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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren und Kit
zum Diagnostizieren von Chlamydia trachomatis (C. trachomatis) in
Menschen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Gemisch
von Peptiden, die von dem Hauptprotein der äußeren Membran („major
outer membrane protein", MOMP)
hergeleitet sind und die zusammen in der Lage sind, nur mit Antikörpern zu
reagieren, die für
ein beliebiges der Serovare von C. trachomatis spezifisch sind,
und wobei somit das Gemisch von Peptiden besonders gut zum Identifizieren
von C. trachomatis-Infektionen in Menschen geeignet ist, indem sie
spezifisch an Antikörper,
sofern vorhanden, in einer Körperflüssigkeitsprobe
binden, die von einem Individuum erhalten wurde, das getestet wird.
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Grundlagen der Erfindung
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Chlamydia
ist ein gramnegatives obligat intrazelluläres Bakterium, das in Säuger- und
Vogelarten akute und chronische Krankheiten verursacht. Die Gattung
Chlamydia besteht aus vier Arten: C. trachomatis, C. pneumoniae,
C. precorum und C. psittaci.
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Die
Art C. trachomatis ist in 15 Serovare unterteilt. Die Serovare A,
B, Ba und C sind Erreger des Trachoms, einer Hauptursache der verhütbaren Blindheit,
die in der Dritten Welt endemisch ist. Die Serovare L1 bis L3 sind
die Erreger von Lymphogranuloma venereum. Die Serovare D bis K sind
weltweit eine verbreitete Ursache von sexuell übertragenen Genitalinfektionen:
Zervizitis, Endometritis/Salpingitis bei Frauen und Uretritis bei
sowohl Männern
als auch Frauen. Die Endometritis/Salpingitis kann zu einer Verklebung
der Eileiter mit einem höheren
Risiko für
Extrauteringravidität
und Infertilität
führen.
Die Genitalinfektion kann eine akute Infektion und eine persistierende
Infektion, gelegentlich ohne jegliches klinisches Zeichen, verursachen.
Im Allgemeinen können
diese Infektionen behandelt werden, sobald sie diagnostiziert sind;
ohne Behandlung können
die Infektionen sich jedoch zu einer schweren chronischen Entzündung entwickeln,
die zu Infertilität,
Extrauteringravidität,
induziertem Abort oder Frühge burt
führt.
Außerdem
können
die Kinder von infizierten Müttern
während
der Geburt selbst infiziert werden, wodurch es zu Konjunktivitis
oder Pneumonie kommen kann.
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Das
serologische Testen, d.h. das Testen auf das Vorliegen (oder Nicht-Vorliegen) von Anti-C.
trachomatis-Antikörpern
in einem Individuum, ist inzwischen in zahlreichen Ländern ein
etabliertes Verfahren, für
das gezeigt wurde, dass es eine umfassende Lösung für den Nachweis einer C. trachomatis-Infektion
bereitstellt. Bei vermuteten tief liegenden Infektionen wird durch
eine Probennahme von Körperflüssigkeiten
die Notwendigkeit für
invasive Prozeduren reduziert, die für einen direkten Antigennachweis
erforderlich sind. In Fällen
mit Infektionen des unteren Genitaltrakts muss man Einschränkungen
beim Probennehmen, wie Wirksamkeit eines Verfahrens zum Abnehmen
eines Abstrichs, Schwierigkeiten bei der Handhabung der Proben und
beim Transport abwägen.
Und außerdem
besteht das größte Problem
darin, dass die meisten Chlamyidien-Infektionen asymptomatisch verlaufen.
Deshalb kann es sein, dass eine Infektion lange Zeit persistiert,
in den oberen Genitaltrakt aufsteigt, tiefe und chronische Infektionen
verursacht und die Wahrscheinlichkeit von falsch-negativen Ergebnissen
in Verfahren erhöht
wird, die für
einen direkten Antigennachweis konzipiert sind, d.h. Stichprobenentnahme
(„sampling") von Gewebe des
unteren Genitaltrakts mit Anti-C.
trachomatis-Antikörpern, oder
anderen geeigneten Verfahren, mit denen das Vorliegen der Hauptantigene
von C. trachomatis direkt nachgewiesen wird, wie des Hauptproteins
der äußeren Membran
(MOMP), das eine Chlamydien-Infektion anzeigt.
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Heute
ist ein serologisches Testen auf Chlamydia trachomatis durch den
Nachweis verschiedener spezifischer Antikörper ein wirksames und sehr
gut angenommenes mögliches
Nachweisverfahren. In neuen und besser ausgearbeiteten Technologien
werden die Immunmarker IgM, IgA und IgG eingesetzt, um das Vorliegen
und das Stadium einer Infektion zu charakterisieren.
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Der
Nachweis von spezifischen IgM-Antikörpern zeigt akute Chlamydien-Infektionen an. Das
Fehlen schließt
jedoch nicht aus, dass eine Infektion vorhanden ist, und zwar insbesondere
in rezidivierenden und chronischen Fällen. Der Nachweis von spezifischen
IgA-Antikörpern
ist nun als Hinweis auf eine aktive Chlamydien-Infektion anerkannt,
wobei gezeigt wurde, dass es sich hierbei aufgrund der kürzeren Lebensdauer von
IgA-Antikörpern,
die nur so lange bestehen bleiben, wie eine antigene Stimulation
vorliegt, um einen wichtigen Marker handelt. Außerdem ist der Nachweis von
IgA-Antikörpern
für eine
Verlaufskontrolle nach einer Behandlung geeignet. Der Nachweis von
IgG-Antikörpern
ist ein Marker für
eine Chlamydien-positive Immunantwort, und zwar für aktuelle,
chronische oder vergangene Infektionen.
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Serologische
Kreuzreaktionen zwischen den drei verschiedenen Arten von Chlamydia
treten in großem
Ausmaß auf.
Bei den meisten der serologischen diagnostischen Tests auf Chlamydia
werden als Antigene entweder gereinigte Elementarkörper (Mikroimmunfluoreszenz-,
MIF- und ELISA-Tests), Lipopolysaccharid, LPS, oder gereinigtes
Hauptprotein der äußeren Membran,
MOMP (ELISA-Tests), verwendet. Gattungs-spezifische Epitope liegen
in allen vorstehenden Antigenen vor, weshalb eine geringe Artspezifität festgestellt
wird. Außerdem
ist ein großer
Anteil der menschlichen Population weltweit schon mit C. pneumoniae
in Kontakt gekommen (ohne klinische Zeichen), und die Prävalenz von
Anti-Chlamydia-Antikörpern
ist sehr hoch. Deshalb ist die Unterscheidung zwischen C. pneumoniae-
und C. trachomatis-spezifischen Antikörpern bei Verwendung herkömmlicher
serologischer Screeningtests (MIF, ELISA, EIA usw.) nicht sehr effektiv.
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Stand der
Technik
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Verschiedene
Veröffentlichungen
wurden gemacht, in denen die Isolierung, Reinigung und Charakterisierung
der Hauptproteine des Äußeren-Membran-Komplexes
von C. trachomatis, einschließlich
des vorstehend angesprochenen MOMP, und die Verwendung hiervon zum
Erzeugen von Anti-C. trachomatis-Antikörpern und in Immuntests zum
Nachweisen des Vorliegens von Anti-C. trachomatis-Antikörpern in
Proben, die von Individuen erhalten wurden, von denen angenommen
wurde, dass sie mit C. trachomatis infiziert waren, beschrieben
wurden. Z.B. wird in
US 5 318
892 und dem entsprechenden
EP
0 456 524 die Verwendung des Äußeren-Membran-Komplexes von
C. trachomatis, der aus mindestens drei Polypeptiden, einschließlich MOMP,
besteht, zum Testen von Anti-C. trachomatis-Antikörpern offenbart.
In
US 4 427 782 wird
das Isolieren und Charakterisieren des C. trachomatis-MOMP und seine
Verwendung in Immuntests beschrieben. Jedoch werden in den vorstehend
erwähnten
veröffentlichten
Patenten weder Nucleotid- oder Aminosäuresequenzen des MOMP-Polypeptids
bereitgestellt, noch wird die Möglichkeit
zur Verwendung von Peptiden, die von MOMP hergeleitet sind, für eine Immunisierung
gegen eine C. trachomatis-Krankheit oder für die Verwendung in Immuntests
zum Nachweisen von Anti-C. trachomatis-Antikörpern, die eine Infektion durch
C. trachomatis anzeigen, offenbart. Auf dem Fachgebiet ist bekannt,
dass große
Proteine, wie MOMP, weniger wirksam sind als kleinere antigene Peptide,
die hiervon hergeleitet sind, und zwar sowohl für eine Immunisierung gegen
eine C. trachomatis-Infektion als auch zur Verwendung in Immuntests
zum Nachweisen von Anti-C. trachomatis-Antikörpern. Weiterhin weist das
vollständige
MOMP-Protein, das aus C. trachomatis erhalten wurde, mehrere Epitope
auf, die auch bei dem MOMP-Protein
vorliegen, das aus den anderen vorstehend angegebenen Arten von Chlamydia
erhalten wurde, woraus folgt, dass die Verwendung des vollständigen Proteins
in Immuntests für einem
spezifischen Nachweis von Anti-C. trachomatis-Antikörpern nicht
zuverlässig
ist, da die Möglichkeit
einer Kreuzreaktivität
zwischen den verschiedenen Chlamydia-Arten besteht, mit dem Ergebnis,
dass es beim Erhalt von positiven Ergebnissen nicht ohne Weiteres
möglich
ist, festzustellen, ob die Antikörper
für C.
trachoma tis oder für
die anderen Chlamydia-Arten spezifisch sind. Somit kann es hinsichtlich
C. trachomatis zu falsch-positiven Ergebnissen kommen, und dies
kann möglicherweise
sogar zu einer falschen Diagnose des die Infektion verursachenden
Erregers und anschließend
zu einer falschen Behandlungsart der Infektion führen. Außerdem ist es oft schwierig,
große
Proteine, wie MOMP, herzustellen und zu reinigen, insbesondere wenn
hohe Reinheitsgrade unbedingt erforderlich sind, wenn solche Proteine
in diagnostischen Kits verwendet werden sollen, und ferner ist es
häufig
schwierig, solche großen
Proteine in ein Kit einzubauen, z.B. ein auf ELISA basierendes Kit,
in welchem das Antigen üblicherweise
auf einem festen Träger
immobilisiert ist.
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In
anderen Veröffentlichungen
wurden die Clonierung und Sequenzierung des von C. trachomatis hergeleiteten
MOMP, die Produktion eines rekombinanten C. trachomatis-MOMP-Polypeptids
und seine Verwendung zum Induzieren von Anti-MOMP-Antikörpern sowie
seine Verwendung in Immuntests zum Nachweisen von Anti-MOMP-Antikörpern, die
für C.
trachomatis spezifisch sind, beschrieben. Die vorstehend erwähnte Clonierung
und Sequenzierung von MOMP wurden z.B. in
EP 0 192 033 beschrieben, wobei in
dieser Veröffentlichung
auch die Produktion von verschiedenen monoclonalen Antikörpern beschrieben
wird, die jeweils ein unterschiedliches spezifisches Epitop in MOMP
erkennen. Jedoch hat auch ein solches rekombinantes MOMP-Polypeptid aus den
vorstehend angegebenen Gründen
immer noch die Nachteile, dass es hinsichtlich der Erkennung von
Anti-MOMP-Antikörpern
eine mögliche
Kreuzreaktivität
mit den MOMP-Proteinen aus den anderen C. trachomatis-Arten aufweist.
Weiterhin ist auch für
ein rekombinant erzeugtes MOMP ein signifikanter Einsatz von Geld
und Zeit erforderlich, sowohl für
seine Herstellung als auch für
seine Reinigung, bevor es für
die Verwendung in diagnostischen Tests oder als ein Impfstoff geeignet
ist.
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In
mehreren Veröffentlichungen
wurden verschiedenen, von MOMP hergeleitete Peptide beschrieben, die
als Impfstoffe und auch in Immunassays zum Nachweisen von Anti-MOMP-Antikörpern eingesetzt
werden können.
Solche Peptide konnten hergestellt werden, nachdem die vollständige Sequenz
von MOMP aufgeklärt worden
war und es hinsichtlich der Variation der Sequenz innerhalb der
verschiedenen Serovare analysiert worden war. Z.B. wurde eine Analyse
der verschiedenen Domänen
des MOMP-Proteins von C. trachomatis beschrieben, und zwar die Tatsache,
dass es in vier konstante (CDI bis IV) und vier variable (VDI bis
IV) Domänen
unterteilt ist (Yuan et al., Infect. Immun. 57: 1040–1049, 1989).
Aufgrund solcher und ähnlicher
Daten wurden Peptide entworfen, die im Allgemeinen Sequenzen aufwiesen,
welche denjenigen Teilen oder Regionen von MOMP entsprachen, die
am stärksten
variabel waren und von denen man deshalb erwartete, dass sie auch
am stärksten
antigen waren. Das heißt,
dass solche Peptide im Wesentlichen Epitope von MOMP darstellen,
gegen die ohne Weiteres Antikörper
hervorgebracht werden können,
weshalb solche Peptide möglicherweise
als Impf stoffe eingesetzt oder ohne Weiteres in diagnostischen Tests
verwendet werden können, um
das Vorliegen von Anti-MOMP-Antikörpern nachzuweisen. Z.B. wird
in
EP 0 348 725 ein
Epitop-spezifisches Peptid beschrieben, das ein häufiges Epitop
von C. trachomatis darstellt, welches für die Produktion von spezifischen
Antikörpern
gegen C. trachomatis-MOMP geeignet ist, und wobei das Peptid eine
Sequenz aufweist, die von der MOMP-Sequenz zwischen den Aminosäureresten
262 und 320 hergeleitet ist. Außerdem wird
in WO 94/06827 ein synthetisches Peptid beschrieben, das ein T-Zellen-Helferzellen-stimulierendes
Epitop und ein B-Zellen-neutralisierende-Antikörper-stimulierendes Epitop umfasst, hergeleitet
von dem C. trachomatis-MOMP. Dieses synthetische Peptid kann in
Immuntests zum Nachweisen von Anti-C. trachomatis-MOMP-Antikörpern oder
als ein Impfstoff eingesetzt werden. Während die vorstehend erwähnten Peptide eine
wichtige Verbesserung gegenüber
der Verwendung des vollständigen
MOMP-Polypeptids hinsichtlich ihres Nutzens in diagnostischen Tests
zum Nachweisen von C. trachomatis-Antikörpern oder ihrer Verwendbarkeit
als Impfstoffe darstellen, haben solche Peptide immer noch den einen
wichtigen Nachteil, nämlich
definieren diese Peptide nicht immer ein Epitop, das allen vorstehend
erwähnten
Serovaren von C. trachomatis gemeinsam ist. Die Folge hieraus ist,
dass, wenn solche Peptide zum Nachweisen von C. trachomatis-Antikörpern verwendet
werden, sie nicht in allen Fällen
in der Lage sind, Antikörper
gegen alle verschiedenen Serovare von C. trachomatis nachzuweisen,
und dass folglich in solchen diagnostischen Tests unter Verwendung solcher
Peptide möglicherweise
falsch-negative Ergebnisse erhalten werden, nämlich kann ein Individuum mit einem
bestimmten Serovar von C. trachomatis infiziert worden sein, das
in der Gegend häufig
ist, wo dieses Individuum lebt, jedoch kann das Peptid, das in dem
Test verwendet wird, eines sein, das dem spezifischen Epitop des
spezifischen Serovars, mit dem das Individuum infiziert wurde, nicht
vollständig
entspricht, woraus folgt, dass die in diesem Individuum induzierten
Antikörper
nicht vollständig
oder sogar gar nicht mit den Peptiden in dem diagnostischen Kit
reagieren, wodurch dann ein falsch-negatives Ergebnis erhalten wird.
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US 7 324 664 offenbart Nucleotid-
und Aminosäuresequenzen
der vier variablen Domänen
des MOMP von C. trachomatis für
die Verwendung in der Diagnose von Infektionen und zum Serotypisieren.
Jedoch offenbart es keinerlei spezifischen Peptide, die gute Kandidaten
sind. Qu et al. (Vaccine 1994, 12 (6): 557–564) offenbart ein synthetisches
chimäres
Peptid, das die variablen Segmente I und IV des MOMP von C. trachomatis
darstellt. Das chimäre
Peptid wird für
die Impfung von Mäusen
eingesetzt.
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Somit
wurde bisher kein C. trachomatis-MOMP-spezifisches Peptid oder Gemisch
von Peptiden beschrieben, das für
alle verschiedenen Serovare von C. trachomatis spezifisch ist und
das in diagnostischen Tests zum Nachweisen von Anti-MOMP-Antikörpern, die
gegen eines der C. trachomatis-Serovare induziert wurden, eingesetzt werden
kann oder das als Impfstoffe verwendet werden kann, um Personen
wirksam gegen alle verschiedenen Serovare von C. trachomatis zu
immunisieren. Wie vorstehend erwähnt
kommen C. trachomatis-Infektionen bei einer sehr großen Zahl
von Personen weltweit vor, und somit bestand schon seit langem der
Bedarf, die vorstehend erwähnten
Nachteile nach dem Stand der Technik zu überwinden und ein Peptid oder
ein Gemisch von Peptiden bereitzustellen, das in diagnostischen
Tests zum Nachweisen von Anti-C. trachomatis-MOMP-Antikörpern, die
in Individuen nach einer Infektion durch eines der Serovare von
C. trachomatis induziert wurden, verwendet werden kann. Genauso
bestand schon seit langem der Bedarf, ein Peptid oder ein Gemisch
von Peptiden bereitzustellen, das bei Verabreichung an ein Individuum
in der Lage ist, Anti-MOMP-Antikörper zu
induzieren, die für
eines der Serovare von C. trachomatis spezifisch sind, und auf diese Weise
einen wirksamen Impfstoff gegen eine C. trachomatis-Infektion bereitzustellen.
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Demgemäß besteht
ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein Gemisch von Peptiden
bereitzustellen, die von spezifischen Regionen innerhalb des MOMP-Proteins
hergeleitet sind und die zusammen in der Lage sind, mit Antikörpern gegen
das MOMP aus einem der Serovare von C. trachomatis zu interagieren.
Ein solches Gemisch von Peptiden eignet sich besonders für diagnostische
Tests zum Diagnostizieren des Vorliegens von für C. trachomatis spezifischen
Anti-MOMP-Antikörpern,
die aus den Körperflüssigkeiten
eines Individuum erhalten wurden, und ist für alle der Serovare von C.
trachomatis spezifisch, wobei solche diagnostischen Tests im Wesentlichen
keine falsch-negativen Ergebnisse bereitstellen sollten. Und da
das Gemisch von Peptiden gemäß der Erfindung
so ausgewählt
ist, dass es nur für
das MOMP von C. trachomatis-Serovaren und
nicht für
ein MOMP aus einer beliebigen anderen Chlamydia-Art spezifisch ist,
sollten genauso durch die Verwendung der Peptide in solchen diagnostischen
Tests diese Tests so bereitgestellt werden, dass sie im Wesentlichen
keine falsch-positiven
Ergebnisse liefern.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein diagnostisches
Kit zum Diagnostizieren des Vorliegens von Anti-C. trachomatis-MOMP-Antikörpern von
einem beliebigen der C. trachomatis-Serovare in Körperflüssigkeiten
bereitzustellen, wobei dieses diagnostische Kit unter Verwendung
eines solchen Gemisches von Peptiden wie vorstehend erwähnt einen
sehr zuverlässigen
diagnostischen Test von Testproben bereitstellt, so dass es von
sich aus im Wesentlichen keine falsch-positiven oder falsch-negativen
Ergebnisse liefern kann. Dieses diagnostische Kit ist außerdem nur
für Anti-C.
trachomatis-MOMP-Antikörper
hochspezifisch und geht keine Kreuzreaktivität mit Anti-MOMP-Antikörpern ein,
die für
die anderen Arten von Chlamydia spezifisch sind.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Diagnostizieren einer Chlamydia- oder C. trachomatis-Infektion
durch Nachweisen von Anti-C. trachomatis-Antikörpern in der Körperflüssigkeit
eines Individuums bereitzustellen, wobei als Testreagens das vorstehend
erwähnte
Gemisch von Peptiden eingesetzt wird.
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Außerdem ist
die Verwendung des vorstehenden Gemisches von Peptiden als Impfstoff
beabsichtigt, um ein Individuum gegen eine C. trachomatis-Infektion
durch ein beliebiges der Serovare von C. trachomatis zu immunisieren.
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Der
wie hier verwendete Begriff „Körperflüssigkeit" umfasst Flüssigkeiten,
die innerhalb des Körpers entnommen
wurden, wie Blut oder Lymphe, lokale Sekretionen, wie Tränen, Sperma,
Urin, Schweiß,
Sputum usw., Proben, die durch Waschen (z.B. Bronchiolarlavage)
oder durch Abtupfen erhalten wurden, umfassend Zervixabstriche,
und dergleichen.
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Der
wie hier verwendete Begriff „Peptid" umfasst Peptide,
die durch chemische Synthese oder durch Spaltung, entweder durch
chemische Mittel oder durch Verwendung von proteolytischen Enzymen
eines größeren Peptids
oder Proteins erhalten wurden.
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In
der folgenden genauen Beschreibung der Erfindung werden unter anderen
Einzelheiten die Aminosäuresequenzen
der verschiedenen Peptide, die das Gemisch von Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung ausmachen, bereitgestellt. Diese Sequenzen werden in Form
des Ein-Buchstaben-Aminosäure-Codes angegeben.
Im Folgenden findet sich als Erklärung der Schlüssel für diesen
Ein-Buchstabe-Code.
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Weiterhin
wird für
den Fachmann selbstverständlich
sein, dass die Sequenzen der Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung
von der bekannten und veröffentlichten
Aminosäuresequenz
des MOMP von C. trachomatis hergeleitet wurden, die für alle verschiedenen
C. trachomatis-Serovare aufgeklärt
worden war. Z.B. stellt das vorstehend erwähnte
EP 0 192 033 die vollständige Sequenz
von MOMP bereit, das vorstehende
EP 0
348 725 stellt die Sequenzen von verschiedenen MOMP-hergeleiteten
Peptiden bereit, und das vorstehende WO 94/06827 stellt die Sequenzen
von MOMP-hergeleiteten
Peptiden aus den verschiedenen C. trachomatis-Serovaren bereit.
In diesen Veröffentlichungen
wird auch auf eine Reihe anderer Veröffentlichungen Bezug genommen,
in denen die vollständigen
Sequenzen von MOMP aus verschiedenen Serovaren veröffentlicht wurden.
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Insbesondere
werden die Natur des Hauptproteins der äußeren Membran und seine Beziehung
zu den Biovaren und Serovaren von Chlamydia trachomatis diskutiert
in Grayston und Wang (1975), J. Infect. Dis. 132: 87–105; Stephens
et al. (1982), J. Immunol. 128: 1083–189; und Caldwell et al. (1981),
Infect. Immun. 31: 1161–1176.
Impfstoffstudien, die mit intakten Chlamydien-Elementarkörpern durchgeführt wurden,
beschrieben Collier (1961), Lancet 1: 795–800; Wang et al. (1967), Amer.
J. Ophtal. 63: 1615–1630;
und Woolridge et al. (1967), Amer. J. Ophtal. 63: 1645–1653. Die
Clonierung und Expression eines Gens, welches ein 74 000 Dalton
Chlamydien-Antigen codiert, in E. coli wird von Stephens et al.
(1983), Abstract Annual Meeting American Society of Microbiology,
B29, S. 35, beschrieben. Wenman und Lovett (1982), Nature 296: 68–70, berichten über die
Expression eines 19 000 Dalton Chlamydia trachomatis-Polypeptids. Nano
et al. (1985), Infect. Immun. 45: 637–641, berichteten über die
Sequenzierung der ersten 25 N-terminalen Aminosäuren des Hauptproteins der äußeren Membran
und die Clonierung von mindestens einem bestimmten Teil des Gens. Stephens
et al. beschrieben auch die Sequenzanalyse des Gens des Hauptproteins
der äußeren Membran von
Chlamydia trachomatis Serovar L
2, J. of
Bacteriol., Bd. 168, Nr. 3 (1986); die molekulare Clonierung und Expression
von Hauptprotein-Antigenen der äußeren Membran
von Chlamydia trachomatis in Escherichia coli, Infection and Immunity,
Bd. 47, Nr. 3, 713–718
(1985); eine artspezifische Domäne
des Hauptproteins der äußeren Membran, Chlamydia) Infections, D. et al.,
Hrsg., Cambridge University Press, 110–113 (1986); die Diversität von Genen
des Hauptproteins der äußeren Membran
von Chlamydia trachomatis, J. Bact. 169: 3879–3885 (1987); und die hochauflösende Kartierung
von Serovar-spezifischen und häufigen
antigenen Determinanten des Hauptproteins der äußeren Membran von Chlamydia
trachomatis, J. Exp. Med. 167: 817–831 (1988).
US 4 118 469 offenbart ein spezifisches
Chlamydia trachomatis-Antigen, das für die serologische Diagnose
von Lymphogranuloma venereum eingesetzt werden kann. Pickett et
al. (FEMS Microbiol. Lett. 42: 185, 1987), Zhang et al. (Nucleic
Acids Res. 18: 1061, 1990) und Hamilton et al. (Nucleic Acids Res.
17: 8366, 1989) beschreiben die Sequenzierung von MOMP-Genen von
verschiedenen Chlamydia trachomatis-Serovaren und ihre Charakterisierung
durch vier symmetrisch mit Abstand vorliegende hypervariable Domänen (VDs),
die von Regionen mit Aminosäurehomologie
flankiert sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass es durch Modifizieren
bestimmter spezifischer Peptide, die von den zweiten und vierten
variablen Domänen
des immundominanten MOMP-Proteins von C. trachomatis hergeleitet
sind, und durch Herstellen eines Gemisches solcher Peptide möglich ist,
ein Gemisch solcher Peptide zu erhalten, das hochspezifisch für Anti-MOMP-Antikörper ist,
die für
das MOMP von C. trachomatis spezifisch sind, und das keine Kreuzreaktivität mit Anti-MOMP-Antikörpern eingeht,
die für
das MOMP von anderen Chlamydia-Arten, wie C. pneumoniae oder C.
psittaci, spezifisch sind. Weiterhin wurde gemäß der vorliegenden Erfindung
gefunden, dass durch Verwendung eines solchen Gemisches von Peptiden in
einem Kit für
die Diagnose einer C. trachomatis-Krankheit ein Kit bereitgestellt
wird, das eine sehr hohe Empfindlichkeit und eine sehr hohe Spezifität für IgA- oder
IgG-Antikörper, die
für C.
trachomatis-MOMP spezifisch sind, aufweist, wenn sie in einer Körperflüssigkeits-Testprobe
vorliegen, die mit diesem Kit getestet wird.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Gemisch von Peptiden bereit, die von
den variablen Domänen
des immundominanten Hauptproteins der äußeren Membran (MOMP) von Chlamydia
trachomatis (C. trachomatis) hergeleitet sind, wobei das Gemisch
dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine Spezifität nur für C. trachomatis-Anti-MOMP-Antikörper aufweist
und keine Kreuzreaktivität
mit Anti-MOMP-Antikörpern
von anderen Chlamydia-Arten eingeht, und wobei das Gemisch auch
dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine Spezifität für Anti-MOMP-Antikörper von
allen Serovaren von C. trachomatis aufweist, wobei das Gemisch von Peptiden
etwa vier Peptide umfasst, die aus der Gruppe von Peptiden ausgewählt sind,
die besteht aus:
- (a) SEQ ID NO: 1, hierin auch
als Peptid 4A bezeichnet, die die Aminosäuresequenz IFDTTLNPTIAGAGDVK
aufweist;
- (b) SEQ ID NO: 2, hierin auch als Peptid 4B bezeichnet, die
die Aminosäuresequenz
VDITTLNPTIAGCGSVAK aufweist;
- (c) SEQ ID NO: 3, hierin auch als Peptid 4C bezeichnet, die
die Aminosäuresequenz
CVFDVTTLNPTIAGAGDVK aufweist;
- (d) SEQ ID NO: 4, hierin auch als Peptid 4D bezeichnet, die
die Aminosäuresequenz
LAEAILDVTTLNPTITGKAVVSK aufweist;
wobei alle der Peptide (a)
bis (d) von der vierten variablen Domäne (VDIV) des MOMP hergeleitet
sind;
- (e) SEQ ID NO: 5, hierin auch als Peptid C.t. 2A bezeichnet,
die die Aminosäuresequenz
CDNENQSTVKTNSVPNMSLDQSK aufweist;
wobei das Peptid (e) von
der zweiten variablen Domäne
(VDII) des MOMP hergeleitet ist;
- (f) SEQ ID NO: 6, hierin auch als C.t. VDI bezeichnet, die die
Aminosäuresequenz
VAGLENDPTTNVARA aufweist;
- (g) SEQ ID NO: 7, hierin auch als C.t. VDII bezeichnet, die
die Aminosäuresequenz
DNENNATVSDSKLVPNHMSDQS aufweist;
- (h) SEQ ID NO: 8, hierin auch als C.t. VDIV bezeichnet, die
die Aminosäuresequenz
LDVTTNATIAGKGTVV aufweist;
- (i) Analoga von einem beliebigen der Peptide (a) bis (h), wobei
die Analoga im Wesentlichen die gleiche biologische Aktivität wie die
Peptide (a) bis (h) besitzen, wobei die Analoga zwischen etwa 9
und etwa 35 Aminosäurereste
aufweisen und sich von den Peptiden (a) bis (h) dadurch unterscheiden,
dass sie eine oder mehrere Additionen, Deletionen oder Substitutionen
besitzen, oder dadurch, dass sie Kombinationen des einen N-terminalen
Teils des einen Peptids, das aus (a) bis (d) oder (h) ausgewählt ist,
mit einem C-terminalen Teil eines anderen Peptids, das aus (a) bis
(d) oder (h) ausgewählt
ist, sind, so dass die vollständige
Sequenz zu der VDIV-Sequenz homolog ist, oder dadurch, dass sie
Kombinationen eines N-terminalen Teils des einen Peptids, das aus
(e) oder (g) ausgewählt
ist, mit einem C-terminalen Teil eines anderen Peptids, das aus
(e) oder (g) ausgewählt
ist, sind, so dass die vollständige
Sequenz dann zu der VDII-Sequenz homolog ist.
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Bevorzugte
Gemische gemäß der Erfindung
sind:
Ein Gemisch von Peptiden, wobei die Peptide Analoga von
den Peptiden (a) bis (h) sind und wobei alle diese Analoga so ausgewählt sind,
dass sie einer MOMP-VD-Sequenz
von einer oder mehreren der Gruppen von Serovaren entsprechen.
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Ein
Gemisch von Peptiden wie vorstehend definiert, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gemisch eine Spezifität
nur für
ein einzelnes Serovar oder eine Gruppe von Serovaren von C. trachomatis
aufweist.
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Ein
Gemisch von Peptiden, wobei das Gemisch dadurch gekennzeichnet ist,
dass es eine Spezifität für Anti-MOMP-Antikörper von
allen Serovaren von C. trachomatis aufweist.
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Bevorzugte
Gemische von Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung, die eine Spezifität
für Anti-MOMP-Antikörper von
allen Serovaren von C. trachomatis aufweisen, sind:
Ein Gemisch
von Peptiden wie vorstehend angegeben, das ein Gemisch von vier
Peptiden (a), (b), (c) und (d) oder ein Gemisch von einem oder mehreren
der Peptide (a) bis (d) mit einem oder mehreren Analoga von (a) bis
(d) ist, wobei, wenn das Gemisch vier Peptide enthält, die
aus einer der möglichen
Kombinationen von (a) oder einem Analogon von (a) + (b) oder einem
Analogon von (b) + (c) oder einem Analogon von (c) + (d) oder einem
Analogon von (d) ausgewählt
sind;
Ein Gemisch von Peptiden wie vorstehend angegeben, das
ein Gemisch von vier Peptiden (a), (b), (c) und (e) oder ein Gemisch
von einem oder mehreren der Peptide (a) bis (c) und (e) mit einem
oder mehreren Analoga von (a) bis (c) und (e) ist, wobei, wenn die
Peptide und die Analoga das Gemisch ausmachen, das Gemisch vier
Peptide enthält,
die aus einer der möglichen
Kombinationen von (a) oder einem Analogon von (a) + (b) oder einem
Analogon von (b) + (c) oder einem Analogon von (c) + (e) oder einem
Analogon von (e) ausgewählt sind;
Ein
Gemisch von Peptiden wie vorstehend angegeben, das ein Gemisch der
Peptide (a), (b), (c) und (d) ist, wobei die Peptide in dem Gemisch
in gleichen Mengen vorliegen;
Ein Gemisch von Peptiden wie
vorstehend angegeben, das ein Gemisch der Peptide (a), (b), (c)
und (e) ist, wobei die Peptide in dem Gemisch in gleichen Mengen
vorliegen;
Die vorliegende Erfindung stellt außerdem die
Peptide bereit, die direkt oder indirekt (z.B. über Perlen und/oder Linker)
an einen nachweisbaren Marker gebunden sind, wie z.B. eine radioaktive
Markierung, ein Enzym, Avidin oder ein Derivat davon, Biotin, Digoxigenin,
Gold, Liganden, Haptene, Metalle oder Metallverbindungen, die magnetische
Eigenschaften haben, und dergleichen.
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Kit zum Diagnostizieren einer
C. trachomatis-Infektion bereit, das ein beliebiges der vorstehenden
Gemische von Peptiden und Anweisungen des Herstellers zur Verwendung
des Kits umfasst.
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Bevorzugte
Kits gemäß der Erfindung
sind aus RIA, EIA, ELISA, Immuno Competition Assays, laterale-Chromatographie-Assays
und SeroRapid® Assay
ausgewählt.
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Ein
besonders bevorzugtes Kit gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Kit, das einen Enzyme Linked Immuno Assay (ELISA)
durchführt,
wobei das Kit das Gemisch von Peptiden, das auf einem festen Träger immobilisiert
ist, und die Reagenzien zur Durchführung des ELISA umfasst.
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Genauso
ermöglicht
die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines der vorstehenden
Gemische von Peptiden für
die Herstellung eines diagnostischen Kits zum Nachweisen einer C.
trachomatis-Infektion.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Nachweisen
einer C. trachomatis-Infektion in einem Individuum bereit, umfassend:
- (a) Inkontaktbringen einer Körperflüssigkeitsprobe,
die aus dem Individuum erhalten wurde, mit einem der vorstehenden
Gemische von Peptiden unter geeigneten Testbedingungen; und
- (b) Bestimmen des Ausmaßes
einer Reaktion zwischen der Körperflüssigkeitsprobe
und dem Gemisch von Peptiden.
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Bevorzugte
Körperflüssigkeitsproben
sind Serum, Speichel, Tränenflüssigkeit,
Urin, Sperma, Zervixabstriche, Bronchiolenlavage und Sputum.
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Ein
bevorzugtes Verfahren der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren,
welches das Durchführen
eines diagnostischen Tests des ELISA-Typs umfasst, wobei das Gemisch
von Peptiden auf einem festen Träger immobilisiert
ist und dann unter geeigneten ELISA-Bedingungen mit der Körperflüssigkeitsprobe
in Kontakt gebracht wird und wobei, wenn die Körperflüssigkeitsprobe für C. trachomatis-MOMP
spezifische Antikörper
enthält,
eine nachweisbare positive Reaktion mit dem Gemisch von Peptiden
vorhanden ist.
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Bevorzugte
Körperflüssigkeiten
für die
Diagnose sind Serum, Speichel, Urin und Tränenflüssigkeit. Serum ist besonders
bevorzugt.
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Außerdem ist
die Verwendung der Peptide für
eine Impfung beabsichtigt. Das Gemisch der Peptide kann eingesetzt
werden, um eine Immunisierung gegen alle Stämme von C. trachomatis zu erreichen,
während einzelne
Peptide verwendet werden können,
um eine Immunisierung gegen Gruppen von C. trachomatis-Serovaren,
wie z.B. die Gruppe, die aus den Serovaren A bis C oder D bis K
besteht, oder der verschiedenen L-Serovaren, zu erreichen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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In
den folgenden Figuren wurde die Reaktivität der Seren gegenüber Anti-Chlamydia-Antikörpern (positive
oder negative) durch Mikroimmunfluoreszenz, MIF, charakterisiert,
sofern nicht anderes angegeben ist. Die 1 bis 4 sind
Balkendiagramme der Ergebnisse, welche die Reaktivität von verschiedenen
Testantigenen, d.h. Peptiden, die von MOMP von C. trachomatis (C.t.),
C. pneumoniae (C.p.) und C. psittaci (CPIC), Elementarkörpern von
C. trachomatis (MN) oder intaktem Chlamydia-Antigen (Int.C.t.) hergeleitet
sind, gegenüber
verschiedenen Testseren zeigen.
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1 zeigt
die Spezifität
der Testantigene für
Serum, das aus einem positiv identifizierten C. trachomatis-infizierten
Individuum erhalten wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere
Balken: negative Seren, gefüllte
Balken: positive Seren.
-
2 zeigt
die Spezifität
der Testantigene für
Serum, das aus einem positiv identifizierten C. pneumoniae-infizierten
Individuum erhalten wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere
Balken: negative Seren, gefüllte
Balken: positive Seren.
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3 zeigt
die Spezifität
der Testantigene oder der angegebenen Kombinationen davon für Serum, das
aus einem positiv identifizierten C. trachomatis- und C. pneumoniae-infizierten
Individuum erhalten wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere
Balken: negative Seren, gefüllte
Balken: positive Seren.
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4 zeigt
die relative Empfindlichkeit und Antigenität der Testantigene gegenüber Seren,
die aus verschiedenen infizierten Individuen erhalten wurden, wie
in Beispiel 1 beschrieben. N: Zahl der getesteten Seren; A: Gesamtzahl
von Seren, die durch MIF positiv identifiziert wurden; B: Gesamtzahl
von Seren, die durch Peptidsystem positiv identifiziert wurden.
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5 zeigt
Balkendiagramme der Reaktivität
von verschiedenen neuen Peptiden, die gemäß der vorliegenden Erfindung
synthetisiert wurden, gegenüber
drei verschiedenen Seren, die aus drei verschiedenen Individuen
erhalten wurden, die positiv identifiziert wurden, dass sie mit
C. trachomatis infiziert waren, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere
Balken: negative Seren, gefüllte
Balken: positive Seren; O.D.: optische Dichte.
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6 zeigt
Balkendiagramme der Reaktivität
von verschiedenen neuen Peptiden, die gemäß der vorliegenden Erfindung
synthetisiert wurden, gegenüber
drei verschiedenen Seren, die aus drei verschiedenen Individuen
erhalten wurden, die positiv identifiziert wurden, dass sie mit
C. pneumoniae infiziert waren, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere
Balken: negative Seren, gefüllte
Balken: positive Seren; O.D.: optische Dichte.
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7 zeigt
Balkendiagramme der Reaktivität
von verschiedenen neuen Peptiden, die gemäß der vorliegenden Erfindung
synthetisiert wurden, gegenüber
drei verschiedenen Seren, die aus drei verschiedenen Individuen
erhalten wurden, die positiv identifiziert wurden, dass sie mit
C. trachomatis und C. pneumoniae infiziert waren, wie in Beispiel
1 beschrieben. Leere Balken: negative Seren, gefüllte Balken: positive Seren; O.D.:
optische Dichte.
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8 zeigt
ein Balkendiagramm des relativen diagnostischen Werts von jedem
der neu synthetisierten Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung
gegenüber
Anti-MOMP-Antikörpern, die
in Testseren vorliegen, wie in Beispiel 1 beschrieben. Leere Balken:
C. trachomatis-positive Seren, gefüllte Balken: C.p.-positive
Seren; %: prozentualer Anteil der gesamten positiven (durch MIF)
Seren. C.t.: gesamte Positive (durch Peptidsystem) für C. trachomatis;
C.p.: gesamte Positive (durch Peptidsystem) für C. pneumoniae.
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9 zeigt
ein Balkendiagramm der Ergebnisse, welche die Spezifität und Reaktivität von Gemischen von
neuen Peptiden der Erfindung gegenüber Serum deutlich machen,
das aus positiv infizierten Individuen erhalten wurden, wie in Beispiel
1 beschrieben. C.t. mix: Gemisch von Peptiden, spezifisch für C. trachomatis; C.p.
mix: Gemisch von Peptiden, spezifisch für C. pneumoniae; schraffierte
Balken: C.t.-positives Serum; leere Balken: negatives Serum; gefüllte Balken:
C.p.-Serum; O.D.: optische Dichte.
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10 zeigt
Balkendiagramme, welche die Empfindlichkeit und Spezifität des für C. trachomatis
spezifischen Gemisches von neuen Peptiden, das in ELISA-Tests zum
Nachweisen von Anti-MOMP-IgG- und IgA-Antikörpern, die für C. trachomatis-MOMP
spezifisch sind, verwendet wurde, und den Vergleich dieses Tests
mit einem MIF-Test erläutert,
wie in Beispiel 2 beschrieben. N: Zahl von getesteten Seren; A:
positive Seren; B: negative Seren; mit unterbrochenen Linien gefüllte Balken:
Seren, die durch MIF als positiv charakterisiert wurden (kommerzielle
Referenz); gefüllte
Balken: Seren, die durch C. trachomatis-Peptidtest charakterisiert
wurden.
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11 zeigt
ein Balkendiagramm, das die Empfindlichkeit und Spezifität des für C. trachomatis
spezifischen Gemisches von neuen Peptiden, das in einem ELISA-Test zum Nachweisen
von Anti-MOMP-IgA- und/oder IgG-Antikörpern, die für C. trachomatis-MOMP
spezifisch sind, verwendet wurde, und den Vergleich dieses Tests
mit einem Kulturtest erläutert,
wie in Beispiel 2 beschrieben. N: Anzahl von getesteten Individuen: C:
Kultur; Ziegelmuster-gefüllte
Balken: Seren, die durch Kulturtest als positiv charakterisiert
wurden; kreuzschraffierte Balken: Seren, die durch C. trachomatis- Peptidtest charakterisiert
wurden; leere Balken: Seren, die durch MIF charakterisiert wurden.
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12 zeigt
ein Balkendiagramm, das die Spezifität und eines für C. trachomatis
spezifischen Gemisches von neuen Peptiden (C.t. 4.A, 4C, 4B, 4D),
das in einem ELISA-Test zum Nachweisen von Anti-MOMP-IgA- und/oder
IgG-Antikörpern,
die für
C. trachomatis-MOMP spezifisch sind, verwendet wurde, und einen
Vergleich dieses Tests mit einer Reihe verschiedener MIF-Tests,
erläutert,
wie in Beispiel 2 beschrieben. N: Zahl getesteter Seren; gefüllte Balken:
Seren, die durch MIF-1-Test positiv getestet wurden; mit unterbrochenen
Linien gefüllte
Balken: Seren, die C. trachomatis-Peptidtest positiv getestet wurden;
mit Doppellinie und unterbrochenen Linien gefüllter Balken: Seren, die durch
SeroFIA-Test (Savyon) positiv getestet wurden; kreuzschraffierter
Balken: Seren, die durch MIF-2-Test positiv getestet wurden.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Gemisch von Peptiden, die
von den zweiten und vierten variablen Domänen des C. trachomatis-MOMP
hergeleitet sind, und die Verwendung eines solchen Gemisches von
Peptiden in diagnostischen Kits zum Nachweisen einer C. trachomatis-Infektion
in einem Individuum, insbesondere durch Nachweisen des Vorliegens
von Anti-C. trachomatis-MOMP-Antikörpern in Testserumproben. Das
vorstehende Gemisch von Peptiden hat eine bisher nicht beschriebene
hohe Spezifität
für Anti-C.
trachomatis-MOMP-Antikörper
und auch ein im Wesentlichen vollständiges Fehlen einer Kreuzreaktivität mit Anti-MOMP-Antikörpern anderer
Chlamydia-Arten gezeigt. Somit stellt die vorliegende Erfindung
auch ein hochempfindliches und hochspezifisches Kit für die Diagnose
einer C. trachomatis-Infektion bereit, wobei das Kit auf dem vorstehenden
Gemisch von Peptiden basiert.
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Bevorzugte
Kits gemäß der vorliegenden
Erfindung sind diejenigen, die auf der ELISA-Technologie basieren,
wie sie nachstehend ausführlich
beschrieben sind, und die die herkömmlichen ELISA-Reagenzien oder stärker bevorzugt
verschiedene dieser Reagenzien enthalten, die verbessert wurden,
so dass Kits mit einer sehr hohen Empfindlichkeit, langen Lagerbeständigkeit
und einfachen Verwendung bereitgestellt werden.
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Hinsichtlich
der verschiedenen Peptide, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
wurde gezeigt, dass die fünf
neu synthetisierten Peptide, die hier mit 4A, 4B, 4C, 4D und C.t.
2A bezeichnet sind, für
den Nachweis von Anti-MOMP-Antikörpern, die
für C.
trachomatis spezifisch sind, in einer Serumprobe am stärksten bevorzugt
sind. Diese Peptide sind für
das Nachweisen der vorstehend erwähnten Antikörper des IgA- oder des IgG-Typs
am besten geeignet. Die spezifischen Sequenzen dieser fünf neuen Peptide
wurden vorstehend und nachstehend dargestellt. Für den Fachmann sollte es selbstverständlich sein, dass
geeignete Analoga dieser neuen Pep tide ohne Weiteres durch derzeitige
Standard-Peptidsyntheseverfahren und Apparaturen synthetisiert werden
können.
Die einzige Einschränkung
für solche
Analoga besteht darin, dass sie im Wesentlichen die gleiche Spezifität für Anti-C.
trachomatis-MOMP-Antikörper und
die gleiche im Wesentlichen fehlende Kreuzreaktivität mit Anti-MOMP-Antikörpern von
anderen Chlamydia-Arten aufweisen. Alle solchen Analoga basieren
hinsichtlich ihrer Aminosäuresequenz
im Wesentlichen auf den neuen Peptiden, haben jedoch einen oder
mehrere Aminosäurereste
deletiert, substituiert oder angefügt. Wenn Aminosäurereste
substituiert sind, sind solche Substitutionen, die gemeint sind,
diejenigen, welche die Struktur oder biologische Aktivität des Peptids
nicht signifikant verändern,
z.B. werden basische Aminosäuren
durch andere basische Aminosäuren,
saure durch saure Aminosäuren
und neutrale durch neutrale Aminosäuren ersetzt. Die Gesamtlänge des
analogen Peptids liegt etwa zwischen 9 und 35 Aminosäuren. Wenn
Aminosäurereste
deletiert sind, gelten vorzugsweise die gleichen vorstehenden Einschränkungen
bezüglich
dessen, dass die vorstehenden biologisch aktiven Peptide erhalten
werden, und wobei außerdem
solche Deletionsanaloga immer noch zwischen etwa 17 und etwa 23
Aminosäurereste
aufweisen (Deletionsanaloga haben üblicherweise ein Länge von
nicht weniger als etwa 13 Aminosäureresten).
Wenn weiterhin Aminosäurereste
angefügt
sind, gelten vorzugsweise die gleichen vorstehenden Einschränkungen
bezüglich
der vorstehenden biologischen Aktivität, und wobei solche Additionsanaloga üblicherweise
immer noch zwischen etwa 17 und etwa 23 Aminosäurereste aufweisen (Additionsanaloga
haben üblicherweise
ein Länge
von bis zu etwa 30 Aminosäuren).
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Für die Herstellung
der Peptide und der sie enthaltenden Kits gemäß der vorliegenden Erfindung
wurden bekannte Standardverfahren der Peptidsynthese verwendet,
und die Kits basieren im Allgemeinen auf solchen Kits zum Durchführen von
Tests des ELISA-Typs und enthalten somit neben den Peptiden verschiedene andere
Standard-ELISA-Reagenzien.
Zusammen mit jedem solchen Kit der Erfindung werden genaue Anleitungen
für die
Durchführung
des ELISA-Verfahrens und außerdem
verschiedene Warnhinweise oder andere erforderliche Vorsichtsmaßnahmen
bereitgestellt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden außerdem
verschiedene verbesserte Reagenzien zur Zugabe in die Kits wie vorstehend
erwähnt
und nachstehend ausführlich
beschrieben bereitgestellt.
-
Selbstverständlich können die
neuen Peptide und insbesondere die neuen Gemische davon gemäß der vorliegenden
Erfindung in verschiedenen anderen Formen von diagnostischen Tests
zum Nachweisen einer C. trachomatis-Infektion verwendet werden,
wobei die Verwendung nicht nur auf Tests des ELISA-Typs beschränkt ist.
Zahlreiche solche Tests wurden entwickelt, z.B. die MIF-Tests. Genauso
können
die Kits der vorliegenden Erfindung so entworfen werden, dass diagnostische
Tests durch geführt
werden, die auf diesen anderen Testverfahren beruhen, und sie sind
somit nicht nur auf Kits zum Durchführen solcher ELISA-Tests beschränkt.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun in den folgenden Beispielen und den
beigelegten Figuren noch ausführlicher
beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Entwicklung eines Gemisches
von MOMP-hergeleiteten Peptiden, die für alle Serovare von C. trachomatis spezifisch
sind und die keine Kreuzreaktivität mit MOMP aus anderen Chlamydia-Arten
eingehen
-
Wie
vorstehend erwähnt
bestand ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein Peptid-basiertes
diagnostisches Kit zu entwickeln, das serologisch zwischen den drei
Chlamydia-Arten unterscheidet. Eine Reihe von Experimenten wurde
durchgeführt,
um den Peptid-basierten ELISA-Test zu optimieren und außerdem das Kit
zu stabilisieren. Die Peptid-basierte ELISA-Technologie wird nachstehend
noch ausführlicher
beschrieben.
-
Der
erste Schritt bei der Erforschung umfasste die Synthese von drei
artspezifischen Chlamydia trachomatis- (nachstehend kurz auch als „C.t." bezeichnet) Peptiden
und drei C. pneumoniae- (nachstehend kurz auch als „C.p." bezeichnet) artspezifischen
Peptiden. Diese Peptide stammten aus den vier variablen Domänen (VDI
bis VDIV) des immundominanten Hauptproteins der äußeren Membran (MOMP) von Chlamydia,
wie für
C. trachomatis-MOMP in dem vorstehenden Yuan et al., 1989, und für C. pneumoniae-MOMP
in Melgosa et al., Infect. Immun. 59: 2195–2199, (1991), beschrieben.
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Drei
Peptide stammten aus dem C. trachomatis-MOMP-Protein und sind hier
bezeichnet als:
- A. SEQ ID NO: 6, hierin auch
als C.t. VDI bezeichnet, die die Sequenz: VAGLENDPTTNVARA aufweist;
- B. SEQ ID NO: 7, hierin auch als C.t. VDII bezeichnet, die die
Sequenz: DNENNATVSDSKLVPNHMSDQS aufweist;
- C. SEQ ID NO: 8, hierin auch als C.t. VDIV bezeichnet, die die
Sequenz: LDVTTNATIAGKGTVV aufweist;
Drei Peptide stammten aus
dem MOMP-Protein von C. pneumoniae und sind hier bezeichnet als:
- D. SEQ ID NO: 9, hierin auch als C.p. VDI bezeichnet, die die
Sequenz: NYTTAVDRPN aufweist;
- E. SEQ ID NO: 10, hierin auch als C.p. VDIII bezeichnet, die
die Sequenz: AFPLPTDAGVATATGTKS aufweist;
- F. SEQ ID NO: 11, hier auch als C.p. VDIV bezeichnet, die die
Sequenz: SLLGNALSTTDSFSDFMQIV aufweist. Die Aminosäuren TA
in Position 7 in der entsprechenden Sequenz der vorstehenden Veröffentlichung von
Melgosa et al. wurden deletiert.
-
Die
vorstehenden Peptide und alle Peptide, die gemäß der vorliegenden Erfindung
synthetisiert und verwendet wurden, wurden unter Verwendung von
derzeit auf dem Fachgebiet bekannten Standard-Peptidsyntheseverfahren
und Apparaturen synthetisiert. Die Peptide wurden durch HPLC analysiert
und wiesen eine Reinheit von etwa 80 bis 90% auf, und sie wurden
als stabile gefriergetrocknete Pulver formuliert.
-
Um
zu bestimmen, ob diese Peptide spezifisch an Chlamydia-infizierte
menschliche Seren binden können
oder nicht, konzentrierte man sich bei der vorstehenden Analyse
zuerst darauf, das Peptid-Diagnosesystem durch eine ELISA-Methodik
zu eichen.
-
Es
sollte beachtet werden, dass die vorstehend erwähnte ELISA-Methodik, die zum
Eichen des Peptid-Diagnosesystems verwendet wurde, eine bekannte
Standardmethodik ist, die dem Fachmann geläufig ist und in zahlreichen
Artikeln, Patenten und Standardtexten nach dem Stand der Technik
veröffentlicht
wurde. Weitere Einzelheiten dieser Technologie, die für die vorliegende
Erfindung relevant sind, werden in den folgenden Beispielen bereitgestellt,
welche die Kits der vorliegenden Erfindung betreffen.
-
In
einer weiteren Reihe von Experimenten wurden Chlamydia-spezifische
menschliche Seren auf ihre Fähigkeit
getestet, und zwar spezifisch die IgG-Antikörper in diesen Seren, spezifisch
an Chlamydia-artspezifische Peptide zu binden, wobei das vorstehend
beschriebene Peptid-basierte Diagnosesystem verwendet wurde. In
diesen Experimenten wurde jede Reihe von Multiwell-Vertiefungen
der Mikrotiterplatten (der feste Träger) mit einem unterschiedlichen
Peptid beschichtet, und als Kontrolle wurde eine Reihe von Vertiefungen mit
intaktem Chlamydia-Antigen, das von Dr. Cavenini, Abt. Mikrobiologie,
Universität
von Bologna, Italien, erhalten wurde, für bekannte Anti-Chlamydia-MOMP-Antikörper, beschichtet.
-
Die
Ergebnisse dieser Studien sind in den 1 bis 4 dargestellt,
die vorstehend kurz beschrieben sind.
-
In 1 sind
die Bindungsmuster (dunkle Balken) eines typischen menschlichen
Serums aus einem mit C. trachomatis infizierten Individuum zusammengefasst.
Dieses Serum bindet spezifisch nur an das Peptid C.t. VDIV. Die
Bindung wurde auch mit dem intakten C. trachomatis-Antigen (Int.
C.t.) festgestellt. Eine geringe Hintergrund-Bindung (leere oder
helle Balken) wurde festgestellt, wie sie in dem nicht-infizierten menschlichen Serum
bestimmt wurde.
-
Im
Fall von C. pneumoniae-infizierten menschlichen Seren, deren Ergebnisse
in 2 zusammengefasst sind, bindet ein Teil der infizierten
Seren spezifisch an das Peptid C.p. VDII, jedoch mit einem niedrigen Bindungsniveau,
und ein Teil von ihnen bindet spezifisch an C.p. VDI (vgl. auch
die Zusammenfassung in 4).
-
Da
der Großteil
der Bevölkerung
eine frühere
Infektion mit C. pneumoniae durchgemacht hat, konnten in diesem
System auch Seren nachgewiesen werden, die spezifisch sowohl mit
C. trachomatis-Peptid als auch mit C. pneumoniae-Peptid reagierten,
wobei diese Ergebnisse in 3 zusammengefasst
sind.
-
In 4 ist
die Empfindlichkeit des Peptid-basierten Diagnosesystems und außerdem die
Antigenität der
getesteten Peptide zusammengefasst. Von 82 Chlamydia-infizierten menschlichen
Seren, die entweder durch den vorstehenden ELISA-Test („SeroELISA
Chlamydia") oder
durch ein Standardverfahren der Mikroimmunfluoreszenz (MIF) getestet
wurden, reagierten 29% nur mit C.t. VDIV-Peptid, 9,7% reagierten
mit C.t. VDI- und/oder C.t. VDII-Peptiden. Die Gesamt-Empfindlichkeit
des Peptidsystems betrug nur 57%.
-
Abschließend zeigen
die vorstehenden Ergebnisse, dass das für C. trachomatis spezifische
Hauptantigen das C.t. VDIV-Peptid ist, und das für C. trachomatis spezifische
Nebenantigen ist das C.t. VDII-Peptid, während die Hauptantigene für C. pneumoniae
C.p. VDI und VDII sind. In dem Peptid-basierten Diagnosesystem wurde
ein Mangel an Empfindlichkeit festgestellt, da 43% der getesteten
Seren durch dieses System nicht nachgewiesen wurden. Außerdem wurde
eine niedrige Bindungsaktivität
beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen somit auch die vorstehend erwähnten Nachteile
der Peptide nach dem Stand der Technik und ihrer Verwendung in Immuntests
zum Nachweisen von Anti-C. trachomatis-MOMP-Antikörpern. Deshalb
wurde ein zweiter Satz von neuen modifizierten C. trachomatis-spezifischen
Peptiden wie vorstehend unter Verwendung von Standard-Peptidsyntheseverfahren
und Apparaturen synthetisiert. Diese Peptide wurden von C.t. VDIV-Sequenzen
von verschiedenen C. trachomatis-Serovaren
mit kleinen Modifikationen hergeleitet, wie nachstehend angegeben.
Alle Peptide haben die C.t. VDIV-Core-Sequenz von C. trachomatis
gemeinsam (in den folgenden Sequenzen in Kursivschrift markiert),
jedoch ohne eine Kreuz-Homologie zu entweder C. pneumoniae oder
C. psittaci (wie durch Vergleich dieser Peptidsequenzen mit den
bekannten C. pneumoniae- und C. psittaci-Sequenzen festgestellt
wurde):
- 1. SEQ ID NO: 1, IFDXTTLNPTIAGAGDVK – In diesem Peptid wurden entweder
V (Serovare B, Ba) oder T (Serovare D, E, L1) in der Position deletiert,
die als X markiert wurde. Dieses Peptid ist hier auch als C.t. 4A
bezeichnet.
- 2. SEQ ID NO: 2, VDI TTLNPTIAGCGSVAK – K wurde am C-Terminus angefügt (stammte
aus F- und G-Serovaren). Dieses Peptid ist hier auch als C.t. 4B
bezeichnet.
- 3. SEQ ID NO: 3, CVFDVTTLNPTIAGAGDVK – An die Sequenz, die aus dem
Serovar L2 stammte, wurde C am N-Terminus angefügt, und K wurde am C-Terminus
angefügt.
Dieses Peptid ist hier auch als C.t. 4C bezeichnet.
Zusätzlich zu
den vorstehenden drei neuen modifizierten Peptiden, die vom C.t.
VDIV-Peptid hergeleitet sind, wurde noch ein viertes Peptid, das
ein neues modifiziertes Peptid darstellt, synthetisiert, das eine
vom C.t. VDII-Peptid hergeleitete Sequenz aufweist:
- 4. SEQ ID NO: 5, CDNENQSTVKTNSVPNMSLDQSK – Hergeleitet von der variablen
Domäne
II von Serovar E. C wurde am N-Terminus angefügt, und K wurde am C-Terminus
angefügt.
Dieses Peptid ist hier auch als C.t. 2A bezeichnet.
-
Die
folgenden Peptide, die vom MOMP-Protein von C. pneumoniae hergeleitet
sind, wurden entworfen, um die Kreuzreaktivität mit C. pneumoniae-spezifischen
Sequenzen zu bestimmen und auch um einen C. pneumoniae-spezifischen
Immuntest zu entwickeln:
- 1. SEQ ID NO: 12,
CFSMGAKPTGSAAANYTTAVDRPNPAYNK – Hergeleitet
von der variablen Domäne
I. Dieses Peptid ist hier auch als C.p. 1A bezeichnet.
- 2. SEQ ID NO: 13, VKGTTVNANELPNVSLSNGK – Hergeleitet von der variablen
Domäne
II. Dieses Peptid ist hier auch als C.p. 2A bezeichnet.
- 3. SEQ ID NO: 14, LNLTAWNPSLLGNATALSTTDSFK – Hergeleitet von der variablen
Domäne
IV. Dieses Peptid ist hier auch als C.p. 4A bezeichnet.
-
In
anschließenden
Experimenten wurden die vorstehenden neuen Peptide und außerdem die
vorstehend erwähnten,
früher
hergestellten Peptide unter Verwendung des gleichen Testverfahrens
wie vorstehend angegeben getestet. Die getesteten Peptide waren:
C.t.
2A, C.t. 4A, C.t. 4B, C.t. 4C, C.p. 1A, C.p. 2A, C.p. 4A und C.p.
VDIII.
-
In 5 sind
die Ergebnisse der Bindung dieser Peptide an die aus drei verschiedenen
C. trachomatis-infizierten Individuen erhaltenen Seren zusammengefasst.
Wie aus 5 ersichtlich ist, reagiert
jedes Serum mit unterschiedlichen C.t.-Peptid-Kombinationen, wobei jedes einzelne
Balkendiagramm die Ergebnisse der Tests an dem aus einem anderen
Individuum erhaltenen Serum darstellt, so dass das ersten Serum
(oben) mit C.t. 4A und C.t. 4C reagiert, das zweite (Mitte) reagiert
mit C.t. 4A, C.t. 4B und C.t. 4C, während das dritte (unten) nur
eine gewisse Reaktivität
mit C.t. 4B aufweist. In allen Fällen
stellen die leeren Balken die Testreaktionen dar, in denen die Peptide
mit Seren umgesetzt wurden, während
die gefüllten
(dunklen) Balken die Kontrollreaktionen darstellen, in denen zu
den Peptiden Seren aus Individuen zugegeben wurden, bei denen bestätigt worden
war (durch MIF), dass sie für
eine Chlamydia-Infektion
negativ waren. Weiterhin waren alle getesteten Seren offensichtlich
sehr spezifisch und banden nicht an irgendwelche der C.p.-Peptide,
d.h. alle getesteten Individuen wiesen nur Anti-C. trachomatis-Antikörper auf.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden mit C. pneumoniae-spezifischen Seren festgestellt,
die in 6 zusammengefasst sind. Wie eindeutig ersichtlich
ist, reagieren die C. pneumoniae-Seren nur mit C. pneumoniae-Peptiden,
nicht jedoch mit irgendeinem der C. trachomatis-Peptide.
-
In 7 sind
die Bindungsmuster von drei verschiedenen menschlichen Seren zusammengefasst,
die sowohl mit C. trachomatis als auch mit C. pneumoniae infiziert
waren. Tatsächlich
interagiert jedes Serum mit beiden C. trachomatis- und C. pneumoniae-Peptiden,
jedoch mit anderen Peptidkombinationen, nämlich reagiert das erste (oben)
mit C.t. 2A, C.t. 4A, C.t. 4B, C.t. 4C und C.p. 2A, das zweite (Mitte)
reagiert mit C.t. 2A, C.t. 4A, C.t. 4C, C.p. 1A und C.p. 2A, und
das dritte (unten) reagiert mit C.t. 4A, C.t. 4B, C.t. 4C, C.p.
1A, C.p. 2A und C.p. VDIII.
-
In
einer andere Reihe von Experimenten wurde die Empfindlichkeit der
verschiedenen vorstehenden C. trachomatis-Peptide an einer größeren Zahl
von Seren getestet, die aus mehreren verschiedenen Individuen erhalten
wurden, von denen bekannt war, dass sie mit C. trachomatis infiziert
worden waren, da sie in Tests positiv getestet worden waren, in
denen diese Seren mit C. trachomatis-Elementar-Antikörpern umgesetzt
wurden, die MOMP als Hauptantigen enthielten. Die Empfindlichkeit
des C. trachomatis-Peptids
C.t. VDIV alleine im Vergleich zu den anderen C. trachomatis-VDIV-Peptiden,
C.t. 4A, 4B und 4C, ist in Tabelle I zusammengefasst. Tabelle
I
-
Aus
diesen Daten geht hervor, dass von den 53 Seren, die auf C. trachomatis-Elementarkörper (EBs) positiv
waren, nur 18 mit dem C.t. VDIV-Peptid positiv reagierten, während 48
mit mindestens einem der neuen C. trachomatis-Peptide C.t. 4A, C.t. 4B
und C.t. 4C positiv reagierten. Interessanterweise reagierte keines
der getesteten Seren nur mit dem C.t. VDIV-Peptid, d.h. alle Seren,
die mit C.t. VDIV reagierten, reagierten auch mit mindesten einem
der anderen Peptide, dies zeigt auch, dass C.t. VDIV im Vergleich
zu den neuen Peptiden C.t. 4A, C.t. 4B und C.t. 4C kein einmaliges
Epitop aufweist, das nicht in den neuen Peptiden enthalten ist.
-
Der
diagnostische Wert jedes Peptids (C.t. 4A, C.t. 4B, C.t. 4C und
C.t. 2A) wurde bestimmt, und die Ergebnisse hiervon sind in 8 zusammengefasst.
Von 81 C. trachomatis-IgG-positiven menschlichen Seren, die durch
den C. trachomatis-Peptid-basierten
ELISA-Test getestet wurden, waren nur 22 für C.t. 2A positiv, 54 waren
für C.t.
4A positiv, 62 waren für
C.t. 4B positiv, und 65 waren für
C.t. 4C positiv.
-
Da
alle C. trachomatis-Peptide signifikant zu dem diagnostischen Wert
beitragen, wurde auch die Reaktivität von C. trachomatis-spezifischen
Seren auf ein Gemisch (1:1:1:1) der vorstehenden vier neuen C. trachomatis-Peptide
und als Kontrolle auf die vier vorstehend angegebenen C. pneumoniae-Peptide
getestet. Diese Ergebnisse sind in 9 zusammengefasst,
woraus ersichtlich ist, dass das Gemisch der C.t.-Peptide eine sehr
hohe spezifische Reaktivität
nur für
C. trachomatis-Seren aufweist, wobei jegliche Kreuzreaktivität mit C.
pneumoniae-Seren insignifikant ist und im Wesentlichen nur auf Hintergrundniveaus
liegt (negative Kontrolle: Seren aus Individuen, für die bestätigt wurde,
dass sie für
eine Chlamydia-Infektion negativ waren (durch MIF), die zum Peptidgemisch
zugegeben wurden). Im Gegensatz hierzu weist das C.p.-Peptidgemisch
eine geringere Reaktivität
für C.p.-Seren
und eine signifikante Kreuzreaktivität mit C.t.-Seren auf.
-
Wenn
man die Literatur berücksichtigt,
welche die verschiedenen Serovare von C. trachomatis betrifft, scheint
es so zu sein, dass die drei neuen C. trachomatis-Peptide (4A, 4B und
4C) nur die B-Komplex-Serovare (Serovare B, D und E) und die Zwischenstufen-Komplex-Serovare
(Serovare F und G) abdecken können.
Jedoch liegt die Prävalenz
von C-Komplex-Serovaren (Serovare C, H, I, J, K) in verschiedenen
Ländern
zwischen 10 und 20%. Deshalb wurde das folgende neue Peptid, das
von einem Peptid von C-Komplex-Serovaren hergeleitet ist, unter
Verwendung von Standard-Syntheseverfahren
und Apparaturen wie vorstehend angegeben synthetisiert. Dieses Peptid
stammt auch aus der C.t. VDIV-Region wie die neuen Peptide 4A, 4B
und 4C.
-
Dieses
neue Peptide ist:
- 5. SEQ ID NO: 4, LAEAILDVTTLNPTITGKXAVVSK – Dieses
Peptid ist hier auch als 4D bezeichnet. Dieses Sequenz ist von dem
Serovar K hergeleitet (ein C-Komplex-Serovar), G wurde in der Position,
die als X markiert ist, deletiert, und K wurde am C-Terminus angefügt. Dieses
Peptid besitzt auch die C.t. VDIV-Core-Sequenz TTLNPTIT, die vorstehend in
Kursivschrift angeben ist.
-
In
einer weiteren Reihe von Experimenten wurden die Peptide C.t. 2A,
4A, 4B, 4C und 4D auf Seren aus Patientinnen, die für eine in
vitro-Fertilisation (IVF) vorgesehen waren, auf IgG-Reaktivität getestet.
27 solche Seren reagierten mit mindestens einem C. trachomatis-Peptid
positiv. Von den 27 waren 20 für
C.t. 4D positiv. Interessanterweise waren jedoch von diesen 20 Seren
vier ausschließlich
für C.t.
4D positiv. Weiterhin waren von den anderen 23 Seren (die nicht
ausschließlich
mit C.t. 4D reagierten) fünf
ausschließlich
für C.t. 4B
positiv. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass diese zwei Peptide,
C.t. 4B und C.t. 4D, erforderlich sind, um die Empfindlichkeit der
neuen Peptide, insbesondere eines Gemisches davon, gegenüber Seren
von allen C. trachomatis-Serovaren zu erhöhen. Diese Ergebnisse zeigen
auch, dass diese zwei Peptide, C.t. 4B und C.t. 4D, möglicherweise
auch Serovar-spezifische Epitope definieren. Diese Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle II zusammengefasst. Tabelle
II
![Figure 00230001](https://patentimages.storage.***apis.com/0d/66/50/bb20923335e622/00230001.png)
-
Außerdem wurde
die Empfindlichkeit von verschiedenen C. trachomatis-Gemischen getestet,
die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefasst. MIX 1 bestand
aus gleichen Mengen der Peptide C.t. 2A, 4A, 4B und 4C, während MIX
2 aus gleichen Mengen der Peptide C.t. 4A, 4B, 4C und 4D bestand.
Wenn man die Ergebnisse von Immuntests unter Verwendung dieser zwei
Gemische betrachtet, die in Tabelle III zusammengefasst sind, ist
ersichtlich, dass MIX 2 die beste Empfindlichkeit für C. trachomatis-Antikörper (wie
sie in den getesteten Seren vorliegen) besitzt. Tabelle
III
-
Aufgrund
dieser und anderer Untersuchungen (Ergebnisse nicht dargestellt)
wurde beschlossen, dass MIX 2 das am stärksten bevorzugte Gemisch zur
Verwendung in einem diagnostischen Kit sein wird. Ein solches Gemisch
stellt die höchste
Empfindlichkeit gegenüber
Anti-C. trachomatis-Antikörpern
(Anti-MOMP-Antikörpern),
die in allen bisher getesteten Seren vorlagen, sowie die niedrigste
(vernachlässigbar
und nur gleich Hintergrundniveau) Kreuzreaktivität mit Antikörpern in Seren aus mit anderen
Chlamydia-Arten positiv infizierten Individuen bereit.
-
Es
sollte beachtet werden, dass experimentelle Ergebnisse hinsichtlich
des neuen Peptids C.t. 4C (nicht dargestellt) zeigten, dass der
Aminosäurerest
C für seine
Empfindlichkeit sehr wichtig war, wobei die Entfernung dieses C-Restes
(oder die Synthese des Peptids ohne C am N-Terminus) eine Abnahme
seiner Reaktivität
gegenüber
bestimmten Seren von etwa 55% bewirkte.
-
Beispiel 2
-
Bedingungen, welche die
Stabilität
von immobilisierten Peptiden für
eine langfristige Lagerung erhöhen
-
Hinsichtlich
der Verwendung des hier beschriebenen Peptidgemisches zum Entwickeln
eines diagnostischen Kits ist es unbedingt erforderlich, die immobilisierten
Peptide auf Stabilität
zu testen, und zwar in der Form, z.B. von Peptid-beschichteten Mikrotiterplatten,
wie sie als Komponenten eines Kits bereitgestellt werden sollen.
Bei Verwendung von Schnell-Stabilitätstests, d.h. Lagern der immobilisierten
Peptide bei 37°C,
und Vergleichen der Testergebnisse mit den Ergebnissen, die von
bei 4°C
gelagerten Peptiden erhalten wurden, wurde gefunden, dass die Zusammensetzung
des Puffers, der für
die Blockierung nach Adsorption der Peptide verwendet wird, kritisch
ist. Insbesondere sollte dieser Puffer, im Gegensatz zu dem ELISA-Verfahren
nach dem Stand der Technik, kein Tween-20 enthalten. Außerdem wurde
gefunden, dass die Zugabe von 1 bis 20% Saccharose, vorzugsweise
10% Saccharose, die Stabilität
der Peptide für
die Lagerung noch weiter steigert. Wie nachstehend genauer beschrieben
zeigen die verschiedenen Peptide unterschiedliche Ausmaße an Instabilität, jedoch
können
alle Peptide stabil gelagert werden, wenn der Saccharose-enthaltende
Blockierungspuffer verwendet wird. Wie für den Fachmann ersichtlich
ist, wenn er berücksichtigt,
dass verschiedene Peptide eingesetzt werden müssen, um eine Art-Spezifität zu erreichen,
wie in Beispiel 1 ausführlich
erläutert
wird, ist eine solche Pufferformulierung sehr gut dafür geeignet,
die auf Peptiden basierenden diagnostischen Kits zu entwickeln.
Die Verwendung eines solche Puffers stabilisiert auch Peptide, die
von anderen Sequenzen hergeleitet sind, wie nachstehend ausführlich beschrieben,
nämlich
die C. pneumoniae-MOMP
VDI, VDII und VDIV. Die Verwendung eines solchen Puffers zum Durchführen eines
Immuntests mit immobilisierten Peptiden ist der Gegenstand der Erfindung
einer gleichzeitig anhängigen
Anmeldung der gleichen Anmelder, IL 121116.
-
Um
den Einfluss von Saccharose und Tween in der Blockierungslösung auf
die Stabilität
von verschiedenen Peptiden zu testen, wurden vier Peptide, die von
C. trachomatis hergeleitet waren, und vier Peptide, die von C. pneumoniae
hergeleitet waren, sowie ein Gemisch davon unabhängig voneinander getestet.
Die Tests wurden durchgeführt,
indem die immobilisierten Peptide bei 37°C drei bis zehn Tage inkubiert
wurden und die Ergebnisse mit bei 4°C inkubierten Peptiden verglichen
wurden. Die folgenden Tabellen zeigen auf der rechten Seite ELISA-Ergebnisse,
die mit Peptiden erhalten wurden, welche bei den angegebenen Temperaturen
und für
die angegebenen Zeiten inkubiert wurden, während sie auf der linken Seite
das Verhältnis
der bei der 37°C-Inkubation erhaltenen
Ergebnisse zu den bei der 4°C-Inkubation
erhaltenen Ergebnissen wiedergeben. Ein Verhältnis von etwa 1 oder größer zeigt
an, dass das Peptid stabil ist, wenn es bei 37°C inkubiert wird, während niedrigere
Ergebnisse (< 0,9)
eine Instabilität
des immobilisierten Peptids anzeigen.
-
A) Ergebnisse, die unter
Verwendung von C. trachomatis-Peptiden erhalten wurden
-
Die
Tabellen 4 bis 15 zeigen die Ergebnisse von ELISA-Tests, die mit
immobilisierten Peptiden durchgeführt wurden, welche für die angegebenen
Zeiten und bei den angegebenen Temperaturen trocken gelagert wurden.
Der Test wurde wie für
Tabelle 2 beschrieben durchgeführt,
wobei 10% Saccharose und/oder 0,05% Tween-20 zu dem Blockierungspuffer
wie angegeben zugegeben wurden.
-
Alle
getesteten C. trachomatis-Peptide waren im Wesentlichen stabil,
wenn Saccharose-enthaltender Blockierungspuffer verwendet wurde
(vgl. Tabellen 4, 7, 10, 13).
-
Wenn
die Saccharose aus dem Blockierungspuffer weggelassen wurde, wurde
eine signifikante Abnahme der Reaktivität gegenüber den meisten Seren für Peptid
C.t. 4A und C.t. 4C (Tabellen 5 und 11), eine Abnahme gegenüber drei
der Seren für
C.t. 4B (Tabelle 8) und eine leichte Abnahme gegenüber vier
Seren für C.t.
4D (Tabelle 14) festgestellt. Diese Daten zeigen deutlich, dass
jedes Peptid mehrere Epitope präsentiert und
dass die Reaktivität
dieser Epitope gegenüber
den Antiseren durch die La gerung der getrockneten immobilisierten
Peptide unterschiedlich beeinflusst wird, dass jedoch alle Epitope
aufrechterhalten werden können, wenn
für die
Blockierung ein Saccharose-enthaltender Puffer verwendet wird.
-
Wenn
Saccharose aus der Blockierungslösung
weggelassen wurde und Tween-20
zugegeben wurde (wie es in ELISA-Verfahren üblich ist), wurde die Stabilität von einigen
der Peptide stark verringert, z.B. C.t. 4A (vergleiche Tabelle 6
mit Tabelle 5) und C.t. 4B (vergleiche Tabelle 9 mit Tabelle 8),
während
die anderen zwei Peptide weniger stark beeinträchtigt wurden, jedoch auch
noch etwas niedrigere Reaktivitäten
zeigten, wenn Tween-20 im Blockierungspuffer vorlag (vergleiche
Tabelle 12 mit Tabelle 11 und Tabelle 15 mit Tabelle 14). Tabelle
4
(Fortsetzung)
Tabelle
5
Tabelle
6
Tabelle
7
(Fortsetzung)
Tabelle
8
Tabelle
9
Tabelle
10
(Fortsetzung)
Tabelle
11
Tabelle
12
Tabelle
13
(Fortsetzung)
Tabelle
14
Tabelle
15
-
B) Ergebnisse, die unter
Verwendung von C. pneumoniae-Peptiden erhalten wurden
-
Um
aufzuklären,
ob das Vorliegen von Saccharose im Blockierungspuffer nur C. trachomatis-Peptide beeinträchtigt (alle
getesteten Peptide stammten aus der VDIV-Region des MOMP-Proteins und waren deshalb
in ihrer Sequenz homolog) oder auch einen Einfluss auf die Stabilität anderer
Peptide hat, wurden verschiedene Peptide, die von der MOMP-Proteinsequenz
von C. pneumoniae hergeleitet waren, auf Stabilität wie vorstehend
für C.
trachomatis-Peptide beschrieben getestet.
-
Wenn
Saccharose im Blockierungspuffer vorlag, waren die Peptide C.p.
VDIII, C.p. 1A im Wesentlichen stabil (vgl. die Tabellen 16 und
22). Auch ein Gemisch von Peptiden (C.p. 1A, C.p. 2A, C.p. VDIII,
C.p. 4A) war stabil (Tabelle 19). Das Peptid C.p. 2A war unter diesen
Bedingungen etwas weniger stabil, wie durch die Verhältnisse
(37°C/4°C) im Bereich
zwischen 0,8 und 0,9 bei vier der getesteten Seren gezeigt wird
(Tabelle 25, M92, H171 + H226, H171, H247, nach zehn Tagen Lagerung).
-
Wenn
Saccharose aus der Blockierungslösung
weggelassen wurde, war jedoch die Stabilität der Reaktivität der Peptide
gegenüber
zwei Seren im Fall von C.p. VDIII (Tabelle 17), gegenüber fünf Seren
im Fall des Peptidgemisches (Tabelle 20) und gegenüber vier
Seren im Fall von C.p. 1A (Tabelle 23) reduziert. Die leichte Instabilität von Peptid
C.p. 2A, die mit Saccharose-enthaltendem Puffer festgestellt wurde
(Tabelle 25, Verhältnisse
zwischen 0,8 und 0,9 für
M92, H171 + H226, H171 und H156), war signifikant erhöht, wenn
Saccharose aus dem Puffer weggelassen wurde (Tabelle 26, Verhältnisse
zwischen 0,5 und 0,8 für
die gleichen Seren).
-
Die
Zugabe von Tween-20 zur Blockierungslösung, wie es bei ELISA nach
dem Stand der Technik üblich
ist, reduzierte die Stabilität
der C. pneumoniae-Peptide noch weiter, wie für C.p. VDIII (vergleiche Tabelle 18
mit Tabelle 17) und das Peptidgemisch zu sehen ist (vergleiche Tabelle
21 mit Tabelle 20). Andererseits wurde die Stabilität von C.p.
1A durch das Vorliegen von Tween im Blockierungspuffer nicht beeinträchtigt (vergleiche
Tabelle 24 mit Tabelle 23), während
Tween sogar eine günstige
Wirkung auf die Stabilität
von C.p. 2A zu haben schien (vergleiche Tabelle 27 mit Tabelle 26,
Seren M92 und H163). Jedoch war auch im Fall von C.p. 2A die Zugabe
von Saccharose der Zugabe von Tween hinsichtlich einer erhöhten Stabilität überlegen (vergleiche
z.B. die Seren M95 und H163 in den Tabellen 25 bis 27).
-
Zusammenfassend
legen die vorstehenden Ergebnisse nahe, dass die hier verwendeten
C. trachomatis- und C. pneumoniae-Peptide mehrere Epitope präsentieren,
dass diese Epitope durch eine Lagerung ohne Saccharose und die Zugabe
von Tween zur Blockierungslösung
unabhängig
voneinander beeinträchtigt
werden. Weiterhin legen sie nahe, dass eine Lagerung ohne Saccharose
möglicherweise
zur Exposition oder Bildung von Epitopen führt, welche unspezifisch binden,
wodurch hohe Hintergrundwerte erhalten werden und deshalb die Wahrscheinlichkeit
zunimmt, in dem Test ein falsch-positives Ergebnis zu erhalten.
In sehr seltenen Fällen
kann es sein, dass die Zugabe von Tween-20 zur Stabilisierung eines
spezifischen Epitops beiträgt, wie
im Fall der Reaktivität
von C.p. 2A gegenüber
H163 (vergleiche die Tabellen 30 und 29). Alle diese Probleme werden
gelöst,
indem man Tween-20 weglässt
und Saccharose zum Blockierungspuffer zugibt, dies steht im Gegensatz
zu der herkömmlichen Übereinkunft
bezüglich
ELISA nach dem Stand der Technik. Dies wird unter Verwendung der
verschiedensten Peptide gezeigt, die von unterschiedlichen Bereichen
(VDI, VDII und VDIV) des MOMP von zwei verschiedenen Chlamydia-Stämmen hergeleitet
sind. Deshalb haben die Peptide keine gemeinsame Struktur oder Sequenzhomologie,
so dass es wahrscheinlich ist, dass die hier erhaltenen Ergebnisse
für Peptide
im Allgemeinen gültig
sind. Tabelle
16
![Figure 00320001](https://patentimages.storage.***apis.com/69/c3/56/f2d66efe2adff3/00320001.png)
Tabelle
17
Tabelle
18
(Fortsetzung)
Tabelle
19
Tabelle
20
Tabelle
21
(Fortsetzung)
Tabelle
22
Tabelle
23
Tabelle
24
(Fortsetzung)
Tabelle
25
Tabelle
26
Tabelle
27
(Fortsetzung)
-
Beispiel 2
-
Entwickeln und Charakterisieren
eines diagnostischen Kits das für
C. trachomatis spezifisch ist
-
Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung entwickelten diagnostischen Kits stellen wesentlich verbesserte
Enzyme Linked Immunosorbent Assay-(ELISA-) Kits dar, die spezifisch
für die
Diagnose von C. trachomatis-spezifischen Infektionen entworfen wurden.
Zwei Basiskits wurden entwickelt, die beide manipuliert werden können, indem verschiedene
ihrer Bestandteile so verändert
werden, dass sie den Bedürfnissen
des Kunden entsprechen. Das eine Kit ist für die Bestimmung von spezifischen
C. trachomatis-IgG-Antikörpern
in menschlichen Seren vorgesehen, wobei dieses hier als das „IgG-Kit" bezeichnet wird.
Das zweite Kit ist für
die Bestimmung von spezifischen C. trachomatis-IgA-Antikörpern in
menschlichen Seren vorgesehen, wobei dieses hier als das „IgA-Kit" bezeichnet wird.
Im Allgemeinen weisen die vorstehenden Kits der Erfindung mindestens
einige der folgenden Bestandteile auf:
- (i)
Eine C. trachomatis-Antigen-beschichtete Mikrotiterplatte mit einer
Plattenabdeckung, üblicherweise
des herkömmlichen
Multiwell-Typs, der insgesamt 96 Vertiefungen pro Platte aufweist,
die in Form von zwölf Säulen und
acht Reihen angeordnet sind, d.h. acht Vertiefungen pro Säule für insgesamt
96 Vertiefungen. Zusammen mit solchen Platten werden zwölf entfernbare
8-Vertiefungs-Streifen bereitgestellt, die mit dem C. trachomatis-Antigen
beschichtet sind. Das C. trachomatis-Antigen ist vorzugsweise ein
Gemisch von neuen Peptiden wie im vorstehenden Beispiel 1 angegeben,
wobei die am stärksten
bevorzugten Gemische solche sind, die in Beispiel 1 als „MIX 1" und „MIX 2" bezeichnet sind.
Somit liegt für
jede Vertiefung der Mikrotiterplatte ein Streifen vor, der mit dem
C. trachomatis-Peptidgemisch der Erfindung beschichtet ist.
- (ii) Einen konzentrierten Waschpuffer, der üblicherweise ein konzentrierter
PBS-Tween-Puffer des Standardtyps ist, der auf dem Fachgebiet bekannt
ist.
- (iii) Ein Serumverdünnungsmittel, üblicherweise
in Form einer gebrauchsfertigen gefärbten Pufferlösung.
- (iv) Ein Konjugatverdünnungsmittel, üblicherweise
in Form einer gebrauchsfertigen gefärbten Pufferlösung.
- (v) Eine negative Kontrolle, die üblicherweise ein C. trachomatis-IgG-
oder IgA-negatives menschliches Serum in gebrauchsfertiger Form
ist.
- (vi) Eine positive Kontrolle, die üblicherweise ein C. trachomatis-IgG-
oder IgA-positives menschliches Serum in einer gebrauchsfertigen
Form ist.
- (vii) Ein konzentriertes HRP-Konjugat, üblicherweise in Form von Meerrettich-Peroxidase (HRP),
konjugiert an Anti-Mensch-IgG oder Anti-Mensch-IgA (gamma-Kette-spezifisch).
- (viii) Ein konzentriertes TMB-Substrat, üblicherweise in Form von 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin (TMB) in Dimethylsulfoxid
(DMSO) als Chromogen und Harnstoff-Wasserstoffperoxid als Substrat für die Peroxidase (HRP).
- (ix) Eine Stopplösung,
die üblicherweise
1 M H2SO4 in gebrauchsfertiger
Form enthält.
- (x) Genaue Anweisungen zur Verwendung, einschließlich von
Warnhinweisen und Vorkehrungen.
-
Von
den vorstehenden Bestandteilen sind diejenigen, die für die vorliegende
Erfindung einmalig sind und somit für die Kits der Erfindung unbedingt
erforderlich sind, die folgenden: (i) die mit einem C. trachomatis-Peptidgemisch
beschichtete Mikrotiterplatte, und (x) die genauen Anweisungen zur
Verwendung. Alle anderen Bestanteile (ii) bis (ix) können verbesserte
oder modifizierte Vertreter wie nachstehend angegeben gemäß der Erfindung
sein, oder sie können
herkömmliche,
im Handel verfügbare Äquivalente
sein, die für
ELISA nach dem Stand der Technik bekannt sind.
-
Unter
Verwendung der vorstehenden Kits und neuen Gemischen von C. trachomatis-Peptiden
sieht das grundlegende Testverfahren wie folgt aus:
-
(a) Testverfahren
-
- 1. Inkubation der Serumproben und Kontrollen:
1.1.
Verdünnen
jedes Patientenserums 1/21 mit dem Serumverdünnungsmittel (im Handel verfügbar und üblicherweise
mit dem Kit geliefert; vgl. auch nachstehend).
1.2. Pipettieren
von 50 μl
aus der positiven Kontrolle, aus der negativen Kontrolle und aus
dem 1/21 verdünnten
Patientenserum (aus Schritt 1.1.) in getrennte Vertiefungen des
Teststreifens (wie vorstehend angegeben ist jeder Streifen ein Antigen-beschichteter Streifen
mit acht Vertiefungen, wobei zwölf
solche Streifen pro Mikrotiterplatte möglich sind, wenn Platten mit
96 Vertiefungen verwendet werden).
1.3. Abdecken der Streifen
(d.h. Abdecken der ganzen Platte mit der Plattenabdeckung) und Inkubieren
für eine
Stunde bei 37°C
in einer angefeuchteten Umgebung.
1.4. Verwerten der flüssigen Bestandteile
der Vertiefungen.
1.5. Waschschritt: Füllen jeder Vertiefung mit Waschpuffer
und Verwerten der Flüssigkeit;
sechsmaliges Wiederholen dieses Schrittes.
1.6. Trocknen der
Streifen und ELISA-Platte, indem sie vorsichtig über sauberem saugendem Papier
abgeklopft werden.
- 2. Inkubation mit Konjugat:
2.1. Verdünnen des konzentrierten (üblicherweise
300-fach konzentrierten) HRP-Konjugat-Anti-Mensch-IgG (1/300) mit
Konjugatverdünnungsmittel.
2.2.
Pipettieren von 50 μl
des verdünnten
Konjugats in jede Vertiefung.
2.3. Abdecken der Streifen und
Inkubieren für
eine Stunde bei 37°C
in einer angefeuchteten Umgebung.
2.4. Verwerten des flüssigen Inhalts
und Waschen wie in Schritt 1.5. beschrieben.
2.5. Trocknen
der Streifen und ELISA-Platte, indem sie vorsichtig über sauberem
saugendem Papier abgeklopft werden.
- 3. Inkubation mit TMB-Substrat:
3.1. Verdünnen des
konzentrierten (üblicherweise
10-fach konzentrierten) TMB-Substrats 1/10 in DDW. Alternativ kann
ein gebrauchsfertiges (RTU)-TMB-Substrat
verwendet und der Verdünnungsschritt
weggelassen werden.
3.2. Pipettieren von 100 μl des verdünnten TMB-Substrats
in jede Vertiefung, Abdecken der Streifen und Inkubieren bei Raumtemperatur
für nur
zehn Minuten. Alternativ kann das RTU-TMB-Substrat verwendet und
die Inkubation auf 15 Minuten verlängert werden.
3.3. Abstoppen
der Reaktion durch Zufügen
von 100 μl
1 M H2SO4 (Chromogen-Stopplösung) zu
jeder Vertiefung.
3.4. Bestimmen der Absorption bei 450 nm
und Aufzeichnen der Ergebnisse.
-
(b) Entwickeln von verbesserten
serologischen diagnostischen Kits:
-
Im
Folgenden wird die Entwicklung der verbesserten Kits skizziert:
- 1) Kits werden „benutzerfreundlicher" gemacht:
a)
Reduzieren der Zahl von Waschschritten.
b) Zufügen verschiedener
Farben zum Serumverdünnungsmittel
und zum Konjugatverdünnungsmittel.
c)
Stabilisieren des Kits für
eine längere
Lagerbeständigkeit.
- 2) Klinische Tests der verbesserten Kits.
-
Um
das vorstehende Ziel 1a) zu erreichen, nämlich die Zahl der Waschschritte
von sechs auf drei zu reduzieren, wurden verschiedene Waschpuffer
getestet und mit dem ursprünglichen
Waschpuffer verglichen, der üblicherweise
in ELISA verwendet wird, wobei es sich um einen PBS-basierten Puffer
handelt. Diese Waschpuffer enthielten eine steigende Menge nicht-ionischer
Detergenzien oder ionischer Detergenzien.
-
Ergebnisse:
Der Waschpuffer, der nur drei Waschschritte möglich machte, war derjenige,
der nicht-ionisches Detergens enthielt, wobei es sich um den vorstehend
erwähnten
PBS-Tween-Puffer handelte (vgl. Bestandteil Nr. (ii) in der vorstehenden
Liste). Weiterhin wurde gefunden, dass dieser PBS-Tween-Puffer leicht
in einer bevorzugten Konzentration von 20-fach konzentriert hergestellt
werden konnte, wobei dieser 20-fach konzentrierte Waschpuffer einen
Monat bei 37°C
und elf Monate bei 4°C
stabil war.
-
Um
das vorstehend in 1b) angegebene Ziel zu erreichen, wurde das Folgende
durchgeführt:
Die
folgenden Farbstoffe wurden entweder zu dem Serumverdünnungsmittel
oder zu dem Konjugatverdünnungsmittel
zugegeben und getestet: Violett-Pulver, Evans-Blau-, Mokkabraun-Pulver
und von den Lebensmittelfarbstoffen: „Blue Brilliant", „Yellow
Sunset" und ihre
Kombination (grüne
Farbe).
-
Ergebnisse:
Die Violett-, Evans-Blau- und Moccobraun-Farbstoffe störten den
Test in gewisser Weise, indem sie entweder das Hintergrundsignal
verstärkten
und/oder das tatsächliche
Testsignal abschwächten. Die
einzigen Farbstoffe, die im Test eine gute Funktion zeigten, waren
das Blue Brilliant, Yellow Sunset und ihre Kombination (grüne Farbe).
-
Außerdem sollte
beachtet werden, dass die Farbstoffe Blue Brilliant und Yellow Sunset
und ihre Kombination (grüne
Farbe) einen Monat bei 37°C
und ein Jahr bei 4°C
stabil waren. Aufgrund dieser Ergebnisse wird in den bevorzugten
Kits der Erfindung das Serumverdünnungsmittel
mit blauem Farbstoff und das Konjugatverdünnungsmittel mit grünem Farbstoff
bereitgestellt, wodurch eine optimale Unterscheidung zwischen den
zwei Verdünnungsmitteln
anhand der Farbe ermöglicht
wird, und diese Farbstoffe gleichzeitig den Test nicht stören.
-
Bezüglich des
vorstehenden Ziels 1c) wurde gefunden, dass das RTU-TMB-Substrat einen Monat
bei 37°C
und zwölf
Monate bei 4°C
stabil war. Dies ist auch bei anderen Reagenzien der Fall, die in
dem verbesserten Kit eingesetzt werden, wie vorstehend erwähnt.
-
Um
das vorstehende Ziel 5) zu erreichen, nämlich klinische Untersuchungen
der IgG- und IgA-C. trachomatis-Kits, wurde das Folgende durchgeführt:
-
1) Vergleich der Empfindlichkeit
und Spezifität
von IgG- und IgA-Kits, verglichen mit MIF-MRL:
-
Um
die Empfindlichkeit und Spezifität
der IgG- und IgA-Kits zu ermitteln, wurden Seren aus nicht-infizierten
Individuen (negative Seren) oder diejenigen, für die bereits bestimmt wurde,
dass sie nur mit C. trachomatis positiv infiziert worden waren (positive
Seren), gemäß dem vorstehenden
Verfahren getestet, wobei das Testverfahren unter Verwendung der
Kits durchgeführt
wurde. Die Empfindlichkeit und Spezifität wurden im Vergleich zu den
durch MIF-MRL erhaltenen Ergebnissen errechnet (einen im Handel
verfügbaren
Standard-Mikroimmunfluoreszenz-(MIF-) Testkit, das gemäß den Anweisungen
des Herstellers und unter Verwendung der relevanten C. trachomatis-Antigene
zum Nachweisen der IgG- und IgA-Antikörper in den Seren eingesetzt
wurde).
-
Ergebnisse:
Die IgG- und IgA-Kits sind in der Lage, sowohl IgG- als auch IgA-Spiegel in Seren
aus C. trachomatis-infizierten Individuen, wie durch MIF-MRL bestimmt,
nachzuweisen. Die Empfindlichkeit und Spezifität des Peptidtests sind hoch
und betrugen 94% bzw. 90% für
IgG und 95% bzw. 90% für
IgA. Diese Ergebnisse sind in 10 zusammengefasst,
in welcher die hellen Balken in den Balkendiagrammen die Ergebnisse darstellen,
die mit dem kommerziellen MIF-Referenzkit erhalten wurden, und die
dunklen Balken die Ergebnisse darstellen, die mit dem IgG-Kit (linke
Darstellung) und mit dem IgA-Kit (rechte Darstellung) erhalten wurden.
-
Vergleich der Empfindlichkeit
und Spezifität
von IgG- und IgA-Kits, verglichen mit der Kultur
-
Menschliche
Seren aus mit C. trachomatis infizierten Individuen, wie durch Kultur
bestimmt wurde, wurden mit den IgG- und IgA-Kits auf C. trachomatis-IgG-
und IgA-Antikörper getestet.
Seren, die IgG-negativ waren, wurden außerdem durch einen anderen
serologischen Test, MIF (wie vorstehend angegeben), getestet. Die
Empfindlichkeit der IgG- und IgA-Kits wurde jeweils mit der Kultur
verglichen.
-
Ergebnisse:
Die Ergebnisse sind in 11 zusammengefasst, aus welcher
ersichtlich ist, dass die Empfindlichkeit des C. trachomatis-Tests
(dunkle Balken, 11) im Vergleich zur Kultur
(schraffierter Balken in 11) 78%
für IgG
und 78% für
IgA betrug. Fünf
Prozent der Seren zeigten nur eine IgA-Reaktivität. Deshalb wurde die Gesamt-Empfindlichkeit
der Kits auf 83% berechnet. 70% der Seren, die für IgG negativ waren (22% der
gesamten Seren), waren auch beim MIF negativ (leerer Balken, 11).
-
(c) Spezifität des IgG-Kits,
verglichen mit verschiedenen MIF-Tests
-
Die
Spezifität
des IgG-Kits wurde im Vergleich zu verschiedenen MIF-Tests (MIF1-,
MIF2- und SeroFIA-Tests) bestimmt. Alle MIF-getesteten Seren waren
C. trachomatis-negativ (C.t.–), und ein Teil der
Seren war auch C. pneumoniae-positiv (C.t./C.p.+).
MIF1 und MIF2 sind Standard-MIF-Tests wie vorstehend angegeben,
während
SeroFIA ein neuer Mikroimmunfluoreszenztest für den Nachweis zur Unterscheidung
von C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci ist.
-
Ergebnisse:
Die Ergebnisse sind in 12 zusammengefasst, aus der
ersichtlich ist, dass das IgG-Kit hochspezifisch ist und eine Spezifität von mindestens
90% zeigte (helle Balken in 12), wenn
man es mit den verschiedenen MIF-Tests verglich (dunkle Balken und
dunkle/schraffierte Balken in 12). Das
IgG-Kit ging keine Kreuzreaktion mit C. pneumoniae-positiven Seren
ein.
-
Aufgrund
aller vorstehend erwähnten
Ergebnisse, welche die Empfindlichkeit und Spezifität der IgG- und
IgA-Kits der Erfindung betreffen, ist es bei Verwendung dieser Kits
zum Testen von Serumproben vorteilhaft, beide Kits einzusetzen,
nämlich
jede Serumprobe den IgG- und IgA-Tests zu unterwerfen, und dann
die Ergebnisse zu vergleichen. Auf diese Weise wird eine weitere
Kontrolle hinsichtlich der Genauigkeit der Testergebnisse bereitgestellt,
wodurch noch weiter sichergestellt wird, dass keine falsch-negativen
und/oder falsch-positiven Ergebnisse erhalten werden. In der folgenden
Tabelle 28 ist eine Anleitung zum Auswerten und Interpretieren der
Ergebnisse skizziert, wenn Seren sowohl mit IgG-Kits als auch mit
IgA-Kits getestet werden: Tabelle
28
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