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Die Erfindung bezieht sich auf einen
Dokumenten-Führungsmechanismus und speziell einem solchen, der mit einer Ablageeinheit
für Banknoten in einem Geldautomaten zusammenwirkt.
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Banknoten werden im allgemeinen in einer oder mehreren
Geldkassetten innerhalb eines Geldausgabemoduls eines Geldautomaten
abgelegt. Bei einer Geldausgabetransaktion müssen die betreffenden
Banknoten von der (den) richtigen Kassette(n) mit Hilfe eines
Vakuum- oder Reibungsaufnahmemechanismus aufgenommen und längs
eines Haupttransportweges zu einem Stapelmechanismus
transportiert werden, ehe sie an einen Kunden über einen Schlitz in der
Vorderwand des Geldautomaten ausgegeben werden. Zur Erhöhung der
Geschwindigkeit und Effizienz, mit welcher Banknoten an einen
Kunden ausgegeben werden, können die Banknoten aus einer oder
mehreren Geldkassetten aufgenommen werden, ehe eine
Geldausgabeanforderung des Kundens erhalten wird, und sie können zur
Zwischenlagerung zu einer oder mehreren Hilfsablageeinheiten
gebracht werden. Diese Hilfsablageeinheiten liegen auf dem
Transportweg näher beim Stapelmechanismus als die Geldkassetten und
sind so eingerichtet, daß Banknoten schneller als aus den
Hauptgeldkassetten ausgegeben werden können. Wenn bei einer
nachfolgenden Geldausgabetransaktion mindestens einige der für diese
Transaktion benötigten Banknoten in den Hilfsablageeinheiten
verfügbar sind, dann können diese bevorzugt oder zusätzlich zu
den Banknoten aus den Geldkassetten ausgegeben werden.
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Um eine geeignete Führung der Banknoten vom Haupttransportweg zu
der Hilfsablageeinheit, wenn sie zu dieser gebracht werden
sollen, und von der Hilfsablageeinheit zum Haupttransportweg, wenn
sie aus dieser ausgegeben werden sollen, zu erreichen, benötigt
man einen zuverlässigen Dokumenten-Führungsmechanismus. Da
Banknoten im allgemeinen aus einer Geldkassette mit einer Geschwindigkeit
bis zu zehn Banknoten pro Sekunde aufgenommen werden,
muß der Dokumenten-Führungsmechanismus angemessen reagieren, um
die Banknoten richtig zu führen, die mit einer solchen
Geschwindigkeit wandern.
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Ein Dokumenten-Führungsmechanismus für eine
Banknotenablageeinheit eines Geldautomaten ist in der US 48 71 125 beschrieben. Er
enthält ein Paar gekrümmte Leitflächen und einen Tormechanismus
mit einer Weiche, die zwischen einer ersten Position für einen
Transportweg in die Hilfsablageeinheit und einer zweiten
Position für einen Transportweg aus der Hilfsablageeinheit
umgeschaltet werden kann. Die Weiche wird mit Hilfe eines
Elektromagneten über einen Verbindungshebel betätigt. Dieser bekannte
Mechanismus ist jedoch kompliziert und raumaufwendig und kann
nur mit begrenzter Geschwindigkeit arbeiten.
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In der internationalen Patentanmeldung WO 96/15511 ist eine
Vorrichtung zur Handhabung von Scheinen, wie Banknoten,
beschrieben, die einen Führungsmechanismus enthält, um längs eines
ersten Transportwegs wandernde Dokumente wahlweise zu einem
zweiten Transportweg oder einer Fortsetzung des ersten
Transportweges zu richten, je nach Stellung eines Paares beweglicher
Ablenkelemente.
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In der internationalen Patentanmeldung WO 06/26504 ist eine
Vorrichtung zur Ablage und Verteilung von Banknoten beschrieben,
bei welcher Banknotenbündel getrennt und durch einen
Einführungskanal ohne Verzweigungskanäle zwischengespeichert und
geprüft werden. Das Ergebnis der Prüfung, insbesondere der Wert
der Banknote, wird dann angezeigt, und ein Kunde kann eine
Rückgabe der Banknote aus der Zwischenablage über einen
Rückgabekanal anfordern, oder die Banknoten können zu einer
Endablageeinheit in der Vorrichtung geführt werden.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
schnell und zuverlässig arbeitenden
Dokumenten-Führungsmechanismus relativ einfacher Konstruktion.
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Gemäß der Erfindung ist ein Dokumenten-Führungsmechanismus
vorgesehen, um längs eines ersten Transportweges wandernde
Dokumente selektiv entweder zu einem zweiten Transportweg oder einer
Fortsetzung des ersten Transportweges zu leiten und auf dem
zweiten Transportweg zurückkehrende Dokumente wahlweise zur
Fortsetzung des ersten Transportweges zu leiten, mit
Ablenkmitteln zur Bewegung innerhalb des ersten Transportweges und des
zweiten Transportweges, wobei die Ablenkmittel innerhalb des
ersten Weges bewegbare erste Ablenkmittel und innerhalb des
zweiten Weges bewegbare zweite Ablenkmittel aufweisen und die
ersten Ablenkmittel relativ zu den zweiten Ablenkmitteln
bewegbar sind und die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten Ablenkmittel ein erstes Zahnrad und die zweiten
Ablenkmittel ein zweites Zahnrad enthalten, wobei das zweite Zahnrad
so angeordnet ist, daß es unmittelbar mit dem ersten Zahnrad
kämmt. Ferner wird ein Geldautomat mit einem solchen Dokumenten-
Führungsmechanismus geschaffen.
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Die Relativbewegung zwischen den ersten und zweiten
Ablenkmitteln ermöglicht eine besonders kompakte und zuverlässige
Konstruktion des erfindungsgemäßen Dokumenten-Führungsmechanismus.
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Vorzugsweise werden die ersten und zweiten Ablenkmittel über
einen gemeinsamen Antrieb zu ihrer Bewegung angetrieben. Diese
Anordnung erlaubt eine einfache Betriebsweise des
Führungsmechanismus, so daß die notwendigen Betriebsgeschwindigkeiten mit der
erforderlichen Zuverlässigkeit erreicht werden.
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Die ersten Ablenkmittel sind vorzugsweise mit den zweiten
Ablenkmitteln so gekoppelt, daß die Bewegung des einen
Ablenkmittels die Bewegung des anderen Ablenkmittels zur Folge hat.
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Sowohl das erste als auch das zweite Ablenkmittel weist
vorzugsweise ein schwenkbar montiertes Dokumentablenkelement auf und
kann für eine relative Schwenkbewegung ausgelegt sein.
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Der erfindungsgemäße Dokumenten-Führungsmechanismus kann in
Verbindung mit einer Ablageeinheit für Banknoten in einem
Geldausgabemodul eines Geldautomaten benutzt werden, bei welchem der
zweite Transportweg einen Zuführungsweg zu und einen Ausgabeweg
von der Ablageeinheit bilden.
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Es sei nun lediglich beispielsweise ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
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Fig. 1 eine Außenansicht eines die Erfindung beinhaltenden
Geldautomaten;
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Fig. 2 eine Blockbilddarstellung des Automaten nach Fig. 1;
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Fig. 3 eine schematische Darstellung der Hauptbetriebsteile
einer Geldausgabeeinheit des Automaten nach Fig. 1;
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Fig. 4A und 4B auseinandergezogene Draufsichten eines
Dokumenten-Führungsmechanismus gemäß der Erfindung, wobei
dessen Weichen in Fig. 4A in Ruhestellung und in Fig. 4B
in aktivierter Stellung darstellt sind; und
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Fig. 5 eine schematische Ansicht einer Hilfsablageeinheit, die
in der Geldausgabeeinheit nach Fig. 3 benutzt werden
kann.
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An der Vorderseite des in den Fig. 1 und 2 veranschaulichten
Geldautomaten 10 befindet sich ein Benutzerkartenfeld 12 mit
einem Kartenleserschlitz 14 zum Einschieben einer
Identifizierungskarte des Benutzers, ein Tastenfeld 16, ein
Geldausgabeschlitz 18, durch welchen Banknoten an einen Benutzer ausgegeben
werden, ein Bildschirm 20, ein Quittungsdruckerschlitz 22, durch
welchen am Ende der Transaktion an den Benutzer eine
Transaktionsquittung ausgegeben wird, und zusätzliche Tasten an den
Seiten des Bildschirms 20 zur Auswahl von auf dem Bildschirm 20
angezeigten Optionen oder Bestätigung von Informationen. Die
Kartenleser-Geldausgabe- und Quittungsdruckermodule, welche zu
den jeweiligen Schlitzen 14, 18 und 22 im Benutzerfeld 12 des
Geldautomaten 10 gehören, sind in Fig. 2 mit denselben
Bezugsziffern bezeichnet. Bei einer typischen Geldautomatentransaktion
führt der Benutzer seine Karte in den Kartenleserschlitz 14, und
die auf der Karte codierten Daten werden gelesen. Dann werden
auf dem Bildschirm 20 Instruktionen angezeigt. Der Benutzer wird
aufgefordert, eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) auf
dem Tastenfeld 16 einzugeben, die geprüft wird, üblicherweise an
einer zentralen Stelle, die sich woanders als der Geldautomat 10
befindet. Stellt sich die PIN-Nummer im Hinblick auf die von der
eingeführten Karte abgelesene Information als richtig heraus,
dann wird dem Benutzer auf dem Bildschirm 20 ein Menü
verschiedener verfügbarer Möglichkeiten angezeigt. Wählt er Bargeld-
Ausgabe, dann wird er aufgefordert, die gewünschte Summe auf dem
Tastenfeld 16 oder mit Hilfe der zusätzlichen Tasten 24 an den
Seiten des Bildschirms 20 einzugeben.
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Der Geldautomat 10 enthält ferner eine Steuereinheit 30, welche
mit den Komponenten auf dem Benutzerfeld 12 und mit den
verschiedenen Betriebsmechanismen des Geldautomaten 12
kommuniziert. Die Steuereinheit 30 enthält einen Prozessor 32 und einen
mit diesem über einen Leitungsbus 36 verbundenen Speicher 34.
Der Prozessor 32 erhält vom Kartenleser 14, vom Tastenfeld 16
und den zusätzlichen Tasten 24 Eingangssignale und liefert
Ausgangssignale an verschiedene Mechanismen der Geldausgabeeinheit
18, an den Bildschirm 20 und an den Quittungsdrucker 22. Es
versteht sich, daß der Prozessor 32 die Menge des von der
Geldausgabeeinheit 18 ausgegebenen Bargeldes, die auf dem Bildschirm 20
angezeigte Information und die vom Quittungsdrucker 22 gedruckte
Information steuert.
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Mit zusätzlicher Bezugnahme auf Fig. 3 beinhalten die
verschiedenen Mechanismen der vom Prozessor 32 gesteuerten
Geldausgabeeinheit 18 einen Doppelungsdetektor 62, der feststellt, ob mehrere
Banknoten übereinander zusammenliegen, vakuumbetätigte
Aufnehmer 44, um Banknoten aus den Geldkassetten 40 zu entnehmen,
einen Transportmechanismus 45 zum Transportieren von Banknoten,
die einer oder mehrerer der Kassetten 40 entnommen sind oder die
von einer Hilfsablageeinheit 52 ausgegeben worden sind, einen
Dokumenten-Führungsmechanismus 50, um wahlweise entnommene
Banknoten zu einer Hilfsablageeinheit 52 zur Ablage zu leiten oder
um aus der Hilfsablageeinheit 52 ausgegebene Banknoten zu einem
Stapelrad 70 zu leiten, und einen Antriebsmotor 53 für die
Hilfsablageeinheit 52. Der Prozessor 32 kann einen Mikrocomputer
enthalten, und der Speicher 34 kann ein nichtflüchtiger RAM-
Speicher sein. Geeignete Computer und Speicher sind
handelsüblich und ihr Aufbau und Betrieb sind gut bekannt und werden
daher nicht beschrieben.
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Die Hauptbetriebsteile der Geldausgabeeinheit 18 gemäß der
Erfindung seien nun im einzelnen anhand von Fig. 3 beschrieben.
Stapel von Banknoten 38 sind in den Kassetten 40 enthalten, die
in Fächern 42 verschiebbar gelagert sind und jeweils Banken
verschiedener Werte enthalten. Die Aufnehmer 44 dienen der Entnahme
von Banknoten aus jeder Kassette 40. Zum Transportmechanismus 45
gehören drei Transportwege 46, 46a und 48, die durch einen
Dokumenten-Führungsmechanismus 50 miteinander in Verbindung stehen
und dem Transport von Banknoten von einer Stelle zur anderen
innerhalb des Geldautomaten 10 dienen. Der
Dokumenten-Führungsmechanismus 50 wird durch die Steuereinheit 30 gesteuert und
kann zwischen unterschiedlichen Positionen entsprechend dem
gewählten Transportweg der Banknoten innerhalb des Geldautomaten
10 geschwenkt werden.
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Der Transportmechanismus 45 transportiert aus den Kassetten 40
entnommene Banknoten längs eines ersten in einer Richtung
verlaufenden Haupttransportweges 46 entweder zu einem
Fortsetzungsteil dieses Haupttransportweges 46, nämlich dem Weg 46a zur
Ausgabe an einen Kunden, oder zu einem zweiten Transportweg 48 zur
Abgabe an eine Hilfsablageeinheit 52. Die dort abgelegten Dokumente
können zu dem Fortsetzungsteil 46a des Haupttransportweges
46 mit Hilfe des Dokumenten-Führungsmechanismus 50
zurückgebracht werden, wie später erläutert wird. Am Haupttransportweg
46 befindet sich ein Abzweiger 60, um falsch aufgenommene
Banknoten, die durch den Doppelungsdetektor 62 festgestellt worden
sind, in einen ersten Zurückweisungsbehälter 64 zu führen.
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Am Ende des Fortsetzungsteils 46a des Haupttransportweges 46
befinden sich ein Stapelrad 70 und eine Abstreifplatteneinheit 72,
um Banknoten zu stapeln, ehe sie über eine Reihe
zusammenarbeitender Gurte 80, 82, 84 und 86 durch einen zum
Geldausgabeschlitz 18 gehörigen Verschluß 89 an einen Kunden ausgegeben
werden. Das Stapelrad 70 enthält eine Mehrzahl von Stapelplatten
74, die mit Abstand voneinander parallel zur Welle 75 des
Stapelrades 70 angeordnet sind. Jede Stapelplatte 74 enthält eine
Reihe gekrümmter Zinken 77, welche zwischen Fingern 78 der
Stapelplatteneinheit 72 hindurchlaufen, die hin und her beweglich
auf einer Welle 79 montiert sind. Ein weiterer
Zurückweisungsbehälter 88 ist für Banknoten vorgesehen, die aus dem
Geldausgabeschlitz 18 zurückgezogen werden, falls ein Kunde vergißt, sie am
Ende einer Geldentnahmetransaktion wegzunehmen.
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Es sei nun anhand der Fig. 4A und 4B der
Dokumenten-Führungsmechanismus 50 beschrieben. Er umfaßt einen Tor- oder
Weichenmechanismus 54 am Schnittpunkt zwischen dem Haupttransportweg 46
und dem zweiten Transportweg 48. Der Weichenmechanismus 54
enthält einen isolierten Träger 55, auf dem erste und zweite
Schwenkarme 56a bzw. 56b schwenkbar montiert sind. Ein
Zahnradmechanismus 58a und 58b ist an einander benachbarten Enden jedes
der Schwenkarme 56a und 56b vorgesehen, und ihre Zahnräder 58a,
58b kämmen miteinander, so daß die Schwenkbewegung eines der
Schwenkarme 56a oder 56b eine Schwenkbewegung des anderen
Schwenkarmes 56 oder 56b zur Folge hat. Die Schenkbewegung der
Schwenkarme 56a und 56b wird durch einen (nicht dargestellten)
Elektromagneten bewirkt.
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Die Hilfsablageeinheit 52 ist detaillierter in Fig. 5 gezeigt,
jedoch kann sie in vielfältig anderer Form realisiert werden,
wie beispielsweise einem Speicherstapel. Die Einheit 52 arbeitet
nach dem Prinzip, daß die zuletzt eingegebenen zuerst ausgegeben
werden und ist vorzugsweise mit geringerer Trägheit als die
Geldkassetten 40 ausgelegt, so daß sie Geldnoten schneller
ausgeben kann, als sie aus den Geldkassetten 40 entnommen werden.
Die Hilfsablageeinheit 52 enthält eine Hauptspeichertrommel 90,
erste und zweite Bandzuführungstrommeln 92 und 94, die drehbar
innerhalb des Gehäuses 96 montiert sind. Ein erstes Band 97 ist
mit einem Ende an der Hauptspeichertrommel 90 und mit seinem
entgegengesetzten Ende an der ersten Zuführungstrommel 92
befestigt, während ein zweites Band 98 mit einem Ende an der
Hauptspeichertrommel 90 und mit seinem entgegengesetzten Ende an
der zweiten Zuführungstrommel 94 befestigt ist; die Bänder 97
und 98 werden um die Haupttrommel 90 und um ihre jeweiligen
Zuführungstrommeln 92 und 94 gewickelt. Jedes Band 97 und 98 kann
aus zwei oder mehreren Bändern bestehen, die längs der Achse der
Haupttrommel voneinander beabstandet sind, während jede
Bandzuführungstrommel 92 und 94 aus zwei oder mehreren längs einer
gemeinsamen Achse beabstandeten Einzeltrommel bestehen kann.
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Bei einem Eingabemodus werden Banknoten von dem Dokumenten-
Führungsmechanismus 50 vom Haupttransportweg 46 zum zweiten
Transportweg 48 geführt und in die Hilfsablageeinheit 52
eingegeben, wo sie zwischen die Bänder 97 und 98 gelangen. Die
Haupttrommel wird (mit Bezug auf Fig. 5) im Uhrzeigersinn angetrieben
und wickelt die Bänder 97 und 98 mit den dazwischen gehaltenen
Banknoten auf die Haupttrommel 90. Somit werden die Banknoten
fest auf der Haupttrommel 90 eingehüllt von den Bändern 97 und
98 gehalten. Bei einem Ausgabemodus werden die
Zuführungstrommeln 92 und 94 im Uhrzeigersinn angetrieben und es wird bewirkt,
daß die Bänder 97 und 98 sich von der Haupttrommel 90 abwickeln
und die einzelnen Banknoten freigegeben und aus der
Hilfsablageeinheit 52 auf den zweiten Transportweg 48 geführt werden.
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Es sei nun wiederum Bezug auf die Fig. 3, 4A und 4B genommen,
anhand deren jetzt der Betrieb des erfindungsgemäßen
Geldautomaten beschrieben werden soll. Zur Erhöhung der Effizienz und
Geschwindigkeit, mit welcher Banknoten an einen Kunden ausgegeben
werden können, werden die Banknoten periodisch von den
Geldkassetten 40 zur Hilfsablageeinheit 52 überführt. Die zu
überführenden Banknoten werden aus den Kassetten 40 mit den Aufnehmern
44 aufgenommen und durch den Transportmechanismus 45 längs des
Haupttransportweges 46 transportiert, wobei die Laufrichtung der
Banknoten senkrecht zu ihrer Längsausdehnung verläuft. Stellt
der Detektor 62 fest, daß mehrere Banknoten aufeinanderliegen,
dann wird der Ablenker 60 angesteuert, um in eine Position zu
schwenken, in welcher der Durchlauf der Banknoten längs des
Haupttransportweges 46 gesperrt wird, und die doppeltliegenden
Banknoten werden über Walzen 59 in einen Zurückweisungsbehälter
64 gebracht.
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Von der Steuereinheit 32 wird ein Erregersignal an den Magnet
des Weichenmechanismus 54 gegeben, und die Erregung des Magneten
verursacht eine Schwenkbewegung des Schwenkarmes 56a im
Gegenuhrzeigersinn (Fig. 4A und 4B) in den ersten Transportweg 46,
so daß der Weg der Dokumente in dessen Fortsetzungsteil 46a
blockiert wird. Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 56a
verursacht eine Schwenkbewegung des anderen Schwenkarmes 56b im
Uhrzeigersinn (Fig. 4A und 4B), so daß ein Weg vom ersten
Transportweg 46 zum zweiten Transportweg 48 gebildet wird, wie dies
Fig. 4B zeigt. Die Schwenkarme 56a und 56b werden in den in
Fig. 4B gezeigten gegenseitigen Positionen unter Wirkung (nicht
dargestellter) nachgiebiger Rückhaltemittel gehalten, die dem
(nicht dargestellten) Magnet zugeordnet sind. In dieser
Position werden die aufgenommenen Banknoten daher von dem
Haupttransportweg 46 zum zweiten Transportweg 48 gelenkt und dann der
Hilfsablageeinheit 52 zur Speicherung zugeführt. Wenn der
Überführungsprozeß beendet ist, wird der Magnet abgeschaltet, so daß
der Schwenkarm 54a im Uhrzeigersinn aus dem ersten Transportweg
46 und in dessen Fortsetzungsteil 46a schwenkt und der Schwenkarm
46b im Gegenuhrzeigersinn in den zweiten Transportweg 48 in
die Ruhelage gemäß Fig. 4A geschwenkt wird. Der Wert der
Banknoten, und die Reihenfolge, in welcher sie in die
Hilfsablageeinheit 52 überführt werden, werden im Speicher 34 der
Steuereinheit 30 des Geldautomaten gespeichert.
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In der Hilfsablageeinheit 52 abgelegte Banknoten können während
späterer Kundentransaktionen ausgegeben werden, und zwar
bevorzugt oder zusätzlich zu Banknoten aus den Geldkassetten 40. Sind
mindestens einige der gewünschten Banknoten in der
Hilfsablageeinheit 52 verfügbar, dann werden sie in der Reihenfolge
"zuletzt hinein und zuerst heraus" (LIFO) ausgegeben und entlang
dem zweiten Zweirichtungsweg 48 zum Weichenmechanismus 54
geführt. Die Schwenkarme 54a und 54b bleiben in der Ruhelage gemäß
Fig. 4A und leiten die längs des zweiten Transportweges 48
geführten Noten zum Fortsetzungsteil des Haupttransportweges, also
zum Weg 46a.
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Die Banknoten werden dann entlang dem Fortsetzungsteil 46a des
Haupttransportweges zum Stapelrad 70 geführt, um einem
ortsfesten Riemen 80 übergeben zu werden. Jede Banknote tritt
zwischen benachbarte Zinken 77 der Stapelplatten 74 ein und wird
teilweise um die Achse des Stapelrades 70 herum befördert. Die
Banknoten werden vom Rad 70 durch die Finger 78 der
Abstreifplatten 72 abgestreift und gegen den Gurt 80 gestapelt, wobei
eine lange Kante der Banknote auf der Abstreifplatteneinheit 72
ruht. Der Gurt 80 arbeitet mit einem Paar hin und her schwenkbar
montierter Gurte 82 zusammen (von denen nur einer gezeigt ist),
die im Uhrzeigersinn geschwenkt werden, so daß sie die Noten
zwischen den Gurten 80 und 82 ergreifen. Die Gurte 80 und 82
werden dann so betätigt, daß sie die gestapelten Banknoten einem
anderen Paar Gurte 84 und 86 zuführen, die wiederum so
angetrieben werden, daß sie die Noten durch den Verschluß 89 in eine
Position stapeln, wo der Notenstapel durch den
Geldausgabeschlitz 18 im Benutzerfeld 12 des Geldautomaten herausragen.
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Vergißt ein Kunde die aus dem Ausgabeschlitz 18 herausragenden
Noten zu entnehmen, dann werden sie nach Ablauf eines
vorbestimmten Zeitraums durch den Verschluß 89 zurückgezogen, um zu
verhindern, daß irgendein anderer die Banknoten nimmt. Die Gurte
84 und 86 werden in umgekehrter Richtung angetrieben und bringen
die zurückgezogenen Banknoten zurück zum Gurt 80. Die
Abstreifplatteneinheit 72 wird in die in Fig. 3 gestrichelt gezeigte
Position gebracht und die Gurte 80 und 82 werden betätigt, um
den Stapel in einer Richtung entgegengesetzt der normalen
Transportrichtung zu befördern, und der Stapel zurückgezogener
Banknoten wird in den Zurückweisungsbehälter 88 über eine Öffnung 87
an seiner Oberseite abgelegt.
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Dieser Überführungsvorgang erfolgt bemerkenswert schneller als
der äquivalente Überführungsvorgang aus den Geldkassetten 40 zum
Kunden. Ist es nicht möglich, die Anforderung des Kunden aus der
Hilfsablageeinheit 52 vollständig zu erfüllen, sind aber
Banknoten für die Transaktion aus den Geldkassetten 40 verfügbar,
dann wird der Rest der Anforderung aus den geeigneten
Geldkassetten 40 herausgenommen und entlang dem Haupttransportweg 46
in der oben beschriebenen Weise transportiert. Der Dokumenten-
Führungsmechanismus 50 bleibt in der Ruheposition gemäß Fig. 4A
und erlaubt ein Weiterlaufen der herausgenommenen Banknoten
längs des Fortsetzungsteils des Haupttransportweges 46, also
entlang des Transportweges 46A. Die Banknoten werden zum
Stapelrad 70 gebracht und den Kunden über den Geldausgabeschlitz 18 in
der oben beschriebenen Weise übergeben.
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Durch die Erfindung wird ein schneller, zuverlässiger und
kompakter Tormechanismus zur Führung von Dokumenten zu einer
Hilfsablageeinheit geschaffen. Die Konstruktion des
Weichenmechanismus 54 erfordert eine Erregung des Magneten nur dann, wenn eine
von zwei Positionen der Weichenanordnung erfordert wird. In der
Normalposition, also der Ruheposition der Weichenanordnung 54,
in welcher der Magnet nicht erregt ist, können also Banknoten
unmittelbar von den Kassetten 40 längs des Haupttransportweges
46 und seines Fortsetzungsweges, also des Transportweges 46a,
oder von der Hilfsablageeinheit 52 zum Stapelrad 70 geführt
werden. Die Erregung des Magneten ist nur erforderlich, wenn
Banknoten vom Haupttransportweg 46 zur Hilfsablageeinheit 52
überführt werden sollen.
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Der erfindungsgemäße Dokumenten-Führungsmechanismus eignet sich
für sehr schnelle Dokumenten-Umlenkoperationen, wo einzelne
Banknoten, die längs eines Haupttransportweges laufen, wahlweise
in einen zweiten Transportweg 48 umgelenkt werden sollen. In
einem solchen Falle wird zu einem geeigneten Zeitpunkt ein
Impuls auf einen Magneten gegeben, um den Weichenmechanismus 54
in der oben beschriebenen Weise zu aktivieren. Daher wird die
ausgewählte Banknote im Haupttransportweg 46 (eine Banknote,
welche am Schnittpunkt zwischen dem Haupttransportweg 46 und dem
zweiten Transportweg 48 ankommt) in den zweiten Transportweg 48
geleitet. Nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitraums wird der
Magnet abgeschaltet, so daß der Weichenmechanismus 54 in seine
Ruhestellung zurückkehrt und die der ausgewählten Banknote
nachfolgende Banknote im Haupttransportweg 46 in dessen
Fortsetzungsteil, also dem Transportweg 46a, geführt wird.
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Dem Magneten werden weitere Impulse zugeführt, wenn anschließend
ausgewählte Banknoten in den zweiten Transportweg geleitet
werden sollen. Der Zeitpunkt, zu welchem der Impuls dem Magneten
zugeführt wird, und die Dauer des Impulses werden von der
Steuereinheit 30 bestimmt und hängen von der Anzahl der Banknoten,
die längs des Haupttransportweges wandern, und der
Zuführungsgeschwindigkeit der Banknoten ab. Beispielsweise muß dem Magneten
ein Impuls zu einem Zeitpunkt zugeführt werden, wenn die
ausgewählte Banknote am Schnittpunkt zwischen Haupttransportweg 46
und zweitem Transportweg 48 anlangt, jedoch nicht ehe die der
ausgewählten Banknote eventuelle vorausgehende Banknote über
diesen Schnittpunkt hinausgelaufen ist, um zu vermeiden, daß die
vorausgehende Note in den zweiten Transportweg 48 geleitet wird.
Gleichermaßen muß der Magnet abgeschaltet werden, ehe die der
ausgewählten Banknote eventuell nachfolgende Banknote den
Schnittpunkt erreicht, so daß die nachfolgende Banknote in den
Fortsetzungsteil 46a des Haupttransportweges gelangen kann.
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Es versteht sich für den Fachmann, daß die Erfindung nicht auf
Einzelheiten der oben beschriebenen Ausführungsform beschränkt
ist. Beispielsweise könnte die Dokumenten-Führungseinrichtung
gemäß der Erfindung auch mit irgendeiner anderen geeigneten
Konfiguration von Dokumententransportwegen verwendet werden, und es
besteht keine Notwendigkeit, daß einem der Wege eine
Hilfsablageeinrichtung zugeordnet ist.