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Die
Foamy-Virus (FV)-Untergruppe von retroiden Viren hat aufgrund ihrer
einzigartigen Replikationsstrategie und aufgrund ihrer potentiellen
Verwendung als Gentransfervektoren (35) wissenschaftliches Interesse
auf sich gezogen. Es ist vorgeschlagen worden, dass FVs ideale Werkzeuge
(Tools) für
die Entwicklung eines Genabgabesystems sein könnten aufgrund von speziellen
Eigenschaften dieser Virusgruppe, wie dem Fehlen von FV-Antikörpern in
der humanen Population, dem gutartigen Verlauf von natürlichen
FV-Infektionen, deren sehr breitem Wirtszellspektrum und einer erweiterten
Verpackungsgrenze aufgrund der Größe des FV-Genoms (4, 30, 32).
Jedoch haben die begrenzten Kenntnisse der Molekularbiologie dieser
Virusgruppe bislang die Entwicklung von sicheren Verpackungszelllinien
und Vektoren, wie jene, die unter anderem für Mäuse-Retroviren abgeleitet worden
sind (27), nicht erlaubt. Beispielsweise ist das FV ein DNA-Virus
mit einer komplexen Genomorganisation. Zusätzlich zu LTRs (lange terminale
Wiederholung), einer Verpackungsregion und gag-, pol-, env-Genen
umfasst es auch mehrere Gene, wie bel1, bel2, bel3, bet, beo und
bes, die zwischen env und der 3'-LTR
lokalisiert sind. Das env-Gen kodiert einen glycosylierten 130 kDa-Vorläufer, der
gespalten wird unter Erzeugung der Oberflächen (SU)-Untereinheit und
der Transmembran (TM)-Untereinheit (siehe 1 und 4).
Die TM-Untereinheit umfasst in deren 3'-Abschnitt eine Transmembranankerdomäne (A in 4),
welche aus hydrophoben Resten gebildet wird, der ein zytoplasmatischer
Schwanz folgt. Darüber
hinaus exprimieren FVs ihr Pol-Protein ausgehend von einer gespleißten mRNA
unabhängig
von dem Gag-Protein, und der Mechanismus der FV-Genom-Verpackung und des
Partikel-Zusammenbaus wie auch die Signifikanz von hohen Mengen
von revers transkribierter DNA in dem extrazellulären Partikel
sind weitgehend unbekannt (10, 18, 39). Andere einzigartige Merkmale
umfassen die nukleäre
Lokalisation des Gag-Vorläuferproteins
(31, 40) und das vorherrschende Knospen in intrazytoplasmatische
Vesikel, was eine Folge des Zurückhaltens
des Env-Vorläuferproteins
in dem ER sein könnte
(13).
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Auf
dem Moloney-Retrovirus basierende Gentransfervektoren sind gegenwärtig die
hauptsächlichen Vehikel
für einen
stabilen hocheffizienten Gentransfer in eine große Vielzahl von Zellarten (20).
Die bedeutenderen Beschränkungen
dieses Vektorsystems sind das eingeschränkte Wirtszellspektrum und
die uneffiziente Infektiosität
hinsichtlich einiger humaner Zellen (als Übersicht dargestellt in (1)).
Unlängst
ist gezeigt worden, dass mehrere Verfahren unter Verwendung der
Pseudotypisierung mit fremden Hüllproteinen,
wie dem Glycoprotein G des vesikulären Stomatitis-Virus (VSV; „vesicular
stomatitis virus")
(6, 38) oder dem Hüllprotein
des Gibbonaffen-Leukämievirus
(GALV; „gibbon
ape leukemia virus")
(2, 34), diese Nachteile überwinden.
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Jedoch
ist die Expression von VSV-G beispielsweise für die Produzentenzellen hochgradig
toxisch und hat die Erzeugung einer stabilen VSV-G-Verpackungszelllinie verhindert (8,
22, 37).
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Es
sind bereits einige Modifikationen in dem env-Protein des Foamy-Virus offenbart worden.
Tatsächlich
offenbaren Mahnke et al. (J. Virol. Methods, 29(1), 1990, 13-22)
Konstrukte für
die Expression des env-Proteins des HSRV („Human Foamy Virus") fusioniert an das
MS2-Polymerasepeptid,
und die resultierende Expression des Fusionsproteins in E. coli,
und Goepfert et al. (Journal of Virology, Band 71, Nr. 1, 1997,
778-784) offenbaren Konstrukte mit veränderten HFV-env-Codons.
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Die
Erfindung betrifft jedoch Konstrukte für die Expression eines Proteins,
welches wenigstens ein modifiziertes FV-Hüllprotein umfasst, welches
an AS 975 oder, mehr bevorzugt, 981 verkürzt ist. Die Verkürzung kann
sich bis zu dem Stop-Codon erstrecken oder alternativ vor dem Stop-Codon
optional einen oder mehrere Reste von dem ursprünglichen FV-env-Protein umfassen.
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Das
im Rahmen der Erfindung verwendete modifizierte FV-env-Protein ist
ein Fusionsprotein, das darüber
hinaus die Gesamtheit oder vorzugsweise einen Teil eines Nicht-FV-Hüllproteins
umfasst.
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Das
bevorzugte FV gemäß der Erfindung
ist das humane Foamy-Virus (HFV), es können aber andere verwendet
werden (z.B. Affen-FV).
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Beispiele
von geeigneten Nicht-FV-Viren umfassen Vogel-Retroviren, Rinder-Retroviren,
Katzen-Retroviren, Mäuse-Retroviren,
wie das Mäuse- Leukämievirus
(MuLV; „Murine
Leukemia Virus")
und insbesondere das Moloney-MuLV (MoMuLV), das „Friend Murine Leukemia Virus" (FrMuLV), speziell
den Stamm FB 29, das Mäuse-Sarkom-Virus
(MSV; „Murine
Sarcome Virus"),
Primaten-Retroviren, wie GALV, VSV, oder Lentiviren, wie HIV („Human
Immunodeficiency Virus")
oder SIV („Simian
Immunodeficiency Virus").
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Die
Fusion zwischen FV und Nicht-FV-env-Proteinen kann an unterschiedlichen
Positionen erfolgen. Fusionen innerhalb der TM-Untereinheit sind
vorteilhaft. Gemäß einer
ersten Alternative befindet sich die Fusion innerhalb der Transmembranankerdomäne des FV-Hüllproteins
und des Nicht-FV-Hüllproteins.
Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Protein, das die extrazelluläre Domäne und den
5'-Abschnitt der
Transmembranankerdomäne
des HFV-Hüllproteins
und den 3'-Abschnitt
der Transmembranankerdomäne
und die zytoplasmatische Domäne
des Nicht-FV-Hüllproteins,
insbesondere des SIV-Hüllproteins
umfasst.
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Eine
zweite Alternative besteht darin, dass die Fusion innerhalb der
Spaltstelle der FV- und Nicht-FV-Hüllproteine erfolgt. Ein bevorzugtes
Beispiel ist ein Protein, welches die SU-Domäne und die Gesamtheit oder
einen Teil der Spaltstelle des HFV-Hüllproteins und die Gesamtheit
oder einen Teil der Spaltstelle und die TM-Domäne, umfassend die Transmembranankerdomäne und die
zytoplasmatische Domäne,
des Nicht-FV-Hüllproteins,
insbesondere des SIV-Hüllproteins
umfasst. Das Ersetzen der Spaltstelle des FV-Hüllproteins durch dessen Äquivalent
aus dem Nicht-FV-Hüllprotein
kann ebenfalls in Betracht gezogen werden.
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Eine
andere Alternative besteht darin, dass die Fusion an der Verbindungsstelle
zwischen der Transmembranankerdomäne und der zytoplasmatischen
Domäne
oder innerhalb der zytoplasmatischen Domänen des FV- und Nicht-FV-Hüllproteins
erfolgt. Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Protein, welches die extrazelluläre Domäne, die
Transmembranankerdomäne
und die Gesamtheit oder einen Teil der zytoplasmatischen Domäne des HFV-Hüllproteins und die Gesamtheit
oder einen Teil der zytoplasmatischen Domäne des Nicht-FV-Hüllproteins,
insbesondere des SIV-Hüllproteins
umfasst.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht ein erfindungsgemäßes Protein
aus dem HFV-Hüll-Protein,
in welchem die Gesamtheit oder ein Teil der zytoplasmatischen Domäne durch
die Gesamtheit oder einen Teil einer zytoplasmatischen Domäne eines
Nicht-FV-Virus-Hüllproteins,
insbesondere eines MuLV-Hüllproteins
ersetzt ist. Vorteilhafterweise besteht das Fusionsprotein aus der
Fusion einer zytoplasmatischen Domäne eines MuLV mit einem modifizierten
HFV-Hüllprotein.
Die zytoplasmatische Domäne
eines MuLV, welche im Rahmen der Erfindung verwendet wird, kann
prozessiert oder unprozessiert sein. „Prozessiert" bedeutet, dass sie
die Spaltstelle, die normalerweise durch die entsprechende retrovirale
Protease erkannt wird, enthält,
und „unprozessiert", dass sie diese
nicht enthält
oder dass sie nicht funktional ist (Mutation, Deletion oder Verkürzung).
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Das
bevorzugte Konstrukt der Erfindung ist dasjenige, das die Expression
des Fusionsproteins, welches nachfolgend als HFV Δ2 MuLV bezeichnet
wird, erlaubt.
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Alternativ
besteht ein bevorzugtes Protein gemäß der Erfindung in einem HFV-Hüllprotein,
in welchem die Gesamtheit oder ein Teil des zytoplasmatischen Schwanzes
durch die Gesamtheit oder einen Teil einer zytoplasmatischen Domäne eines
SIV-Hüllproteins
ersetzt ist. Es gibt zwei Versionen des SIV-Hüllproteins: eine lange Form
mit einem zytoplasmatischen Schwanz von 164 Aminosäuren, die
in SIV-Partikeln vorhanden ist, die sich in dem natürlichen
Wirt, dem Rhesus-Affen (Macaca mulatta), vermehren, und eine kurze
Form, die nur 18 Aminosäuren
enthält.
Diese kurze Form wird gewählt,
wenn aus dem Affen isolierte Viren auf humanen Zelllinien kultiviert
werden (42).
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Es
ist auch möglich,
dass das Konstrukt der Erfindung in der Donor- und/oder der Akzeptor-Spleißstelle,
die natürlicherweise
in der das FV-env-Protein kodierenden Sequenz vorhanden sind, mutiert
ist.
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Das
Konstrukt der Erfindung kann regulatorische Elemente umfassen, um
eine Transkription und Translation der das modifizierte FV-env-Protein
kodierenden Sequenz zu ermöglichen.
Insbesondere kann ein geeigneter Promotor strangaufwärts von
der FV-env kodierenden Sequenz in einer operativen bzw. funktionsfähigen Weise
durch herkömmliche
Techniken der in vitro-DNA-Rekombination hinzugefügt werden.
Ein solcher Promotor kann von prokaryotischem, eukaryotischem oder
viralem Ursprung sein und kann konstitutiv oder reguliert sein.
Solche regulatorischen Elemente sind in diesem Fachgebiet wohlbekannt.
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Es
liegt gleichfalls im Umfang der Erfindung, dass das Konstrukt der
Erfindung zusätzlich
ein der Selektion dienendes Gen umfassen kann, welches die Detektion
und Isolierung der das modifizierte FV-env-Protein exprimierenden Zellen ermöglicht.
Im Kontext der Erfindung kann das der Selektion dienende Gen unter der
transkriptionellen Kontrolle des Promotors, welcher die Expression
des modifizierten FV-env-Proteins
steuert, stehen, was zu einem bicistronischen Transkript führt, oder
unter der Kontrolle einer zusätzlichen
Promotorregion stehen. Die möglichen
der Selektion dienenden Gene sind zahlreich, beispielsweise das
neo-Gen, welches Resistenz gegen das Antibiotikum G418 verleiht,
das Dihydrofolatreductase (dhFr)-Gen, das Puromycinacetyltransferase
(pac)-Gen oder (das) Xanthinphosphoribosyltransferase (gpt) (-Gen).
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Das
Konstrukt der Erfindung kann in einen jeglichen geeigneten Vektor,
einen viralen Vektor (z.B. einen retroviralen Vektor) oder ein Plasmid
inseriert werden. Die Auswahl des geeigneten Vektors ist groß und liegt
innerhalb der Fähigkeiten
des Fachmanns auf diesem Gebiet. Ein solcher Vektor kann integrativ
sein oder nicht. Um die Möglichkeit,
Replikations-kompetente Viruspartikel zu erzeugen, zu verringern,
ist es vorteilhaft, dass dem Konstrukt eine jegliche retrovirale
LTR und Verpackungsregion fehlt.
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Die
Erfindung betrifft auch Fusionsproteine, wie sie durch die obigen
Expressionskonstrukte exprimiert werden, wie auch pseudotypisierte
Viruspartikel, die ein FV-env-Protein umfassen. Dieses Letztgenannte
kann von einem nativen FV-env-Protein, einem Teil davon oder einem
modifizierten FV-env-Protein abgeleitet sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das pseudotypisierte Viruspartikel an seiner Oberfläche ein modifiziertes
FV-env-Protein, wie es durch ein erfindungsgemäßes Konstrukt exprimiert wird.
Das pseudotypisierte Viruspartikel der Erfindung kann nach Transfektion
einer Komplementationszelllinie mit dem rekombinanten viralen Vektor
erzeugt werden. Die Technik ist konventionell und wird in zahlreichen
Dokumenten des Standes der Technik beschrieben. Ein im Rahmen der
Erfindung verwendeter viraler Vektor umfasst vorzugsweise wenigstens
eine 5'-LTR, eine
Verpackungsregion und eine 3'-LTR,
welche abgeleitet sind von einem beliebigen Retrovirus, wie jene,
die zuvor aufgeführt
worden sind, und ein Gen, welches in der Lage ist, ein Ribozym,
ein Antisinn-RNA-Molekül
oder eine mRNA, um weiter ein Polypeptid von Interesse zu produzieren,
zu exprimieren. Von besonderem Interesse sind therapeutische Polypeptide,
einschließlich,
aber nicht beschränkt auf
Zytokine (IL-2, IFN α, β oder γ), die Thymidinkinase
(TK) des Herpes simplex-Virus vom Typ 1 (HSV-1), den „Cystic
Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator" (CFTR; zystische Fibrose-Transmembranleitfähigkeitsregulator),
Dystrophin, Gerinnungsfaktoren (FVIII, FIX, ...), Tumor-assoziierte
Antigene (MUC-1, HPV-Antigene), Antikörper, Immunotoxine, anti-HIV-Arzneimittel,
Wachstumsfaktoren (Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF), vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor (VEGF)), Apoptose-Induktionsmittel (Bax...), Apoptose-Inhibitoren
(Bcl2, Bclx...), Zytostatika (p21, p16, Rb), Apolipoproteine, Stickoxidsynthetase
(NOS), Sauerstoffradikalfänger
(SOD, Katalase...), Tumorsuppressorprodukte (p53, p73) und Marker.
Diese Liste ist nicht einschränkend.
Darüber
hinaus kann der im Rahmen der Erfindung verwendete virale Vektor
ein oder mehrere Gene in einer nativen, verkürzten, mutierten oder hybriden
Form transferieren. Das oder die Gen(e) ist bzw. sind unter die
Kontrolle von Elementen, die dessen bzw. deren Expression in einer
eukaryotischen Zelle erlauben, gestellt. Solche Elemente umfassen
einen Promotor, der von einer jeglichen Herkunft sein kann (retrovirale
LTR oder interner Promotor). Er kann konstitutiv oder auf Zell-
oder Gewebe-spezifische Faktoren ansprechen.
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Ein
anderer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine Komplementationszelllinie,
welche die Produktion der pseudotypisierten Viruspartikel erlaubt,
und auf das Verfahren zu deren Herstellung.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Komplementationszelllinie, welche
ein Konstrukt der Erfindung umfasst.
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Die
Komplementationszelllinie umfasst vorzugsweise ein Konstrukt der
Erfindung, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Fusion an
der Verbindungsstelle zwischen der Transmembranankerdomäne und der
zytoplasmatischen Domäne
oder innerhalb der zytoplasmatischen Domänen des FV- und Nicht-FV-Hüllproteins
vorliegt und dass das exprimierte Protein die extrazelluläre Domäne, die
Transmembranankerdomäne und
die Gesamtheit oder einen Teil der zytoplasmatischen Domäne des HFV-Hüllproteins und die Gesamtheit oder
einen Teil der zytoplasmatischen Domäne des Nicht-FV-Hüllproteins,
insbesondere des SIV-Hüllproteins umfasst.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Komplementationszelllinie ein Konstrukt der Erfindung
für die
Expression eines Proteins, dadurch gekennzeichnet, dass das Protein
HFV Δ2 MuLV
ist.
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Die
Komplementationszelllinie der Erfindung kann sich von einer beliebigen
Zelle und insbesondere von einer eukaryotischen Zelle ableiten.
Man kann Mäuse-Zelllinien,
aus pharmazeutischer Sicht annehmbare Zelllinien (Vero, CHO, ...)
oder eine humane Zelllinie, wie 293 oder A549, in Betracht ziehen.
Sie kann erzeugt werden durch Transfektion mit einem erfindungsgemäßen Konstrukt
zusammen mit einem ersten der Selektion dienenden Gen. Die stärksten env-Produzentenzellen
werden dann hinsichtlich einer Expression von hohen Konzentrationen
von FV-env-Protein
durch Immundetektion unter Verwendung von Antikörpern gegen FV-env, Western-Blot,
FACS („Fluorescence
Activated Cell Sorter";
Fluoreszenz-aktivierter Zellsorter) oder eine jegliche andere Methode
gescreent. Alternativ kann die Komplementationszelllinie der Erfindung
auch ein Konstrukt umfassen, welches ein virales gag/pol-Gen exprimiert,
mehr bevorzugt von MuLV, FB 29, SIV oder HFV, zusammen mit einem
zweiten der Selektion dienenden Gen, welches sich von dem ersten
unterscheidet. Die env- und gag/pol-Gene befinden sich vorzugsweise
auf einem separaten Expressionsvektor, welchem LTR und Verpackungsregion
fehlt. Die Selektions- und Screeningschritte werden wiederholt,
um einen env produzierenden Klon zu selektieren, der des Weiteren
das gag/pol-Expressionsprodukt exprimiert.
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Eine
Komplementationszelllinie der Erfindung kann verwendet werden, um
rekombinante virale Vektoren zu verpacken. Der Titer kann unter
Verwendung eines herkömmlichen
viralen Vektors, welcher ein drittes der Selektion dienendes Gen,
welches sich von den vorigen unterscheidet, oder ein Markergen (z.B.
Lac Z) exprimiert, getestet werden. Als Ergebnis werden Zellen,
die hohe Titer von pseudotypisierten Viruspartikeln produzieren,
selektiert und können
kultiviert werden, um eine stabile Komplementationszelllinie bereitzustellen.
Die Zellen können
auch transient getestet werden, wie dies üblicherweise ausgeführt und
nachfolgend beschrieben wird.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung
eines pseudotypisierten Viruspartikels der Erfindung bereitgestellt.
Ein solches Verfahren umfasst die Schritte, (1) einen rekombinanten
retroviralen Vektor in eine Komplementationszelllinie der Erfindung
einzuführen,
(2) die Komplementationszelllinie unter geeigneten Bedingungen,
um die Produktion des pseudotypisierten Viruspartikels zu ermöglichen,
zu kultivieren und (3) das resultierende pseudotypisierte Viruspartikel
aus der Zellkultur zu gewinnen.
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Das
pseudotypisierte Viruspartikel wird vorzugsweise aus dem Zellkulturüberstand
gewonnen, es kann aber auch ein Zelllyseschritt in Betracht gezogen
werden. Das pseudotypisierte Viruspartikel kann auch durch herkömmliche
Techniken (z.B. Ultrazentrifugation auf Saccharose- oder CsCl-Gradienten)
weiter gereinigt werden. Das so hergestellte pseudotypisierte Viruspartikel
ist vorteilhafterweise in der Lage, eine große Vielzahl von Zellen zu infizieren
(vorzugsweise in Abwesenheit von Polykationen, wie Polybren) und
gegebenenfalls einer Inaktivierung durch humanes Serum zu widerstehen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird auch eine Säugetier-Wirtszelle bereitgestellt, welche mit
dem pseudotypisierten Viruspartikel der Erfindung oder mit einem
pseudotypisierten Viruspartikel, welches durch ein Verfahren der
Erfindung erhalten werden kann, infiziert ist. Eine solche Wirtszelle
umfasst, ohne Einschränkung,
humane Epithel-, Lungen-, Muskel-, Leberzellen, hämopoetische
Zellen, Fibroblasten und Lymphozyten.
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Ein
pseudotypisiertes infektiöses
Partikel wie auch eine Säugetierzelle
der Erfindung können
bei der Verhütung
oder Behandlung von verschiedenen Krankheiten, als Impfstoff oder
als ein therapeutisches Mittel angewendet werden.
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Es
liegt gleichfalls innerhalb des Umfangs der Erfindung, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, welche eine therapeutisch oder
prophylaktisch wirksame Menge eines pseudotypisierten Viruspartikels
der Erfindung, oder welches durch ein Verfahren der Erfindung erhalten
werden kann, wie auch einer Säugetierzelle
der Erfindung als therapeutisches Mittel umfasst. Eine solche pharmazeutische
Zusammensetzung kann auf eine herkömmliche Weise hergestellt werden.
Insbesondere können
das Partikel oder die Säugetierzelle
der Erfindung mit geeigneten Substanzen, die in diesem Fachgebiet
wohlbekannt sind, wie einem Träger,
Verdünnungsmittel,
Adjuvans oder Vehikel, kombiniert werden. Die jeweilige Formulierung
der pharmazeutischen Zusammensetzung hängt von verschiedenen Parametern
ab, beispielsweise dem zu exprimierenden Polypeptid von Interesse,
dem gewünschten
Wirkort, dem Verabreichungsverfahren und dem zu behandelnden Individuum.
Eine solche Formulierung kann durch die Fachleute auf diesem Gebiet
und durch herkömmliche
Kenntnisse festgelegt werden.
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Typischerweise
werden die pseudotypisierten Partikel als eine Lösung in einem annehmbaren Verdünnungsmittel,
wie Kochsalzlösung,
Phosphatgepufferte Kochsalzlösung,
oder einem anderen aus pharmazeutischer Sicht annehmbaren Verdünnungsmittel
hergestellt. Die Inokulationsroute kann intravenös, intramuskulär, subkutan,
intradermal, intrapulmonal, intratracheal, intragastrisch und intratumoral
sein. Die Dosis kann eine einmalige oder eine wiederholt verabreichte
sein. Die Menge wird abhängig
von individuellen Parametern (Gewicht, Geschlecht, Alter, medizinischer
Zustand...) und der zu behandelnden Krankheit variieren. Im Allgemeinen
ist es wünschenswert,
die pseudotypisierten Viruspartikel der Erfindung in einem Bereich
von ungefähr 104 bis 1013 Plaque-bildenden
Einheiten (pfu)/Dosis, vorteilhafterweise von ungefähr 105 bis ungefähr 1010 und vorzugsweise
von ungefähr
106 bis ungefähr 109 Plaquebildenden
Einheiten (pfu)/Dosis bereitzustellen. Die Zusammensetzung der Erfindung
kann in ein Säugetier
(einen Menschen) ex vivo eingeführt
werden durch vorab erfolgende Exposition von Zielzellen gegenüber den
pseudotypisierten Viruspartikeln vor einer Einführung der transduzierten Zellen
in ein Säugetier,
oder in vivo in das betroffene Gewebe, in den Blutkreislauf oder
lokal injiziert werden.
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In
einer letzten Ausführungsform
der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Behandlung einer genetisch-bedingten
Erkrankung oder einer Erkrankung, die durch ein beliebiges pathogenes
Gen induziert wird, wie Krebs, oder einer durch ein Virus induzierten
Erkrankung bereitgestellt, welches umfasst, eine therapeutisch wirksame
Menge eines pseudotypisierten Viruspartikels oder einer Säugetierzelle
der Erfindung an ein Individuum, welches einer Behandlung bedarf,
zu verabreichen.
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Diese
und andere Vorteile der Erfindung werden aus den folgenden Beispielen
und beigefügten
Zeichnungen ersichtlich. Diese Ausführungsformen repräsentieren
nicht den vollen Umfang der Erfindung.
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Insbesondere
wurde der Einbau von Hüllproteinen
des humanen Foamy-Virus
(HFV) in Mäuse-Leukämievirus
(MuLV)-Partikel in einem transienten Transfektions-Verpackungs-Zellsystem
untersucht. Wir berichten hier, dass Wildtyp-HFV-Hüllprotein
MuLV-Partikel pseudotypisieren kann, obgleich mit geringer Effizienz. Eine
vollständige
oder teilweise Entfernung des zytoplasmatischen HFV-Schwanzes führte zu
einer Vernichtung oder Verringerung der HFV-vermittelten Infektiosität, was eine
Rolle des zytoplasmatischen Schwanzes des HFV-Hüllproteins bei der Pseudotypisierung
von MuLV-Partikeln nahe legt. Eine Mutation des in dem zytoplasmatischen
Schwanz des HFV-Hüllproteins
enthaltenen ER-Retentionssignals
führte
nicht zu einer höheren
relativen Infektiosität
von pseudotypisierten retroviralen Vektoren. Jedoch zeigte ein chimäres Hüllprotein, welches
eine unprozessierte zytoplasmatische Domäne des MuLV-Hüllproteins
fusioniert an ein verkürztes HFV-Hüllprotein
enthielt, eine verstärkte
HFV-spezifische Infektiosität
als Ergebnis eines erhöhten
Einbaus von chimären
Hüllproteinen
in MuLV-Partikel.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1
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Schematische Veranschaulichung
der HFV-Hüllprotein-Expressionskonstrukte
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Die
extrazelluläre,
Membran-durchdringende Domäne
(auch bezeichnet als Transmembranankerdomäne A) und die zytoplasmatische
Domäne
der TM-Komponenten
des HFV-Hüllproteins
(leere Rahmen) und des MuLV-Hüllproteins
(schattierte Rahmen) sind gemäß (11, 24)
gezeigt. Die A minosäuresequenz
der Wildtyp-HFV- und MuLV-Proteine sind unter der schematischen
Veranschaulichung angegeben. Die Aminosäurepositionen in den HFV-Hüllproteinkonstrukten
sind auf dem Lineal markiert. Die Lage des Sequenzmotivs in der
zytoplasmatischen Domäne
des HFV-Hüllproteins,
welches für
die ER-Retention verantwortlich ist (13), ist als ausgefüllter Rahmen,
die mutierte Sequenz als schraffierter Rahmen angegeben. Die Spaltstelle
der MuLV-Protease in der zytoplasmatischen Domäne des MuLV-Hüllproteins
voller Länge
wird durch zwei invertierte Pfeile angegeben.
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2
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Infektiosität von MuLV-Partikeln,
die mit verschiedenen Hüllproteinen
pseudotypisiert sind
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NIH3T3
(schraffierter Balken)- oder QT-6 (ausgefüllter Balken)-Zellen wurden
mit unterschiedlichen pseudotypisierten MuLV-Partikeln, die durch
transiente Transfektion von 293T-Zellen erzeugt worden sind, infiziert.
Achtundvierzig Stunden nach der Transduktion wurde der Prozentsatz
von GFP exprimierenden Zellen durch FACS-Analyse quantifiziert.
Die mittlere Fluoreszenz von GFP exprimierenden Zellen lag 100- bis 300-fach über jener
von Mock-infizierten Zellen. Die individuellen Hüllkonstrukte, die für die Pseudotypisierung verwendet
wurden, sind auf der y-Achse des Graphs angegeben. Der mittlere
Prozentsatz von GFP exprimierenden Zellen ist für jedes Konstrukt auf der x-Achse
mit der entsprechenden Standardabweichung gezeigt. Individuelle
Konstrukte wurden zwei- bis sechsmal getestet.
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3
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Neutralisierung von HFV-Hüllprotein-spezifischer
Infektiosität
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Mit
verschiedenen Hüllproteinen,
wie auf der y-Achse angegeben, pseudotypisierte MuLV-Partikel wurden
durch transiente Transfektion von 293T-Zellen erzeugt. Überstände (1 ml)
wurden vor der Zugabe zu NIH3T3 (A)- oder QT-6 (B)-Zellen mit anti-HFV-spezifischem
Schimpansenserum (1:60) (ausgefüllter
Balken) oder humanem Serum (1:60) von einem gesunden Individuum
(schraffierter Balken) 1 h bei 37°C
inkubiert. Der Überstand
wurde vier Stunden später
abgesaugt und durch frisches Vermehrungsmedium ersetzt. Achtundvierzig
Stunden nach der Transduktion wurde der Prozentsatz von GFP exprimierenden
Zellen bestimmt, wie in der Legende von 2 beschrieben.
Das Experiment wurde zweimal mit einem neutralisierenden Affenserum
und zusätzlich
mit einem anti-HFV-Oberflächen-Kaninchen-Serum
ausgeführt
(Daten nicht gezeigt), was zu einer ähnlichen relativen Hemmung
der Infektiosität
von mit HFV-Hüllproteinen
pseudotypisierten retroviralen Vektoren führte.
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4
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Schematische Darstellung
der chimären
HFV/SN-Hüllprotein-Konstrukte
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HFV
WT und SIV sind Wildtyp-Versionen der Hüllproteingene des humanen Foamy-Virus
und des „Simian
Immunodeficiency Virus" (molekularer
Klon mm251). Domänen
aus HFV sind in weiß und
Domänen
aus SIV sind in grau. Die Spaltstelle, die die SU- und die TM-Domäne voneinander
trennt, ist mit einer vertikalen Linie angegeben. RRE steht für „rev responsive
element" (auf rev
ansprechendes (responsives) Element) und A für die Transmembranankerdomäne. Die
extrazelluläre
Domäne
5' von der Transmembranankerdomäne und die
zytoplasmatische Domäne
3' von der Transmembranankerdomäne sind
ebenfalls angegeben. Env 1 bis 9 sind Darstellungen der chimären HFV/SIV-env-Konstrukte,
welche eine Fusion mit der langen Version (Env 1, 3 und 5) oder
kurzen Version (Env 2, 4, 6, 7, 8 und 9) des SIV-Hüllproteins
umfassen.
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5
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Sequenz der HFV-, SIV-
und chimären
env-Gene, welche die Fusionsstellen flankieren, und Aminosäuresequenzen
des langen und kurzen zytoplasmatischen Schwanzes von SIV-env
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A.
veranschaulicht die Transmembranankerdomänen der env-Gene von HFV und
SIV mm251 und die Fusion in der Transmembranankerdomäne von HFV
und SIV mm251 (Schimp.): identische Aminosäuren in den HFV- und SIV-Hüllproteinen sind fettgedruckt,
die Sequenzen der Transmembranankerdomäne der HFV- und SIV-Hüllproteine
sind unterstrichen. B. veranschaulicht die Fusion an der Spaltstelle
zwischen der SU- und der TM-Domäne der HFV-
und SIV mm251-Hüllproteine:
die Consensus-Sequenz der Spaltstelle ist fettgedruckt, die Spaltstelle
ist durch einen Abstand in der Aminosäuresequenz angegeben. C. veranschaulicht
das Ersetzen des zytoplasmatischen Schwanzes des HFV-Hüllproteins
durch den zytoplasmatischen Schwanz des SIV mm251-Hüllproteins:
die Transmembranankersequenzen sind unterstrichen, (141) bezeichnet
die letzten 141 Aminosäuren
von dem langen zytoplasmatischen Schwanz aus SIV. D. Aminosäuresequenzen
des langen und des kurzen zytoplasmatischen Schwanzes des SIV-Hüllproteins:
die Transmembranankerdomänen
sind unterstrichen, * bezeichnet ein Stop-Codon, (141) bezeichnet
die letzten 141 Aminosäuren
aus dem langen zytoplasmatischen Schwanz aus SIV.
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6
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Zerstörung der internen 3'-Spleißstelle
von SIV mm251-env
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Die
oben gezeigte Aminosäuresequenz
stammt von dem SIV mm251-env-Gen, * bezeichnet das Stop-Codon des
humanisierten env-Gens. A bezeichnet die G→A-Mutation, welche zu der Zerstörung der 3'-Spleißstelle
führt.
Das Exon 2 von Tat/Rev beginnt bei der Sequenz TAGACT, aber das
Leseraster unterscheidet sich von dem env-Leseraster.
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Die
Erfindung wird jetzt in den folgenden und nicht-einschränkenden
Beispielen veranschaulicht.
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BEISPIELE
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Alle
Konstruktionen erfolgen durch Verwendung von Standard-in vitro-DNA-Rekombinationstechniken wie
jene, die in T. Maniatis et al., Molecular Cloning: a laboratory
manual, Cold Spring Harbor, NY 1982, beschrieben werden. Die Zelllinien
sind von den Kultursammlungen, wie der ATCC, erhältlich und werden durch Standardbedingungen
kultiviert (NIH3T3: CRL-1658, Mv.1.Lu CCL64, HT 1080 CCL 121, BHK
21 CCL 10, QT 26 CRL 1708 und 293 CRL 1573). Die Sequenz des HFV-env-Proteins
ist bereits veröffentlicht
worden und ist in der EMBL-Datenbank erhältlich (Aufnahmenummer 407725).
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BEISPIEL 1: HFV/MLV-Chimäre.
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1. Erzeugung eines FV-env-Expressionskonstrukts
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Es
wurde ein eukaryotisches Expressionskonstrukt für das Hüllproteingen des humanen FV-Isolats (HFV)
erzeugt, indem ein 3076 bp-AflII/EcoRI-Fragment
des proviralen HFV-Klons pHSR VI (28), welches das offene Leseraster
(ORF) von env in voller Länge
enthält,
in den pCDNA3-Vektor (Invitrogen) inseriert wurde. Dieses Konstrukt
wurde als pCHFV wt bezeichnet und verwendet, um die in 1 gezeigten
mutierten und chimären
HFV-Hüllproteine
zu erzeugen. Kurz zusammengefasst, wurden verkürzte oder chimäre env-Konstrukte
hergestellt durch Verwendung der Polymerasekettenreaktion an HFV-
und/oder MuLV-env-Genen als Matrizen und von Oligonukleotiden, die
die gewünschten
Mutationen ent hielten. Die Mutanten wurden in den oben beschriebenen
Basisvektor inseriert und sequenziert, um von den Zielstellen abweichende
Mutationen auszuschließen.
Es wurden drei Konstrukte mit mutierten HFV-Hüllproteinen erzeugt. pCHFV Δ1 und pCHFV Δ2 kodieren
HFV-Hüllproteine,
die an AS 975 bzw. 981 verkürzt
sind. pCHFV Δ2
weist ein hinzugefügtes
C-terminales Arginin
auf, das in der ursprünglichen
HFV-env-Sequenz nicht vorhanden ist. Gemäß der von Flugel et al. (11)
vorgeschlagenen Domänenstruktur
des HFV-Hüllproteins
führten
die Verkürzungen
zu einer vollständigen
(pCHFV Δ1)
oder teilweisen Entfernung (pCHFV Δ2) der zytoplasmatischen Domäne. Schließlich produziert
das pCHFV SSS-Konstrukt ein HFV-Hüllprotein, bei welchem das
dreifache Lysin-Motiv (AS 984-986) an
dem C-terminalen Ende des zytoplasmatischen Schwanzes des Transmembran
(TM)-Proteins durch Serinreste ersetzt ist. Es ist gezeigt worden,
dass dieses Sequenzmotiv für
die ER-Retention des HFV-Hüllproteins verantwortlich
ist (13, 14).
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Insgesamt
6 chimäre
Hüllproteine
wurden durch C-terminale Fusion von Sequenzen, die die unprozessierte
oder prozessierte zytoplasmatische Domäne des MuLV-Hüllproteins
kodieren (16, 17), konstruiert. pCHFV Δ1MuLVR-, pCHFV Δ2MuLVR- und
pCHFV SSSMuLVR- kodieren Fusionsproteine, bestehend aus den 3 oben
beschriebenen Mutationen und einer prozessierten zytoplasmatischen
Domäne
(AS 634-649) des MuLV-Hüllproteins,
wohingegen pCHFV Δ1MuLV,
p CHFV Δ2MuLV
und pCHFV SSSMuLV die jeweiligen Fusionsproteine kodieren, die eine
unprozessierte zytoplasmatische Domäne (AS 634-665) des MuLV-Hüllproteins
am C-Terminus enthalten.
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Die
Expressionskonstrukte für
MuLV-gag/pol (pHIT60), das ekotrope (pHIT123) und amphotrope (pHIT456)
MuLV-Hüllprotein
wurden freundlicherweise von A. Kingsman (33) zur Verfügung gestellt.
Der retrovirale Vektor SFG GFPS65T enthält das humanisierte ORF des
grünen
fluoreszierenden Proteins (7) (ein Geschenk von M. Vogel), welches
in die Klonierungsstellen des auf MuLV basierenden retroviralen
Vektors SFG (5, 22) inseriert ist, wohingegen MFG.S NLS-LacZ (22)
das β-Galactosidasegen
enthält,
welches an das Kernlokalisierungssignal (NLS) von SV40 fusioniert
ist (ein Geschenk von R. Mulligan). Das VSV-G-Expressionskonstrukt
wurde erzeugt, indem ein 1,6 kb-EcoRI-Fragment des Plasmids pSVGL-1
(29) (ein Geschenk von J. Rose), welches das VSV-G-ORF enthielt,
in den pHIT-Vektor inseriert wurde.
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2. Infektiosität von MuLV-Partikeln,
die mit verschiedenen AFV-env-Proteinen
pseudotypisiert sind
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Rekombinante
retrovirale Partikel wurden erzeugt unter Verwendung des pHIT-Verpackungssystems im
Wesentlichen, wie zuvor beschrieben (33). Kurz zusammengefasst,
wurden 293T-Zellen (9) transient mit einem Expressionskonstrukt
für MuLV-gag/pol
(pHIT60), dem auf MuLV basierenden retroviralen Vektor SFG GFPS65T
und den verschiedenen Hüllprotein-Expressionskonstrukten,
die oben beschrieben worden sind, cotransfiziert. Virusüberstände wurden
48-72 h nach der Transfektion geerntet. Überstände von unabhängigen Transfektionen
mit den gleichen Plasmiden wurden gepoolt, filtriert (0,45 μm Porengröße), es
wurde Polybren bis zu einer Endkonzentration von 8 μg/ml zugesetzt
und die Überstände wurden
unverzüglich
verwendet oder bei –80°C bis zur
Verwendung aufbewahrt. Zielzellen, welche das GFP-Protein nach retroviraler
Transduktion exprimierten, wurden durch FACS-Analyse an einem FACScan
identifiziert, und die Anzahl von positiven Zellen wurde unter Verwendung
des LysisII- und CellQuest-Softwarepakets (Becton Dickinson) quantifiziert.
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Anfängliche
Experimente unter Verwendung des pCHFV wt-Expressionskonstrukts
zeigten, dass MuLV-Partikel mit dem HFV wt-Hüllprotein pseudotypisiert werden
können
und in der Lage sind, NIH3T3-Zellen zu transduzieren, obgleich mit
niedriger Effizienz (2). Das HFV-Hüllprotein
enthält
in seiner zytoplasmatischen Domäne
eine Signalsequenz, die zu einer Retention im ER von exprimierenden
Zellen führt
(13, 14). Dementsprechend wurden drei Konstrukte, pCHFV Δ1, pCHFV Δ2 und pCHFV
SSS, welche zytoplasmatisch verkürzte
oder mutierte HFV-Hüllproteine
kodieren, untersucht, um den Einfluss der zytoplasmatischen Domäne des HFV-Hüllproteins
und von dessen ER-Retention auf die Pseudotypisierungseffizienz
zu bestimmen. Die vollständige
(pCHFV Δ1)
oder teilweise Entfernung (pCHFV Δ2)
der zytoplasmatischen Domäne
des HFV-Hüllproteins
führt zu
einer Vernichtung oder Verringerung der bereits geringen Pseudotypisierungsaktivität, die für das Wildtyp-Protein
beobachtet wird (2). Es ist zuvor gezeigt worden,
dass eine Mutation des zytoplasmatischen ER-Retentionssignals (pCHFV
SSS) die Zelloberflächenexpression
des HFV-Hüllproteins erhöht (13).
Jedoch führte
eine Pseudotypisierung von Viruspartikeln mit einem solchen mutierten
Pro tein ebenfalls nicht zu einer höheren Infektiosität dieser
Viren (2).
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Da
die Entfernung oder Modifizierung der zytoplasmatischen HFV-Domäne unwirksam
war, die Infektionseffizienz von pseudotypisierten Viren zu erhöhen, ist
nachfolgend ein zweiter Ansatz verwendet worden, um zu testen, ob
das Ersetzen der zytoplasmatischen HFV-Domäne durch die zytoplasmatische
MuLV-Domäne
oder die Fusion der zytoplasmatischen MuLV-Domäne
mit einem modifizierten Volllängen-HFV-Hüllprotein die
gewünschte
Wirkung haben würde.
Es ist gezeigt worden, dass die zytoplasmatische Domäne des MuLV-Hüllproteins
durch die MuLV-Protease in dem Viruspartikel prozessiert wird (16,
17). Eine Expression einer bereits prozessierten Form des MuLV-Hüllproteins
in Zellen führte
zu der Bildung von großen
multinukleären
Synzytien und einer Abnahme der Virusinfektiosität (24, 26). Dementsprechend
wurden C-terminale Fusionsproteine der drei oben beschriebenen Mutanten
und der prozessierten (MuLVR-) oder der unprozessierten (MuLV) zytoplasmatischen
Domäne
des MuLV-Hüllproteins
erzeugt und mit diesen chimären
Hüllproteinen pseudotypisierte
Partikel wurden hinsichtlich ihrer Infektiosität an NIH3T3-Zellen getestet.
Interessanterweise zeigten Viren, die mit einer Mutante, dem HFV Δ2MuLV-Protein,
pseudotypisiert sind, eine 10-20-fach
höhere Infektiosität als Partikel,
die mit dem Wildtyp-HFV-Hüllprotein
pseudotypisiert sind (2). Diese Zunahme der Infektiosität durch
das HFV Δ2MuLV-Protein
war nicht spezifisch für
NIH3T3- oder Mäusezellen,
da ähnliche Ergebnisse
für die
Wachtel-Fibroblasten-Zelllinie QT-6, die durch Viruspartikel, die
mit MuLV-Hüllproteinen überzogen
sind, nicht infizierbar ist, erhalten wurden (2).
Bei diesen Zellen war die Infektiosität von Partikeln, die mit dem
HFV Δ2MuLV-Hüllprotein
pseudotypisiert waren, konsistent höher als von jenen, die mit
dem VSV-G-Protein pseudotypisiert waren. Alle anderen analysierten
Proteine erzeugten pseudotypisierte Viren mit geringerer oder ähnlicher
relativer Infektiosität
verglichen mit dem Wildtyp-HFV-Hüllprotein
bei beiden Zelllinien (2). Zusätzlich zeigten chimäre HFV-Hüllproteine,
die eine prozessierte zytoplasmatische MuLV-Domäne enthielten, eine höhere Fusionsaktivität als die
entsprechenden Proteine, die eine unprozessierte zytoplasmatische
MuLV-Domäne
aufwiesen, bei einer Expression in L929-Zellen durch retrovirale
Vektoren (Daten nicht gezeigt). Dieses Ergebnis steht in Einklang
mit Daten, die zei gen, dass die zytoplasmatische Domäne des MuLV-Hüllproteins
die Fusionsaktivität
von fremden Hüllproteinen,
wie des „Simian
immunodeficiency virus" (SIV),
kontrollieren kann, wenn diese als ein chimäres Hüllprotein exprimiert werden
(36). Darüber
hinaus wurden Überstände, die
einen ein nukleär
lokalisiertes β-Galactosidaseprotein
kodierenden retroviralen Vektor enthielten, welcher mit den verschiedenen
Hüllproteinen
pseudotypisiert war, mittels Zelllinien von verschiedenen Spezies
titriert (Tabelle). Genauer wurden Zielzellen (1 × 104 Zellen/Vertiefung) 24 h vor der Infektion
mit Reihenverdünnungen
von Überständen von
transfizierten 293T-Zellen ausplattiert. Achtundvierzig Stunden nach
der Infektion wurden die Anzahlen von blauen Foci an doppelt erstellten
Proben gezählt
und die Titer berechnet. Die Werte der doppelt erstellten Proben
lagen innerhalb eines 3-fachen Bereichs. Die gezeigten Ergebnisse
repräsentieren
zwei unabhängige
Titrationen mittels der angegebenen Zelllinien, wobei für alle Zelllinien
zellfreie Überstände aus
den gleichen Transfektionen verwendet wurden, mit reproduzierbaren
relativen Titern in beiden Experimenten. Überstände, welche pseudotypisierte
Partikel enthielten, wurden bis zu sechsmal mittels NIH3T3-Zellen mit reproduzierbaren
Ergebnissen titriert. Retrovirale Partikel, die mit dem HFV wt-Hüllprotein
oder der HFV Δ2MuLV-Chimäre pseudotypisiert
waren, waren in der Lage, Zellen von humanem, Nerz-, Wachtel- und
Hamster-Ursprung zusätzlich
zu Mäusezellen
zu infizieren (Tabelle 1). Die Titer von retroviralen Vektoren,
die mit dem HFV Δ2MuLV-Hüllprotein pseudotypisiert waren,
waren abhängig
von den verwendeten Zielzellen 8-35-fach höher als von jenen, die mit
dem Wildtyp-HFV-Hüllprotein
pseudotypisiert waren.
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3. Neutralisation der
Infektiosität
von HFV-env-pseudotypisierten Partikeln durch HFV-spezifische Antiseren
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Um
zu bestätigen,
dass die Infektiosität
von mit verschiedenen HFV-Hüllproteinen
pseudotypisierten MuLV-Partikeln für das HFV-Hüllprotein spezifisch war, wurden
pseudotypisierte Partikel mit einem anti-HFV-spezifischen Schimpansen-Serum vor der
Zugabe zu Zielzellen vorinkubiert (3). Die Infektiosität von mit dem
amphotropen MuLV-Hüllprotein
oder dem VSV-G-Protein pseudotypisierten Viruspartikeln wurde durch eine
Vorinkubation mit dem HFV-spezifischen Antiserum verglichen mit
der Vorinkubation dieser Viren mit normalem hitzeinaktiviertem humanem
Serum (3) oder Mock-inkubierten Viruspartikeln
(Daten nicht gezeigt) nicht verringert. Im Gegensatz dazu wurde
die Infektiosität
von mit dem Wildtyp-HFV-Hüllprotein
oder der HFV Δ2MuLV-Chimäre pseudotypisierten
Partikeln vollständig
vernichtet durch die Vorinkubation mit dem HFV-spezifischen Antiserum,
nicht aber mit dem humanen Kontrollserum (3).
Diese Neutralisation von HFV-Hüllprotein-spezifischer
Infektiosität
wurde bei NIH3T3- (3A) und QT-6- (3B)-Zellen
beobachtet. Eine ähnliche
spezifische Neutralisation von mit HFV-Hüllproteinen
pseudotypisierten Viruspartikeln wurde in Experimenten unter Verwendung
eines gegen die durch Baculovirus exprimierte SU-Domäne
des HFV-Hüllproteins erzeugten
Kaninchenserums erhalten (Daten nicht gezeigt).
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4. Expression und Einbau
von HFV-env-Proteinen in Partikel
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Die
Expression und der Einbau der verschiedenen HFV-Hüllproteine
in MuLV-Partikel wurden durch Radioimmunpräzipitationsanalyse (RIPA) von
transient transfizierten 293T-Zellen bestimmt. Achtundvierzig Stunden
nach der Zugabe der DNA (pHIT60, SFG GFPS65T und verschiedene env-Konstrukte) wurden
Zellen ungefähr
20 h metabolisch mit [35S]-Methionin markiert.
Im Überstand
vorhandene Viruspartikel wurden durch Zentrifugation bei 25000 Upm
durch ein 20%-iges Saccharose-Kissen vor der Solubilisierung in
Lysepuffer pelletiert. Nachfolgend wurden die Proben einer Immunpräzipitation
unterworfen. Immunpräzipitate
der Viruspartikel mit einem HFV-spezifischen Schimpansenserum oder
antiMuLV-gag-Hybridom-Überständen wurden durch
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) zusammen mit ihren entsprechenden
Zelllysaten analysiert. HFV-spezifische
Banden in Immunpräzipitaten
von pelletiertem Virus oder Zelllysaten wurden nur in Proben beobachtet,
die mit den HFV-env- Expressionskonstrukten
transfiziert waren, nicht aber in Proben, die das amphotrope MuLV-Hüllprotein
exprimierten, oder Mock-transfizierten Kulturen. In Immunpräzipitaten
von Zelllysaten von HFV-env-transfizierten Zellen (12, 21) wurden
zwei vorherrschende HFV-Hüllprotein-Vorläufer-Banden
von 130 und 110 kd beobachtet. Zusätzlich konnten zwei Banden,
welche dem prozessierten ~90 kd-SU-Protein und dem ~45-50 kd-TM-Protein
entsprachen, nach längerer
Exposition beobachtet werden. Die unterschiedlichen apparenten Größen der
TM-Proteine in den mit den verschiedenen HFV-Mutanten transfizierten
zellulären
Proben reflektierten die Modifikationen in dem TM-Abschnitt der
individuellen Proteine. Es wurden nur moderate Unterschiede bei
der Steady-State-Konzentration
der verschiedenen Hüllproteine
in den transfizierten Zellen beobachtet mit Ausnahme der Proteine
HFV SSSMuLVR- und HFV SSSMuLV, die eine klar verringerte zelluläre Expression
zeigten. Beide Hüll-Vorläuferproteine
wie auch die prozessierten SU- und TM-Proteine wurden ebenfalls
in Immunpräzipitaten
von pelletierten Viruspartikeln detektiert. Jedoch war im Allgemeinen
das relative Verhältnis
von prozessierten Proteinen zu Vorläuferproteinen in den Viruspartikel-Immunpräzipitaten
verglichen mit den Zelllysaten erhöht.
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Interessanterweise
konnte eine gute Korrelation zwischen der Menge von prozessierten
SU- und TM-Proteinen in den individuellen Immunpräzipitaten
der Viruspartikel und der relativen Infektiosität der entsprechenden pseudotypisierten
Partikel (2) beobachtet werden. Das chimäre HFV Δ2MuLV-Hüllprotein, welches
pseudotypisierte Partikel mit der höchsten relativen Infektiosität erzeugte,
zeigte auch in der RIPA die stärksten
SU- und TM-Banden. Die Menge von MuLV-gag/pol-Proteinen in den individuellen
Viruspartikel-Präparaten,
wie in rohen viralen Pellets oder Immunpräzipitaten mit anti-gag-Hybridom-Überständen bestimmt, war
für alle
Proben ähnlich
mit Ausnahme der HFV Δ2MuLV-Hüllprotein-Transfektion. Diese
Probe zeigte eine signifikante Abnahme von Partikel-assoziierten
gag/pol-Proteinen, was anzeigt, dass weniger MuLV-Partikel in diesem
Präparat
verglichen mit den anderen viralen Pellets vorhanden waren. Als
Ergebnis könnte
die relative Menge von prozessierten HFV-SU- und -TM-Proteinen pro
individuelles Viruspartikel sogar noch höher sein, als ausgehend von
den Immunpräzipitaten
von Viruspartikelpräparaten
mit HFV-spezifischen Antikörpern
abgeschätzt
worden war. Eine mögliche
Erklärung
für dieses
Phänomen
ist eine ver stärkte
Absorption dieser Partikel durch transfizierte Zellen, die das HFV-env-Protein
nicht exprimieren, als Ergebnis der erhöhten Infektiosität von mit
HFV Δ2MuLV
pseudotypisierten Partikeln verglichen mit Partikeln, die mit den
anderen HFV-Hüllproteinen
pseudotypisiert waren. Dies könnte
zu einer Eliminierung der mit HFV Δ2MuLV pseudotypisierten Partikel
aus dem Überstand
führen.
Darüber
hinaus zeigten im Gegensatz zu MuLV-Partikeln, die mit dem amphotropen
MuLV-Hüllprotein
oder VSV-G pseudotypisiert waren, mit HFV pseudotypisierte Viren
keine Verringerung der Infektiosität in Abwesenheit von Polykationen,
wie Polybren (30). Dementsprechend werden die relativen Titer von
retroviralen Vektoren, die mit dem HFV-Hüllprotein durch transiente
Transfektion pseudotypisiert sind, möglicherweise verglichen mit
Pseudotypen mit dem amphotropen MuLV-Hüllprotein oder VSV-G unterschätzt. Es
sind jedoch weitere Experimente unter Verwendung von das HFV-Hüllprotein
stabil exprimierenden Zelllinien, die gegenüber einer Infektion durch mit
dem HFV-Hüllprotein
pseudotypisierten Viren resistent sein sollten, erforderlich, um
diese Phänomene
detaillierter zu klären.
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5. Inaktivierung der Spleiß-Donor-
und -Akzeptor-Stellen, die in dem FV-env-Gen lokalisiert sind.
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Darüber hinaus
nutzen Bel-1- und Bet-Transkripte, die sich von dem internen HFV-Promotor
ableiten (Pos. 5419 bezogen auf den Transkriptionsstart in der 5'-LTR), welcher sich
innerhalb des ORF des HFV-Hüllproteins
(Pos. 6310-9276) befindet, effizient eine Spleiß-Donor-(SD, Pos. 9119) und eine Spleiß-Akzeptor-Stelle
(SA, Pos. 9237) innerhalb der kodierenden Region der TM-Untereinheit
des env-Proteins. Ein alternatives Spleißen der das HFV-env-Protein
kodierenden mRNA unter Verwendung dieser SD- und SA-Stellen führt zu potentiellen
Hüllprotein/bel-Fusionsproteinen.
In HFV-infizierten Zellen kann eine 170 kd-Bande durch Immunpräzipitation nachgewiesen werden
und die mRNA ist durch RT (Reverse-Transkriptase)-PCR von Gesamt-mRNA
aus mit HFV infizierten humanen Fibroblasten nachweisbar. Eine Inaktivierung
von SD (Pos. 9119) durch eine GT→GG-Mutation
führt zu
dem Verschwinden des 170 kd-Hüll-Fusionsproteins,
während
die Expression des 130 kd-Hüll-Vorläuferproteins
nicht verändert
wird. Die biologische Funktion der env/bel-Fusionsproteine wie auch
der Einfluss von pseudotypisierten MuLV-Partikeln auf die Virustiter
sind gegenwärtig noch
nicht bekannt.
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Zusammengefasst
ist ein System erzeugt worden, um auf MuLV basierende retrovirale
Vektoren, die mit HFV-Hüllproteinen
pseudotypisiert sind, herzustellen. Die zytoplasmatische Domäne des HFV-Hüllproteins war
wenigstens teilweise an der Pseudotypisierung von MuLV-Partikeln
beteiligt, da eine fortschreitende Deletion der zytoplasmatischen
Domäne
zu einer Verringerung des Gentransfers und des Einbaus von HFV-env-SU- und -TM-Untereinheiten
in das Viruspartikel führten.
Das Hinzufügen
einer unprozessierten zytoplasmatischen Domäne des MuLV-Hüllproteins
zu einer Deletionsmutante, dem HFV Δ2MuLV-Hüllprotein, führte zu
einer 10-20-fachen Zunahme der Infektiosität verglichen mit dem HFV-Wildtyp-Hüllprotein und einem verstärkten Einbau
des chimären
Hüllproteins
in pseudotypisierte Partikel. Die retroviralen Titer waren 8-35-mal
höher als
jene, die durch Pseudotypisierung mit dem Wildtyp-HFV-Hüllprotein
erzielt wurden. Bei einigen Zielzelltypen war die Gentransfer-Effizienz ähnlich oder
höher als
jene von retroviralen Vektoren, die mit dem VSV-G-Protein pseudotypisiert
waren. In dem Falle des Wildtyp-MuLV-Hüllproteins
ist die Bedeutung der zytoplasmatischen Domäne für den spezifischen Einbau des
Hüllproteins
in das Viruspartikel unklar. Einige Mutanten, die eine Deletion
innerhalb des zytoplasmatischen Schwanzes aufweisen, führten zu
einem Verlust von mit den Partikeln assoziierten Hüllproteinen
(15), wohingegen andere mutierte Hüllproteine wenig oder gar keine
Verringerung bei der Partikelassozüerung zeigten (25, 26). Unsere
Ergebnisse sprechen für
eine Rolle der zytoplasmatischen Domäne von MuLV-env bei der Partikelassozüerung des
Hüllproteins,
wenigstens bei dem verstärkten
Einbau von chimären
Hüllproteinen
in MuLV-Partikel.
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Unlängst hat
die Pseudotypisierung von auf MuLV basierenden retroviralen Vektoren
mit fremden Hüllproteinen,
wie dem VSV-Glycoprotein G (6, 38) oder dem GALV-Hüllprotein
(2, 34), zu einer Zunahme der Virusstabilität, einem verbreiterten Wirtszellspektrum
und einer verstärkten
Transduktionseffizienz von bestimmten Zelltypen geführt. Das
breite Wirtsspektrum von FVs, die Resistenz gegenüber einer
Inaktivierung durch humanes Serum (30) und die effiziente Infektion
von Zellen unterschiedlicher Herkunft in Abwesenheit von Polykationen
(unveröffentlichte
Beobachtungen und (30)) sollten auf MuLV basierende retrovirale
Vektoren, die mit dem chimären
HFV Δ2MuLV-Hüllprotein
pseudotypisiert sind, zu einem nützlichen
neuen Werkzeug oder Tool für
den effizienten Gentransfer in unterschiedliche Zelltypen machen.
Anders als die Expression von VSV-G, welches für die Produzentenzellen hochgradig
toxisch ist und die Erzeugung von stabilen VSV-G-Verpackungszelllinien
bis unlängst
verhindert hat (8, 22, 37), führte
die transiente Expression des HFV Δ2MuLV-Hüllproteins zu keiner offensichtlichen
Toxizität
in 293T-Zellen (Daten nicht gezeigt, (19)).
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BEISPIEL 2: HFV/SIV-env-Chimäre
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion von chimären Hüllproteinen zwischen HFV- und
SIV-Hüllproteinen.
Es wurden drei unterschiedliche Arten von chimären Hüllproteinen konstruiert. Die
Sequenz der unterschiedlichen Elemente, die hier nachfolgend verwendet
wurden, ist bei Genbank verfügbar:
das SIV mm251-Genom unter der Aufnahmenummer M19499, der CMV-Promotor
unter X03922 und pEGFP-C1 (GFP-Gen) unter U55763.
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Bei
der ersten Art wird der zytoplasmatische Schwanz von SIV an die
extrazelluläre
Domäne
(in der Literatur auch als Ectodomäne bezeichnet) von HFV innerhalb
der Transmembranankerdomäne
fusioniert (Konstrukte 1, 2 und 7 von 4 und 5A). Die Transmembranankerdomäne von HFV-env
ist aus dessen Aminosäuresequenz
abgeleitet und ist dementsprechend hypothetisch. Die Transmembranankerdomäne des SIV-env-Proteins enthält eine
kleine Region von identischen Aminosäuren bezogen auf HFV-env. In
genau dieser Region ist die Fusion vorgenommen worden. So stammt
die gesamte extrazelluläre
Domäne
des chimären env-Gens einschließlich der
gesamten Oberflächen-Untereinheit
(SU) und des größten Teils
der Transmembran-Untereinheit (TM) von HFV. Der zytoplasmatische
Schwanz stammt vollständig
von SIV.
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Bei
der zweiten Art von chimären
Hüllproteinen
erfolgt die Fusion der Gene auf der Höhe der Spaltstelle zwischen
der SU- und der TM-Untereinheit
(Konstrukte 3, 4 und 8 von 4 und 5B). Dementsprechend stammen die SU-Untereinheit
von HFV und die TM-Untereinheit von SIV. In dem chimären Hüllprotein wurde
die Spaltstelle des SIV-env (Arg-Gln-Lys-Arg) verwendet.
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Bei
der dritten Art von chimärem
Hüllprotein
ist der zytoplasmatische Schwanz von SIV mit dem HFV-Hüllprotein
in der zytoplasmatischen Domä ne
fusioniert (Konstrukte 5, 6 und 9 von 4 und 5C). Dieses Konstrukt ist hinsichtlich
der Gestaltung ähnlich
zu dem chimären
Hüllprotein Δ2MuLV und
bewahrt die ersten 6 zytoplasmatischen Aminosäuren von dem HFV-Hüllprotein.
Der vollständige
zytoplasmatische Schwanz von SIV ist an dieses Hüllprotein fusioniert.
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Es
gibt zwei Versionen des SIV-Hüllproteingens
(siehe 5D und Referenz 42): eine lange
Form mit einem Schwanz von 164 Aminosäuren, die in SIV-Partikeln
vorhanden ist, die sich in dem natürlichen Wirt, dem Rhesus-Affen
(Macaca mulatta), replizieren, und eine kurze Form, welche als „humanisiert" bezeichnet wird, welche
nur 18 Aminosäuren
enthält.
Diese kurze Form wird gewählt,
wenn aus dem Affen isolierte Viren mittels humanen Zelllinien kultiviert
werden. Chimäre
Hüllproteine
sind unter Verwendung beider Schwänze konstruiert worden. Die
Konstrukte 1, 3 und 5 umfassen die lange Version und die übrigen Konstrukte
die kurze Version.
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Das
mögliche
Vorhandensein von cis-wirkenden Repressorsequenzen (CRS) in den
SIV-Hüllproteingenen
könnte
die env-Messenger-RNA in dem Zellkern von Produzentenzellen zurückhalten.
Die inhibitorische Wirkung auf die Expression von env-Genen kann überwunden
werden, wenn diese Messenger-RNAs das „rev responsive element" (RRE; „auf rev
ansprechendes oder responsives Element") enthalten und wenn zur gleichen Zeit
rev exprimiert wird. Dies ist der Fall bei der zweiten Art von chimären Hüllproteinkonstrukten,
da das RRE in der TM-Untereinheit von SIV vorhanden ist und rev
ausgehend von einem Plasmid, welches das provirale SIV-Genom enthält, exprimiert
wird. Das RRE ist jedoch in den anderen Hüllproteinkonstrukten nicht
vorhanden. Obwohl die genaue Natur der CRS-Sequenzen in dem SIV-env-Gen
nicht bekannt ist, ist es möglich, dass
die 3'-Spleißstelle
des zweiten tat/rev-Exons in dem env-Gen eine CRS bildet. Wir entschieden
uns dementsprechend dafür,
eine dritte Variante der chimären
env-Konstrukte zu konstruieren, in welchen diese 3'-Spleißstelle
zerstört
war (43, 44, 6). Die Zerstörung der
3'-Spleißstelle
erfolgte nur in chimären
Hüllproteinen
mit dem kurzen „humanisierten" zytoplasmatischen
Schwanz aus SIV-env.
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Insgesamt
sind 9 chimäre
Hüllproteine
konstruiert worden (4):
Env 1, 2 und 7, in
welchen die Fusion in der Transmembranankerdomäne vorliegt; Env 1 weist einen
langen zytoplasmatischen SIV-Schwanz auf, Env 2 und 7 einen kurzen.
Die 3'-Spleißstelle
in dem env-Gen ist in env 2 vorhanden, ist aber in env 7 deletiert
worden. Die Aminosäuresequenzen
von Env 2 und 7 sind identisch.
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Env
3, 4 und 8, in welchen die Fusion an der Spleißstelle vorliegt; Env 3 weist
einen langen zytoplasmatischen Schwanz auf, Env 4 und 8 einen kurzen.
Die 3'-Spleißstelle
in dem env-Gen ist in env 4 vorhanden, ist aber in env 8 deletiert
worden. Die Aminosäuresequenzen
von Env 4 und 8 sind identisch.
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Env
5, 6 und 9, in welchen die Fusion in dem zytoplasmatischen Schwanz
vorliegt; Env 5 weist einen langen zytoplasmatischen Schwanz auf,
Env 6 und 9 einen kurzen. Die 3'-Spleißstelle
in dem env-Gen ist in env 6 vorhanden, ist aber in env 9 deletiert
worden. Die Aminosäuresequenzen
von Env 6 und 6 sind identisch.
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1. Konstruktion
der chimären
env-Gene
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Alle
chimären
env-Gene sind kloniert worden, indem die geeigneten HFV-env-Sequenzen in
dem Plasmid pczHFVenv wt durch Sequenzen aus dem SIV-env-Gen ersetzt worden
sind. pczHFVenv wt enthält die
das HFV-Wildtyp-env
kodierenden Sequenzen kloniert in pcDNA3.1/Zeo (Invitrogene) unter
der Kontrolle des CMV-Promotors. SIV-env-Sequenzen wurden ausgehend
von einem Plasmid, welches die lange Version des env-Gens enthält, (pTG664)
für die
Hüllproteinkonstrukte
1, 3 und 5 und ausgehend von einem Plasmid, welches die kurze Version
des env-Gens enthält,
(pTG 626Sma+) für
die übrigen
Konstrukte amplifiziert. Diese beiden Plasmide können durch einen Fachmann auf
diesem Gebiet durch Klonierung von SIV-env-Versionen in p poly III*I
(45) erzeugt werden. Die Amplifizierung wurde ausgeführt mit
einem Upstream-Primer mit einer 5'-Verlängerung von 50 Nukleotiden
ausgehend von dem HFV-env-Gen und eines Downstream-Primer mit einer
3'-Verlängerung
von 15 Nukleotiden, der Erkennungsstellen für die Restriktionsenzyme XhoI
und EcoRI enthält.
Beide Primer weisen eine Region von 20 Nukleotiden auf, welche zu
dem SIV-env-Gen
komplementär ist,
was eine Amplifizierung von spezifischen Teilen der SIV-env-Gene
erlaubt.
-
Nach
einer PCR von C-terminalen Abschnitten des SIVenv-Gens wurden Amplimere
aus einem Gel isoliert und mit XhoI verdaut, um die 3'-terminalen Nukleotide aus dem Amplimer
zu entfernen. Das Plasmid pczHFVenv wt wurde mit XhoI und EcoRI
verdaut. Die Amplimere wurden an das lineare pczHFVenv wt-Plasmid
unter Verwendung der redundanten XhoI-Enden ligiert. Dies führt zu einem
linearen DNA-Fragment, welches das vollständige HFV-env-Gen und den zytoplasmatischen
Schwanz von SIV enthält.
Das 5'-Ende des zytoplasmatischen
Schwanzes enthält
Sequenzen, die zu dem HFV-env-Gen homolog sind, das durch Transformation
von E. coli BJ 5183-Zellen (46) mit diesem Plasmid gemäß der in
(41) beschriebenen Technik rekombiniert wird. Dies führt zu einem
geschlossenen zirkulären
Plasmid, in welchem der 3'-terminale
Abschnitt von HFV-env
durch das 3'-Ende
von SIV-env ersetzt worden ist. Unter Verwendung von verschiedenen
Kombinationen von Primern sind alle chimären Hüllproteine auf diese Weise
konstruiert worden (siehe Tabelle 2). In dem resultierenden Plasmid
sind die die Chimäre
kodierenden Sequenzen unter die Kontrolle des unmittelbar frühen („immediate
early") CMV-Promotors gestellt.
-
-
2. Produktion von pseudotypisierten
SIV-Partikeln und Transduktion von Zielzellen
-
Die
Produktion von pseudotypisierten retroviralen Partikeln wird erzielt
durch die Cotransfektion von 293-Zellen mit den verschiedenen Plasmiden,
die die Hüllprotein-Chimäre kodieren,
und einem das provirale SIV-Genom kodierenden Plasmid, in welchem
das env-Gen aufgrund der Insertion einer Expressionskassette, bestehend
aus dem unmittelbar frühen
(„immediate
early") CMV-Promotor
und dem das „Enhanced
Green Fluorescent Protein" (GFP)
kodierenden Gen (nt 613 bis 1330 der Genbank-Sequenz U55763), nicht
funktional ist.
-
Das
Protokoll ist das folgende: 293-Zellen wurden in 10 cm-Petrischalen
in einer Dichte von 2 × 106 pro Schale in DMEM-Medium, komplementiert
mit 10% fötalem
Kälberserum,
nicht-essentiellen Aminosäuren, Gentamycin
und Glutamin (vollständiges
DMEM), ausplattiert. Am nächsten
Tag wurden die Zellen unter Verwendung der Standard-Calciumphosphat-Transfektionstechnik
mit 25 μg
proviralem SIV-Plasmid und 5 μg Hüllprotein-Plasmid
(die 9 chimäres
Hüllprotein-Expressionsplasmide
oder Kontrollplasmide: leeres Expressionsplasmid; VSV-G-Protein-Expressionsplasmid
oder pczHFVenv WT) transfiziert. Am nächsten Tag wurde das Medium
entfernt und die Zellen wurden einmal in DMEM-Medium, komplementiert
mit 5% fötalem
Kälberserum,
nicht-essentiellen Aminosäuren,
Gentamycin und Glutamin, gewaschen und dann in 6 ml des gleichen Mediums
inkubiert. Virusenthaltendes Medium wurde zwei Tage später geerntet
und durch Zentrifugation geklärt
(5 min bei 3500 Upm). Zielzellen (293 oder HT 1080), die am vorigen
Tag in einer Dichte von 5 × 105 Zellen pro Vertiefung einer 6 Vertiefungen
enthaltenden Platte ausgesät
worden waren, wurden, wie folgt, transduziert: Zielzellen wurden
mit 1 ml DMEM (kein Serum) gewaschen und dann mit 300 μl DMEM bedeckt.
300 μl Virus
enthaltender Überstand,
ergänzt
mit 10 μg
Protaminsulfat/ml, wurde zugegeben und die Zellen 2 h bei 37°C in einer
5%-igen CO2-Atmosphäre
inkubiert. Nach der Zugabe von 3 ml vollständigem DMEM wurde die Inkubation
3 Tage fortgesetzt.
-
Produzenten-
und Zielzellen wurden durch FACScan, wie folgt, analysiert: Zellen
wurden trypsinisiert und mit PBS gewaschen. Zellen wurden mit 1
ml PBS/4% Formaldehyd 10 min bei 4°C fixiert. Nach einem weiteren
Waschschritt wurden die Zellen in 1 ml PBS resuspendiert und mit
einem Becton-Dickinson FACScan unter Verwendung der Cell-Quest-Software analysiert.
Die Fluoreszenz wurde unter Verwendung des FITC-Filters gemessen. Alle Produzentenzellen
wurden mit hoher Effizienz transfiziert. Die Transduktion von Kontroll-Zielzellen
erfolgte, wie erwartet: VSV-G-pseudotypisierte Partikel waren in
der Lage, 293-Zellen und HT 1080-Zellen zu transduzieren. Überstände von
transfizierten Zellen ohne Hüllprotein
oder mit HFV-env pseudotypisierte Partikel waren nicht in der Lage,
irgendwelche Zielzellen zu transduzieren. Viruspartikel, die durch die
Konstrukte 6 und 9 produziert werden, sind in der Lage, 293- und
HT 1080-Zellen zu transduzieren, was zeigt, dass ihr chimäres Hüllprotein
funktionsfähig
ist.
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