennt, und die Belastung
eines trennenden Filters, der an der Oberseite angeordnet ist, kann
reduziert werden.
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Zusätzlich sind
Verfahren zur Phosphatrückgewinnung
aus Schlamm und dafür
bestimmte Systeme gemäß der vorliegenden
Erfindung auf Abwasserströme
von biologischen Phosphorbeseitigungverfahren anwendbar. Im anaeroben-aeroben
Belebtschlammverfahren beispielsweise kann durch Verwendung eines Phosphatrückgewinnungsbehälters gemäß der vorliegenden
Erfindung als ein anaerober Behälter
selbst oder zwischen einem anaeroben Behälter und einem aeroben Behälter, die
Konzentration des Phosphats, das dem aeroben Behälter zugeführt wird, reduziert werden,
indem das Phosphat, das aus dem rückgewonnen Schlamm freigesetzt
wird, im anaeroben Behälter
mit einem Keimkristallmaterial aufbereitet wird. Daraus ergibt sich,
dass die Phosphatkonzentration im Abwasser, das dem Kläranlagensystem
entnommen wird, reduziert werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend weiter anhand von spezifischen,
experimentellen Beispielen beschrieben.
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Experimentelles Beispiel
1: Phosphatfreisetzung unter anaerober Bedingung
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Rohschlamm
und Abwasserschlamm (Phosphorgehalt: 4,0%), die einer Kläranlage
entstammen, wurden gesammelt und zu Schlamm (Phosphorgehalt 2,5%)
gemischt, wobei der Rohschlamm und der Abwasserschlamm im Verhältnis 1:1
auf Trockengewichtbasis gemischt wurden, und die Abwässerschlämme wurden als
Proben verwendet. Jede Probe wurde in einen 500 ml Erlenmeyerkolben
gefüllt,
und der Kolben wurde verschlossen. Die Probe im Kolben wurde mit
einem Laborrührer
für 30
Minuten, 60 Minuten, 90 Minuten, 150 Minuten, 240 Minuten und 24
Stunden gerührt
und nachfolgend filtriert. Die Konzentration an Orthophosphat im
Filtrat wurde gemessen, und die Phosphatfreisetzungsrate an jedem
Punkt der in 24 Stunden freigesetzten Menge wurde berechnet. Die
zugehörigen
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1 Änderung
der Phosphatfreisetzung mit der Zeit
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Wie
aus den obigen Ergebnissen deutlich wird, ist die Freisetzungsrate
an Orthophosphat unzureichend, falls die Aufbereitungszeit des Mischschlamms
unter anaerober Bedingung auf 30 Minuten festgelegt wird, und falls
die Zeit 60 Minuten überschreitet,
kann etwa 50 bis 80 % des freisetzbaren Phosphors im Schlamm freigesetzt
werden.
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Wenn
Abwasserschlamm alleine aufbereitet wird, würde im Vergleich zum Mischschlamm
eine nahezu zehnmal längere
Aufbereitungszeit benötigt.
Daher wird die Zielaufbereitungszeit für Mischschlamm in einem anaeroben
Phosphorfreisetzungsbehälter
auf etwa 1 bis 2 Stunden festgesetzt.
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Experimentelles Beispiel
2: Kristallisation im expandierten Bett
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Dickes
entwässertes
Filtrat aus Mischschlamm von Abwasserschlamm und Rohschlamm (suspendierte
Schwebstoffkonzentration: etwa 100 mg/l, Orthophosphatkonzentration:
50 mg/l) wurde mit einer experimentellen Vorrichtung, die in 2 gezeigt
wird, aufbereitet. Die Flussrate einer Zirkulationspumpe 13 wurde so
kontrolliert, dass ein expandiertes Bett mit einem Expansionskoeffizienten
von 125% ausgebildet wird. Das dicke, entwässerte Filtrat wurde so zugeführt, dass
die Raumgeschwindigkeit 1/Stunde betrug. Ein Calciumsilicathydrat
(durchschnittliche Partikelgröße 1,2 mm,
Maximaldurchmesser 2,4 nun, Fülldichte
1,2) als Keimkristallmaterial wurde in den Reaktionsbereich der
Vorrichtung gefüllt,
und es wurde ein expandiertes Bett gebildet.
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Durch
Zugabe eines der Calciumhydroxide, Calciumchlorid und Natriumhydroxid
oder einer Kombination aus Calciumchlorid und Natriumhydroxid, wurden
die Calciumionenkonzentration und der pH-Wert der Lösung im
Reaktionsbereich variiert, und die Phosphatrückgewinnungsraten unter diesen
Bedingungen beobachtet. Die Ergebnisse sind in 7 dargestellt.
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Wie
aus den Ergebnissen deutlich wird, beträgt die Rückgewinnungsrate 30%, 80%,
90% und 90%, wenn der pH-Wert 7,5 beziehungsweise 8,0, 8,5, und
9,0 beträgt.
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Wenn
der pH-Wert weniger als 7,5 beträgt,
dann ist dieser zu gering für
die Kristallisationsreaktion von Hydroxyapatit. Es wurde bestätigt, dass,
wenn der pH-Wert weniger als 8,0 beträgt, die Phosphatrückgewinnungsrate
im Bereich von 80 bis 90% liegt. Es wurde bestätigt, dass, wenn der pH-Wert
auf einen Wert von mehr als 9,0 eingestellt wird, Hydroxyapatitmikrokristalle
in Mischflüssigkeiten
erzeugt werden, was zu Schwierigkeiten hinsichtlich der Kristallisation
von Hydroxyapatit auf der Oberfläche
des Keimkristallmaterials führt.
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Beträgt die Calciumionenkonzentration
80, 150 und 200 mg/l, besteht kein Unterschied im Hinblick auf die
Phosphorrückgewinnungsrate
und somit wurde ermittelt, dass kein besonderes Problem dadurch
hervorgerufen wird, wenn etwa 150 mg/l und 80 mg/l als das erforderliche
Maxima beziehungsweise Minima festgelegt werden.
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Es
wurde zusätzlich
festgestellt, dass wenn der pH-Wert durch Calciumhydroxid auf 8,0
bis 9,0 eingestellt wird, die Calciumionenkonzentration 110 mg/l
beträgt,
was in dem bevorzugten Bereich der Konzentration von 80 bis 150
mg/l liegt.
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Experimentelles Beispiel
3: Kristallisation im Wirbelbett
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Mischschlamm
von Abwasserschlamm und Rohschlamm (suspendierte Schwebstoffkonzentration: etwa
7.000 mg/l, Phosphorgehalt: 2,4%, gesamte Phosphorkonzentration:
170 mg/l, Phosphorkonzentration, die über 24 Stunden freigesetzt
wurde etwa 50 mg/l) wurde mit einer experimentellen Vorrichtung,
die in 4 gezeigt wird, aufbereitet. Der Schlamm wurde
so zugeführt,
dass die Verweildauer 120 Minuten betrug. Ein Calciumsilicathydrat
(durchschnittliche Partikelgröße 1,2 mm,
Maximaldurchmesser 2,4 mm, Fülldichte
1,2) als Keimkristallmaterial wurde in den Reaktionsbereich der
Vorrichtung gefüllt,
und es wurde eine Wirbelzone gebildet.
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Calciumhydroxid
wurde dazu gegeben und der pH-Wert auf 7,5 bis 8,5 eingestellt.
Schlammproben wurden nach einer vorgegebenen Anzahl von Tagen entnommen,
und die Phosphatrückgewinnungsraten
bezogen auf die Phosphatkonzentrationen, die in 24 Stunden freigesetzt
wurden, wurden erhalten. Die Ergebnisse sind in 7 dargestellt.
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Wie
aus den Ergebnissen deutlich wird, beträgt die Rückgewinnungsrate etwa 30% und
60%, wenn der pH-Wert 7,5 beziehungsweise 8,5 beträgt.
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Es
wurde bestätigt,
dass, wenn der pH-Wert weniger als 7,5 beträgt, dieser zu gering für die Kristallisationsreaktion
von Hydroxyapatit ist und dass, wenn der pH-Wert 8,0 beträgt, die
Phosphatrückgewinnungsrate
im Bereich von etwa 80 bis 90% liegt. Es wurde bestätigt, dass,
wenn der pH-Wert auf einen Wert von mehr als 8,5 eingestellt wird,
Hydroxyapatitmikrokristalle in Mischflüssigkeiten erzeugt werden,
was zu Schwierigkeiten hinsichtlich der Kristallisation von Hydroxyapatit
auf der Oberfläche
des Keimkristallmaterials führt.
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Zusätzlich wurden
Produkte beim experimentellen Bereich D beobachtet, die aus dem
Niederschlag im Calciumeinstellbehälter herrühren. Daher ist es offensichtlich,
dass die Calciumionenkonzentration in diesem Bereich mit der exzessiven
Zugabe zusammenhängt.