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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erfassen
einer Verschmutzung und/oder Beschädigung einer Seite bzw. Fläche, die durch
einen Spalt oder durch Spalte bei einem Kalander für Papier
läuft,
wobei bei diesem Verfahren Schwingungen, die in Verbindung mit dem
Aufbau eines Kalanders auftreten, erfasst und verarbeitet werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kalander für Papier,
insbesondere sogenannte weiche Kalander und Superkalander, bei denen
weich beschichtete Walzen verwendet werden, die gegenüber Beschädigung besonders
anfällig
sind.
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Ein
besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf das Überwachen eines Zustands von
weich beschichteten Kalanderwalzen im Hinblick auf die Erfassung
ihrer Oberflächenbeschädigung bei
einer ausreichend frühen
Stufe und somit im Hinblick auf ein Ermöglichen eines zuvor erfolgenden
Verhinderns einer Beschädigung.
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Wie
dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, haben Kalander zwei
oder mehr mit harter Seite und/oder weicher Seite versehene Kalanderwalzen, die
einen Kalendrierspalt oder Kalendrierspalte miteinander ausbilden,
wobei durch den Spalt/die Spalte die zu behandelnde Papierbahn tritt.
Insbesondere Walzen mit weichen Seiten, wie beispielsweise Papierwalzen
oder dergleichen bei Superkalandern, und Walzen, die mit weichen
Beschichtungen versehen sind, insbesondere Polymerbeschichtungen,
bei sogenannten weichen Kalandern sind gegenüber Beschädigung anfällig. Der Grund für die Beschädigung sind
häufig
die Verschmutzungen wie beispielsweise örtliche Faserstränge, die
einen Druckstoß verursachen,
wenn sie durch den Spalt treten, wobei der Stoß die weiche Beschichtung an
der Kalanderwalze belastet und zunächst deren Erwärmung und
bei dem langen Lauf eine dauerhafte Verformung bei der Beschichtung
und eine Beschädigung
verursachen. Ähnliche
Verformungen und eine ähnliche
Beschädigung
kann außerdem
bei metallischen Seiten von Kalanderwalzen und bei den Seiten von
Bändern
auftreten, die durch Kalendrierspalte laufen.
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Im
Hinblick auf die speziellen Probleme, die den Ausgangspunkt der
vorliegenden Erfindung bilden, wird das Folgende aufgeführt. Die
polymerbeschichteten Walzen bei den Kalandern des Standes der Technik
halten eine gleichmäßige Belastung
und einen gleichmäßigen Verschleiß gut aus,
aber sie werden sehr leicht beschädigt, wenn ein begrenzter sogar
kleiner Bereich sogar in einem relativ geringfügigen Maß beispielsweise auf eine Temperatur
erwärmt
wird, die höher
als ihre Umgebung ist. Aufgrund des hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
und aufgrund der sehr schlechten thermischen Leitfähigkeit
von Polymeren dehnt sich ein derartiger sogar geringfügiger Bereich
schnell aus und wird weiter auf derart hohe Temperaturen erwärmt, dass
er verformt werden kann. Wenn die Beschichtung an der Walze aus
sogenannten thermisch aushärtenden Harzen
hergestellt ist, verliert sie, indem sie erneut geschmolzen wird,
gleichzeitig ihre ursprünglichen Eigenschaften.
Eine Erwärmungsreaktion
der vorstehend beschriebenen Art kann beispielsweise durch ein geringfügiges Stück Papier,
durch einen Faserstrang oder einen „Klumpen" oder eine Verschmutzung verursacht
werden, die sich von der Beschichtung an dem Papier abgetrennt hat,
die an der Walzenseite anhaftet und die beim Eintrennen in einen
Kalendrierspalt ein örtliches
Nachgeben der Beschichtung in stärkerer
Weise als bei der Umgebung verursacht, was die Walzenbeschichtung
ungleichmäßig erwärmt.
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Das
Verhindern einer örtlichen
Verschmutzung beispielsweise mittels eines konstanten Rakelns ist
in der Regel nicht angemessen, weder im Hinblick auf die Ökonomie
noch im Hinblick auf die optimale Qualität des Papiers, da die meisten Polymerbeschichtungen,
die angewendet werden, ein Reiben nicht sehr gut tolerieren, wobei
in diesem Fall das Schutzreinigen selbst die Beschichtung in einem größeren Maße verschleißen könnte als
es das eigentliche Kalendrieren tut.
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Wenn
jedoch Verschmutzungen ausreichend früh erfasst werden können, kann
beispielsweise eine Reinigungsrakel oder eine andere Vorrichtung, die
die Walzenseite reinigt, während
kurzer Zeitspannen betätigt
werden, ohne die Walzenbeschichtung als ein Ergebnis eines konstanten
oder häufig
wiederholten Rakelns zu beschädigen.
In einem derartigen Fall kann die Lebensdauer der mit der weichen Seite
versehenen Kalanderwalze in einem erheblichen Maß verlängert werden.
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Wie
dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, sind zum Überwachen
des Zustandes von Kalanderwalzen insbesondere von mit weicher Seite
versehenen Walzen Thermometer, die in der Querrichtung der Maschine
durchlaufen, angewendet wurden, wobei durch diese die Temperatur
der Beschichtung überwacht
wird. Bei dieser Temperaturüberwachungsanwendung
und bei entsprechenden anderen Systemen des Standes der Technik
ergeben sich Probleme aus dem Umstand, dass die elastische Walzenbeschichtung,
deren Temperatur überwacht wird,
in der Regel zumindest in gewissem Maße elektrisch isolierend ist.
Somit entstehen bei dem Teilreibungskontakt zwischen der Bahn und
der Beschichtung sehr hohe Aufladungen an statischer Elektrizität bei den
Seiten der Walzenbeschichtung und der relativ trockenen Papierbahn.
Diese Aufladungen neigen dazu, entlang der zu Verfügung stehenden
Routen mit dem geringsten Widerstand sich zu entladen. Eine Thermographiekamera
muss häufig
so eingebaut werden, dass sie von ihrem Stützaufbau vorragt, wobei in
diesem Fall die Aufladungen der statischen Elektrizität genau
die Thermographiekamera als einfachste Entladungsroute finden, wobei
in diesem Zusammenhang das empfindliche elektronische System der
Thermographiekamera sehr hohen Spannungen ausgesetzt wird und speziell
gegen derartige Spannungen geschützt
werden muss.
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Selbst
wenn ein Überwachen
der Temperatur der Seite einer Kalanderwalze üblicherweise ein Erfassen einer örtlich erhöhten Temperatur,
die sich aus einer übermäßigen Belastung
ergibt, die auf die Beschichtung aufgebracht worden ist, oder die
von einer örtlichen
inneren Unhomogenität
herrührt,
bei einer ausreichend frühen
Stufe ermöglicht,
macht dies einen Einbau einer sehr schweren, kostspieligen und raumeinnehmenden
Anlage in der Nähe
der zu überwachenden
Walze erforderlich. Insbesondere die Überfüllung des Raumes bewirkt große Schwierigkeiten
in Verbindung mit Mehrspaltbehandlungsvorrichtungen, bei denen jede
Vorrichtung, die nicht bei dem eigentlichen Bahnbehandlungsprozess
umfasst ist, die Wartung und die Überwachung der Vorrichtung
sehr schwierig gestaltet.
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Wie
dies außerdem
aus dem Stand der Technik bekannt ist, offenbart die Druckschrift
DE 43 40 700 ein Verfahren
zum Erfassen einer Verschmutzung oder von Beschädigungen bei einer Kalanderwalze
durch ein Erfassen von Schwingungen mit Schwingungssensoren. Beschädigte Walzen
werden in Übereinstimmung
mit der erfassten Information ausgetauscht, um eine weitere Beschädigung bei
einem Papierherstellprozess zu beenden.
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Die
Druckschrift
DE 43
40 700 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Untersuchen von
Kalanderwalzen. Die Druckschrift behandelt speziell sogenannte gefüllte Walzen.
Die Vorrichtung verwendet eine Schwingungserfassungseinrichtung,
die ein Signal bei jeder Drehung der Walze ausgibt, die zu untersuchen
oder zu überwachen
ist. Darüber
hinaus sollen die Signale der Schwingungserfassungseinrichtung als
eine Funktion der Zeit der Frequenz verarbeitet werden und durch
eine Analysiervorrichtung analysiert werden, die die Basisfrequenz
und auch die Frequenzen und die Amplituden der Schwingung der Walzen
analysiert. Die Schwingungserfassungseinrichtung ist an dem Rahmen
der Kalendriermaschine montiert.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Verfahren zu
schaffen, durch das eine Verschmutzung und/oder Beschädigung bei
Seiten von Walzen, die einen Kalendrierspalt oder Kalendrierspalte
ausbilden, und/oder bei Seiten von Bändern, die durch Spalte laufen,
effizient und durch relativ einfache Vorrichtungen, die wenig Raum
einnehmen, überwacht
werden kann.
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Es
ist ein weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zu schaffen, bei dem die zu steuernden Vorgänge auf der Grundlage des Überwachens
der Seite, die durch den Spalt läuft,
so schnell eingerichtet werden kann, dass in der Regel eine dauerhafte
wesentliche Beschädigung
keine Zeit hat, in der betreffenden Seite erzeugt zu werden, bevor
Reinigungsvorgänge
oder dergleichen begonnen worden sind.
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Diese
Aufgabe ist durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Reinigen der Seite, die durch den Spalt läuft, ausreichend
genau ausdrücklich
bei dem Bereich angewendet werden, bei dem eine Verschmutzung beobachtet
worden ist, wodurch eine ökonomische
Gestaltung im Hinblick auf das Medium und die für das Reinigen verwendete Energie
erzielt werden kann. In einigen Fällen kann aufgrund der Erfindung
die Reinigungsanlage so dimensioniert werden, dass ihre Leistung
geringer als bei dem Stand der Technik ist.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist/sind an den Lagergehäusen der Kalanderwalzen oder
zumindest an einem Teil dieser Lagergehäuse und an den Walzenrahmen
zumindest eine Beschleunigungserfassungseinrichtung, die die Schwingung
der Kalanderwalze misst, oder eine Dehnungsmesserfassungseinrichtung,
die die von Schwingungen auftretenden Verformungen misst, oder andere
gleichwertige Erfassungseinrichtungen eingesetzt. Die Messsignale von
diesen Erfassungseinrichtungen werden so überwacht und analysiert, dass
der Abschnitt der Messsignale, der von der Drehung und der Unwucht der
Walzen herrührt, „herausgefiltert" wird, und die Entwicklung
des Abschnittes, der von der Geometrie der Walzenseite herrührt, wird überwacht.
Wenn das zu überwachende
Signal eine vorbestimmte Höhe
erreicht oder wenn sein Spektrum innerhalb des Messfensters angeordnet
ist, gibt das Steuersystem dies weiter, und es kann etwas unternommen
werden, entweder dass die Walze ausgetauscht wird oder dass die
Störungsquelle
beseitigt wird.
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Mittels
des Systems der vorliegenden Erfindung wird den Schwingungen der
Seiten der Kalanderwalzen, die überwacht
werden, in einer gewissen Weise „zugehört" und bis zu dem erforderlichen Maß wird der
Ort des Ursprungs der Schwingungen so lokalisiert, dass effiziente
Maßnahmen
ausreichend schnell unternommen werden können, um die Ursache der Schwingung
zu beseitigen und/oder eine weitere Beschädigung zu verhindern.
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Mittels
eines Überwachungssystems,
das die vorliegende Erfindung anwendet, ist es möglich, derartige Informationsdatenbanken
zu erzeugen, durch die der optimale Augenblick zum Austauschen der
Walzen bestimmt werden kann, während
die Ernsthaftigkeit der Beschädigung,
die sich ergeben hat, bei dem Austauschen einer Walze klassifiziert und
in dem Speicher in Verbindung mit dem Austausch von jeder Walze
gespeichert worden ist. In einem derartigen Fall ist es mittels
der Historiendaten möglich,
die Ernsthaftigkeit einer Störung
zu identifizieren und eine Maßnahme
zur richtigen Zeit durchzuführen.
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Mittels
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die vorstehend erörterten
Probleme zu beseitigen, indem eine direkte Messung der Oberflächentemperatur
der Walze weggelassen wird, indem die örtlichen Verunreinigungen an
den Walzen und die Änderungen
bei der Geometrie auf der Grundlage von Schwingungen, die durch
diese erzeugt werden, indirekt überwacht
werden.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu der Prozedur
nach dem Stand der Technik sind wie folgt:
- – Bei dem
vorteilhaftesten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist es möglich,
die mit der weichen Seite versehene Kalanderwalze, insbesondere
eine polymerbeschichtete Walze, die verschmutzt oder verformt worden
ist, so zu lokalisieren, dass die Walze gereinigt werden kann, beispielsweise
gerakelt werden kann, bevor sie beschädigt wird und unbrauchbar wird,
oder, falls dies erforderlich ist, eine beschädigte Walze kann so ersetzt
werden, dass eine weitere Beschädigung
oder längere
Unterbrechungen bei der Herstellung vermieden werden kann.
- – Die
Erfindung ermöglicht
ein Überwachen
der Kalanderwalzen derart, dass in dem Bereich des Walzenrahmens
es unnötig
ist, eine Messanlage einzubauen, die mit einem separaten Stützaufbau versehen
ist, wobei in diesem Fall eine beträchtliche wirtschaftliche Gestaltung
des Raumes erzielt wird.
- – Die
Erfindung ermöglicht
außerdem
ein Lokalisieren einer Kalanderwalze, die eine Störung verursacht
hat, oder, sofern dies erforderlich ist, von einem Bereich dieser
Walze mittels relativ einfacher Vorrichtungen und Algorithmen.
- – Die
Erfindung kann als ein Teil des allgemeinen Systems zum Überwachen
des Zustandes des Kalanders verbunden werden und die Erfindung kann
die Baugruppen der Erfassungseinrichtungen nutzen, die bereits in
dem Bereich der Lager zum Zwecke des Überwachens des Zustandes der
Lager eingebaut sind, oder alternativ können die Erfassungseinrichtungen,
die zum Ausführen der
vorliegenden Erfindung im Hinblick auf das Überwachen des Zustandes der
Walzenseite eingebaut worden sind, ebenfalls für ein Vorhersagen und/oder Überwachen
der Lagerbeschädigung
genutzt werden.
- – Die
Erfindung ist nicht auf das Überwachen
einer Störung,
die sich aus den Temperaturänderungen
in Bezug auf örtliche
Oberflächentemperaturen
an den Kalanderwalzen ergibt, allein beschränkt, sondern das System der
vorliegenden Erfindung reagiert bereits bei einer derart frühen Stufe,
bei der eine Verschmutzung an der Walzenseite sich angeheftet hat,
die später
zusätzlich eine örtlich erhöhte Temperatur
verursachen würde.
- – Des
weiteren kann es als ein Vorteil der Erfindung im Vergleich zu einer
Thermographiekamera erachtet werden, dass das erfindungsgemäße System
bei Bedarf so aufgebaut sein kann, dass es konstant den Abschnitt
der Walze über
die gesamte Breite des Behandlungsspaltes überwacht und die Ursache einer
Störung
sogar sowohl in der axialen Richtung der Walze als auch im vertikalen
Querschnitt der Walze in der Richtung ihres Umfangs lokalisiert.
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Wenn
das Überwachungssystem
der vorliegenden Erfindung bei einem Kalander mit mehreren Spalten,
beispielsweise bei einem Superkalander, verwendet wird, sind sämtliche
Walzen bei dem Kalander oder zumindest die Walzen, die besonders
anfällig
gegenüber
einer Oberflächenbeschädigung sind,
insbesondere mit weicher Seite versehene Walzen, mit einem Erfassungssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung versehen, wobei in diesem Fall die Quelle von unüblichen
Schwingungen exakt bei einer verschmutzten und/oder beschädigten Walze
so lokalisiert werden kann, dass es möglich ist, das Beseitigen der
Verschmutzungen so zu starten oder den beschädigten Teil so auszutauschen,
dass eine weitere Beschädigung
und Produktionsverluste vermieden werden.
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Nachstehend
ist die vorliegende Erfindung detailliert unter Bezugnahme auf einige
Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben, die schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind,
wobei die Erfindung jedoch keineswegs auf die Einzelheiten dieser
Ausführungsbeispiele
streng begrenzt ist.
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1 zeigt eine vereinfachte
Blockdarstellung des Überwachungssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 zeigt eine schematische
Seitenansicht eines Mehrspaltkalanders mit 10 Spalten als eine bevorzugte
Anwendungsumgebung der vorliegenden Erfindung.
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Zunächst ist
unter Bezugnahme auf 2 ein
vereinfachtes Ausführungsbeispiel
als eine spezielle vorteilhafte Anwendungsumgebung der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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Wie
dies in 2 gezeigt ist,
hat der Mehrwalzenkalander ein Rahmenteil 100, an dem ein
Stapel an Kalanderwalzen montiert ist. Der Stapel an Kalanderwalzen
weist zehn Kalendrierspalte N1 ... N10 auf, die übereinander angeordnet sind,
wobei die Spalte mittels an sich bekannten Belastungsvorrichtungen
belastet werden. Die zu kalendrierende Papierbahn W gelangt in den
Kalander in der Richtung des Pfeiles Win und
geht von dem Kalander nach dem letzten Spalt N10 in
der Richtung des Pfeiles Wout weg. Geführt durch
die Führungswalzen 17 läuft die
zu kalendrierende Papierbahn W durch die eigentlichen Kalendrierspalte
N1 ... N10 und durch
den Umkehrspalt Nv. Bei dem Kalander gibt
es sechs Metallwalzen 21, 22, 23, 24, 25, 26,
die mit harten und mit glatten Beschichtungen 20 versehen
sind, und sechs Walzen 11, 12, 13, 14, 15, 16,
die mit weichen Polymerbeschichtungen 10 versehen sind.
Die mit der harten Seite 20 und mit der weichen Seite 10 versehenen Walzen
sind in dem Stapel an Walzen abwechselnd so angeordnet, dass zwei
weiche Walzen 13, 14 hintereinander sitzen, um
die Seite der Papierbahn W umzukehren, die stärker zu kalendrieren ist. Der
Zustand der mit den weichen Beschichtungen 10 versehenen
Walzen 11 ... 16 wird mittels Schwingungserfassungseinrichtungen 41, 42, 43, 44, 45, 46 überwacht,
die an einem der Lagergehäuse 18 von
jeder der Walzen sitzen. Durch ein Analysieren der Signale f1(t) ... f6(t), die
von den Schwingungserfassungseinrichtungen 41 ... 46 erhalten
werden, ist es möglich, eine
Beschädigung
der weichen Walzenseiten 10 und eine örtliche Verschmutzung M der
Walzen 11 ... 16 zu erfassen, bevor die Polymerbeschichtung 10 beschädigt und
irreparabel wird.
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Wie
dies in 2 gezeigt ist,
werden die Signale f1(t) ... f6(t),
die die Schwingungen repräsentieren
und die von den Schwingungserfassungseinrichtungen 41 ... 46 empfangen
werden, die in Verbindung mit einer der Lagerstützen 18 von jeder
der Walzen 11 ... 16 sitzen, entlang des Busses 31 in
das Überwachungssystem 30 ... 35 gebracht,
das bei der Erfindung angewendet wird, wobei ein Ausführungsbeispiel
dieses Systems nachstehend detaillierter unter Bezugnahme auf 1 beschrieben ist.
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In 2 ist der sogenannte Umkehrspalt
Nv zwischen zwei mit weicher Seite versehenen
Walzen 13 und 14 ausgebildet. Da in der Regel
die Walzen 13 und 14 verschiedene Durchmesser
im Vergleich zueinander haben, kann eine Störung bei einer der Walzen 13/14 lokalisiert
werden, indem die Zykluszeit Tr der Störung überwacht
wird. In einem derartigen Fall wird eine Schwingungserfassungseinrichtung
43/44 bei einer der Walzen 13/14 lediglich benötigt. Dieses Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann außerdem derart verallgemeinert
werden, dass beispielsweise bei einem Kalander, bei dem sämtliche
Walzen unterschiedliche Durchmesser im Vergleich zueinander haben,
es möglich
ist, lediglich eine Schwingungserfassungseinrichtung 40 und
eine oder mehrere Impulserfassungseinrichtungen 50 anzuwenden,
und die Störung
kann exakt bei der verschmutzten Walze auf der Grundlage der Zykluszeiten
Tr der Schwingungen lokalisiert werden.
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1 zeigt eine schematische
Darstellung von einem derartigen Ausführungsbeispiel des Systems
der vorliegenden Erfindung, bei dem Paare an Schwingungserfassungseinrichtungen 41a ... 46a und 41b ... 46b an
beiden der entgegengesetzt befindlichen Lagerstützen 18 von sämtlichen
weichen Kalanderwalzen 11 ... 16 vorhanden sind.
Die Bezugszeichen a und b beziehen sich auf die entgegengesetzten
Seiten des Kalanders. Somit unterscheidet sich in dieser Hinsicht
die Darstellung von 1 von der
Darstellung von 2, bei
der die Schwingungserfassungseinrichtungen 41 ... 46 so
gezeigt sind, dass sie in Verbindung mit einer der Lagerstützen 18 lediglich
an jeder der weichen Walzen 11 ... 16 sitzen. Sowohl
in 1 als auch in 2 ist eine Impulserfassungseinrichtung 50 gezeigt,
von der das Synchronisiersignal fr(t) erhalten
wird, das in einer Weise genutzt wird, die nachstehend detaillierter
beschrieben ist.
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Von
den in 2 gezeigten Paaren
an Schwingungserfassungseinrichtungen 41a, 41b ... 46a, 46b werden
die Signale fa1(t) ... fa6(t)
und fb1(t) ... fb6(t)
erhalten, die zu der Einheit 30 treten. Außerdem tritt
zu der Einheit 30 ein Signal fr(t)
von der Impulserfassungseinrichtung 50, die in Verbindung
mit einer Kalanderwalze angeordnet ist, wobei dieses Signal beispielsweise
aus einem kurzen Spannungsimpuls, der bei jeder Umdrehung der Walze
kommt, ausgebildet wird, wobei die Zykluszeit T von diesem Impuls
die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen darstellt. Bei der Einheit 30 ist
es außerdem
möglich, eine
Spektralanalyse der Signale fa(t) und fb(t) beispielsweise mittels an sich bekannten
Fourier-Analysiereinrichtungen auszuführen. In dieser Weise ist es zusätzlich zu
dem Lokalisieren der Störung
ebenfalls möglich,
Schlussfolgerungen in Bezug auf die Eigenschaft und den Grad der
Ernsthaftigkeit der Störung zu
ziehen. Das Signal fr(t) kann für eine Synchronisierung
der Messungen und für
eine Messung der Drehzahl der Walzen bei dem erfindungsgemäßen Überwachungssystem
verwendet werden, das nachstehend detaillierter beschrieben ist.
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Die
Schwingungserfassungseinrichtungen 41 ... 46 sind
vorzugsweise Beschleunigungserfassungseinrichtungen, jedoch können piezo elektrische Erfassungseinrichtungen
oder Übergangserfassungseinrichtungen,
wie beispielsweise Spannungsmesserfassungseinrichtungen, ebenfalls
verwendet werden. Mittels dieser Erfassungseinrichtungen werden
Druckstöße einer
sehr hohen Frequenz, die beispielsweise von Fasersträngen M herrühren, bei
dem Satz an Kalanderwalzen oder bei einer entsprechenden anderen
zu überwachenden
Seite, wie beispielsweise die Seite eines Übertragungsriemens oder eines
Pressenfilzes, gemessen. Diese Druckstöße erzeugen mechanische Schwingungen,
die als eine Longitudinalwellenbewegung vorhanden sind, wobei die
wesentliche Energie dieser Schwingungen in der Regel in dem Schallfrequenzbereich
ist. Außer
durch Verunreinigungen wie beispielsweise örtliche Faserstränge M können die
Schwingungen auch durch eine Beschädigung bei den Beschichtungen
an den Walzen verursacht werden, wobei diese Beschädigung als örtliche
Bereiche einer Diskontinuität
oder als Verformungen bei den Walzenflächen, insbesondere bei einer
weichen Beschichtung 11, die gegenüber einer Beschädigung anfällig ist,
vorhanden ist. Wenn beispielsweise gemäß der Darstellung von 2 ein Faserstrang M an der
weichen Polymerbeschichtung 10 an der ersten weichen Walze 11 vorhanden
ist und durch den zweiten Spalt N2 tritt,
erzeugt er ein deutlich unterscheidbares Signal f1(t), das
durch den Bus 31 in das System 30 ... 35 übertragen
wird, das in 1 gezeigt
ist.
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Die
Signale fa(t) und fb(t),
die durch die Paare an Erfassungseinrichtungen erfasst werden, werden in
der Einheit 30 auf den Durchschnitt gebracht, bei der darüber hinaus
die Phasendifferenz φ zwischen den
Signalen fa(t) und fb(t)
gemessen wird. Diese Phasendifferenz φ ist beispielsweise durch die
Differenz Δt
zwischen den Laufzeiten der Schwingungen dargestellt, die direkt
proportional zu φ ist.
Eine entsprechende Differenz Δt
zwischen den Laufzeiten kann mittels Paaren an Erfassungseinrichtungen
erfasst werden. Auf der Grundlage der Differenz Δt zwischen den Laufzeiten gemäß der vorstehend
dargelegten Beschreibung kann der Ort des Faserstranges M in der
axialen Richtung der Walzen bestimmt werden.
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Auf
der Grundlage des Signals f
r(t) der Impulserfassungseinrichtung
50 ist
es möglich,
den Phasenwinkel α
m, bei dem der Faserstrang M angeordnet ist,
von der Referenzebene zu bestimmen, die durch die Impulserfassungseinrichtung
50 bestimmt wird,
wobei in der Referenzebene die Mittelachse der Walze angeordnet
ist. Die Winkelkoordinate α kann auf
der Grundlage der folgenden Gleichung bestimmt werden:
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Wobei
Tr = die Verzögerungszeit
bei dem Erfassen der Schwingung ist, die durch den Faserstrang M
bewirkt wird, und T = Umlaufzykluszeit der Walze ist.
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Die
vorstehend dargelegte Definition ist auf den Umstand gegründet, dass
die Ausbreitungsgeschwindigkeit c der Schwingungen in den Metallteilen 11 ... 16 der
Walzen erheblich höher
als vk = Umfangsgeschwindigkeit der Walzen
ist (c >> vk).
Somit ist es möglich,
beide Koordinaten der Faserstränge M,
das heißt
die Koordinaten der Axialrichtung der Walze und die Winkelkoordinate
senkrecht zu dieser zu bestimmen.
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Bei
der in 1 gezeigten Einheit 30 werden der
Durchschnitt der Signale fa(t) und fb(t) gebildet und ihre Phasendifferenz φ wird gemessen.
Bei der Messung der Phasendifferenz φ ist es ebenfalls möglich, das
Verfahren der Korrelation der Signale fa(t) und
fb(t) anzuwenden. Zusätzlich zu der Messung der Phasendifferenz φ ist es
bei der Einheit 30 ebenfalls möglich, eine Spektralanalyse
der Signale fa(t) und fb(t)
auszuführen,
und auf der Grundlage dieser Analyse ist es möglich, Schlussfolgerungen im
Hinblick auf die Eigenschaft der Störung zu ziehen. Die Einheit 30 kann
einen Prozessor (CPU) oder einen Computer haben, dessen Betrieb
durch ein Computerprogramm 32 gesteuert wird, das für diesen
Zweck vorbereitet worden ist. Von der Einheit 30 wird die
Information I erhalten, die zu dem Anzeigemonitor 33 tritt, der
die geeigneten Anzeigedaten für
den Betriebsüberwacher
und mögliche
Warnungen, sofern vorhanden, anzeigt. Des weiteren können auf
der Grundlage eines von der Einheit 30 empfangenen Signals
s die Vorrichtungen 35 für ein Reinigen und Konditionieren der
Kalanderwalzen so gesteuert werden, dass die Reinigungsvorgänge, beispielsweise
ein Rakeln und/oder Wasser- oder Dampfstrahlen, bei der verschmutzten
Walze 11 ... 16 oder sogar in der axialen Richtung
der Walze ausdrücklich
an den Orten der Verunreinigungen angewendet werden, und in dieser Weise
kann das Reinigen effizienter und derart gestaltet werden, dass
es die Walzenseite weniger verschleißt und weniger Reinigungsmedium
und Energie verbraucht wird. Des weiteren kann die Einheit 30 vorzugsweise
interaktiv mit dem Rest des Steuer- und Überwachungssystems 34 des
Kalanders so verbunden sein, dass sie synergetisch zusammen mit
dem System wirkt.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können die Messsignale mittels
der Drehzahl der Kalanderwalzen synchronisiert werden, die mittels
des Signals fr(t) und mittels der Impulserfassungseinrichtung 50 erhalten
wird. Das erfindungsgemäße System
kann beispielsweise so arbeiten, dass, wenn die Erfassungseinrichtung 50 an
dem Auslöserpunkt
vorbeiläuft
und einen Impuls erteilt, die vorstehend beschriebene Messung der
Schwingung gestartet wird, und die für einen Zyklus der Messung
verwendete Zeit unveränderlich
ist. Nach dem Messzyklus wird das nächste Auslösen der Erfassungseinrichtung 50 abgewartet,
und ein neuer Messzyklus wird gestartet. Diese Messzyklen mit unveränderlicher
Länge werden
als eine ausreichende Anzahl gespeichert und die durchschnittlichen
Werte der Messsignale fa(t), fb(t)
werden berechnet. Die Messung der Messsignale fa(t)
und fb(t) und des Synchronisiersignals fr(t) kann ebenfalls kontinuierlich beispielsweise
für eine
Periode von ungefähr
1 Minute ausgeführt
werden, wobei danach das Programm 32 das Berechnen einer
synchronisierten Zeitdurchschnittsbildung ausführt.
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Die
von den örtlichen
Verunreinigungen wie beispielsweise Faserstränge M herrührenden Druckstöße und die
von diesen erfassten Signale fa(t) und fb(t) haben in der Regel eine relativ hohe
Frequenz. Da Schwingungen, die beispielsweise von der Unwucht von
Walzen oder aus entsprechenden anderen Gründen auftreten, eine erheblich
niedrigere Frequenz haben, können
sie mittels Hochpassfiltern bei der Einheit 30 so herausgefiltert
werden, dass sie nicht die Beobachtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
beeinträchtigen.
Durch das Anwenden einer an sich bekannten Einrichtung bei dem Verarbeiten
der Signale, wie beispielsweise ein Bandpassfilter oder ein Korrelationsverfahren,
ist es möglich,
die Effekte des „Rauschens" zu verringern, die
die Messungen gemäß der vorliegenden
Erfindung beeinträchtigen.
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Obwohl
vorstehend beschrieben ist, dass die Koordinaten des Ortes der Verunreinigungen
M an dem Mantel der Walzen sowohl in der axialen Richtung als auch
in der Umfangsrichtung gemessen werden, kann die vorliegende Erfindung
natürlich
auch so angewendet werden, dass nur eine der Koordinaten erfasst
wird.
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Der
Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst auch Anwendungen, bei
denen die Koordinaten der Ursache der Schwingung überhaupt
nicht bestimmt werden, sondern ausschließlich die Walze bestimmt wird,
insbesondere eine mit einer weichen Seite versehene Walze 11 ... 16 und
in 2 ausdrücklich die
erste weiche Walze 11, in Verbindung mit der die Verschmutzung
M vorhanden ist und bei der somit die Reinigungsvorgänge wie
beispielsweise das Rakeln mittels Vorrichtungen 35 angewendet werden.
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Für die Vorrichtungen 35 für ein Reinigen und/oder
Konditionieren der Walzenseite oder der Seite eines entsprechenden
Bandes oder Filzes ist es möglich,
an sich bekannte Rakeln und/oder beispielsweise Düsenvorrichtungen
der in dem US Patent 5 603 775 beschriebenen Art anzuwenden, die
in der axialen Richtung der Walze laufen und die ein Reinigungsmedium
sprühen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, das in 2 skizziert
ist, wird der Schaber oder die Rakel so gesteuert, dass ausdrücklich die
Walze, die Walze 11 in 2,
gereinigt wird, an deren weicher Seite 10 eine Verschmutzung
M erfasst worden ist.
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Bei
der Einheit 30 ist es möglich,
Informationsdatenbanken zu sammeln und zu erzeugen, wobei es dadurch
möglich
ist, die optimale Austauschzeit der verschiedenen Walzen zu bestimmen
beispielsweise durch ein Klassifizieren der Ernsthaftigkeit der
Störung
und durch, in Verbindung mit dem Austauschen der Walze, ein Speichern
der erforderlichen Daten in dem Speicher des Systems 30.
Somit wird ein gefügiges
bzw. steuerbares System 30 erzeugt, und die Ernsthaftigkeit
einer Störung
kann mittels der Historiendaten identifiziert werden, die bei dem
System gesammelt werden, und zum richtigen Zeitpunkt kann eine Maßnahme unternommen
werden.
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Wenn
in Verbindung mit umlaufenden Manteln von Kalanderwalzen eingesetzte
Erfassungseinrichtungen anstatt von oder zusätzlich zu ortsfesten Schwingungserfassungseinrichtungen
angewendet werden, kann die Übertragung
der Daten von den beweglichen Erfassungseinrichtungen in an sich
bekannten Weisen eingerichtet sein. Für die Übertragung der Messsignale
fa(t), fb(t) und
fr(t) von umlaufenden Walzen sind eine Anzahl
an verschiedenen Lösungen
aus dem Stand der Technik bekannt, die in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung angewendet werden können.
Diese Lösungen
nach dem Stand der Technik umfassen verschiedene Gleitringe und
eine Übertragung
von Signalen per Funk. Gleitringe sind möglich, aber sie sind häufig gegenüber einer Störung anfällig, und
typischerweise machen sie eine Unmenge an Raum an den Walzenachsen
erforderlich. Für
eine drahtlose Übertragung
von Signalen sind im Handel Funkgeräte erhältlich. Die sich auf die Übertragung
eines Signals beziehenden Lösungen des
Standes der Technik werden in diesem Zusammenhang nicht weiter detailliert
beschrieben, jedoch wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die
Patentanmeldung EP-A1-0 075 620 und auf das finnische Patent 92
771 der Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung verwiesen.
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Nachstehend
sind die Patentansprüche
dargelegt.