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Verfahren zur Herstellung eines nicht kreisrunden elektrischen Leiters
Es ist bekannt, einen @elektrischen Leiter von.sektorförmigem Querschnitt in der
Weisse herzustellen, daß man -einen kreisrunden Leiter, der aus mehreren in gleicher
Richtung geschlagenen Lagen gleich dicker Drähte zusammengesetzt ist, in einem einzigen
Walzvorgang in die Sektorform bringt. Dabei besteht aber wegen der gleichzeitigen
Verformung sämtlicher Verseillagen nicht die Gewähr, daß jeder :einzelne Draht über.
die gesamte Leiterlänge einheitlich verformt wird, es fällt vielmehr der Querschnitt
des ;einzelnen Drahtes an verschiedenen Stellen der Leiterlängen " iuiterschedlich
aus. Daraus folgt wiederum, daß sich die einzelnen Drahtlagen ineinanderhaken, wodurch
sich die; Biegsamkeit des Leiters verringert. Andererseits wird wegen der ungleichen
Verformung der aufeinanderfolgenden Drahtquerschnitte der. elektrische Widerstand
des. Leiters größer.
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Man hat .auch schon elektrische Leiter unmittelbar in Sektorform verseilt,
indem miau ein Paar gerillter Walzen als Versieilnippel verwendete. Dabei ;erfolgte
Faber leine Erhöhung des Füllfaktors. durch Verformung der runden Einzeldrähte,
sondern es wurde auf die einzelnen Drähte im Verseilnippel nur ein solcher Druck
ausgeübt, wie er üblicherweise bei der Verselung angewendet wird, um- ein lockeres
Versieilgefüge zu vermeiden.
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Außerdem ist vorgeschlagen worden, b;ei der Herstellung .elektrischer
Leiter aus mehregen Lagen in derselben Richtung verseilter kreisrunder Drähte zur
Erhöhung des Füllfaktors die Drähte nach Verseilung jeder einzelnen Drahtlage glattzuwalzen.
Auf diese Weise wird für jede Drahtlage eine glatte Unterlage geschäffen und -jeder
Draht der einzelnen Lagen gleichmäßig verformt, wodurch einerseits ein Ineinanderhaken
der einzelnen Drähte praktisch vermieden und ;eine gute Biegsamkeit erzielt und
andererseits der elektrische Widerstand des Leiters niedrig gehalten wird.
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Die Erfindung betrifft eine besonders vorteilhafte Weiterbildung dieses
Verfahrens für die Herstellung elektrischer Leiter von nicht kreisförmigem Querschnitt.
Die . Erfindung besteht darin, daß vor dem Aufbringen der Drahtlagen der kreisrunde
Leiterkern und nach jedem Aufbringen ,einer Drahtlzge .die jeweils aufgebrachten
Drahtlagen in die nicht kreisförmige Querschnittsform gewalzt werden. Dabei werden
zweckmäßig zum mindesten die äußeren Drahtlagen gleichzeitig in zwei zueinander
senkrechten Richtungen zusammengepreßt, während für die übrigen Drahtlagen das Walzen
in nur einer Richtung genügt. Das Verfahren nach der Erfindung ;ergibt verseilte
sektorförmige Leiter von glatter Oberfläche, frei von Vertiefungen und Vorsprüngen.
Da alle, Drähte in derselben Richtung verseilt sind und ein Ineinanderhaken der
einzelnen Drahtlagen nicht stattfindet, kann der Leiter stark gebogen werden, ohne
daß Korb-
Bildung eintritt. Da Zwischenräume zwischen den einzelnen
Drähten nahezu gänzlich vermieden werden, haben erfindungsgemäß hergestellte Sektorleiter
.einen Füllfaktor von etwa 89%, während man mit den bisherigen Verfahren einen Füllfaktor
von 8o bis 8¢% erreichte.
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Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens zeigen die Abb. i eine kurze
Länge eines 37 drahtigen Sektörleiters, der nach der Erfindung hergestellt ist,
und Abb.2 in etwas größerem Mäßstabeeinen Querschnitt durch diesen Sektorleiter.
Man erkennt, daß jede Verseillageeine glatte sektorförmije Gestalt hat. Abb.3 stellt
schematisch die Durchgänge des Leiters durch die verschiedenen Walzeinheiter dar.
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Der aus dem Herzdraht i und .der 6drähtigen Lage 2 bestehende, zunächst
kreisrunde Leiterkern wird nach seiner Verseilung in die in Abb: 3 mit i i bezeichnete
Form gewalzt. Auf diese glatte sektorförmige Unterlage wird die r 2 drahtige Lage
3 verseift und in die Form 12 und dann senkrecht zur ersten Walzrichtung in die
Form 13 gewalzt (Abb. 3). Auf diese Verseillage wird in gleicher Weise die i 8 drahtige
Lage 4 verseift und anschließend der jetzt 37 drahtige Leiter ebenfalls durch Walzen
in zwei zueinander senkrecht stehenden Walzrichtungen nacheinander in die Formen
1q. und 15 (Abb. 3) gebracht: Das Verfahren nach der Erfindung ist sinngemäß
auch auf die Herstellung verseifter elektrischer Leiter von stetig um ihre Achse
verwundener, nicht kreisrunder Form anwendbar. Diese Leiterbauart hat bekanntlich
den Vorteil; daß die Leiter nach ihrer Isolierung unter Anwendung der Rückdrehung
der Verseilkorbhaspel, also: spannungslos, zum Kabel zusammengeschlagen werden können.
Die Ganghöhe der Verwindung der Leiter muß dabei der Länge der Ader je Schlaglänge
des Mehrleiterkabels gleich sein. Solche Leiter verwundener Form lassen sich- nach
der Erfindung dadurch herstellen; daß sämtliche zum Verformen des Leiterquerschnitts
benutzten Walzenpaare um die Leiterachse drehbar angeordnet sind und mit gleicher
Drehzahl um die Leiterachse gedreht werden. Die Drehzahl der umlaufenden Walzenpaare
und die Durchgangsgeschwindigkeit des Leiters zwischen den Wälzen werden so gewählt,
daß die Leiterlänge, die bei einmaligem Umlauf der Walzenpaare um die.Leiterachse
verdichtet wird, der Leiterlänge je Schlaglänge des Mehrleitexkabels gleich ist.
Hierbei erhält der zunächst zu einem kreisförmigen Querschnitt verseifte Leiterkern
zu gleicher Zeit den nicht kreisförmigen Querschnitt und die Querschnittsdrehung
längs der Leiterachse. Die Drehzahl der Verseilkörper, die die einzelnen Verseillagen
aufseilen; braucht nicht mit der Drehzahl der Walzenpaare übereinzustimmen, sondern
sie wird im allgemeinen größer sein als diese; entsprechend der Verwendung der üblichen,
verhältnismäßig kurzen Ganghöhe der verseiften Drähte.