DE69810982T2 - System zur Bestimmung der Ankunftszeit von Glastropfen bei der Herstellung von Glasrartikeln in einer IS-Maschine - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft ein Formungssystem für Glasartikel, das eine Einzelabschnitts(IS)-Maschine beinhaltet.
Hintergrund und Aufgaben der Erfindung
• Die Technik der Glasbehälterherstellung wird derzeit von der so genannten Einzelabschnitts- oder IS-Maschine dominiert. Solche Maschinen beinhalten mehrere separate oder einzelne Herstellungsabschnitte, die jeweils vielfältige Betriebsmechanismen zur Umwandlung einer oder mehrerer Chargen oder Tropfen aus geschmolzenem Glas zu hohlen Glasbehältern und zur Beförderung der Behälter durch aufeinanderfolgende Stufen des Maschinenabschnitts aufweisen. Im Allgemeinen enthält ein IS-Maschinensystem eine Glasquelle mit einem Nadelmechanismus zur Steuerung eines Stroms aus geschmolzenem Glas, einen Schermechanismus zum Schneiden des geschmolzenen Glasstroms in einzelne Glastropfen und einen Glastropfenverteiler zur Verteilung der einzelnen Glastropfen auf die einzelnen Maschinenabschnitte. Jeder Maschinenabschnitt enthält eine oder mehrere Rohlingsformen, in welchen ein Glastropfen anfänglich in einem Blas- oder Pressvorgang zu einem Külbel geformt wird, einen oder mehrere Wendearme zur Beförderung der Külbel zu Blasformen, in welchen die Behälter in die endgültige Gestalt geblasen werden, Zangen zum Herausnehmen der geformten Behälter auf eine Kühlplatte, sowie einen Ausschubmechanismus zur Beförderung der geformten Behälter von der Kühlplatte zu einem Querförderband. Das Förderband nimmt die Behälter von allen Abschnitten einer IS-Maschine auf und transportiert die Behälter zu einer Beschickungseinrichtung zur Beförderung in einen Aushärte-Kühlofen. Betriebsmechanismen in jedem Abschnitt ermöglichen außerdem das Schließen der Formhälften, die Bewegung von Ablenkplatten und Blasdüsen, die Steuerung der Kühlluft, usw.
• Eine Einzelabschnittsmaschine entsprechend des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus der US-A-4,362,544 bekannt, welche eine Erörterung des technischen Hintergrunds sowohl des "Blas-Blas-" als auch des "Press-Blas-" Formungsprozesses für Glaswaren enthält und außerdem eine elektropneumatische Einzelabschnittsmaschine diskutiert, die zur Verwendung in dem einen oder anderen der Prozesse angepasst ist.
• Tropfen aus geschmolzenem Glas werden vorbereitet, indem Ströme aus geschmolzenem Glas in Stücke geschnitten werden, und diese Tropfen werden auf die einzelnen Abschnitte der Glasformmaschine verteilt. Die zeitliche Abstimmung der Ankunft der geschmolzenen Glastropfen an den Rohlings- oder Külbelformen des jeweiligen Maschinenabschnitts stellt ein kritisches Element des Systembetriebs dar. Die Ankunftszeit der Tropfen kann auf Grund einer Reihe von Faktoren wie etwa einer Schmutzansammlung und/oder einem Beschichtungsabrieb entlang der Schaufeln, Rinnen und Ablenkeinrichtungen des Tropfenverteilersystems deutlich schwanken. Eine verspätete Ankunft eines Glastropfens an einer Rohlingsform kann eine ernsthafte Beschädigung der Form bewirken, die eine ausgedehnte Maschinenstillstandszeit zur Reparatur erforderlich macht, und kann so genanntes umherwanderndes Glas erzeugen, das die in angrenzenden Maschinenabschnitten geformten Glasartikel verunreinigen kann. Es ist bereits früher vorgeschlagen worden, die Ankunft der Glastropfen an den einzelnen Rohlingsformen zu erfassen und bei Ankunft der Glastropfen das Schließen der Form und einen Abschnittsbetriebszyklus auszulösen. Eine solche Anordnung ist jedoch übertrieben komplex und für Maschinensysteme mit mehreren Abschnitten, in welchen die zeitliche Abstimmung zwischen den verschiedenen Maschinenabschnitten koordiniert werden muss, nicht gut geeignet.
• Es ist daher eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System zur Verfügung zu stellen, zur Messung der Ankunftszeit von Glastropfen an den mehrfachen Abschnitten eines Einzelabschnitts-Glasartikelformsystems und zur Steuerung des Betriebs des Abschnitts im Falle einer verspäteten Glastropfenankunft in solcher Weise, dass eine Beschädigung der Form und die Bildung von umherwanderndem Glas verhindert wird, während der Betriebszyklus dieses Abschnitts vollendet wird, und ohne dass der Betrieb der anderen Abschnitte an der Maschine beeinträchtigt wird. Eine weitere und damit in Beziehung stehende Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein System der beschriebenen Gattung zur Verfügung zu stellen, das eine Bewertung der Glastropfenzuführausrüstung hinsichtlich der Ansammlung von Schmutz, dem Abrieb der Beschichtung oder anderer allmählicher Beschädigung erleichtert, so dass die Glastropfenzuführausrüstung repariert werden kann, bevor die Verschlechterung der zeitlichen Abstimmung der Tropfenzuführung kritisch wird.
Zusammenfassung der Erfindung
• Die Erfindung ist in Anspruch 1 definiert.
• Ein Glasärtikel-Formungssystem weist eine Einzelabschnitts(IS)-Maschine und einen Glastropfenverteiler zur Abgabe von Glastropfen nacheinander an einzelne Maschinenabschnitte auf. An jedem Maschinenabschnitt sind Rohlingsformen vorgesehen, um Glastropfen zu Rohlingen zu formen, und an jedem Maschinenabschnitt sind Blasformen vorgesehen, um die Rohlinge zu hohlen Glasbehältern zu formen. Das neuartige System beinhaltet eine Vorrichtung zur Messung der Tropfenlaufzeit zu dem jeweiligen Maschinenabschnitt und zum Abbruch des Betriebs eines Abschnitts im Falle einer bevorstehenden Tropfenfehlbeschickung. Das System umfasst Glastropfensensoren und zugehörige Elektronik zur Messung der Tropfenlaufzeit, um so die Tropfenankunftszeit an jedem Maschinenabschnitt zu bestimmen. Die derart bestimmte Tropfenankunftszeit wird mit einem zuvor festgesetzten Abschaltgrenzwert an jedem Maschinenabschnitt verglichen. Der Betrieb der Rohlingsformen an einem Maschinenabschnitt wird sofort abgebrochen, wenn die Tropfenankunftszeit an diesem Abschnitt den zuvor festgesetzten Grenzwert überschreitet, während gestattet wird, dass die Blasformen und die Artikelbeförderungsmechanismen für diesen Abschnitt einen Betriebszyklus vollenden. Auf diese Weise wird eine Beschädigung an den Rohlingsformen und eine Erzeugung von umherwanderndem Glas verhindert, während der Abschnitt von akzeptablen Glasartikeln freigemacht wird. Nachdem das potentiell fehlbeschickte Glas entfernt ist und etwaig notwendige Reparaturen ausgeführt sind, kann der Maschinenabschnitt unter Anwendung normaler Neustartverfahren erneut gestartet werden. Der Betrieb an den anderen Maschinenabschnitten läuft ohne Unterbrechung weiter.
• Bei der Realisierung der Erfindung werden Glastropfensensoren an dem Glastropfenverteiler und an jedem Maschinenabschnitt angeordnet, um die Ankunftszeit von Glastropfen an dem Glastropfenverteiler und den Rohlingsformen dieses Abschnitts zu erfassen. Eine elektronische Steuerung ist mit allen Glastropfensensoren gekoppelt, um die Tropfenlaufzeit von dem Glastropfenverteiler zu der jeweiligen Rohlingsform in jedem Abschnitt zu messen. Wenn die Tropfenlaufzeit zwischen dem Glastropfenverteiler und einer Rohlingsform in irgendeinem Maschinenabschnitt einen zuvor ausgewählten Grenzwert überschreitet, wird der Betrieb der Rohlingsformen an diesem Abschnitt sofort abgebrochen, während der im Verlauf begriffene Betriebszyklus an den Blasformen vollendet wird. Die Information zu der Tropfenankunftszeit wird über eine Mehrzahl von Maschinenzyklen hin gespeichert, und die derart gespeicherten Informationen werden bewertet, um den Zustand des Glastropfenzuführmechanismus zu bestimmen. Dies erfolgt, indem sowohl die mittlere Glastropfenlaufzeit an jeder Rohlingsform jedes Maschinenabschnitts als auch die Standardabweichung dieser Zeitmessung an jeder Rohlingsform jedes Maschinenabschnitts bestimmt werden und diese Informationen auf Befehl einer Betriebsperson zur Bewertung angezeigt werden. Auf diese Weise können schlechter werdende Bedingungen an jedem Glastropfenzuführweg vor dem Abschalten der Maschine erkannt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
• Die Erfindung wird zusammen mit ihren zusätzlichen Aufgaben, Merkmalen und Vorteilen am besten aus der folgenden Beschreibung, den anhängenden Ansprüchen und den begleitenden Zeichnungen verständlich werden, in welchen:
• Fig. 1 ein funktionales Blockdiagramm eines Glasartikel- Formungssystems einer Einzelabschnittsmaschine ist, in Verbindung mit welchem die vorliegende Erfindung vorzugsweise realisiert wird;
• Fig. 2 ein detailliertes funktionales Blockdiagramm eines Teils des in Fig. 1 dargestellten Systems ist;
• Fig. 3 ein funktionales Blockdiagramm eines Systems zur Glastropfenankunftszeitmessung und Maschinensteuerung entsprechend einer derzeit bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist; und
• Fig. 4 eine repräsentative Anzeige der Glastropfenankunftszeitmessung für eine Bewertung durch die Betriebsperson ist.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
• Fig. 1 stellt ein Glasartikel-Formungssystem 10 einer IS-Maschine dar, das einen Vorratsbehälter oder eine Wanne 12 umfasst, die geschmolzenes Glas (von einem Vorherd) enthält, das mittels eines Nadelmechanismus 14 einem Schermechanismus 16 zugeführt wird. Der Schermechanismus 16 trennt einzelne Glastropfen aus geschmolzenem Glas ab, welche von einem Glastropfenverteiler 18 einer IS-Maschine 20 zugeführt werden. Die IS-Maschine 20 umfasst eine Mehrzahl einzelner Abschnitte, in welchen die Glastropfen zu einzelnen Stücken Glasware geformt werden. Jeder Abschnitt endet an einer Ausschubstation 34, aus welcher die Glaswarenartikel an eine gemeinsame Querfördereinrichtung 22 abgegeben werden. Die Fördereinrichtung 22, üblicherweise ein Endlos-Förderband, gibt die Behälter nacheinander an eine Kühlofen- Beschickungseinrichtung 24 ab, welche die Behälter in Chargen in einen Aushärte-Kühlofen 26 lädt. Die Behälter werden von dem Kühlofen 26 an das so genannte "kalte Ende" 28 des Produktionszyklus abgegeben, an welchem die Behälter auf kommerziell bedeutsame Abweichungen hin überprüft werden, sortiert, etikettiert, verpackt und/oder für die weitere Verarbeitung gelagert werden.
• Das in Fig. 1 dargestellte System 10 beinhaltet vielfältige Betriebsmechanismen zur Ausführung von Vorgängen an dem Glas, zur Bewegung der Glaswerkstücke durch aufeinanderfolgende Betriebsetappen und zur anderweitigen Ausführung von Funktionen in dem System. Diese Betriebsmechanismen beinhalten beispielsweise den Nadelmechanismus 14, den Glastropfenschermechanismus 16, den Glastropfenverteiler 18 und die Kühlofen- Beschickungseinrichtung 24. Zusätzlich gibt es vielfältige Betriebsmechanismen in jedem Abschnitt der IS-Maschine 20, beispielsweise Mechanismen zum Öffnen und Schließen der Formen, Mechanismen zum Hinein- und Herausbewegen der Trichter, Ablenkplatten und Blasköpfe, Mechanismen für Bewegungen der Wendearme und Herausnahmezangen sowie Ausschubmechanismen zum Bewegen der Artikel auf die Querfördereinrichtung 22.
• Mit Bezug auf Fig. 2 beinhaltet die IS-Maschine 20 eine Mehrzahl von einzelnen Abschnitten 20a, 20b ... 20n. Jeder einzelne Abschnitt weist mindestens eine und vorzugsweise eine Mehrzahl von Rohlingsformen 30 auf, welche die Glastropfen gleichzeitig von dem Glastropfenverteiler 18 empfangen. Beidem in den Zeichnungen dargestellten und vorliegend diskutierten speziellen beispielhaften System umfasst die Maschine 20 eine so genannte 3-Tropfen-Maschine, bei welcher jeder Maschinenabschnitt drei Sätze von Rohlingsformen 30 und drei Sätze von Blasformen 32 zum gleichzeitigen Betrieb mit drei Glastropfen beinhaltet, um drei Glaswarenstücke herzustellen. So genannte Eintropfen-, Doppeltropfen- und 4-Tropfen-Maschinen kommen im Fachgebiet ebenfalls zur Anwendung. Die Glastropfen werden an die Rohlingsformen 30 eines gegebenen Maschinenabschnitts im Wesentlichen gleichzeitig abgegeben und werden an die Rohlingsformen der verschiedenen Maschinenabschnitte in der so genannten Beschickungsreihenfolge oder -abfolge, für welche das System gestaltet ist, abgegeben. Die Glastropfen werden in den Formen 30 gleichzeitig zu Külbelrohlingen geformt und werden durch zugeordnete Wendearme gleichzeitig von den Rohlingsformen 30 zu den Blasformen 32 befördert. An den Blasformen 32 werden die Külbelrohlinge in ihre endgültige Gestalt geblasen, während die nächste Serie von Külbelrohlingen in den Rohlingsformen 30 geformt wird. Während die nächste Serie von Külbelrohlingen durch die Wendearme zu den Blasformen 32 befördert wird, werden die fertigen Artikel aus den Blasformen 32 durch Herausnahmezangen zu der Kühlplatte einer Ausschubstation 34 transportiert. Die verschiedenen Ausschubstationen 34 werden nacheinander bedient, um die fertigen Artikel an die Querfördereinrichtung 22 (Fig. 1) abzugeben.
• Bis zu dem bisher beschriebenen Umfang weist das Glasartikel-Formungssystem 10 der IS-Maschine einen herkömmlichen Aufbau auf. Der Vorratsbehälter 12 und der Nadelmechanismus 14 können wie beispielsweise in US-A-3,419,373 gezeigt beschaffen sein. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Nadelmechanismus 14 wie in US-A-5,885,317 offenbart beschaffen. Der Glastropfenschermechanismus 16 kann wie in US-A-3,758,286 oder 4,499,806 oder bevorzugter wie in US-A-5,573,570 gezeigt beschaffen sein. Der Glastropfenverteiler 18 kann wie in US-A-4,529,431 oder 5,405,424 beschaffen sein. Die US-A-4,362,544 und 4,427,431 stellen typische IS-Maschinen 20 dar, und die US-A-4,199,344; 4,222,480 und 5,160,015 stellen typische Ausschubstationen dar. Die US-A-4,193,784; 4,290,517; 4,793,465 und 4,923,363 stellen geeignete Kühlofen-Beschickungseinrichtungen 24 dar. Die US-A-4,141,711; 4,145,204; 4,338,116; 4,364,764; 4,459,146 und 4,762,544 stellen verschiedene Anordnungen für die elektronische Steuerung der Glasartikelherstellung in einem IS-Maschinensystem dar. Ein System zur Steuerung der Bewegungen der Betriebsmechanismen einer IS-Maschine ist beispielsweise in der oben erwähnten US-A-4,548,637 dargestellt.
• Entsprechend der vorliegenden Erfindung sind Glastropfensensoren 40a, 40b, 40c (für ein 3-Tropfen-System) derart positioniert, dass sie den Durchgang von geschmolzenen Glastropfen von dem Schermechanismus 16 zu dem Tropfenverteiler 18 erfassen. Die Sensoren 40a bis 40c können an beliebigen geeigneten Stellen entlang der Tropfenzuführwege angeordnet sein, beispielsweise zwischen dem Glastropfenschermechanismus 16 und den Einlassschaufeln des Tropfenverteilers 18 oder entlang der Schaufeln, Rinnen oder Ablenkeinrichtungen des Tropfenverteilers 18. Ein zweiter Satz von Glastropfensensoren 42a, 42b, 42c ist derart angeordnet, dass der Durchgang von geschmolzenen Glastropfen von dem Glastropfenverteiler 18 zu den zugehörigen Rohlingsformen 30 des jeweiligen Maschinenabschnitts 20a, 20b, ... 20n erfasst wird. Die Sensoren 42a, 42b, 42c können direkt angrenzend an die Rohlingsformen, angrenzend an die Einlassablenkplatten der Rohlingsformen oder an den Auslassenden der Ablenkeinrichtungen für die Glastropfenverteilung angeordnet sein. Wichtig ist, dass die Sensoren 40a-40c und 42a-42c derart positioniert sind, dass sie Signale liefern, welche die Laufzeit der geschmolzenen Glastropfen durch den Glastropfenverteiler 18 und die Ankunft der geschmolzenen Glastropfen an den Rohlingsformen 30 des jeweiligen Maschinenabschnitts anzeigen. Die Sensoren 40a-40c und 42a-42c können von jeder geeigneten Art sein, beispielsweise wie jene, die in US-A-4,574,009 gezeigt sind.
• Die verschiedenen Sensoren 40a-40c und 42a-42c sind über einen Multiplexer 44 (Fig. 3) mit einer elektronischen Steuerung 46 verbunden, welche ein Steuereingangssignal für den Multiplexer liefert, um zwischen der Mehrzahl der eingegebenen Sensorsignale auszuwählen. Die Steuerung 46 empfängt außerdem Maschinenzeitgabe- und -rücksetzsignale für den Bezug auf den zeitlichen Ablauf des Maschinenbetriebs und liefert Ausgangssignale an rechnergestützte Abschnittsbedienkonsolen oder COMSOCs 48a, 48b ... 48n, welche den Betrieb der jeweiligen Maschinenabschnitte 20a, 20b ... 20n steuern. Die COMSOC-Einheiten 48a-48n können wie beispielsweise in US-A-4,364,764 und 4,459,146 gezeigt beschaffen sein. Die Steuerung 46 empfängt außerdem ein Eingangssignal von einer Bedienertastatur 50 und liefert ein Ausgangssignal an einen Bedieneranzeigebildschirm 52 für Zwecke, wie sie noch beschrieben werden, als auch für andere herkömmliche Steuerzwecke.
• Im Betrieb überwacht die Steuerung 46 den zeitlichen Ablauf von Signalen von den Sensoren 40a-40c und 42a-42c für die geschmolzene Glastropfen für zweierlei Zwecke: eine langfristige Bewertung des zeitlichen Ablaufs der Tropfenzuführung sowie das kontrollierte Abschalten eines Abschnitts im Falle einer verspäteten Glastropfenzuführung.
• Die Steuerung 46 arbeitet über den Multiplexer 44, indem sie die verschiedenen Sensoren 40a-40c und 42a-42c abfragt, um so einzeln die Durchgangszeit von Glastropfen durch den jeweiligen Zuführweg zu den Rohlingsformen 30 des jeweiligen Maschinenabschnitts zu messen. Diese Laufzeiten werden in der Steuerung 46 gespeichert, so dass jeder Zuführweg hinsichtlich seines Zustands für die Zuführung von Glastropfen bewertet werden kann und eine allmähliche Verschlechterung der Ausrüstung auf Grund einer Schmutzansammlung, des Abriebs der Beschichtung oder anderer Gründe verfolgt werden kann. Zu diesem Zweck kann eine Bedienperson an der Tastatur 50 selektiv die Anzeige statistischer Informationen zur Tropfenankunft auf dem Bildschirm 52 aufrufen. Beispielsweise stellt Fig. 4 eine Anzeige zur Bewertung der Tropfenankunft dar, in welcher Informationen zu jedem Hohlraum A, B und C der Rohlingsformen für jeden Maschinenabschnitt 1 bis 10 einer 3-Tropfen- Maschine mit zehn Abschnitten bereitgestellt werden. Alle Zeiten in Fig. 4 sind in Einheiten von Maschinengraden angegeben, die von der Steuerung 46 (Fig. 3) auf Basis der Maschinenzeitgabe- und -rücksetz-Eingangssignale berechnet werden. Die Anzeige aus Fig. 4 zeigt beispielsweise, dass die mittlere Ankunftszeit in den Hohlräumen A-C des Abschnitts 1 über die letzten 50 Maschinenzyklen 7,1 Grad betrug, bei einer Standardabweichung von 0,4 Grad. Gleicherweise betrug die mittlere Glastropfenankunftszeit an den Hohlräumen C für alle Abschnitte 1-10 (welche gemeinsame Abschnitte der Tropfenwege durch den Verteiler 18 teilen) über die letzten 50 Maschinenzyklen 6,8 Grad, bei einer Standardabweichung von 0,4 Grad. Informationen dieser Art können verwendet werden, um sich verschlechternde Bedingungen, falls vorhanden, in dem Tropfenverteilungssystem zu bewerten. Andere Informationen, wie etwa die maximale und minimale Zuführzeit, können ebenfalls berechnet und angezeigt werden.
• Ein zweites Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Maschinenabschnitt in kontrollierter Weise abzuschalten, um zu ermöglichen, dass die guten, partiell geformten Glasartikel vollendet werden, während die Mechanismen, welche eine Bildung von umherwanderndem Glas und eine potentielle Beschädigung der Rohlingsform verursachen würden, abgeschaltet werden. Dies wird erreicht, indem die Glastropfenankunftszeiten an jeder Rohlingsform jedes Abschnitts in Echtzeit berechnet werden, während die Glastropfen den Rohlingsformen zugeführt werden. Wenn die. Glastropfenankunftszeit einen zuvor festgesetzten Grenzwert überschreitet, wirkt die Steuerung 46 (Fig. 3) über die der fraglichen Rohlingsform zugeordnete COMSOC 48a-48n dahingehend, dass der Betrieb der Rohlingsformen des fraglichen Abschnitts abgebrochen wird, während der Betrieb der Blasformen, Herausnahmezangen und Ausschubstationen fortgesetzt wird, so dass die im Verlauf befindliche Formung der Glasartikel an diesem Abschnitt vollendet wird. Der Abschaltgrenzwert kann empirisch bestimmt werden, indem ein Abschnitt beobachtet wird, an welchem die Tropfenbeschickung pünktlich erfolgt, und die Tropfenankunftszeit für diesen Abschnitt notiert wird. Die Ablenkplatte der Rohlingsform kann dann an diesem Abschnitt manuell derart bedient werden, dass sie früher herangeführt wird, bis ein Glastropfen die Ablenkplatte berührt. Die Addition der Anzahl der bis zu einer Störung des Glastropfens erforderlichen graduellen Änderungen an der Ablenkplatte zu der zuvor notierten normalen Ankunftszeit für den Glastropfen, der störend mit der Ablenkplatte zusammentraf, wird dann die Einstellung für den Abschaltgrenzwert darstellen. Dieser Einstellwert kann mit Hilfe der Tastatur 50 in die Steuerung 46 eingegeben werden. Andere Verfahren zur Berechnung oder empirischen Bestimmung des Abschaltgrenzwertes können angewandt werden. Beispielhafte Maschinenanhalt- und -startroutinen sind in der zuvor angeführten US-A-4,364,764 offenbart.
• Man wird somit erkennen, dass die vorliegende Erfindung ein Verfahren und ein System zur Überwachung und Steuerung des Betriebs eines Einzelabschnitts-Formungssystems für Glasartikel bereitstellt, die vollständig den zuvor angeführten Aufgaben und Zielen gerecht werden. Die Verwendung der Glastropfensensoren 40a-40c wird bevorzugt, um andere mögliche Quellen für zeitliche Abstimmungsfehler, die nicht direkt der Glastropfenlaufzeit zuzuordnen sind, auszuschließen. Außerdem wird es derzeit bevorzugt, die Glastropfenankunftszeiten, ausgedrückt in Maschinengraden, derart zu manipulieren und anzuzeigen, dass diese Zeiten leichter mit dem Maschinenbetrieb in Beziehung gesetzt werden können. Die Glastropfenankunftszeit könnte aber genauso gut in Echtzeit-Einheiten manipuliert und/oder angezeigt werden. Das System der vorliegenden Erfindung kann auch leicht zur Überwachung anderer Maschinenbetriebszeiten angewandt werden, beispielsweise der so genannten Versatzzeit zwischen dem Maschinenindizier- oder -rücksetzimpuls und dem Zeitpunkt der tatsächlichen Glastropfenankunft. Das System kann auch angewandt werden, um im Falle einer Verschlechterung des zeitlichen Ablaufs der Glastropfenankunft an einer oder mehreren Rohlingsformen Alarmsignale für eine Bedienperson zu liefern, was eine Möglichkeit für Abhilfsmaßnahmen und eine mögliche Verhinderung des Abschaltens einer oder mehrere Maschinenabschnitte bieten würde.

Claims (5)

1. Glasartikel-Formungssystem (10) mit folgenden Merkmalen:

eine IS-Maschine (20) weist eine Mehrzahl von stationären Maschinenabschnitten (20a bis 20n) auf, die jeweils mit einer Mehrzahl von Rohlingsformen (30), in welchen Glastropfen zu Rohlingen geformt werden, mit einer Mehrzahl von Blasformen (32), in welchen Rohlinge zu einzelnen Glasartikeln geformt werden, sowie mit Einrichtungen (34) zur Ausgabe der Glasartikel aus den Blasformen versehen sind, sowie

eine Einrichtung (16, 18) zur gleichzeitigen Ausgabe von Glastropfen an die Rohlingsformen eines Abschnitts und der Reihe nach an jeden Abschnitt,

dadurch gekennzeichnet,

dass zusätzlich Mittel zur Steuerung der Maschine in Funktion der Laufzeit der Glastropfen vorgesehen sind, umfassend:

erste Glastropfenerfassungseinrichtungen (40a bis 40c) zum Erfassen der Ankunft von Glastropfen an der Einrichtung (18) zur Ausgabe der Glastropfen;

zweite Glastropfenerfassungseinrichtungen (42a bis 42c) an jedem Maschinenabschnitt zum Erfassen der Ankunft von Glastropfen an den Rohlingsformen (30) jedes Maschinenabschnitts in der Abfolge,

Einrichtungen (44, 46), die mit allen diesen Glastropfenerfassungseinrichtungen gekoppelt sind, um die Laufzeit der Glastropfen von den ersten Glastropfenerfassungseinrichtungen (40a bis 40c) zu den zweiten Glastropfenerfassungseinrichtungen (42a bis 42c) in der Abfolge zu messen,

eine Einrichtung (46), die mit den Messeinrichtungen (44, 46) gekoppelt ist, um festzustellen, wann die Tropfenlaufzeit eines Glastropfen von den ersten Glastropfen-Erfassungseinrichtungen (40a bis 40c) zu einer der zweiten Glastropfen-Erfassungseinrichtungen (42a bis 42c) einen zugeordneten, zuvor festgesetzten Grenzwert überschreitet, und

Einrichtungen (46, 48a bis 48n), die auf die Bestimmungseinrichtung (46) ansprechen, indem sie den Betrieb der Rohlingsformen (30) des Maschinenabschnitts, an welchem die Tropfenlaufzeit den zugeordneten, zuvor festgesetzten Grenzwert überschreitet, sofort abzubrechen, während sie die Vollendung eines Betriebszyklus an den Blasformen (32) und der Glasartikel-Ausgabeeinrichtung (34) dieses Abschnitts gestatten.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Betrieb abbrechenden Einrichtungen (46, 48a bis 48n) Einrichtungen umfassen, um den Betrieb an allen Rohlingsformen (30) in einem Maschinenabschnitt abzubrechen, während die Vollendung eines Zyklus an allen Blasformen (32) und den Glasartikel-Ausgabeeinrichtungen (34) in diesem Abschnitt gestattet wird, wenn die Tropfenlaufzeit an einer der Rohlingsformen dieses Abschnitts den diesem Abschnitt zugeordneten, zuvor festgesetzten Grenzwert überschreitet.

3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner eine Einrichtung (46) zur Speicherung von Informationen zur Tropfenlaufzeit für jeden Abschnitt über mehrere Maschinenzyklen hin umfasst, sowie eine Einrichtung (46) zur Bewertung dieser Informationen hinsichtlich der Verschlechterung von Betriebsbedingungen an der Tropfenausgabeeinrichtung (18).

4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsbewertungseinrichtung (46) eine Einrichtung zur Bestimmung der mittleren Tropfenlaufzeit an jeder der Rohlingsformen (30) in jedem Maschinenabschnitt sowie eine Einrichtung (52) zur Anzeige der mittleren Tropfenlaufzeit für jeden Abschnitt für eine Betriebsperson umfasst.

5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsbewertungseinrichtung (46) ferner eine Einrichtung zur Bestimmung der Standardabweichung der Tropfenlaufzeit an jeder der Rohlingsformen (30) in jedem Maschinenabschnitt sowie eine Einrichtung zur Anzeige der Standardabweichung der Tropfenlaufzeit für jeden Abschnitt für eine Betriebsperson umfasst.