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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen Antikörper, die den ErbB3-Rezeptor
binden. Insbesondere betrifft sie Anti-ErbB3-Antikörper, die überraschenderweise
die HRG-induzierte
Bildung eines ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes in einer Zelle verringern,
die beide dieser Rezeptoren exprimiert, sowie die Heregulin-induzierte ErbB2-Aktivierung
in einer derartigen Zelle verringern und außerdem die Bindungsaffinität von Heregulin (HRG)
für ErbB3-Protein
erhöhen
können.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Die
Transduktion von Signalen, die Zellwachstum und Differenzierung
regulieren, wird teilweise durch Phosphorylierung verschiedener
Zellproteine reguliert. Protein-Tyrosinkinasen
sind Enzyme, die diesen Prozess katalysieren. Von Rezeptorprotein-Tyrosinkinasen wird
angenommen, dass sie das Zellwachstum über Liganden-stimulierte Tyrosinphosphorylierung
intrazellulärer
Substrate steuern. Wachstumsfaktor-Rezeptorprotein-Tyrosinkinasen der Klasse-I-Unterfamilie
umfassen den vom erbB1-Gen
kodierten Epidermiswachstumsfaktorrezeptor (EGFR) von 170kDa. erbB1
ist ursächlich
mit menschlicher Malignität
in Zusammenhang gebracht worden. Insbesondere ist die verstärkte Expression
dieses Gens bei aggressiveren Karzinomen der Brust, Blase und des
Magens beobachtet worden.
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Das
zweite Element der Klasse-I-Unterfamilie, p185neu,
wurde ursprünglich
als Produkt des transformierenden Gens aus Neuroblastomen chemisch
behandelter Mäuse
identifiziert. Das neu-Gen (auch erbB2 und HER2 genannt) kodiert
für eine
185-kDa-Rezeptorprotein-Tyrosinkinase.
Die Amplifikation und/oder Überexpression
des menschlichen HER2-Gens korreliert mit einer schlechten Prognose
bei Brust- und Eierstockkrebsformen (Slamon et al., Science 235,
177-182 (1987); und Slamon et al., Science 244, 707-712 (1989)). Die Überexpression
von HER2 ist mit anderen Karzinomen, einschließlich Karzinomen des Magens,
der Gebärmutterschleimhaut,
Speicheldrüse,
Lunge, Niere, des Darms und der Blase korreliert worden.
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Ein
weiteres verwandtes, erbB3 oder HER3 genanntes Gen ist ebenfalls
beschrieben worden. Siehe US-Patente Nr. 5.183.884 und 5.480.968;
Plowman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 4905-4909 (1990); Kraus
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 9193-9197 (1989); EP-Patentanmeldung
Nr. 444.961A1; und Kraus et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
2900-2904 (1993). Kraus et al. (1989) entdeckten, dass merklich
erhöhte Mengen
an erbB3-mRNA in gewissen menschlichen Mammatumorzelllinien vorhanden
waren, was darauf hinweist, dass erbB3 wie erbB1 und erbB2 eine
Rolle bei manchen menschlichen Malignitäten spielen könnte. Diese
Forscher zeigten, dass manche menschliche Mammatumorzelllinien eine
signifikante Erhöhung
der Steady-state-ErbB3-Tyrosinphopshorylierung zeigen, was weiter überdies
darauf hinweist, dass dieser Rezeptor eine Rolle bei menschlichen
Malignitäten
spielen könnte.
Demgemäß werden
diagnostische Biotests, die Antikörper einsetzen, die an ErbB3
binden, von Kraus et al. in den US-Patenten Nr. 5.183.884 und 5.480.968 beschrieben.
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Die
Rolle von erbB3 beim Krebs ist von anderen erforscht worden. Es
ist gefunden worden, dass es bei Brust- (Lemoine et al., Br. J.
Cancer 66, 1116-1121 (1992)), Magen-Darm- (Poller et al., J. Pathol.
168, 275-280 (1992), Raikumer et al., J. Pathol. 170, 271-278 (1993)
und Sanidas et al., Int. J. Cancer 54, 935-940 (1993)) und Pankreas-Krebsformen
(Leomoine et al., J. Pathol. 168, 269-273 (1992) und Friess et al.,
Clinical Cancer Research 1, 1413-1420 (1995)) überexprimiert wird.
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ErbB3
ist in der ErbR-Rezeptorfamilie insofern einzigartig, als dass es
wenig oder keine intrinsische Tyrosinkinaseaktivität aufweist
(Guy et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 8132-8136 (1994) und
Kim et al., J. Biol. Chem. 269, 24747-55 (1994)). Wenn ErbB3 mit
ErbB2 coexprimiert wird, wird ein aktiver Signalkomplex gebildet,
und gegen ErbB2 gerichtete Antikörper
sind fähig,
diesen Komplex zu zerstören
(Sliwkowski et al., J. Biol. Chem. 269(20), 14661-14665 (1994)).
Außerdem
wird die Affinität
von ErbB3 für
Heregulin (HGR) auf einen höheren
Affinitätszustand
gehoben, wenn es mit ErbB2 coexprimiert wird. Siehe auch Levi et
al., Journal of Neuroscience 15, 1329-1340 (1995); Morrisey et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 1431- 1435 (1995); und Lewis et al., Cancer
Res. 56, 1457-1465 (1996) bezüglich
des ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes.
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Rajkumar
et al., British Journal Cancer 70(3), 459-465 (1994) entwickelten
einen monoklonalen Antikörper
gegen ErbB3, der eine agonistische Wirkung auf das verankerungsunabhängige Wachstum
von Zelllinien aufwies, die diesen Rezeptor exprimierten.
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Die
Klasse-I-Unterfamilie der Wachstumsfaktor-Rezeptorprotein-Tyrosinkinasen
ist erweitert worden, um den HER4/p180erbB4-Rezeptor
zu umfassen. Siehe EP-Patentanmeldung Nr. 599.274; Plowman et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA 90, 1746-1750 (1993); und Plowman et al., Nature
366, 473-475 (1993). Plowman et al. fanden, dass die erhöhte HER4-Expression
eng mit bestimmten, aus dem Epithel entstehenden Karzinomen, einschließlich mit
Brust-Adenokarzinomen korreliert. Diagnoseverfahren zum Nachweis
menschlicher neoplastischer Leiden (insbesondere Brustkrebsformen),
welche die HER4-Expression beurteilen, werden demgemäß in der
EP-Patentanmeldung Nr. 599.274 beschrieben.
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Die
Suche nach dem Aktivator des HER2-Onkogens führte zur Entdeckung einer Familie
von Heregulin-Polypeptiden. Diese Proteine scheinen aus dem alternativen
Spleißen
eines einzigen Gens hervorzugehen, das von Lee et al., Genomics
16, 790-791 (1993) und Orr-Urtreger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90, 1867-1871 (1993) an den kurzen Arm des menschlichen Chromosoms
8 kartiert wurde.
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Holmes
et al. isolierten und klonierten eine Familie von Polypeptidaktivatoren
für den
HER2-Rezeptor, die sie Heregulin-α (HRG-α), Heregulin-β1 (HRG-β1), Heregulin-β2 (HRG-β2), Heregulin-β2-ähnlich (HRG-β2-ähnlich)
und Heregulin-β3
(HRG-β3)
nannten. Siehe Holmes et al., Science 256, 1205-1210 (1992); WO
92/20798. Das 45-kDa-Polypeptid
HRG-α wurde
aus dem konditionierten Medium der menschlichen Brustkrebszelllinie
MDA-MB-231 gereinigt. Diese Forscher bewiesen die Fähigkeit
der gereinigten Heregulin-Polypeptide, die Tyrosinphosphorylierung
des HER2-Re zeptors in MCF7-Brusttumorzellen zu aktivieren. Darüber hinaus
wurde die mitogene Aktivität
der Heregulin-Polypeptide an SK-BR-3-Zellen (die hohe Mengen des
HER2-Rezeptors exprimieren)
illustriert. Wie andere Wachstumsfaktoren, die der EGF-Familie angehören, scheinen
lösliche
HRG-Polypeptide von einem membrangebundenen Vorläufer zu stammen (der pro-HRG
genannt wird), der proteolytisch prozessiert wird, um die lösliche 45-kDa-Form
freizusetzen. Diesen pro-HRGs fehlt ein N-terminales Signalpeptid.
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Obgleich
die ersten 213 Aminosäurereste
der Hereguline identisch sind, werden sie in zwei Haupttypen, α und β, eingeteilt,
und zwar auf Basis von zwei EGF-ähnlichen
Variantendomänen,
die sich in ihren C-terminalen Abschnitten unterscheiden. Trotzdem
sind diese EGF-ähnlichen
Domänen
hinsichtlich des Abstands von sechs darin enthaltenen Cysteinresten
identisch. Auf Basis eines Aminosäurevergleichs fanden Holmes et
al., dass HRGs zwischen dem ersten und sechsten Cystein in der EGF-ähnlichen Domäne eine Ähnlichkeit von
45% mit dem Heparin-bindenden, EGF-ähnlichen Wachstumsfaktor (HB-EGF),
eine Ähnlichkeit
von 35% mit Amphiregulin (AR), eine Ähnlichkeit von 32% mit TGF-α und eine Ähnlichkeit
von 27% mit EGF aufweisen.
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Der
neu-Differenzierungsfaktor (NDF) mit 44 kDa, der das Ratten-Äquivalent
zum menschlichen HRG ist, wurde erstmals von Peles et al., Cell
69, 205-216 (1992); und Wen et al., Cell 69, 559-572 (1992) beschrieben.
Wie die HRG-Polypeptide weist NDF eine Immunglobulin-(Ig-)Homologiedomäne, gefolgt
von einer EGF-ähnlichen
Domäne
auf und es fehlt ihm ein N-terminales Signalpeptid. Anschließend führten Wen
et al., Mol. Cell. Biol. 14(3), 1909-1919 (1994) eine „erschöpfende Klonierung" durch, um die Familie
von NDFs zu erweitern. Diese Arbeit offenbarte sechs unterschiedliche
Fibroblasten-Pro-NDFs. Die Nomenklatur von Holmes et al. übernehmend,
werden die NDFs auf Basis der Sequenzen der EGF-ähnlichen Domänen entweder als α- oder als β-Polypeptide
klassifiziert. Die Isoformen 1 bis 4 werden auf Basis des variablen
Juxtamembran-Abschnitts (zwischen der EGF-ähnlichen Domäne und Transmembrandomäne) charakterisiert.
Außerdem werden
die Isoformen a, b und c beschrieben, die zytoplasmatische Domänen variabler
Länge aufweisen.
Diese Forscher ziehen den Schluss, dass verschiedene NDF-Isoformen
durch alternatives Spleißen
erzeugt werden und unterschiedliche gewebespezifische Funktionen
erfüllen.
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Falls
et al., Cell 72, 801-815 (1993) beschreiben ein weiteres Element
der Heregulin-Familie,
das sie Polypeptid für
Acetylcholinrezeptor-induzierende Aktivität (ARIA) nennen. Das vom Huhn
stammende ARIA-Polypeptid stimuliert die Synthese von Muskel-Acetylcholinrezeptoren.
Siehe auch WO 94/08007. ARIA ist ein Heregulin des β-Typs, dem
der gesamte (an Glykosylierungsstellen reiche) „Glyko"-Spacer zwischen der Ig-ähnlichen
Domäne
und der EGF-ähnlichen
Domäne
von HRGα und
HRGβ1-β3 fehlt.
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Marchionni
et al., Nature 362, 312-318 (1993) identifizierten mehrere vom Rind
stammende Proteine, die sie Glia-Wachstumsfaktoren (GFFs) nennen.
Diese GFFs haben die Ig-artige Domäne und EGF-artige Domäne mit den
anderen oben beschriebenen Heregulin-Proteinen gemeinsam, weisen
jedoch außerdem
eine amino-terminale
Kringle-Region auf. GFFs weisen im Allgemeinen den vollständigen „Glyko"-Spacer zwischen der
Ig-ähnlichen
Domäne
und der EGF-ähnlichen
Domäne
nicht auf. Nur einer der GFFs, GGFII, wies ein N-terminales Signalpeptid
auf.
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Die
Expression der ErbB2-Familie von Rezeptoren und Heregulin-Polypeptiden
bei Brustkrebs wird in Bacus et al., Pathology Patterns 102(4) (Supp.
1), S13-S24 (1994) im Überblick
behandelt.
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Siehe
auch Alimandi et al., Oncogene 10, 1813-1821 (1995); Beerli et al.,
Molecular and Cellular Biology 15, 6469-6505 (1995); Karunagaran
et al., EMBO J. 15, 254-264
(1996); Wallasch et al., EMBO J. 14, 4267-4275 (1995); und Zhang
et al., Journal of Biological Chemistry 271, 3884-3890 (1996) im
Bezug auf die obige Rezeptorfamilie.
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US-Patent
Nr. 5.480.968 offenbart das erbB3-Polypeptid und Antiseren, die
gegen spezifische Peptide aus diesem Polypeptid hergestellt wurden,
wovon eines aus der extrazellulären
Domäne
stammt. Obgleich es mögliche
Verwendungen der Antikörper
bei Therapie und Detektion von erbB3 erwähnt, wird jedoch keinerlei Wirkung
auf die Aktivität
von Heregulin erwähnt
und ihre Existenz in der Tat nicht erkannt. Es ist nicht bekannt, ob
das Antiserum gegen die extrazelluläre Domäne eine derartige Eigenschaft
intrinsisch aufweisen würde, aber
es ist hierin ohnehin aus den Ansprüchen, die die Antikörper an
sich betreffen, mittels Disclaimer ausgenommen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt Antikörper
bereit, die an ErbB3-Protein binden und außerdem die folgenden Eigenschaften
aufweisen: eine Fähigkeit
zur Verringerung der durch Heregulin induzierten Bildung eines ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes
in einer ErbB2 und ErbB3 exprimierenden Zelle; und die Eigenschaft
der Verringerung der durch Heregulin induzierten ErbB2-Aktivierung
in einer ErbB2 und ErbB3 exprimierenden Zelle.
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Die
Bindungsaffinität
von Heregulin für
ErbB3-Protein kann erhöht
oder verringert werden, wird jedoch vorzugsweise erhöht.
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Bevorzugte
Antikörper
sind monoklonale Antikörper,
die an ein Epitop in der extrazellulären Domäne des ErbB3-Rezeptors binden.
Im Allgemeinen binden Antikörper
von Interesse den ErbB3-Rezeptor mit einer Affinität von zumindest
ungefähr
10 nM, bevorzugter zumindest ungefähr 1 nM. Bei gewissen Ausführungsformen
ist der Antikörper
an einer festen Phase immobilisiert (z.B. kovalent daran gebunden),
z.B. für
die Affinitätsreinigung
des Rezeptors oder für
Diagnosetests.
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Die
Antikörper
der vorangehenden Absätze
können
in Form einer Zusammensetzung bereitgestellt werden, die den Antikörper und
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünner umfasst.
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Offenbart
werden ein für
den Antikörper
der vorangehenden Absätze
kodierendes isoliertes Nucleinsäuremolekül, das ferner
einen operabel daran gebundenen Promotor enthalten kann; ein Expressionsvektor, der
das Nucleinsäuremolekül umfasst,
das operabel an Kontrollsequenzen gebunden ist, die von einer mit
dem Vektor transformierten Wirtszelle erkannt werden; eine die Nucleinsäure umfassende
Zelllinie (z.B. eine Hybridomzelllinie); und ein Verfahren zur Verwendung
eines für
den Antikörper
kodierenden Nucleinsäuremoleküls, um die
Produktion des Antikörpers
zu bewirken, umfassend das Kultivieren einer die Nucleinsäure umfassenden
Zelle und gegebenenfalls das Gewinnen des Antikörpers aus der Zellkultur und
vorzugsweise aus dem Zellkulturmedium.
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Die
Erfindung stellt außerdem
die Verwendung des Antikörpers
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines Säugetiers
bereit.
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Offenbart
werden ein Verfahren zum Nachweis von ErbB3 in vitro oder in vivo,
umfassend das Kontaktieren des Antikörpers mit einer Zelle, von
der vermutet wird, dass sie ErbB3 enthält, und der Nachweis, dass
eine Bindung aufgetreten ist, sowie ein Test zum Nachweis eines
Tumors, der durch die amplifizierte Expression von ErbB3 gekennzeichnet
ist, umfassend die Schritte des Aussetzens einer Zelle mit dem hierin
offenbarten Antikörper
und Ermitteln des Ausmaßes
an Bindung des Antikörpers
an die Zelle. Im Allgemeinen ist der Antikörper zur Verwendung in einem
derartigen Test markiert. Der Test hierin kann ein In-vitro-Test
(wie z.B. ein ELISA-Test)
oder eine In-vivo-Test sein. Für
die In-vivo-Tumordiagnose wird der Antikörper im Allgemeinen an ein
radioaktives Isotop konjugiert und an ein Säugetier verabreicht und das
Ausmaß an
Bindung des Antikörpers
an Gewebe im Säugetier
durch äußeres Scanning
auf Radioaktivität
festgestellt.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
die Bindung von HRG an K562-ErbB3-Zellen in Gegenwart verschiedener
monoklonaler Anti-ErbB3-Antikörper
dar. Gereinigte Anti-ErbB3-Antikörper
wur den mit einer Suspension von K562-ErbB3-Zellen und 125I-HRGβ1(177-244) inkubiert. Nach etwa 18 Stunden
auf Eis wurde die zellgebundene Radioaktivität gezählt. Zählergebnisse sind als prozentuelle
Bindung in Abwesenheit von Antikörper
(Kontrolle) aufgetragen. Nichtspezifische Bindung wurde unter Verwendung
eines Überschusses
an unmarkiertem HRGβ1(177-244)(HRG) bestimmt. Gegen ErbB2-Protein
(2C4) und HSV (5B6) gerichtete Antikörper wurden als Negativkontrollen
verwendet.
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2 zeigt
die Wirkung der Antikörperkonzentration
auf die HRG-Bindung. Ein Dosis-Wirkungs-Experiment wurde am 3-8D6-Antikörper durchgeführt, von
dem sich zeigte, dass er die HRG-Bindung verstärkte. K562-ErbB3-Zellen wurden
mit einer festgelegten Konzentration an 125I-HRG
und ansteigenden Konzentrationen des 3-8D6-Antikörpers inkubiert. Die Daten
aus diesem Experiment sind als zellgebundene Zählimpulse über der Antikörperkonzentration
aufgetragen.
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3 illustriert
die HRG-Bindung an K562-ErbB3-Zellen in Gegenwart und Abwesenheit
des 3-8D6-Antikörpers
oder eines Fab-Fragments davon. Kompetitive Ligandenbindungsexperimente
wurden in Abwesenheit (Kontrolle) und Gegenwart von 100 nM 3-8D6
oder Fab durchgeführt.
Die Daten sind als gebundenes/gesamtes (B/T) über Gesamt-HRGβ1(177-244) aufgetragen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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I. Definitionen
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Sofern
nicht anders angegeben, bezieht sich der Ausdruck „ErbB3" bei Verwendung hierin
auf Säugetier-ErbB3-Protein,
und „erbB3" bezieht sich auf
das SäugetiererbB3-Gen.
Das bevorzugte ErbB3-Protein ist menschliches ErbB3-Protein, das
in der Zellmembran einer Zelle vorhanden ist. Das menschliche erbB3-Gen wird
im US-Patent Nr.
5.480.968 und von Plowman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87,
4905-4909 (1990), beschrieben.
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Der
Antikörper
von Interesse kann einer sein, der nicht signifikant mit anderen
Proteinen kreuzreagiert, wie z.B. mit jenen, die von den erbB1-,
erbB2- und/oder erbB4-Genen
kodiert werden. Bei derartigen Ausführungsformen beträgt das Ausmaß an Bindung
des Antikörpers
gegen diese Nicht-ErbB3-Poteine (z.B. Zelloberflächenbindung an endogenen Rezeptor)
weniger als 10%, wie durch Analyse mittels fluoreszenzaktivierten Zellsorters
(FACS-Analyse) oder Radioimmunpräzipitation
(RIA) gemessen wird. Jedoch kann der Antikörper manchmal einer sein, der
beispielsweise sehr wohl mit dem ErbB4-Rezeptor kreuzreagiert und
gegebenenfalls nicht mit dem EGFR- und/oder ErbB2-Rezeptor kreuzreagiert.
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„Heregulin" (HRG) bezieht sich
bei Verwendung hierin auf ein Polypeptid, das den ErbB2-ErbB3-Proteinkomplex
aktiviert (d.h. bei der Bindung daran die Phosphorylierung von Tyrosinresten
im ErbB2-ErbB3-Komplex induziert). Verschiedene von diesem Ausdruck
umfasste Heregulin-Polypeptide sind oben offenbart worden. Der Ausdruck
umfasst biologisch aktive Fragmente und/oder Varianten natürlich vorkommender
HRG-Polypeptide, wie z.B. ein Fragment einer EGF-ähnlichen
Domäne
davon (z.B. HRGβ1177-244).
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Der „ErbB2-ErbB3-Proteinkomplex" ist ein nichtkovalent
assoziiertes Oligomer aus ErbB2-Rezeptor und ErbB3-Rezeptor. Dieser
Komplex bildet sich, wenn eine beide dieser Rezeptoren exprimierende
Zelle HRG ausgesetzt wird. Der Komplex kann durch Immunpräzipitation
isoliert und mittels SDS-PAGE analysiert werden, wie im unten stehenden
Beispiel beschrieben wird.
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Der
Ausdruck „verringert
die durch Heregulin induzierte Bindung eines ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes
in einer ErbB2 und ErbB3 exprimierenden Zelle" bezieht sich auf die Fähigkeit
des Antikörpers,
die Anzahl an ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexen statistisch signifikant
zu verringern, die sich im Vergleich zu einer unbehandelten (Kontroll-)
Zelle in einer Zelle bilden, die dem Antikörper und HRG ausgesetzt worden
ist. Die Zelle, die ErbB2 und ErbB3 exprimiert, kann eine natürlich vorkommende
Zelle oder Zelllinie (z.B. Caov3-Zelle) sein oder kann durch Einführen von
für jedes
dieser Proteine kodierender Nucleinsäure in eine Wirtszelle rekombinant
produziert werden. Vorzugsweise verringert der Antikörper die
Bildung dieses Komplexes. um zumindest 50% und bevorzugter zumindest
70%, wie sie durch Reflexions-Scanning-Densitometrie von Western-Blots des
Komplexes gemessen wird (siehe unten stehende Beispiele).
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Der
Antikörper,
der die „durch
Heregulin induzierte ErbB2-Aktivierung in einer ErbB2 und ErbB3
exprimierenden Zelle verringert" ist
einer, der die Tyrosinphosphorylierungsaktivität von ErbB2 statistisch signifikant verringert,
die auftritt, wenn HRG an ErbB3 im ErbB2-ErbB3-Proteinkomplex bindet
(der an der Oberfläche
einer Zelle zugegen ist, die die beiden Rezeptoren exprimiert),
und zwar in Bezug auf eine unbehandelte (Kontroll-) Zelle. Dies
kann auf Basis von Phosphotyrosin-Ausmaßen im ErbB2-ErbB3-Komplex
nach Exposition des Komplexes mit HRG und dem Antikörper von
Interesse ermittelt werden. Die ErbB2- und ErbB3-Protein exprimierende
Zelle kann eine natürlich
vorkommende Zelle oder Zelllinie (z.B. Caov3-Zelle) oder rekombinant produziert
sein. ErbB2-Aktivierung kann durch Western-Blotting, gefolgt von
Sondierung mit einem Anti-Phosphotyrosin-Antikörper bestimmt werden, wie in
den unten stehenden Beispielen beschrieben wird. Alternativ dazu
kann der in WO 95/14930 und Sadick et al., Analytical Biochemistry
235, 207-214 (1996) beschriebene Kinaserezeptor-Aktivierungstest
verwendet werden, um die ErbB2-Aktivierung zu quantifizieren. Vorzugsweise verringert
der Antikörper
die durch Heregulin induzierte ErbB2-Aktivierung um zumindest 50%
und bevorzugter um zumindest 70%, wie sie durch Reflexions-Scanning-Densitometrie
von Western-Blots des mit einem Anti-Phosphotyrosin-Antikörper sondierten
Komplexes gemessen wird (siehe unten stehende Beispiele).
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Der
Antikörper
kann einer sein, der „die
Bindungsaffinität
von Heregulin für
ErbB3-Protein erhöht". Dies bedeutet,
dass in Gegenwart des Antikörpers
(z.B. 100 nM Antikörper)
die Menge an HRG, die an ErbB3 bindet (z.B. endogenes, in einer
natürlich
vorkommenden Zelle oder Zelllinie vorhandenes oder in eine Zelle durch
rekombinante Techniken eingeführtes
ErbB3, siehe unten stehende Beispiele), in Bezug auf die Kontrolle
(kein Antikörper)
statistisch signifikant erhöht
ist. Beispielsweise kann die Menge an HRG, die an die mit erbB3
wie hierin beschrieben transfizierte K562-Zelllinie bindet, in Gegenwart
von 100 nM Antikörper
um zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 50% und insbesondere bevorzugt
um zumindest ungefähr
100% (siehe 1) in Bezug auf die Kontrolle
erhöht
werden.
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Der
Antikörper,
der die HRG-Bindung an ErbB3-Protein (z.B. in einer Zelle vorhandenes
ErbB3) verringert ist einer, der die HRG-Bindungsstelle am ErbB3-Protein
stört,
so dass er die Menge an Heregulin, die zur Bindung an diese Stelle
des Moleküls
fähig ist,
statistisch signifikant verringert.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird hierin im weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen monoklonale Antikörper, polyklonale
Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z.B. bispezifische Antikörper),
die aus zumindest zwei intakten Antikörpern gebildet werden, und
Antikörperfragmente,
solange sie die gewünschte biologische
Aktivität
aufweisen. Der Antikörper
kann beispielsweise ein IgM, IgG (z.B. IgG1,
IgG2, IgG3, IgG4), IgD, IgA oder IgE sein. Vorzugsweise
ist der Antikörper
jedoch kein IgM-Antikörper.
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„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines Antikörpers
voller Länge,
im Allgemeinen die antigenbindende oder variable Domäne davon.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab-, Fab'-, F(ab')2-
und Fv-Fragmente; Diabodies; lineare Antikörper; Einzelketten-Antikörpermoleküle; und
multispezifische Antikörper,
die aus Antikörperfragmenten
gebildet werden.
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Der
Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der aus einer Population
von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erlangt wurde, d.h.,
die einzelnen, die Population umfassenden Antikörper sind identisch mit Ausnahme
möglicher
natürlich
vorkommender Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind höchst
spezifisch und richten sich gegen eine einzige Antigenstelle. Darüber hinaus
richtet sich jeder monoklonale Antikörper gegen eine einzige Determinante
(Epitop) am Antigen im Gegensatz zu herkömmlichen (polyklonalen) Antikörperpräparaten,
die typischerwei se verschiedene Antikörper umfassen, die gegen verschiedene
Determinanten (Epitope) gerichtet sind. Zusätzlich zu ihrer Spezifität sind die
monoklonalen Antikörper
insofern vorteilhaft, als dass sie durch die Hybridomkultur ohne
Verunreinigung durch andere Immunglobuline produziert werden. Der
Modifikator „monoklonal" kennzeichnet den
Charakter des Antikörpers
dahingehend, dass er aus einer im Wesentlichen homogenen Population
von Antikörpern
erlangt wurde, und ist nicht dahingehend auszulegen, als dass die
Produktion des Antikörpers
irgendein spezielles Verfahren erfordert. Beispielsweise können gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendende monoklonale Antikörper mit dem erstmals von Kohler
et al., Nature 256, 495 (1975) beschriebenen Verfahren hergestellt
werden oder können
durch DNA-Rekombinationstechniken hergestellt werden (siehe z.B.
US-Patent Nr. 4.816.567). Die „monoklonalen
Antikörper" können außerdem beispielsweise
aus Phagen-Antikörperbibliotheken
unter Verwendung der in Clackson et al., Nature 352, 624-628 (1991)
und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991) beschriebenen
Techniken isoliert werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
hierin umfassen im Speziellen „chimäre" Antikörper (Immunglobuline), bei
denen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette homolog zu
oder identisch mit entsprechenden Sequenzen in Antikörpern ist,
die aus einer bestimmten Spezies stammen oder die einer bestimmten
Antiköperklasse
oder Unterklasse angehören,
während
der Rest der Kette(n) homolog zu oder identisch mit entsprechenden
Sequenzen in Antikörpern
ist, die aus einer anderen Spezies stammen oder einer anderen Antikörperklasse
oder Unterklasse angehören,
sowie Fragmente derartiger Antikörper,
solange sie die gewünschte biologische
Aktivität
aufweisen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81, 6851-6855 (1984)).
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„Humanisierte" Formen nichtmenschlicher
(z.B. Maus) Antikörper
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine vom nichtmenschlichen
Immunglobulin hergeleitete Minimalsequenz enthalten. Größtenteils
sind humanisierte Antikörper
menschliche Immunglobuline (Empfänger- Antikörper), in denen
Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nichtmenschlichen Spezies (Spender-Antikörper), wie
z.B. Maus, Ratte oder Kaninchen mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüst-(FR-)Reste des
menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche Reste
ersetzt. Außerdem
können humanisierte
Antikörper
Reste umfassen, die sich weder im Empfänger-Antikörper, noch in den importierten CDR-
oder Gerüstsequenzen
finden. Diese Modifizierungen werden vorgenommen, um die Leistungsfähigkeit des
Antikörpers
weiter zu verfeinern und zu maximieren. Im Allgemeinen umfasst der
humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei variablen
Domänen,
in denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nichtmenschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulinsequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
wird gegebenenfalls auch zumindest einen Teil einer konstanten Immunglobulinregion
(Fc), typischerweise jene eines menschlichen Immunglobulins umfassen.
Für weitere
Einzelheiten siehe Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Reichmann
et al., Nature 332, 323-329 (1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol.
2, 593-596 (1992). Der humanisierte Antikörper umfasst einen PRIMATIZEDTM-Antikörper,
worin die Antigenbindungsregion des Antikörpers aus einem Antikörper stammt,
der durch Immunisierung von Makakenaffen mit dem Antigen von Interesse
hergestellt wurde.
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„Einzelketten-Fv"- oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Antikörperdomänen, worin
diese Domänen
in einer einzelnen Polypeptidkette vorliegen. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH und VL-Domänen, was
es dem sFv ermöglicht,
die gewünschte Struktur
für die
Antigenbindung auszubilden. Für
einen Überblick über sFv
siehe Pluckthun in „The
Pharmacology of Monoclonal Antibodies", Bd. 113, Rosenberg und Moore (Hrsg.),
Springer-Verlag, New York, S. 269-315 (1994).
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Der
Ausdruck „Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigenbindungsstellen, wobei die Fragmente eine variable
Schwerkettendomäne
(VH) umfassen, die mit einer variablen Leichtkettendomäne (VL) in derselben Polypeptidkette (VH-VL) verbunden ist.
Durch Verwendung eines Linkers, der zu kurz ist, um die Paarung
zwischen den beiden Domänen
an derselben Ketten zu erlauben, sind die Domänen gezwungen, sich mit den
komplementären
Domänen
einer anderen Kette zu paaren und zwei Antigenbindungsstellen zu
erzeugen. Diabodies werden ausführlicher
beispielsweise in EP 404.097; WO 93/11161; und Hollinger et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444-6448 (1993) beschrieben.
-
Ein „isolierter" Antikörper ist
einer der identifiziert und aus einer Komponente seiner natürlichen
Umgebung abgetrennt und/oder gewonnen worden ist. Verunreinigende
Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, welche die diagnostischen und therapeutischen
Verwendungen für
den Antikörper
stören
würden,
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinische oder nichtproteinische Gelöststoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
gereinigt, und zwar (1) auf mehr als 95 Gewichtsprozent Antikörper, wie
ermittelt mittels Lowry-Verfahren,
und insbesondere bevorzugt auf mehr als 99 Gewichtsprozent, (2)
in einem Ausmaß,
das ausreicht, um zumindest 15 Reste der N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz
durch Verwendung eines Spinning-Cup-Sequenators zu erlangen oder
(3) zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter reduzierenden und nichtreduzierenden Bedingungen
unter Verwendung von Coomassie-Blau oder vorzugsweise Silberfärbung. Ein
isolierter Antikörper
umfasst den Antikörper
in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest eine Komponente der
natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden sein wird. Für
gewöhnlich
wird jedoch ein isolierter Antikörper
durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck „Salvage-Rezeptorbindungsligand" auf ein Epitop der Fc-Region
eines IgG-Moleküls
(z.B. IgG1, IgG2, IgG3 oder IgG4), das für die Erhöhung der In-vivo-Serumhalbwertszeit
des IgG-Moleküls
verantwortlich ist.
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„Behandlung" bezieht sich auf
therapeutische Behandlung sowie prophylaktische oder präventive Maßnahmen.
Jene, die einer Behandlung bedürfen
umfassen jene, die die Störung
bereits aufweisen sowie jene, bei denen die Störung zu verhindern ist.
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„Säugetier" zum Zwecke der Behandlung
bezieht sich auf jegliches als Säugetier
klassifizierte Tier, einschließlich
Menschen, Haus- und Nutztiere, sowie Zoo-, Sport- oder Haustiere, wie z.B. Hunde, Pferde,
Katzen, Rinder usw. Vorzugsweise ist das Säugetier der Mensch.
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Eine „Störung" ist jeglicher Zustand,
der aus der Behandlung mit dem Anti-ErbB3-Antikörper Nutzen zieht. Dies umfasst
chronische und akute Störungen
oder Krankheiten, einschließlich
jene pathologischen Leiden, die das Säugetier für die fragliche Störung empfänglich machen.
Im Allgemeinen wird die Störung
eine sein, bei der die übermäßige Aktivierung
des ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes durch Heregulin auftritt. Nichteinschränkende Beispiele
von hierin zu behandelnden Störungen
umfassen benigne und maligne Tumore; Leukämien und Lymphmalignitäten; Glia-,
Astrozyten-, Hypothalamus- und andere Glandula-, Makrophagen-, Epithel-,
Stroma- und Blastozöl-Störungen;
und entzündliche,
angiogene und immunologische Störungen.
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Die
Ausdrücke „Krebs" und „kanzerös" beziehen sich auf
oder beschreiben den physiologischen Zustand in Säugetieren,
der typischerweise durch unreguliertes Zellwachstum gekennzeichnet
ist. Beispiele von Krebs umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Karzinom, Lymphom, Blastom, Sarkom und Leukämie. Speziellere Beispiele
für derartige
Krebsformen umfassen Plattenepithelkarzinom, kleinzelligen Lungenkrebs, nichtkleinzelligen
Lungenkrebs, Magen-Darm-Krebs, Pankreaskrebs, Glioblastom, Zervixkrebs,
Einerstockkrebs, Leberkrebs, Blasenkrebs, Hepatom, Brustkrebs, Darmkrebs,
kolorektales Karzinom, Endometriumkrebs, Speicheldrüsenkrebs,
Nierenkrebs, Leberkrebs, Prostatakrebs, Vulvakrebs, Schilddrüsenkarzinom,
Leberkarzinom und verschiedene Typen von Kopf- und Nackenkrebs.
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Der
Ausdruck „zytotoxisches
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Substanz, die die Funktion von
Zellen hemmt oder verhindert und/oder die Zerstörung von Zellen bewirkt. Der
Ausdruck umfasst radioaktive Isotope (z.B. I, Y Pr), chemo therapeutische
Mittel und Toxine, wie z.B. enzymatisch aktive Toxine bakteriellen,
pilzlichen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder Fragmente
davon.
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Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die bei der Behandlung von Krebs zweckdienlich
ist. Beispiele chemotherapeutischer Mittel umfassen Adriamycin,
Doxorubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid, Thiopeta, Busulfan,
Cytoxin, Taxol, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, Vinblastin, Bleomycin,
Etoposide, Ifosfamid, Mitomycin C, Mitoxantron, Vincristin, Vinorelbin,
Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin, Dactinomycin,
Mitomycine, Esperamicine (siehe US-Patent Nr. 4.675.187), Melphalan
und andere verwandte Stickstofflosts.
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Der
Ausdruck „Cytokin" ist ein allgemeiner
Ausdruck für
Proteine, die von einer Zellpopulation freigesetzt werden, die auf
eine andere Zelle als intrazelluläre Mediatoren wirken. Beispiele
derartiger Cytokine sind Lymphokine, Monokine und herkömmliche
Polypeptidhormone. Unter den Cytokinen mit umfasst sind Wachstumshormon,
wie z.B. menschliches Wachstumshormon, menschliches N-Methionyl-Wachstumshormon
und Rinderwachstumshormon; Parathyroidhormon; Thyroxin; Insulin;
Proinsulin; Relaxin; Prorelaxin; Glykoproteinhormone, wie z.B. follikelstimulierendes
Hormon (FSH); thyreotropes Hormon (TSH) und luteinisierendes Hormon
(LH); Leberwachstumsfaktor; Fibroblastenwachstumsfaktor; Prolactin;
Plazentalaktogen; Tumornekrosefaktor-α und -β; Müllersche Hemmsubstanz; Maus-Gonadotropin-assoziiertes
Peptid; Inhibin; Activin; Gefäßendothelwachstumsfaktor;
Integrin; Thrombopoietin (TPO); Nervenwachstumsfaktoren, wie z.B.
NGF-β; Blutplättchenwachstumsfaktor;
transformierende Wachstumsfaktoren (TGFs), wie z.B. TGF-α und TGF-β; insulin-artiger
Wachstumsfaktor-I und -II; Erythropoietin (EPO); knochenbildende
Faktoren; Interferone, wie z.B. Interferon-α, -β und -γ; koloniestimulierende Faktoren
(CSFs), wie z.B. Makrophagen-CSF (M-CSF); Granulozyten-Makrophagen-CSF
(GM-CSF); und Granulocyten-CSF (G-CSF); Interleukine (ILs), wie
z.B. IL-1, IL-1α; IL-2;
IL-3; IL-4; IL-5; IL-6; IL-7; IL-8; IL-9; IL-11; IL-12; ein Tumornekrosefaktor,
wie z.B. TNF-α oder
TNF-β; und andere
Polypeptidfaktoren, einschließlich
LIF und Kit-Ligand (KL). Wie hierin verwendet, umfasst der Ausdruck Cytokin
Proteine aus natürlichen
Quellen oder aus rekombinanter Zellkultur und biologisch aktive
Entsprechungen der Nativsequenz-Cytokine.
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Der
Ausdruck „Prodrug" bezieht sich bei
Verwendung in dieser Anmeldung auf eine Vorläufer- oder Derivat-Form einer
pharmazeutisch aktiven Substanz, die im Vergleich mit dem Stammarzneimittel
weniger zytotoxisch für
Tumorzellen und fähig
ist, enzymatisch aktiviert oder zur aktiveren Stammform umgesetzt
zu werden. Siehe z.B. Wilman, „Prodrugs
in Cancer Chemotherapy",
Biochemical Society Transactions 14, S. 375-382, 615th Meeting
Belfast (1986) und Stella et al., "Prodrugs: A Chemical Approach to Targeted
Drug Delivery",
Directed Drug Delivery, Borchardt et al. (Hrsg.), Humana Press,
S. 247-267 (1985). Die Prodrugs dieser Erfindung umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf Phosphat enthaltende Prodrugs, Thiophosphat enthaltende Prodrugs,
Sulfat enthaltende Prodrugs, Peptid enthaltende Prodrugs, D-Aminosäure-modifizierte
Prodrugs; glykosylierte Prodrugs, Beta-Lactam enthaltende Prodrugs,
gegebenenfalls substituierte, Phenoxyacetamid enthaltende Prodrugs
oder gegebenenfalls substituierte, Phenylacetamid enthaltende Prodrugs,
5-Fluorcytosin- und andere 5-Fluoruridin-Prodrugs, die zum aktiveren
zytotoxischen freien Arzneimittel umgesetzt werden können. Beispiele
zytotoxischer Arzneimittele, die zu einer Prodrug-Form zur Verwendung
in dieser Erfindung derivatisiert werden können, umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf die oben beschriebenen Chemotherapeutika.
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Der
Ausdruck „Marker" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf eine nachweisbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an den Antikörper konjugiert ist. Der Marker
kann selbst nachweisbar sein (z.B. Radioisotopmarker oder Fluoreszenzmarker)
oder kann im Falle eines enzymatischen Markers eine chemische Veränderung
einer Substratverbindung oder Zusammensetzung katalysieren, die
nachweisbar ist.
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Unter „feste
Phase" wird eine
nichtwässrige
Matrix verstanden, an die der Antikörper der vorliegenden Erfindung
anhaften kann. Beispiele von hierin vorgesehenen feste Phasen umfassen
jene, die teilweise oder völlig
aus Glas (z.B. poröses
Glas mit definiertem Porendurchmesser), Polysacchariden (z.B. Agarose),
Polyacrylamiden, Polystyrol, Polyvinylalkohol und Silikonen gebildet
werden. In manchen Ausführungsformen
kann die feste Phase in Abhängigkeit
von Zusammenhang den Napf einer Testplatte umfassen; in anderen
ist sie eine Reinigungssäule
(z.B. eine Affinitätschromatographiesäule). Dieser
Ausdruck umfasst außerdem
eine diskontinuierliche feste Phase getrennter Teilchen, wie z.B.
jene im US-Patent Nr. 4.275.149 beschriebenen.
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Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, das aus verschiedenen Lipidtypen, Phospholipiden und/oder
Tensiden zusammengesetzt ist, das zur Abgabe eines Arzneimittels
(wie z.B. der hierin offenbarten Anti-ErbB3-Antikörper und,
gegebenenfalls, eines chemotherapeutischen Mittels) an ein Säugetier
zweckdienlich ist. Die Komponenten des Liposoms sind üblicherweise ähnlich der
Lipidanordnung biologischer Membranen in einer Doppelschicht angeordnet.
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Ein „isoliertes" Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül abgetrennt
ist, mit dem es für
gewöhnlich
in der natürlichen Quelle
der Nucleinsäure
assoziiert ist. Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül liegt nicht in der Form oder
in dem Milieu vor, in der/dem es sich in der Natur findet. Isolierte
Nucleinsäuremoleküle unterscheiden
sich daher vom Nucleinsäuremolekül, wie es
in natürlichen
Zellen existiert. Jedoch umfasst ein isoliertes Nucleinsäuremolekül ein Nucleinsäuremolekül, das in
Zellen enthalten ist, die für
gewöhnlich
den Antikörper
exprimieren, wo beispielsweise das Nucleinsäuremolekül sich an einer Chromosomenstelle
befindet, die sich von der natürlicher Zellen
unterscheidet.
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Der
Ausdruck „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die zur Expression einer operabel gebundenen kodierenden
Sequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind. Die
Kontrollsequenzen, die beispielsweise für Prokaryoten zweckdienlich
sind, umfassen einen Promotor, gegebenenfalls eine Operatorsequenz,
eine Ribosombindungsstelle. Eukaryotische Zellen setzen bekannterweise
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer ein.
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Eine
Nucleinsäure
ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung zu einer anderen Nucleinsäuresequenz
gesetzt wird. Beispielsweise ist DNA für eine Präsequenz oder einen Sekretionsleader operabel
an DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn sie als Präprotein exprimiert wird, das
an der Sekretion des Polypeptids beteiligt ist; ein Promotor oder
Enhancer ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn
er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder eine Ribosombindungsstelle
ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn sie so positioniert
ist, dass sie die Translation erleichtert. Im Allgemeinen bedeutet „operabel
gebunden", dass
die gebundenen DNA-Sequenzen zusammenhängend sind und im Falle eines
Sekretionsleaders zusammenhängend
sind und sich in Lesephase befinden. Jedoch müssen Enhancer nicht zusammenhängend sein.
Die Bindung wird durch Ligation an zweckdienlichen Restriktionsstellen
erzielt. Falls derartige Stellen nicht existieren, werden die synthetischen
Oligonucleotidadaptoren oder Linker gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
-
„Zelle", „Zelllinie" und „Zellkultur" werden bei Verwendung
hierin austauschbar gebraucht, und alle derartige Bezeichnungen
umfassen auch die Nachkommen. Folglich umfassen Ausdrücke wie „Transformanten" und „transformierte
Zellen" die primäre gegenständliche
Zelle und davon hergeleitete Kulturen ohne Rücksicht auf die Anzahl der
Transfers. Es versteht sich außerdem,
dass nicht alle Nachkommen hinsichtlich DNA-Gehalt absolut identisch
sein müssen,
und zwar aufgrund gezielter oder zufälliger Mutationen. Mutierte
Nachkommen, die dieselbe Funktion oder biologische Aktivität wie jene
aufweisen, auf die in der ursprünglich
transformierten Zelle gescreent worden ist, sind mit umfasst. Wo
unterschiedliche Bezeichnungen beabsichtigt sind, werden sie aus
dem Zusammenhang klar sein.
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II. Arten der Durchführung der
Erfindung
-
A. Antikörperherstellung
-
Es
folgt eine Beschreibung beispielhafter Techniken für die Produktion
der beanspruchten Antikörper.
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(i) Polyklonale Antikörper
-
Polyklonale
Antikörper
werden im Allgemeinen in Tieren durch mehrere subkutane (sc) oder
intraperitoneale (ip) Injektionen des maßgeblichen Antigens und eines
Adjuvans hergestellt. Es kann zweckdienlich sein, das maßgebliche
Antigen an ein Protein zu konjugieren, das in der zu immunisierenden
Spezies immunogen ist, z.B. an Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin oder Sojabohnentrypsin-Inhibitor
unter Verwendung eines bifunktionellen oder derivatisierenden Mittels,
beispielsweise Maleimidobenzoylsulfosuccinimidester (Konjugation über Cysteinreste),
N-Hydroxysuccinimid (über
Lysinreste), Glutaraldehyd, Bernsteinsäureanhydrid, SOCl2 oder
R1N=C=NR, wobei R und R1 unterschiedliche
Alkylgruppen sind.
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Tiere
werden gegen das Antigen, immunogene Konjugate oder Derivate immunisiert,
indem z.B. 100 μg
oder 5 μg
des Proteins oder Konjugats (für
Kaninchen bzw. Mäuse)
mit 3 Volumina Freund'schem
kompletten Adjuvans vermischt und die Lösung intradermal an mehreren
Stellen injiziert wird. Einen Monat später werden die Tiere mit 1/5
bis 1/10 der ursprünglichen
Peptid- oder Konjugatmenge in Freund'schem kompletten Adjuvans durch subkutane
Injektion an mehreren Stellen geboostet. Sieben bis 14 Tage später wird
den Tieren Blut abgenommen und das Serum auf Antikörpertiter
getestet. Die Tiere werden geboostet, bis der Titer sein Plateau
erreicht hat. Vorzugsweise wird das Tier mit dem Konjugat desselben
Antigens geboostet, das jedoch an ein anderes Protein und/oder durch
ein anderes Vernetzungsmittel konjugiert ist. Konjugate können außerdem in
rekombinanter Zellkultur als Fusionsproteine produziert werden.
Außerdem
werden Aggregationsmittel, wie z.B. Alaun, in geeigneter Weise verwendet,
um die Immunantwort zu verstärken.
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(ii) Monoklonale Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
werden aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen,
d.h., die die Population umfassenden einzelnen Antikörper sind
identisch mit Ausnahme möglicher natürlich vorkommender
Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. Folglich
kennzeichnet der Modifikator „monoklonal" den Charakter des
Antikörpers
dahingehend, dass er nicht eine Mischung unterschiedlicher Antikörper ist.
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Beispielsweise
können
die monoklonalen Antikörper
unter Verwendung des erstmals von Kohler et al., Nature 256, 495
(1975) beschriebenen Hybridomverfahrens produziert werden oder können mittels
DNA-Rekombinationsverfahren produziert werden (US-Patent Nr. 4.816.567).
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Beim
Hybridomverfahren wird eine Maus oder ein anderes geeignetes Wirtstier,
wie z.B. ein Hamster wie hierin oben beschrieben immunisiert, um
Lymphozyten anzuregen, die Antikörper
produzieren oder zur Produktion von Antikörpern fähig sind, die spezifisch an
das zur Immunisierung verwendete Protein binden. Alternativ dazu
können
Lymphozyten in vitro immunisiert werden. Die Lymphozyten werden
dann unter Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels, wie
z.B. Polyethylenglykol, mit Myelomzellen fusioniert, um eine Hybridomzelle
zu bilden (Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice,
Academic Press, S. 59-103 (1986)).
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Die
so hergestellten Hybridomzellen werden in ein geeignetes Kulturmedium
geimpft und gezüchtet, das
vorzugsweise eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der nicht fusionierten Stamm-Myelomzellen hemmen. Wenn den Stamm-Myelomzellen
beispielsweise das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase (HGPRT oder
HPRT) fehlt, wird das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin (HAT-Medium) umfassen, wobei
diese Substanzen das Wachstum HGPRT-defizienter Zellen verhindert.
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Bevorzugte
Myelomzellen sind jene, die effizient fusionieren, eine stabile
Antikörperproduktion
durch die selektierten Antikörper-produzierenden
Zellen erhalten und gegen ein Medium, wie z.B. das HAT-Medium empfindlich
sind. Unter diesen bevorzugten Myelom-Zelllinien sind Maus-Myelom-Linien,
wie z.B. jene, die sich von MOPC-21-
und MPC-11-Maus-Tumoren herleiten, die von Salk Institute Cell Distribution Genter,
San Diego, Kalifornien, USA erhältlich
sind, sowie SP-2- oder X63-Ag8-653-Zellen, die von der American Type Culture
Collection, Rockville, Maryland, USA erhältlich sind. Menschliche Myelom-
und Maus-Mensch-Heteromyelom-Zelllinien sind zur Produktion menschlicher
monoklonaler Antikörper
ebenfalls beschrieben worden (Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984);
Brodeur et al., Monoclonal Antibody Production Techniques and Applications,
Marcel Dekker Inc., New York, S. 51-63 (1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen wachsen, wird auf Produktion
von gegen das Antigen gerichteten monoklonalen Antikörpern getestet.
Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der von Hybridomzellen produzierten
monoklonalen Antikörper
mittels Immunpräzipitation
oder mit einem In-vitro-Bindungstest, wie z.B. dem Radioimmuntest
(RIA) oder Enzyme-linked-immunoabsorbent-assay (ELISA) bestimmt.
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Die
Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise mittels Scatchard-Analyse von Munson et al.,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980) bestimmt werden.
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Nach
der Identifizierung von Hybridomzellen, die Antikörper der
gewünschten
Spezifität,
Affinität und/oder
Aktivität
produzieren, können
die Klone mittels Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, S. 59-103 (1986)).
Geeignete Kulturmedien für
diesen Zweck umfassen beispielsweise DMEM- oder RPMI-1640-Medium.
Außerdem
können
die Hybridomzellen in vivo als Aszites-Tumore in einem Tier gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper werden
in geeigneter Weise vom Kulturmedium, Serum oder von der Aszitesflüssigkeit
getrennt, und zwar durch herkömmliche
Immunglobulin-Reinigungsverfahren, wie z.B. Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatit-Chromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder
Affinitätschromatographie.
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Für die monoklonalen
Antikörper
kodierende DNA kann unter Anwendung herkömmlicher Verfahren (z.B. durch
Verwendung von Oligonucleotidsonden, die zur spezifischen Bindung
an Gene fähig
sind, die für die
Schwer- und Leichtketten von murinen Antikörper kodieren) leicht isoliert
und sequenziert werden. Die Hybridomzellen dienen als eine bevorzugte
Quelle derartiger DNA. Wenn sie einmal isoliert ist, kann die DNA
in Expressionsvektoren gesetzt werden, die dann in Wirtszellen,
wie z.B. E.coli-Zellen,
Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen oder Myelomzellen
transfiziert werden, die ansonsten keine Immunglobulin produzieren,
um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erlangen. Überblicksartikel
zur rekombinanten Expression von für den Antikörper kodierender DNA in Bakterien
umfassen Skerra et al., Curr. Opinion in Immunol. 5, 256-262 (1993)
und Plückthun,
Immunol. Revs. 130, 151-188 (1992).
-
Antikörper oder
Antikörperfragmente
können
aus Antikörper-Phagenbibliotheken
unter Anwendung der in McCafferty et al., Nature 348, 552-554 (1990)
beschriebenen Techniken erzeugt werden. Clackson et al., Nature
352, 624-628 (1991) und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597
(1991) beschreiben die Isolierung muriner bzw. menschlicher Antikörper unter
Verwendung von Phagenbibliotheken. Spätere Veröffentlichungen beschreiben
die Herstellung hochaffiner (nM-Bereich) menschlicher Antikörper durch „Chain-Shuffling" (Marks et al., Bio/Technology
10, 779-783 (1992)), sowie kombinatorische Infektion und In-vivo-Rekombination
als Strategie zur Konstruktion sehr großer Phagenbibliotheken (Waterhouse
et al., Nuc. Acids Res. 21, 2265-2266 (1993)). Daher sind diese
Techniken brauchbare Alternativen zu herkömmlichen monoklonalen Antikörperhybridomtechniken
zur Isolierung monoklonaler Antikörper.
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Die
DNA kann außerdem
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der kodierenden
Sequenz für
menschliche konstante Schwer- und Leichtkettendomänen anstelle
der homologen murinen Sequenzen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851 (1984)) oder durch kovalentes
Verbinden der gesamten oder eines Abschnitts der kodierenden Sequenz
für ein
Nicht-Immunglobulin-Polypeptid an die für Immunglobulin kodierende
Sequenz.
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Typischerweise
werden die konstanten Domänen
eines Antikörpers
durch derartige Nicht-Immunglobulin-Polypeptide substituiert, oder
es werden die variablen Domänen
einer der Antigen-kombinierenden Stellen eines Antikörpers substituiert,
um einen chimären
bivalenten Hybridantikörper
zu erzeugen, der eine Antigen-kombinierende Stelle mit Spezifität für ein Antigen
und eine weitere Antigen-kombinierende Stelle mit Spezifität für ein anderes
Antigen umfasst.
-
(iii) Humanisierte und
menschliche Antikörper
-
Verfahren
zur Humanisierung nichtmenschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in ihn aus einer Quelle eingeführt worden sind, die nicht
menschlich ist. Diese nichtmenschlichen Aminosäurereste werden häufig als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise einer variablen „Import"-Domäne
entnommen sind. Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach den
Verfahren von Winter und Mitarbeitern durchgeführt werden (Jones et al., Nature
321, 522-525 (1986); Riechmann et al., Nature 332, 323-327 (1988);
Verhoeyen et al., Science 239, 1534-1536 (1988)), indem die entsprechenden
Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durch Nager-CDRs oder
CDR-Sequenzen ersetzt werden. Demgemäß sind derartige „humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin im Wesentlichen weniger als eine intakte menschliche
variable Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nichtmenschlichen Spezies
ersetzt worden ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper,
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nager-Antikörpern ersetzt
sind.
-
Die
Auswahl menschlicher variabler Domänen, sowohl schwerer als auch
leichter Domänen,
die bei der Herstellung der humanisierten Antikörper zu verwenden sind, ist
zur Verringerung der Antigenität
sehr wichtig. Nach dem so genannten „Best-fit"-Verfahren
wird die Sequenz der variablen Domäne eines Nagerantikörpers gegen
die gesamte Bibliothek bekannter menschlicher Sequenzen variabler
Domänen
gescreent. Jene menschliche Sequenz, die jener des Nagers am nächsten kommt,
wird dann als das menschliche Gerüst (FR) für den humanisierten Antikörper akzeptiert
(Sims et al., J. Immunol. 151, 2296 (1993); Chothia und Lesk, J.
Mol. Biol. 196, 901 (1987)). Ein weiteres Verfahren verwendet ein
bestimmtes Gerüst,
das sich von der Konsensussequenz aller menschlichen Antikörper einer
bestimmten Untergruppe von Leicht- oder Schwerketten herleitet.
Dasselbe Gerüst
kann für
mehrere verschiedene humanisierte Antikörper verwendet werden (Carter et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992); Presta et al.,
J. Immunol. 151, 2623 (1993)).
-
Es
ist ferner wichtig, dass Antikörper
mit Erhaltung hoher Affinität
für das
Antigen und anderer vorteilhafter biologischer Eigenschaften humanisiert
werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden humanisierte Antikörper nach
einem bevorzugten Verfahren durch einen Prozess der Analyse der
Stammsequenzen und der verschiedenen konzeptionellen humanisierten
Produkte unter Verwendung dreidimensionaler Modelle der Stamm- und
von humanisierten Sequenzen hergestellt. Dreidimensionale Immunglobulinmodelle
sind allgemein verfügbar
und dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung geläufig. Es
sind Computerprogramme verfügbar,
die mögliche
dreidimensionale Konformationsstrukturen gewählter Kandidat-Immunglobulinsequenzen illustrieren
und darstellen. Die Prüfung
dieser Darstellungen ermöglicht
die Analyse der wahrscheinlichen Rolle der Reste bei der Funktion
der Kandidaten-Immunglobulinsequenz, d.h., die Analyse von Resten,
die die Fähigkeit
des Kandidaten-Immunglobulins beeinflussen, sein Antigen zu binden.
Auf diese Weise können FR-Reste
aus den Empfänger-
und Importsequenzen gewählt
und kombiniert werden, so dass die gewünschte Antikörpereigenschaft,
wie z.B. erhöhte
Affinität
für das/die
Target-Antigen(e)
erzielt wird. Im Allgemeinen sind die CDR-Reste direkt und sehr
wesentlich an der Beeinflussung der Antigenbindung beteiligt.
-
Alternativ
dazu ist es nunmehr möglich,
transgene Tiere (z.B. Mäuse)
zu erzeugen, die fähig
sind, bei Immunisierung ein vollständiges Repertoire menschlicher
Antikörper
in Abwesenheit endogener Immunglobulinproduktion zu produzieren.
Beispielsweise ist beschrieben worden, dass die homozygote Deletion
des Antikörper-Schwerketten-Bindungsregion-(JH-)Gens bei chimären und Keimbahn-mutierten
Mäusen
zur vollständigen
Hemmung endogener Antikörperproduktion
führt.
Der Transfer des menschlichen Keimbahn-Immunglobulin-Gen-Arrays
in derartige Keimbahn-mutierte Mäuse
resultiert bei Antigen-Exposition in der Produktion menschlicher
Antikörper.
Siehe z.B. Jakobovits et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2551
(1993); Jakobovits et al., Nature 362, 255-258 (1993); Bruggerman
et al., Year in Immunol. 7, 33 (1993). Menschliche Antikörper können auch
aus Phagen-Display-Bibliotheken
hergeleitet werden (Hoogenboom et al., J. Mol. Biol. 227, 381 (1991);
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991)).
-
(iv) Antikörperfragmente
-
Es
sind verschiedene Techniken zur Produktion von Antikörperfragmenten
entwickelt worden. Herkömmlicherweise
stammten diese Fragmente aus dem proteolytischen Verdau intakter
Antikörper
(siehe z.B. Morimoto et al., Journal of Biochemical and Biophysical
Methods 24, 107-117 (1992) und Brennan et al., Science 229, 81 (1985)).
Jedoch können
diese Fragmente nunmehr direkt durch rekombinante Wirtszellen produziert
werden. Beispielsweise können
Antikörperfragmente
aus den oben erörterten
Phagen-Bibliotheken isoliert werden. Alternativ dazu können Fab'-SH-Fragmente direkt
aus E. coli gewonnen und chemisch gekuppelt werden, um F(ab')2-Fragmente zu bilden
(Carter et al., Bio/Technology 10, 163-167 (1992)). Nach einem anderen
Ansatz können
F(ab')2-Fragmente
direkt aus rekombinanter Wirtszellkultur isoliert werden. Andere Techniken
zur Produktion von Antikörperfragmenten
werden dem geübten
Fachmann offensichtlich sein.
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(v) Bispezifische Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
sind Antikörper,
die Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Epitope aufweisen. Beispielhafte bispezifische
Antikörper
können
zwei verschiedene Epitope des ErbB3-Proteins binden. Andere derartige
Antikörper
können
eine ErbB3-Bindungsstelle mit (einer) Bindungsstelle(n) für EGFR,
ErbB2 und/oder ErbB4 vereinen. Alternativ dazu kann ein Antu-ErbB3-Arm
mit einem Arm kombiniert werden, der an ein auslösendes Molekül an einem
Leukozyten bindet, wie z.B. an ein T-Zellen-Rezeptormolekül (z.B.
CD2 oder CD3), oder an Fc-Rezeptoren für IgG (FcγR), wie z.B. FcγRI (CD64),
FcγRII (CD32)
und FcγRIII
(CD16), so dass zelluläre
Verteidigungsmechanismen auf die ErbB3 exprimierende Zelle fokussiert werden.
Bispezifische Antikörper
können
außerdem
verwendet werden, um zytotoxische Mittel Zellen zuzuführen, die
das Antigen exprimieren. Diese Antikörper besitzen einen ErbB3 bindenden
Arm und einen Arm, der das zytotoxische Mittel (z.B. Saporin, Anti-Interferon-γ, Vinca-Alkaloid,
Ricin A-Kette, Methotrexat oder Radioaktivisotop-Hapten) bindet.
Bispezifische Antikörper
können
als Antikörper
voller Länge
oder als Antikörperfragmente
(z.B. bispezifische F(ab')2-Antikörper)
hergestellt werden.
-
Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Die herkömmliche
Produktion bispezifischer Antikörper
voller Länge
basiert auf der Coexpression von zwei Immunglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paaren, wobei die
beiden Ketten verschiedene Spezifitäten aufweisen (Milstein et
al., Nature 305, 537-539 (1983)). Aufgrund der zufälligen Auswahl
von Immunglobulin-Schwer- und -Leichtketten produzieren diese Hybridome
(Quadrome) ein mögliches
Gemisch aus 10 verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eines die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls,
die üblicherweise
mittels Affinitätschromatographieschritten
durchgeführt
wird, ist eher mühsam
und die Produktausbeuten sind niedrig. Ähnliche Verfahren sind in WO
93/08829 und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655-3659 (1991)
offenbart.
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Nach
einem anderen Ansatz werden variable Antikörperdomänen mit den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-kombinierenden
Stellen) an Immunglobulinsequenzen konstanter Domänen fusioniert.
Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten Immunglobulin-Schwerkettendomäne, die
zumindest einen Abschnitt der Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen umfasst.
Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerkettenregion (CH1),
die die zur Leichtkettenbindung erforderliche Stelle enthält, in zumindest
einer der Fusionen vorliegt. Für
die Immunglobulin-Schwerkettenfusionen
und, falls gewünscht,
für die
Immunglobulin-Leichtkette kodierende DNAs werden in gesonderte Expressionsvektoren
insertiert und in einen ge eigneten Wirtsorganismus cotransfiziert.
Dies sorgt für
eine höhere
Flexibilität
bei der Einstellung der wechselseitigen Anteile der drei Polypeptidfragmente,
wenn ungleiche Verhältnisse
der drei bei der Konstruktion verwendeten Polypeptidketten die optimalen
Ausbeuten liefern. Es ist jedoch möglich, die kodierenden Sequenzen
für zwei
oder alle drei Polypeptidketten in einen Expressionsvektor zu insertieren,
wenn die Expression von zumindest zwei Polypeptidketten im gleichen
Verhältnis
zu höheren
Ausbeuten führt
oder wenn die Verhältnisse
von keiner besonderen Bedeutung sind.
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Die
bispezifischen Antikörper
können
aus einer Hybrid-Immunglobulin-Schwerkette mit einer ersten Bindungsspezifität in einem
Arm und einem Hybrid-Immunglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paar (das
die zweite Bindungsspezifität
bereitstellt) im anderen Arm zusammengesetzt sein. Es wurde gefunden,
dass diese asymmetrische Struktur die Trennung der gewünschten
bispezifischen Verbindung von unerwünschten Immunglobulin-Kettenkombinationen
erleichtert, da die Gegenwart einer Immunglobulin-Leichtkette in
nur einer Hälfte
des bispezifischen Moleküls
einen einfachen Weg der Trennung bereitstellt. Dieser Ansatz ist
in WO 94/04690 offenbart. Für
weitere Einzelheiten der Erzeugung bispezifischer Antikörper siehe
beispielsweise Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
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Gemäß einem
anderen Ansatz kann die Schnittstelle zwischen einem Paar von Antikörpermolekülen so konstruiert
werden, dass der prozentuelle Anteil der aus rekombinanter Zellkultur
gewonnenen Heterodimere maximal ist. Die bevorzugte Schnittstelle
umfasst zumindest einen Abschnitt der CH3-Domäne einer
konstanten Antikörperdomäne. Bei
diesem Verfahren werden eine oder mehrere kleine Aminosäureseitenketten aus
der Schnittstelle des ersten Antikörpermoleküls durch größere Seitenketten (z.B. Tyrosin
oder Tryptophan) ersetzt. Ausgleichende „Hohlräume" derselben oder ähnlicher Größe wie die große(n) Seitenkette(n)
werden an der Schnittstelle des zweiten Antikörpermoleküls durch Ersetzen großer Aminosäureseitenketten
durch kleinere (z.B. Alanin oder Threonin) erzeugt. Dies stellt
einen Mechanismus zur Erhöhung
der Ausbeute an Heterodimer gegenüber anderen unerwünschten
Endprodukten, wie z.B. Homodimeren bereit.
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Bispezifische
Antikörper
umfassen vernetzte oder „Heterokonjugat"-Antikörper. Beispielsweise
kann einer der Antikörper
im Heterokonjugat an Avidin, der andere an Biotin gekuppelt werden.
Derartige Antikörper sind
beispielsweise zum Targeting von Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
(US-Patent Nr. 4.676.980) und zur Behandlung von HIV-Infektion (WO
91/00360, WO 92/200373 und
EP 03089 )
vorgeschlagen worden. Heterokonjugat-Antikörper können mit beliebigen zweckdienlichen
Vernetzungsverfahren hergestellt werden. Geeignete Vernetzungsmittel
sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt und im US-Patent Nr.
4.676.980 gemeinsam mit einer Reihe von Vernetzungstechniken offenbart.
-
Techniken
zur Erzeugung bispezifischer Antikörper aus Antikörperfragmenten
sind in der Literatur ebenfalls beschrieben worden. Beispielsweise
können
bispezifische Antikörper
unter Verwendung chemischer Bindungen hergestellt werden. Brennan
et al., Science 229, 81 (1985) beschreiben ein Verfahren, worin
intakte Antikörper
proteolytisch gespalten werden, um F(ab')2-Fragmente
zu erzeugen. Diese Fragmente werden in Gegenwart des Dithiol-Komplexierungsmittels
Natriumarsenit reduziert, um vizinale Dithiole zu stabilisieren und
intermolekulare Disulfidbildung zu verhindern. Die erzeugten F(ab')2-Fragmente
werden dann zu Thionitrobenzoat-(TNB-)Derivaten umgesetzt. Eines
der Fab'-TNB-Derivate
wird dann mittels Reduktion mit Mercaptoethylamin zurück zum Fab'-Thiol umgesetzt
und mit einer äquimolaren
Menge des anderen Fab'-TNB-Derivats
vermischt, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Die hergestellten
bispezifischen Antikörper
können als
Mittel zur selektiven Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.
-
Neuliche
Fortschritte haben die direkte Gewinnung von Fab'-SH-Fragmenten aus E. coli erleichtert,
die chemisch gekuppelt werden können,
um bispezifische Antikörper
zu bilden. Shalaby et al., J. Exp. Med. 175, 217-225 (1992) beschreiben
die Produktion eines vollständig
humanisierten bispezifischen Antikörper-F(ab')2-Moleküls. Jedes
Fab'-Fragment wurde
gesondert in E. coli sekretiert und direkter chemischer Kupplung
in vitro unterzogen, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Der so gebildete
bispezifische Antikörper
war fähig,
an HER2-Rezeptor überexprimierende
Zellen und normale menschliche T-Zellen zu binden, sowie die lytische
Aktivität menschlicher
zytotoxischer Lymphozyten gegen menschliche Brusttumor-Targets auszulösen.
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Verschiedene
Techniken zur Herstellung und Isolierung bispezifischer Antikörperfragmente
direkt aus rekombinanter Zellkultur sind ebenfalls beschrieben worden.
Beispielsweise sind bispezifische Antikörper unter Verwendung von Leucin-Zippern
produziert worden. Kostelny et al., J. immunol. 148(5), 1547-1553
(1992). Die Leucin-Zipper-Peptide aus den Fos- und Jun-Proteinen
wurden an die Fab'-Abschnitte
von zwei verschiedenen Antikörpern
mittels Genfusion verbunden. Die Antikörper-Homodimere wurden an der Gelenkregion
reduziert, um Monomere zu bilden, und dann wieder oxidiert, um die
Antikörper-Heterodimere
zu bilden. Dieses Verfahren kann zur Produktion von Antikörper-Homodimeren
eingesetzt werden. Die von Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90, 6444-6448 (1993) beschriebene „Diabody"-Technologie
hat einen alternativen Mechanismus zur Herstellung bispezifischer
Antikörperfragmente
bereitgestellt. Diese Fragmente umfassen eine variable Schwerkettendomäne (VH), die mit einer variablen Leichtkettendomäne (VL) durch einen Linker verbunden ist, der
zu kurz ist, um die Paarung zwischen den beiden Domänen an derselben
Kette zu erlauben. Demgemäß sind die
VH- und VL-Domänen aus
einem Fragment gezwungen, sich mit den komplementären VL- und VH-Domänen des
anderen Fragments zu paaren, wodurch zwei Antigenbindungsstellen
gebildet werden. Eine weitere Strategie zur Herstellung bispezifischer
Antikörperfragmente
durch Verwendung von Einzelketten-Fv-(sFv-)Dimeren ist ebenfalls
beschrieben worden. Siehe Gruber et al., J. Immunol. 152, 5368 (1994).
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Antikörper mit
mehr als zwei Valenzen sind vorgesehen. Beispielsweise können trispezifische
Antikörper
hergestellt werden. Tutt et al., J. Immunol. 147, 60 (1991).
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(vi) Screening auf Antikörper mit
gewünschten
Eigenschaften
-
Techniken
zur Erzeugung von Antikörpern
sind oben beschrieben worden. Es werden jene Antikörper ausgewählt, die
die hierin beschriebenen Eigenschaften aufweisen.
-
Um
auf Antikörper
zu selektieren, die die durch HRG induzierte Bindung des ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes
verringern, können
Zellen, die beide dieser Rezeptoren exprimieren (z.B. Caov3-Zellen)
mit Puffer (Kontrolle) oder Antikörper vorbehandelt und dann
mit HRG oder Kontrollpuffer behandelt werden. Die Zellen werden
dann lysiert, und die rohen Lysate können zentrifugiert werden,
um unlösliches
Material zu entfernen. Überstände können mit
einem für
ErbB2 spezifischen Antikörper
inkubiert werden, der kovalent an eine feste Phase gebunden ist.
Nach dem Waschen können
die Immunpräzipitate
mittels SDS-PAGE getrennt werden. Western-Blots der Gele werden
dann mit Anti-ErbB3-Antikörper
sondiert. Nach Sichtbarmachung können
die Blots gestrippt und mit einem Anti-ErbB2-Antikörper neu
sondiert werden. Eine Reflexions-Scanning-Densitometrie des Gels
kann durchgeführt
werden, um die Wirkung des fraglichen Antikörpers auf die durch HRG induzierte
Bildung des Komplexes zu quantifizieren. Jene Antikörper, die
die Bildung des ErbB2-ErbB3-Komplexes im Vergleich zur Kontrolle
(unbehandelte Zellen) verringern, können ausgewählt werden. Siehe unten stehende
Beispiele.
-
Um
auf jene Antikörper
zu selektieren, die die durch HRG induzierte ErbB2-Aktivierung in
einer denn ErbB2- und ErbB3-Rezeptor exprimierenden Zelle verringern,
können
die Zellen mit Puffer (Kontrolle) oder Antikörper vorinkubiert und dann
mit HRG oder Kontrollpuffer behandelt werden. Die Zellen werden
dann lysiert und die rohen Lysate können zentrifugiert werden,
um unlösliches
Material zu entfernen. ErbB2-Aktivierung kann mittels Western-Blotting,
gefolgt vom Sondieren mit einem Anti-Phosphotyrosin-Antikörper wie
in den unten stehenden Beispielen beschrieben bestimmt werden. Die
ErbB2-Aktivierung kann beispielsweise über Reflexions-Scanning-Densitometrie
der Gele quantifiziert werden. Alternativ dazu kann der in WO 95/14930
und Sadick et al., Analytical Biochemistry 235, 207-214 (1996) beschriebene
Kinaserezeptor-Aktivierungstest verwendet werden, um die ErbB2-Aktivierung
zu bestimmen.
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Die
Wirkung des Antikörpers
auf die Bindung von HRG an ErbB3 kann ermittelt werden, indem die
diesen Rezeptor exprimierenden Zellen (z.B. zur Expression von ErbB3
transfizierte 4E9H3-Zellen) mit radiomarkiertem HRG (z.B. die EGF-ähnliche Domäne davon)
in Abwesenheit (Kontrolle) und Gegenwart des Anti-ErbB3-Antikörpers beispielsweise
wie im unten stehenden Beispiel beschrieben inkubiert werden. Jene
Antikörper,
die die Bindungsaffinität
von HRG für
den ErbB3-Rezeptor erhöhen,
können
für die
weitere Entwicklung ausgewählt
werden. Wo der Antikörper
der Wahl einer ist, der die Bindung von HRG an ErbB3 blockiert, können jene
Antikörper,
die dies tun, in diesem Test identifiziert werden.
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Um
auf Antikörper
zu screenen, die an das Epitop am ErbB3 binden, das von einem Antikörper von Interesse
(z.B. jenen, die die Bindung des 3-8B8-Antikörpers an ErbB3 blockieren)
gebunden wird, kann ein routinemäßiger „Cross-Blocking"-Test durchgeführt werden,
wie z.B. jener, der in „Antibodies,
A Laboratory Manual",
Harlow und David Lane (HRSG.), Cold Spring Harbor Laboratory (1988)
beschrieben ist.
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(vii) Konstruktion von
Effektorfunktionen
-
Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung bezüglich
Effektorfunktion zu modifizieren, so dass beispielsweise die Wirksamkeit
des Antikörpers
zur Krebsbehandlung erhöht
wird. Zum Beispiel kann/können
(ein) Cysteinrest(e) in die Fc-Region eingeführt werden, wodurch die Zwischenketten-Disulfidbildung
in dieser Region ermöglicht
wird. Der so erzeugte homodimere Antikörper kann eine verbesserte
Internalisierungsfähigkeit
und/oder erhöhte
komplementvermittelte Zellabtötung
und antikörperabhängige Zelltoxizität (ADCC)
aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191-1195 (1992)
und B. Shopes, J. Immunol. 148, 2918-2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
erhöhter
Antitumoraktivität
können
außerdem
unter Verwendung von heterobifuktionellen Vernetzern wie in Wolff
et al., Cancer Research 53, 2560-2565 (1993) beschrieben hergestellt
werden. Alternativ dazu kann ein Antikörper konstruiert werden, der
doppelte Fc-Regionen aufweist und dadurch verstärkte Komplementlyse- und ADCC-Fähigkeiten
aufweisen könnte.
Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design 3, 219-230 (1989).
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(viii) Immunokonjugate
-
Den
Antikörper
der Erfindung umfassende Immunokonjugate, die an ein zytotoxisches
Mittel, wie z.B. ein chemotherapeutisches Mittel, Toxin (z.B. ein
enzymatisch aktives Toxin bakteriellen, pilzlichen, pflanzlichen oder
tierischen Ursprungs oder Fragmente davon) oder radioaktives Isotop
(d.i. ein Radiokonjugat) konjugiert sind, sind vorgesehen.
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Zur
Erzeugung derartiger Immunokonjugate zweckdienliche chemotherapeutische
Mittel sind oben beschrieben worden. Enzymatisch aktive Toxine und
Fragmente davon, die verwendet werden können, umfassen Diphtherie A-Kette,
nichtbindende aktive Fragmente von Diphtherie-Toxin, Exotoxin-A-Kette
(aus Pseudomonas aeruginosa), Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette, α-Sarcin,
Aleurites-fordii-Proteine, Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine
(PAPI, PAPII und PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin, Crotin,
Sapaonaria-officinalis-Inhibitor, Gelonin, Mitogellin, Restrictocin,
Phenomycin, Enomycin und die Tricothecene. Eine Vielzahl von Radionukliden
ist zur Herstellung radiokonjugierter Anti-ErbB3-Antikörper verfügbar. Beispiele
umfassen 212Bi,131I, 131In, 90Y und 186Re.
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Konjugate
des Antikörpers
und zytotoxischen Mittels können
unter Verwendung einer Vielzahl bifunktioneller Proteinkupplungsmittel
hergestellt werden, wie z.B. unter Verwendung von N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionellen Derivaten von Imidoestern
(wie z.B. Dimethyladipimidat-HCI), aktiven Estern (wie z.B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyden (wie z.B. Glutaraldehyd), Bis-Azido-Verbindungen (wie
z.B. Bis-(p-Azidobenzoyl)hexandiamin), Bis-Diazonium-Derivaten (wie
z.B. Bis-(p-Diazoniumbenzoyl)-ethylendiamin), Diisocyanaten (wie
z.B. Tolylen-2,6-diisocyanat und Bis-aktiven Fluorverbindungen (wie
z.B. 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol).
Beispielsweise kann ein Ricin-Immunotoxin wie in Vitetta et al., Science
238, 1098 (1987) beschrieben hergestellt werden. Kohlenstoff-14-markierte
1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylen-triaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein bei spielhafter Chelatbildner für die Konjugation von Radionucleotid
an den Antikörper.
Siehe WO 94/11026.
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Der
Antikörper
kann an einen „Rezeptor" (wie z.B. Streptavidin)
zum Einsatz im Tumor-Prä-Targeting konjugiert
werden, worin das Antikörper-Rezeptor-Konjugat
dem Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung des ungebundenen
Konjugats aus dem Kreislauf unter Verwendung eines Clearing-Mittels
und anschließender
Verabreichung eines „Liganden" (z.B. Avidin), der
an ein zytotoxisches Mittel (z.B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
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(ix) Immunoliposomen
-
Die
hierin offenbarten Anti-ErbB3-Antikörper können auch als Immunoliposomen
formuliert werden. Den Antikörper
enthaltende Liposomen werden mittels Verfahren hergestellt, die
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, wie sie z.B. in Epstein
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 3688 (1985); Hwang et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030 (1980); und US-Patenten Nr.
4.485.045 und 4.544.545 beschrieben sind. Liposomen mit erhöhter Zirkulationszeit
sind im US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
-
Insbesondere
zweckdienliche Liposomen können
mit dem Umkehrphasen-Verdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung
erzeugt werden, die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst. Liposomen werden durch Filter definierter Porengröße extrudiert,
um Liposomen mit dem gewünschten
Durchmesser zu liefern. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286-288 (1982), beschrieben über eine Disulfid-Austauschreaktion
an die Liposomen konjugiert werden. Ein Chemotherapeutikum (z.B.
Doxorubicin) ist gegebenenfalls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon
et al., J. National Cancer Inst. 81(19)I484 (1989).
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(x) Antikörperabhängige enzymvermittelte
Prodrug-Therapie (ADEPT)
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch in der ADEPT verwendet werden, und zwar durch Konjugieren des
Antikörpers
an ein Prodrug-aktivierendes Enzym, das ein Prodrug (z.B. ein Peptidyl-Chemotherapeutikum,
vgl. WO 81/01145) zu einem aktiven Antikrebs-Arzneimittel umsetzt.
Siehe beispielsweise WO 88/07378 und US-Patent Nr. 4.975.278.
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Die
Enzymkomponente des für
ADEPT zweckdienlichen Immunokonjugats umfasst jegliches Enzym, das
zur Wirkung an einem Prodrug in der Weise fähig ist, dass es dieses zu
seiner aktiveren, zytotoxischen Form umsetzt.
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Im
Verfahren zweckdienliche Enzyme umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
alkalische Phosphatase, die zur Umsetzung von Phosphat-enthaltenden
Prodrugs zu freien Arzneimitteln zweckdienlich ist; Arylsulfatase,
die zur Umsetzung von Sulfat-enthaltenden
Prodrugs zu freien Arzneimitteln zweckdienlich ist; Cytosin-Deaminase,
die zur Umsetzung von nichttoxischem 5-Fluorcytosin zum Antikrebs-Arzneimittel,
5-Fluoruracil, zweckdienlich ist; Proteasen, wie z.B. Serratia-Protease,
Thermolysin, Subtilisin, Carboxypeptidasen und Cathepsine (wie z.B.
Cathepsine B und L), die zur Umsetzung von Peptid-enthaltenden Prodrugs
zu freien Arzneimitteln zweckdienlich sind; D-Alanylcarboxypeptidasen,
die zur Umsetzung von Prodrugs zweckdienlich sind, die D-Aminosäuresubstituenten
enthalten; Kohlenhydrat spaltende Enzyme, wie z.B. β-Galactosidase und
Neuramidase, die zur Umsetzung glykosylierter Prodrugs zu freien
Arzneimitteln zweckdienlich sind; β-Lactamase, die zur Umsetzung
von mit β-Lactamen
derivatisierten Arzneimitteln zu freien Arzneimitteln zweckdienlich
ist; und Penicillin-Amidasen, wie z.B. Penicillin-V-Amidase oder
Penicillin-G-Amidase, die zur Umsetzung von Arzneimitteln, die an
ihren Amin-Stickstoffen mit Phenoxyacetyl- oder Phenylacetylgruppen derivatisiert
sind, zu freien Arzneimitteln zweckdienlich sind. Alternativ dazu
können
Antikörper
mit enzymatischer Aktivität,
die auf dem Gebiet der Erfindung auch als „Abzyme" bekannt sind, verwendet werden, um
die Prodrugs der Erfindung zu freien aktiven Arzneimitteln umzusetzen
(sie he z.B. Massey, Nature 328, 457-458 (1987)). Antikörper-Abzym-Konjugate
können
wie hierin beschrieben für
die Abgabe des Abzyms an eine Tumorzellpopulation hergestellt werden.
-
Die
Enzyme können
mittels Techniken kovalent an die Anti-ErbB3-Antikörper gebunden
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind, wie z.B.
die Verwendung der oben erörterten
heterobifunktionellen Vernetzungsreagenzien. Alternativ dazu können unter
Verwendung von DNA-Rekombinationstechniken, die auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt sind (siehe z.B. Neuberger et al., Nature
312, 604-608 (1984)), Fusionsproteine konstruiert werden, die zumindest
eine Antigenbindungsregion eines Antikörpers der Erfindung umfassen,
die an zumindest einen funktionell aktiven Abschnitt eines Enzyms
der Erfindung gebunden sind.
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(xi) Antikörper-Salvage-Rezeptorbindungsepitop-Fusionen
-
Bei
gewissen Ausführungsformen
der Erfindung kann es wünschenswert
sein, ein Antikörperfragment anstelle
eines intakten Antikörpers
zu verwenden, um beispielsweise die Penetration des Tumors zu steigern. In
diesem Fall kann es wünschenswert
sein, das Antikörperfragment
zu modifizieren, um seine Serumhalbwertszeit zu erhöhen. Dies
kann beispielsweise durch Einbau eines Salvage-Rezeptorbindungsepitops
in das Antikörperfragment
erzielt werden (z.B. durch Mutation der geeigneten Region im Antikörperfragment
oder durch Einbauen des Epitops in einen Peptidmarker, der dann
an das Antikörperfragment
an eines der Enden oder in der Mitte fusioniert wird, z.B. durch
DNA- oder Peptidsynthese).
-
Ein
systematisches Verfahren zur Herstellung einer derartigen Antikörpervariante
mit einer erhöhten In-vivo-Halbwertszeit
umfasst mehrere Schritte. Der erste umfasst das Identifizieren der
Sequenz und Konformation eines Salvage-Rezeptorbindungsepitops einer
Fc-Region eines IgG-Moleküls.
Wenn dieses Epitop einmal identifiziert ist, wird die Sequenz des
Antikörpers
von Interesse modifiziert, so dass sie die Sequenz und Konformation
des identifizierten Bindungsepitops enthält. Nachdem die Sequenz mutiert
worden ist, wird die Antikörpervariante
getestet, um festzustellen, ob sie eine längere In-vivo-Halbwertszeit
als der ursprüngliche Antikörper aufweist.
Falls die Antikörpervariante
nach dem Testen keine längere
In-vivo-Halbwertszeit aufweist, wird ihre Sequenz weiter verändert, um
die Sequenz und Konformation des identifizierten Bindungsepitops
zu umfassen. Der veränderte
Antikörper
wird auf längere
In-vivo-Halbwertszeit getestet und dieser Vorgang fortgesetzt, bis
ein Molekül
erhalten wird, das eine längere
In-vivo-Halbwertszeit aufweist.
-
Das
so in den Antikörper
von Interesse eingebaute Salvage-Rezeptorbindungsepitop ist ein
beliebiges geeignetes, oben definiertes Epitop und seine Beschaffenheit
wird z.B. vom Typ des zu modifizierten Antikörpers abhängen. Der Transfer wird auf
eine Weise vorgenommen, so dass der Antikörper von Interesse nach wie
vor die hierin beschriebenen biologischen Aktivitäten besitzt.
-
Das
Epitop stellt im Allgemeinen eine Region dar, worin beliebige von
einem oder mehreren Aminosäureresten
aus einer oder zwei Schleifen einer Fc-Domäne auf eine analoge Position
des Antikörperfragments übertragen
werden. Noch bevorzugter werden drei oder mehr Reste aus einer oder
zwei Schleifen der Fc-Domäne
transferiert. Noch bevorzugter wird das Epitop aus der CH2-Domäne der Fc-Region
(z.B. eines IgG) entnommen und auf die CH1-, CH3- oder VH-Region oder mehr als eine derartige Region
des Antikörpers transferiert.
Alternativ dazu wird das Epitop der CH2-Domäne der Fc-Region entnommen
und auf die CL-Region oder VL-Region
oder beide Regionen des Antikörperfragments
transferiert.
-
Das
Salvage-Rezeptorbindungsepitop umfasst vorzugsweise die Sequenz
(5' nach 3'): PKNSSMISNTP (Seq.-ID
Nr. 1), und umfasst gegebenenfalls außerdem eine Sequenz, die aus
der aus HQSLGTQ (Seq.-ID Nr. 2), HQNLSDGK (Seq.-ID Nr. 3), HQNISDGK
(Seq.-ID Nr. 4) oder VISSHLGQ (Seq.-ID Nr. 5) bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist, insbesondere wo das Antikörperfragment
ein Fab' oder F(ab')2 ist,
oder das Salvage-Rezeptorbindungsepitop ist ein Polypeptid, das
die Sequenzen) (5' nach
3'): HQNLSDGK (Seq.-ID
Nr. 3), HQNISDGK (Seq.-ID Nr. 4), VISSHLGQ (Seq.-ID Nr. 5) und die
Sequenz: PKNSSMISNTP (Seq.-ID Nr. 1) enthält.
-
B. Vektoren Wirtszellen
und Rekombinationsverfahren
-
Für den hierin
offenbarten Antikörper
kodierende, isolierte Nucleinsäure,
Vektoren und die Nucleinsäure
umfassende Wirtszellen sowie rekombinante Techniken zur Produktion
des Antikörpers
sind ebenfalls vorgesehen.
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Zur
rekombinanten Herstellung des Antikörpers wird die dafür kodierende
Nucleinsäure
isoliert und in einen replizierbaren Vektor zur weiteren Klonierung
(Amplifikation der DNA) oder zur Expression eingesetzt. Für den monoklonalen
Antikörper
kodierende DNA kann unter Anwendung herkömmlicher Verfahren (z.B. mittels
Oligonucleotidsonden, die fähig
sind, spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer- und Leichtketten des
Antikörpers
kodieren) leicht isoliert und sequenziert werden. Es sind zahlreiche
Vektoren verfügbar.
Die Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf eine oder mehrere der Folgenden: eine Signalsequenz, ein Replikationsstartpunkt,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancerelement, ein Promotor und
eine Transkriptionsterminationssequenz.
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(i) Signalseguenzkomponente
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Der
Anti-ErbB3-Antikörper
dieser Erfindung kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch
als Fusionspeptid mit einem heterologen Polypeptid produziert werden,
das vorzugsweise eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid
mit einer spezifischen Spaltstelle am N-Terminus des reifen Proteins
oder Polypeptids ist. Die gewählte
heterologe Signalsequenz sollte vorzugsweise eine sein, die von
der Wirtszelle erkannt und prozessiert (d.h., von einer Signalpeptidase
gespalten) wird. Für
prokaryotische Wirtszellen, die die native Anti-ErbB3-Antikörper-Signalsequenz
nicht erkennen und prozessieren, wird die Signalsequenz durch eine
prokaryotische Signalsequenz ersetzt, die beispielsweise aus der
aus alkalische-Phosphatase-, Penicillinase-, Ipp- oder hitzestabilen
Enterotoxin-II-Leader bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Für die Sekretion in Hefe kann
die native Signalsequenz beispielsweise durch den Hefe-Invertase-Leader,
Alphafaktor-Leader (einschließlich
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
Saure-Phosphatase-Leader, den Glucoamylase-Leader aus C. albicans oder das in der
WO 90/13646 beschriebene Signal ersetzt werden. Bei der Säugetierzellexpression
sind Säugetier-Signalsequenzen
sowie virale Sekretionsleader, beispielsweise das gD-Signal aus
Herpes simplex verfügbar.
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Die
DNA für
eine derartige Vorläuferregion
wird im Leseraster zur für
den Anti-ErbB3-Antikörper kodierenden
DNA ligiert.
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(ii) Replikationsstartpunktkomponente
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Sowohl
Expressions-, als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren gewählten
Wirtszellen zu replizieren. Im Allgemeinen ist in Klonierungsvektoren
diese Sequenz eine, die es dem Vektor ermöglicht, sich unabhängig von
der Wirtschromosomen-DNA zu replizieren und umfasst Replikationsstartpunkte
oder autonom replizierende Sequenzen. Derartige Sequenzen sind für eine Reihe
von Bakterien, Hefe und Viren wohlbekannt. Der Replikationsstartpunkt aus
dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten Gram-negativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmid-Startpunkt ist
für Hefe
und verschiedene Virenstartpunkte (SV40, Polyoma, Adenovirus, VSV
oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetieren
zweckdienlich. Im Allgemeinen wird die Replikationsstartpunktkomponente
für Säugetier-Expressionsvektoren
nicht benötigt
(der SV40-Startpunkt wird typischerweise in erster Linie nur deshalb
verwendet, weil er den frühen
Promotor enthält).
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(iii) Selektionsgenkomponente
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren können
ein Selektionsgen enthalten, das auch Selektionsmarker genannt wird.
Typische Selektionsgene kodieren für Proteine, die (a) Resistenz
gegen Antibiotika oder andere Toxine, z.B. Ampicillin, Neomycin,
Methotrexat oder Tetracyclin verleihen, (b) auxotrophe Defekte komplementieren oder
(c) kritische Nährstoffe
bereitstellen, die aus komplexen Nährmedien nicht verfügbar sind, z.B.
das für
D-Alanin-Racemase kodierende Gen für Bacilli.
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Eines
der Beispiele für
ein Selektionsschema verwendet ein Arzneimittel, um das Wachstum
einer Wirtszelle zum Stillstand zu bringen. Jene Zellen, die erfolgreich
mit einem heterologen Gen transformiert sind, produzieren ein Protein,
das Arzneimittelresistenz verleiht und überleben daher das Selektionsregime.
Beispiele für
eine ähnliche
dominanten Selektion verwenden die Arzneimittel Neomycin, Mycophenolsäure und Hygromycin.
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Ein
weiteres Beispiel für
geeignete Selektionsmarker für
Säugetierzellen
sind jene, die eine Identifizierung von Zellen ermöglichen,
die kompetent zur Aufnahme der Anti-ErbB3-Antikörper-Nucleinsäure sind,
wie z.B. DHFR oder Thymidinkinase, Metallothionein-I und -II, vorzugsweise
Primaten-Metallothionein-Gene, Adenosin-Deaminase, Ornithin-Decarboxylase
usw.
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Beispielsweise
werden mit dem DHFR-Selektionsgen transformierte Zellen zuerst durch
Kultivieren aller Transformanten in einem Kulturmedium identifiziert,
das Methotrexat (Mtx), einem kompetitiven Antagonisten von DHFR
enthält.
Eine geeignete Wirtszelle beim Einsatz von DHFR der Wildform ist
die hinsichtlich DHFR-Aktivität
defekte Chinahamster-Eierstock (CHO-) Zelllinie.
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Alternativ
dazu können
Wirte (insbesondere Wirte der Wildform, die endogenes DHFR enthalten),
die mit DNA-Sequenzen transformiert oder cotransformiert sind, die
für den
Anti-ErbB3-Antikörper,
DHFR-Protein der Wildform und einen weiteren Selektionsmarker, wie
z.B. Aminoglycosid-3-phosphotransferase (APH), kodieren, durch Zellwachstum
in Medium selektiert werden, das ein Selektionsmittel für den Selektionsmarker, wie
z.B. ein aminoglykosidisches Antibiotikum, z.B. Kanamycin, Neomycin
oder G418 enthält.
Siehe auch US-Patent Nr. 4.965.199.
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Ein
geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das im Hefeplasmid
YRp7 vorhandene trp1-Gen (Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979)).
Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen mutierten Hefestamm
bereit, dem die Fähigkeit
zum Wachstum in Tryptophan fehlt, beispielsweise ATCC-Nr. 44076.
oder PEP4-1. Jones, Genetics 85, 12 (1977). Die Gegenwart der trp1-Läsion im
Hefewirtszellgenom stellt dann eine wirksame Umgebung für den Nachweis
der Transformation durch Wachstum in Abwesenheit von Tryptophan
bereit. Gleichermaßen
werden Leu2-defekte Hefestämme
(ATCC 20.622 oder 38.626) durch bekannte, das Leu2-Gen tragende Plasmide
komplementiert.
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Außerdem können vom
zirkulären
1,6-μm-Plasmid
pKD1 hergeleitete Vektoren zur Transformation von Kluyveromyces-Wirten
verwendet werden. Alternativ dazu wurde ein Expressionssystem für die Produktion
von rekombinantem Kälber-Chymosin
für K.
lactis im Großmaßstab beschrieben.
Van der Berg, Bio/Technology 8, 135 (1990). Stabile Mehrfachkopie-Expressionsvektoren
zur Sekretion von reifem, rekombinantem menschlichen Serumalbumin
durch Industriestämme
von Kluyveromyces sind ebenfalls offenbart worden. Fleer et al.,
Bio/Technology 9, 968-975 (1991).
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(iv) Promotorkomponente
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Expressionsvektoren
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der vom Wirtsorganismus erkannt wird und operabel an die Anti-ErbB3-Antikörper-Nucleinsäure gebunden
ist. Zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignete Promotoren
umfassen den phoA-Promotor, β-Lacatamase- und
Lactose-Promotorsysteme, Alkalische Phosphatase, ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem
und Hybridpromotoren, wie z.B. den tac-Promotor. Jedoch sind andere
bekannte bakterielle Promotoren ebenfalls geeignet. Promotoren zur
Verwendung in bakteriellen Systemen werden außerdem eine Shine-Dalgarno-(SD-)Sequenz enthalten,
die operabel an die für
den Anti-ErbB3-Antikörper
kodierende DNA gebunden ist.
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Es
sind Promotorsequenzen für
Eukaryoten bekannt. Nahezu alle eukaryotischen Gene weisen eine AT-reiche
Region auf, die sich etwa 25 bis 30 Basen stromauf der Stelle befindet,
wo die Transkription initiiert wird. Eine weitere Sequenz, die sich
70 bis 80 Basen stromauf des Transkriptionsstarts vieler Gene findet,
ist die CNCAAT-Region,
wobei N jegliches Nucleotid sein kann. Am 3'-Ende der meisten eukaryotischen Gene befindet
sich eine AATAAA-Sequenz, die das Signal zur Hinzufügung des
Poly-A-Schwanzes an das 3'-Ende der
kodierenden Sequenz sein könnte.
Alle dieser Sequenzen werden in geeigneter Weise in eukaryotische Expressionsvektoren
insertiert.
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Beispiele
für geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
oder andere glykolytische Enzyme, wie z.B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
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Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil der durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, Saure Phosphatase, mit dem Stickstoffmetabolismus zusammenhängende Abbauenzyme, Metallothionein,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase und Enzyme, die für Maltose-
und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression werden in EP
73.657 weiterführend
beschrieben. Hefe-Enhancer werden ebenfalls vorteilhaft mit Hefepromotoren
verwendet.
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Die
Anti-ErbB3-Antikörper-Transkription
aus Vektoren in Säugetierwirtszellen
wird beispielsweise durch Promotoren kontrolliert, die aus den Genomen
von Viren erlangt werden, wie z.B. aus Polyomavirus, Geflügelpockenvirus,
Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus, Vogel-Sarkomvirus,
Cytomegalovirus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und insbesondere
bevorzugt Simian-Virus 40 (SV40), aus heterologen Säugetier-Promotoren,
z.B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor, aus Hitzeschock-Promotoren,
und zwar unter der Voraussetzung, dass derartige Promotoren mit
den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
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Die
frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus werden zweckdienlicherweise als SV40-Restriktionsfragment
erlangt, das außerdem
den SV40-Virus-Replikationsstartpunkt enthält. Der unmittelbar frühe Promotor
des menschlichen Cytomegalovirus wird zweckdienlicherweise als HindIIIE-Restriktionsfragment
erlangt. Ein System zur Expression von DNA in Säugetierwirten unter Verwendung
des Rinder-Papillomavirus als Vektor ist im US-Patent Nr. 4.419.446
offenbart. Eine Modifizierung dieses Systems wird im US-Patent Nr. 4.601.978
beschrieben. Siehe auch Reyes et al., Nature 297, 598-601 (1982) über die
Expression menschlicher β-Interferon-cDNA
in Mauszellen unter der Kontrolle eines Thymidinkinase-Promotors
aus dem Herpessimplex-Virus. Alternativ dazu kann die lange terminale
Wiederholung aus dem Rous-Sarkomvirus als Promotor verwendet werden.
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(v) Enhancerelementkomponente
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Die
Transkription einer für
den Anti-ErbB3-Antikörper
dieser Erfindung kodierenden DNA durch höhere Eukaryoten wird häufig durch
Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert. Zahlreiche
Enhancersequenzen aus Säugetiergenen
sind nun bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird man jedoch einen Enhancer aus einem Virus einer eukaryotischen
Zelle verwenden. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer an der späten Seite
des Replikationsstartpunkts (bp 100-270), den frühen Promotor-Enhancer aus Cytomegalovirus,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsstartpunkts und Adenovirus-Enhancer. Siehe
auch Yaniv, Nature 297, 17-18 (1982) über Enhancer-Elemente für die Aktivierung
eukaryotischer Promotoren. Der Enhancer kann in den Vektor an einer
Stelle 5' oder 3' der für den Anti-ErbB3-Antikörper kodierenden
Sequenz gespleißt
werden, befindet sich jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' des Promotors.
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(vi) Transkriptionsterminationskomponente
-
In
eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekten, Pflanzen, Tiere,
Menschen oder kernhaltige Zellen aus anderen mehrzelligen Organismen)
verwendete Expressionsvektoren werden außerdem Sequenzen enthalten,
die zur Termination der Transkription und zur Stabilisierung der
mRNA erforderlich sind. Derartige Sequenzen sind üblicherweise
aus den 5'- und
gelegentlich aus den 3'-untranslatierten
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs verfügbar. Diese
Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte Fragmente
im untranslatierten Abschnitt der für den Anti-ErbB3-Antikörper kodierenden
mRNA transkribiert werden. Eine der zweckdienlichen Transkriptionsterminationskomponenten
ist die Polyadenylierungsregion des Rinderwachstumshormons. Siehe
WO 94/11026 und der darin offenbarte Expressionsvektor.
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(vii) Wahl und Transformation
von Wirtszellen
-
Geeignete
Wirtszellen zur Klonierung und Expression der Vektoren hierin sind
die oben beschriebenen Prokaryoten-, Hefe- oder höheren Eukaryotenzellen.
Geeignete Prokaryoten zu diesem Zweck umfassen Eubakterien, wie
z.B. Gram-positive oder Gram-negative Organismen, beispielsweise
Enterobacteriaceae, wie z.B. Escherichia, z.B. E. coli, Enterobacter,
Erwinia, Klebsiella, Proteus, Salmonella, z.B. Salmonella typhimurium,
Serratia, z.B. Serratia marcescans und Shigella, sowie Bacilli,
wie z.B. B. subtilis und B. licheniformis (z.B. B. licheniformis
41P, offenbart in DD 266.710, veröffentlicht am 12. April 1989),
Pseudomonas, wie z.B. P. aeruginosa und Streptomyces. Ein bevorzugter
E.-coli-Klonierungswirt ist E coli 294 (ATCC 31.446), obgleich andere
Stämme,
wie z.B. E. coli B, E. coli X1776 (ATCC 31.537), E. coli W3110 (ATCC
27.325) geeignet sind. Diese Beispiele sind illustrativ und nicht
einschränkend.
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Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mirkoorganismen, wie z.B. Fadenpilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für Vektoren,
die für
Anti-ErbB3-Antikörper kodieren.
Saccharomyces cerevisiae oder gewöhnliche Bäckerhefe ist der am häufigsten
verwendete unter den niederen eukaryotischen Wirtsmikroorganismen.
Jedoch ist eine Reihe anderer Gattungen, Spezies und Stämme allgemein
verfügbar und
hierin zweckdienlich, wie z.B. Schizosaccharomyces pombe; Kluyveromyces-Wirte,
wie z.B. K. lactis, K. fragilis (ATCC 12.424), K. bulgaricus (ATCC
16.045), K. wickeramii (ATCC 24.178), K. waltii (ATCC 56.500), K.
drosophilarum (ATCC 36.906), K. thermotolerans und K. marxianus;
yarrowia (EP 402.226); Pichia pastoris (EP 183.070); Candida; Trichoderma
reesia (EP 244.234); Neurospora crassa, Schwanniomyces, wie z.B. Schwanniomyces
occidentalis; und Fadenpilze, wie z.B. Neurospora, Penicillium,
Tolypocladium und Aspergillus-Wirte, wie z.B. A. nidulans und A.
niger.
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von glykosyliertem Anti-ErbB3-Antikörper stammen
von mehrzelligen Organismen. Beispiele von Invertebratenzellen umfassen
Pflanzen- und Insektenzellen. Es sind zahlreiche Baculovirus-Stämme und
Varianten und entsprechende permissive Insektenwirtszellen aus Wirten,
wie z.B. Spodoptera frugiperda (Raupe), Aedes aegypti (Stechmücke), Aedes
albopictus (Stechmücke),
Drosophila melanogaster (Fruchtfliege) und Bombyx mori identifiziert
worden. Eine Vielzahl an Virusstämmen
zur Transfektion ist öffentlich
verfügbar,
z.B. die L-1-Variante von Autographa californica NPV und der Bm-5-Stamm
von Bombyx mori NPV, und derartige Viren können als der Virus hierin gemäß der vorliegenden
Erfindung, insbesondere zur Transfektion von Spodoptera-frugiperda-Zellen
verwendet werden.
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Pflanzenzellkulturen
von Baumwolle, Mais, Kartoffel, Sojabohne, Petunie, Tomate und Tabak
können ebenfalls
als Wirte eingesetzt werden.
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Jedoch
bestand größtes Interesse
an Vertebratenzellen und die Vermehrung von Vertebratenzellen in Kultur
(Gewebekultur) ist zu einem Routineverfahren geworden. Beispiele
für zweckdienliche
Säugetierwirtszelllinien
sind mit SV40 transformierte Affennieren-CV1-Linie (COS-7, ATCC
CRL 1651); menschliche Urnierenlinie (293-Zellen oder zum Wachstum in Suspensionskultur
subklonierte 293-Zellen, Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977));
Babyhamsternierenzellen (BHK, ATCC CCL10); Chinahamster-Einerstockzellen/-DHFR (CHO,
Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243-251 (1980)); Affennierenzellen
(CV1, ATCC CCL 70); Nierenzellen Afrikanischer Grüner Meerkatzen
(VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche Zervixkarzinomzellen (HELA,
ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelrattenleberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Maus-Mammatumorzellen
(MMT 060562, ATCC CCL51); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N.Y.
Acad. Sci. 383, 44-68 (1982)); MRC-5-Zellen; FS4-Zellen; und eine
menschliche Hepatomlinie (Hep G2).
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Wirtszellen
werden mit den oben beschriebenen Expressions- oder Klonierungsvektoren
zur Anti-ErbB3-Antikörper-Produktion
transformiert und in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert, die in geeigneter Weise zur Induktion von Promotoren,
Selektion von Transformanten oder Amplifizieren der für die gewünschten
Sequenzen kodierenden Gene modifiziert sind.
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(viii) Kultivieren der
Wirtszellen
-
Die
zur Produktion des Anti-ErbB3-Antikörpers dieser Erfindung verwendeten
Wirtszellen können
in einer Reihe von Medien kultiviert werden. Im Handel erhältliche
Medien, wie z.B. Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium ((MEM), Sigma), RPMI-1640 (Sigma) und
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium ((D-MEM), Sigma)
sind zur Kultivierung der Wirtszellen geeignet. Außerdem kann
ein beliebiges der in Ham et al., Methods in Enzymology 58, 44 (1979),
Barnes et al., Anal. Biochem. 102, 255 (1980), US-Patenten Nr. 4.767.704; 4.657.866;
4.927.762; 5.122.469; oder 4.560.655; WO 90/03430; WO 87/00195;
oder US-Patentanmeldung Nr. 30.985 beschriebenen Medien als Kulturmedien
für die
Wirtszellen verwendet werden. Jedes dieser Medien kann wie erforderlich
mit Hormonen und/oder anderen Wachstumsfaktoren (wie z.B. Insulin,
Transferrin oder Epidermiswachstumsfaktor), Salzen (wie z.B. Natriumchlorid,
Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffern (wie z.B. HEPES), Nucleotiden
(wie z.B. Adenosin und Thymidin), Antibiotika (wie z.B. GentamycinTM-Arzneimittel),
Spurenelementen (definiert als anorganische Verbindungen, die üblicherweise
in Endkonzentrationen im mikromolaren Bereich vorliegen) und Glucose oder
einer äquivalenten
Energiequelle ergänzt
werden. Beliebige andere notwendige Ergänzungen können ebenfalls in geeigneten
Konzentrationen enthalten sein, die dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung für
gewöhnlich
bekannt sind. Die Kulturbedingungen, wie z.B. Temperatur, pH und
dergleichen sind jene, die vorher mit der zur Expression gewählten Wirtszelle
verwendet worden sind und sind für
den durchschnittlichen Fachmann offensichtlich.
-
(ix) Reinigung des Anti-ErbB3-Antikörpers
-
Bei
Verwendung von Rekombinationstechniken kann der Antikörper intrazellulär, im periplasmatischen Raum
produziert oder direkt in das Medium sekretiert werden. Falls der
Antikörper
intrazellulär
produziert wird, werden als erster Schritt die partikulären Bruchstücke, entweder
Wirtszellen oder lysierte Fragmente beispielsweise durch Zentrifugation
oder Ultrafiltration entfernt. Carter et al., Bio/Technology 10,
163-167 (1992) beschreiben ein Verfahren zur Isolierung von Antikörpern, die
in den periplasmatischen Raum von E. coli sekretiert werden. Zusammenfassend
wird Zellpaste in Gegenwart von Natriumacetat (pH 3,5), EDTA und
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) über ungefähr 30 Minuten aufgetaut. Zellbruchstücke können durch
Zentrifugation entfernt werden. Wenn der Antikörper in das Medium sekretiert
wird, werden Überstände aus
derartigen Expressionssystemen im Allgemeinen zuerst unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Proteinkonzentrierungsfilters, beispielsweise einer Amicon- oder
Millipore-Pellicon-Ultrafiltrationseinheit konzentriert. Ein Proteaseinhibitor,
wie z.B. PMSF kann in jedem der vorangehenden Schritte enthalten
sein, um Proteolyse zu hemmen, und es können Antibiotika enthalten
sein, um das Wachstum hinzukommender Kontaminanten zu verhindern.
-
Die
aus den Zellen hergestellte Antikörperzusammensetzung kann gereinigt
werden, und zwar unter Verwendung von Hydroxylapatitchromatographie,
Gelelektrophorese, Dialyse und Affinitätschromatographie, wobei Affinitätschromatographie
die bevorzugte Reinigungstechnik ist. Die Eignung von Protein A
als Affinitätsligand
hängt von
Spezies und Isotyp jeglicher Immunglobulin-Fc-Domäne ab, die
im Antikörper
vorhanden ist. Protein A kann verwendet werden, um Antikörper zu
reinigen, die auf menschliche γ1-, γ2- oder γ4-Schwerketten
basieren (Lindmark et al., J. Immunol. Meth. 62, 1-13 (1983)). Protein
G wird für
alle Maus-Isotypen und für
menschliches γ3
empfohlen (Guss et al., EMBO J. 5, 1567-1575 (1986)). Die Matrix,
an die der Affinitätsligand
angebunden wird, ist am häufigsten
Agarose, jedoch sind andere Matrices verfügbar. Mechanisch stabile Matrices,
wie z.B. poröses
Glas mit kontrolliertem Porendurchmesser oder Poly(styroldivinyl)benzol
ermöglichen
schnellere Flussraten und kürzere
Verarbeitungszeiten, als sie mit Agarose erzielt werden können. Wo der
Antikörper
eine CH3-Domäne umfasst, ist das Bakerbond-ABXTM-Harz (J.T. Baker, Phillipsburg, NJ) zur Reinigung
zweckdienlich. Andere Techniken zur Proteinreinigung, wie z.B. Fraktionierung
an einer Ionentauschersäule,
Ethanolpräzipitation,
Umkehrphasen-HPLC-Chromatographie an Silika, Chromatographie an
Heparin-SepharoseTM, Chromatographie an
Anionen- oder Kationentauscherharz (wie z.B. Polyasparaginsäure-Säule), Chromatofokussierung,
SDS-PAGE und Ammoniumsulfatpräzipitation
sind in Abhängigkeit
vom zu gewinnenden Antikörper
ebenfalls verfügbar.
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Nach
(einem) beliebigen vorläufigen
Reinigungsschritten) kann das Antikörper von Interesse und Verunreinigungen
umfassende Gemisch einer Hydrophobchromatographie bei niedrigem
pH unter Verwendung eines Puffers bei einem pH zwischen ungefähr 2,5 bis
4,5 unterzogen werden, die vorzugsweise bei niedrigen Salzkonzentrationen
(z.B. von etwa 0 bis 0,25 M Salz) durchgeführt wird.
-
C. Pharmazeutische Formulierungen
-
Therapeutische
Formulierungen des Antikörpers
werden zur Lagerung hergestellt, indem der Antikörper mit dem gewünschten
Reinheitsgrad mit optionalen pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Exzipienten oder
Stabilisatoren vermischt wird (Remington's Pharmaceutical Sciences, 16. Aufl.,
A. Osol (Hrsg.) (1980)), und zwar in Form von lyophilisierten Formulierungen
oder wässrigen
Lösungen.
Annehmbare Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für den Empfänger bei den eingesetzten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch und umfassen Puffer, wie z.B.
Phosphat, Citrat und andere organische Säuren; Antioxidantien, einschließlich Ascorbinsäure und
Methionin; Konservierungsmittel (wie z.B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid;
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z.B. Methyl-
oder Propylparaben; Catechin; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol; und
m-Kresol); niedermolekulare (weniger als etwa 10 Reste) Polypeptide;
Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z. B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide
und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Chelatbildner, wie z.B. EDTA; Zucker, wie z.B. Saccharose,
Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B.
Natrium; Metallkomplexe (z.B. Zn-Proteinkomplexe); und/oder nichtionische
Tenside, wie z.B. TweenTM, PluronicsTM oder Polyethylenglykol (PEG).
-
Die
Formulierung hierin kann außerdem
mehr als eine aktive Komponente enthalten, wie sie für die speziell
behandelte Indikation notwendig sind, vorzugsweise jene mit komplementären Aktivitäten, die
sich gegenseitig nicht nachteilig beeinflussen. Beispielsweise kann
es wünschenswert
sein, in dieser einen Formulierung außerdem Antikörper bereitzustellen,
die an EGFR, ErbB2, ErbB3, ErbB4 oder Gefäßendothelfaktor (VEGF) binden.
Alternativ dazu oder zusätzlich
kann die Zusammensetzung ein Chemotherapeutikum oder ein Cytokin
umfassen. Derartige Moleküle
liegen in geeigneter Weise in Kombination in Mengen vor, die für den beabsichtigten
Zweck wirksam sind.
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Die
aktiven Inhaltsstoffe können
außerdem
in Mikrokapseln, die beispielsweise durch Koazervationstechniken
oder mittels Grenzflächenpolymerisation
hergestellt werden, beispielsweise Hydroxymethylcellulose- oder
Gelatine-Mikrokapseln bzw. Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln,
in kolloidalen Arzneimittel-Abgabesystemen (beispielsweise Liposomen,
Albumin-Mikrokügelchen,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen
eingeschlossen sein. Derartige Techniken sind in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Aufl., A. Osol (Hrsg.) (1980) offenbart.
-
Die
zur In-vivo-Verabreichung zu verwendenden Formulierungen müssen steril
sein. Dies wird leicht mittels Filtration durch Sterilfiltrationsmembranen
erzielt.
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Es
können
Präparate
mit nachhaltiger Freisetzung hergestellt werden. Geeignete Beispiele
für Präparate mit
nachhaltiger Freisetzung umfassen semipermeable Membranen aus festen,
hydrophoben Polymeren, die den Antikörper enthalten, wobei die Matrices
in Form von Formteilen, z.B. Filmen oder Mikrokapseln vorliegen.
Beispiele von Matrices für
nachhaltige Freisetzung umfassen Polyester, Hydrogele (beispielsweise
Poly(2-hydroxyethylmethacrylat) oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide
(US-Patent Nr. 3.773.919), Copolymere von L-Glutaminsäure und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubares Ethylen-Vinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z.B. das Lupron DepotTM (injizierbare
Mikrokügelchen,
die sich aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolid-Acetat zusammensetzen), und Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure. Während Polymere,
wie z.B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen für mehr als
100 Tage ermöglichen,
setzen gewisse Hydrogele Protein für kürzere Zeiträume frei. Wenn verkapselte
Antikörper
für lange
Zeit im Körper
verbleiben, können
sie als Folge der Exposition mit Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren
oder aggregieren, was in einem Verlust an biologischer Aktivität und möglichen
Veränderungen
der Immunogenität
resultiert. Es können
rationale Strategien zur Stabilisierung in Abhängigkeit vom beteiligten Mechanismus
ausgearbeitet werden. Wenn beispielsweise entdeckt wird, dass der
Aggregationsmechanismus die Bildung intermolekularer S-S-Bindungen über Thio-Disulfid-Austausch ist, kann
eine Stabilisierung durch Modifizieren von Sulfhydrylresten, Lyophilisieren
aus sauren Lösungen,
Kontrolle des Feuchtegehalts, unter Verwendung geeigneter Zusätze und
Entwickeln spezieller Polymermatrix-Zusammensetzungen erzielt werden.
-
D. Nicht-therapeutische
Verwendungen für
den Antikörper
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Die
Antikörper
der Erfindung können
als Affinitätsreinigungsmittel
verwendet werden. In diesem Verfahren werden die Antikörper an
einer festen Phase, wie z.B. einem Sephadex-Harz oder Filterpapier
und Anwendung von Verfahren immobilisiert, die auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt sind. Der immobilisierte Antikörper wird
mit einer das zu reinigende ErbB3-Protein (oder ein Fragment davon)
enthaltenden Probe kontaktiert und der Träger danach mit einem geeigneten
Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen das gesamte Material in der Probe
mit Ausnahme des an den immobilisierten Antikörper gebundenen ErbB3-Proteins entfernt.
Schließlich
wird der Träger
mit einem weiteren geeigneten Lösungsmittel,
wie z.B. Glycinpuffer, pH 5,0 gewaschen, das das ErbB3-Protein vom
Antikörper
freisetzt.
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Anti-ErbB3-Antikörper können außerdem in
Diagnosetests für
ErbB3-Protein zweckdienlich sein, z.B. für das Nachweisen seiner Expression
in spezifischen Zellen, Geweben oder Serum. Folglich können die
Antikörper
bei der Diagnose menschlicher Malignitäten verwendet werden (siehe
z.B. US-Patent Nr. 5.183.884).
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Für diagnostische
Anwendungen wird der Antikörper
typischerweise mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert sein.
Es sind zahlreiche Marker verfügbar,
die allgemein in die folgenden Kategorien eingeteilt werden können:
- (a) Radioisotope, wie z.B. 35S, 14C, 125I, 3H und 131I. Der
Antikörper
kann mit dem Radioisotop unter Verwendung der beispielsweise in
Current Protocols in Immunology, Bd. 1 und 2, Coligen et al. (Hrsg.),
Wiley-Interscience, New York, New York, Pubs (1991) beschriebenen
Techniken markiert und die Radioaktivität unter Verwendung von Szintillationszählung gemessen
werden.
- (b) Fluoreszenzmarker, wie z.B. Chelate seltener Erden (Europium-Chelate)
oder Fluorescein und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate,
Dansyl, Lissamin, Phycoerythrin und Texasrot sind verfügbar. Die Fluoreszenzmarker
können
beispielsweise unter Verwendung der in Current Protocols in Immunology,
s.o., offenbarten Techniken an den Antikörper konjugiert werden. Die
Fluoreszenz kann unter Verwendung eines Fluorimeters quantifiziert
werden.
- (c) Verschiedene Enzym-Substrat-Marker sind verfügbar und
US-Patent Nr. 4.275.149 stellt einen Überblick über einige davon bereit. Das
Enzym katalysiert im Allgemeinen eine chemische Veränderung
des chromogenen Substrats, die unter Verwendung verschiedener Techniken
gemessen werden kann. Beispielsweise kann das Enzym eine Farbveränderung
bei einem Substrat katalysieren, die spektralphotometrisch gemessen
werden kann. Alternativ dazu kann das Enzym die Fluoreszenz oder
Chemolumineszenz des Substrats verändern. Techniken zur Quantifizierung
einer Fluoreszenzveränderung
sind oben beschrieben. Das chemolumineszente Substrat wird durch
eine chemische Reaktion elektronisch angeregt und kann dann Licht
emittieren, das gemessen werden kann (beispielsweise unter Verwendung
eines Chemoluminometers), oder gibt Energie an einen Fluoreszenz-Akzeptor
ab. Beispiele für
enzymatische Marker umfassen Luciferasen (z.B. Glühwürmchen-Luciferase
oder Bakterien-Luciferase; US-Patent Nr. 4.737.456), Luciferin,
2,3-Dihydrophthalazinodione, Malatdehydrogenase, Unease, Peroxidase,
wie z.B. Meerrettichperoxidase (HRPO), alkalische Phosphatase, β-Galactosidase,
Glucoamylase, Lysozym, Saccharidoxidasen (z.B. Glucoseoxidase, Galactoseoxidase
und Glucose-6-phosphatdehydrogenase),
heterocyclische Oxidasen (wie z.B. Uricase und Xanthinoxidase),
Lactoperoxidase, Microperoxidase und dergleichen. Techniken zur
Konjugation von Enzymen und Antikörpern sind in O'Sullivan et al.,
Methods for the Preparation of Enzyme-Antibody-Conjugates for use
in Enzyme Immunoassay, in: Methods in Enzymology, J. Langone und
H. Van Vunakis (Hrsg.), Academic Press, New York, 73, 147-166 (1981)
beschrieben.
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Beispiele
für Enzym-Substrat-Kombinationen
umfassen unter anderem:
- (i) Meerrettichperoxidase
(HRPO) mit Wasserstoffperoxidase als Substrat, worin die Wasserstoffperoxidase einen
Farbstoff-Vorläufer
oxidiert (z.B. o-Phenylendiamin (OPD) oder 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin-hydrochlorid
(TMB));
- (ii) Alkalische Phosphatase (AP) mit p-Nitrophenylphosphat als
chromogenes Substrat; und
- (iii) β-D-Galactosidase
(β-D-Gal)
mit einem chromogenen Substrat (z.B. p-Nitrophenyl-β-D-galactosidase) oder
dem fluorogenen Substrat 4-Methylumbelliferyl-β-D-galactosidase.
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Zahlreiche
andere Enzym-Substrat-Kombinationen sind dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung verfügbar.
Für einen
allgemeinen Überblick über diese,
siehe US-Patente
Nr. 4.275.149 und 4.318.980.
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Manchmal
wird der Marker indirekt mit dem Antikörper konjugiert. Der qualifizierte
Fachmann wird verschiedene Techniken kennen, um dies zu erzielen.
Beispielsweise kann der Antikörper
mit Biotin konjugiert werden und beliebige der oben erwähnten, breit
gefassten Kategorien von Markern können mit Avidin konjugiert
werden und umgekehrt. Biotin bindet selektiv an Avidin und daher
kann der Marker mit dem Antikörper auf
diese indirekte Weise konjugiert werden. Alternativ dazu wird zur
Erzielung der indirekten Konjugation des Markers mit dem Antikörper der
Antikörper
mit einem kleinen Hapten (z.B. Digoxin) konjugiert und einer der verschiedenen
oben erwähnten
Markertypen wird mit einem Anti-Hapten-Antikörper (z.B. einem Anti-Digoxin-Antikörper) konjugiert.
Auf diese Weise kann die indirekte Konjugation des Markers mit dem
Antikörper
erzielt werden.
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Der
Anti-ErbB3-Antikörper
muss nicht markiert sein und seine Gegenwart kann unter Verwendung
eines markierten Antikörpers,
der an den Antikörper
bindet, nachgewiesen werden.
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Der
Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann in einem beliebigen bekannten Testverfahren
eingesetzt werden, wie z.B. in kompetitiven Bindungstests, direkten
und indirekten Sandwich-Tests und Immunopräzipitationstests. Zola, Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques, CRC Press Inc., S. 147-158 (1987).
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Kompetitive
Bindungstests beruhen auf der Fähigkeit
eines markierten Standards, mit dem Testprobenanalyten um die Bindung
mit einer beschränkten
Menge an Anti körper
zu konkurrieren. Die Menge an ErbB3-Protein in der Testprobe ist
umgekehrt proportional zur Menge an Standard, die an die Antikörper gebunden
wird. Um die Bestimmung der Menge an Standard, die gebunden wird,
zu erleichtern, werden die Antikörper
vorzugsweise vor oder nach der Konkurrenzreaktion unlöslich gemacht,
so dass Standard und Analyt, die an die Antikörper gebunden werden, bequem
von Standard und Analyten getrennt werden können, die ungebunden verbleiben.
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Sandwich-Tests
umfassen die Verwendung von zwei Antikörpern, wobei beide fähig sind,
an ein(en) anderen/s immunogenen Abschnitt oder Epitop des nachzuweisenden
Proteins zu binden. Bei einem Sandwich-Test wird der Testprobenanalyt
von einem ersten Antikörper
gebunden, der an einen festen Träger
immobilisiert ist, und danach bindet ein zweiter Antikörper an
den Analyten, wodurch ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. Siehe z.B. US-Patent Nr. 4.376.110.
Der zweite Antikörper
kann selbst mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert sein (direkte
Sandwich-Tests) oder kann unter Verwendung eines Anti-Immunglobulin-Antikörpers gemessen
werden, der mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert ist (indirekter
Sandwich-Test). Beispielsweise ist ein ELISA-Test ein Typ von Sandwich-Test,
wobei in diesem Fall die nachweisbare Gruppierung ein Enzym ist.
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Für die Immunhistochemie
kann die Tumorprobe frisch oder gefroren sein oder kann in Paraffin
eingebettet und mit einem Konservierungsmittel, wie z.B. Formalin
fixiert sein.
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Die
Antikörper
können
außerdem
für In-vivo-Diagnosetests
verwendet werden. Der Antikörper
wird im Allgemeinen mit einem Radionuklid (wie z.B. 111In, 99Tc, 14C, 131I, 125I, 3H, 32P oder 35S) markiert werden, so dass der Tumor mittels
Immunoszintigraphie lokalisiert werden kann.
-
E. Diagnosesets
-
Aus
Gründen
der Benutzerfreundlichkeit kann der Antikörper der vorliegenden Erfindung
in einem Set, d.h. in einer verpackten Kombination von Reagenzien
in vorher bestimmten Mengen mit Anweisungen zur Durchführung des
Diagnosetests bereitgestellt werden. Wenn Antikörper mit einem Enzym markiert
ist, wird das Set vom Enzym benötigte
Substrate und Cofaktoren umfassen (z.B. einen Substratvorläufer, der
ein nachweisbares Chromophor oder Fluorophor bereitstellt). Zusätzlich können andere
Additive umfasst sein, wie z.B. Stabilisatoren, Puffer (z.B. ein
Blockpuffer oder Lysepuffer) und dergleichen. Die verhältnismäßigen Mengen der
verschiedenen Reagenzien können
weitgehend variiert werden, um für
Konzentrationen der Reagenzien in Lösung zu sorgen, die die Empfindlichkeit
des Tests in hohem Maße
optimieren. Insbesondere können
die Reagenzien als Trockenpulver bereitgestellt werden, üblicherweise
lyophilisiert und Exzipienten umfassend, das bei Auflösung eine
Reagenslösung
mit der geeigneten Konzentration bereitstellt.
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F. Therapeutische Verwendung
des Antikörpers
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Es
ist beabsichtigt, dass der Anti-ErbB3-Antikörper der vorliegenden Erfindung
zur Behandlung von Leiden verwendet wird, bei denen die übermäßige Aktivierung
des ErbB2-ErbB3-Komplexes auftritt, insbesondere wo eine derartige
Aktivierung durch ein Heregulin-Polypeptid vermittelt wird. Beispielhafte
Leiden und Störungen,
die mit dem ErbB3-Antikörper
zu behandeln sind, umfassen benigne und maligne Tumore (z.B. Karzinome
der/des Niere, Leber, Blase, Brust, Darms, Eierstocks, Kolon-Rektums,
Prostata, Pankreas, Lunge, Vulva, Schilddrüse, Leber; Sarkome; Glioblastome;
und verschiedene Kopf- und Nackentumoren); Leukämien und Lymphmalignitäten; andere
Störungen,
wie z.B. Neuronen-, Glia-, Astrozyten-, Hypothalamus- und andere Glandula-,
Makrophagen-, Epithel-, Stroma- und Blastozöl-Störungen; und entzündliche,
angiogene und immunologische Störungen.
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Die
Antikörper
der Erfindung werden einem Säugetier,
vorzugsweise einem Menschen nach bekannten Verfahren verabreicht,
wie z.B. durch intravenöse
Verabreichung als Bolus oder durch kontinuierliche Infusion über einen
Zeitraum, durch intramuskuläre,
intraperitoneale, intrazerebrospinale, subkutane, intraartikuläre, intrasynoviale,
intrathekale, orale, topische oder inhalatorische Wege. Die intravenöse Verabreichung
des Antikörpers
ist bevorzugt.
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Andere
therapeutische Regime können
mit der Verabreichung der Anti-ErbB3-Antikörper der vorliegenden Erfindung
kombiniert werden. Beispielsweise kann ein mit den hierin offenbarten
Antikörpern
zu behandelnder Patient auch eine Bestrahlungstherapie erhalten.
Alternativ dazu oder zusätzlich
kann dem Patienten ein Chemotherapeutikum verabreicht werden. Herstellung
und Dosierungsschemata für
derartige Chemotherapeutika können
gemäß den Anleitungen
des Herstellers oder wie vom geübten
Praktiker empirisch ermittelt angewendet werden. Herstellung und
Dosierungsschemata für
derartige Chemotherapien sind auch in Chemotherapy Service, M.C.
Perry (Hrsg.), Williams & Wilkins,
Baltimore, MD (1992) beschrieben. Das Chemotherapeutikum kann der
Verabreichung des Antikörpers
vorangehen oder folgen oder kann gleichzeitig damit verabreicht
werden.
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Es
kann wünschenswert
sein, außerdem
Antikörper
gegen andere tumorassoziierte Antigene zu verabreichen, wie z.B.
Antikörper,
die an EGFR, ErbB2, ErbB4 oder Gefäßendothelfaktor (VEGF) binden.
Zwei oder mehrere Anti-ErbB3-Antikörper können einem Patienten zusammen
verabreicht werden. Alternativ dazu oder zusätzlich können dem Patienten ein oder
mehrere Cytokine verabreicht werden.
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Zur
Prävention
oder Behandlung einer Krankheit wird die geeignete Dosierung des
Antikörpers
von Folgendem abhängen:
von der Art der zu behandelnden, oben definierten Krankheit; von
der Schwere und vom Verlauf der Krankheit; davon, ob der Antikörper zu
präventiven
oder therapeutischen Zwecken verabreicht wird; von der vorhergehenden
Therapie; von der Krankengeschichte und der Reaktion des Patienten
auf den Antikörper;
und vom Ermessen des behandelnden Arztes. Der Antikörper wird
dem Patienten in geeigneter Weise auf einmal oder über eine
Reihe von Behandlungen verabreicht.
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In
Abhängigkeit
von der Art und Schwere der Krankheit sind 1 μg/kg bis 15 mg/kg (z.B. 0,1-20
mg/kg) Antikörper
eine anfängliche
Kandidat-Dosierung zur Verabreichung an den Patienten, ob beispielsweise
durch eine oder mehrere gesonderte Verabreichungen oder durch kontinuierliche
Infusion. Eine typische Tagesdosis könnte in Abhängigkeit von den oben erwähnten Faktoren
von etwa 1 μg/kg
bis 100 mg/kg oder mehr reichen. Für wiederholte Verabreichungen über mehrere
Tage oder länger
in Abhängigkeit
vom Leiden wird die Behandlung aufrechterhalten bis eine gewünschte Unterdrückung von
Krankheitssymptomen eintritt. Jedoch können andere Dosisregime zweckdienlich
sein. Der Fortschritt dieser Therapie wird leicht durch herkömmliche
Techniken und Tests überwacht.
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G. Fertigartikel
-
Es
wird ein Fertigartikel offenbart, der für die Behandlung der oben beschriebenen
Störungen
zweckdienliche Materialien enthält.
Der Fertigartikel umfasst einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Fläschchen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus einer Reihe von Materialien, wie z.B. Glas oder Kunststoff bestehen.
Der Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Behandlung des Leidens wirksam ist
und kann eine sterile Einfüllöffnung aufweisen
(beispielsweise kann der Behälter
ein Beutel für
intravenöse
Lösungen
oder ein Fläschchen
sein, das einen von einer Injektionsnadel durchstechbaren Stopfen
aufweist). Das aktive Mittel in der Zusammensetzung ist der Anti-ErbB3-Antikörper. Das
Etikett, das am Behälter
angebracht oder mit ihm verbunden ist, weist darauf hin, dass die
Zusammensetzung zur Behandlung des Leidens der Wahl verwendet wird.
Der Fertigartikel kann außerdem
einen zweiten Behälter
umfassen, der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer, wie z.B.
phosphatgepufferte Salzlösung, Ringer-Lösung und
Dextroselösung
umfasst. Er kann außerdem
andere Materialien umfassen, die vom wirtschaftlichen und Nutzerstandpunkt
wünschenswert
sind, einschließlich
andere Puffer, Verdünner,
Filter, Nadeln, Spritzen und Packungsbeilagen mit Gebrauchsanleitungen.
-
H. Hinterlegung von Material
-
Die
folgende Hybridomzelllinie ist bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, USA (ATCC) hinterlegt worden:
-
Diese
Hinterlegung wurde gemäß den Bestimmungen
des „Budapest
Treaty on the International Recognition of the Deposit of Microorganisms
for the Purpose of Patent Procedure and the Regulations thereunder" (Budapest-Vertrag)
vorgenommen.
-
BEISPIELE
-
HERSTELLUNG VON ANTI-ErbB3-ANTIKÖRPERN
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung der Anti-ErbB3-Antikörper mit
den hierin beschriebenen Kennzeichen.
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Materialien
und Verfahren
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Zelllinien.
Die menschliche myeloische Leukämie-Zelllinie
K562 (der die mittels Northern-Blotting ermittelten Rezeptorprotein-Tyrosinkinasen
der Klasse-I-Unterfamilie fehlen) und menschliche Eierstockkarzinom-Zelllinie
Caov3 wurden von der American Type Culture Collection (Rockville,
MD) erhalten. Beide wurden in RPMI-1640-Medium kultiviert, das mit 10% Fötalkälberserum,
2 mM Glutamin, 100 U/ml Penicillin, 100 μg/ml Streptomycin und 10 mM
HEPES ergänzt
war („Wachstumsmedium").
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Stabile
Transfektion von K562-Zellen. Die K562-Zelllinie wurde transfiziert
und es wurde auf ErbB3 exprimierende Klone selektiert. Zusammenfassend
wurde erbB3-RNA
in den Säugetierzellen-Expressionsvektor pcDNA-3
(Invitrogen) subkloniert und in K562-Zellen durch Elektroporation
(1180 mF, 350 V) eingeführt.
Transfizierte Zellen wurden in 0,8 mg/ml G418 enthaltendem Wachstumsmedium
kultiviert. Resistente Klone wurden durch Grenzverdünnung erlangt
und auf ErbB3-Expression mittels Western-Blotting und Heregulin-(HER-)Bindungstests
getestet. Der ErbB3 exprimierende Klon 4E9H3 wurde in den in diesem
Bericht beschriebenen Experimenten verwendet. Es erwies sich, dass
Phorbolester-Stimulierung die ErbB3-Expression in den K562-Tranfektanten
signifikant verstärkt.
Daher wurden 4E9H3-Zellen vor Verwendung in verschiedenen unten
beschriebenen Tests in 10 ng/ml Phorbol-12-myristatacetat (PMA)
enthaltendes Wachstumsmedium über Nacht
gegeben.
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Antikörper. Für ErbB3-Proteine
spezifische monoklonale Antikörper
wurden gegen ein rekombinantes Fragment des Rezeptors erzeugt, das
der extrazellulären
Domäne
(ECD) davon entspricht, fusioniert an seinem Aminoterminus an das
Glykoprotein-D-(gD-)Epitop des Herpes-simplex-Virus vom Typ 1 (HSV
1) für
den monoklonalen Antikörper
5B6. Die kodierende Sequenz für
die Signalsequenz von ErbB3 wurde durch eine Sequenz ersetzt, die
für die
Aminosäuren
1-53 des gD-Polypeptids kodiert. Die Aminosäuren 1-25 kodieren für die Signalsequenz
von gD, während
die Aminosäuren
26-53 ein Epitop für
den monoklonalen Antikörper
5B6 enthalten. Siehe WO 95/14776. Das resultierende Konstrukt gD.Erb3.ECD
wurde unter Verwendung einer Anti-gD-Antikörper-Affinitätssäule gereinigt.
Immunisierungen wurden wie folgt durchgeführt. Weibliche Balb/c-Mäuse (Charles
River) wurden zunächst über die
Fußpfote
mit 5 μg
gD.ErbB3.ECD in 100 μl
RIBI'sTM Adjuvans
(Ribi ImmunochemResearch, Inc., Hamilton, MT) injiziert. Die Tiere
wurden 2 Mal mit 5 μg gD.ErbB3.ECD
in ihre Fußpfote
alle zwei Wochen geboostet, gefolgt von einer letzten Fußpfoteninjektion
von 5 μg
gD.ErbB3.ECD. Drei Tage nach der letzten Immunisierung wurden die
poplitealen Lymphknoten entfernt und eine Einzelzellsuspension für PEG-Infusion
hergestellt.
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Die
monoklonalen Antikörper
wurden gereinigt und mittels immobilisiertem und Lösungsphasen-ELISA
auf Kreuzreaktivität
mit ErbB2 und ErbB4 getestet. Für
den immobilisierten ELISA wurde 1 μg/ml ErbB2.ECD, gD.ErbB3.ECD
oder gD.ErbB4.ECD verwendet, um eine 96-Napf-Mikrotiterplatte über Nacht
zu beschichten. 1 μg/ml
Anti-ErbB3-Mab wurde zugegeben und für 1 Stunde bei Raumtemperatur
(RT) inkubiert, gewaschen und mit an HRPO konjugiertem Ziege-Anti-Maus
(gam-) IgG verfolgt. Der ELISA wurde entwickelt und bei 490 nm gemessen.
Für den
Lösungsphasen-ELISA
wurde 1 μg/ml
gam-IgG (Fc-spezifisch) verwendet, um eine 96-Napf-Mikrotiterplatte über Nacht
zu inkubieren. 1 μg/ml
Anti-ErbB3-Mab wurde zugegeben und für 1 Stunde bei RT inkubiert,
gewaschen und mittels biotinylierter ErbB2.ECD, gD.ErbB3.ECD oder gD.ErbB4.ECD
verfolgt. Diese Reaktion wurde für
1 Stunde bei RT inkubiert, gewaschen und mittels HRPO-Streptavidin
verfolgt. Der ELISA wurde entwickelt und bei 490 nm gemessen. In
diesem Test kreuzreagierte keiner der Anti-ErbB3-Antikörper mit ErbB2 oder ErbB4.
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Fab-Fragmente
des 3-8D6-Antiköpers
wurden durch Papainverdau erzeugt. Unverdautes IgG und Fc-Fragmente
wurden durch Protein-A-Chromatographie, gefolgt von Gelfiltrationschromatographie
entfernt. Es war kein IgG im Fab-Pool durch SDS-PAGE und einen mit
einem Fc-spezifischen Antikörper
sondierten Western-Blot nachweisbar.
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HRG-Bindungsfests.
Alle HRG-Bindungsexperimente wurden unter Verwendung der EGF-ähnlichen Domäne der β1-Isoform,
d.h. HRGß1177-244 durchgeführt (Sliwkowski et al., J.
Biol. Chem. 269, 14661-5 (1994)). Das Feld von ErbB3-Antikörpern wurde
auf eine Wirkung auf die HRG-Bindung gescreent, indem 5,0 × 104 4E9H3-Zellen mit 100 pM 125I-HRG über Nacht
bei 0°C
in Abwesenheit (Kontrolle) oder Gegenwart von 100 nM Anti-ErbB3-Antikörper inkubiert
wurden. Irrelevante IgGs wurden als Negativkontrollen verwendet.
Die Zellen wurden geerntet und rasch mit eiskaltem Testpuffer (RPMI-Medium,
das 10 mM HEPES, pH = 7,2) in einer 96-Napf-Filtrationsvorrichtung
(Millipore) gewaschen. Die Filter wurden dann entfernt und gezählt.
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Für die Antikörper-Dosis-Wirkungs-Experimente
wurden 4E9H3-Zellen mit 100 pM 125I-HRG
in Gegenwart von ansteigenden Antikörperkonzentrationen inkubiert.
HRG-Affinitätsmessungen
wurden in Abwesenheit (Kontrolle) oder Gegenwart von entweder 100
nM Antikörper
oder Fab-Fragment ermittelt. Diese Experimente wurden in einem kompetitiven
Hemmformat mit ansteigenden Mengen von unmarkiertem HRG und einer
festgelegten Konzentration (35 pM) 125I-HRG
durchgeführt.
Für das
Kontrollexperiment (kein Antikörper) wurden
1 × 105 4E9H3-Zellen für jede Probe verwendet. Aufgrund
von Beschränkungen
des dynamischen Bereichs des Tests wurde die Anzahl an 4E9H3-Zellen,
die für
die Bindung in Gegenwart des Antikörpers oder Fab verwendet wurde,
auf 2,5 × 104 Zellen pro Probe herabgesetzt.
-
Verringerung
von HRG-stimulierter Phosphorylierung durch Antikörper. Caov3-Zellen, die von Natur aus
ErbB2 und ErbB3 exprimieren, wurden mit 250 nM Anti-ErbB3-Antikörper 3-8D6,
Fab-Fragmenten dieses Antikörpers
oder Puffer (Kontrolle) für
60 Minuten bei Raumtemperatur vorinkubiert. Der Anti-ErbB2-Antikörper 2C4 (Fendly
et al., Cancer Res. 50, 1550-1558 (1990)), von dem früher gezeigt
worden ist, dass er die HRG-stimulierte Phosphorylierung von ErbB2
blockiert, wurde als Positivkontrolle aufgenommen. Die Zellen wurden dann
mit HRG in einer Endkonzentration von 10 nM für 8 Minuten bei Raumtemperatur
stimuliert oder unstimuliert belassen. Die Reaktion wurde durch
Entfernen der Überstände und
Auflösen
der Zellen in SDS-Probenpuffer gestoppt. Die Lysate wurden dann
an einer SDS-PAGE laufen gelassen. Western-Blots der Gele wurden
mit an Meerrettichperoxidase (Transduction Labs) konjugiertem Anti-Phosphotyrosin
sondiert und die Blots unter Verwendung eines chemolumineszierenden
Substrats (Amersham) sichtbar gemacht. Die Blots wurden mit einem
Reflexions-Scanning-Densitometer wie in Holmes et al., Science 256,
1205-1210 (1992) beschrieben gescannt.
-
Verringerung
der Bildung von ErbB2-Erb83-Komplex durch Antikörper. Caov3-Zellen wurden mit
Puffer (Kontrolle), 250 nM Anti-ErbB3-Antikörper 3-8D6 oder Fab-Fragmenten
dieses Antikörpers
oder dem Anti-ErbB2-Antikörper
(2C4) für
60 Minuten bei Raumtemperatur vorinkubiert und dann mit 10 nM HRG
oder Kontrollpuffer für
10 Minuten behandelt. Die Zellen wurden in 25 mM Tris, pH=7,5, 150
mM NaCl, 1 mM EDTA, 1,0% Triton X-100TM,
1,0% CHAPS, 10 Vol.-% Glycerin, enthaltend 0,2 mM PMSF, 50 mTU/ml
Aprotinin und 10 mM Leupeptin („Lysepuffer") lysiert und die
Rohlysate kurz zentrifugiert, um unlösliches Material zu entfernen. Überstände wurden
mit 3E8 inkubiert, einem monoklonalen, für ErbB2 spezifischen Antikörper (Fendly
et al., Cancer Res. 50, 1550-1558 (1990)), der kovalent an einen
unlöslichen
Träger
(Affi Prep-10TM, Bio-Rad) gekuppelt war.
Die Inkubation wurde über
Nacht bei 4°C
durchgeführt.
Die Immunpräzipitate
wurden zweimal mit eiskaltem Lysepuffer gewaschen, in einem Minimalvolumen
von SDS-Probenpuffer resuspendiert und der SDS-PAGE unterzogen. Western-Blots der Gele
wurden dann mit einem polyklonalen Anti-ErbB3 (Santa Cruz Biotech)
sondiert. Die Blots wurden mit einem Reflexions-Scanning-Densitometer wie in Holmes
et al., Science 256, 1205-1210 (1992) beschrieben gescannt. Nach
Sichtbarmachung mit ECL-Chemolumineszenzsubstrat wurden die Blots
gestrippt und mit einem polyklonalen Anti-ErbB2 (Santa Cruz Biotech)
neu sondiert. Mit Anti-ErbB2 sondierte, jeweils zweifache Blots
zeigten, dass gleiche Mengen an ErbB2 aus jeder Probe immunpräzipitiert
wurden.
-
Ergebnisse
-
Eine
Reihe von gegen die extrazelluläre
Domäne
von ErbB3 gerichteten monoklonalen Antikörpern wurde auf deren Fähigkeit
beurteilt, die HRG-Bindung an ErbB3 zu beeinflussen. Das anfängliche
Screening wurde durchgeführt,
indem jeder der gereinigten Antikörper in einer Endkonzentration
von 100 nM mit 4E9H3-Zellen in Gegenwart von 125I-HRG
inkubiert wurde. 4E9H3-Zellen sind ErbB3-Transfektanten der menschlichen
myeloischen Leukämie-Zelllinie
K562. Die K562-Zelllinie exprimiert keine endogenen ErbR-Rezeptoren
oder HRG. Daher tritt eine Heregulin-Bindung an 4E9H3-Zellen ausschließlich über ErbB3
auf. Nach Inkubieren der Proben über
Nacht auf Eis wurde die zellassoziierte Radioaktivität gemessen.
Wie in 1 gezeigt ist, verringerten zwei der monoklonalen
Anti-ErbB3-Antikörper
(2F9 und 3E9) die Menge des an 4E9H3-Zellen gebundenen 125I-HRG
im Vergleich zur Kontrolle (ohne Antikörper). Jedoch verstärkten mehrere andere
die Ligandenbindung signifikant. Diese Ergebnisse legen nahe, dass
diese Anti-ErbB3-Antikörper
fähig waren,
die Affinität
für HRG-Bindung
zu erhöhen
und/oder die Verfügbarkeit
von HRG-Bindungsstellen zu erhöhen.
Um den Einfluss dieser Antikörper
auf die Bindung von HRG an ErbB3 näher zu charakterisieren, wurden
Dosis-Wirkungs-Experimente unter Verwendung des 3-8D6-Antikörpers durchgeführt, der
die HRG-Bindung erhöhte.
4E9H3-Zellen wurden mit 100 pM 125I-HRG
in Gegenwart ansteigender Konzentrationen des 3-8D6-Antikörpers inkubiert.
Zellassoziierte Radioaktivität
wurde dann nach Inkubation über
Nacht auf Eis gemessen. Die Ergebnisse sind in 2 als
Diagramme zellassoziierter Radioaktivitäten über den Antikörperkonzentrationen
gezeigt. Es besteht eine Korrelation zwischen erhöhter HRG-Bindung
und ansteigender Antikörperkonzentration.
Die Bindung von Heregulin erreichte die Sättigung zwischen 10 und 100
nM IgG. Der EC50-Wert für den 3-8D6-Antikörper betrug
722 pM. Für
keinen der Antikörper
wurde eine Abnahme der Dosis-Wirkungs-Kurven bei hohen Antikörperkonzentrationen
beobachtet.
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Die
Scatchard-Analyse der HRG-Bindung wurde in Gegenwart dieser Antikörper ermittelt
und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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In
Abwesenheit des Antikörpers
wurde eine Kd von 1.200 pM für
die HRG-BBindung an ErbB3 gemessen, die im Einklang mit einer früher gemessenen
Affinitätsmessung
der HRG-Bindung an ErbB3 steht. Die Anzahl an Bindungsstellen pro
Zelle wurde mit 36.000 ermittelt. In Gegenwart des Antikörpers 3-8D6
wird die Bindungskonstante für
HRG-Bindung signifikant auf 210 pM erhöht. Jedoch wird die Anzahl
an HRG-Bindungsstellen
in Gegenwart von 3-8D6 nicht erhöht.
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Um
zu ermitteln, ob die Erhöhung
der ErbB3-Ligandenbindungsaffinität davon abhängig war, dass es sich um einen
zweiwertigen Antikörper
handelte, wurden HRG-Bindungsexperimente
in Gegenwart von 100 nM eines durch Papainverdau des 3-8D6-Antikörpers hergestellten
Fab-Fragments durchgeführt.
Für diese Experimente
verwendete Fab-Fragmente wurden durch Protein-A-Affinitätschromatographie
und durch Gelfiltrationschromatographie gereinigt. Es wurde in diesem
gereinigten Präparat
mittels SDS-PAGE kein intaktes IgG detektiert. Wie in 3 gezeigt
ist, ist die Bindung von HRG in Gegenwart des intakten Antikörpers oder des
resultierenden Fab nahezu identisch. Die Scatchard-Analyse dieser
Daten liefern eine Dissoziationskonstante von 280 pM für HRG-Bindung
in Gegenwart von Fab und die Anzahl an Rezeptoren pro Zelle, die
in diesem Experiment ermittelt wurde, war ebenfalls im Wesentlichen
dieselbe wie jene der Kontrolle. Diese Daten stehen im Einklang
mit jenen, die in 2 dargestellt sind, wo die Dosis-Wirkungs-Kurven
mit den intakten Antikörpern
ein Plateau und keine glockenförmige
Kurve bei höherer
Antikörperkonzentration
zeigten, wo möglicherweise
eine einwertige Antikörperbindung
auftritt. Ohne sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen weisen
diese Daten darauf hin, dass die in Gegenwart dieser Antikörper beobachtete
Veränderung
der HRG-Bindung keinen zweiwertigen Antikörper erfordert.
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Die
Wirkung des 3-8D6-Antikörpers
in einem Rezeptortyrosin-Phosphorylierungstest unter Verwendung
der Eierstocktumor-Zelllinie Caov3, die ErbB2 und ErbB3 coexprimiert,
wurde als nächstes
untersucht. Die Zellen wurden mit 10 nM HRG stimuliert, gefolgt
von einer Vorinkubation für
60 Minuten mit entweder 3-8D6-Antikörper (250 nM) oder Puffer (Kontrolle).
Gesamtzelllysate wurden an einem mit Anti-Phosphotyrosin sondierten
Western-Blot analysiert. HRG-Behandlung stimulierte nicht die Phosphorylierung
an 4E9H3-Zellen. Die Behandlung von 4E9H3-Zellen mit dem 3-8D6-Antikörper induzierte
nicht die Phosphorylierung von ErbB3 selbst und hatte keine Wirkung
auf die Tyrosin-Phosphorylierung in Caov3-Zellen. Eine deutliches
Tyrosin-Phosphorylierungssignal wurde an einem Protein mit einer
Molekülgröße von 180
kDa nach HRG-Stimulierung detektiert. Die Behandlung von Caov3-Zellen
mit 2C4, einem für
ErbB2 spezifischen Antikörper,
war in der Lage, das HRG-vermittelte Tyrosin-Phosphorylierungssignal
zu blockieren. Wenn die Zellen mit dem Anti-ErbB3-Antikörper 3-8D6 vor der HRG-Stimulierung
behandelt wurden, war die Tyrosin-Phosphorylierung ebenfalls verringert.
Mittels Scanning-Densitometrie der Anti-Phosphotyrosin-Blots von Gesamtzelllysaten wurde
beobachtet, dass 3-8D6 das Phosphotyrosinsignal bei 180-185 kDa
um ungefähr
80% (Bereich 76-84%) hemmt. Dieses Signal wird von Tyrosinphosphatresten
am ErbB2 sowie ErbB3 beigesteuert. Die Behandlung von Caov3-Zellen
mit den aus dem 3-8D6-Antikörper
hergestellten Fab-Fragmenten verringerte ebenfalls die durch HRG
stimulierte Phosphorylierung der 180-kDa-Bande relativ zur Kontrolle.
Jedoch war die hemmende Aktivität
des Fab geringfügig
weniger potent als die des intakten Antikörpers.
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Die
durch den 3-8D6-Antikörper
vermittelte Erhöhung
der Rezeptoraffinität
an Zellen, die ErbB3 alleine exprimieren, ist analog zur Erhöhung der
mit der Coexpression von ErbB2 mit ErbB3 verbundenen Affinität. Darüber hinaus
blockiert dieser Antikörper
die durch HRG stimulierte ErbB2-Kinaseaktivität in Zellen, die beide Rezeptoren
exprimieren. Um zu ermitteln, ob der Anti-ErbB3-Antikörper direkt
mit ErbB2 um Bindung an ErbB3 konkurriert, wurde eine Reihe von
Co-Immunpräzipitationsexperimenten
unter Verwendung von Caov3-Zellen durchgeführt. Zellen wurden entweder
mit Antikörper
oder Puffer (Kontrolle) vorinkubiert und dann mit 10 nM HRG für 10 Minuten
behandelt. Lysate der Zellen wurden dann mit einem monoklonalen
Antikör per
gegen ErbB2 immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden dann mittels Western-Blot auf Gegenwart von ErbB3 analysiert.
Die Ergebnisse dieser Experimente zeigten an, dass ErbB3 im ErbB2-Immunpräzipitat
des durch HRG stimulierten Zelllysats zugegen war, nicht jedoch
im Immunpräzipitat
von unstimuliertem Lysat. Diese Daten legen nahe, dass HRG aus der
Bildung eines ErbB2-ErbB3-Komplexes in Caov3-Zellen herrührt. ErbB3 war
im Immunpräzipitat
der mit dem monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper 2C4 behandelten Probe
nicht nachweisbar. Eine signifikante Abnahme des ErbB3-Signals wurde
beobachtet, wenn die Zellen mit dem 3-8D6-Antikörper oder seinem resultierenden
Fab vor der HRG-Stimulierung vorinkubiert wurden. Diese Daten zeigen an,
dass der 3-8D6-Antikörper
die Bildung eines ErbB2-ErbB3-Komplexes
nach HRG-Behandlung hemmt. Die Scanning-Densitometrie der Anti-ErbB3-Western-Blots
von Anti-ErbB2-Immunpräzipitaten
offenbarte, dass das Anti-ErbB3-Signal (das die Anzahl an vorhandenen
ErbB2-ErbB3-Komplexen anzeigt) auch durch 3-8D6 um ungefähr 80% (Bereich
71-90%) verringert wird. Wenn jeweils zweifache Blots mit Anti-ErbB2
sondiert wurden, waren in allen Spuren gleiche Mengen an ErbB2 vorhanden. SEQUENZPROTOKOLL