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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft die Herstellung
eines elastomeren, microzellulären
bzw. mikroporösen
Schaumstoffs aus Polyharnstoff (PUR) unter Anwendung der Einstufenherstellung.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei der gegenwärtigen Technologie für die Anwendungen
eines microporösen
und dynamischen Polyurethanelastomers wird das Elastomer durch die
Reaktion von Naphthalindiisocyanat (1,5-NDI) mit einem Adipatesterpolyol,
gefolgt von der Kettenverlängerung
mit kurzkettigen Diolen, z. B. 1,4-Butandiol, hergestellt. Die Nachteile
dieser Elastomertechnologie sind deren an sich begrenzte Lagerbeständigkeit
und daß die
Verarbeiter monomeres Isocyanat direkt mit einem Polyol umsetzen
müssen.
1,5-NDI schmilzt bei 127°C,
deshalb muß die
Umsetzung oberhalb von 130°C
stattfinden, eine Temperatur, bei der unerwünschte Nebenreaktionen stattfinden
können,
die die Instabilität
des Produktes fördern.
(Wirpsza, Z., Polyurethanes Chemistry, Technology, and Applications,
1993, Ellis Horwood Limited, S. 143.) Das entstandene Vorpolymerisat
muß dann
innerhalb von 30 Minuten ausgedehnt werden. Aufgrund der notwendigen
exakten Verhältnisse
der Komponenten, der kurzen Haltbarkeit und der Notwendigkeit, die
Materialien zu erwärmen,
um die Viskosität
für die
Verarbeitung zu verringern, erfordert das gesamte Verfahren einen
deutlichen Kostenaufwand für
die Verarbeitungsvorrichtung. Außerdem reagiert das System
sehr schnell, womit nur eine sehr kurze Vearbeitungszeit, d.h. ein
Verarbeitungsspielraum von 0,5 bis 5,0 min, möglich ist.
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Nach Abschluß der Reaktion werden komplexe
Abläufe
beim Härten
und Temperverfahren angewendet, die von der Geometrie der Teile
abhängen.
Das Tempern wird abgeschlossen, indem einige Zyklen bei hohen Temperaturen
(110°C)
gefolgt von einem Zyklus bei Raumtemperatur durchlaufen werden.
Dieser Härtezyklus
kann ziemlich kräftig
sein und muß exakt
befolgt werden, um das Schrumpfen, ein zu geringes Härten und
schlechte physikalische Eigenschaften zu vermeiden. Eine Abweichung
von diesem Prozess führt
zu einer deutlichen Inkonsistenz des fertigen mikroporösen Teils
und dazu, daß die
Forderung der Industrie nach einer "fehlerfreien" Produktion nicht erfüllt wird,
und stellt die Qualität
aufs Spiel.
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Der Aufwand aufgrund der Komponenten,
der Ausrüstung,
der begrenzten Haltbarkeit und der Verarbeitung des auf NDI basierenden
Systems bringt im allgemeinen ernsthafte Nachteile bei dessen Verwendung mit
sich. Die Gesundheit, die Sicherheit und die Umweltprobleme, die
mit der Verwendung von NDI verbunden sind, stellen ebenfalls ein
Problem für
die Verarbeiter dar, die diese Technologie anwenden.
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Zusätzlich zu dem auf NDI basierenden
System wurden andere mit Isocyanat terminierte Vorpolymerisate mit
hoher Viskosität,
wie die auf MDI und Polyesterpolyolen basierenden, bei Anwendungen
von Elastomeren ausgewertet, bei denen bestimmte dynamische und
statische physikalische Eigenschaften notwendig sind. Diese bestehen
aus mit Isocyanat terminierten Vorpolymerisaten mit hoher Viskosität, die gegenüber dem auf
NDI basierenden System einen Kostenvorteil bieten können; die
einfache Verarbeitung ist jedoch begrenzt. Ein wesentliches Problem
bei Systemen vom Vorpolymerisat-Typ ist der Verlust der Isocyanat-Funktionalität (Verlust
des gesamten NCO-Gehalts) beim weiteren Erwärmen, der wiederum zu einer
Beeinträchtigung
des Systems führt.
Typischerweise kann die Stabilität
eines Vorpolymerisats bei einer typischen Verarbeitungstemperatur
von 85 bis 90°C
auf nur wenige Stunden begrenzt sein. (Wirpsza, Z., Polyurethanes
Chemistry, Technology, and Applications, 1993, Ellis Horwood Limited,
S. 142.) Das führt
wiederum zu einer Verschiebung der Stöchiometrie (Verhältnis zwischen
den Isocyanat- und den -OH- und/oder -NH2-Gruppen), was eine
Einstellung des Verhältnisses
erfordert. Ohne Regelung der Stöchiometrie
können
die physikalischen Eigenschaften nachteilig beeinflußt werden,
was wiederum zu schlechten Eigenschaften und einer unbeständigen Qualität des Elastomers
führt.
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US
4,328,322 offenbart die Herstellung von synthetischen Polymeren
durch die Reaktion eines Polyisocyanats mit einer im wesentlichen äquivalenten
Menge eines oligomeren Aminobenzoesäureesters oder -amids. Obwohl
es auf die Herstellung von gegossenen Elastomermaterialien zielt,
legt das Patent nahe, daß Polymerschäume hergestellt
werden können,
wenn irgendeines aus der Vielzahl von Blähmitteln aufgenommen wird.
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US
4,504,648 offenbart einen Polyurethanharnstoff, der ein
Polyadditionsreaktionsprodukt von Polyisocyanat und einem Polyetherpolyol-Derivat mit mindestens
einer endständigen
Aminogruppe umfaßt,
bei dem mindestens eine Hydroxylgruppe durch einen p-Aminobenzoesäureester
ersetzt ist. Beispiel 7 zeigt die Herstellung eines porösen Gegenstandes
mit einer Dichte von 0,086 g/cm
3.
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US
4,537,945 offenbart ein Poly(urethan)harnstoffamid, das
durch die Reaktion eines Polyetherpolyol-Derivats und eines Polyisocyanats
hergestellt wird. Es werden poröse
Produkte nahegelegt, indem in das Reaktionsgemisch ein Blähmittel
eingeführt
wird, es werden jedoch keine Beispiele für die Herstellung eines Schaums
angegeben.
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US
4,732,959 offenbart ein Poly(urethan)harnstoffamid, das
durch die Reaktion eines Polyesterpolyol-Derivats und eines Polyisocyanats
hergestellt wird. Beispiel 8 zeigt die Herstellung einer weichen
Schaum lage, die angeblich eine Dichte von 0,60 g/cm3 aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines mikroporösen elastomeren Schaums aus
Polyharnstoff (PUR) durch die Reaktion eines Polyisocyanats mit
einem Polyol-Derivat in Gegenwart eines Blähmittels und gegebenenfalls
eines Urethankatalysators und eines Zellstabilisators. Das erfindungsgemäße Verfahren
setzt ein organisches Polyisocyanat, insbesondere ein mit Carbodiimid
modifiziertes 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
mit einem Di(aminobenzoat)ester eines oligomeren Polyols, d.h. einem oligomeren
Diamin, um.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
die Einstufenherstellung zur Erzeugung eines mikroporösen elastomeren
Schaums, das das Mischen und Umsetzen folgender Komponenten umfaßt, wobei
die Gewichtsprozentsätze
auf der Gesamtmenge der ersten fünf
Komponenten basieren und die Polyisocyanatmenge als Isocyanat-Index
(NCO-Index) angegeben ist:
Oligomerer
Di(aminobenzoat)ester | 75–98 Gew.-% |
Wasser | 0–0,8 Gew.-% |
weiteres
Blähmittel | 0–8 Gew.-% |
Urethankatalysator | 0–5 Gew.-% |
Zellstabilisator | 0–5 Gew.-% |
Polyisocyanat | Isocyanat-Index
85–105 |
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Die durch die vorliegende Erfindung
gelieferten Vorteile schließen
die folgenden ein:
- – Ein mikroporöser Schaum,
der bei den vorgeschriebenen Dichten hervorragende physikalische
Eigenschaften, wie Reißfestigkeit,
Zugfestigkeiten, Reißdehnung
in %, zeigt.
- – Die
dynamisch-mechanischen Eigenschaften, wie dynamische Steifigkeit,
als Funktion der Temperatur zeigen eine gute Leistung innerhalb
eines Bereichs von niedriger bis hoher Temperatur und einen guten Verlustfaktor.
- – Die
entstehenden Elastomere haben laut dynamisch-mechanischer Analyse
einen deutlich gleichmäßigen Modul
der Elastizitätskurve
innerhalb eines weiten Temperaturbereichs (E').
- – Die
Möglichkeit,
einen mikroporösen
elastomeren Schaum unter Anwendung der gegenwärtigen ökonomischen Einstufentechnologie
herzustellen, die typischerweise in der Industrie für flexibles
geformtes Polyurethan angewendet wird.
- – Die
Möglichkeit,
einen mikroporösen
elastomeren Schaum herzustellen, der bei unterschiedlichen Dichten
innerhalb der Formulierung eine bestimmte dynamische und Schwingungsfrequenz
erreicht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 vergleicht
den Speichermodul (E')
von mikroporösen
elastomeren Schäumen,
die aus einem herkömmlichen
Vorpolymerisat und gemäß der Erfindung
aus einem oligomeren Diamin hergestellt sind;
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2 vergleicht
den Verlustmodul (E")
von mikroporösen
elastomeren Schäumen,
die aus einem herkömmlichen
Vorpolymerisat und gemäß dieser
Erfindung aus einem oligomeren Diamin hergestellt sind.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der mikroporöse elastomere PUR-Schaum wird
hergestellt, indem ein Polyisocyanat in Gegenwart eines Blähmittels
und gegebenenfalls, jedoch vorzugsweise eines Urethankatalysators
und eines Zellstabilisators mit einem oligomeren Diamin umgesetzt
wird.
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In dieser Erfindung vorteilhafte
Polyisocyanate sind jene, die dem Fachmann allgemein bekannt sind. Dazu
gehören
aromatische und aliphatische organische Verbindungen, die zwei oder
mehr verfügbare
Isocyanatgruppen (NCO-Gruppen) aufweisen. Beispiele geeigneter Diisocyanate
schließen
die folgenden ein: Toluoldiisocyanate (TDI), Diphenylmethandüsocyanate
(MDI), polymeres MDI oder Poly(phenylenisocyanate), mit Carbodiimid
modifizierte MDI und polymere MDI, Cyclohexandiisocyanate (CHDI),
Isophorondiisocyanate (IPDI), Naphthalindiisocyanate (NDI), 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylendiisocyanat
(TODI), Phenylendiisocyanate, einschließlich p-Phenylendiisocyanat
(PPDI) und Gemische davon. Ebenfalls geeignet, jedoch weniger erwünscht ist
ein mit Isocyanat terminiertes PU-Vorpolymerisat von irgendeinem
der vorstehend genannten Polyisocyanatmonomere, das vorher mit einem
Polyether- oder Polyesterpolyol oder einer anderen flexiblen Kette,
die endständige
Hydroxyl- oder Amingruppen enthält,
umgesetzt worden ist, wie es auf diesem Fachgebiet allgemein bekannt
ist.
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Es ist bevorzugt, als Polyisocyanat
ein mit Carbodiimid modifiziertes Diphenylmethandiisocyanat mit einer
höheren
Funktionalität,
d.h. mehr als 2, zu verwenden, das ein Isocyanat-Zwischenprodukt
mit geringer Acidität
von polymerem MDI mit einem typischen Isocyanat-Äquivalentgewicht
im Bereich von 125 bis 125 (NCO, Gew.-% 33 bis 18) ist.
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Die in dieser Erfindung vorteilhaften
oligomeren Diamine sind jene, die in US-Patenten 4,328,322 und 5,410,009
beschrieben sind, deren Beschreibungen hier als Bezug erwähnt werden.
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Die in der Praxis der vorliegenden
Erfindung verwendeten oligomeren Di(aminobenzoat)ester sind Aminobenzoatester
von oligomeren Polyolmaterialien, insbesondere oligomeren Diolen,
und können
bequem durch die Reaktion eines nitrosubstituierten Benzoylhalogenids
oder einer nitrosubstituierten Benzoesäure mit einem geeigneten Polyol,
wie Polyalkylenether oder -esterpolyol, gefolgt von der Reduktion
der Nitrogruppen des entstandenen Produktes zu den entsprechenden
Aminogruppen bereitgestellt werden. Ein hier vorteilhafter oligomerer
Di(p-aminobenzoat)ester kann somit zum Beispiel durch die Reaktion
von zwei Molen p-Nitrobenzoylchlorid mit 1 Mol eines zweiwertigen
Alkohols, wie Poly(tetramethylenglycol) mit einem Molekulargewicht
im Bereich von 400 bis 6000 und durch Reduktion des entstehenden
Poly(tetramethylenglycol)di(p-nitrobenzoat)esters hergestellt werden.
(Alle Molekulargewichte in dieser Beschreibung und den Ansprüchen sind das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts.) Geeignete oligomere Diaminobenzoatester
haben folgende Struktur:
![Figure 00070001](https://patentimages.storage.***apis.com/f4/50/16/38a13c82a10f30/00070001.png)
worin n 1 oder 2 ist und
G ein zweiwertiger Rest ist.
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Die Natur des Restes G der Aminobenzoate
kann unterschiedlich sein und hängt
von der Natur des verwendeten oligomeren Polyols ab. Der Rest G
stammt von einem Polyolmaterial mit einem Molekulargewicht von 400
bis 6000, vorzugsweise im Bereich von 650 bis 2000. Der Rest G kann
auch einen zweiwertigen gesättigten
oder ungesättigten,
geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest umfassen, der
durch Ether-Sauerstoffatomen unterbrochen sein kann. Wenn bei der
Herstellung eines oligomeren Aminobenzoats zum Beispiel ein Polyetherpolyol
verwendet wird, umfaßt
der entsprechende Rest G sich wiederholende Ether-Sauerstoffatome.
Der Rest G schließt
vorzugsweise solche Ether-Sauerstoffatome ein.
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Eine bevorzugte Klasse von Polyolmaterialien,
die bei der Herstellung der oligomeren Aminobenzoatester vorteilhaft
sind, umfaßt
Polyalkylenetherglycole, die einen zweiwertigen Rest G liefern und
die mit der Formel HO(RO)aH angegeben werden
können,
worin R ein Alkylenrest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen ist und a
eine ganze Zahl ist, die ausreichend ist, um ein Molekulargewicht
im Bereich von 400 bis 6000 und vorzugsweise 650 bis 2000 zu erhalten.
R ist vorzugsweise ein Al-kylenrest
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispiele von vorteilhaften Polyalkylenetherglycolen
schließen
die folgenden ein: Polyethylenetherglycol, Polypropylenetherglycol,
Polyhexylenetherglycol, Polytetramethylenetherglycol, Polydecamethylenetherglycol,
Poly-l,2-dimethylethylenetherglycol und ein Copolymer von Tetrahydrofuran
und 1-Allyloxy-2,3-epoxypropan. Die Polyalkylenetherglycole können zum
Beispiel durch Polymerisation eines Alkylenethers, z. B. Ethylenoxid,
von Tetrahydrofuran, Propylenoxid oder einem Gemisch davon in Gegenwart
von Wasser oder einer anderen Alkohol- oder Wasserstoff-Donatorverbindung
mit einem geringen Molekulargewicht leicht hergestellt werden.
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Bevorzugt sind p-Aminobenzoate, und
jene Ester von Polyetherpolyolen mit einem Molekulargewicht von
650 bis 2000, insbesondere sind Polytetramethylenetherglycole besonders
bevorzugt.
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Geeignete oligomere Di(aminobenzoate),
die bei der Herstellung der mikroporösen elastomeren Schäume vorteilhaft
sind, sind kommerziell erhältlich
und werden unter der Handelsbezeichnung VERSALINK von Air Products
and Chemicals, Inc. vertrieben.
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In der gleichen Weise können oligomere
Aminobenzamide hergestellt werden, wenn anstelle des Polyols ein
geeignetes oligomeres Polyamin verwendet wird. Außerdem können oligomere
Verbindungen, die sowohl Hydroxyl- als auch Aminogruppen aufweisen,
für die
Herstellung von gemischten Aminobenzoat/amid-Verbindungen verwendet
werden. Folglich werden diese oligomeren Di(aminobenzamide) und
oligome ren Di(aminobenzoat/amide) für die Zwecke dieser Erfindung
als funktionelle Äquivalente
der oligomeren Di(aminobenzoate) in Betracht gezogen. Sie sind alle
oligomere Diamine.
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Es ist naheliegend, daß bei der
Herstellung eines porösen
oder Schaumproduktes das Polyisocyanat in Gegenwart eines Blähmittels,
wie Wasser, FCK, FCKW, FKW, Pentan und Gemische dieser Mittel, umgesetzt
wird. Wasser kann mit 0,05 bis 0,8 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
0,3 Gew.-% des Teils B der Zusammensetzung verwendet werden. Das
Wasser für
die Reaktion mit dem Isocyanat, wodurch Kohlendioxid erzeugt wird,
kann als Folge deren Herstellung in der oligomeren Diaminzusammensetzung
oder in der Katalysatorzusammensetzung vorliegen oder kann einfach
in der geeigneten Menge zugesetzt werden, oder es kann beides der
Fall sein. Physikalische Blähmittel,
wie FCK, FCKW, FKW und Pentan können
mit 0,5 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% des Teils B der
Zusammensetzung verwendet werden.
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Andere typische Materialien, die
in mikroporösen
elastomeren PUR-Schaumformulierungen
verwendet werden können,
schließen
Urethankatalysatoren, wie tertiäre
Amine, und auf Metall basierende Katalysatoren, die auf dem Fachgebiet
von Urethan für
Gelbildungs- und Blähreaktionen
allgemein bekannt sind; andere Polyamin-Härter, wie MOCA, Polyole und
kurzkettige Diole, Zellstabilisatoren, wie Silicone und Polysiloxanpolyetherglycole,
Antioxidantien, Fungizide und Antihydrolysemittel ein.
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Das Polyisocyanat wird in Gegenwart
eines Blähmittels
mit dem Di(aminobenzoat)ester in einem Äquivalentverhältnis von
0,85 bis 1,1 Äqu.
NOC pro Äqu.
Diamin umgesetzt, wodurch ein mikroporöser PUR-Elastomerschaum mit
einem hohen Molekulargewicht erhalten wird. Die Komponenten können in
einer Abgabevorrichtung für
das Polyurethan gemischt werden, wie es typischerweise auf dem Fachge biet
von Einstufen-Polyurethanschäumen
erfolgt, zum Beispiel werden das Diamin (Komponente des Teils B)
und das Polyisocyanat (Komponente des Teils A) gemischt und in eine
erhitzte Form gefüllt.
Es ist keine Vorreaktion erforderlich, wie es beim Vorpolymerisatverfahren
erfolgt. Die Reaktionstemperatur der Form liegt gewöhnlich im
Bereich von Umgebungstemperatur bis 70°C; ein stärker bevorzugter Bereich beträgt 60 bis
66°C.
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Das Einstufenverfahren beinhaltet
das Mischen und Reagieren des Teils A, der aus dem Polyisocyanat besteht,
mit dem Teil B, der die restlichen Komponenten der Formulierung
umfaßt,
zum Beispiel bilden in der folgenden Formulierung das oligomere
Diamin, das Blähmittel,
der (die) Urethankatalysator(en) und das zellstabilisierende oberflächenaktive
Mittel den Teil B. Der Teil A und der Teil B 'werden bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur
gemischt und in Formen abgegeben.
Teil
A
Isocyanat,
vorzugsweise modifiziertes MDI | NCO-Index
85–105 |
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Die Menge der Komponenten des Teils
B werden in Gew.-% des gesamten Teils B angegeben, wohingegen die
Menge des Polyisocyanats in Äquivalent-%
der aktiven Wasserstoff-Äquivalente
der Komponenten des Teils B angegeben wird.
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Für
die Leistung dieses Systems ist die ausgeglichene Reaktionsge schwindigkeit
vorteilhaft, die dadurch erreicht wird, daß bestimmte Katalysatormengen
verwendet werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit, die allein durch
die Verwendung der Kombination aus oligomerem Diamin/Polyisocyanat
erzielt wird, wird durch die Kombination der tertiären Amine
erhöht.
Folglich kommt es zur gesamten Reaktionswärme dieses Verfahrens innerhalb
der Form, was zu dem gesamten Temperaturanstieg und einer resultierenden
schnellen Produktion der fertigen mikroporösen Teile beiträgt.
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Die mikroporösen elastomeren PUR-Schäume, die
mit dem beschriebenen Verfahren mit oligomeren Diaminen hergestellt
wurden, haben eine Dichte von 20–65 lb/ft3 (320–1041 kg/m3), vorzugsweise 40– 55 lb/ft3 (640–881 kg/m3) und gewöhnlich geschlossene Zellen
mit einem Durchmesser von 70 bis 200 μm und mit ungefähr der gleichen
Größe. Die
Eigenschaften solcher elastomerer Schäume, die durch dynamisch-mechanische
Analyse (DMA) gemessen werden, zeigen einen geringeren Wärmeaufbau
unter einer dynamischen Belastung, was eine längere Lebensdauer bedeuten
kann. Außerdem
bietet die Verwendung von oligomeren Diaminen den Erhalt des Speichermoduls
innerhalb eines weiten Temperaturbereichs, insbesondere eines Bereichs,
der durch Witterungs- oder Jahreszeitenänderungen auftritt.
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In den Beispielen wurden folgende
Materialien verwendet:
Versalink® P-1000 – Poly(tetramethylenoxid)-di-p-aminobenzoat
von Air Products and Chemicals, Inc. (80–85 Mol-% Diaminobenzoat und
15–20
Mol-% Monoaminobenzoat; Amin-Äquivalentgewicht
= 640–690
g/Moläquivalent
und gesamtes Äquivalentgewicht
= 575– 625
g/Moläquivalent)
Dabco
33-LV® – 33 Gew.-%
Triethylendiamin in Dipropylenglycol von Air Products and Chemicals,
Inc.
Dabco® BL-11 – 70 Gew.-%
Bis(dimethylaminoethyl)ether in Dipropylenglycol von Air Products
and Chemicals, Inc.
Isonat® 2143L – modifiziertes
MDI von Dow Chemical QE 130 – Halb-Vorpolymerisat
auf der Basis von Poly(tetramethylenglycol) und MDI von Air Products
and Chemicals, Inc.
Rubinate® M – polymeres
MDI von ICI Americas.
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BEISPIELE 1 bis 7
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Allgemeines Verfahren für mikroporösen Schaum – In den
folgenden Beispielen wurden die Komponenten des Teils B mit dem
mit Isocyanat terminierten Vorpolymerisat des Teils A in den in
Tabelle 1 gezeigten Mengen (Gramm) gemischt. Eine mehr als ausreichende
Menge des Gemischs, um die Form zu füllen, wurde in die Form gegeben,
die 0,25 inch (0,635 cm) dick war und ein Volumen von 0,0072 ft3 (204 cm3) aufwies
und auf 150°F
(66°C) erwärmt worden
war. Die Reaktion wurde abgeschlossen, und das Teil wurde in 4 Minuten von
der Form gelöst.
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Die Werte in Tabelle 1 zeigen, daß die Zugfestigkeiten
innerhalb eines Dichtebereichs akzeptabel beibehalten werden können, wobei
auch die Härte
Shore A erhalten bleibt, die für
die Integrität
und Leistung des Teils erforderlich ist. Obwohl der Schaum von Beispiel
2 möglicherweise
deshalb inakzeptabel war, weil das Halb-Vorpolymerisat wärmeempfindlich
war, kann das Umformulieren mit einem anderen oligomeren Diamin und/oder
Polyisocyanat einen akzeptablen Schaum ergeben.
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Durch eine dynamisch-mechanische
Analyse wurden bei Proben des mikroporösen Schaums von Beispiel 1
Daten erfaßt
(Tabelle 1). Die DMA mißt
die Fähigkeit
eines viskoelastischen Materials, mechani sche Energie zu speichern
und abzuleiten. (Siehe Clift, S. M., "Understanding the Dynamic Properties
of Polyurethane Cast Elastomers",
SPI 33. Annual Technical/Marketing Conference, 1990). Die Messungen
basieren auf der Anwendung einer geringen sinusförmigen Dehnung und dem Messen
des Unterschieds der Reaktion der viskosen und elastischen Komponenten.
Die Messungen der resultierenden Belastung wurden im Zugmodus bei
einer Frequenz von 1 Hertz innerhalb eines Temperaturbereichs von –150 bis
250°C erfaßt.
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1 zeigt
ein Beispiel der typischen DMA des mikroporösen Elastomers von Beispiel
1 gegenüber einem
Vorpolymerisat, das auf einem MDI-Polyester-Vorpolymerisat basiert,
das typischerweise in der Industrie verwendet wird. Die Spektren
zeigen den Erhalt des Speichermoduls E' innerhalb eines weiten Temperaturbereichs
(ähnlich
dem Einflußbereich,
der durch Witterungs- oder jahreszeitliche Änderungen auftritt; –25°C bis > 150°C). Der Vorteil
ist eine geringe oder keine Änderung
der Eigenschaften des Produktes innerhalb dieses weiten Temperaturbereichs
sowie auch eine geringere temperaturabhängige Steifigkeit. Außerdem wird bei
dem oligomeren Diamin-System ein höherer Schmelzpunkt des harten
Segmentes beobachtet. Das unterstützt wiederum die Verwendbarkeit
des Materials bei Anwendungszwecken, bei denen der Einfluß von großer Hitze
ein Problem darstellt.
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2 zeigt
die Anwendung des Komplianz-Verlustes als Funktion der Temperatur
für die
Messung des Verlustes an Hysteresearbeit. (Der Komplianz-Verlust
wird als Merkmal des Energieverlustes als Wärme pro Zyklus bei einer gegebenen
Belastungsamplitude definiert.) Das auf oligomerem Diamin basierende
System erzielte erfolgreich einen geringeren Komplianz-Verlust.
Daraus abgeleitete Vorteile würden
auf eine geringere Wärmeerzeugung
bei der Verwendung hinweisen.
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FESTSTELLUNG
DER INDUSTRIELLEN ANWENDUNG
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Die Erfindung gibt die Herstellung
eines mikroporösen
elastomeren Polyurethan/Harnstoff-Schaums an, der für Stoßdämpfer (jounce
bumpers) in Federanordnungen des Fahrgestells von Fahrzeugen, bei
Fahrwerkbefestigungen und anderen Anwendungszwecken benutzt werden
kann, die gute Schwingungsdämpfungseigenschaften,
sowie auch eine Tieftemperaturbeständigkeit und -flexibilität, Hochtemperaturbeständigkeit,
geeignete mechanische Eigenschaften (d.h. Zugfestigkeit) und eine
einfache Verarbeitung erfordern.