DE69900950T3 - Kosmetische und/oder dermatologische Pulver, Verfahren zur Herstellung und Verwendungen - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft kosmetische oder dermatologische Pulver, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendungen insbesondere zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der Haut, der Schleimhäute und/oder der Kopfhaut.
- Es ist auf dem Gebiet der Kosmetik oder Dermatologie bekannt, dass Pulver, die einen hohen Ölanteil enthalten, verwendet werden können, um den Mängeln (fettiges Gefühl beim Anfassen, schwierige Entnahme) von häufig verwendeten, wasserfreien Produkten abzuhelfen, wobei diese Pulver ferner den Vorteil haben, dass sie bei der Anwendung angenehm sind. Diese Pulver enthalten jedoch meistens grenzflächenaktive Stoffe, die reizend wirken können, und werden bei der Verwendung wegen der schwierigen Handhabung im Allgemeinen wieder befeuchtet.
- Im übrigen sind Pulver zum Schminken bekannt, die einen geringen Ölanteil und einen hohen Anteil an Füllstoffen aufweisen; diese Pulver können nicht als Pflegeprodukte eingesetzt werden, da sie nachteilig sind, weil sie wegen der geringen Menge der Ölphase nicht ausreichend angenehm sind und immer einen sichtbaren Film auf der Hautoberfläche hinterlassen.
- In der Druckschrift EP-A-664112, die das Gebiet der Hautpflege betrifft, sind Pulver auf der Basis von Öl, Biopolymeren und Polysacchariden beschrieben worden, die ausgehend von einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) hergestellt werden und die als solche oder nach Rehydratisierung zu einer O/W-Emulsion verwendet werden können. Diese Pulver haben jedoch den Nachteil, dass sie Biopolymere enthalten, die unter den Proteinen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs ausgewählt sind und die für den Aufbau des Pulvers unerlässlich sind, da sie den Träger bilden.
- In Kosmetikprodukten oder dermatologischen Produkten sollten jedoch Proteine tierischer Herkunft vermieden werden. Diese Proteine sind außerdem zeitlich nicht stabil und einige Proteine pflanzlicher Herkunft, beispielsweise Sojaproteine, können sich als reizend erweisen, insbesondere wenn sie in Mengenanteilen von mindestens 4 % verwendet werden, was in diesem Dokument der Fall ist.
- Die gemäß dieser Druckschrift erhaltenen Pulver sind ferner hygroskopisch, was einen Nachteil darstellt, wenn das Pulver als solches verwendet werden soll; sie weisen die Tendenz auf, feucht zu werden und können daher insbesondere in feuchten tropischen Ländern nur schwierig aufbewahrt werden.
- In der Druckschrift WO-A-95/28849 sind im übrigen feste Zusammensetzungen beschrieben worden, die im Bereich der Lebensmittel verwendbar sind und die hergestellt werden, indem wässrige Dispersionen von Stärke und Öl dehydratisiert werden, wobei sie leicht wieder in Wasser dispergiert werden können und stabile Dispersionen bilden, ohne dass ein Emulgator erforderlich ist. Das gemäß dieser Druckschrift durchgeführte Verfahren besteht darin, das Gemisch von Stärke, Öl und wässriger Phase erhöhten Temperaturen und Drücken auszusetzen, um die Stärke in der wässrigen Phase vollständig zu solubilisieren. Diese Technik hat den Nachteil, dass beim Mischen der Stärke, des Öls und der wässrigen Phase erhöhte Temperaturen erforderlich sind, wobei diese hohen Temperaturen besonders nachteilig sind, wenn die Zusammensetzung Öle pflanzlicher Herkunft enthält, die leicht oxidiert werden können und daher gegenüber höheren Temperaturen empfindlich sind, oder wenn wärmeempfindliche Wirkstoffe eingearbeitet werden sollen, was in der Kosmetik häufig der Fall ist. Das erhaltene Pulver ist außerdem hygroskopisch und daher wasserempfindlich, so dass die oben beschriebenen Nachteile zum Tragen kommen. In den Beispielen dieser Druckschrift wird zudem native Stärke verwendet, die – außer dass hygroskopische Zusammensetzungen entstehen – auch deshalb nachteilig ist, weil der Schutz gegen Bakterien schlecht ist.
- Die Anmelderin hat überraschend festgestellt, dass durch die Verwendung einer modifizierten Stärke ein wasserfreies, kosmetisches oder dermatologisches, Ascorbinsäure-haltiges Pulver hergestellt werden kann, das mindestens eine Fettsubstanz enthalten kann, wobei das Pulver die Nachteile der Pulver des Standes der Technik nicht aufweist und insbesondere nicht hygroskopisch ist; die Herstellung erfordert nicht das vollständige Lösen der Stärke und somit keine erhöhten Temperaturen und Drücke beim Mischen der Stärke, des Öls und der wässrigen Phase.
- Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein kosmetisches oder dermatologisches Pulver, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es 5 bis 50 Gew.-% mindestens einer modifizierten Stärke und 50 bis 95 Gew.-% Ölphase mit mindestens einem Öl enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, wobei das Gewichtsverhältnis Ölphase/Stärke in Bereich von 1 bis 19 liegt, und dadurch, dass es Ascorbinsäure enthält.
- Unter einem "Pulver" wird eine feste Substanz verstanden, die in Form von sehr feinen und homogenen Partikeln oder Körnern vorliegt.
- Das erfindungsgemäße Pulver enthält vorzugsweise keine Proteine.
- Das erfindungsgemäße Pulver enthält eine Ölphase, die an der modifizierten Stärke fixiert ist.
- Das Pulver weist insbesondere die folgenden Vorteile auf: es ist trotz des hohen Ölanteils bei beliebigen Hauttypen anwendbar, ohne dass es sich fettig anfühlt, es kann einfach und schnell aufgebracht werden, es zieht in die Haut ein, ohne dass ein sichtbarer Film zurückbleibt, es bewahrt die hydratisierenden Eigenschaften von Fettsubstanzen und erfordert nicht zwingend den Zusatz einer Flüssigkeit wie Wasser, da es als solches verwendet werden kann. Außerdem kann die gewünschte Menge in einfacher Weise entnommen werden.
- Da das Pulver außerdem ohne Emulgator hergestellt werden kann und sich gut aufbewahren lässt, kann der Zusatz von Emulgatoren und/oder Konservierungsmitteln vermieden werden; man erhält auf diese Weise ein Pulver, das im Vergleich mit den herkömmlichen Pflegeprodukten in wesentlich geringerem Maße irritierend wirkt.
- In ein kosmetisches Produkt, das in dieser Form vorliegt, können außerdem Verbindungen eingearbeitet werden, die unterschiedliche physikalisch-chemische Eigenschaften haben. Die Produkte können auch reinigende Stoffe enthalten. Auf diese Weise kann die Haut insbesondere gereinigt und gleichzeitig hydratisiert und genährt werden. Es handelt sich also um ein neues Konzept für kosmetische oder dermatologische Produkte für verschiedenste Anwendungen, die nicht für einen Hauttyp spezifisch sind.
- In die Pulver können auch Verbindungen eingearbeitet werden, die bekanntlich gegenüber Wasser und/oder Oxidation empfindlich sind, beispielsweise Vitamine (Vitamin A und seine Ester) oder Enzyme. In diesem Medium sind die Verbindungen lange haltbar und verlieren daher nicht mit der Zeit ihre Aktivität.
- Das erfindungsgemäße Pulver weist eine Teilchengröße (oder Zahlenmittel der Partikelgröße) auf, die im Bereich von etwa 0,1 bis 100 μm, vorzugsweise 0,5 bis 50 μm und besser 1 bis 10 μm liegen kann. Die Teilchengröße wird mit der Vorrichtung "MICTROTRAC X 100 & SRA 150" der Firma LEEDS-NORTHRUP gemessen.
- Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendete modifizierte Stärke kann durch eine oder mehrere der folgenden Reaktionen modifiziert sein: Verkleisterung, Oxidation, Vernetzung, Veresterung.
- Diese Reaktionen können insbesondere folgendermaßen durchgeführt werden:
- – Verkleisterung, indem die Stärkekörner zerkleinert werden (beispielsweise Trocknen und Erhitzen in einem Trommeltrockner);
- – Oxidation mit starken Oxidationsmitteln, die in das Stärkemolekül Carboxygruppen einführen und das Stärkemolekül depolymerisieren (beispielsweise indem eine wässrige Stärkelösung mit Natriumhypochlorit behandelt wird);
- – Vernetzung mit funktionellen Mitteln, die mit den Hydroxygruppen der Stärkemoleküle reagieren können, die daher untereinander verbunden werden (beispielsweise mit Glyceryl- und/oder Phosphatgruppen);
- – Veresterung in einem alkalischen Medium zum Pfropfen funktioneller Gruppen, insbesondere Acetyl, Hydroxyethyl, Hydroxypropyl, Carboxymethyl und Octenylsuccinyl.
- Von den erfindungsgemäß verwendbaren modifizierten Stärkeverbindungen können beispielsweise die mit Octenylbernsteinsäureanhydrid veresterten Stärkeverbindungen und insbesondere "Aluminium Starch octenyl succinat", beispielsweise das von der Firma NATIONAL STARCH unter der Bezeichnung DRY-FLO im Handel befindliche Produkt; vernetzte Maisstärke, die unter der Bezeichnung RESISTAMYL E2 von AMYLUM im Handel ist; Kartoffelstärke, die mit einer Carboxymethylgruppe verestert ist und unter der Bezeichnung SUPRAMYL P 60 von AMYLUM erhältlich ist; die mit einer Hydroxypropylgruppe veresterte Maisstärke, die unter der Bezeichnung MERIGEL EF6 von AMYLUM erhältlich ist; verkleisterte Stärke, die mit Octenylbernsteinsäurean hydrid und anschließend mit einer hydrophoben Gruppe modifiziert wurde und unter der Bezeichnung NATROSORB HFB von NATIONAL STARCH erhältlich ist; und die vernetzte und acetylierte Maisstärke, die von der Firma CERESTAR unter der Bezeichnung C* Flo 06205 erhältlich ist, angegeben werden.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den verwendeten Stärkeverbindungen um DRY-FLO und C* Flo 06205.
- Die Ölphase enthält mindestens ein Öl. Das verwendete Öl kann unter den Mineralölen, beispielsweise Paraffinöl oder Vaselineöl, Siliconölen, wie flüchtigen Siliconölen, Ölen pflanzlicher Herkunft (beispielsweise süßes Mandelöl, Aprikosenkernöl), Ölen tierischer Herkunft und synthetischen Ölen und deren Gemischen ausgewählt werden.
- Zu dem Öl oder den Ölen können auch Fettsubstanzen gegeben werden, beispielsweise Fettsäuren, Fettalkohole, Wachse, beispielsweise Wachse tierischer Herkunft, wie Bienenwachs, Carnaubawachs oder Candelillawachs, mineralische Wachse, wie mikrokristalline Wachse, und synthetische Wachse, beispielsweise Polyethylenwachse oder Siliconwachse.
- Das erfindungsgemäße Pulver kann auch einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, die häufig in der Kosmetik oder Dermatologie verwendet werden. Von den Zusatzstoffen können beispielsweise die kosmetischen oder dermatologischen Wirkstoffe, Emulgatoren oder grenzflächenaktive Stoffe, reinigende Stoffe, Farbmittel einschließlich der Pigmente, abradierende Wirkstoffe, Antioxidantien oder Radikalfänger für freie Radikale, Füllstoffe und Parfums angegeben werden. Diese Hilfsstoffe können 0 bis 30 % des Gesamtgewichts des Pulvers und vorzugsweise 0,5 bis 15 % des Gesamtgewichts des Pulvers ausmachen.
- Von den Wirkstoffen können beispielsweise die Wirkstoffe gegen Akne, antimikrobielle Wirkstoffe, Antitranspirantien, Adstringentien, Deodorantien, Enthaarungsmittel, äußerlich anzuwendende Analgetika, Mittel zur Konditionierung der Haare, Mittel zur Konditionierung der Haut, Sonnenschutzmittel, Vitamine, essentielle Fettsäuren, Keratolytika, Enzyme, Hydratisierungsmittel, entzündungshemmende Wirkstoffe, reinigende oder schaumbildende Stoffe, Parfums, anorganische oder organische mattierende Füllstoffe und Depigmentierungsmittel angegeben werden.
- Das erfindungsgemäße Pulver enthält vorteilhaft ein für die Haut, die Kopfhaut und/oder die Schleimhäute physiologisch akzeptables Medium.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Pulvers und insbesondere eines kosmetischen oder dermatologischen Pulvers, das Ascorbinsäure und mindestens eine modifizierte Stärke und eine Ölphase aufweist, wobei das Verfahren umfasst: (1) die Herstellung einer Öl-in-Wasser-Dispersion durch Mischen einer Ölphase, die mindestens ein Öl enthält, und einer wässrigen Phase, die mindestens eine modifizierte Stärke enthält, wobei das Gewichtsverhältnis Ölphase/Stärke im Bereich von 1 bis 19 liegt, und (2) aus der Dispersion zur Herstellung eines Pulvers das Wasser zu entziehen.
- Unter einer Dispersion werden beliebige Dispersionen oder Emulsionen Öl-in-Wasser verstanden, d.h. beliebige Gemische einer Ölphase in einer wässrigen Phase in Gegenwart oder Abwesenheit eines Emulgators.
- Die wässrige Phase der Öl-in-Wasser-Dispersion macht vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% der Dispersion aus.
- Das Gewichtsverhältnis Ölphase/Stärke liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 19 und besser 2 bis 10.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird eine Dispersion verwendet, deren Trockensubstanzgehalt im Bereich von 5 bis 70 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-% liegt. Mit diesem Trockensubstanzgehalt kann die Viskosität der Dispersion so eingestellt werden, dass sie eine ausreichende Fluidität aufweist, um für die folgenden Schritte verwendet zu werden.
- Die wässrige Phase kann bei beliebigen Temperaturen (0 bis 100 °C) hergestellt werden. Vorzugsweise wird bei einer Temperatur von 80 bis 100 °C gearbeitet.
- Parallel hierzu wird die Ölphase hergestellt und dann zu der wässrigen Phase, die vorzugsweise auf eine Temperatur unter 80 °C abgekühlt wurde, vorzugsweise in einer solchen Menge gegeben, dass die resultierende Dispersion einen Trockensubstanzgehalt von 5 bis 70 Gew.-% aufweist.
- Dann wird die Dispersion gebildet, indem die wässrige Phase langsam mit der Ölphase vermischt wird, beispielsweise indem die Ölphase unter konstantem Rühren vorsichtig in die wässrige Phase eingearbeitet wird.
- Man erhält auf diese Weise eine Öl-in-Wasser-Dispersion, die einen pH-Wert aufweist, der von der Zusammensetzung abhängt, der jedoch im Allgemeinen im Bereich von 4 bis 9 liegt.
- Das Verfahren umfasst zwischen dem Schritt der Herstellung der Dispersion durch Mischen der Ölphase und der wässrigen Phase und der Dehydratisierung der erhaltenen Dispersion vorzugsweise einen Homogenisierungsschritt. Das Homogenisieren wird vorteilhaft unter erhöh tem Druck so durchgeführt, dass die mittlere Größe der Öltröpfchen auf etwa 350 nm oder sogar darunter verringert wird. Die Homogenisierung wird bei einem Druck im Allgemeinen im Bereich von 300 bis 600 bar und vorzugsweise etwa 600 bar (60·106 Pa) durchgeführt, um Öltröpfchen mit einer mittleren Größe (Zahlenmittel) vorzugsweise unter 350 nm und im Allgemeinen im Bereich von 80 bis 300 nm zu erhalten.
- Die homogenisierte Dispersion wird dann nach beliebigen bekannten Verfahren dehydratisiert, insbesondere durch Zerstäuben oder Lyophilisation. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Dehydratisierung durch Zerstäuben durchgeführt. In diesem Fall liegt die Temperatur der zum Trocknen verwendeten Heißluft vorzugsweise im Bereich von etwa 100 bis 220 °C und die Temperatur des Pulvers am Auslas vorzugsweise im Bereich von etwa 30 bis 140 °C. Die Zerstäubungszeit ist sehr kurz; sie dauert vorzugsweise höchstens 2 min.
- Die Erfindung betrifft außerdem insbesondere ein kosmetisches und/oder dermatologisches Pulver, das nach dem oben beschriebenen Verfahren erhältlich ist.
- Das erhaltene Pulver kann kompaktiert werden, um das Volumen zu reduzieren und die Konfektionierung, Aufbewahrung, Lagerung und den Verbrauch zu vereinfachen. Bevor das Pulver gegebenenfalls kompaktiert wird, kann ein zusätzlicher Granulierschritt durchgeführt werden, um die Korngröße des Pulvers zu homogenisieren.
- Das erhaltene Pulver ist sehr stabil und kann ohne beobachtbare Phasentrennung, Farbänderung, Wasseraufnahme oder andere, beispielsweise mikrobiologische Beeinträchtigungen mehrere Monate aufbewahrt werden.
- Ferner bleiben in diesem Pulvertyp Wirkstoffe, die gegenüber Wasser oder Oxidation empfindlich sind, beispielsweise grüner Tee oder Enzyme, ganz stabil.
- Das erfindungsgemäße Pulver kann direkt als solches verwendet werden oder in eine kosmetische und/oder dermatologische Zusammensetzung gegeben werden, die in einer anderen galenischen Form vorliegt, beispielsweise als Lotion, W/O-Emulsion oder O/W-Emulsion.
- Die spätere Verwendung des Pulvers hängt letztlich vom gewünschten Ziel und den gegebenenfalls vorliegenden Wirkstoffen ab. Es kann insbesondere zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der menschlichen Haut, der Kopfhaut und/oder der Schleimhäute verwendet werden.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein kosmetisches Verfahren zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der Haut, der Schleimhäute und/oder der Kopfhaut, das das Auftragen eines oben definierten Pulvers auf die Haut, die Kopfhaut und/oder die Schleimhäute umfasst.
- Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung des oben definierten Pulvers zur Herstellung einer Zusammensetzung, die zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der Haut, der Schleimhäute und/oder der Kopfhaut vorgesehen ist.
- Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele detaillierter erläutert. Beispiel 1: Pulver zur Pflege der Haut – Referenzbeispiel, das nicht zur Erfindung gehört
– modifizierte Stärke (DRY-FLO) 25 % – Aprikosenkernöl 75 % - Zur Herstellung eines Pulvers wird ein Gemisch gebildet, das 8 % modifizierte Stärke und 68 % Wasser enthält, das Gemisch wird auf 95 °C erwärmt und anschließend auf 70 °C abgekühlt, bevor 24 % Aprikosenkernöl eingearbeitet werden, wobei hierbei fortwährend gerührt wird, um eine Öl-in-Wasser-Dispersion herzustellen. Die Dispersion wird auf Raumtemperatur abkühlen gelassen, wobei gerührt wird, man homogenisiert unter einem Druck von etwa 600 bar (60·106 Pa), worauf in einer Vorrichtung zerstäubt wird, in der die Heißluft eine Temperatur von etwa 200 °C aufweist und die Temperatur am Auslass 120 °C beträgt.
- Das Pulver wird als solches verwendet und nicht verändert und stellt ein Produkt dar, das für die Versorgung der Haut mit Nährstoffen sehr wirksam ist. Beispiel 2: Pulver zur Pflege der Haut
– modifizierte Stärke (C* Flo 06205) 35 % – Siliconöl (Phenyltrimethicon, unter der Bezeich- nung DC 556 Fluid von Dow Corning erhältlich) 60 % – Ascorbinsäure 5 % - Das Herstellungsverfahren entspricht dem Verfahren des Beispiels 1, das als Referenz angegeben ist.
- Man erhält ein Pulver, das auf die Haut aufgetragen werden kann, um einen noch strahlenderen Teint zu erhalten und die Züge zu glätten.
- Das Vitamin C bleibt in dieser Formulierung stabil: Nach 2 Monaten bei 45 °C sind weniger als 5 % zersetzt worden.
Claims (17)
- Kosmetisches oder dermatologisches Pulver, dadurch gekennzeichnet, dass es 5 bis 50 Gew.-% mindestens einer modifizierten Stärke und 50 bis 95 Gew.-% Ölphase, die mindestens ein Öl enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält, wobei das Gewichtsverhältnis Ölphase/Stärke im Bereich von 1 bis 19 liegt, und dadurch, dass es Ascorbinsäure enthält.
- Pulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es keine Proteine enthält.
- Pulver nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke durch mindestens eine Reaktion modifiziert wurde, die unter Verkleisterung, Oxidation, Vernetzung und Veresterung ausgewählt ist.
- Pulver nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der modifizierten Stärke um eine mit Octenylbernsteinsäureanhydrid veresterte Stärke handelt.
- Pulver nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölphase mindestens ein Öl enthält, das unter den Mineralölen, Siliconölen, Ölen pflanzlicher Herkunft, Ölen tierischer Herkunft und den synthetischen Ölen ausgewählt ist.
- Pulver nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölphase ferner mindestens eine Fettsub stanz enthält, die unter den Fettsäuren, Fettalkoholen und Wachsen ausgewählt ist.
- Pulver nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner mindestens einen Zusatzstoff enthält, der unter den kosmetischen oder dermatologischen Wirkstoffen, Emulgatoren, reinigenden Stoffen, Farbmitteln, abrasiven Mitteln, Antioxidantien, Radikalfängern für freie Radikale, Parfums und Füllstoffen ausgewählt ist.
- Pulver nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der kosmetische oder dermatologische Wirkstoff unter den Wirkstoffen gegen Akne, antimikrobiellen Wirkstoffen, Antitranspirantien, Adstringentien, Deodorantien, Enthaarungsmitteln, äußerlich anzuwenden Analgetika, Mitteln zur Konditionierung der Haare, Mitteln zur Konditionierung der Haut, Sonnenschutzmitteln, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren, Keratolytika, Enzymen, Hydratisierungsmitteln, entzündungshemmenden Wirkstoffen, Detergentien, Parfums, anorganischen oder organischen mattierenden Füllstoffen und Depigmentierungsmitteln ausgewählt ist.
- Pulver nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff unter Retinol und seinen Estern, Enzymen und grünem Tee ausgewählt ist.
- Verfahren zur Herstellung eines kosmetischen und/oder dermatologischen Pulvers, das frei von Proteinen ist und Ascorbinsäure und 5 bis 50 Gew.-% mindestens einer modifizierten Stärke und 50 bis 95 % Ölphase enthält, das (1) die Herstellung einer Öl-in-Wasser-Dispersion durch Mischen einer Ölphase, die mindestens ein Öl enthält, und einer wässrigen Phase, die mindestens eine modifizierte Stärke enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Öl phase/Stärke im Bereich von 1 bis 19 liegt, und (2) die Dehydratisierung der Dispersion zur Herstellung eines Pulvers umfasst, wobei das Verfahren nach der Herstellung der Dispersion und vor der Dehydratisierung der Dispersion einen Homogenisierungsschritt umfasst, wobei die Homogenisierung bei einem Druck von 300 bis 600 bar erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Phase der Öl-in-Wasser-Dispersion mindestens 30 % des Gesamtgewichts der Dispersion ausmacht.
- Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Homogenisierung bei einem Druck von etwa 600 bar erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehydratisierung durch Zerstäuben durchgeführt wird.
- Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehydratisierung in einer Vorrichtung zum Zerstäuben durchgeführt wird, in der die Temperatur der zum Trocknen verwendeten Heißluft im Bereich von etwa 100 bis 220 °C und die Temperatur des Pulvers am Auslass im Bereich von etwa 30 bis 140 °C liegt.
- Kosmetisches und/oder dermatologisches Pulver, das nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14 erhältlich ist.
- Kosmetisches Verfahren zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der Haut, der Schleimhäute und/oder der Kopfhaut, das das Aufbringen eines Pulvers nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und 15 auf die Haut, die Schleimhäute und/oder die Kopfhaut umfasst, wobei therapeutische Verfahren ausgenommen sind.
- Verwendung des Pulvers nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und 15 zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Pflege, zur Reinigung, zum Abschminken, zum Schminken und/oder zur Behandlung der Haut, der Kopfhaut und/oder der Schleimhäute.
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