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[Ausführliche Beschreibung der Erfindung]
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[Gebiet der Erfindung]
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Pigment zur Abschirmung ultravioletter Strahlung, insbesondere ein
Pigment, das durch Beschichten der Oberflächen von Teilchen eines schuppenförmigen Pulvers
mit Zinkoxid- und Bariumsulfatteilchen erhalten wird, zur Abschirmung
gegen u. a. UV-A, ein Verfahren zu dessen Herstellung und dessen
Verwendung.
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[Stand der Technik]
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Die Menge an ultravioletter Strahlung
eines Wellenlängenbereiches
von 290 bis 400 nm auf der Erdoberfläche nimmt ca. 6% des Sonnenlichtes
ein, wovon ca. 0,5% von einer relativ kurzen Wellenlänge im Bereich
von 290 bis 320 nm (im Folgenden als UV-B bezeichnet) beansprucht
werden, während
ca. 5,5%, also der größere Teil,
von einer relativ langen Wellenlänge
im Bereich von 320 bis 400 nm beansprucht werden (UV-A). Aufgrund
seiner langen Wellenlänge
tritt UV-A durch Wolken und Fensterglas leichter hindurch als ultraviolette
Strahlung mit einer kurzen Wellenlänge, und unsere menschliche
Haut ist in unserem täglichen
Leben mehr UV-A ausgesetzt, und UV-A dringt in das Hautgewebe ein.
Während
UV-B an der Hautoberfläche gestreut
oder absorbiert wird und Sonnenbrand oder ähnliche Entzündungen
der Haut verursacht, erreicht UV-A die innere Schicht der Haut und
erzeugt im Hautgewebe offenbar ein Radikal, das eine Alterung der
Haut durch Licht, wie Fältchenbildung,
Erschlaffen und eine Verringerung der Elastizität, verursacht, während es gleichzeitig
einen nachteiligen Einfluss auf die Zellmembranen und Gene ausübt. Beim
Abfangen ultravioletter Strahlung reicht es daher nicht aus, wenn
man nur die Abschirmung gegen den gesamten Bereich der ultravioletten
Strahlung betrachtet, sondern es bestehen eine größere Notwendigkeit
für und
ein größeres Interesse an
einer Abschirmung gegen UV-A (Journal of Cosmetic Technology, 31,
Nr. 1, S. 14–30,
1997).
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Als Materialien mit Abschirmvermögen gegen
ultraviolette Strahlung sind beispielsweise Metalloxide wie feines
Titanoxid (siehe z. B. japanische Patentveröffentlichung Nr. Sho 47-42502],
feines Eisenoxid (siehe z. B. japanische Offenlegung Nr. Hei 5-279235),
feines Zinkoxid (siehe z. B. japanische Offenlegung Nr. Sho 60-231607)
und feines Ceroxid (siehe z. B. japanische Offenlegung Nr. Hei 2-823312)
sowie auf Benzotriazol aufbauende oder andere organische Mittel
zur Absorbierung ultravioletter Strahlung bekannt und im Handel erhältlich.
Diese im Handel erhältlichen
Mittel zur Abschirmung gegen oder Absorbierung von ultravioletter Strahlung
haben jedoch eine Reihe von Problemen, darunter ein unzureichendes
Abschirmvermögen
gegen ultraviolette Strahlung sowie einen begrenzten Anwendungsbereich,
wie unten erläutert
wird.
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Feines Titanoxid hat beispielsweise
ein geringes Vermögen
bei der UV-A-Absorbierung und muss einen größeren Teilchendurchmesser haben,
um ein Abschirmvermögen
gegen UV-A durch Streuung aufzuweisen, aber seine größeren Teilchen
verlieren an Transparenz und haben einen höheren Weißgrad, was ihren Anwendungsbereich
einschränkt.
Feines Eisenoxid hat einen eingeschränkten Anwendungsbereich, da
es in seinem Abschirmvermögen
gegen ultraviolette Strahlung allen anderen Metalloxiden unterlegen
ist und eine braune Farbe hat. Feines Zinkoxid hat ein hohes Abschirmvermögen gegen
ultraviolette Strahlung, seine hohe Agglomerationseigenschaft verursacht
jedoch Schwierigkeiten bei seiner Anwendung. Die Verwendung eines speziellen
Dispergiergerätes
mit hoher Rührkraft
ist notwendig, um Zinkoxid zu Primärteilchen mit einem Durchmesser
zu dispergieren, der die effektivste Abschirmung gegen ultraviolette
Strahlung ermöglicht,
aber auch wenn es in Primärteilchen
zerteilt werden kann, agglomeriert es leicht wieder.
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Feines Ceroxid ist so teuer, dass
es außer
für Spezialzwecke
kaum zu verwenden ist.
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Auf Benzotriazol aufbauende und andere
organische Mittel, die ultraviolette Strahlung absorbieren, haben
ein hohes Absorptionsvermögen für ultraviolette
Strahlung; da es sich aber um organische Verbindungen handelt, mangelt
es ihnen grundsätzlich
an Stabilität
und ist von ihnen kein dauerhafter Effekt über einen langen Zeitraum zu
erwarten. Zudem ist die Verwendung jeglicher organischer Mittel
zur Absorbierung ultravioletter Strahlung als Zusatz zu Kosmetika
aus Sicherheitsgründen
extrem eingeschränkt.
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EP-A-0 142 695 offenbart plättchenförmige Pigmente,
die mit Bariumsulfat und gegebenenfalls Zinkoxid beschichtet sind,
wobei das Mengenverhältnis
in Gewichtsteilen nicht definiert ist. Diese Pigmente werden hauptsächlich in
Kosmetikanwendungen verwendet, haben jedoch keinen praktischen Einfluss
bei der Verwendung zur Abschirmung ultravioletter Strahlung.
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EP
0 414 049 beschreibt Pigmente, die einen ultraviolette
Strahlen verhindernden Effekt haben und plättchenförmige Pigmente enthalten, die
mit Bariumsulfat und Titanoxid oder Zirkoniumoxid beschichtet sind.
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Ein Verfahren zur Beschichtung schuppenförmiger Körner mit
ultrafeinen Bariumsulfatkörnern
wird in
EP 0 565 043 offenbart.
Die Bariumsulfatkörner
haben eine mittlere Korngröße von 0,1 μm oder weniger
und werden nasschemisch unter Verwendung von Komplexbildnern hergestellt.
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Unter diesem Umständen haben wir, die Erfinder
dieser Erfindung, als Ergebnis unserer ernsthaften Forschungen zur
Entwicklung eines Pigmentes zur Abschirmung gegen ultraviolette
Strahlung gefunden, dass ein Pigment, das erhalten wird durch Beschichten
eines schuppenförmigen
Pulvers mit Zinkoxid- und Bariumsulfatteilchen ein hohes Abschirmvermögen gegen
ultraviolette Strahlung, insbesondere UV-A, hat, während Zinkoxid
weniger agglomeriert, und es ist uns gelungen, ein ultraviolette
Strahlung abschirmendes Pigment zu entwickeln, das bei Zugabe zu
Kosmetika hohe Verteilbarkeit und Haftvermögen als die grundsätzlichen
von Kosmetika geforderten Eigenschaften aufweist. Diese Ergebnisse
bilden eine Grundlage dieser Erfindung.
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[Darstellung der Erfindung]
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Diese Erfindung stellt ein Pigment
zur Abschirmung ultravioletter Strahlung bereit, enthaltend ein schuppenförmiges Pulver
mit Teilchenoberflächen,
die mit Bariumsulfatteilchen mit einem mittleren Durchmesser von
0,1 bis 2,0 μm
(Mikron) und mit nadelförmigen
Zinkoxid-Kristallteilchen mit einem mittleren Hauptachsendurchmesser
von 0,05 bis 1,5 μm
(Mikron) beschichtet sind, wobei die Menge des Bariumsulfats in
Gewichtsteilen, bezogen auf die Menge des schuppenförmigen Pulvers,
kleiner ist als die des Zinkoxids.
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Diese Erfindung stellt außerdem ein
Verfahren zur Herstellung eines Pigments zur Abschirmung ultravioletter
Strahlung bereit, wobei man ein schuppenförmiges Pulver in Wasser suspendiert,
so dass seine Suspension entsteht, (a) eine wasserlösliche Bariumverbindung
und (b) eine Lösung
enthaltend ein Mitglied der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure, Natriumsulfat
und Kaliumsulfat und enthaltend ein höheres chemisches stöchiometrisches Äquivalenzverhältnis an
Sulfationen als Bariumionen in (a) derart zu der Suspension zutropft,
dass man entweder (b) nach Zugabe einer entsprechenden Menge an
(a) zutropft oder dass man (a) und (b) gleichzeitig zutropft, wodurch
die Teilchen des schuppenförmigen
Pulvers in der Suspension mit Bariumsulfatteilchen beschichtet werden,
(c) eine wasserlösliche
Zinkverbindung aus der Gruppe bestehend aus Zinksulfat und Zinkacetat
und (d) eine basische Lösung
derart zu der Suspension zutropft, dass man entweder (d) nach Zugabe
einer entsprechenden Menge an (c) zutropft oder dass man (c) und
(d) gleichzeitig zutropft, wodurch die Teilchen des schuppenförmigen Pulvers
mit Zinkhydroxid oder -carbonat beschichtet werden, die beschichteten
Teilchen abfiltriert, wäscht,
trocknet und kalziniert.
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Diese Erfindung stellt weiterhin
ein Kosmetikum, eine Farbe oder ein Kunststoff-Harzmaterial enthaltend
eine entsprechende Menge eines Pigments zur Abschirmung ultravioletter
Strahlung wie oben definiert bereit.
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Das erfindungsgemäße, ultraviolette Strahlung
abschirmende Pigment, das ein schuppenförmiges Pulver mit Teilchenoberflächen, die
mit Bariumsulfatteilchen mit einem bestimmten Durchmesser und mit
nadelförmigen
Zinkoxid-Kristallteilchen beschichtet sind, enthält, hat ein hohes Abschirmvermögen gegen
ultraviolette Strahlung, insbesondere UV-A, und zeichnet sich bei Verwendung
in einem Kosmetikum nicht nur durch Verteilbarkeit und Haftvermögen, sondern
auch durch Mattierungsbeständigkeit
aus, was Eigenschaften sind, die von Kosmetika gefordert werden.
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Das Folgende ist eine ausführliche
Beschreibung dieser Erfindung.
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Bei dem schuppenförmigen Pulver, das für den Zweck
dieser Erfindung verwendet wird, kann es sich beispielsweise um
Glimmer, Sericit, Talkum oder Kaolin mit einem Teilchendurchmesser
von 0,5 bis 100 μm (Mikron)
handeln, meist handelt es sich um Glimmer (Muskovit). Eine Suspension
wird hergestellt, indem man 5 bis 20 Gewichtsteile eines solchen
schuppenförmigen
Pulvers in 100 Gewichtsteilen Wasser suspendiert. Die Suspension
wird unter Rühren
auf mindestens 50°C,
vorzugsweise 60–80°C erhitzt
und dann für
Schritt A, Schritt des Beschichtens mit Bariumsulfatteilchen, und
B, Schritt des Beschichtens mit Zinkoxid, verwendet, wie im Folgenden
beschrieben wird.
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A: Schritt des Beschichtens mit Bariumsulfatteilchen
Beide der unter (1) und (2) unten beschriebenen Methoden können zur
Beschichtung des schuppenförmigen
Pulvers mit Bariumsulfatteilchen in der Suspension verwendet werden.
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(1) Eine entsprechende Menge einer
wasserlöslichen
Bariumverbindung (a) wird zu der auf ca. 60–80°C erhitzten Suspension gegeben
und darin unter Rühren
gelöst
und eine getrennt hergestellte sulfationenhaltige Lösung (b)
wird anschließend
zu der Suspension zugetropft.
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(2) Aus einer entsprechenden Menge
wasserlöslicher
Bariumverbindung (a) wird eine wässrige
Lösung
(a – 1)
hergestellt und die Lösung
(a – 1)
und die obige Lösung
(b) werden gleichzeitig zu der auf ca. 60–80°C erhitzten Suspension zugetropft,
die dabei gerührt
wird.
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Beispiele der wasserlöslichen
Bariumverbindung (a) oder (a – 1)
sind sein Chlorid, Nitrat und Hydroxid. Beispiele der Sulfationenquelle
(b) sind Schwefelsäure,
Natriumsulfat und Kaliumsulfat, und sie enthält ein höheres chemisches stöchiometrisches Äquivalenzverhältnis an
Sulfationen als die Bariumionen in (a).
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B: Schritt des Beschichtens mit Zinkoxidteilchen
Beide der unter (1) und (2) beschriebenen Methoden können für den Schritt
des Beschichtens mit Zinkoxidteilchen verwendet werden.
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(1) Eine entsprechende Menge einer
wasserlöslichen
Zinkverbindung (c) wird zu der nach Schritt A oben erhaltenen Suspension
gegeben und darin gelöst,
und eine getrennt hergestellte basische Lösung (d) wird anschließend zu
der Suspension zugetropft, so dass diese einen pH von 7 oder darüber, vorzugsweise
8 oder darüber
besitzen kann.
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(2) Aus einer entsprechenden Menge
einer wasserlöslichen
Zinkverbindung (c) wird eine wässrige
Lösung
(c – 1)
hergestellt und die Lösungen
(c – 1)
und (d) werden gleichzeitig zu der nach Schritt A oben erhaltenen
Suspension zugetropft, während
diese bei einem pH von 7 oder darüber gehalten wird.
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Man verwendet übliche Methoden zum Abtrennen
von Feststoff aus der Suspension, die entweder nach Methode (1)
oder (2) erhalten wurde und das mit Bariumsulfatteilchen und dem
Hydroxid oder basischen Carbonat des Zink beschichtete schuppenförmige Pulver
enthält,
durch Filtration sowie zum Waschen, Trocknen und Kalzinieren davon,
so dass man ein Pigment erhält,
das mit Bariumsulfat- und Zinkoxidteilchen beschichtet ist. Seine
Kalzinierung wird bei einer Temperatur von 500–900°C und vorzugsweise von 600–800°C durchgeführt. Bei
Temperaturen unterhalb von 500°C
wird Zink nicht vollständig
oxidiert oder seine Oxidation findet mit einer unerwünscht geringen
Geschwindigkeit statt. Bei Temperaturen über 900°C unterliegen die Teilchen,
welche die Oberflächen
der schuppenförmigen
Teilchen überziehen,
einem unerwünschten
Sintern, so dass ihr Durchmesser größer als erwartet wird, oder
agglomerieren schließlich
zu größeren Massen.
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Beispiele der wasserlöslichen
Zinkverbindung (c) oder (c – 1)
sind sein Sulfat und Acetat. Beispiele der basischen Substanz in
(d) sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat;
Natriumhydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat.
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Die Wahl der Methode (1) oder (2)
in jedem der Schritte A und B hängt
von der angestrebten Größe der Beschichtungsteilchen
ab. Wenn beispielsweise große
Beschichtungsteilchen gewünscht
sind, eignet sich Methode (2) (in Folgenden als die gleichzeitige
Tropfmethode bezeichnet), während
Methode (1) geeignet ist, wenn feine Teilchenbeschichtung gewünscht ist.
Neben der Beschichtungsmethode wie besprochen zählen zu den Faktoren, welche
die Größe der Bariumsulfat-
und Zinkoxidteilchen bestimmen, die Temperatur der Suspension, die
Form des verwendeten Reaktionsgefäßes, die Form des verwendeten
Rührflügels und
die Rührgeschwindigkeit.
Beispielsweise haben die Teilchen meist einen kleineren Durchmesser,
wenn man eine niedrigere Temperatur oder eine höhere Rührgeschwindigkeit verwendet
oder das Reaktionsgefäß mit einer
Schikane versehen ist oder eine höhere Tropfgeschwindigkeit verwendet
wird. Es ist daher ratsam, diese Bedingungen so auszuwählen, dass
sie für
den angestrebten Teilchendurchmesser geeignet sind. Es ist natürlich auch
möglich,
eine Kombination aus Methode (1) in Schritt A und Methode (2) in
Schritt B oder Methode (2) in Schritt A und Methode (1) in Schritt
B zu verwenden.
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Die Bariumsulfatteilchen verhindern
die Agglomeration der Zinkoxidteilchen und zeigen ihre Vorzüge auch
darin, dass sie einem Kosmetikum Haftvermögen und Verteilbarkeit auf
der Haut als wichtige Eigenschaften verleihen. Die Zinkoxidteilchen
sind eine Substanz mit hohem Abschirmvermögen gegen ultraviolette Strahlung
und insbesondere UV-A, und damit ihr hervorragendes Vermögen weiter
erhöht
bzw. nicht verringert werden kann, wird der mittlere Durchmesser
der Bariumsulfatteilchen im Bereich von 0,1 bis 2,0 μm (Mikron) gehalten.
Wenn ihr mittlerer Durchmesser kleiner als 0,1 μm (Mikron) ist, hat das Pigment
eine geringere Verteilbarkeit auf der Haut, und wenn er größer als
2,0 μm (Mikron)
ist, hat das Pigment eine geringere Transparenz. Die Zinkoxidteilchen
bestehen aus nadelförmigen
Kristallen und haben vorzugsweise einen mittleren Hauptachsendurchmesser
von 0,05 bis 1,5 μm
(Mikron). Wenn er kleiner als 0,05 μm (Mikron) ist, hat das Pigment
eine geringere Verteilbarkeit auf der Haut, und wenn er größer als
1,5 μm (Mikron)
ist, hat das Pigment ein geringeres Abschirmvermögen gegen ultraviolette Strahlung.
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Die Beschichtungsmenge der Bariumsulfatteilchen
ist das Minimum, das erforderlich ist, um die Agglomeration der
Zinkoxidteilchen herabzusetzen und, bei Verwendung in einem Kosmetikum,
um diesem Haftvermögen
und Verteilbarkeit auf der Haut zu verleihen, und beträgt vorzugsweise
10 bis 50 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile schuppenförmiges Pulver.
Beträgt
ihre Menge weniger als 10 Gewichtsteile, zeigen die Teilchen keine
Verteilbarkeit auf der Haut, und wenn die Menge auch mehr als 50
Gewichtsteile betragen kann, zeigen die Teilchen doch keine wesentlich
verbesserte Verteilbarkeit.
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Die Zinkoxidteilchen hingegen werden
zur UV-A-Abschirmung eingesetzt und für diesen Zweck ist es vorzuziehen,
die maximal mögliche
Menge davon einzusetzen. Dementsprechend ist die Beschichtungsmenge
der Zinkoxidteilchen mindestens größer als die der Bariumsulfatteilchen
und beträgt
vorzugsweise 50 bis 200 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile
schuppenförmiges
Pulver. Wenn die Menge weniger als 50 Gewichtsteile beträgt, schirmen
die Teilchen UV-A nicht wirkungsvoll ab, und wenn die Menge mehr
als 200 Gewichtsteile beträgt,
agglomerieren die Beschichtungsteilchen auf den Teilchenoberflächen des
schuppenförmigen
Pulvers und haben dann nicht mehr die gewünschte Größe oder lassen die Teilchen
des schuppenförmigen
Pulvers agglomerieren oder beschichten sogar die Teilchen des schuppenförmigen Pulvers
nicht mehr, je nach der chemischen Natur der Oberfläche des
letzteren.
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Wenn die Gesamtmenge des Bariumsulfats
und Zinkoxids im Verhältnis
zum schuppenförmigen
Pulver den oben angegebenen Bereich überschreitet, findet Agglomeration
der Teilchen oder Verfestigung in einem derartigen Maße statt,
dass selbst durch Zerkleinern oder auf sonstige Weise keine Primärteilchen
zu erhalten sind.
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Man erhält also ein Pigment zur Abschirmung
ultravioletter Strahlung enthaltend ein schuppenförmiges Pulver
mit Teilchenoberflächen,
die mit Bariumsulfatteilchen mit einem mittleren Durchmesser von
0,1 bis 2,0 μm
(Mikron) und nadelförmigen
Zinkoxid-Kristallteilchen mit einem mittleren Hauptachsendurchmesser
von 0,05 bis 1,5 μm
(Mikron) beschichtet sind, wobei die Menge des Bariumsulfats in
Gewichtsteilen, bezogen auf die Menge des schuppenförmigen Pulvers,
kleiner ist als die des Zinkoxids.
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Das erfindungsgemäße, ultraviolette Strahlung
abschirmende Pigment weist bei Zumischen zu einem Kosmetikum, einer
Farbe oder einem Kunststoffmaterial wie oben angegeben ein hervorragendes
Abschirmvermögen
gegen ultraviolette Strahlung auf. Es hat ein besonders hohes Abschirmvermögen gegen
UV-A, wie bei einem Kosmetikum erforderlich ist, weist gute Verteilbarkeit
und gutes Haftvermögen
auf der Haut auf, wird bei Vermischen mit einer Körperfarbe,
wie Talkum oder Glimmer, oder Öl
kaum mattiert, und es eignet sich für die Verwendung in Grundierungen.
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Die Erfindung wird nun durch Beispiele
und Vergleichsbeispiele eingehender beschrieben, wobei diese Beispiele
den Umfang dieser Erfindung nicht einschränken sollen.
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[Beispiele]
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Beispiel 1:
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Durch Suspendieren von 150 g feiner
Muskovitteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 15 μm (Mikron)
in 1,5 Litern Wasser wurde eine Suspension hergestellt und auf ca.
80°C erhitzt,
und unter Rühren
wurden 50,7 g Bariumhydroxid zugegeben. Dann wurde unter Rühren eine
wässrige
Schwefelsäurelösung mit
einer Konzentration von 10 Gew.-% mit einer Geschwindigkeit von
2 ml/min zu der Suspension zugetropft, bis ein pH von 3 erreicht
war. Danach wurde ca. 10 Minuten weitergerührt und 662,5 g Zinksulfat
wurden zugegeben und nach ca. 10-minütigem Rühren wurde eine 32 gew.-%ige
wässrige
Natriumhydroxidlösung
mit einer Geschwindigkeit von 5 ml/min zu der Suspension zugetropft,
bis ein pH von 8,5 erreicht war. Der Feststoff wurde durch Filtration
von der Suspension abgetrennt, gewaschen, 15 Stunden lang bei ca.
105°C getrocknet
und bei 700°C
kalziniert. Als Resultat erhielt man ein ultraviolette Strahlung
abschirmendes Pigment, in dem 100 Gewichtsteile feine Muskovitteilchen
mit 25 Gewichtsteilen Bariumsulfatteilchen und 125 Gewichtsteilen
Zinkoxidteilchen beschichtet waren. Seine Untersuchung mit REM ergab,
dass die Bariumsulfatteilchen einen mittleren Durchmesser von ca.
0,3 μm (Mikron)
hatten, während
die Zinkoxidteilchen in Nadelkristallform einen mittleren Hauptachsendurchmesser
von ca. 0,2 μm
(Mikron) hatten.
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Das erhaltene Pigment zeigte gute
Verteilbarkeit und gutes Haftvermögen auf der Haut und zeigte
bei Vermischen mit Öl
keine nennenswerte Mattierung.
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Beispiel 2:
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Durch Suspendieren von 150 g feiner
Muskovitteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 15 μm (Mikron)
in 1,5 Litern Wasser wurde eine Suspension hergestellt und auf ca.
80°C erhitzt,
und unter Rühren
wurden 507 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Bariumhydroxidlösung zugegeben,
so dass die Suspension z. B. ein pH von 8,5 aufwies, und es wurde
eine wässrige
Schwefelsäurelösung mit
einer Konzentration von 30 Gew.-% mit einer Geschwindigkeit von
7,5 ml/min zugetropft. Dann wurden nach 30-minütigem Rühren 2208 g einer 30 gew.-%igen
wässrigen
Zinksulfatlösung
und eine 32 gew.-%ige wässrige
Natriumhydroxidlösung
mit einer Geschwindigkeit von 7,5 ml/min unter Rühren zu der Suspension zugetropft,
während
der pH bei 8,5 gehalten wurde. Nach 10-minütigem Rühren wurde der Feststoff durch
Filtration von der Suspension abgetrennt, gewaschen, 15 Stunden
lang bei ca. 105°C
getrocknet und bei 700°C
kalziniert. So erhielt man ein ultraviolette Strahlung abschirmendes Pigment,
in dem 100 Gewichtsteile Muskovit mit 25 Gewichtsteilen Bariumsulfatteilchen
und 125 Gewichtsteilen Zinkoxidteilchen beschichtet waren. Seine
Untersuchung mit REM ergab, dass die Bariumsulfatteilchen einen
mittleren Durchmesser von ca. 1,5 μm (Mikron) hatten, während die
Zinkoxidteilchen in Nadelkristallform einen mittleren Hauptachsendurchmesser
von ca. 0,8 μm
(Mikron) hatten.
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Das erhaltene Pigment zeigte gute
Verteilbarkeit und gutes Haftvermögen auf der Haut und zeigte
bei Vermischen mit Öl
keine nennenswerte Mattierung.
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[Vergleichsbeispiele]
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Vergleichsbeispiel 1:
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Durch Suspendieren von 150 g feiner
Muskovitteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 15 μm (Mikron)
in 1,5 Litern Wasser wurde eine Suspension hergestellt und auf ca.
80°C erhitzt,
und unter Rühren
wurden 530 g Zinksulfat zugegeben. Eine 32 gew.-%ige wässrige Natriumhydroxidlösung wurde
mit einer Geschwindigkeit von 5 ml/min zu der Suspension zugetropft,
bis ein pH von 8,5 erreicht war. Dann wurde nach einstündigem Rühren der
Feststoff durch Filtration von der Suspension abgetrennt, gewaschen,
15 Stunden lang bei ca. 105°C
getrocknet und bei 700°C
kalziniert.
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Als Resultat erhielt man ein Pigment,
in dem 100 Gewichtsteile Muskovit mit 100 Gewichtsteilen Zinkoxidteilchen
beschichtet waren. Seine Untersuchung mit REM ergab, dass die Zinkoxidteilchen
in Nadelkristallform einen mittleren Hauptachsendurchmesser von
ca. 0,2 μm
(Mikron) hatten.
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Das erhaltene Pigment war dem Pigment
des Beispiels 1 in Verteilbarkeit und Haftvermögen auf der Haut und denen
der Beispiele 1 und 2 in seinem Abschirmvermögen gegen ultraviolette Strahlung
unterlegen.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Ein Pigment, in dem 100 Gewichtsteile
Muskovit mit 40,6 Gewichtsteilen Bariumsulfat und 15 Gewichtsteilen
Zinkoxid beschichtet waren (Beispiel 6 in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. Hei 2-42388). Dieses Pigment war den Pigmenten der Beispiele
1 und 2 in seinem Abschirmvermögen
gegen ultraviolette Strahlung unterlegen. Auch war es Beispiel 1
in seiner Mattierungsbeständigkeit
unterlegen.
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[Prüfung des Abschirmvermögens gegen
ultraviolette Strahlung]
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Vorbereitung der zu prüfenden Proben:
Die
zu prüfenden
Proben wurden hergestellt, indem man jeweils 0,3 g der Pigmente
nach den Beispielen 1 und 2 und Vergleichsbeispielen 1 und 2 in
9,7 g einer mittleren Tinte auf Basis eines Vinylchloridharzes einmischte, so
dass eine Dispersion entstand, die Dispersion mit einem Applikator
mit einer Dicke von 120 μm
(Mikron) auf eine Glasplatte auftrug und trocknete.
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Methode zur Messung der Durchlässigkeit
für ultraviolette
Strahlung:
Man verwendete ein Spektrophotometer (Modell 228
von Hitachi), um eine jede zu prüfenden
Probe auf ihre Durchlässigkeit
für Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 200 bis 700 nm zu untersuchen (siehe 1). Die Ordinate stellt die Durchlässigkeit
(%) dar, während
die Abszisse die Wellenlänge
(nm) darstellt. Die nach den Beispielen 1 und 2 erhaltenen Pulver
zeigten im Vergleich mit den Produkten der Vergleichsbeispiele 1
und 2 eine geringe Durchlässigkeit
für Strahlung
im ultravioletten Wellenlängenbereich
(bis zu 400 nm) und im UV-A-Bereich und zeigten zudem ein Durchlässigkeitsminimum,
als Absorption betrachtet, im UV-A-Bereich. Diese Ergebnisse bestätigten,
dass die erfindungsgemäßen Pigmente
ein hohes Abschirmvermögen
gegen ultraviolette Strahlung besaßen.
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[Prüfung der Mattierung]
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Die nach jedem der obigen Beispiele
und Vergleichsbeispiele hergestellten Pigmente wurden mit flüssigem Paraffin
vermischt, und der Farbton, den sie in der Mischung zeigten, wurde
mittels eines Kolorimeters (CR-300 von Minolta) mit dem Originalfarbton
verglichen, als Maß der
Mattierung, die bei der Herstellung eines Kosmetikums, das die Pigmente enthält, ein
wichtiger Faktor ist. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt. In
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2 stellt
die Ordinate ΔE*
den Farbunterschied dar, wie er sich über die folgende Gleichung
aus dem L-Wert (Helligkeit), dem a-Wert (Rot- oder Grünwert) und
dem b-Wert (Gelb- oder Blauwert) errechnet, während die Abszisse die Menge
(%) an flüssigem
Paraffin in der Mischung darstellt.
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Als Ergebnis wurde bestätigt, dass
das Pigment des Beispiels 1 größere Mattierungsbeständigkeit
aufweist als dasjenige des Vergleichsbeispiels 2 und eine glimmerhaltige
Körperfarbe
und sich als Pigment für Kosmetika
eignete.
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Jedes der nach den obigen Beispielen
und Vergleichsbeispielen hergestellten Pigmente und Glimmer wurden
auf ihre Absorption von Leinöl
hin untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Ergebnisse bestätigten,
dass die Pigmente der Beispiele 1 und 2 eine geringere Ölmenge absorbierten
als das Pigment des Vergleichsbeispiels 1, das nicht mit Bariumsulfat
beschichtet war, und beim Bilden eines Kuchens bei der Herstellung
eines Kosmetikums, z. B. eines Kompaktpuders, zufriedenstellende
Formbarkeit zeigten. [Tabelle
1 ]
Tabelle 1: Ölabsorption
durch Pigmente
Pigment | Absorbierte Ölmenge (ml/100
g) |
Beispiel
1 | 81 |
Beispiel
2 | 55 |
Vergleichsbeispiel
1 | 97 |
Vergleichsbeispiel
2 | 65 |
Glimmer-M* | 53 |
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Das Folgende ist eine Beschreibung
einiger Anwendungsbeispiele des erfindungsgemäßen, ultraviolette Strahlung
abschirmenden Pigments. [Anwendungsbeispiele]
Anwendungsbeispiel
1 (Kompaktpuder):
Zusammensetzung
Ultraviolette
Strahlung abschirmendes Pigment nach Beispiel 1 oder 2: | 25
Gewichtsteile |
Farbpigment: | 5
Gewichtsteile |
Lanolin: | 3
Gewichtsteile |
Isopropylmyristat: | Rest |
Magnesiumstearat: | 2
Gewichtsteile |
Talkum: | 50
Gewichtsteile |
Anwendungsbeispiel
2 (Autolack)
Zusammensetzung
Zusammensetzung A (Acrylmelaminharz):
Acrydic® 47-712: | 70
Gewichtsteile |
Super
Beccamine® G821-60: | 30
Gewichtsteile |
Zusammensetzung
B:
Ultraviolette
Strahlung abschirmendes Pigment nach Beispiel 1 oder 2: | 10
Gewichtsteile |
Perlpigment: | 10
Gewichtsteile |
Zusammensetzung
C (Verdünnen
für Acrylmelaminharz):
Essigester: | 50
Gewichtsteile |
Toluol: | 30
Gewichtsteile |
n-Butanol: | 10
Gewichtsteile |
Solvesso® #150: | 40
Gewichtsteile |
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Eine Mischung der Zusammensetzungen
A und B wird mit Zusammensetzung C verdünnt, so dass eine Verdünnung mit
einer Viskosität
entsteht, die sich zur Spritzbeschichtung eignet (12 bis 15 Sekunden
mit einem Ford-Becher Nr. 4), und diese wird als Basisschicht aufgesprüht.
Anwendungsbeispiel
3 (Kunststoffzusammensetzung):
Zusammensetzung
Polyethylenharz
hoher Dichte (Pellets): | 100
Gewichtsteile |
Ultraviolette
Strahlung abschirmendes Pigment nach Beispiel 1 oder 2: | 1
Gewichtsteil |
Magnesiumstearat: | 0,1
Gewichtsteile |
Zinkstearat: | 0,1
Gewichtsteile |
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Die Pellets der obigen Zusammensetzung
werden trocken gemischt und spritzgegossen.
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[Kurze Beschreibung der
Zeichnungen]
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1 ist
ein Graph, der die Pigmente der Beispiele 1 und 2 und Vergleichsbeispiele
1 und 2 bezüglich ihrer
Durchlässigkeit
für ultraviolette
Strahlung mit einer Wellenlänge
im Bereich von 200 bis 700 nm vergleicht;
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2 ist
ein Graph, der die Ergebnisse der Prüfungen zeigt, die durchgeführt wurden,
um jeweils die Mattierung der Pigmente nach den Beispielen 1 und
2 und Vergleichsbeispielen 1 und 2 zu untersuchen.