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Diese
Erfindung betrifft allgemein Beta-Faltblatt-Mimetika und insbesondere
Beta-Faltblatt-Mimetika, die
biologisch aktive Peptide und Proteine inhibieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Beta-Faltblatt-Konformation (auch als eine Beta-Strang-Konformation
bezeichnet) ist eine Sekundärstruktur,
die in vielen Polypeptiden vorliegt. Die Beta-Faltblatt-Konformation ist
nahezu vollständig
gestreckt, mit axialen Abständen
zwischen benachbarten Aminosäuren
von ungefähr
3,5 Å.
Das Beta-Faltblatt wird durch Wasserstoffbrückenbindungen zwischen NH-
und CO-Gruppen in unterschiedlichen Polypeptidsträngen stabilisiert.
Zusätzlich
wechseln sich die Dipole der Peptidbindungen entlang der Stränge ab,
was dem Beta-Faltblatt intrinsische Stabilität verleiht. Die benachbarten
Stränge
im Beta-Faltblatt können
in derselben Richtung verlaufen (d.h. ein paralleles Beta-Faltblatt)
oder in entgegensetzten Richtungen (d.h. ein antiparalleles Beta-Faltblatt).
Obwohl sich die zwei Formen in ihren Diedenrwinkeln leicht unterscheiden,
sind beide sterisch günstig.
Die gestreckte Konformation der Beta-Faltblatt-Konformation führt dazu,
dass die Aminosäurenseitenketten
auf abwechselnden Seiten des Beta-Faltblattes vorstehen.
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Die
Bedeutung von Beta-Faltblättern
in Peptiden und Proteinen ist gut etabliert (z.B. Richardson, Nature
268: 495–499,
1977; Halverson et al., J. Am. Chem. Soc. 113: 6701–6704, 1991;
Zhang, J. Biol. Chem. 266: 15591–15596, 1991; Madden et al.,
Nature 353: 321–325,
1991). Das Beta-Faltblatt ist bei einer Reihe von biologischen Protein-Protein-Erkennungsereignissen
wichtig, einschließlich
Wechselwirkungen zwischen Proteasen und ihren Substraten, Proteinkinasen
und ihren Substraten oder Inhibitoren, der Bindung von SH2-Domänen enthaltenden
Proteinen an ihre endogenes Phosphotyrosin enthaltenden Protein-Targets,
Farnesyltransferase an ihre Protein-Substrate und MHC I und II an
ihre antigenischen Peptide, und ist mit vielen Erkrankungszuständen in
Verbindung gebracht worden.
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Inhibitoren,
die die Beta-Faltblatt-Struktur biologisch aktiver Proteine oder
Peptide nachahmen, wären bei
der Behandlung einer breiten Vielfalt von Zuständen von Nutzen. Zum Beispiel
ist Ras, das Proteinprodukt des ras-Oncogens, ein Membran-gebundenes
Protein, das an der Signaltransduktion beteiligt ist, die Zellteilung
und -wachstum reguliert. Mutationen im ras-Gen sind unter den häufigsten
genetischen Abnormalitäten, die
mit Krebserkrankungen bei Menschen in Zusammenhang stehen (Barbacid,
M. "ras genes", 56: 779–827, 1987).
Diese Mutationen führen
zu einem Wachstumssignal, das immer "angeschaltet" ist, was zu einer Krebszelle führt. Um
sich an der Zellmembran zu lokalisieren, erfordert Ras die Prenylierung
des Cysteins in seiner C-terminalen CaaX-Sequenz durch Farnesyltransferase (FTase).
(In der Sequenz CaaX ist "a" als eine Aminosäure mit
einer hydrophoben Seitenkette definiert und "X" ist
eine weitere Aminosäure.)
Diese posttranslationale Modifikation ist für seine Aktivität entscheidend.
Es ist gezeigt worden, dass Peptidyl-Inhibitoren von FTase mit der
Sequenz CaaX das Wachstum von Tumoren in Zellkultur und in vollständigen Tieren
blockieren oder verlangsamen (Kohl et al., "Selective inhibition of ras-dependent
transformation by a farnesyltransferase inhibitor", Science 260: 1934–1937, 1993;
Buss, J. E. & Marsters,
Jr., J. C. "Farnesyl
transferase inhibitors: the successes and surprises of a new class
of potential cancer chemotherapeutics", Chemistry and Biology 2: 787–791, 1995).
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SH2-Domänen, ursprünglich in
der src-Unterfamilie von PTKs identifiziert, sind nicht-katalytische Sequenzen
und bestehen aus etwa 100 Aminosäuren,
konserviert unter einer Vielzahl von Signaltransduktionsproteinen
(Cohen et al., Cell 80: 237–248,
1995). SH2-Domänen
funktionieren als Phosphotyrosin-bindende Module und vermitteln
kritische Protein-Protein-Assoziationen (Pawson, Nature 573–580, 1995).
Insbesondere ist die Rolle von SH2-Domänen als kritische Signaltransducer
für Rezeptor-Tyrosinkinasen (RTKs
wie etwa EGF-R, PDGF, Insulin-Rezeptor, usw.) klar definiert worden.
Phosphotyrosin-enthaltende Stellen auf autophosphorylierten RTKs
dienen als Bindungsstellen für
SH2-Proteine und vermitteln dadurch die Aktivierung biochemischer
Signalwege (Carpenter, G., FAESEB J. 6: 3283–3289, 1992; Sierke, S. und
Koland, J., Biochem. 32: 10102–10108,
1993). Die SH2-Domänen
sind für
die Kopplung der aktivierten Wachstums-Rezeptoren an Zellreaktionen
verantwortlich, die Änderungen
in der Genexpression, Zellproliferation, Cytoskelettarchitektur und
Metabolismus einschließen.
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Wenigstens
20 Cytosol-Proteine sind identifiziert worden, die SH2-Domänen enthalten
und bei der intrazellulären
Signalgebung wirken. Die Verteilung von SH2-Domänen ist nicht auf eine bestimmte
Proteinfamilie beschränkt,
sondern ist in mehreren Klassen von Proteinen, Proteinkinasen, Lipidkinasen,
Proteinphosphatasen, Phospholipasen, Ras-kontrollierenden Proteinen und einigen
Transkriptionsfaktoren anzutreffen. Viele der SH2-enthaltenden Proteine
haben bekannte enzymatische Aktivitäten, während andere (Grb2 und Crk)
als "Linker" und "Adapter" zwischen Zelloberflächenrezeptoren
und Downstream-Effektor-Molekülen
wirken (Marengere, L., et al., Nature 369: 502–505, 1994). Beispiele für Proteine,
die SH2-Domänen
mit enzymatischen Aktivitäten
enthalten, die bei Signaltransduktion aktiviert werden, schließen, ohne
Beschränkung
hierauf, die src-Unterfamilie von Proteintyrosinkinasen (src (pp60c-src), abl, lck, fyn, fgr und andere), Phospholipase-C-γ (PLC-γ), Phosphatidylinositol-3-Kinase
(PI-3-Kinase), p21-ras-GTPase-aktivierendes Protein (GAP) und SH2-enthaltende
Proteintyrosinphosphatasen (SH-PTPase) ein (Songyang et al., Cell
72: 767–778,
1993). Intrazelluläre
Tyrosine werden phosphoryliert, wenn Oberflächenrezeptoren mit verschiedenen
Liganden für Wachstumsfaktor-Rezeptoren,
Cytokin-Rezeptoren, Insulin-Rezeptor
und Antigen-vermittelter Signalgebung durch T- oder B-Zell-Rezeptoren
in Eingriff kommen. Die Phosphorylierung von Proteinen an Tyrosin-Resten ist
bei der zellulären
Signaltransduktion, neoplastischen Transformation und Steuerung
des Zellzyklus entscheidend. Aufgrund der zentralen Rolle, die diese
verschiedenen SH2-Proteine
bei der Übertragung
von Signalen von aktivierten Zelloberflächenrezeptoren zu einer Kaskade
von zusätzlichen
Molekülwechselwirkungen
einnehmen, die letztendlich Zellreaktionen definieren, sind Inhibitoren,
die spezifische SH2-Proteinbindung blockieren, als Mittel für eine Vielzahl
von potentiellen therapeutischen Anwendungen wünschenswert.
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Krankheitsbereiche,
in denen Tyrosinphosphorylierung und Hemmung von SH2-Bindung Targets
für Arzneimittelentwicklung
darstellen, schließen
die folgenden ein:
Krebs: SH2-Domänen, die Signalgebung vermitteln,
sind klar signifikante Elemente bei der Regulierung von Oncogen-
und Proto-Oncogen-Tyrosinkinaseaktivität und Zellproliferation (Carpenter,
Fed. Am. Soc. Exp. Biol. J. 6: 3283–3289, 1992). Die SH2-Domänen definieren
einen wichtigen Satz von Substraten, durch die aktivierte RTKs die
Signalgebung vermitteln und durch die Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinasen
sich mit RTKs assoziieren, und sind somit Targets für Antikrebsmittelentwicklung.
Die Fähigkeit,
die Wechselwirkung des RTKs mit dem SH2-enthaltenden Substrat unter
Verwendung eines mimetischen Inhibitors zu blockieren, liefert ein
Mittel, um die Signalgebung aufzuheben und dadurch oncogenische
Aktivität
zu eliminieren. Die biologische Signifikanz wird auch durch das
v-crk-Oncogen veranschaulicht, ein Protein, das fast vollständig aus
SH-Domänen
besteht, welches zelluläre
Transformation durch Wechselwirkung mit Phosphotyrosin-enthaltenden
Proteinen bewirken kann. Wie oben würde man erwarten, dass die
Fähigkeit
von Inhibitoren, v-crk-Bindung über
ihre SH2-Domäne an andere
Proteine zu blockieren, als ein Antikrebsmittel wirksam ist.
Immunregulation:
Die Regulation vieler Immunreaktionen wird durch Rezeptoren vermittelt,
die Signale durch Tyrosinkinasen, die SH2-Domänen enthalten, übermitteln.
T-Zellaktivierung über
den antigenspezifischen T-Zellrezeptor (TCR) initiiert eine Signaltransduktions-Kaskade,
die zu Lymphokinsekretion und Zellproliferation führt. Eine
der frühesten
biochemischen Reaktionen im Anschluss an die TCR-Aktivierung ist
ein Anstieg der Tyrosinkinaseaktivität. Insbesondere wird die T-Zellaktivierung
und -proliferation durch die vom T-Zellrezeptor vermittelte Aktivierung
von p56lck- und p59fyn-Tyrosinkinasen sowie
ZAP-70 und Syk gesteuert (Weiss und Litman, Cell 76: 263–274, 1994),
die SH2-Domänen
enthalten. Zusätzliche
Belege deuten darauf hin, dass mehrere Kinasen aus der src-Familie
(lck, blk, fyn) an Signaltransduktionswegen teilnehmen, die von
B-Zellantigenrezeptoren starten und somit dazu dienen können, Stimuli
zu integrieren, die von mehreren unabhängigen Rezeptorstrukturen empfangen
werden. Somit könnten
Inhibitoren, die Wechselwirkungen dieser SH2-Domänen-Kinasen mit ihren endogenen Rezeptoren
blockieren, als Immunosuppressiva dienen, mit Nützlichkeit bei Autoimmunerkrankungen,
Transplantatabstoßung
oder als entzündungshemmende
Mittel sowie als Antikrebsmittel in Fällen lymphozytischer Leukämien.
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Zusätzlich sind
Nicht-Transmembran-PTPase, die SH2-Domänen enhalten, bekannt und die
Nomenklatur bezeichnet sie als SH-PTP1 und SH-PTP2 (Neel, Cell Biology
4: 419–432,
1993). SH-PTP1 ist identisch mit PTP1C, HCP oder SHP und SH-PTP2
ist auch als PTP1D oder PTP2C bekannt. SH-PTP1 wird in hohen Gehalten
in hämatopoietischen
Zellen aller Linien und aller Differenzierungsstadien exprimiert.
Da das SH-PTP1-Gen als für
den motheaten(me)-Mäuse-Phänotyp verantwortlich
identifiziert wurde, liefert dies eine Basis zur Vorhersage der
Wirkungen von Inhibitoren, die ihre Wechselwirkung mit ihren Zellsubstraten
blockieren würden.
Somit würde
man erwarten, dass die Inhibierung der SH-PTP1-Funktion zu beeinträchtigten T-Zell-Reaktionen auf mitogene
Stimulation, verringerte NK-Zellfunktion und Abreicherung von B-Zell-Vorläufern führen würde, mit
potentiellen therapeutischen Anwendungen, wie oben beschrieben.
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Diabetes:
Bei einer Typ-2 (nicht-Insulinabhängigen) Diabetes gleichen Tyrosinphosphatasen (SH-PTP2)
die Wirkung von aktivierten Insulinrezeptorkinasen aus und können wichtige
Arzneimitteltargets darstellen. In-vitro-Experimente zeigen, dass
die Injektion von PTPase Insulin-stimulierte Phosphorylierung von
Tyrosylresten auf endogenen Proteinen blockiert. Somit könnten Inhibitoren
dazu dienen, die Insulinwirkung bei Diabetes zu modulieren.
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Neurale
Regeneration: Glia-Wachstumsfaktoren sind Liganden, die spezifische
Aktivatoren von erb-B2-Rezeptor-Tyrosinkinase (p185erbB2)
sind, um Tyrosin-Phosphorylierung
und mitogene Reaktionen von Schwann-Zellen zu fördern. Folglich könnte die
Regulierung der Tyrosin-Phosphorylierung durch Veränderung der
Aktivität
in Schwann-Zellen im Anschluss an eine Nervenverletzung eine wichtige
therapeutische Strategie sein. Inhibitoren der erb-B2-Signalaktivität könnten eine
wichtige Rolle bei der Behandlung von Tumoren mit Gliazell-Ursprung
sein.
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Eine
weitere Klasse von Beta-Faltblatt-Mimetika sind Inhibitoren von
Proteinkinasen, die die Proteintyrosinkinasen und Serin-Threoninkinasen
einschließen.
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Eine
breite Vielfalt von Zellsubstraten für Polypeptidwachstumsfaktorrezeptoren,
die intrinsische Tyrosinkinaseaktivität besitzen, sind nunmehr charakterisiert
worden. Obgleich es eine unglaubliche Vielfalt unter den zahlreichen
Mitgliedern der Rezeptortyrosinkinasen(RTK)-Familie gibt, teilen
die Signalmechanismen, die von diesen Rezeptoren verwendet werden,
viele gemeinsame Merkmale. Biochemische und molekulargenetische
Studien haben gezeigt, dass die Bindung des Liganden an die extrazelluläre Domäne des RTKs
schnell die intrinsische Tyrosinkinase-katalytische Aktivität der intrazellulären Domäne aktiviert.
Die erhöhte
Aktivität führt zu Tyrosin-spezifischer Phosphorylierung
einer Reihe von intrazellulären
Substraten, die ein gemeinsames Sequenzmotiv enthalten. Folglich
bewirkt dies die Aktivierung zahlreicher Downstream-Signalgebungs-Moleküle und eine
Kaskade von intrazellulären
Wegen, die den Phospholipid-Metabolismus, den Arachidonat-Metabolismus,
die Protein-Phosphorylierung
(die weitere Proteinkinasen involviert), die Kalzium-Mobilisierung
und die transkriptionale Regulation reguliert. Die Wachstumsfaktor-abhängige Tyrosinkinaseaktivität der RTK-Cytoplasmadomäne ist der
primäre
Mechanismus zur Erzeugung intrazellulärer Signale, die multiple Zellreaktionen
initiieren. So haben Inhibitoren, die als alternative Substrate
dienen würden,
oder Inhibitoren der Tyrosinkinaseaktivität das Potential, diese Signalgebung
zu blockieren.
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Viele
der RTK-Unterfamilien sind auf der Grundlage von Architekturähnlichkeiten
der katalytischen Domäne
sowie verschiedenen Motiven in den extrazellulären Ligandenbindungsregionen
erkennbar. Auf der Grundlage dieser Strukturüberlegungen ist eine Nomenklatur
entwickelt worden, die mehrere Unterfamilien von RTKs definiert,
wobei jede mehrere Mitglieder enthält (Hanks, Curr. Opin. Struc.
Biol. 1: 369–383,
1991; Ullrich, A., und Schlessinger, J. Cell 61: 203–212, 1990).
Beispiele für
Rezeptor-Unterfamilien,
auf die auf der Grundlage ihrer prototypischen Mitglieder Bezug
genommen wird, schließen
ein: EGF-Rezeptor, Insulin-Rezeptor, von Thrombozyten abgeleiteter
Wachstumsfaktor (PDGF-Rezeptor), Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptoren (FGFRs),
TRK-Rezeptor und EPH/ECK-Rezeptoren. Mitglieder in jeder dieser
Unterfamilien repräsentieren
Molekültargets
für die
Entwicklung mimetischer Inhibitoren, die Tyrosinkinaseaktivität blockieren
und intrazelluläre
Signaltransduktion verhindern würden.
Mehrere therapeutische Bereiche, in denen diese Targets von Wert
sind, sind unten identifiziert.
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Krebs:
Zusätzlich
zur Vermittlung normalen Zellwachstums werden Mitglieder der EGFR-Familie
von RTKs häufig
in einer Vielzahl von aggressiven Epithelkarzinomen überexprimiert,
und man glaubt, dass dies direkt zur Entwicklung maligner Tumore
beiträgt.
Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass der EGFR häufig in
bestimmten Typen von Tumoren amplifiziert wird, einschließlich Glioblastomen,
Plattenepithelkarzinomen und Hirntumoren (Wong et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84: 6899–6903,
1987). Zusätzlich
sind HER2/p185erbB2 (alternativ als "neu" bei der Ratte bezeichnet),
HER3/p160erbB3, HER4/p180erbB4 (Plowman,
G. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 1746–1750 (199) drei RTKs, die
umfangreiche Aminosäurensequenzhomologie
zum EGFR besitzen. HER2/p185erbB2 wird häufig in
menschlichen Brusttumoren und Eierstockkarzinomen amplifiziert und überexprimiert
(Wong et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 6899–6903, 1987),
und diese Amplifikation wird mit schlechter Patientenprognose korreliert.
Gleichzeitige Überexprimierung
von p185neu und des EGFR transformiert synergistisch
Nagetier-Fibroblasten und dieser Zustand wird oft bei Krebserkrankungen
bei Menschen beobachtet. Schließlich
wird HER3-Expression in einer Vielzahl von menschlichen Adenokarzinomen
amplifiziert. Mehrere Inhibitoren sind bekannt, die in vitro inhibitorische
Aktivität
gegen den EGFR zeigen und EGF-abhängige Zellproliferation blockieren,
was auf therapeutisches Potential von Verbindungen mit dieser Aktivität hinweist.
Zusätzlich
liegt erhöhte
Tyrosinkinaseaktivität,
bei menschlicher chronischer myelogener Leukämie, der Erkrankung als eine
Folge der Aktivierung des zellulären
c-abl-Proto-Oncogens zugrunde. Inhibitoren würden als Antikrebsmittel wirken.
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Angiogenese:
Gegenwärtig
gibt es wenigstens sieben FGFR-Mitglieder, die eine große Reihe
von biologischen Reaktionen vermitteln, einschließlich der
Fähigkeit,
Angiogenese zu induzieren. Zusätzlich
ist vorgeschlagen worden, dass eine Gruppe von RTKs mit sieben IgLs
eine separate Unterfamilie darstellt. Ihre bekannten Mitglieder,
FLT1, FLK1 und FLT4, zeigen eine Ähnlichkeit der Struktur und
Expression. Diese Rezeptoren vermitteln die Wirkungen von Gefäßendothel-Wachstumsfaktor
(VEGF). Mehrere Beleglinien weisen darauf hin, dass diese Unterfamilie
von Wachstumsfaktorrezeptoren eine wichtige Rolle bei der Bildung
von Blutgefäßen spielt.
Da die Blutgefäßbildung
ein Prozess ist, der von Tumoren reaktiviert wird, um diesen Zellen Sauerstoff
zuzuführen,
könnten
Beta-Faltblatt-Mimetika, die die Kinaseaktivitäten dieser Wachstumsfaktoren inhibieren,
dazu dienen, das Tumorwachstum durch Inhibierung der Angiogenese
zu unterdrücken.
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Restenose:
Der PDGF-Rezeptor ist von großem
Interesse als ein Target für
die Inhibierung im cardiovaskulären
Gebiet, da man glaubt, dass er eine signifikante Rolle bei der Restenose
nach Koronar-Ballonangioplastien und auch bei Artheriosklerose spielt.
Die Freisetzung von PDGF durch Thrombozyten an geschädigten Oberflächen von
Blutgefäßen führt zur
Stimulation von PDGF-Rezeptoren auf Gefäßglattmuskelzellen und letztendlicher
Neointimaverdickung. Ein mimetischer Inhibitor der Kinaseaktivität würde Proliferation
verhindern und zu erfolgreicheren Ergebnissen dieses chirurgischen
Eingriffs führen.
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Viele
Komponenten von Signaltransduktionswegen involvieren die Phosphorylierung
von Serin/Threonin(ser/thr)-Resten- von Proteinsubstraten. Einige
dieser Substrate sind selbst Proteinkinasen, deren Aktivität durch
Phosphorylierung moduliert wird. Zwei prominente ser/thr-spezifische
Proteinkinasen spielen eine zentrale Rolle bei der Signaltransduktion:
cyclische AMP-abhängige
Proteinkinase A (PKA) und die Proteinkinase C (PKC-Familie). Zahlreiche
weitere Serin/Threonin-spezifische Kinasen, einschließlich der
Familie der Kinasen des Mitogen-aktivierten Proteins (MAP), dienen
als wichtige Signaltransduktions-Proteine, die bei entweder der
Wachstumsfaktor-Rezeptor-
oder Cytokin-Rezeptor-Signalgebung aktiviert werden. Weitere Protein-ser/thr-Kinasen,
die für
intrazelluläre
Signalgebung wichtig sind, sind die Kalzium-abhängige
Proteinkinase (CaM-Kinase II) und das c-raf-Proto-Oncogen.
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PKC
spielt eine entscheidende Rolle bei der Zelloberflächen-Signaltransduktion
zur Steuerung einer Vielzahl von physiologischen Prozessen (Nishizuka,
Nature 334: 661–665,
1988) und stellt eine große
Familie von Isoenzymen dar, die sich in ihrer Struktur und Expression
in unterschiedlichen Geweben sowie in ihrer Substratspezifität unterscheiden
(Hug und Sarre, Biochem. J. 291: 329–343, 1993). Molekulares Klonieren
hat Belege für
wenigstens 8 Isoenzyme geliefert. Aufgrund dieser Diversität und unterschiedlichen
Expression erzeugt die Aktivierung einzelner Isoenzyme unterschiedliche
zellspezifische Reaktionen: Wachstumsstimulation, Differenzierungsinhibierung
oder Difterenzierungsinduktion. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Zellproliferation
zu stimulieren, stellt sie ein Target für die Entwicklung von Antikrebsmitteln
dar (Powis, Trends in Pharm. Sci. 12: 188–194, 1991). Überexpression
von PKC-Isoenzymen in Säugerzellen
wird mit erhöhter
Expression von frühen
Proto-Oncogenen
korreliert, wie etwa c-jun, c-fos, c-myc, und eine überexprimierende
Zelllinie führt
zu Tumoren in Nacktmäusen.
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Therapeutische
Anwendungen im Bereich der Immunregulierung sind evident, da die
Aktivierung von T-Zellen durch Antigene die Aktivierung von PKC
involviert. Aktiviertes PKC aktiviert anschließend eine Verzweigung der Signalkaskade,
die für
die transkriptionale Aktivierung von NF-κB, die Produktion von IL-2 und schließlich die
T-Zellproliferation
notwendig ist. Es ist gezeigt worden, dass Inhibitoren, die die
Signalgebung durch diesen Zweigweg blockieren, die T-Zellaktivierung
verhindern.
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Somit
würden
Mimetika, die als Inhibitoren von PKC in T-Zellen wirken würden, die
Signalgebung blockieren und als mögliche Immunosuppressiva dienen,
die bei Transplantatabstoßung
oder als Antikrebsmittel für
lymphozytische Leukämien
nützlich
sind. Aktivatoren von PKC bewirken Ödem und Entzündung in
Mäusehaut
(Hennings et al., Carcinogenesis 8: 1342–1346, 1987) und somit wird
auch erwartet, dass Inhibitoren als potente entzündungshemmende Verbindungen
dienen. Solche entzündungshemmenden
Aktivstoffe würden
bei Asthma, Arthritis und anderen entzündlich vermittelten Prozessen
Verwendung finden. Zusätzlich
haben Staurosporin und seine Analoge, UCN01 und CGP4125, die in
vitro als potente PKC-Inhibitoren charakterisiert worden sind, in
Tiermodellen Antitumoraktivität
(Powis, Trends in Pharm. Sci. 12: 188–194, 1991), und verwandte
Verbindungen werden für
klinische Versuche in Betracht gezogen.
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Im
Hinblick auf Proteaseinhibierung ist Cathepsin B eine lysosomale
Cysteinprotease, die normalerweise bei der Proenzym-Verarbeitung
und beim Proteinumsatz involviert ist. Erhöhte Aktivitätsniveaus sind mit Tumormetastase
(Sloane, B. F., et al., "Cathepsin
B and its endogenous inhibitors: the role in tumor malignancy", Cancer Metastasis
Rev. 9: 333–352,
1990), rheumatoider Arthritis (Werb, Z. "Proteinases and matrix degradation", in Textbook of
Rheumatology, Keller, W. N.; Harris, W. D.; Ruddy, S.; Sledge, C.
S., Hrg., 1989, W. B. Saunder Co., Philadelphia, PA, S. 300–321) und
Muskeldystrophie (Katunuma N. & Kominami
E., "Abnormal expression
of lysosomal cysteine proteinases in muscle wasting diseases", Rev. Physiol. Biochem.
Pharmacol. 108: 1–20,
1987) in Verbindung gebracht worden.
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Calpaine
sind Cytosol- oder Membran-gebundene Ca++-aktivierte
Proteasen, die für
den Abbau von Cytoskelettproteinen in Reaktion auf die Veränderung
von Kalziumgehalten innerhalb der Zelle verantwortlich sind. Sie
tragen zu Gewebeabbau bei Arthritis und Muskeldystrophie bei (siehe
Wang K. K. & Yuen
P. W., "Calpain
inhibition: an overview of its therapeutic potential", Trends Pharmacol.
Sci. 15: 412–419,
1994).
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Interleukin-umwandelndes
Enzym (ICE) spaltet pro-IL-1-beta zu IL-1-beta, einem Schlüsselvermittler der
Entzündung,
und daher können
sich Inhibitoren von ICE als nützlich
bei der Behandlung von Arthritis erweisen (siehe z.B. Miller B.
E. et al., "Inhibition
of mature IL-1 beta production in murine macrophages and a murine
model of inflammation by WIN 67694, an inhibitor of IL-1 beta converting
enzyme", J. Immunol.
154: 1331–1338,
1995). ICE oder ICE-ähnliche
Proteasen können
auch bei Apoptose (programmierter Zelltod) wirken und spielen daher
Rollen bei Krebs, AIDS; Alzheimer-Krankheit und anderen Krankheiten, bei
denen fehlregulierte Apoptose involviert ist (siehe Barr, P. J.;
Tomei, L. D., "Apoptosis
and its Role in Human Disease", Biotechnol.
12: 487–493,
1994).
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HIV-Protease
spielt eine Schlüsselrolle
im Lebenszyklus von HIV, dem AIDS-Virus. In den Endschritten der
viralen Reifung spaltet sie Polyprotein-Vorstufen zu den funktionellen
Enzymen und Strukturproteinen des Viruskernes. HIV-Protease-Inhibitoren
wurden schnell als ein hervorragendes therapeutisches Target für AIDS identifiziert
(siehe Huff J. R., "HIV
protease: a novel chemotherapeutic target for AIDS", J. Med. Chem. 34:
2305–2314)
und haben sich bereits bei seiner Behandlung als nützlich erwiesen,
wie durch die kürzliche FDA-Zulassung
von Ritonavir, Crixivan und Saquinavir belegt wird.
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Angiotensin-umwandelndes
Enzym (ACE) ist Teil des Renin-Angiotensin-Systems, das eine zentrale Rolle
bei der Regulierung des Blutdruckes spielt. ACE spaltet Angiotensin
I zum Octapeptid Angiotensin II, einem potenten blutdruckerhöhenden Mittel
aufgrund seiner Vasokonstriktor-Aktivität. Die Inhibierung von ACE hat
sich bei der Behandlung von Bluthochdruck als therapeutisch nützlich erwiesen
(Williams, G. H., "Convertingenzyme
inhibitors in the treatment of hypertension", N. Engl. J. Med. 319: 1517–1525, 1989).
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Collagenasen
spalten Collagen, den Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix
(z.B. Bindegewebe, Haut, Blutgefäße). Erhöhte Collagenaseaktivität trägt zu Arthritis
(Krane S. M. et al., "Mechanisms
of matrix degradation in rheumatoid arthritis", Ann. N. Y. Acad. Sci. 580: 340–354, 1990),
Tumormetastase (Flug M. & Kopf-Maier
P., "The basement
membrane and its involvement in carcinoma cell invasion", Acta Anat. Basel 152:
69–84,
1995) und anderen Erkrankungen bei, die den Abbau von Bindegewebe
involvieren.
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Trypsin-ähnliche
Serinproteasen bilden eine große
und hochselektive Familie von Enzymen, die bei der Hämostase/Gerinnung
(Davie, E. W. und K. Fujikawa, "Basic
mechanisms in blood coagulation",
Ann. Rev. 799–829,
1975) und Komplementaktivierung (Muller-Eberhard, H. J., "Complement", Ann. Rev. Biochem.
44: 697–724,
1975) involviert sind. Die Sequenzierung dieser Proteasen hat das
Vorhandensein eines homologen Trypsin-ähnlichen Kerns mit Aminosäure-Insertionen
gezeigt, die die Spezifität
modifizieren und die im allgemeinen für Wechselwirkungen mit anderen
makromolekularen Komponenten verantwortlich sind (Magnusson et al., "Proteolysis und Physiological
Regulation", Miami
Winter Symposia 11: 203–239,
1976).
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Thrombin,
eine trypsin-ähnliche
Serinprotease, wirkt so, dass sie begrenzte Proteolyse bereitstellt,
sowohl bei der Erzeugung von Fibrin aus Fibrinogen als auch bei
der Aktivierung des Thrombozytenrezeptors, und spielt somit eine
kritische Rolle bei Thrombose und Hämostase (Mann, K. G., "The assembly of blood
clotting complexes on membranes",
Trends Biochem. Sci. 12: 229–233,
1987). Thrombin zeigt merkbare Spezifität bei der Entfernung von Fibrinopeptiden
A und B von Fibrinogen durch die selektive Spaltung von nur zwei Arg-Gly-Bindungen
in den 100 und 81 Arg- oder Lys-Xaa-Sequenzen
in Fibrinogen (Blomback, H., Blood Clotting Enzymology, Seeger,
W. H. (Hrg.), Academic Press, New York, 1967, S. 143–215).
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Viele
signifikante Erkrankungszustände
stehen mit abnormer Hämostase
im Zusammenhang, einschließlich
akuten Koronarsyndromen. Aspirin und Heparin werden in breitem Umfang
bei der Behandlung von Patienten mit akuten Koronarsyndromen verwendet.
Diese Mittel haben jedoch mehrere intrinsische Beschränkungen.
Zum Beispiel neigt Thrombose, die das Aufbrechen artheriosklerotischer
Plaques kompliziert, dazu, ein Thrombin-vermittelter, Thrombozyten-abhängiger Prozess
zu sein, der gegen die Hemmung durch Aspirin und Heparin relativ
resistent ist (Fuster et al., "The
pathogenesis of coronary artery disease and the acute coronary syndromes", N. Engl. J. Med.
326: 242–50,
1992).
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Thrombin-Inhibitoren
verhindern in vivo Thrombus-Bildung an Stellen von Gefäßverletzung.
Weil Thrombin auch ein potenter Wachstumsfaktor ist, der Glattmuskelzellproliferation
an Stellen mechanischer Verletzung in der Koronararterie initiiert,
blockieren überdies
Inhibitoren diese proliferative Glattmuskelzellreaktion und verringern
Restenose. Thrombin-Inhibitoren würden auch die entzündliche
Reaktion in Gefäßwandzellen
verringern (Harker et al., Am. J. Cardiol. 75: 12B–16B, 1995).
-
Überdies
werden wenigstens zwei gut definierte Transkriptionsfaktoren, nuklearer
Faktor (NF)-κB
und Aktivatorprotein(AP)-1, durch den intrazellulären Reduktions-Oxidations(Redox)-Zustand
reguliert. Die Regulierung der Genexpression durch den Redox-Zustand
bringt vielversprechende therapeutische Implikationen mit sich.
Zum Beispiel sind Bindungsstellen der Redox-regulierten Transkriptionsfaktoren
NF-κB und
AP-1 in der Promotorregion einer großen Vielzahl von Genen angeordnet,
die direkt bei der Pathogenese von Erkrankungen, wie etwa AIDS,
Krebs, Artheriosklerose und Diabetes-Komplikationen involviert sind
(Sen und Packer, FASEB Journal 10: 709–720, 1996). Genauer wird die
Bindung von Transkriptionsfaktoren, wie etwa NF-κB und AP-1, an Consensus-Stellen
auf DNA durch oxidierende-antioxidierende Homöostase, insbesondere durch
das Thiol-Disulfid-Gleichgewicht vorangetrieben.
-
Im
Fall von NF-κB
ist das physiologisch relevante Thiol, das eine entscheidende Rolle
bei der Regulierung der NF-κB-Funktion
spielt, reduziertes Thioredoxin. Thioredoxin ist eine wichtige Protein-Oxidoreduktase
mit antioxidierenden Funktionen. Es ist festgestellt worden, dass
Thioredoxin die DNA-Bindung von aktiviertem NF-κB heraufreguliert und somit
die Genexpression erhöht
(Schenk et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 1672–1676, 1994).
Thioredoxin ist mit der Verringerung von aktiviertem Cytosol-NF-κB (insbesondere
Reduktion von cys-62) in Verbindung gebracht worden, was somit zu
seiner nuklearen Translokation und DNA-Bindung beitragen kann (Hayashi
et al., J. Biol. Chem. 268: 11380–11388, 1993).
-
Es
ist auch festgestellt worden, dass DNA-Bindungsaktivität von Fos
und Jun in dem AP-1-Komplex durch den Redox-Zustand reguliert wird
(Abate et al., Science 249: 1157–1162, 1990). Jedes Protein
enthält ein
einziges konserviertes Cystein (flankiert von Lysin und Arginin)
in seiner DNA-Bindungsdomäne.
Dieses Thiol taucht nicht als Teil einer Disulfid-Bindung auf und
kann als eine Sulfen- oder Sulfinsäure in ihrem oxidierten Zustand
existieren. Ref-1, ein bifunktionelles nukleares Protein, das ebenfalls
Endonuklease-DNA-Reparaturaktivität besitzt, stimuliert die AP-1-DNA-Bindung
durch Reduktion dieses regulatorischen Cysteins. Eine Fos-Mutante,
in der das kritische Cystein durch Serin ersetzt war, rief eine
dreifache Erhöhung
der AP-1-DNA-Bindungsaktivität hervor
und unterlag nicht länger
einer Redox-Kontrolle (Okuno et al., Oncogene 8: 695–701, 1993).
Daher scheint, da wenigstens vier Mitglieder der Fos-Familie, drei der
Jun-Familie und wenigstens vier der ATF/CREB-Familie von Transkriptionsfaktoren
alle dieses konservierte Cystein enthalten, die Redox-Kontrolle
von Transkriptionsfaktoren weitverbreitet zu sein.
-
Wie
oben erwähnt,
hat die Regulierung von Transkriptionsfaktoren, wie etwa NF-κB und AP-1,
wichtige therapeutische Implikationen. AP-1 ist z.B. ein wichtiger
Mediator der Tumorproduktion (Yoshioka et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92: 4972–4976,
1995). Somit haben Verbindungen, die die AP-1-Transkriptionsaktivität unterdrücken, einen
Nutzen bei der Behandlung von Krebs. Überdies spielt die Aktivierung
von NF-κB,
aufgrund seiner direkten Rolle bei regulierenden Reaktionen auf
Entzündungs-Cytokine
und Endotoxine, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung chronischer
Erkrankungen, wie etwa rheumatoider Arthritis, und akuten Zuständen, wie
etwa septischem Schock. Man glaubt auch, dass Autoimmunerkrankungen,
wie etwa systemischer Lupus erythromatus (SLE) und Alzheimer-Krankheit,
bei der Aktivierung von NF-κB
involviert sind. In ähnlicher
Weise spielt NF-κB
eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der HIV- Genexpression. Weitere Bedingungen,
von denen man glaubt, dass sie NF-κB involvieren, schließen die
Grippe, Artheriosklerose, Onkogenese und Ataxia telangiectasia (AT)
ein.
-
Proteine,
die PDZ-Domänen
enthalten, stellen ein zusätzliches
potentielles Target für
Beta-Faltblatt-Mimetika dar. Diese Domänen mit 80 bis 100 Aminosäureresten
vermitteln Protein-Protein-Wechselwirkungen durch Bindung an eine
Consensus-X-Ser/Thr-X-Val-Sequenz
am eigentlichen Carboxyl-Terminus der Proteine. Sie sind auch Beispiele
für Protein-Wechselwirkungen über PDZ-Domänen, die
intern (oder nicht C-terminal)
sind. Die Kristallstruktur von PDZ-Domänen mit Liganden und ohne Liganden
sind bestimmt worden und zeigen eine Struktur aus sechs Beta-Strängen und
zwei α-Helices, die die
Consensus-Erkennungs-Polypeptidsequenz durch eine Beta-Faltblatt-Konformation bindet.
Somit sollte sich das Screening von geeigneten Beta-Faltblatt-Mimetika als eine
valide Strategie für
das Targeting von PDZ-Domänen-enthaltenden
Proteinen erweisen. Die Targets von PDZ-Domänen-enthaltenden Proteinen
sind vielfältig,
aber bei der Signaltransduktion wichtig. PSD-95, eine Membran-assoziierte
Guanylatkinase, enthält
drei PDZ-Domänen, von
denen zwei den Shaker-Typ-K+-Kanal und den
N-Methyl-D-aspartat(NMDA)-Rezeptor targetieren, was zu ihrer Clusterung
führt,
die für
ihre Funktion erforderlich ist. PTPL1/FAP1, eine Proteintyrosinphosphatase,
hat fünf
PDZ-Domänen,
von denen zwei mit Fas in Wechselwirkung treten, einem Transmembranprotein
der Tumornekrosefaktor-Rezeptor-Familie, das Apoptose in vielen
Zelltypen vermittelt. Somit können
sich Verbindungen, die Proteine targetieren, die die PDZ-Domänen enthalten,
als Antikrebsmittel nützlich
erweisen.
-
Die
WO 95/35308 offenbart Inhibitoren des Interleukin-1β-umwandelnden
Enzyms.
-
Die
WO 96/19483 offenbart bicyclische Thrombin-Inhibitoren geringer
Molmasse.
-
Die
WO 96/20705 offenbart immunotherapeutische Imide/Amide und ihre
Verwendung zur Verringerung der Niveaus von TNFα.
-
Die
WO 95/01348 offenbart Imide als Inhibitoren von TNP-alpha.
-
Die
US-A-4 230 709 offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Asthma
mit Alkyl-, Alkyliden- und Alkylen-Hydantoinen.
-
Die
EP-A-0 229 370 offenbart ein Guanidinonbenzylesterderivat, einen
Prozess zum Herstellen desselben und pharmazeutische Zusammensetzungen,
die dasselbe enthalten.
-
Die
EP-A-0 024 309 offenbart die Herstellung von Medikamenten für die Inhibierung
von Angiotensin-umwandelndem Enzym (ACE).
-
Die
EP-A-0 133 038 offenbart Octahydroindolizinpropansäurederivate
als Enzyminhibitoren.
-
Der
Merck Index 1989, S. 353, 2276 offenbart Cilazapril für die Inhibierung
von Angiotensin-umwandelndem Enzym (ACE).
-
Die
J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1 1984, (2), 155 offenbart das Design
und die Synthese von neuen Triazolo-, Pyrazolo- und Pyridazo-Pyridazinederivaten
als Inhibitoren von Angiotensin-umwandelnden Enzymen.
-
Die
FEBS Lett. 1984, 165 (2), 201 offenbart Inhibitoren von Angiotensin-umwandelndem
Enzym.
-
Die
WO 97/05160 offenbart bicyclische Lactamderivate als Thrombin-Inhibitoren.
-
Die
WO 96/30035 offenbart Beta-Faltblatt-Mimetika als Inhibitoren von
biologisch aktiven Peptiden oder Proteinen.
-
Die
WO 96/30396 offenbart Beta-Faltblatt-Mimetika und die Verwendung
davon als Protease-Inhibitoren.
-
Angesichts
der wichtigen biologischen Rolle, die von dem Beta-Faltblatt gespielt
wird, besteht ein Bedürfnis
in der Technik nach Verbindungen, die die intrinsische Beta-Faltblattstruktur
eines natürlich
auftretenden oder synthetischen Peptids, Proteins oder Moleküls stabilisieren
können.
Es besteht auch ein Bedürfnis
in der Technik für
die Herstellung stabiler Beta-Faltblattstrukturen sowie die Verwendung
solcher stabilisierten Strukturen, um biologische Erkennungsereignisse
zu bewirken oder zu modifizieren, die Beta-Faltblattstrukturen involvieren.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
diese Bedürfnisse
und stellt weitere verwandte Vorteile zur Verfügung.
-
Zusammenfassung
der Offenbarung
-
Kurz
gesagt ist die vorliegende Offenbarung auf Beta-Faltblatt-Mimetika
und die Verwendung derselben gerichtet, einschließlich der
Verwendung zur Herstellung eines Arzneimittels zum Erreichen therapeutischer
Wirkungen in einem warmblütigen
Tier durch Protease-Inhibierung, Kinase-Inhibierung und/oder Regulierung
eines Transkriptionsfaktors. Die therapeutischen Wirkungen resultieren
aus der Verabreichung an ein warmblütiges Tier einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Beta-Faltblatt-Mimetikums, das ein bicyclisches Ringsystem
einschließt,
worin das Beta-Faltblatt-Mimetikum
die allgemeinen Struktur (I) hat (einschließlich pharmazeutisch verträglicher
Salze davon):
worin
A ausgewählt ist
aus -C(=O)-, -(CH
2)
0-4-,
-C(=O)(CH
2)
1-3-,
-(CH
2)
1-2O- und
-(CH
2)
1-2S-;
B
ausgewählt
ist aus N und CH;
C ausgewählt
ist aus -C(=O)-, -C(=O)(CH
2)
1-3-,
-(CH
2)
0-3-, -O-,
-S-, -O-(CH
2)
1-2-
und -S(CH
2)
1-2-;
D
ausgewählt
ist aus N und C(R
4);
E ausgewählt ist
aus
F ein
optionaler Carbonylrest ist;
R
1, R
2' und
R
4 unabhängig
ausgewählt
sind aus Aminosäurenseitenkettenresten
und Derivaten davon;
R
2 ist ausgewählt aus
einem Aminosäurenseitenkettenrest
und Derivate davon, oder bildet zusammengenommen mit C einen kondensierten
substituierten oder unsubstituierten homocyclischen oder heterocyclischen Ring;
R
3 unabhängig
ausgewählt
aus einem Aminosäurenseitenkettenrest
und Derivaten davon, oder bildet zusammengenommen mit C einen Brückenrest
ausgewählt
aus -(CH
2)
1-2-,
-O- und -S-;
Y und Z repräsentieren
den Rest des Moleküls;
und
beliebige zwei benachbarte CH-Gruppen des bicyclischen
Ringsystems können
eine Doppelbindung ausbilden.
-
In
einer Aspekt, in dem F (d.h. der optionale Carbonylrest) vorhanden
ist und E -N(Z)- ist,
schließen die
Verbindungen dieser Erfindung die folgende Struktur (II) ein:
worin A, B, C, D, R
2, R
2', R
3,
Y und Z sind, wie oben im Hinblick auf Struktur (I) definiert.
-
In
einem bevorzugten Aspekt ist A entweder -C(=O)- oder -(CH2)- und C ist -(CH2)2-, wie durch die folgenden Strukturen (IIa)
und (IIb) dargestellt:
-
-
In
diesem Aspekt kann der sechsgliedrigere Ring gesättigt oder ungesättigt (einschließlich aromatisch) sein.
Wenn zum Beispiel B und D der Strukturen (IIa) und (IIb) beide -CH-
sind (und somit benachbarte CH-Gruppen darstellen, die eine Doppelbindung
bilden können)
schließen
die Verbindungen dieser Erfindung die folgenden aromatischen Strukturen
(IIc) und (IId) ein:
-
-
In ähnlicher
Weise sind die folgenden ungesättigten
Verbindungen mit den Strukturen (IIe) und (IIf) ebenfalls repräsentativ
für die
Verbindungen der Strukturen (IIa) und (IIb):
-
-
In
einem weiteren Aspekt, in dem F vorhanden ist und E -C(R
1)(NHZ)- ist, schließen die Verbindungen dieser
Erfindung die folgende Struktur (III) ein:
worin A, B, C, D, R
1, R
2, R
2', R
3,
Y und Z sind, wie oben im Hinblick auf Struktur (I) definiert.
-
In
einem bevorzugten Aspekt ist A entweder -C(=O)- oder -(CH2)- und C ist -(CH2)2-, wie durch die folgenden Strukturen (IIIa)
und (IIIb) dargestellt:
-
-
In
diesem Aspekt kann der sechsgliedrige Ring gesättigt oder ungesättigt (einschließlich aromatisch) sein.
Wenn zum Beispiel B und D der Strukturen (IIIa) und (IIIb) beide
-CH- sind (und somit benachbarte CH-Gruppen darstellen, die eine
Doppelbindung bilden können),
schließen
die Verbindungen dieser Erfindung die folgenden aromatischen Strukturen
(IIIc) und (IIId) ein:
-
-
In ähnlicher
Weise sind die folgenden ungesättigten
Verbindungen mit den Strukturen (IIIe) und (IIIf) ebenfalls für die Verbindungen
der Strukturen (IIIa) und (IIIb) repräsentativ:
-
-
In
einem weiteren Aspekt ist A -(CH
2)
0-, D ist N und der optionale Carbonylrest
F ist vorhanden, wie durch die folgende Struktur (IIIg) dargestellt
ist:
worin B, C, R
1,
R
2, R
3, Y und Z
wie oben definiert sind.
-
In
einem noch weiteren Aspekt ist A -(CH2)-,
C ist -(CH2)0-,
D ist N und F ist vorhanden, wie durch die folgende Struktur (IIIh)
dargestellt ist:
-
-
In
einem weiteren Aspekt, wenn F vorhanden ist und E -C(R
1)(Z)-
ist, schließen
die Verbindungen dieser Erfindung die folgende Struktur (IV) ein:
worin A, B, C, D, R
1, R
2, R
2', R
3,
Y und Z sind, wie oben im Hinblick auf Struktur (I) definiert.
-
In
einem bevorzugten Aspekt ist A entweder -(C=O)- oder -(CH2)- und C ist -(CH2)2-, wie durch die folgenden Strukturen (IVa)
und (IVb) dargestellt:
-
-
In
diesem Aspekt kann der sechsgliedrige Ring gesättigt oder ungesättigt (einschließlich aromatisch) sein.
Wenn zum Beispiel B und D der Strukturen (IVa) und (IVb) beide -CH-
sind (und somit benachbarte CH-Gruppen darstellen, die eine Doppelbindung
bilden können),
schließen
Verbindungen dieser Erfindung die folgenden aromatischen Strukturen
(IVc) und (IVd) ein:
-
-
In ähnlicher
Weise sind die folgenden ungesättigten
Verbindungen mit den Strukturen (IVe) und (IVf) ebenfalls für die Verbindungen
der Strukturen (IVa) und (IVb) repräsentativ:
-
-
In
einem weiteren Aspekt, in dem F nicht vorhanden ist und E entweder
-N(Z)-, -C(R
1)(NHZ)- oder -C(R
1)(Z)-
ist, schließen
die Verbindungen dieser Erfindung die folgenden Strukturen (V),
(VI) und (VII) ein:
worin
A, B, C, D, R
1, R
2,
R
2',
R
3, Y und Z sind, wie oben im Hinblick auf
Struktur (I) definiert.
-
In
einem noch weiteren Aspekt, in dem R
3 zusammen
mit C einen Brückenrest
bildet, schließen
Verbindungen dieser Erfindung die folgende Struktur (VIII) ein:
worin X ein Brückenrest
ist, der ausgewählt
ist aus -(CH
2)
1-2-,
-O- und -S-, und A, B, C, D, E, F, R
2, R
2',
Y und Z sind, wie oben im Hinblick auf Struktur (I) definiert.
-
In
einem Aspekt, in dem F vorhanden ist, A -C(=O)- ist, C -(CH2)2- ist und E entweder
-N(Z)- oder -C(R1)(NHZ)- ist, schließen Verbindungen
die folgenden Strukturen (VIIIa) und (VIIIb) ein:
-
-
In
einem noch weiteren Aspekt, bildet R
2 zusammen
mit C einen kondensierten Ring, wie durch die Struktur (IX) dargestellt
wird:
worin A, B, C, D, E, R
2, R
2', und R
3 und
Y sind, wie oben definiert.
-
In
einem Aspekt bilden R
2 und C zusammengenommen
einen kondensierten fünf-,
sechs- oder siebengliedrigen Ring, wie durch die Strukturen (IXa)
und (IXb) dargestellt:
worin
A, B, D, E, R
2', R
3 und Y sind,
wie oben definiert.
-
Diese
und andere Aspekte dieser Offenbarung werden unter Bezugnahme auf
die folgende detaillierte Beschreibung deutlich werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Verbindung mit der folgenden Struktur bereitgestellt:
und pharmazeutisch verträgliche Salze
davon,
worin
B ist ausgewählt aus N und CH; G ist CH
2;
D ist ausgewählt aus N und C(R
4);
E
ist ausgewählt
aus
R
1 und
R
4 sind unabhängig ausgewählt aus Aminosäurenseitenkettenreste
und Derivate davon;
R
2' ist ausgewählt aus
(=O) und Aminosäurenseitenkettenreste
und Derivate davon;
R
2 ist ausgewählt aus
einem Aminosäurenseitenkettenrest
und Derivate davon, oder bildet zusammengenommen mit G einen kondensierten
substituierten oder unsubstituierten homocyclischen oder heterocyclischen Ring;
R
3 unabhängig
ausgewählt
aus einem Aminosäurenseitenkettenrest
und Derivate davon, oder bildet zusammengenommen mit G einen Brückenrest
ausgewählt
aus -(CH
2)
1-2-,
-O- und -S-;
Y und Z repräsentiert
den Rest des Moleküls;
und
beliebige zwei benachbarte CH-Gruppen des bicyclischen Ringsystems
können
eine Doppelbindung ausbilden;
worin Z ist ausgewählt aus
einem Aminosäurenseitenkettenrest
und Derivate davon, einer Aminosäure,
einem Peptid, einem Protein, einem Beta-Faltblatt-Mimetikum, einem
terminierenden Rest oder einer Schutzgruppe; und
worin Y ist
ausgewählt
aus Alkyl- und Aralkylphosphonaten und -silanen und substituierten
Derivaten von C
1-2 Alkyl-, C
6-12 Aryl-
und C
7-12 Aralkylresten, worin der Substituent
ausgewählt
ist von einer oder mehrerer der folgenden chemischen Reste: -OH,
-OR, -COOH, -COOR, -CONH
2, -NH
2,
-NHR, -NRR, -SH, -SR, -SO
2R, -SO
2H, -SOR und Halogen, worin jedes Vorkommen
von R unabhängig
ausgewählt
ist aus einem C
1-12 Alkyl-, C
6-12 Aryl- und
C
7-12 Aralkylrest; oder
Y ist ausgewählt aus
-H, -R, -SO
2R, -SOR, -SO
2NHR,
-CF
3, -C
2F
5, -NHOH, -NHNHR, -C(=O)H, -C(=O)R, -C(=O)CF
3, -C(=O)OR, -C(=O)CH
2OR,
-C(=O)NHR, -CH
2X', -C(=O)CH
2X', -C(=O)C(=O)NRR,
-C(=O)CH
2N
2 +,
-C(=O)CH=CHC(=O)OH,
-C(=O)CH=CHC(=O)R, -C(=O)CH=CHC(=O)OR, -C(=O)CH=CHC(=O)NRR, -CH(OH)CH=CHC(=O)OH,
-CH(OH)CH=CHC(=O)R, -CH(OH)CH=CHC(=O)OR, -CH(OH)CH=CHC(=O)NRR, -CH=CHSO
2R und -SO
2CH=CHR
(worin X' ist Cl,
F, Br oder I, und jedes Vorkommen von R unabhängig ausgewählt ist aus einem C
1-12 Alkylrest, C
6-12 Arylrest
und C
7-12 Aralkylrest); oder ein heterocyclischer
Rest; oder
Y Gruppen haben die Struktur:
worin R
4 Gruppen
Organoaminreste mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem
Stickstoffatom sind; und
R
5 ist ausgewählt aus
(a) Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, optional substituiert
mit 1–4
von Halogen, C
1-5 Alkoxy und Nitro, (b)
-C(=O)NH-C
1-5 Alkyl, worin die Alkylgruppe
ist optional substituiert mit Halogen oder C
1-5 Alkoxy,
(c) -C(=O)NH-C
1-10 Aralkyl, worin die Arylgruppe
optional mit bis zu fünf
Gruppen unabhängig
ausgewählt
aus Nitro, Halogen, -NH-(C=O)C
1-5 Alkyl,
-NH-(C=O)C
6-10 Aryl, C
1-5 Alkyl
und C
1-5 Alkoxy substituiert sein kann,
und (d) monocyclisches und bicyclisches Heteroaryl mit 4 bis 11
Ringatomen, worin die Ringatome ausgewählt werden aus Kohlenstoff
und den Heteroatomen Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, und worin
der Heteroarylring optional mit bis zu 4 von Halogen, C
1-5 Alkyl,
C
1-5 Alkoxy, -C(=O)NHC
1-5 Alkyl,
-C(=O)NHC
6-10 Aryl, Amino, -C(=O)OC
1-5 Alkyl und -C(=O)OC
6-10 Aryl
substituiert sein kann; oder
Y ist ein chemischer Rest ausgewählt aus
einer Aminosäure,
einem Peptid, einem Protein, einem Beta-Faltblatt-Mimetikum oder
einer Schutzgruppe;
worin die Verbindung ist nicht:
-
-
Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung von einer Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Herstellung von einem Medikament zur Inhibierung einer Protease
oder Kinase in einem warmblütigen Säugertier
bereit, welches dieses Medikament benötigt.
-
Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung die Verwendung von einer Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Herstellung von einem Medikament zur Regulierung eines Transkriptionsfaktors
in einem warmblütigen
Säugertier
bereit, welches dieses Medikament benötigt.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen herausgestellt.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Wie
oben erwähnt,
ist das Beta-Faltblatt eine wichtige Strukturkomponente für viele
biologische Erkennungsereignisse. Die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser
Erfindung dienen dazu, die Beta-Faltblattstruktur eines natürlichen
oder synthetischen Peptids, Proteins oder Moleküls zu verleihen und/oder zu
stabilisieren, insbesondere im Hinblick auf Konformationsstabilität. Zusätzlich sind
die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung widerstandsfähiger gegen
proteolytischen Abbau, was ein Peptid, Protein oder Molekül, das dieselbe
enthält, widerstandsfähiger gegen
Abbau macht. Das Beta-Faltblatt-Mimetikum
kann entweder am C-Terminus oder am N-Terminus des Proteins, Peptids
oder Moleküls
positioniert werden oder es kann innerhalb des Proteins, Peptids
oder Moleküls
selbst angeordnet werden, und mehr als ein Beta-Faltblatt-Mimetikum
der vorliegenden Erfindung kann in ein Protein, Peptid oder Molekül eingebaut
werden.
-
Die
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Offenbarung sind allgemein durch
Struktur (I) oben dargestellt, ebenso wie die spezifischeren Ausführungsformen,
die durch die Strukturen (II) bis (IX) repräsentiert werden. Die Beta-Faltblatt-Mimetika
dieser Erfindung können
aufgebaut werden, um die dreidimensionale Konformation eines Beta-Faltblattes
nachzuahmen, das aus natürlich
vorkommenden L-Aminosäuren
besteht, ebenso wie die Struktur eines Beta-Faltblattes, das eine
oder mehrere D-Aminosäuren
umfasst. Somit sind alle Stereokonformationen des Beta-Faltblatt-Mimetikums
von Struktur (I) in dem Schutzumfang dieser Erfindung.
-
Zum
Beispiel schließen
die Beta-Faltblatt-Mimetika von Struktur (II) die folgenden Strukturen
(II') und (II'') ein:
-
-
In ähnlicher
Weise schließen
die Beta-Faltblatt-Mimetika von Struktur (III) die folgenden Strukturen (III') bis (III'''') ein:
-
-
Die
Beta-Faltblatt-Mimetika von Struktur (IV) schließen dieselben Stereokonfigurationen
aber mit der "Z-NH" Gruppe der Strukturen
(III') bis (III'''') ersetzt durch eine "Z" Gruppe ein.
-
Wie
hierin verwendet bezeichnet der Begriff "eine Aminosäureseitenketteneinheit", wie verwendet,
um die R1-, R2-,
R2'-,
R3- und R4-Einheiten
zu definieren, jede Aminosäureseitenketteneinheit,
die in natürlich
vorkommenden Proteinen vorhanden ist, einschließlich (aber nicht hierauf beschränkt) der
natürlich
vorkommenden Aminosäureseitenketteneinheit,
die in Tabelle 1 unten definiert sind. Weitere natürlich vorkommende
Seitenketteneinheiten dieser Erfindung schließen (aber nicht hierauf beschränkt) die
Seitenketteneinheiten von Phenylglycin, 3,5-Dibromtyrosin, 3,5-Diiodtyrosin, Hydroxylysin,
Naphthylalanin, Thienylalanin, γ-Carboxyglutamat,
Phosphotyrosin, Phosphoserin und glycosylierte Aminosäuren wie
glykosyliertes Serin, Asparagin und Threonin.
-
-
Zusätzlich zu
natürlich
vorkommenden Aminosäurenseitenkettenreste
schließen
die Aminosäurenseitenkettenreste
der vorliegenden Erfindung auch verschiedene Derivate derselben
ein. Wie hierin verwendet schließt ein "Derivat" eines Aminosäurenseitenkettenrests alle
Modifikationen und/oder Variationen zu natürlich vorkommenden Aminosäurenseitenkettenresten
ein. Die Aminosäurenseitenkettenreste von
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylglycin und Phenylalanin
können
z.B. allgemein als kurzkettige Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl-Reste
klassifiziert werden. Derivate von Aminosäurenseitenkettenresten schließen weitere
geradkettige oder verzweigte, cyclische oder nicht cyclische, substituierte
oder unsubstituierte, gesättigte
oder ungesättigte, kurzkettige
Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl-Reste ein.
-
Wie
hierin verwendet enthalten "kurzkettige
Alkyl-Reste" 1 bis
12 Kohlenstoffatome, enthalten "kurzkettige
Aryl-Reste" 6 bis
12 Kohlenstoffatome und enthalten "kurzkettige Aralkyl-Reste" 7 bis 12 Kohlenstoffatome.
So wird das Aminosäurenseitenkettenderivat
in einer Ausführungsform
aus einem C1-12-Alkyl, einem C6-12-Aryl
und einem C7-12-Aralkyl ausgewählt und
in einer bevorzugteren Ausführungsform
aus einem C1-7-Alkyl, einem C6-10-Aryl
und einem C7-11-Aralkyl.
-
Aminosäurenseitenkettenderivate
dieser Erfindung schließen
weiter substituierte Derivate von kurzkettigen Alkyl-, Aryl- und
Aralkyl-Resten ein, wobei der Substituent ausgewählt ist aus (aber nicht beschränkt hierauf)
einer oder mehreren der folgenden chemischen Reste: -OH, -OR, -COOH,
-COOR, -CONH2, -NH2, -NHR,
-NRR, -SH, -SR, -SO2R, -SO2H,
-SOR und Halogen (einschließlich
F, Cl, Br und I), wobei jedes Auftreten von R unabhängig ausgewählt ist
aus einem kurzkettigen Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl-Rest. Überdies schließen cyclische
kurzkettige Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl-Reste dieser Erfindung Naphtalin ein,
ebenso wie heterocyclische Verbindungen, wie etwa Thiophen, Pyrrol,
Furan, Imidazol, Oxazol, Thiazol, Pyrazol, 3-Pyrrolin, Pyrrolidin,
Pyridin, Pyrimidin, Purin, Chinolin, Isochinolin und Carbazol. Aminosäurenseitenkettenderivate
schließen weiter
Heteroalkylderivate des Alkylteils der kurzkettigen Alkyl- und Aralkyl-Reste
ein, einschließlich
Alkyl- und Aralkylphosphonate und -silane.
-
Wie
im Kontext dieser Erfindung verwendet kann der Begriff "Rest des Moleküls" (wie repräsentiert durch
Y und Z) jede chemische Einheit sein, einschließlich (aber nicht hierauf beschränkt) Aminosäurenseitenkettenreste
und Derivate derselben, wie oben definiert. Wenn z.B. das Beta-Faltblatt-Mimetikum
innerhalb der Länge
eines Peptids oder Proteins angeordnet ist, kann Y und Z Aminosäuren des
Peptids oder Proteins darstellen. Wenn alternativ zwei oder mehr
Beta-Faltblatt-Mimetika verknüpft
sind, kann der Y-Rest eines ersten Beta-Faltblatt-Mimetikums ein
zweites Beta-Faltblatt-Mimetikum darstellen, während umgekehrt der Z-Rest des
zweiten Beta-Faltblatt-Mimetikums das erste Beta-Faltblatt-Mimetikum
darstellt.
-
Wenn
das Beta-Faltblatt-Mimetikum am Ende eines Peptids oder Proteins
angeordnet ist oder wenn das Beta-Faltblatt-Mimetikum nicht mit
einem Peptid oder Protein assoziiert ist, können Y und/oder Z einen geeigneten
Abschlußrest
darstellen. Repräsentative
Abschlußreste
für der
Z-Rest schließen
z.B. -H, -OH, -R, -C(=O)R und -SO2R ein
(wobei R ausgewählt
ist aus einem kurzkettigen Alkyl-Rest, einem kurzkettigen Aryl-Rest
und einem kurzkettigen Aralkyl-Rest) oder können eine geeignete Schutzgruppe
für Proteinsynthese sein,
wie etwa BOC, FMOC und CBZ (d.h. tert.-Butyloxycarbonyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
bzw. Benzyloxycarbonyl).
-
In ähnlicher
Weise schließen
repräsentative
Abschlußreste
für der
Y-Rest -H, -OH, -R, -SO
2R, -SOR, -SO
2NHR, -CF
3, -C
2F
5, -NHOH, -NHNHR,
-C(=O)H, -C(=O)R, -C(=O)CF
3, -C(=O)OR, -C(=O)CH
2OR, -C(=O)NHR, -CH
2X'-C(=O)CH
2X' -C(=O)C(=O)NRR,
-C(=O)CHN
2,
-C(=O)CH=CHC(=O)OH,
-C(=O)CH=CHC(=O)R, -C(=O)CH=CHC(=O)OR, -C(=O)CH=CHC(=O)NRR, -CH(OH)CH=CHC(=O)OH,
-CH(OH)CH=CHC(=O)R, -CH(OH)CH=CHC(=O)OR, -CH(OH)CH=CHC(=O)NRR, -CH=CHSO
2R und -SO
2CH=CHR
(wobei X' Cl, F,
Br oder I ist und jedes Auftreten von R unabhängig ausgewählt ist aus einem kurzkettigen
Alkyl-Rest, einem kurzkettigen Aryl-Rest und einem kurzkettigen
Aralkyl-Rest) oder ein heterocyclischer Rest, wie etwa Pyridin,
Pyran, Thiophan, Pyrrol, Furan, Thiophen, Thiazol, Benzthiazol,
Oxazol, Benzoxazol, Imidazol und Benzimidazol ein.
-
Im
Kontext der Struktur (I) oben, können
jede zwei benachbarten CH-Gruppen des bicyclischen Rings eine Doppelbindung
bilden. Solche Doppelbindungen können
in Isolation oder Konjugation mit einer oder mehreren zusätzlichen
Doppelbindungen, einschließlich
aromatischer Ringsysteme, vorliegen. Repräsentative isolierte Doppelbindungen
schließen
z.B. Verbindungen der Strukturen (IIe), (IIf), (IIIe), (IIIf), (IVe)
und (IVf), (VIIa) und (VIIb) oben ein. Repräsentative aromatische Verbindungen,
die aus konjugierten Doppelbindungen resultieren, sind durch die
Strukturen (IIc), (IId), (IIIc), (IIId), (IVc) und (IVd) oben dargestellt.
-
In
einem spezifischen Aspekt dieser Offenbarung sind Beta-Faltblatt-Mimetika
mit der Struktur (II) oben offenbart, worin A -C(=O)- ist, B N ist,
C -(CH2)2- oder
-C(=O)CH2- ist, D N ist und der optionale
Carbonylrest F vorhanden ist, wie durch die folgenden Strukturen
(IIg), (IIh) und (IIh')
dargestellt:
-
-
In ähnlicher
Weise schließen,
wenn B und D beide CH sind, repräsentative
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser
Offenbarung Verbindungen der folgenden Strukturen (IIi), (IIj) und
(IIj') ein:
-
-
In
einem weiteren spezifischen Aspekt dieser Offenbarung sind Beta-Faltblatt-Mimetika
mit Struktur (III) oben offenbart. In einem Aspekt ist D N und die
Verbindung hat die folgende Struktur (IIIi):
worin A ausgewählt ist
aus -C(=O)-, -(CH
2)
0-4-
und -C(=O)(CH
2)
1-3-;
B ausgewählt
ist aus N und CH; C ausgewählt
ist aus -C(=O)- und -(CH
2)
0-3-;
und das bicyclische Ringsystem gesättigt ist (d.h. keine Doppelbindungen zwischen
benachbarten CH-Gruppen
des bicyclischen Ringsystems enthält).
-
In
diesem Aspekt, in dem B CH ist und R3 Wasserstoff ist, sind Verbindungen
mit den folgenden Strukturen (IIIj), (IIIk) und (IIII) offenbart:
-
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIi), in der B N ist und R3 Wasserstoff
ist, sind Verbindungen mit den folgenden Strukturen (IIIm), (IIIn)
und (IIIo) offenbart:
-
-
In
bevorzugten Aspekten der Offenbarung sind Verbindungen mit den folgenden
Strukturen (IIIp), (IIIq), (IIIr) und (IIIr') offenbart:
-
-
-
In
einem weiteren Aspekt von Struktur (IIIi) oben sind Verbindungen
mit der folgenden Struktur (IIIs) offenbart:
worin A ausgewählt ist
aus -(CH
2)
0-4-,
-(CH
2)
1-2O- und
-(CH
2)
1-2S-; C ausgewählt ist
aus -(CH
2)
0-3-,
-O-, -S-, -O(CH
2)
1-2-
und -S(CH
2)
1-2-;
und das bicyclische Ringsystem gesättigt ist.
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIs), in der A -(CH2)0-4- ist, sind Verbindungen mit der folgenden
Struktur (IIIt) offenbart:
-
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIs), in der A -(CH2)1-2O- oder -(CH2)1-2S- ist, sind Verbindungen mit den folgenden
Strukturen (IIIu) und (IIIv) offenbart:
-
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIs), in der C -(CH
2)
1-3- ist, sind Verbindungen mit der folgenden
Struktur (IIIw) offenbart:
in der A ausgewählt ist
aus -(CH
2)
1-4-,
-(CH
2)
1-2O- und
-(CH
2)
1-2S-.
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIs), in der C -O- oder -S- ist, sind
Verbindungen mit den folgenden Strukturen (IIIx) und (IIIy) offenbart:
-
-
In
einem Aspekt von Struktur (IIIs), in der C -O(CH2)1-2- oder -S(CH2)1-2- ist, sind Verbindungen mit den folgenden
Strukturen (IIIz) und (IIIza) offenbart:
-
-
In
einem weiteren Aspekt dieser Offenbarung sind Beta-Faltblatt-Mimetika
mit Struktur (IV) oben offenbart. In einem Aspekt dieser Ausführungsform
ist A -C(=O)-, ist B CH oder N, ist C -(CH2)2- oder -C(=O)CH2-, ist
D N und die optionale Carbonyleinheit ist vorhanden, wie durch die
folgenden Strukturen (IVg), (IVg'),
(IVh) und (IVh')
dargestellt:
-
-
In
Aspekten dieser Offenbarung, in denen F nicht vorhanden ist, sind
Verbindungen mit den Strukturen (V), (VI) und (VII) offenbart. Im
Hinblick auf Verbindungen der Struktur (V) schließen, wenn
A -C(=O)- ist, B und D beide CH oder N sind und C -(CH2)-
ist, repräsentative
Verbindungen die folgenden Strukturen (Va), (Vb) und (Vc) ein:
-
-
In ähnlicher
Weise schließen
in Struktur (VI), wenn A -C(=O)- ist, B und D beide CH oder N sind
und C -(CH2)2- ist,
repräsentative
Verbindungen die folgenden Strukturen (VIa), (VIb) und (VIc) ein:
-
-
Was
Struktur (VII) betrifft, schließen,
wenn A -C(=O)- ist, B und D beide CH oder N sind und C -(CH2)2- ist, repräsentative
Verbindungen die folgenden Strukturen (VIIa), (VIIb) und (VIIc)
ein:
-
-
Mit
Bezug auf die Verbindungen der Struktur (VIII) sind in einem Aspekt
B und D der Strukturen (VIlla) und (VIIIb) beide CH oder N und X
ist -S-, -O- oder -(CH2)2-,
was die Verbindungen der Strukturen (VIIIc), (VIIId), (VIIIe) und
(VIIIf) ergibt:
-
-
In
einem Aspekt von Struktur (IX), in der A -C(=O)- ist, B und D beide
N sind, E -N(Z)-, -C(R1)(NHZ)- oder -C(R1)(Z)- ist und F vorhanden ist, schließen Verbindungen
die Strukturen (IXc) bis (IXh) ein.
-
-
Die
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung können von einem Fachmann mit
bekannten organischen Synthesetechniken synthetisiert werden. Die
verschiedenen Aspekte von Struktur (I) können z.B. gemäß den folgenden
Reaktionsschemata synthetisiert werden.
-
Repräsentative
Verbindungen der Struktur (III) können mit den folgenden Reaktionsschemata
synthetisiert werden (wobei n = 0–4, p = 0–3 und m = 0–2 ist):
-
-
-
Reaktionsschema (2)
-
Struktur
(IIIk) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (3)
-
Repräsentative
Verbindungen der Struktur (IIII) mit Struktur (IIII') können mit
dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden, wobei Struktur
(IIII'') in Schema (3) eine
repräsentative
Struktur der Erfindung mit einer Doppelbindung in dem bicyclischen
Ringsystem ist:
-
-
Zusätzlich können repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIII) mit Struktur (IIII''')
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden, und wenn
A von Struktur (IIII) -C(=O)(CH2)1-3- ist, kann eine verwandtes Verbindung
(unten mit (IIIi')
bezeichnet) mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (4)
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIIm) mit den Strukturen (IIIm') und (IIIm'') unten, in denen R3 Wasserstoff
ist, können
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden (siehe Holmes
und Neel, Tet. Lett. 31: 5567–70,
1990):
-
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIIi), in denen R3 ein
Aminosäurenseitenkettenrest
oder ein Derivat derselben ist, können ebenfalls gemäß dem obigen
Schema (4) hergestellt werden.
-
Reaktionsschema (5)
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIIn) mit Struktur (IIIn') können mit
dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (6)
-
Struktur
(IIIo) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (7)
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIIp) mit den Strukturen (IIIp') und (IIIp''), die unten dargestellt sind, können mit
dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (8)
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIIq) mit den Strukturen (IIIq') und (IIIq'') können
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden (siehe Jungheim & Sigmund, J. Org.
Chem. 52: 4007–4013, 1987):
-
-
Reaktionsschema (9)
-
Struktur
(IIIr) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden
(siehe Perkin, J. Chem. Soc. Perk. Trans. 1: 155–164, 1984):
-
-
Reaktionsschema (10)
-
Struktur
(IIIt) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (11)
-
Die
Strukturen (IIIu) und (IIIv) können
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (12)
-
Struktur
(IIIw) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (13)
-
Die
Strukturen (IIIx) und (IIIy) können
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (14)
-
Die
Strukturen (IIIz) und (IIIza) können
mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Gemäß der Definition
von Struktur (I) oben kann das bicyclische Ringsystem benachbarte
CH-Gruppen enthalten (d.h. das bicyclische Ringsystem kann, zumindest
teilweise durch eine -CH-CH-Gruppe gebildet werden). Verbindungen,
in denen eine solche -CH-CH-Gruppe durch eine -C=C- ersetzt ist,
sind ebenfalls im Schutzumfang von Struktur (I) eingeschlossen (d.h.
jede zwei benachbarten CH-Gruppen des bicyclischen Rings können zusammen
eine Doppelbindung bilden).
-
Die
Reaktionsschemata (15), (16) und (17) veranschaulichen eine weitere
Synthesemethodik zur Herstellung repräsentativer Verbindungen von
Struktur (III).
-
-
-
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IV) können
mit den folgenden Reaktionsschemata (18) bis (21) hergestellt werden:
-
-
Reaktionsschema (19)
-
Ausgangsmaterial
nach Verfahren von Miller und Watkins, J. Am. Chem. Soc. 90: 1515,
1976.
-
-
Alternativ
können
die Strukturen (IVc) und (IVd) mit Reaktionsschema (19-1) hergestellt
werden.
-
-
-
-
Alternativ
kann Struktur (IVf) mit dem folgenden Reaktionsschema (21-1) hergestellt
werden.
-
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (VIII) können entweder aus Urazolen
oder Pyrazolidindionen über
die Reaktionsschemas (22) und (23) synthetisiert werden.
-
Reaktionsschema (22)
-
Struktur
(VIIIc) kann aus Urazolen über
das folgende Reaktinsschema synthetisiert werden:
-
-
Reaktionsschema (23)
-
Struktur
(VIIId) kann aus Pyrazolidindionen über das folgende Reaktinsschema
synthetisiert werden:
-
-
Alternativ
kann das Pyrazolidindion-Ausgangsmaterial über das folgende Reaktionsschema
synthetisiert werden:
-
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (II) können
mit dem folgenden Reaktionsschema (24) synthetisiert werden:
-
-
Weitere
repräsentative
Verbindungen von Struktur (II) können
mit dem folgenden Reaktionsschema (25) hergestellt werden:
-
-
Weitere
repräsentative
Verbindungen von Struktur (III) können mit dem folgenden Reaktionsschema (26)
hergestellt werden:
-
-
Verbindungen
der Strukturen (V), (VI) und (VII) können mit den selben allgemeinen
Techniken hergestellt werden, wie oben für Verbindungen der Strukturen
(II), (III) und (IV) offenbart, mit der Ausnahme, dass die entsprechende
Vorläuferzwischenstufe
keinen Carbonylrest an Position F enthält.
-
Weiter
können
Verbindungen von Struktur (IX) gemäß Reaktionsschema (27) hergestellt
werden:
-
-
Repräsentative
Verbindungen von Struktur (IIe) können mit dem folgenden Reaktionsschema
(28) hergestellt werden:
-
-
In
einer Ausführungsform
von Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung haben Y-Gruppen die Struktur:
wobei eine bevorzugte Stereochemie
folgende ist:
-
-
Bevorzugte
R4-Gruppen sind Organoamin-Reste mit etwa
2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem Stickstoffatom.
Geeignete Organoamin-Einheiten
haben die chemische Formel C2-10H4-10N1-6O0-2; und haben vorzugsweise die chemische
Formel C3-7H7-14N1-4O0-1. Beispielhafte
Organoamin-Reste der Erfindung sind (wobei R ausgewählt ist
aus Wasserstoff, Halogen (z.B. Fluor), kurzkettigem Alkyl (z.B.
Methyl) und kurzkettigem Hydroxyalkyl (z.B. Hydroxymethyl); und
X ausgewählt
ist aus CH2, NH, S und O):
-
-
In
der obigen Struktur ist R5 ausgewählt aus
(a) Alkyl mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen, optional substituiert
mit 1 bis 4 von Halogenid, C1-5-Alkoxy und
Nitro, (b) -C(=O)NH-C1-5-Alkyl, wobei die
Alkylgruppe optional substituiert ist mit Halogenid oder C1-5-Alkoxy, (c) -CH(=O)NH-C1-10-Aralkyl,
wobei die Arylgruppe optional substituiert sein kann mit bis zu
fünf Gruppen,
die unabhängig
ausgewählt
sind aus Nitro, Halogenid, -NH-(C=O)C1-5-Alkyl,
-NH-(C=O)C6-10-Aryl, C1-5-Alkyl
und C1-5-Alkoxy,
und (d) monocyclischem und bicyclischem Heteroaryl mit 4 bis etwa
11 Ringatomen, wobei die Ringatome ausgewählt sind aus Kohlenstoff und den
Heteroatomen Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel und wobei der Heteroarylring
optional substituiert sein kann mit bis zu etwa 4 Halogenid, C1-5-Alkyl, C1-5-Alkoxy,
-C(=O)NHC1-5-Alkyl, -C(=O)NHC6-10-Aryl,
Amino, -C(=O)OC1-5-Alkyl und -C(=O)OC6-10-Aryl.
-
Bevorzugte
R
5-Gruppen sind:
wobei R
6 Wasserstoff,
Nitro, Halogenid, NH-C(=O)-C
1-5-Alkyl, NH-C(=O)-C
6-10-Aryl, C
1-C
5-Alkyl und C
1-C
5-Alkoxy ist;
wobei X Halogenid ist;
wobei E -O-, -NH- oder -S-
ist und R
7 und R
8 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff, C
1-5-Alkyl, -C(=O)OC
1-5-Alkyl, -C(=O)OC
6-10-Aryl,
-C(=O)NHC
1-5-Alkyl und -C(=O)NHC
6-10-Aryl; und
wobei E und R
6 sind,
wie zuvor definiert.
-
Die
Beta-Faltblatt-Mimetika der vorliegenden Erfindung können in
Standard-Peptid-Syntheseprotokollen
verwendet werden, einschließlich
automatisierter Festphasen- Peptidsynthese.
Peptidsynthese ist ein stufenweises Verfahren, bei dem ein Peptid
durch Verlängerung
der Peptidkette durch die stufenweise Addition einzelner Aminosäuren gebildet
wird. Aminosäuren
werden mit der Peptidkette durch die Bildung einer Peptid(Amid)-Bindung
verknüpft.
Die Peptid-Verknüpfung
wird durch Kopplung der Aminogruppe des Peptids an die Carbonsäuregruppe
der Aminosäure
gebildet. Das Peptid wird so vom Carboxyl-Terminus bis zum Amino-Terminus
synthetisiert. Die einzelnen Stufen der Aminosäure-Addition werden wiederholt,
bis ein Peptid (oder Protein) mit gewünschter Länge und Aminosäuresequenz
synthetisiert ist.
-
Um
Peptid(oder Protein- oder Molekül-)-Synthese,
wie oben beschrieben, durchzuführen,
sollte die Aminogruppe der zum Peptid hinzuzufügenden Aminosäure nicht
die Peptidbindungsbildung zwischen der Aminosäure und dem Peptid stören (d.h.
die Kopplung der Carboxylgruppe der Aminosäure an die Aminogruppe des
Peptids). Um eine solche Störung
zu verhindern, werden die Aminogruppen der Aminosäuren, die
bei Peptidsynthese verwendet werden, mit geeigneten Schutzgruppen
geschützt.
Typische Aminoschutzgruppen schließen z.B. BOC- und FMOC-Gruppen
ein. Demgemäß tragen
die Beta-Faltblatt-Mimetika der vorliegenden Erfindung in einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine freie Carbonsäuregruppe und eine geschützte Aminogruppe
und sind somit für
den Einbau in ein Peptid mit Standardsynthesetechniken geeignet.
-
Die
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung können auf festem Träger synthetisiert
werden, typischerweise über
einen geeigneten Linker. Die Beta-Faltblatt-Mimetika können dann
vom festen Träger
durch z.B. Aminolyse abgespalten und als kompetitive Substrate gegen
geeignete Agentien gescreent werden, wie etwa das chromogene Substrat
BAPNA (Benzyoylargininparanitroanilid) (siehe Eichler und Houghten,
Biochemistry 32: 11035–11041,
1993) (durch Bezugnahme hierin miteinbezogen). Alternativ kann ein
solches Screening, durch Einsatz eines geeigneten Linker-Rests,
durchgeführt
werden, während
die Beta-Faltblatt-Mimetika immer noch an den festen Träger gebunden
sind.
-
Nachdem
ein Substrat durch die obige kinetische Analyse ausgewählt ist,
kann das Beta-Faltblatt-Mimetikum durch Modifikationen am C-Terminus – d.h. durch
Modifikation an dem Y-Rest – in
einen Inhibitor umgewandelt werden. Der terminale Y-Rest kann z.B.
durch -CH2Cl, -CF3 -H,
oder -C(0)NHR ersetzt werden. Geeignete R-Reste können unter
Verwendung einer Bibliothek von Substraten oder unter Verwendung
einer Bibliothek von Inhibitoren ausgewählt werden, unter Verwendung
einer Modifikation des Verfahrens von Wasserman und Ho erzeugt (J.
Org. Chem. 59: 4364–4366,
1994) (durch Bezugnahme hierin miteinbezogen).
-
Bibliotheken
von Verbindungen, die Beta-Strangtemplate enthalten, können konstruiert
werden, um die optimale Sequenz für Substraterkennung oder -bindung
zu bestimmen. Repräsentative
Strategien, um solche Bibliotheken zu verwenden, sind unten diskutiert.
-
Eine
repräsentative
Beta-Faltblatt-Mimetikum-Substrat-Bibliothek kann wie folgt konstruiert
werden. Man sollte verstehen, dass das folgende beispielhaft für eine Methodik
ist, die verwendet werden kann, um eine Beta-Faltblatt-Mimetikum-Substrat-Bibliothek herzustellen,
und dass andere Bibliotheken in einer analogen Art und Weise hergestellt
werden können.
-
In
einem ersten Schritt kann eine Bibliothek des folgenden Typs:
R
1,
R
3, R = Aminosäurenseitenketteneinreste oder
Derivate derselben; Y = H, Ac, SO
2R; und
das eingekreiste "P" stellt einen festen
Träger
dar.
-
[Text
fehlt] auf einem festen Träger
(PEGA-Harz, Meldal, M. Tetrahedron Lett. 33: 3077–80, 1992;
Glas mit kontrollierten Poren, Singh et al., J. Med. Chem. 38: 217–19, 1995)
konstruiert werden. Der feste Träger kann
dann mit dem Enzym (z.B. einer Protease) in einem geeigneten Puffer
in einen Dialysebeutel gegeben werden (Bednarski et al., J. Am.
Chem. Soc. 109: 1283–5,
1987). Der Beutel wird dann mit einer großen Menge Puffer in ein Becherglas
gegeben. Die enzymatische Reaktion wird als eine Funktion der Zeit
mit HPLC überwacht
und vom Polymer abgespaltene Materialien werden mit MS/MS analysiert.
Diese Strategie liefert Informationen, die die besten Substrate
für ein
bestimmtes Target betreffen.
-
Die
Synthese des Beta-Faltblatt-Mimetikums wird mit der retrosynthetischen
Prozedur veranschaulicht, die als nächstes dargestellt ist:
-
-
Die
Komplexität
der mit dieser Technik erzeugten Bibliothek ist (R1)(R3)(R)(Y). Unter der Annahme, dass R1, R3, und R aus
natürlich
vorkommenden Aminosäurenseitenkettenresten
ausgewählt
sind, n konstant ist und Y H, Ac oder -SO2R
ist, wie oben definiert, wird eine Bibliothek erzeugt, die Mitglieder
in der Größenordnung
von 24.000 besitzt [(20)(20)(20)(3)].
-
Nach
dem Screening der Bibliothek gegen ein spezifisches Target (z.B.
Enzym) kann die Bibliothek dann zurückgewonnen und mit einem zweiten
Target gescreent werden usw.
-
Zusätzlich kann
eine Bibliothek von Inhibitoren konstruiert und in einem Standard-Chromogentest gescreent
werden. Die Bibliothek kann z.B. wie folgt konstruiert werden, wobei
das folgende Beispiel ausschließlich
repräsentativ
für die
Inhibitor-Bibliotheken ist, die in einer analogen Art und Weise
zum unten vorgelegten spezifischen Beispiel hergestellt werden können.
(siehe
Wasserman et al., J. Org. Chern. 59: 4364–6, 1994.)
-
Eine
weitere alternative Strategie ist, die Bibliothek durch die Seitenketten-R-Gruppe
zu verknüpfen, wie
unten dargestellt.
-
-
Eine
Bibliothek von Asparaginsäureprotease-Inhibitoren
kann mit der folgenden beispielhaften Struktur konstruiert werden
und anschließend
von Harz abgespalten und gescreent werden:
-
-
In ähnlicher
Weise kann, für
Metalloproteasen, eine Bibliothek mit der beispielhaften Struktur,
die unten dargestellt ist, konstruiert und anschließend vom
Harz abgespalten werden, um eine Bibliothek von Hydroxamsäuren zu
liefern:
-
-
Die
Aktivität
der Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung kann durch Bezugnahme
auf Tabelle 2 weiter veranschaulicht werden, die eine Reihe von
biologisch aktiven Peptiden auflistet. Insbesondere ist von den Peptiden
von Tabelle 2 bekannt, dass sie biologische Aktivität als Substrate
oder Inhibitoren besitzen.
-
Tabelle 2
-
Biologisch aktive Peptide
-
Protease-Inhibitoren:
-
- (a) (D) FPR (Thrombin)
Enzyme 40: 144–48, 1988
- (b) (D) IEGR (Faktor X)
Handbook of Synthetic Substrates
for the Coagulation and Fibronlytic Systems, H. C. Hemker, S. 1–175, 1983,
Martinus Nijhoff Publishers, The Hague.
-
Proteinkinase-Substrate
und -Inhibitoren:
-
- (c) LRRASLG (Serinkinase)
Biochem. Biophys.
Res. Commun. 61: 559, 1974
- (d) LPYA (Tyrosinkinase)
J. Bio. Chem. 263: 5024, 1988
- (e) PKI (Serinkinase)
Science 253: 1414–20, 1991
-
CAAX-Inhibitoren:
-
- (f) (H)-CVIM-(OH)
Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88: 732–36,
1991
- (g) (H)-CVFM-(OH)
Bioorg. Med. Chem. Letters 4: 887–92, 1994
- (h) (H)-CIT-(Homoserinlacton)
Science 260: 1934–37, 1993
-
SH2-Peptidanaloga:
-
- (i) PYZPZSPYZPZS
(IRS-1-Analogon)
Biochemistry 33: 9376–81, 1994
- (j) EPQPYEEIPIYL (Src-SH2-Bindungsmotiv)
Cell
72: 767–68,
1993 PY = Phosphoryliertes Y
Z = Norleucin
-
Klasse-MHC-I-Peptide:
-
- (k) TYQRTRALV (Influenza-Nukleoprotein)
J.
Exp. Med. 175: 481–87,
1991
- (l) RGYVYQGL (VSV)
Ann. Rev. Imm. 11: 211–44, 1993
-
Allgemeiner
gesagt, können
die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung synthetisiert werden,
um jede Anzahl von biologisch aktiven Peptiden nachzuahmen, durch
geeignete Auswahl der R2-, R2'-, R3-,
F-, Y- und Z-Reste (sowie der A-, B-, C-, D- und E-Reste von Struktur (I) selbst).
Dies wird weiter durch Tabelle 3 veranschaulicht, die verschiedene
Modifikationen offenbart, die an den Beta-Faltblatt-Mimetika von
Struktur (I) vorgenommen werden können, um biologisch aktive
Verbindungen zu liefern. In Tabelle 3 sind R2 und
R3 unabhängig
ausgewählt
unter den Atomen oder Gruppen, die in der "R2/R3"-Spalte
angegeben sind.
-
Tabelle
3 Modifikationen
an Struktur (I), um biologisch aktive Verbindungen zu liefern
-
-
-
-
-
-
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Wenn
die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung eine oder mehrere Aminosäuren eines
biologisch aktiven Peptids ersetzen, kann die Struktur des resultierenden
Beta-Faltblatt-modifizierten
Peptids (vor der Abspaltung vom festen Träger, wie etwa PAM) durch das
folgende Diagramm dargestellt werden, in dem AA1 bis AA3 dieselben oder unterschiedliche Aminosäuren darstellen:
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Das
genaue Beta-Faltblatt-Mimetikum kann mit jeder aus einer Vielzahl
von Techniken ausgewählt werden,
einschließlich
Computermodellierung, Randomisierungstechniken und/oder durch Verwendung
von Selektionstests auf natürlichem
Substrat. Das Beta-Faltblatt-Mimetikum
kann auch erzeugt werden, indem eine Bibliothek von Beta-Faltblatt-Mimetika
synthetisiert und derartige Bibliotheksmitglieder gescreent werden, um
aktive Mitglieder zu identifizieren, wie oben offenbart.
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Nachdem
das optimierte Beta-Faltblatt-Mimetikum ausgewählt ist, können dann Modifikationen an
den verschiedenen daran gebundenen Aminosäuren vorgenommen werden. Eine
Reihe von Beta-Faltblatt-modifizierten Peptiden mit einer Vielzahl
von Aminosäure-Substitutionen
werden dann vom festen Träger
abgespalten und getestet, um ein bevorzugtes Substrat zu identifizieren.
Man sollte verstehen, dass die Erzeugung derartiger Substrate die
Synthese und das Screening einer Reihe von Beta-Faltblatt-modifizierten Peptiden
involvieren kann, wobei jedes Beta-Faltblatt-modifizierte Peptid
eine Vielzahl von Aminosäure-Substitutionen
in Kombination mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Beta-Faltblatt-Mimetika
aufweist. Zusätzlich
sollte auch erkannt werden, dass, im Anschluss an die Abspaltung
des Beta-Faltblatt-modifizierten Peptids vom festen Träger, der
Z-Rest im obigen Diagramm AA3 ist und der
Y-Rest AA2 und AA1 ist.
(Während
dieses Diagramm zur Veranschaulichung vorgelegt ist, können zusätzliche
oder weniger Aminosäuren
mit dem Beta-Faltblatt-Mimetikum verknüpft sein, – d.h. AA3 kann
fehlen oder zusätzliche
Aminosäuren
können
daran gebunden sein; und AA2 und/oder AA1 können
weggelassen werden oder zusätzliche
Aminosäuren
können
daran gebunden sein).
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Nachdem
ein bevorzugtes Substrat durch die oben offenbarten Prozeduren identifiziert
ist, kann das Substrat mit bekannten Techniken leicht in einen Inhibitor
umgewandelt werden. Die C-terminale Aminosäure (in diesem Falle AA
1) kann z.B. durch Addition einer Reihe von
Resten modifiziert werden, von denen bekannt ist, dass sie einem
Substrat Inhibitoraktivität
verleihen, einschließlich
(aber nicht hierauf beschränkt)
-CF
3 (ein bekannter reversibler Serinprotease-Inhibitor),
-CH
2Cl (ein bekannter irreversibler Serinprotease-Inhibitor), -CH
2N
2 + und
-CH
2S(CH
3)
2 + (bekannte Cysteinylprotease-Inhibitoren), -NHOH
(ein bekannter Metalloprotease-Inhibitor),
(ein bekannter Cysteinylprotease-Inhibitor)
und
(ein bekannter Aspartylprotease-Inhibitor).
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Während der
Nutzen der Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung im Hinblick
auf bestimmte Ausführungsformen
offenbart worden ist, wird man verstehen, dass eine breite Vielfalt
und Art von Verbindungen hergestellt werden kann, die die Beta-Faltblatt-Mimetika der vorliegenden
Erfindung einschließt.
Ein Beta-Faltblatt-Mimetikum dieser Erfindung kann z.B. zwei oder
mehr Aminosäuren
eines Peptids oder Proteins ersetzen.
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Zusätzlich zur
Verbesserung und/oder Modifizierung der Beta-Faltblatt-Struktur
eines Peptids oder Proteins, insbesondere im Hinblick auf Konformationsstabilität, dienen
die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung auch dazu, proteolytischen
Abbau zu inhibieren. Dies führt
zu dem zusätzlichen
Vorteil von Peptiden oder Proteinen, die aufgrund des Einbaus der
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung gegenüber proteolytischem Abbau weniger
anfällig
sind.
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Genauer
gesagt haben die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung einen
breiten Nutzen in natürlich vorkommenden
oder synthetischen Peptiden, Proteinen und Molekülen. Zum Beispiel Peptide,
Proteine und Moleküle.
Die hierin offenbarten Beta-Faltblatt-Mimetika
haben z.B. Aktivität
als Inhibitoren von Kinasen und Proteasen, ebenso wie sie Nutzen
als MHC-II-Inhibitoren besitzen. Die Beta-Faltblatt-Mimetika dieser
Erfindung haben z.B. Aktivität
als Inhibitoren der großen
Familie von trypsin-ähnlichen
Serinproteasen, einschließlich
denjenigen, die Arginin oder Lysin als einen P'-Substituenten
bevorzugen. Diese Enzyme sind auch bei Hämostase involviert und schließen (sind
aber nicht hierauf beschränkt)
Faktor VIIa, Faktor IXa, Faktor Xa, Faktor XIa, Thrombin, Kallikrein,
Urokinase (die auch bei Krebsmetastase involviert ist) und Plasmin
ein. Ein verwandtes Enzym, Tryptase, ist bei entzündlichen
Reaktionen involviert. So hat die Fähigkeit, diese Enzyme selektiv
zu inhibieren, einen breiten Nutzen in therapeutischen Anwendungen,
die kardiovaskuläre
Erkrankungen, entzündliche
Erkrankungen und Onkologie involvieren.
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Verbindungen
der folgenden Strukturen repräsentieren
z.B. weitere Ausführungsformen
dieser Erfindung im Kontext von Faktor-VIIa- und Thrombin-Inhibitoren.
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In
einem weiteren Aspekt umfaßt
die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, hergestellt
zur Lagerung oder Verabreichung, die eine therapeutisch wirksame
Menge eines Beta-Faltblatt-Mimetikums oder einer Verbindung der
vorliegenden Erfindung in einem pharmazeutisch verträglichen
Trägerstoff
umfassen. Therapie zur Gerinnungshemmung ist indiziert für die Behandlung
und Prävention
einer Vielzahl von thrombotischen Zuständen, insbesondere Erkrankungen
der Koronararterien und der Hirngefäße. Diejenigen, die auf diesem
Gebiet Erfahrung haben, sind sich ohne weiteres über die Umstände bewußt, die Therapie
zur Gerinnungshemmung erfordern.
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Die "therapeutisch wirksame
Menge" einer Verbindung
der vorliegenden Erfindung wird vom Verabreichungsweg, der Art des
zu behandelnden warmblütigen
Tieres und den physikalischen Charakteristika des spezifischen,
in Betracht gezogenen Tieres abhängen.
Diese Faktoren und ihre Beziehung, um diese Menge zu bestimmen,
sind den Fachleuten in der Medizin gut bekannt. Diese Menge und
die Verabreichungsmethode können
maßgeschneidert
werden, um optimale Wirksamkeit zu erzielen, werden aber von solchen
Faktoren wie Gewicht, Ernährung,
gleichzeitiger Medikamentierung und anderen Faktoren abhängen, die,
wie bemerkt, die Fachleute in der Medizin erkennen werden.
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Die "therapeutisch wirksame
Menge" der Verbindung
der vorliegenden Erfindung kann in breitem Umfang in Abhängigkeit
von den gewünschten
Wirkungen und der therapeutischen Indikation schwanken. Typischerweise
werden Dosierungen zwischen etwa 0,01 mg/kg und 100 mg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise zwischen etwa 0,01 und 10 mg/kg Körpergewicht liegen.
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"Pharmazeutisch verträgliche Trägerstoffe" für therapeutische
Verwendung sind in der pharmazeutischen Technik gut bekannt und
sind z.B. in Remingtons Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Co. (Hrg. A. R. Gennaro 1985) beschrieben. Sterile Kochsalzlösung und
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
bei physiologischem pH-Wert können
z.B. verwendet werden. Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Farbstoffe
und sogar Geschmacksstoffe können
in der pharmazeutischen Zusammensetzung vorgesehen werden. Natriumbenzoat,
Sorbinsäure
und Ester von p-Hydroxybenzoesäure können z.B.
als Konservierungsstoffe zugesetzt werden. Zusätzlich können Antioxidationsmittel und
Suspensionsmittel verwendet werden.
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Thrombin-Inhibierung
ist nicht nur nützlich
bei der Therapie zur Gerinnungshemmung von Patienten mit thrombotischen
Zuständen,
sondern ist auch nützlich,
wann immer die Inhibierung von Blutgerinnung erforderlich ist, wie
etwa um die Gerinnung von gelagertem Vollblut zu verhindern und
um die Gerinnung in anderen biologischen Proben für Tests
oder Lagerung zu verhindern. Somit können die Thrombin-Inhibitoren
zugesetzt werden zu oder in Kontakt gebracht werden mit jedem Medium,
das Thrombin enthält
oder das in Verdacht steht, Thrombin zu enthalten, und in dem es
gewünscht
ist, dass Blutgerinnung inhibiert wird (z.B. wenn man das Säugerblut
mit Material in Kontakt bringt, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die
aus Gefäßtransplantaten,
Stents, orthopädischen
Prothesen, Herzprothesen und extrakorporalen Zirkulationssystemen
besteht).
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Die
Thrombin-Inhibitoren können
gleichzeitig mit geeigneten gerinnungshemmenden Mitteln oder thrombolytischen
Mitteln verabreicht werden, wie etwa Plasminogenaktivatoren oder
Streptokinase, um synergistische Wirkungen bei der Behandlung verschiedener
Gefäßpathologien
zu erzielen. Thrombin-Inhibitoren verstärken z.B. die Wirksamkeit von
Gewebeplasminogenaktivator-vermittelter thrombolytischer Reperfusion. Thrombin-Inhibitoren
können
als erstes im Anschluß an
Thrombusbildung verabreicht werden und Gewebeplasminogenaktivator
oder ein anderer Plasminogenaktivator wird danach verabreicht. Sie
können
auch mit Heparin, Aspirin oder Warfarin kombiniert werden.
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Die
Thrombin-Inhibitoren der Erfindung können in solchen oralen Formen
verabreicht werden wie Tabletten, Kapseln (von denen jede Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung oder getimter Freisetzung einschließt), Pillen, Pulvern, Granulaten,
Elixieren, Tinkturen, Suspensionen, Sirupen und Emulsionen. In ähnlicher
Weise können
sie in intravenöser
(Bolus oder Infusion), intraperitonealer, subkutaner oder intramuskulärer Form
verabreicht werden, wobei alle Formen verwenden, die den Durchschnittsfachleuten
in der Pharmazie gut bekannt sind. Eine wirksame, aber ungiftige
Menge der gewünschten
Verbindung kann als Antiaggregationsmittel oder zur Behandlung von
okularem Aufbau von Fibrin eingesetzt werden. Die Verbindungen können intraokular
oder topisch sowie oral oder parenteral verabreicht werden.
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Die
Thrombin-Inhibitoren können
in der Form einer Depotinjektion oder Implantatzubereitung verabreicht
werden, die in solcher Weise formuliert worden ist, um eine verzögerte Freisetzung
des aktiven Inhaltsstoffes zu ermöglichen. Der aktive Inhaltsstoff
kann zu Pellets oder kleinen Zylindern verpreßt und subkutan oder intramuskulär als Depotinjektion
oder Implantate implantiert werden. Die Implante können inerte
Materialien einsetzen, wie etwa biologisch abbaubare Polymere oder
synthetische Silikone, z.B. Silastic, Silikonkautschuk oder andere
Polymere, von der Dow-Corning Corporation hergestellt.
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Die
Thrombin-Inhibitoren können
auch in der Form von Liposom-Abgabesystemen verabreicht werden,
wie etwa kleinen einschichtigen Vesikeln, großen einschichtigen Vesikeln
und mehrschichtigen Vesikeln. Liposome können aus einer Vielzahl von
Phospholipiden, wie etwa Cholesterin, Stearylamin oder Phosphatidylcholinen
hergestellt werden
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Die
Thrombin-Inhibitoren können
auch durch die Verwendung monoklonaler Antikörper als individueller Träger zugeführt werden,
an die die Verbindungsmoleküle
gekoppelt sind. Die Thrombin-Inhibitoren können auch mit löslichen
Polymeren als targetierbare Medikamententräger gekoppelt werden. Solche
Polymere können
Polyvinylpyrrolidon, Pyran-Copolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol,
Polyhydroxyethylaspartarnidphenol oder Polyethylenoxid-Polylysin,
substituiert mit Palmitoyl-Resten, einschließen. Überdies können die Thrombin-Inhibitoren
mit einer Klasse von bioabbaubaren Polymeren gekoppelt werden, die
darin nützlich sind,
gesteuerte Freisetzung eines Medikamentes zu erzielen, z.B. Polymilchsäure, Polyglykolsäure, Copolymeren
aus Polymilch- und Polyglykolsäure,
Polyepsiloncaprolacton, Polyhydroxybuttersäure, Polyorthoestern, Polyacetalen,
Polydihydropyranen, Polycyanacrylaten und vernetzten oder amphipathischen
Blockcopolymeren von Hydrogelen.
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Die
Dosis und Verabreichungsmethode können maßgeschneidert werden, um optimale
Wirksamkeit zu erzielen, werden aber von solchen Faktoren abhängen wie
Gewicht, Ernährung,
gleichzeitiger Medikamentierung und anderen Faktoren, die Fachleute
in der Medizin erkennen werden. Wenn die Verabreichung parenteral
sein soll, wie etwa intravenös
auf einer täglichen
Basis, können
injizierbare pharmazeutische Zusammensetzungen in konventionellen
Formen, entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, feste Formen, die für Lösung oder Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, oder als Emulsionen hergestellt werden.
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Tabletten,
die für
orale Verabreichung von aktiven Verbindungen der Erfindung geeignet
sind, können wie
folgt hergestellt werden:
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Die
aktive Verbindung, die Cellulose und ein Teil der Maisstärke werden
alle vermischt und zu 10%-iger Maisstärkenpaste granuliert. Das resultierende
Granulat wird gesiebt, getrocknet und mit dem Rest der Maisstärke und
dem Magnesiumstearat vermischt. Das resultierende Granulat wird
anschließend
zu Tabletten verpreßt,
die 25,0, 50,0 bzw. 100,0 mg aktiven Inhaltsstoff pro Tablette enthalten.
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Eine
intravenöse
Dosierungsform der obenangegebenen aktiven Verbindungen kann wie
folgt hergestellt werden:
Aktive
Verbindung | 0,5–10,0 mg |
Natriumcitrat | 5–50 mg |
Zitronensäure | 1–15 mg |
Natriumchlorid | 1–8 mg |
Wasser
für Injektion
(USP) | q.s.
auf 1 ml |
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Unter
Verwendung der obigen Mengen wird die aktive Verbindung bei Raumtemperatur
in einer vorher hergestellten Lösung
von Natriumchlorid, Zitronensäure
und Natriumcitrat in Wasser für
Injektion (USP, siehe Seite 1636 des United States Pharmacopoeia/National
Formulary for 1995, veröffentlicht
von der United States Pharmacopoeia Convention, Inc., Rockville,
Maryland, Copyright 1994) gelöst.
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Verbindungen
der vorliegenden Erfindung, wenn hergestellt und ausgewählt, wie
offenbart, sind in vitro und in vivo als potente Inhibitoren von
Thrombin nützlich.
Als solche sind diese Verbindungen als in-vitro-Diagnostikreagentien
nützlich,
um das Verklumpen von Blut zu verhindern, und als in-vivo-Pharmazeutika,
um Thrombose in Säugern
zu verhindern, die unter dem Verdacht stehen, einen Zustand zu haben,
der durch abnorme Thrombose gekennzeichnet ist.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind nützlich als in-vitro-Diagnostikreagentien
zur Inhibierung der Koagulation in Blutabnahmeröhrchen. Die Verwendung von
mit Stopfen versehenen Teströhrchen mit
einem Vakuum darin als ein Mittel, um Blut, das durch Venenpunktur
erhalten ist, in das Röhrchen
zu ziehen, ist in der Medizin gut bekannt (Kasten, B. L., "Specimen Collection", Laboratory Test
Handbook, 2. Ausgabe, Lexi-Comp Inc., Cleveland S. 16–17, Hrg.
Jacobs, D. S. et al., 1990). Solche Vakuumröhrchen können frei von Gerinnsel-inhibierenden
Additiven sein, wobei sie in dem Fall, dass sie für die Isolierung
von Säugerserum
aus dem Blut verwendbar sind, alternativ Gerinnsel-inhibierende
Additive enthalten können
(wie etwa Heparinsalze, EDTA-Salze, Citratsalze oder Oxalatsalze),
wobei sie in diesem Fall für
die Isolierung von Säugerplasma
aus dem Blut nützlich
sind. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind potente Inhibitoren von
Faktor Xa oder Thrombin und können
als solche in Blutsammelröhrchen
einbezogen werden, um die Koagulation des in sie hineingezogenen
Säugerblutes
zu verhindern.
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Im
Hinblick auf die Regulation von Transkriptionsfaktoren regulieren
die Verbindungen dieser Erfindung Transkriptionsfaktoren, deren
Fähigkeit,
sich an DNA zu binden, durch Reduktion eines Cystein-Restes durch
eine zelluläre
Oxidoreduktase gesteuert wird. In einer Ausführungsform ist der Transkriptionsfaktor NF-κB. Und die
zelluläre
Oxidoreduktase ist Thioredoxin In dieser Ausführungsform haben die Verbindungen dieser
Erfindung Aktivität
als Mediatoren von Immun- und/oder Entzündungsreaktionen oder dienen
zur Kontrolle des Zellwachstums. In einer weiteren Ausführungsform
ist der Transkriptionsfaktor AP-1 und die zelluläre Oxidoreduktase ist Ref-1.
In dieser Ausführungsform
haben die Verbindungen dieser Erfindung Aktivität als entzündungshemmende Mittel und/oder
Antikrebsmittel. In noch weiteren Ausführungsformen ist der Transkriptionsfaktor
ausgewählt
aus Myb und Glucocorticoid-Rezeptor
(FRE) und die Oxidoreduktase schließt Glutaredoxin ein.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
z.B. einem warmblütigen
Tier verabreicht werden, bei dem ein Zustand diagnostiziert worden
ist oder bei dem ein Risiko zur Entwicklung desselben besteht, ausgewählt aus
Crohn-Krankheit, Asthma, rheumatoider Arthritis, Ischämie, Reperfusionsverletzung,
Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung (GVHD), amyotrophischer lateraler
Sklerose (ALS), Alzheimer-Krankheit, Fremdtransplantatabstoßung und
adulter T-Zell-Leukämie.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können allein, in Kombination
mit anderen Verbindungen der vorliegenden Erfindung oder in Kombination
mit anderen bekannten Inhibitoren der Koagulation in den Blutsammelröhrchen verwendet
werden. Die zu solchen Röhrchen
zuzusetzende Menge ist diejenige Menge, die ausreichend ist, um
die Bildung eines Gerinnsels zu inhibieren, wenn Säugerblut
in das Röhrchen
gezogen wird. Der Zusatz der Verbindungen zu solchen Röhrchen kann
mit Methoden erreicht werden, die in der Technik gut bekannt sind,
wie etwa durch Einbringen einer flüssigen Zusammensetzung derselben,
als eine feste Zusammensetzung derselben oder als eine flüssige Zusammensetzung,
die zu einem Feststoff lyophilisiert ist. Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung werden zu Blutsammelröhrchen
in solchen Mengen zugesetzt, dass, wenn kombiniert mit 2 bis 10
ml Säugerblut,
die Konzentration solcher Verbindungen ausreichend sein wird, um
Gerinnselbildung zu inhibieren. Typischerweise wird die erforderliche
Konzentration etwa 1 bis 10.000 nM betragen, wobei 10 bis 1000 nM
bevorzugt ist.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung gegeben.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Synthese eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines repräsentativen Beta-Faltblatt-Mimetikums dieser Erfindung.
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Synthese
von Struktur (1):
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Phenylalaninbenzaldimin,
Struktur (1), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Mischung von
L-Phenylalaninmethylester-Hydrochlorid (7,19 g, 33,3 mmol) und Benzaldehyd
(3,4 ml, 33,5 mmol), gerührt
in CH2Cl2 (150 ml)
bei Raumtemperatur, wurde Triethylamin (7,0 ml, 50 mmol) zugegeben.
Wasserfreies Magnesiumsulfat (2 g) wurde zu der resultierenden Lösung zugegeben
und die Mischung wurde für
14 h gerührt,
anschließend
durch ein 1 inch großes
Kissen aus Celite mit CH2Cl2 filtriert.
Das Filtrat wurde unter verringertem Druck auf ca. die Hälfte seines
anfänglichen
Volumens konzentriert, anschließend
mit einem gleichen Volumen von Hexanen verdünnt. Die Mischung wurde zweimal
mit gesättigter
wäßriger NaHCO3 H2O und Salzlösung extrahiert,
anschließend über wasserfreiem
Na2SO4 getrocknet
und filtriert. Konzentration des Filtrats unter Vakuum lieferte
8,32 g (93% Ausbeute) farbloses Öl. 1H-NMR-Analyse zeigte nahezu reines (> 95%) Phenylalaninbenzaldimin.
Das Rohprodukt wurde ohne weitere Reinigung verwendet.
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Synthese
von Struktur (2):
-
α-Allylphenylalaninbenzaldimin,
Struktur (2), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von
Diisopropylamin (4,3 ml, 33 mmol), gerührt in THF (250 ml) bei –78°C, wurde
tropfenweise eine Lösung
von n-Butyllithium (13 ml einer 2,5 M Hexanlösung, 33 mmol) zugegeben. Die
resultierende Lösung
wurde für
20 min gerührt,
anschließend wurde
eine Lösung
von Phenylalaninbenzaldimin (7,97 g, 29,8 mmol) in THF (30 ml) langsam
hinzugegeben. Die resultierende dunkelrot-orangene Lösung wurde
für 15
min gerührt,
anschließend wurde
Allylbromid (3,1 ml, 36 mmol) zugegeben. Die fahlgelbe Lösung wurde
für 30
min. bei –78°C gerührt, anschließend ließ man sie
auf Raumtemperatur erwärmen
und rührte
zusätzlich
1 h. Gesättigtes
wäßriges Ammoniumchlorid
wurde zugegeben und die Mischung wurde in Ethylacetat gegossen.
Die organische Phase wurde abgetrennt und mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte 8,54 g eines viskosen gelben Öls. Reinigung
durch Säulenchromatographie
lieferte 7,93 g (87%) α-Allylphenylalaninbenzaldimin
als ein viskoses farbloses Öl.
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Synthese
von Struktur (3):
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α-Allylphenylalanin-Hydrochlorid,
Struktur (3), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von α-Allylphenylalaninbenzaldimin
(5,94 g, 19,3 mmol), gerührt
in Methanol (50 ml), wurde 5%-ige wäßrige Salzsäure (10 ml) zugegeben. Die
Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
2 h gerührt,
anschließend
unter Vakuum zu einem orange-braunen Karamel konzentriert. Das Rohprodukt
wurde in CHCl3 (10 ml) gelöst und die
Lösung
bis zum Sieden erhitzt. Hexane (150 ml) wurden zugegeben und die
leicht wolkige Mischung ließ man
abkühlen. Die
Flüssigkeit
wurde von dem kristallisierten Feststoff abdekantiert, anschließend wurde
der Feststoff mit Hexanen gespült
und gesammelt. Abziehen restlicher Lösungsmittel unter Vakuum lieferte
3,56 g (72%) reines α-Allylphenylalanin-Hydrochlorid
als einen weißen
kristallinen Feststoff.
1H-NMR (500
MHz, CDCl3) δ 8.86 (3H, br s), 7.32–7.26 (5H,
m), 6.06 (1H, dddd, J = 17.5, 10.5, 7.6, 7.3 Hz), 5.33 (1H, d, J
= 17.5 Hz), 5.30 (1H, d, J = 10.5 Hz), 3.70 (3H, s), 3.41 (1H, d,
J = 14.1 Hz), 3.35 (1H, d, J = 14.1 Hz), 2.98 (1H, dd, J = 14.5,
7.3 Hz), 2.88 (1H, dd, J = 14.5, 7.6 Hz).
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Synthese
von Struktur (4):
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N-tert-Butyloxycarbonyl-α-allylphenylalanin,
Struktur (4), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von
D,L-α-Allylphenylalanin-Hydrochlorid
(565 mg, 2,21 mmol), gerührt
in einer Mischung aus THF (15 ml) und Wasser (5 ml), wurde Di-tert-butyldicarbonat
zugegeben, gefolgt von vorsichtiger Zugabe von festem Natriumbicarbonat
in kleinen Portionen. Die resultierende Zwei-Phasen-Mischung wurde
bei Raumtemperatur für
zwei Tage kräftig
gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt.
Die organische Phase wurde abgetrennt und mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte ein farbloses Öl, das durch Säulenchromatographie
(5 bis 10% EtOAc in Hexanen, Gradientenelution) gereinigt wurde,
um 596 mg (86%) N-tert-Butyloxycarbonyl-α-allylphenylalanin
zu liefern.
TLC Rf = 0.70 (Silica,
20% EtOAc in Hexanen);
1H NMR (500
MHz, CDCl3) δ 7.26–7.21 (3H, m), 7.05 (2H, d,
J = 6.1 Hz), 5.64 (1H, dddd, J = 14.8, 7.6, 7.2, 7.2 Hz) 5.33 (1H,
br s), 5.12–5.08
(2H, m), 3.75 (3H, s), 3.61 (1H, d, J = 13.5 Hz), 3.21 (1H, dd,
J = 13.7, 7.2 Hz), 3.11 (1H, d, J = 13.5 Hz), 2.59 (1H, dd, J =
13.7, 7.6 Hz), 1.47 (9H, s).
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Synthese
von Struktur (5):
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Ein
Aldehyd mit Struktur (5) wurde wie folgt synthetisiert. Ozon wurde
durch eine Lösung
von 2,10 g (6,57 mmol) des Olefins mit der Struktur (4), gerührt bei –78°C in einer
Mischung aus CH2Cl2 (50
ml) und Methanol (15 ml) hindurch geleitet, bis die Lösung deutlich
blau gefärbt
war. Die Lösung
wurde zusätzliche
15 min gerührt,
anschließend
wurde Dimethylsulfid langsam zugegeben. Die resultierende farblose
Lösung
wurde bei –78°C für 10 min
gerührt,
anschließend
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen und für
6 h gerührt.
Die Lösung
wurde unter Vakuum zu 2,72 g viskosem fahlgelben Öl konzentriert,
das durch Säulenchromatographie (10
bis 20% EtOAc in Hexanen, Gradientenelution) gereinigt wurde, um
1,63 g reines Aldehyd als ein viskoses farbloses Öl zu liefern.
TLC
Rf = 0.3 (Silica, 20% EtOAc in Hexanen);
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9–69 (1H,
br s), 7.30–7.25
(3H, m), 7.02 (2H, m), 5.56 (1H, br s), 3.87 (1H, d, J = 17.7 Hz),
3.75 (3H, s), 3.63 (1H, d, J = 13.2 Hz), 3.08 (1H, d, J = 17.7 Hz),
2.98 (1H, d, J = 13.2 Hz), 1.46 (9H, s).
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Synthese
von Struktur (6):
-
Ein
Hydrazon mit Struktur (6) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer
Lösung
des Aldehyds mit Struktur (5) (1,62 g, 5,03 mmol), gerührt in THF
(50 ml) bei Raumtemperatur, wurde Hydrazin-Hydrat (0,32 ml, 6,5 mmol)
zugegeben. Die resultierende Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
10 min gerührt,
anschließend
für 3 Tage
unter Rückfluß erhitzt.
Die Lösung
ließ man
auf Raumtemperatur abkühlen,
anschließend
wurde unter Vakuum auf 1,59 g (105% Rohausbeute) eines farblosen
Schaumes konzentriert. Das rohe Hydrazon-Produkt, Struktur (6),
wurde ohne Reinigung verwendet.
TLC Rf =
0.7 (50% EtOAc in Hexanen);
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 8.55 (1H, br s), 7.32–7.26 (3H,
m), 7.17 (1H, br s), 7.09 (2H, m), 5.55 (1H, br s), 3.45 (1H, d,
J = 17.7 Hz), 3.29 (1H, d, J = 13.5 Hz), 2.90 (1H, d, J = 13.5 Hz),
2.88 (1H, dd, J = 17.7, 1.3 Hz), 1.46 (9H, s);
MS (Cl+, NH3) m/z 304.1
(M + H+).
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Synthese
von Struktur (7):
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Ein
cyclisches Hydrazid mit Struktur (7) wurde wie folgt synthetisiert.
Das rohe Hydrazon mit Struktur (6) (55 mg, 0,18 mmol) und Platinoxid
(5 mg, 0,02 mmol) wurden in Methanol aufgenommen und der Kolben wurde
mit einem Drei-Wege-Hahn, verbunden mit einem Gummiballon, versehen.
Der Kolben wurde dreimal mit Wasserstoffgas gespült, der Ballon wurde mit Wasserstoff
aufgeblasen und die Mischung wurde unter einer Wasserstoffatmosphäre für 17 Stunden
kräftig
gerührt.
Die Mischung wurde durch Celite mit Ethylacetat filtriert und das
Filtrat wurde unter Vakuum zu einem weißen Schaum konzentriert. Reinigung
des weißen
Schaumes durch Flashchromatographie lieferte 44 mg des reinen cyclischen
Hydrazids mit Struktur (7) (80%).
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 7.34–7.28 (3H, m), 7.21 (2H, m),
6.95 (1H, br s), 5.29 (1H, br s), 3.91 (1H, br s), 3.35 (1H, d,
J = 12.9 Hz), 3.00 (1H, ddd, J = 13.9, 5.3, 5.0 Hz), 2.96 (1H, d,
J = 12.9 Hz), 2.67 (1H, br m), 2.38 (1H, br m), 2.30 (1H, ddd, J
= 13.9, 5.4, 5.0 Hz), 1.45 (9H, s);
MS (Cl+,
NH3) m/z 306.2 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (8):
-
Struktur
(8) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung des cyclischen Hydrazids
mit Struktur (7) (4,07 g, 13,32 mmol), gerührt in Ethylacrylat (200 ml)
bei 90°C,
wurde Formaldehyd (1,2 ml einer 37%-igen wäßrigen Lösung) zugegeben. Die Mischung
wurde für
15 h unter Rückfluß erhitzt,
anschließend
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und unter Vakuum zu einem weißen Schaum konzentriert. Die
Produkte wurden durch Säulenchromatographie
(5%, dann 10% Aceton/Chloroform) getrennt, um 0,851 g des am wenigsten
polaren Diastereomers des bicyclischen Esters, Struktur (8b), und
eines polareren Diastereomers (8a) zu liefern. Die unreinen Fraktionen
wurden einer zweiten Chromatographie unterzogen, um eine reinere
Struktur (8b) zu liefern, 25% kombinierte Ausbeute.
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 7.27–7.21 (3H,
m), 7.09 (2H, d, J = 6.5 Hz), 5.59 (1H, br s), 4.52 (1H, dd, J =
9.1, 3.4 Hz), 4.21 (2H, m), 3.40 (1H, d, J = 12.5 Hz), 3.32 (1H,
d, J = 12.5 Hz), 3.10 (2H, m), 2.79 (1H, br m), 2.66 (1H, br m),
2.79 (1H, br m), 2.66 (1H, br m), 2.54 (1H, br m), 2.46 (1H, m),
2.18 (1H, m), 1.44 (9H, s), 1.28 (3H, t, J = 7.0 Hz);
MS (Cl+, NH3) 418.4 (M
+ H+).
-
-
Synthese
von Struktur (9b):
-
Struktur
(9b) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung des am wenigsten polaren
Ethylesters (d.h. Struktur (8b)) (31 mg, 0,074 mmol), gerührt in THF
(1 ml), wurde wäßriges Lithiumhydroxid
(1 M, 0,15 ml) zugegeben. Die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 2 h
gerührt,
anschließend
wurde die Reaktion mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure gequencht.
Die Mischung wurde mit Ethylacetat (2×) extrahiert, anschließend wurden
die vereinigten Extrakte mit Wasser und Salzlösung gewaschen. Die organische
Phase wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu einem farblosen Glas konzentriert. Die rohe Säure, Struktur (9b), wurde in
anschließenden
Experimenten ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Synthese
von Struktur (10b)
-
Struktur
(10b) wurde wie folgt synthetisiert. Die rohe Säure mit Struktur (9b) (30 mg,
0,074 mmol), HArg(PMC)pNA (41 mg, 0,074 mmol) und HOBt (15 mg, 0,098
mmol) wurden in THF (1 ml) gelöst,
anschließend
wurde Diisopropylethylamin (0,026 ml, 0,15 mmol) zugegeben, gefolgt
von EDC (16 mg, 0,084 mmol). Die resultierende Mischung wurde bei
Raumtemperatur für
4 h gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt und
mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert. Die organische Phase wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und unter Vakuum zu 54 mg blaßgelbes
Glas konzentriert. Die Produkte wurden durch Säulenchromatographie getrennt,
um 33 mg (50%) einer Mischung von Diastereomeren des gekoppelten
(d.h. geschützten)
Produktes, Struktur (10b), zu liefern.
MS (Cl+,
NH3) m/z 566.6 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (11b):
-
Ein
Beta-Faltblatt-Mimetikum mit Struktur (11 b) wurde wie folgt synthetisiert.
Eine Lösung
von 0,25 ml H2O, 0,125 ml 1,2-Ethandithiol
und 360 mg Phenol in 5 ml TFA wurde hergestellt und das geschützte Produkt mit
Struktur (10b) (33 mg, 0,035 mmol) wurde in 2 ml dieser Lösung gelöst. Die
resultierende Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
3 h gerührt,
anschließend
unter verringertem Druck konzentriert. Ether wurde zum Konzentrat
zugegeben und der resultierende Niederschlag wurde durch Zentrifugation
gesammelt. Der Niederschlag wurde mit Ether trituiert und zwei weitere
Male zentrifugiert, anschließend
in einem Vakuumexsikkator für
14 h getrocknet. Das Rohprodukt (14 mg) wurde mit HPLC-Chromatographie
gereinigt, um das Beta-Faltblatt-Mimetikum
mit Struktur (IIb) zu liefern.
MS (Cl+,
NH3) m/z 954.8 (M + Na+).
-
Synthese
von Struktur (12b):
-
Struktur
(12b) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung der rohen Säure mit
Struktur (9b) (24 mg, 0,062 mmol) und N-Methylmorpholin (0,008 ml),
gerührt
in THF (1 ml) bei –50°C, wurde
Isobutylchloroformiat zugegeben. Die resultierende wolkige Mischung
wurde für
10 min gerührt,
anschließend
wurden 0,016 ml (0,14 mmol) N-Methylmorpholin
zugegeben, gefolgt von einer Lösung
von NArg(Mtr)CH2Cl (50 mg, 0,068 mmol) in THF
(0,5 ml). Die Mischung wurde für
20 min bei –50°C gehalten,
anschließend über 1 h
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Die Mischung wurde mit Ethylacetat verdünnt und
mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat
und Salzlösung
extrahiert. Die organische Phase wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und unter Vakuum konzentriert, um 49 mg farbloses
Glas, Struktur (12), zu liefern. Trennung durch Säulenchromatographie
lieferte 12 mg eines weniger polaren Diastereomers und 16 mg eines
polareren Diastereomers.
1H-NMR (500
MHz, CDCl3) δ 7.93 (1H, br s), 7.39–7.31 (3H,
m), 7.16 (2H, d, J = 6.9 Hz), 6.52 (1H, s), 6.30 (1H, br s), 5.27
(1H, s), 4.74 (1H, dd, J = 9.1, 6.9 Hz), 4.42 (1H, br d, J = 6.8
Hz), 4.33 (1H, d, J = 6.8 Hz), 3.82 (3H, s), 3.28 (1H, d, J = 13.3
Hz), 3.26–3.12
(4H, m), 2.98 (1H, d, J = 13.3 Hz), 2.69 (3H, s), 2.60 (3H, s), 2.59–2.33 (4H,
m), 2.25–2.10
(3H, m), 2.11 (3H, s), 1.77 (1H, br m), 1.70–1.55 (3H, br m), 1.32 (9H,
s).
-
Synthese
von Struktur (13b):
-
Ein
Beta-Faltblatt-Mimetikum mit Struktur (13b) wurde wie folgt synthetisiert.
Das polarere Diastereomer mit Struktur (12b) (16 mg, 0,021 mmol)
wurde in 95% TFA/H2O (1 ml) gelöst und die
resultierende Lösung wurde
bei Raumtemperatur für
6 h gerührt,
anschließend
unter Vakuum auf 11 mg Rohmaterial konzentriert. Das Rohprodukt
wurde mit Ether trituriert und der Niederschlag wurde zweimal mit
Ether gewaschen, anschließend
unter hohem Vakuum für
14 h getrocknet. 1H-NMR-Analyse zeigte eine
1 1-Mischung aus Produkt mit vollständig abgespaltener Schutzgruppe
und Produkt, das die Mtr-Schutzgruppe enthielt. Die Mischung wurde in
95% TFA/H2O gelöst und für 2 Tage gerührt und
das Produkt wurde wie oben gewonnen. Reinigung des Produktes mit
HPLC lieferte 5 mg der reinen Verbindung mit Struktur (13b).
MS
(EI+) m/z 477.9 (M+).
-
Beispiel 2
-
Synthese eines repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (14):
-
N,O-Dimethylhydroxamat,
Struktur (14), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Mischung
von Boc-N9-4-methoxy-2,3,6-trimethylbenzolsulfonyl-L-arginin
(8,26 g, 14,38 mmol), N,O-Dimethylhydroxylamin-Hydrochlorid (2,78
g, 28,5 mmol) und 1-Hydroxybenzotriazol-Hydrat
(2,45 g, 16,0 mmol), gerührt
in THF (150 ml) bei Umgebungstemperatur, wurde N,N-Diisopropylethylamin
(7,5 ml, 43 mmol) zugegeben, gefolgt von festem EDC (3,01 g, 15,7
mmol). Die resultierende Lösung
wurde für
16 h gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat (200 ml) verdünnt
und nacheinander mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration
des Filtrats unter Vakuum lieferte 7,412 g weißen Schaum.
1H-NMR
(500 Mhz, CDCl3): δ 6.52 (1H, s), 6.17 (1H, br
s), 5.49 (1H, d, J = 8.8 Hz), 4.64 (1H, br t), 3.82 (3H, s), 3.72
(3H, s), 3.36 (1H, br m), 3.18 (3H, s), 3.17 (1H, br m), 2.69 (3H,
s), 2.61 (3H, s), 2.12 (3H, 2), 1.85–1.55 (5H, m), 1.41 (9H, s);
MS
(FB+): m/z 530.5 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (15):
-
Struktur
(15) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung des Argininamids (7,412
g, 13,99 mmol), gerührt
in Dichlormethan (150 ml) bei Raumtemperatur, wurde N,N-Diisopropylethylamin
(2,9 ml, 17 mmol) zugegeben, gefolgt von Di-tert-butyldicarbonat
(3,5 ml, 15,4 mmol) und N,N-Dimethylaminopyridin (0,175 g, 1,43 mmol).
Die resultierende Lösung
wurde für
1,5 h gerührt,
anschließend
in Wasser gegossen. Die wäßrige Phase
wurde abgetrennt und mit zwei 100 ml-Portionen Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden mit Salzlösung geschüttelt, anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte einen weißen
Schaum, der mit Flashchromatographie gereinigt wurde, um 8,372 g
weißen
Schaum zu liefern.
1H-NMR (500 MHz,
CDCl3): δ 9.79
(1H, s), 8.30 (1H, t, J = 4.96), 6.54 (1H, s), 5.18 (1H, d, J =
9.16 Hz), 4.64 (1H, m), 3.83 (3H, s), 3.74 (3H, s), 3.28 (2H, dd,
J = 12.6, 6.9 Hz), 3.18 (3H, s), 2.70 (3H, s), 2.62 (3H, s), 2.14 (3H,
s), 1.73–1.50
(5H, m), 1.48 (9H, s), 1.42 (9H, s);
MS (FB+):
m/z 630.6 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (16):
-
Das
Arginal, Struktur (16), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer
Lösung
des Argininamids, Struktur (15), gerührt in Toluol bei –78°C unter einer
trockenen Argon-Atmosphäre, wurde
eine Lösung
von Diisobutylaluminiumhydrid in Toluol (1,0 M, 7,3 ml) über einen
Zeitraum von 15 Minuten tropfenweise zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde für
30 Minuten gerührt,
anschließend
wurde eine zweite Portion Diisobutylaluminiumhydrid (3,5 ml) zugegeben
und das Rühren
wurde für
15 Minuten fortgesetzt. Methanol (3 ml) wurde tropfenweise zugegeben
und die Lösung
wurde bei –78°C für 10 Minuten
gerührt,
anschließend
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Die Mischung wurde mit Ethylacetat (100 ml) verdünnt und
mit 50 ml gesättigtem wäßrigen Kaliumnatriumtartrat
für 2,5
h kräftig
gerührt.
Die wäßrige Phase
wurde abgetrennt und mit Ethylacetat (2 × 100 ml) extrahiert. Die Extrakte
wurden mit der ursprünglichen
organischen Lösung
vereinigt und mit Salzlösung
geschüttelt,
anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte einen weißen
Schaum, der durch Flashchromatographie getrennt wurde, um 1,617
g des Aldehyds als einen weißen
Schaum zu liefern.
1H-NMR (500 MHz,
CDCl3): δ 9.82
(1H, s), 9.4.7 (1H, s), 8.35 (1H, br t), 6.55 (1H, s), 5.07 (1H,
d, J = 6.9 Hz), 4.18 (1H, br m), 3.84 (3H, s), 3.25 (2H, m), 2.70
(3H, s), 2.62 (3H, s), 2.14 (3H, s), 1.89 (1H, m), 1.63–1.55 (4H, m),
1.49 (9H, s), 1.44 (9H, s);
MS (FB+):
m/z 571.6 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (17):
-
Hydroxybenzothiazol,
Struktur (17), wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von
Benzothiazol (1,55 ml, 14 mmol), gerührt in wasserfreiem Diethylether
(60 ml) bei –78°C unter einer
trockenen Argon-Atmosphäre,
wurde eine Lösung
von n-Butyllithium (2,5 M in Hexan, 5,6 ml, 14 mmol) über einen
Zeitraum von 10 Minuten tropfenweise zugegeben. Die resultierende
orangefarbene Lösung
wurde für
45 Minuten gerührt, anschließend wurde
eine Lösung
des Arginals, Struktur (16), (1,609 g, 2,819 mmol) in Diethylether
(5 ml) langsam zugegeben. Die Lösung
wurde für
1,5 h gerührt,
anschließend
wurde gesättigte
wäßrige Ammoniumchlorid-Lösung zugegeben
und die Mischung wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen. Die Mischung
wurde mit Ethylacetat (3 × 100
ml) extrahiert und die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser und
Salzlösung
extrahiert, anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte ein gelbes Öl, das mit Flashchromatographie
(30%, dann 40% Ethylacetat/Hexane-Elutionsmittel) gereinigt wurde,
um 1,22 g der Hydroxybenzothiazole (ca. 2:1-Mischung von Diastereomeren)
als einen weißen
Schaum zu liefern.
-
Die
Mischung von Hydroxybenzothiazolen (1,003 g, 1,414 mmol) wurde in
CH2Cl2 (12 ml) bei
Raumtemperatur gerührt
und Trifluoressigsäure
(3 ml) wurde zugegeben. Die resultierende Lösung wurde für 1,5 h gerührt, anschließend unter
verringertem Druck konzentriert, um 1,22 g des Benzothiazolylarginol-Trifluoressigsäuresalzes
als einen gelben Schaum zu liefern.
MS (EI+):
m/z 506.2 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (18b)
-
Die
bicyclische Verbindung, Struktur (18b), wurde wie folgt synthetisiert.
Die bicyclische Säure
mit Struktur (9b) aus Beispiel 1 (151 mg, 0,387 mmol) und HOBt-Hydrat
(71 mg, 0,46 mmol) wurden in THF (5 ml) gelöst und Diisopropylethylamin
(0,34 ml, 1,9 mmol) wurde zugegeben, gefolgt von EDC (89 mg, 0,46
mmol). Nach Rühren
für 10
Minuten wurde eine Lösung
des Benzothiazolylarginol-Trifluoressigsäuresalzes (Struktur (17), 273
mg, 0,372 mmol) in THF (1 ml) zusammen mit einer THF-Spülung (0,5
ml) zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 15 h gerührt, anschließend mit
Ethylacetat verdünnt
und nacheinander mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu 297 mg eines gelben Glases konzentriert. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung aus vier diastereomeren Amiden, die Struktur
(18b) einschlossen.
MS (ES+): m/z 877
(M+).
-
Synthese
von Struktur (19b):
-
Struktur
(19b) wurde wie folgt synthetisiert. Das rohe Hydroxybenzothiazol
(247 mg, 0,282 mmol) wurde in CH2Cl2 (5 ml) gelöst und Dess-Martin-Periodinan
(241 mg, 0,588 mmol) wurde zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 6 h
gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt
und mit 10%-igem wäßrigen Natriumthiosulfat
für 10
Minuten gerührt.
Die organische Lösung
wurde getrennt und mit gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert, anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte 252 mg gelbes Glas. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung von zwei diastereomeren Ketobenzothiazolen,
die Struktur (19b) einschlossen.
-
Synthese
von Struktur (20b):
-
Das
Ketobenzothiazol, Struktur (20), wurde wie folgt synthetisiert.
Ketobenzothiazol (19) (41 mg, 0,047 mmol) wurde in 95%-iger wäßriger Trifluoressigsäure (0,95
ml) gelöst
und Thioanisol (0,05 ml) wurde zugegeben. Die resultierende dunkle
Lösung
wurde für
30 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, anschließend unter Vakuum
zu einem dunkelbraunen Gummi konzentriert. Der Gummi wurde mit Diethylether
trituriert und zentrifugiert. Die Lösung wurde entfernt und der übrigbleibende
Feststoff wurde trituriert und wie oben zwei weitere Male gesammelt.
Der gelbe Feststoff wurde in einem Vakuumexsikkator für zwei Stunden
getrocknet, anschließend
mit HPLC gereinigt (Vydac-Umkehrphasen-C-4-Säule (22 × 250 mm ID), Mobile Phase:
A = 0,05% TFA in Wasser; B = 0,05% TFA in Acetonitril. Die Durchflußrate betrug
10,0 ml/min. Der verwendete Gradient betrug 8% B bis 22% B über 25 min
und isokratisch bei 22% danach. Der interessierende Peak (Struktur
(20b) eluierte bei 42 Minuten), um 2,5 mg des entschützten Produktes,
Struktur (20b), zu liefern.
MS (ES+):
563.5 (M + H+).
-
Beispiel 3
-
Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein proteolytisches Substrat
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
eines repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung, um selektiv als ein Substrat für Thrombin und Faktor VII zu
dienen. Das Beta-Faltblatt-Mimetikum von Struktur (11b) oben wurde
gemäß den Prozeduren
synthetisiert, die in Beispiel 1 offenbart sind, und in diesem Experiment
ohne weitere Modifikation verwendet.
-
Sowohl
die Thrombin- als auch die Faktor-VII-Tests dieses Experimentes
wurden bei 37°C
unter Verwendung eines Hitachi-UV/Vis-Spektrophotometers (Modell
U-3000) durchgeführt.
Struktur (11b) wurde in entionisiertem Wasser gelöst. Die
Konzentration wurde aus der Extinktion bei 342 nm bestimmt. Ein
Extinktionskoeffizient von 8270 Litern/mol/cm wurde verwendet. Die
Hydrolyserate von Struktur (11b) wurde aus der Veränderung
der Extinktion bei 405 nm unter Verwendung eines Extinktionskoeffizienten
für p-Nitroanilin
von 9920 Litern/mol/cm für
Reaktionspuffer bestimmt. Anfangsgeschwindigkeiten wurden aus dem
anfänglichen
linearen Abschnitt der Reaktionsverlaufkurve berechnet. Kinetische
Parameter wurden durch nicht-gewichtete nicht-lineare Anpassung
mit der Methode der kleinsten Quadraten der einfachen Michaelis-Menten-Gleichung an
die experimentellen Daten unter Verwendung von GraFit (Version 3.0,
Erithacus Software Limited) bestimmt.
-
Für den Thrombin-Test
wurden Experimente in Tris-Puffer pH 8,4 (Tris, 0,05 M; NaCl, 0,15
M) durchgeführt.
6,4 NIH-Einheiten Rinder-Thrombin (von Sigma) wurden in 10 ml des
Testpuffers gelöst,
um 10 nM Thrombin-Lösung
zu liefern. In einer UV-Küvette
wurden 130 bis 148 μl
des Puffers und 100 μl
der Thrombin-Lösungen
zugegeben, bei 37°C
für 2 Minuten
vorinkubiert, und schließlich
wurden 2 bis 20 μl
(um das Endvolumen mit 250 μl
zu erzeugen) von 0,24 mM Struktur(11b)-Lösung zugegeben, um die Reaktion
einzuleiten. Die ersten zwei Minuten der Reaktionen wurden für die Bestimmung
der Anfangsgeschwindigkeit aufgezeichnet. Acht Struktur(11b)- Konzentrationspunkte
wurden gesammelt, um die kinetischen Parameter zu erhalten. kcat und KM wurden
zu 50 s–1 bzw.
3 μM berechnet.
kcat/KM, wurde zu
1,67 × 107 M–1s–1 bestimmt.
-
Für den Faktor-VII-Test
wurde Tris-Puffer pH 8,0 (0,05 M Tris, 5 mM CaCl2,
0,15 M NaCl, 0,1% TWEEN 20, 0,1% BSA) verwendet. 10 μl von 20 μM menschlichem
Faktor VIIa (FV11a) und 22 μM
menschlichem Gewebefaktor (TF) wurden in Testpuffer eingebracht,
um 160 nM FVIIa- bzw. TF-Lösungen
herzustellen. 40 bis 48 μl
Puffer, 25 μl
FVIIa- und 25 μl
TF-Lösung
wurden zu einer Küvette
zugegeben und bei 37°C
für 5 Minuten inkubiert,
anschließend
wurden 2 bis 10 μl
2,4 mM Struktur(11b)-Lösung
zur Küvette
zugegeben, um die Reaktion einzuleiten (das Endvolumen betrug 100
ml). Die ersten drei Minuten der Reaktionsverlaufkurven wurden aufgezeichnet.
Fünf Struktur(11b)-Konzentrationspunkte
wurden gesammelt. Die Anfangsraten wurden mit GraFit mit der Methode
der kleinsten Quadrate gegen die Konzentrationen von Struktur (11
b) linear angepaßt.
Das kcat/KM wurde
aus der Steigung berechnet und zu 17.500 M–1s–1 bestimmt.
-
In
sowohl dem Thrombin- als auch dem Faktor-VII-Test dieses Experimentes
wurde (D)FPR-PNA als eine Kontrolle laufengelassen. Die Aktivität von Struktur
(11b), verglichen mit der Kontrolle, betrug 0,76 und 1,38 für Thrombin
bzw. Faktor VII (Faktor VII: kcat/KM = 1,27 × 104 M–1s–1;
Thrombin: kcat/KM =
2,20 × 107 M–1s–1).
-
Beispiel 4
-
Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein Protease-Inhibitor
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
eines repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung, als ein Protease-Inhibitor für Thrombin, Faktor VII, Faktor
X, Urokinase, Gewebeplasminogenaktivator (t-PA), Protein C, Plasmin
und Trypsin zu wirken. Das Beta-Faltblatt-Mimetikum mit Struktur
(13b) oben wurde gemäß den in
Beispiel 1 offenbarten Prozeduren synthetisiert und in diesem Experiment
verwendet.
-
Alle
Inhibierungstests dieses Experimentes wurden bei Raumtemperatur
in Mikroplatten mit 96 Vertiefungen unter Verwendung eines Bio-Rad-Mikroplattenlesers
(Modell 3550) durchgeführt.
0,29 mg von Struktur (13b) wurden in 200 ml 0,02 N Salzsäurelösung in
entionisiertem Wasser gelöst.
Diese Lösung
(2,05 mM) diente als die Vorratslösung für alle Inhibierungstests. Die
Hydrolyse von chromogenen Substraten wurde bei 405 nm überwacht.
Die Reaktionsverlaufkurven wurden aufgezeichnet, indem die Platten
typischerweise 90-mal in Intervallen von 30 Sekunden bis 2 Minuten
abgelesen wurden. Die anfängliche
Rate wurde durch nicht-gewichtete nicht-lineare Anpassung mit der
Methode der kleinsten Quadrate an eine Reaktion erster Ordnung in
GraFit bestimmt. Die bestimmten Anfangsgeschwindigkeiten wurden
dann unter Verwendung von GraFit nicht-linear mit der Methode der
kleinsten Quadrate gegen die Konzentrationen von Struktur (13b)
angepaßt,
um IC50 zu erhalten. Typischerweise wurden
acht Struktur(13b)-Konzentrationspunkte für die IC50-Bestimmung
verwendet.
-
Für den Thrombin-Test
wurde N-p-Tosyl-Gly-Pro-Arg-pNA (von Sigma) mit 0,5 mM Konzentration
in 1% DMSO (v/v) pH 8,4 Tris-Puffer als Substrat verwendet. Von
Struktur(13b)-Vorratslösung
wurden zwei Verdünnungsstufen
hergestellt. Zunächst
1:2.000-Verdünnung
in 0,02 N Salzsäurelösung, anschließend 1:100-Verdünnung in
Tris-Puffer pH 8,4. Die endgültige
Verdünnung
von Struktur (13b) diente als der erste Punkt (10 nM). Sieben Reihenverdünnungen
wurden von dem ersten Punkt mit einem Verdünnungsfaktor von 2 hergestellt.
In jede Reaktionsvertiefung wurden 100 μl 10 nM Thrombin-Lösung und
50 μl Struktur(13b)-Lösung zugegeben.
Die Mischung aus dem Enzym und Inhibitor wurde für 20 Minuten inkubiert, anschließend wurden
100 μl 0,5
mM Substratlösung
zugegeben, um die Reaktion einzuleiten. Die IC50 von
Struktur (13b) gegen Thrombin wurde zu 1,2 ± 0,2 nM bestimmt.
-
Im
Faktor-VII-Test, S-2288 (von Pharmacia), wurde D-Ile-Pro-Arg-pNA
mit 20 μM
in entionisiertem Wasser als Substrat verwendet. Von der Vorratslösung von
Struktur (13b) wurde eine 1:100-Verdünnung in Tris-Puffer pH 8,0
hergestellt. Diese Verdünnung
diente als der erste Punkt des Inhibitors (20 μM). Von diesem Konzentrationspunkt
wurden 6 weitere Reihenverdünnungen
mit einem Verdünnungsfaktor
von 2 hergestellt. 50 μl
16 nM FVIIa- und TF-Komplexlösung
und 40 μl
der Inhibitorlösungen
wurden zu jeder Vertiefung zugegeben, die Mischungen wurden für 20 Minuten
inkubiert, bevor 10 μl
20 mM S-2288 zugegeben wurden. IC50 von
Struktur (13b) gegen Faktor VII wurde zu 140 ± 3 nM bestimmt.
-
Im
Faktor-X-Test sind Puffer und Substrat dieselben, wie für den Thrombin-Test
verwendet. Eine 1:100-Verdünnung
in Tris-Puffer pH 8,4 wurde hergestellt, um als der erste Punkt
zu dienen. Sieben Verdünnungen
mit einem Verdünnungsfaktor
von 2 wurden hergestellt. Das Testprotokoll ist dasselbe wie für Thrombin,
mit der Ausnahme, dass 25 nM Rinderfaktor Xa (von Sigma) in Tris-Puffer
pH 8,4 statt Thrombin verwendet wurde. IC50 von
Struktur (13b) gegen Faktor X wurde zu 385 ± 17 nM bestimmt.
-
Im
Urokinase-Test war der Puffer 0,05 M Tris pH 8,8 und 0,05 M NaCl
in entionisiertem Wasser. S-2444 (von Sigma) pyroGlu-Gly-Arg-pNA
mit 0,5 mM in Wasser wurde als Substrat verwendet. Die selbe Verdünnungsprozedur
wurde verwendet wie für
Faktor VII und Faktor X. Das Testprotokoll ist dasselbe wie für Thrombin,
mit der Ausnahme, dass 18,5 nM menschliche Urokinase (von Sigma)
verwendet wurde. IC50 wurde zu 927 ± 138 nM
bestimmt.
-
Gewebeplasminogenaktivator
(t-PA): Puffer, Substrat und das Verdünnungsschema von Struktur (13b) waren
dieselben, wie für
den Faktor-VII-Test verwendet.
-
Aktiviertes
Protein C (aPC): Der Puffer war derselbe, wie im Thrombin-Test verwendet.
1,25 mM S-2366 in Testpuffer wurde als Substrat verwendet. Verdünnungen
von Struktur (13b) waren dieselben wie im Urokinase-Test.
-
Plasmin:
Puffer (siehe Thrombin-Test); S-2551 (von Pharmacia) D-Val-Leu-Lys-pNA
mit 1,25 mM in Testpuffer wurde als Substrat verwendet. Für Verdünnungen
von Struktur (13b) (siehe Urokinase-Test).
-
Im
Trypsin-Test wurde Tris pH 7,8 (0,10 M Tris und 0,02 M CaCl2) als der Puffer verwendet. BAPNA (von Sigma)
wurde mit 1 mg/ml in 1% (v/v) DMSO-Lösung in entionisiertem Wasser
als Substrat verwendet. Dieselben Verdünnungen von Struktur (13b)
wurden wie für
den Faktor-VII-Test hergestellt. 40 μl 50 μg/ml Rinder-Trypsin (von Sigma)
und 20 μl
Struktur(13b)-Lösung
wurden zu einer Reaktionsvertiefung zugegeben, die Mischung wurde
für 5 Minuten
inkubiert, bevor 40 μl
1 mg/ml BAPNA zugegeben wurden, um die Reaktion einzuleiten. Die
IC50 von Struktur (13b) gegen Trypsin wurde
zu 160 ± 8
nM bestimmt.
-
In
den obigen Tests wurde (D)FPR-CH2Cl ("PPACK") als eine Kontrolle
laufengelassen. Die Aktivität von
Struktur (13b), verglichen mit der Kontrolle, war erhöht (siehe
Tabelle 4).
-
-
Was
die Prothrombin-Zeit (PT) betrifft, so wurde diese bestimmt, indem
100 μl Kontrollplasma
(von Sigma) mit 1–5 μl Puffer
(0,05 M Tris, 0,15 M NaCl, pH = 8,4) oder Testverbindung (d.h. PPACK
oder Struktur (13b)) in Puffer inkubiert wurden (30 Minuten bei
37°C). Anschließend wurden
200 μl vorgewärmtes (bei
37°C für ~10 Minuten)
Thromboplastin mit Kalzium (von Sigma) schnell in die Plasmaprobe
zugegeben. Die Zeit, die erforderlich war, um ein Gerinnsel zu bilden,
wurde von Hand mit einer Stoppuhr aufgezeichnet (siehe Tabelle 5),
und es wurde festgestellt, dass sie mit PPACK vergleichbar war.
-
-
Beispiel 5
-
Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein Protease-Inhibitor
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung, als ein Inhibitor für Thrombin, Faktor VII, Faktor
X, Urokinase, Gewebeplasminogenaktivator, aktiviertes Protein C,
Plasmin, Tryptase und Trypsin zu wirken. Das Beta-Faltblatt-Mimetikum
mit Struktur (20b) oben wurde gemäß den in Beispiel 2 offenbarten
Prozeduren synthetisiert und in diesem Experiment verwendet.
-
Alle
Inhibierungstests wurden bei Raumtemperatur in Mikroplatten mit
96 Vertiefungen unter Verwendung eines Bio-Rad-Mikroplattenlesers
(Modell 3550) durchgeführt.
Eine 1 mM Lösung
von Struktur (20b) in Wasser diente als die Vorratslösung für alle Inhibierungstests.
Die Hydrolyse von chromogenen Substraten wurde bei 405 nm überwacht.
Die Reaktionsverlaufkurven wurden aufgezeichnet, indem die Platten
typischerweise 60-mal in Intervallen von 30 Sekunden bis 2 Minuten
abgelesen wurden, Anfängliche
Raten wurden durch nicht-gewichtete nicht-lineare Anpassung mit
der Methode der kleinsten Quadrate an eine Reaktion erster Ordnung
in GraFit (Erithacus Software Limited, London, England) bestimmt.
Die bestimmten Anfangsgeschwindigkeiten wurden dann nicht-linear
mit der Methode der kleinsten Quadrate gegen die Konzentrationen von
Struktur (20b) unter Verwendung von GraFit angepaßt, um Ki
zu erhalten. Das allgemeine Format dieser Tests ist: 100 ml einer
Substratlösung
und 100 ml von Struktur(20b)-Lösung
wurden in eine Mikroplattenvertiefung zugegeben, anschließend wurden
50 ml Enzymlösung
zugegeben, um die Reaktion einzuleiten. Typischerweise wurden acht
Struktur(20b)-Konzentrationspunkte
für die
Ki-Bestimmung verwendet. Die Werte von Ki von Struktur (20b) gegen
neun Serinproteasen sind in Tabelle 6 tabelliert.
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Thrombin:
N-p-Tosyl-Gly-Pro-Arg-pNA (von Sigma) wurde bei 0,5 mM Konzentration
in 1% DMSO (v/v) pH 8,0 Tris-Puffer (Tris, 50 mM, TWEEN 20, 0,1%,
BSA, 0,1%, NaCl, 0,15 M, CaCl2 5 mM) als
Substrat verwendet. Von Struktur(20b)-Vorratslösung wurden 2 Verdünnungsstufen
hergestellt, erstens eine 1:100-Verdünnung in Wasser, anschließend eine
1:50-Verdünnung
in Tris-Puffer pH 8,0, um als der erste Punkt zu dienen (200 nM).
Sieben Reihenverdünnungen
wurden vom ersten Punkt für
den Test hergestellt.
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Faktor
VII: S-2288 (von Pharmacia), D-Ile-Pro-Arg-pNA wurde mit 2,05 mM
im Tris-Puffer pH
8,0 verwendet (siehe Thrombin-Test). Von der Vorratslösung von
Struktur (20b) wurde eine 1:100-Verdünnung im Tris-Puffer hergestellt.
Von diesem Konzentrationspunkt wurden sieben weitere Reihenverdünnungen
für den Test
durchgeführt.
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Faktor
X: Puffer und Substrat waren dieselben, wie für den Thrombin-Test verwendet.
Eine 1:100-Verdünnung
wurde im Tris-Puffer pH 8,0 hergestellt, um als der erste Punkt
zu dienen. Sieben weitere Verdünnungen
von der ersten wurden für
den Test hergestellt.
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Urokinase:
Puffer, 50 mM Tris, 50 mM NaCl, pH = 8,8. S-2444 (von Sigma), pyroGlu-Gly-Arg-pNA, bei 0,25
mM in Puffer wurde als Substrat verwendet. Eine 1:10-Verdünnung in
Puffer wurde von der Vorratslösung von
Struktur (20b) als der erste Punkt hergestellt, anschließend wurden
sieben weitere Verdünnungen
vom ersten Punkt für
den Test hergestellt.
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Gewebeplasminogenaktivator
(t-PA): Puffer, Substrat und das Verdünnungsschema von Struktur (20b) waren
dieselben, wie für
den Faktor-VII-Test verwendet.
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Aktiviertes
Protein C (aPC): Der Puffer war derselbe, wie im Thrombin-Test verwendet.
1,25 mM S-2366 im Testpuffer wurde als Substrat verwendet. Verdünnungen
von Struktur (20b) waren dieselben wie im Urokinase-Test.
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Plasmin:
Puffer (siehe Thrombin-Test); S-2251 (von Pharmacia), D-Val-Leu-Lys-pNA,
mit 1,25 mM in Testpuffer wurde als Substrat verwendet. Für Verdünnungen
von Struktur (20b) (siehe Urokinase-Test).
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Tryptase:
0,1 M Tris, 0,2 M NaCl, 0,1 mg/ml Heparin, pH = 8,0, wurde als Puffer
verwendet. 0,5 mM S-2366 (von Pharmacia), L-pyroGlu-Pro-Arg-pNA,
in Puffer wurde als Substrat verwendet. Von der 1 mM Vorratslösung von
Struktur (20b) wurde eine 10 mM Lösung in Wasser hergestellt,
anschließend
wurde eine 1 mM Lösung
aus der 10 mM Lösung
in Puffer aus der 10 mM Lösung
hergestellt, um als der erste Konzentrationspunkt zu dienen. Von
diesem Punkt wurden sieben weitere Verdünnungen für den Test hergestellt.
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Trypsin:
Puffer, Substrat und das Verdünnungsschema
von Struktur (20b) waren dieselben, wie für Thrombin verwendet.
-
-
Wie
durch die Daten veranschaulicht, die in Tabelle 6 oben angegeben
sind, wirkte Struktur (20b) als ein guter Thrombin-Inhibitor, mit
guter Spezifität
gegen fibrinolytische Enzyme.
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Beispiel 6
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Synthese eines repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines repräsentativen Beta-Faltblatt-Mimetikums dieser Erfindung
mit der folgenden Struktur (21):
-
-
Struktur
(21) wurde wie folgt synthetisiert. Eine Lösung von 48 mg (0,859 mmol) Na-FMOC-Ne-Cbz-a-Ethanal-Lys-OMe [synthetisiert aus
Ne-Cbz-Lys-OMe mit demselben Verfahren,
das für die
Herstellung von Struktur (5) aus Phe-OMe verwendet wurde], 15,9
mg (0,0859 mmol) Cys-OEt·HCl
und 13,2 μl
(0,0945 mmol) TEA wurden in 0,43 ml CH2Cl2 unter Ar für 2 h bei Raumtemperatur gerührt. Bis(bis(trimethylsilyl)amino)-zinn(II)
(39,8 μl)
wurde zugegeben und die Reaktion über Nacht gerührt. Die
Reaktionslösung
wurde mit 10 ml EtOAc verdünnt
und mit jeweils 6 ml 10% Zitrat, Wasser und Salzlösung gewaschen.
Die organische Phase wurde über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und konzentriert. Der resultierende Rückstand wurde mit Flashchromatographie
auf Silicagel unter Verwendung von 40% EtOAc/Hexane gereinigt, um
nach Trocknen im Vakuum 12,9 mg farbloses Öl (23%) als eine Mischung von
Diastereomeren nach 1H-NMR (CDCl3)
zu ergeben.
MS ES(+) m/z 658.2 (MH+,
30), 675.3 (M + Na+, 100), 696.1 (M + K+, 45).
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Beispiel 7
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Synthese eines repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
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Synthese
von Struktur (22)
-
Struktur
(22) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer gerührten Lösung von Cbz-Glu(OBn)-OH (5 g,
13,5 mmol) mit DMAP (270 mg) und Methanol (3 ml) in Dichlormethan
(100 ml) wurde bei 0°C
EDCl (3 g) zugegeben. Nach Rühren
bei 0°C
für 3 h
wurde die Lösung
bei Raumtemperatur (Rt) über
Nacht gerührt.
Nach Konzentration wurde der Rückstand
in EtOAc (100 ml) und 1 N HCl (100 ml) aufgenommen. Die wäßrige Phase wurde
abgetrennt und mit EtOAc (100 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte wurden mit ges. NaHCO3 (100 ml),
Salzlösung
(100 ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) durch
ein kurzes Kissen aus Silicagel geleitet und konzentriert, um 4,95
g eines (Öls
(95%) zu liefern. Das Produkt war rein genug, um es für die nächste Reaktion
ohne irgendeine weitere Reinigung zu verwenden.
1H-NMR
(CDCl3) δ 2.00
(m, 1H), 2.25 (m, 1H), 2.50 (m, 2H), 3.74 (s, 3H, OCH3),
4.42 (m, 1H, CHNH), 5.10 und 5.11 (zwei s, 4H, CH2Ph),
5.40 (d, 1H, NH), 7.35 (s, 10H, Phenyle);
MS Cl (Isobutan)
m/z 386 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (23):
-
Struktur
(23) wurde wie folgt synthetisiert: Zu einer gerührten Lösung von L-Glu-ON (4,41 g,
30 mmol) mit Triethylamin (8,4 ml, 60 mmol) in 1,4-Dioxan (40 ml)
und H2O (20 ml) wurde Boc2O
(7 g, 32 mmol) bei Rt hinzugegeben. Nach Rühren bei 1,5 h wurde die Lösung mit
6 N HCl (pH 2) angesäuert
und mit EtOAc (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
H2O (100 ml), Salzlösung (50 ml) gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und konzentriert,
um ein Öl
(9,5 g) zu liefern. Ohne weitere Reinigung wurde das Öl in der
nächsten
Reaktion verwendet.
-
Eine
Mischung vom obigen Öl
(9,5 g) mit Paraformaldehyd (5 g) und p-TsOH·H2O
(400 mg) in 1,2-Dichlorethan (200 ml) wurde unter Rückfluß mit einem
Dean-Stark-Kondensator,
der mit Molekularsieb 4A gefüllt war,
für 6 h
erhitzt. Nach Zugabe von EtOAc (100 ml) und ges. NaHCO3 (50
ml) wurde die Lösung
mit ges. NaHCO3 (3 × 50 ml) extrahiert. Die vereinigten
wäßrigen Extrakte
wurden mit 6 N HCl (pH 2) angesäuert
und mit EtOAc (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
Salzlösung
(100 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und konzentriert, um ein Öl zu liefern.
Das Rohöl
wurde mit Flashchromatographie (Hexan:EtOAc = 80:20 bis 70:30 bis
60:40) gereinigt, um ein Öl
zu liefern (4,04 g, 52%), das bei Stehenlassen langsam fest wurde.
1H-NMR (CDCl3) δ 1.49 (s,
9H, C(CH3)3) 2.18
(m, 1H, -CH2CH2),
2.29 (m, 1H, CH2CH2),
2.52 (m, 2H, -CH2CH2-), 4.33
(m, 1H, NHCHCH2), 5.16 (d, 1H, J = 4.5 Hz,
NCH2O), 5,50 (br, 1H, NCH2O);
13C NMR (CDCl3) δ 25.85, 28.29,
29.33, 54.16, 79.10, 82.69, 152.47, 172.37, 178.13;
MS (ES+) m/z 260 (M + H+),
282 (M + Na+), 298 (M + K+).
-
-
Struktur
(24) wurde wie folgt synthetisiert: Zu einer gerührten Lösung von 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan
(2,1 ml, 10 mmol) in THF (10 ml) wurde n-BuLi (4 ml von 2,5 M in
Hexan, 10 mmol) bei 0°C
zugegeben. Die resultierende Lösung
wurde bei derselben Temperatur für
30 min gerührt.
Nach Abkühlen
auf –78°C wurde zu
dieser gerührten
Lösung
eine Lösung
von Carbonsäure
(23) (1,02 g, 3,94 mmol) in THF (10 ml) zugegeben, gefolgt von Spülungen mit
der Zugabespritze mit 5 ml THF. Die resultierende Lösung wurde
bei –78°C für 1 h gerührt und
PhCH2Br (0,46 ml, 3,9 mmol) wurde zugegeben.
Nach Rühren
bei –30°C für 3 h wurde
zu dieser Lösung
1 N HCl (50 ml) zugegeben und die resultierende Lösung wurde
mit EtOAc (100 ml) extrahiert. Der organische Extrakt wurde mit
Salzlösung
(50 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und konzentriert, um ein Öl zu liefern.
Das Rohprodukt wurde mit Flashchromatographie (Hexan:EtOAc = 80:20
bis 60:40 bis 50:50) gereinigt, um einen schaumigen Feststoff zu
liefern (1,35 g, 98%).
1H-NMR (CDCl3) δ 1.55
und 1.63 (zwei s, 9H, Verhältnis
1.5:1 durch Rotamer, OC(CH3)3),
2.2–2.4
(m, 3H, -CH2CH2-),
2.6–2.9
(Satz von m, 1H, -CH2CH2-),
3.04 (d, 1H, J = 13.5 Hz, -CH2Ph), 3.33
und 3.58 (zwei d, 1H, J = 13 Hz, Verhältnis 2:1, -CH2Ph),
4.03 (zwei d, 1H, J = 4 Hz, A von ABq, -NCH2O-),
4.96 (zwei d, 1H, J = 4 Hz, B von ABq, -NCH2O-);
MS
(ES–)
m/z 348 (M – H+).
-
-
Synthese
von Struktur (25) wurde wie folgt durchgeführt. Zu einer gerührten Lösung von
Carbonsäure (24)
(1,05 g, 3,0 mmol) in trockenem THF (5 ml) wurde 1,1'-Carbonyldiimidazol (500 mg, 3,1 mmol)
bei Rt zugegeben. Die resultierende Lösung wurde bei Rt für 30 min
gerührt.
Die Lösung
von Acylimidazol wurde für
die nächste
Reaktion ohne Reinigung verwendet.
-
Inzwischen
wurde zu einer gerührten
Lösung
von 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (1,6 ml, 7,5 mmol) in THF (5
ml) n-BuLi (3 ml von 2,5 M Lösung
in Hexan, 7,5 mmol) bei 0°C
zugegeben. Nach Rühren
bei derselben Temperatur für
30 min wurde die Lösung
auf –78°C abgekühlt. Zur
gerührten
Lösung
wurde eine Lösung
von Cbz-Glu(Obn)-OMe (1,16 g, 3 mmol) in THF (5 ml) zugegeben, gefolgt
von Spülungen
mit der Zugabespritze mit 2 ml THF. Die resultierende Lösung wurde
bei derselben Temperatur für
15 min gerührt.
Zu dieser gerührten
Lösung
wurde das obige Acylimidazol in 3 ml THF zugegeben. Nach Rühren für 30 min
bei –78°C wurde zu
dieser Lösung
ges. NH4Cl (50 ml) zugegeben und mit EtOAc
(2 × 75
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
ges. NaHCO3 (50 ml), Salzlösung (50
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) durch ein kurzes Kissen aus Silicagel
geleitet und konzentriert, um ein Öl zu liefern. Das Rohprodukt
wurde mit Flashchromatographie (Hexan: EtOAc = 90:10 bis 80:20 bis
70:30 bis 60:40) gereinigt, um ein Öl zu liefern (1,48 g, 69%).
MS
(ES+) m/z 734.4 (M + NH4 +).
-
Synthese
von Struktur (26a):
-
Struktur
(26a) wurde wie folgt synthetisiert. Eine gerührte Lösung von obigem Ausgangs-Ketoester (25)
(530 mg, 0,7 mmol) in EtOH/AcOH (10/1 ml) wurde mit 10% Pd/C (ca.
100 mg) unter 20 atm Druck H2 für 2 Tage
behandelt. Nach Filtration durch ein kurzes Kissen aus Celite wurde
das Filtrat konzentriert und in EtOAc (50 ml) gelöst. Die
Lösung
wurde mit 1 N HCl (30 ml), ges. NaHCO3 (30
ml), Salzlösung
(30 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und konzentriert, um ein Öl zu liefern.
Das Rohprodukt wurde mit Flashchromatographie (Hexan: EtOAc = 80:20
bis 60:40 bis 50:50 bis 20:80 bis 0:100) gereinigt, um einen schaumigen
Feststoff zu liefern (95 mg, 34%).
TLC (EtOAc) Rf =
0.68;
NMR (CDCl3) δ 1.38 (zwei s, 9H, OC(CH3)3), 1.63 (s, 1H),
1.75 (m, 2H), 2.05 (m, 5H), 2.1–2.3
(Satz von m, 1H), 3.00 (d, 1H, J = 1.4 Hz, CH2Ph),
3.21 (d, 1H; J = 13.5 Hz, CH2Ph), 3.74 (kollabierte
zwei s, 4H, OCH3 und NCH), 4.53 (d, 1H,
J = 9.5 Hz), 5.01 (br, 1H, NH);
MS (ES+)
m/z 403 (M + H+), 425 (M + Na+).
Stereochemie
wurde durch 2D-NMR zugeordnet.
-
Synthese
von Struktur (27a)
-
Struktur
(27a) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von 28 mg (0,070 mmol)
des bicyclischen Esters (26a), gerührt in 1 ml THF bei Raumtemperatur,
wurden 0,14 ml 1,0 M wäßrige Lithiumhydroxidlösung zugegeben.
Die Mischung wurde für
20 h kräftig
gerührt,
anschließend
mit 5%-iger Zitronensäure
(1 ml) gequencht. Die Mischung wurde mit Ethylacetat (3 × 25 ml)
extrahiert, anschließend
wurden die vereinigten Extrakte mit Wasser und Salzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Filtration und Konzentration
des Filtrats unter Vakuum ergab 26 mg weißen Schaum, der ohne weitere
Reinigung verwendet wurde.
-
Synthese
von Struktur (28a)
-
Struktur
(28a) wurde wie folgt synthetisiert. Die bicyclische Säure (27a)
(26 mg, 0,067 mmol), Benzothiazolylarginol-Trifluoressigsäuresalz
(Struktur (17) 61 mg, 0,083 mmol), EDC (21 mg, 0,11 mmol) und HOBt-Hydrat
(16 mg, 0,10 mmol) wurden in THF (5 ml) gelöst und Diisopropylethylamin
(0,34 ml, 1,9 mmol) wurde zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 15
h gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt
und nacheinander mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigem Natriumbicarbonat, Wasser
und Salzlösung
extrahiert. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu 60 mg eines gelben Glases konzentriert. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung von vier diastereomeren Amiden.
MS (ES+): m/z 898 (M + Na+).
-
Synthese
von Struktur (29a):
-
Ein
Beta-Faltblatt-Mimetikum mit Struktur (29a) wurde wie folgt synthetisiert.
Das rohe Hydroxybenzothiazol (28a) (60 mg, 0,068 mmol) wurde in
CH2Cl2 (2 ml) gelöst und Dess-Martin-Periodinan
(58 mg, 0,14 mmol) wurde zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 6 h
gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt
und mit 10%-igem
wässerigen
Natriumtiosulfat für
10 Minuten kräftig
gerührt.
Die organische Lösung
wurde abgetrennt und mit gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert, anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte 42 mg gelbes Glas. 1H-NMR-Analyse zeigte eine
Mischung von zwei diastereomeren Ketobenzothiazolen.
-
Das
Ketobenzothiazol (42 mg, 0,048 mmol) wurde in 95%-iger wäßriger Trifluoressigsäure (0,95
ml) gelöst
und Thioanisol (0,05 ml) wurde zugegeben. Die resultierende dunkle
Lösung
wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, anschließend unter
Vakuum zu einem dunkelbraunen Gummi konzentriert. Das Gummi wurde
mit Diethylether trituriert und zentrifugiert. Die Lösung wurde
entfernt und der übrig
bleibende Feststoff wurde trituriert und zwei weitere Male wie oben
gesammelt. Der gelbe Feststoff wurde in einem Vakuumexsikkator für zwei Stunden
getrocknet, anschließend
mit HPLC gereinigt, um 1,4 mg des entschützten Produktes zu ergeben.
MS
(ES+): 562.4 (M + H+).
HPLC:
(tR = 21.17 min).
-
Synthese
von Struktur (26b)
-
Struktur
(26b) wurde wie folgt synthetisiert. Eine gerührte Lösung von obigen Ausgangs-Keteoester (25) (615
mg, 0,86 mmol) in MeOH/AcOH (10/1 ml) wurde mit 10% Pd/C (ca. 60
mg) unter 20 atm Druck H2 für 3 Tage
behandelt. Nach Filtration durch ein kurzes Kissen aus Celite wurde
das Filtrat konzentriert, um ein Öl zu liefern. Das Rohprodukt
wurde durch Flashchromatographie (Hexan:EtOAc = 80:20 bis 60:40
bis 50:50 bis 0:100) gereinigt, um die polarere Fraktion (50 mg)
zu sammeln.
Rf = 0.12 (Hexan:EtOAc
= 60:40);
MS (ES+) m/z 433 (M + H+).
-
Obiges Öl wurde
mit p-TsOH-H2O (5 mg) in 1,2-Dichlorethan
(10 ml) bei Rückflußtemperatur
für zwei Tage
behandelt. Nach Konzentration wurde das ölige Produkt durch präparative
TLC gereinigt (Hexan:EtOAc = 80:20 bis 60:40), um ein Öl zu ergeben
(10 mg).
TLC Rf = 0,30 (Hexan:EtOAc
= 60:40);
1H NMR (CDCl3) δ 1.43 (s,
9H), 1.66 (m, 3H), 1.89 (m, 3H), 2.14 (m, 1H), 2.75 (m, 1H), 2.98
(m, 1H, CHN), 3,72 (s, 3H, Me), 4.30 (m, 1H), 5.59 (d, 1H, NH),
7.1–7.3
(m, 5H, Phenyl);
MS Cl (NH3) 403.2
(M + H+).
Stereochemie wurde durch
2D-NMR zugeordnet.
-
Synthese
von Struktur (28b):
-
Struktur
(28b) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von 12 mg (0,030 mmol)
des bicyclischen Esters (26b), gerührt in THF 1 ml bei Raumtemperatur,
wurden 0,060 ml 1,0 M wäßrige Lithiumhydroxid-Lösung zugegeben.
Die Mischung wurde für
25 h kräftig
gerührt,
anschließend
mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure (1 ml)
gequencht. Die Mischung wurde mit Ethylacetat (3 × 25 ml)
extrahiert, anschließend
wurden die vereinigten Extrakte mit Wasser und Salzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Filtration und Konzentration
des Filtrats unter Vakuum ergab 19 mg weißen Schaum.
-
Der
Schaum, Benzothiazolylarginol-Trifluoressigsäuresalz (30 mg, 0,041 mmol),
EDC (10 mg, 0,052 mmol) und HOBt-Hydrat (9 mg, 0,059 mmol) wurden
in THF (2 ml) gelöst
und Diisopropylethylamin (0,026 ml, 0,15 mmol) wurde zugegeben.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 30 h gerührt, anschließend mit Ethylacetat
verdünnt
und nacheinander mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu 28 mg eines gelben Glases konzentriert. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung von vier diastereomeren Amiden.
MS (ES+): m/z 898 (M + Na+).
-
Synthese
von Struktur (29b):
-
Struktur
(29b) wurde wie folgt synthetisiert. Das rohe Hydroxybenzothiazol
(28b) (28 mg) wurde in CH2Cl2 (2
ml) gelöst
und Dess-Martin-Periodinan (29 mg, 0,071 mmol) wurde zugegeben.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 18 h gerührt, anschließend mit
Ethylacetat verdünnt
und mit 10%-igem wäßrigen Natriumthiosulfat
für 10
Minuten kräftig
gerührt.
Die organische Lösung
wurde abgetrennt und mit gesättigtem wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert, anschließend über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte 32 mg gelbes Glas. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung von zwei diastereomeren Ketobenzothiazolen.
-
Das
Ketobenzothiazol (32 mg) wurde in 95%-iger wässeriger Trifluoressigsäure (0,95
ml) gelöst
und Thioanisol (0,05 ml) wurde zugegeben. Die resultierende dunkle
Lösung
wurde für
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, anschließend unter
Vakuum zu einem dunkelbraunen Gummi konzentriert. Das Gummi wurde mit
Diethylether trituriert und zentrifugiert. Die Lösung wurde entfernt und der übrig bleibende
Feststoff wurde trituriert und wie oben zwei weitere Male gesammelt.
Der gelbe Feststoff wurde in einem Vakuum-Exsikkator für 2 Stunden
getrocknet, anschließend
mit HPLC gereinigt, um 1,3 mg des entschützten Produktes zu ergeben.
MS
(FB+): 562.36 (M + H+);
HPLC:
tR = 21.51 min (Gradient 0 bis 90% 0,1%
TFA in CH3CN/0,1% TFA in H2O über 40 min).
-
Beispiel 8
-
Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein Protease-Inhibitor
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung, als ein Inhibitor für Thrombin, Faktor VII, Faktor
X, Faktor XI und Trypsin zu wirken. Die Beta-Faltblatt-Mimetika
der Strukturen (29a) und (29b) oben wurden gemäß den in Beispiel 7 offenbarten
Prozeduren synthetisiert und in diesem Experiment verwendet.
-
Die
Proteinase-Inhibitor-Tests wurden durchgeführt, wie in Beispiel 5 beschrieben,
mit Ausnahme wie unten für
Faktor XI beschrieben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt.
-
Faktor
XI. Derselbe Puffer wurde in diesem Test verwendet wie im Thrombin-Test.
1 mM S-2366 (von Pharmacia), L-pyroGlu-Pro-Arg-pNA, Lösung in
Wasser, wurde als Substrat verwendet. Von einer 1 mM Vorratslösung von
Struktur (29a) oder (29b) in Wasser wurde eine 1:10-Verdünnung in
Puffer hergestellt. Von dieser 100 μM Lösung wurden sieben 1:5-Reihenverdünnungen
in Puffer für
den Test hergestellt.
-
-
Beispiel 9
-
Aktivitäten von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika als ein Protease-Inhibitor
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
von weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika dieser
Erfindung, als ein Inhibitor für
Thrombin, Faktor VII, Faktor X, Faktor XI, Tryptase, aPC, Plasmin,
tPA, Urokinase und Trypsin zu wirken. Die Beta-Faltblatt-Mimetika der Strukturen (20)
und (29b) oben wurden gemäß den in
den Beispielen 2 bzw. 7 offenbarten Prozeduren synthetisiert und
in diesem Experiment verwendet.
-
Die
Proteinase-Inhibitor-Tests wurden durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
5, mit Ausnahme wie beschrieben in Beispiel 8 für Faktor XI. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 8 dargestellt. Tabelle
8
- *Selektivität ist das Verhältnis von
Ki eines Enzyms zu Ki von Thrombin
-
Beispiel 10
-
Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (30):
-
Struktur
(30) wurde wie folgt synthetisiert. n-Butyllithium (700 μl, 1,75 mmol,
2,5 M in Hexanen) wurde über
5 min zu einer Lösung
von Tris(methylthio)methan (256 μl,
1,95 mmol) in THF (1 ml) bei –78°C zugegeben.
Die Mischung wurde für
40 min gerührt,
anschließend
mit einer Lösung
von Bis-Boc-argininal (Struktur (16) aus Beispiel 2) (100 mg, 1,75
mmol) in 2 ml THF über
einen Zeitraum von 5 min tropfenweise behandelt. Nach Rühren für 1,5 h
wurde die Reaktion mit gesättigter
NH4Cl-Lösung
gequencht und auf Raumtemperatur erwärmen gelassen. Die Phasen wurden
getrennt und die wäßrige Phase
mit EtOAc (3×)
extrahiert, mit Salzlösung
(1×) gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und konzentriert. Reinigung durch Flashchromatographie (EtOAc:Hexan
1:4) lieferte 93 mg (73%) der Orthothiomethylesters (Struktur (30))
und 8 mg rückgewonnenes Aldehyd
(Struktur (16)).
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9.80
(s, 1H), 8.32 (t, J = 5.0 Hz, 1H), 6.54 (s, 1H), 5.23 (d, J = 9.0
Hz, 1H), 4.0 (m, 1H), 3.84 (s, 3H), 3.64 (br s, 1H), 3.38 (br s,
1H), 3.31 (m, 2H), 2.70 (s, 3H), 2.62 (s, 3H), 2.19 (s, 9H), 2.14 (s,
3 H), 1.68–1.50
(m, 4H), 1.49 (s, 9H), 1.43 (s, 9H).
-
Synthese
von Struktur (31):
-
Struktur
(31) wurde wie folgt synthetisiert. Eine Mischung von 77 mg (0,11
mmol) des Orthothiomethylesters (Struktur (30)), 117 mg (0,43 mmol)
Quecksilberchlorid und 39 mg (0,18 mmol) Quecksilberoxid in 2,5 ml
12:1 Methanol/Wasser wurde bei Rt für 4 h gerührt. Die Mischung wurde durch
Celite filtriert und der Rückstand
mit EtOAc (3×)
gewaschen. Das Filtrat wurde mit Wasser verdünnt und mit EtOAc (3×) extrahiert.
Die organische Phase wurde zweimal mit 75% NH4OAc/NH4Cl, anschließend mit NH4Cl
gewaschen und getrocknet (Na2SO4).
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand durch Flashchromatographie (EtOAc/Hex,
1:3) gereinigt, um 48 mg (72%) der zwei Diastereomere mit Struktur
(31) in einem 1:2,7-Verhältnis zu
ergeben.
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) (hauptsächliches Diastereomer) δ 9.80 (s,
1H), 8.33 (t, J = 5.0 Hz, 1H), 6.54 (s, 1H), 4.66 (d, J = 10.5 Hz,
1H), 4.08 (dd, J = 5.0, 2.0 Hz, 1H), 3.97 (m, 1H), 3.84 (s, 3H),
3.77 (s, 3H), 3.30 (m, 2H), 3.06 (d, J = 5.0 Hz, 1H), 2.70 (s, 3H),
2.63 (s, 3H), 2.14 (s, 3H), 1.68–1.50 (m, 4H), 1.49 (s, 9H),
1.40 (s, 9H);
MS (ES+) m/z 631.5 (M
+ H+).
-
Synthese
von Struktur (32):
-
Struktur
(32) wurde wie folgt synthetisiert. Eine Lösung von 32 mg des Methylesters
(Struktur (31)) (0,051 mmol) in THF/Wasser (4 ml, 1:3) wurde mit
5 mg (0,119 mmol) LiOH-H2O behandelt. Nach
Rühren
für 45
min wurde die Reaktion mit 5%-iger Zitronensäure verdünnt und mit Ethylacetat (3×) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden mit Salzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
konzentriert, um 30 mg (96%) von Struktur (32) als einen weißen Feststoff
zu ergeben. Das Produkt wurde ohne weitere Reinigung verwendet.
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9.80 (br
s, 1H), 8.29 (br s, 1H), 6.54 (s, 1H), 5.62 (br s, 1H), 4.08 (m,
1H), 3.82 (s, 3H), 3.27 (br s, 3H), 2.69 (s, 3H), 2.62 (s, 3H),
2.13 (s, 3H), 1.65–1.50
(m, 4H), 1.48 (s, 9H), 1.37 (s, 9H);
MS (ES–)
m/z 615.5 (M – H+).
-
Synthese
von Struktur (33):
-
Struktur
(33) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung der Verbindung mit Struktur
(32) (29 mg, 0,047 mmol), HOBt (8 mg, 0,056 mmol) und EDC (11 mg,
0,056 mmol) in THF (5 ml) wurde Phenethylamin (7 ml, 0,056 mmol)
zugegeben, gefolgt von Diisopropylethylamin (12 μl, 0,071 mmol). Die Reaktionsmischung wurde
bei Rt über
Nacht gerührt
und mit 5%-iger Zitronensäure
verdünnt.
Die organische Phase wurde abgetrennt und die wäßrige Phase mit EtOAc (3×) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden mit gesättigter Lösung von NaHCO3 Salzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
filtriert. Nach Konzentration wurde das Rohprodukt durch Chromatographie
(EtOAc/Hex, 1:1) gereinigt, um 26 mg (77%) von Struktur (33) über zwei
Stufen zu ergeben.
1H-NMR (500 MHz,
CDCl3) δ 9.84
(s, 1H), 8.34 (t, J = 5 Hz, 1H), 7.28 (m, 3H), 7.21 (m, 2H), 7.04
(m, 1H), 6.55 (s, 1H), 5.16 (d, J = 8.5 Hz, 1H), 4.56 (d, J = 5
Hz, 1H), 4.11 (dd, J = 5.0, 3.0 Hz, 1H), 3.98 (m, 1H), 3.84 (s, 3H),
3.66 (m, 1H), 3.51 (m, 2H), 3.17 (m, 1H), 2.81 (t, J = 7.5 Hz, 2H),
2.71 (s, 3H), 2.65 (s, 3H), 2.14 (s, 3H), 1.68–1.52 (m, 4H), 1.49. (s, 9H),
1.39 (s, 9H);
MS (FAB+) m/z 720.6 (M
+ H+) (FAB–)
m/z 718.5 (M – H+).
-
Synthese
von Struktur (34):
-
Struktur
(34) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von Phenethylamid (Struktur
(33), 25 mg, 0,035 mmol) in THF (5 ml) wurden 18 mg p-Toluolsulfonsäure-Monohydrat
(0,093 mmol) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Rt über Nacht
gerührt,
um mit TLC einen Basislinienfleck zu ergeben. Die Lösung wurde
im Vakuum konzentriert und der Rückstand
zweimal mit Ether gewaschen, wodurch überschüssiges pTsOH entfernt wurde,
um Struktur (34) als einen gelblich-weißen Feststoff zu ergeben, der
ohne weitere Reinigung verwendet wurde. 1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) war mit dem erwarteten
Produkt konsistent, einzelne Peak-Zuordnungen waren jedoch aufgrund
einer Verbreiterung schwierig.
MS (ES+)
m/z 520.4 (M + H+).
-
Struktur
(34) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1 (in einer analogen Art
und Weise zum in Beispiel 2 für
die Synthese von Struktur (18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt,
gefolgt von Oxidation und Abspaltung der Schutzgruppe (in einer
analogen Art und Weise, wie im Hinblick auf die Oxidation und Abspaltung
der Schutzgruppe der Strukturen (18) bzw. (19) beschrieben), um
Struktur (35) zu liefern, wie in Tabelle 9 unten identifiziert.
-
Beispiel 11
-
Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (36):
-
Struktur
(36) wurde in einer analogen Weise zu Verbindung (34) ausgehend
von Benzylamin und Struktur (32) synthetisiert. 1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) war mit dem erwarteten
Produkt konsistent, einzelne Peak-Zuordnung war jedoch aufgrund
einer Verbreiterung schwierig.
MS (FAB+)
m/z 506.4 (M + H+).
-
Struktur
(36) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1 (in einer analogen Art
und Weise zum in Beispiel 2 für
die Synthese von Struktur (18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt,
gefolgt von Oxidation und Abspaltung der Schutzgruppe (in einer
analogen Weise, wie im Hinblick auf die Oxidation und Abspaltung
der Schutzgruppe der Strukturen (18) bzw. (19) beschrieben), um
Struktur (37) zu liefern, wie in Tabelle 9 unten identifiziert.
-
Beispiel 12
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Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (38):
-
Struktur
(38) wurde in einer analogen Weise zu Struktur (34) ausgehend von
p-Chlorphenethylamin und
Struktur (32) synthetisiert. 1H-NMR (500
MHz, CDCl3) war mit dem erwarteten Produkt
konsistent, einzelne Peak-Zuordnung war aufgrund einer Verbreiterung
schwierig.
MS (ES+) m/z 554.5 (M +
H+).
-
Struktur
(38) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1 (in einer analogen Art
und Weise zum in Beispiel 2 für
die Synthese von Struktur (18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt,
gefolgt von Oxidation und Abspaltung der Schutzgruppe (in einer
analogen Art und Weise, wie im Hinblick auf die Oxidation und Abspaltung
der Schutzgruppe der Strukturen (18) bzw. (19) beschrieben), um
Struktur (39) zu liefern, wie in Tabelle 9 unten identifiziert.
-
Beispiel 13
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Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
-
Struktur
(40) wurde in einer analogen Weise zu Verbindung (34) unter Verwendung
von p-Methoxyphenethylamin und Struktur (32) synthetisiert. 1H-NMR (500 MHz, CDCl3)
war mit dem erwarteten Produkt konsistent, einzelne Zuordnung war
jedoch aufgrund einer Verbreiterung schwierig.
MS (ES+) m/z 550.5 (M + H+).
-
Struktur
(40) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1. (in einer analogen
Art und Weise zum in Beispiel 2 für die Synthese von Struktur
(18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt, gefolgt von Oxidation und
Abspaltung der Schutzgruppe (in einer analogen Art und Weise, wie
im Hinblick auf die Oxidation und Abspaltung der Schutzgruppe der
Strukturen (18) bzw. (19) beschrieben), um Struktur (41) zu liefern,
wie in Tabelle 9 unten identifiziert.
-
Beispiel 14
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Synthese von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (42):
-
Struktur
(42) wurde wie folgt hergestellt. In einem 10 ml-Rundkolben wurden
CH2Cl2 (10 ml),
Methyl-2,3-dimethylaminopropionat-Dihydrochlorid (19,9 mg, 0,103
mmol, 1,5 Äq.)
und Diisopropylethylamin (53 ml, 0,304 mmol, 4,4 Äq.) zugegeben.
Diese Suspension wurde bei Raumtemperatur für 1 h magnetisch gerührt, wobei
nach dieser Zeit die Verbindung mit Struktur (30) (50 mg, 0,068
mmol, 1 Äq.),
Quecksilber(II)-chlorid (82,4 mg, 0,304 mmol, 4,4 Äq.) und
Quecksilber(II)-oxid (25,7 mg, 0, 120 mmol, 1,7 Äq.) zugegeben wurden. Die resultierende
gelbe Suspension wurde für
16,5 h gerührt,
wobei während
dieser Zeit die Suspension grau wurde. Die Reaktion wurde Mit CH2Cl2 (50 ml) verdünnt, mit
gesättigtem
wäßrigen NH4Cl (5 ml), gesättigtem wäßrigen NaCl (5 ml) gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
Die wolkige Suspension wurde filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum abgezogen.
Der weiße
Feststoff wurde auf präparativer
Dünnschichtchromatographie
gereinigt, um die Imidazolin-Struktur (42) (25,3 mg, 52% Ausbeute)
als einen klaren amorphen Feststoff zu erzeugen.
Rf =
0.11 (10% MeOH/CHCl3);
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 9.82 (s, 0.6H, N'H, Mischung von Tautomeren),
9.78 (s, 0.4H, N''H), 8.35 (dd, J =
4.3, 11 Hz, 1H, N-5), 6.54 (s, 1H, ArH), 5.08 (d, J = 11 Hz, 1H,
CHOH), 4.52 (m, 1H, Imidazolin-CH2), 4.38 (d,
J = 21 Hz, 1H), 3.8–4.0
(m, 2H), 3.86 (s, 3H, CO2CH3),
3.767 (s, 3H, ArOCH3), 3.5–3.7 (m,
2H, C-5 CH2), 3.16–3.27 (m, C-5 CH2),
2.70 (s, 3H, ArCH3), 2.63 (s, 3H, ArCH3), 2.14 (s, 3H, ArCH3),
1.5–1.7
(m, 4H, C-3 und C-4
CH2), 1.49 (s, 9H, Boc), 1.46 (s, 9H, Boc);
IR
(Film) 1725.56, 1685.68, 1618.6, 1585.45, 1207.09, 1148.85 cm–1;
MS
(ES+) m/e 699.4 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (43):
-
Struktur
(43) wurde wie folgt synthetisiert. In einen 25 ml-Rundkolben wurden
die Verbindung mit Struktur (42) (230 mg, 0,33 mmol), CHC3, (5 ml) und MnO2 (500
mg, 5,75 mmol, 17,4 Äq.)
zugegeben. Nach Rühren
für 5 h
wurde die Suspension filtriert und der Feststoff mit Methanol gewaschen.
Das Lösungsmittel wurde
im Vakuum abgezogen und der Rückstand
wurde in Ethyacetat (5 ml) und Methanol (1 ml) gelöst und eine
frische Portion MnO2 (500 mg) wurde zugeführt und
die Reaktion für
15 h bei Raumtemperatur gerührt. Der
Feststoff wurde filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum abgezogen.
Der Rückstand
wurde über
Säulenchromatographie
auf Silicagel gereinigt, wobei mit 1:1 Ethylacetat:Hexan eluiert
wurde, anschließend
mit reinem Ethylacetat, anschließend mit 1:9 Methanol:Ethylacetat,
um das gewünschte
Produkt (Struktur (43), 190 mg, 83% Ausbeute) als einen amorphen
Feststoff zu erhalten.
Rf = 0.64 (70:30-Ethylacetat:Hexan);
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 10.70 (bs,
1H, Imidazol-NH), 9.70 (s, 1H), 8.28 (s, 1H), 7.84 (s, 1H), 6.54
(s, 1H, ArH), 5.35 (m, 1H, aH), 5.25 (s, 1H, BocNH), 3.926 (s, 3H),
3.840 (s, 3H), 3.15–3.40
(m, 2H), 2.682 (s, 3H), 2.133 (s, 3H), 1.52–1.70 (m, 4H), 1.470 (s, 9H),
1.424 (s, 9H);
IR (Film) 1724.68, 1619.03, 1277.72, 1151.93,
1120.61 cm–1;
MS
(ES+) m/e 695.2 (M + H+,
22), 717.2 (M + Na+, 100).
-
Synthese
von Struktur (44):
-
Struktur
(44) wurde mit demselben Verfahren synthetisiert, das verwendet
wurde, um Struktur (33) in Struktur (34) umzuwandeln. Das Produkt
wurde in der Kopplung ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Struktur
(44) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1 (in einer analogen Art
und Weise zum in Beispiel 2 für
die Synthese von Struktur (18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt,
gefolgt von Abspaltung der Schutzgruppe (in einer analogen Art und
Weise, wie im Hinblick auf die Abspaltung der Schutzgruppe von Struktur (19)
beschrieben), um Struktur (45) zu liefern, wie in Tabelle 9 unten
identifiziert. In der Darstellung von Struktur (45) wurde der Kopplungsschritt
mit der Carbonylverbindung mit Struktur (44) statt mit der analogen
Hydroxyverbindung durchgeführt.
-
Beispiel 15
-
Synthese von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
Synthese
von Struktur (46):
-
Struktur
(46) wurde in einer analogen Weise zu Struktur (17) ausgehend von
Struktur (16) und Thiazol synthetisiert. Diese Verbindung wurde
im Kopplungsschritt ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Struktur
(46) wurde mit Struktur (9a) von Beispiel 1 (in einer analogen Art
und Weise zum in Beispiel 2 für
die Synthese von Struktur (18) beschriebenen Prozedur) umgesetzt,
gefolgt von Oxidation und Abspaltung der Schutzgruppe (in einer
analogen Art und Weise, wie im Hinblick auf die Oxidation und Abspaltung
der Schutzgruppe der Strukturen (18) bzw. (19) beschrieben), um
Struktur (47) zu liefern, wie in Tabelle 9 unten identifiziert.
-
Beispiel 16
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Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung.
-
-
Zu
einer Lösung
von α-Boc-β-Fmoc-2,3-Diaminopropionsäure (818
mg, 1,92 mmol), gerührt
in THF (5 ml) bei –25°C, wurde
4-Methylmorpholin (0,23 ml, 2,1 mmol) zugegeben, gefolgt von Isobutylchlorformiat
(0,25 ml, 1,9 mmol). Die resultierende Suspension wurde für 5 Minuten
gerührt
und anschließend
mit Hilfe von 5 ml THF filtriert. Das Filtrat wurde in einem Eis/Wasser-Bad
abgekühlt,
anschließend
wurde Natriumborhydrid (152 mg, 0,40 mmol), gelöst in Wasser (2,5 ml), tropfenweise
zugegeben. Die Mischung wurde für
15 Minuten gerührt,
anschließend
wurde Wasser (50 ml) zugegeben und die Mischung wurde mit CH2Cl2 (3 × 50 ml)
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Salzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte einen fahlgelben Feststoff, der durch Flashchromatographie
(50% Ethylacetat/Hexane-Elutionsmittel)
gereinigt wurde, um 596 mg des Alkohols als einen weißen Feststoff
zu ergeben.
-
Der
Alkohol (224 mg, 0,543 mmol) wurde in Methylenchlorid gelöst und Dess-Martin-Periodinan (262 mg,
0,64 mmol) wurde zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 1 h
gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat (50 ml) verdünnt
und nacheinander mit 10%-wäßrigem Na2S2O3,
gesättigtem
wäßrigen NaHCO3 und Salzlösung extrahiert. Die organische
Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu einem weißen
Feststoff konzentriert. Reinigung des Feststoffes durch Flashchromatographie
lieferte 169 mg der Aldehyd-Struktur (48) als einen weißen Feststoff.
-
Synthese
von Struktur (49):
-
Struktur
(49) wurde in einer analogen Weise zu Struktur (17) ausgehend von
Struktur (48) und Benzothiazol synthetisiert. Diese Verbindung wurde
als eine 1:1-Mischung von Diastereomeren im Kopplungsschritt (unten
beschrieben) ohne weitere Reinigung verwendet.
MS (EI+): m/z 446.4 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (50):
-
Struktur
(49) und die bicyclische Säure
mit Struktur (9a) (27 mg, 0,069 mmol) und HOBt-Hydrat (71 mg, 0,46 mmol) wurden in
THF (1 ml) gelöst
und Diisopropylethylamin (0,059 ml, 0,34 mmol) wurde zugegeben,
gefolgt von EDC (19 mg, 0,099 mmol). Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für 20
h gerührt,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt
und nacheinander mit 5%-iger wäßriger Zitronensäure, gesättigtem
wäßrigen Natriumbicarbonat,
Wasser und Salzlösung
extrahiert. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum
zu 61 mg eines gelben Schaums konzentriert. 1H-NMR-Analyse
zeigte eine Mischung von diastereomeren Amiden.
-
Der
Schaum wurde in CH3CN gelöst und Diethlyamin
wurde zugegeben. Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
30 Minuten gerührt,
anschließend
unter Vakuum zu einem gelben Schaum konzentriert. Der Schaum wurde
mit Hexanen gespült
und in DMF (0,5 ml) gelöst.
In einem separaten Kolben wurden Carbonyldiimidazol (16 mg, 0,99
mmol) und Guanidin-Hydrochlorid (10 mg, 0,10 mmol) in DMF (1 ml)
gelöst
und Diisopropylethylamin (0,035 ml, 0,20 mmol) wurde zugeben, gefolgt
von DMAP (1 mg). Die Lösung
wurde für
1,5 h bei Raumtemperatur gerührt,
anschließend
wurde die Amin-Lösung zugegeben
und das Rühren
wurde für
16 h fortgesetzt. Die Lösung
wurde unter Vakuum konzentriert, anschließend wurde Wasser zum Rückstand
zugegeben und die Mischung wurde mit Ethylacetat (3 × 25 ml)
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Salzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Konzentration des Filtrats
unter Vakuum lieferte 58 mg von Struktur (50) als einen gelben Schaum.
MS
(ES+): m/z 680.6 (M + H+).
-
Struktur
(50) wurde oxidiert, um das entsprechende Keton mit Struktur (51)
zu liefern.
-
Beispiel 17
-
Aktivitäten von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika als ein Protease-Inhibitor
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
weiterer repräsentativer
Beta-Faltblatt-Mimetika
dieser Erfindung, als ein Inhibitor für Thrombin, Faktor VII, Faktor
X, Faktor XI, Tryptase, aPC, Plasmin, tPA, Urokinase, Thrombin-Thrombomodulin-Komplex
und Trypsin zu wirken. Die Beta-Faltblatt-Mimetika der in Tabelle 9
aufgelisteten Strukturen besaßen
die Inhibierungsaktivitäten,
die in Tabelle 10 dargestellt sind.
-
Die
Proteinase-Inhibitor-Tests wurden durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
9. Der Test für
Thrombin-Thrombomodulin-Komplex wurde durchgeführt wie für Thrombin, mit der Ausnahme,
dass vor der Zugabe von Inhibitor und Substrat Thrombin mit 4 nM
Thrombomodulin für
20 Minuten bei Raumtemperatur vorinkubiert wurde. Tabelle
9 Strukturen,
synthetische Vorläufer
und physikalische Daten für
verschiedene Serinprotease-Inhibitoren
- δDie
Stereochemie des Templats für
B = CH ist (3R, 6R, 9S), ausgenommen wo angegeben (siehe Fußnote ε).
- εTemplat-Stereochemie
ist (3S, 6R, 9S).
- *HPLC wurde durchgeführt
auf einer Umkehrphasen-C-18-Säule
unter Verwendung eines Gradienten von 0–90% Acetonitril/Wasser, 0,1%
TFA.
-
-
Beispiel 18
-
Wirkung repräsentativer
Beta-Faltblatt-Mimetika auf Thrombozytenabscheidung in einem Gefäßtransplantat
-
Die
Wirkung von Verbindungen auf die Thrombozytenabscheidung in einem
Gefäßtransplantat
wurde gemäß dem Verfahren
von Hanson et al. Interruption of acute platelet-dependent thrombosis
by synthetic antithrombin D-phenylalanyl-L-prolyl-L-arginyl chloromethylketone" Proc. Natl. Acad.
Sci., USA 85: 3148–3188, (1988)
mit der Ausnahme gemessen, dass die Verbindung proximal zum Shunt
eingeführt
wurde, wie beschrieben in Kelly et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA 89: 6040–6044
(1992). Die Ergebnisse sind in den 1, 2 und 3 für die Strukturen
(20b), (39) bzw. (29b) dargestellt.
-
Beispiel 19
-
Synthese von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines weiteren repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums
dieser Erfindung mit der Struktur, die unten dargestellt ist.
-
-
Struktur
(52) kann unter Verwendung der folgenden Zwischenstufe (53) statt
Zwischenstufe (16) in Beispiel 2 synthetisiert werden:
-
-
Zwischenstufe
(53) kann mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert werden:
-
-
Alternativ
kann Zwischenstufe (53) mit dem folgenden Reaktionsschema synthetisiert
werden:
-
-
Beispiel 20
-
Repräsentative Beta-Faltblatt-Mimetika,
die sich an MHC I und MHC II binden
-
Die
folgenden Strukturen (54), (55) und (56) wurden mit den hierin offenbarten
Techniken synthetisiert.
-
Die
Fähigkeit
der Strukturen (54) und (55), sich an MHC-I-Moleküle zu binden,
kann im wesentlichen gezeigt werden, wie von Elliot et al. (Nature
351: 402–406,
1991) beschrieben. In ähnlicher
Weise kann die Fähigkeit
von Struktur (56), sich an MHC-II-Moleküle zu binden, durch das Verfahren
von Kwok et al. (J. Immunol. 155: 2468–2476, 1995) gezeigt werden.
-
-
Beispiel 21
-
Repräsentative Beta-Faltblatt-Mimetika,
die die SH2-Domäne
binden
-
Die
folgende Struktur (57) wurde synthetisiert und Struktur (58) kann
mit den hierin offenbarten Techniken synthetisiert werden. SH-PTP1
MS ES(–)
104.3 (M – H
+)
–;
HPLC R
t = 17.28' (0–90% Acetonitril/H
2O, 0,1% TFA).
-
-
Die
Fähigkeit
von Struktur (58), sich an die SH2-Domäne von STAT6 zu binden, oder
von Struktur (57), sich an die SH2-Domäne der Proteintyrosinphosphatase
SH-PTP1 zu binden, kann mit den Prozeduren gezeigt werden, die von
Payne et al. (PNAS 90: 4902–4906,
1993) offenbart sind. Bibliotheken von SH2-bindenden Mimetika können mit
dem Verfahren von Songyang et al. (Cell 72: 767–778, 1993) gescreent werden.
-
Beispiel 22
-
Repräsentative Beta-Faltblatt-Mimetika,
die Proteinkinase binden
-
Die
folgende Struktur (59) kann mit den hierin offenbarten Techniken
synthetisiert werden.
-
-
Die
Fähigkeit
von Struktur (59), als ein Substrat oder Inhibitor von Proteinkinasen
zu wirken, kann mit dem Verfahren von Songyang et al. (Current Biology
4: 973–982,
1994) gezeigt werden.
-
Beispiel 23
-
Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von repräsentativen Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung
mit den folgenden Strukturen (60) bis (63), wobei B N oder CH ist:
-
-
Synthese
von Struktur (60):
-
Synthese
von Struktur (61):
-
Alternative
Synthese von Struktur (61):
-
Synthese
von Struktur (62):
-
Alternative
Synthese von Struktur (62):
-
Synthese
von Struktur (63):
-
Beispiel 24
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Bioverfügbarkeit
von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Bioverfügbarkeit der Verbindung von
Struktur (20b), wie synthetisiert in Beispiel 2 oben, und mit der
biologischen Aktivität, über die
in Beispiel 9 oben berichtet ist.
-
Genauer
wurde eine pharmakodynamische und pharmakokinetische Studie von
Struktur (20b) in männlichen
Sprague-Dawley-Ratten durchgeführt.
Den Ratten wurde eine Kochsalzlösung
von Struktur (20b) mit 4 mg/kg intravenös (IV) oder 10 mg/kg oral (PO)
verabreicht. Gruppen von Ratten (n = 3 oder 4) wurden nach 0,25,
0,5, 1, 2, 4 und 8 Stunden im Anschluß an die Dosierung geopfert
und ausgeblutet. Wirksamkeitsparameter, aPTT und TT, wurden für jede Plasmaprobe
gemessen. Konzentrationen von Struktur (20b) in Plasma wurden mit
einem Trypsin-Inhibierungstest
bestimmt. Die Ergebnisse dieses Experimentes sind in den 4A und 4B für die Dosierung
von 4 mg/kg IV bzw. 10 mg/kg PO dargestellt. Die in den 4A und 4B dargestellten Daten
veranschaulichen die in-vivo-Wirksamkeit von Struktur (20b) über sowohl
IV- als auch PO-Verabreichung. Nicht-kompartmentale pharmakokinetische
Analyse der mittleren Konzentrationswerte von Struktur (20b) zeigen
terminate Halbwertszeiten von 7,5 h (IV) und 4,5 h (PO). Die Bioverfügbarkeit
von oral verabreichter Struktur (20b) beträgt ungefähr 27%.
-
Beispiel 25
-
Synthese von
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese weiterer repräsentativer
Beta-Faltblatt-Mimetika
dieser Erfindung mit der unten dargestellten Struktur.
-
Synthese
von Struktur (64) (Vergleichsbeispiel):
-
Struktur
(64) wurde wie folgt synthetisiert. Ein 150 ml-Rundkolben wurde
mit 5,19 Gramm (24,7 mmol) 1,2,3-Benzoltricarbonsäure, 75
ml Toluol und 3,3 ml (24,7 mmol) Triethylamin beschickt. Die Reaktion
wurde für
drei Stunden unter Rückfluß erhitzt,
mit azeotroper Entfernung von Wasser. Zu diesem Zeitpunkt wurden 2,07
ml Anilin zugegeben und die Reaktion erneut für sechs Stunden mit der azeotropen
Entfernung von Wasser unter Rückfluß erhitzt.
Nach Abkühlen
der Reaktionslösung
bildete sich ein kristallines Produkt und wurde abfiltriert (4,68
g). Die Lösung
wurde anschließend
mit NaHCO3 und Ethylacetat extrahiert und
die Bicarbonat-Phase angesäuert
und mit einer zweiten EtOAc-Waschlösung erneut extrahiert. Die
organische Phase wurde über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
abgezogen, um zusätzliche
1,24 Gramm Produkte zu ergeben. Die Gesamtausbeute betrug 5,92 g
(82%).
1H-NMR (CDCl3) δ 7.41, (d,
2H, J = 10 Hz), 7.48 (t, 1H, J = 10 Hz), 7.55 (t, 2H, J = 10 Hz),
7.98 (t, 1H, J = 10 Hz), 8.20 (d, 1H, J = 10 Hz), 8.70 (d, 1H, J
= 10 Hz);
MS (ES–): 266 (M – H+).
-
Synthese
von Struktur (65):
-
Struktur
(65) wurde wie folgt synthetisiert. Die Imidsäure mit Struktur (64) (53,4
mg, 0,2 mmol) in THF (2 ml) wurde auf –40°C abgekühlt und mit 24,2 μl (0,22 mmol)
NMM und 28,2 μl
IBCF (0,22 mmol) behandelt. Die Reaktion wurde für 3 Minuten gerührt und
anschließend
wurden 0,69 ml (0,69 mmol) einer 1 M-Lösung von Diazomethan in Ether
zugegeben. Die Temperatur wurde langsam auf –20°C angehoben und die Reaktion
für 2 h
bei dieser Temperatur gerührt.
Die Reaktion wurde auf 0°C
erwärmt
und für
weitere 3 h gerührt.
-
Die
Reaktion wurde mit EtOAc (30 ml) verdünnt und die organische Phase
mit 5%-iger Zitronensäure, NaHCO3 und gesättigter
NaCl gewaschen. Sie wurde dann über
Na2SO4 getrocknet
und konzentriert, um 62,4 mg Rückstand
zu ergeben. Dieses Rohprodukt wurde in THF gelöst, auf –40°C abgekühlt und mit 74 μl einer 4
M-Lösung
von HCl in Dioxan behandelt. Die Reaktion wurde auf –20°C erwärmt und
für 1 h
gerührt.
Anschließend
wurde die Reaktion für
2 h bei 0°C
gerührt.
TLC der Reaktionsmischung an diesem Punkt zeigte das Verschwinden
des Ausgangs-Diazoketons. Das Lösungsmittel
wurde abgezogen und das Produkt durch präparative TLC (EtOAc/Hexane,
7/3) gereinigt, um 22,6 mg (38%) reines Chlormethylketon zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3) δ 4.93 (s,
2 H), 7.35–7.60
(m, 5H), 7.9 (m, 2H), 8.12 (dd, 1H, J = 9, 1.8 Hz);
MS (EI):
299.1 (M+), 264.0 (M+ – Cl), 250.2
(M+ – CH2Cl).
-
Synthese
von Struktur (66) (Vergleichsbeispiel):
-
Struktur
(66) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer gerührten Suspension von 910 mg
(5,14 mmol) 4-Phenylurazol in 50 ml Methylenchlorid wurden 1,654
g (5,14 mmol) Iodbenzoldiacetat zugegeben. Eine dunkelrote Farbe
entwickelte sich und das gesamte Material ging bei Rühren in
Lösung.
Nach Rühren
für 15
Minuten bei Raumtemperatur wurden 560 mg 90%-ige reine 2,4-Pentadiensäure zugegeben
und die Farbe verschwand allmählich,
als sich ein weißer
Feststoff bildete. Nach fünfzehn
Minuten wurden zusätzliche
70 mg Pentadiensäure
zugegeben. Nach Rühren
für 2 h
bei Raumtemperatur wurde das Methylenchlorid unter verringertem
Druck abgezogen. Ether (25 ml) wurde zugegeben und die resultierende
Suspension wurde auf –20°C abgekühlt und
festes Material (1,41 g, 100%) abfiltriert. Das Produkt konnte aus
EtOAc/Cyclohexan umkristallisiert werden.
1H-NMR
(CDCl3) δ 4.04,
(d, 1H, J = 20 Hz), 4.40 (d, 1H, J = 20 Hz), 5.17 (s, 1H), 6.13
(m, 2H) 7.4–7.5
(m, 5H);
MS (ES–): 271.9 (M – H+), 228.1 (M – CO2H).
-
Synthese
von Struktur (67) (Vergleichsbeispiel):
-
Struktur
(67) wurde wie folgt synthetisiert. Das Diels-Alder-Addukt mit Struktur
(66) (432 mg, 1,57 mmol) wurde mit 150 mg 10% Pd/C in 50 ml MeOH
vermischt. Die Reaktion wurde über
Nacht unter einer Wasserstoffatmosphäre (Wasserstoffballon) gerührt. Nach
18 h wurde ein Aliquot (1 ml) entnommen und das Lösungsmittel
unter verringertem Druck verdampft. 1H-NMR
des Rückstandes
zeigte mehr als 95% Umsatz zum gesättigten Produkt. Die Reaktionsmischung
wurde durch Celite filtriert und das Lösungsmittel über Rotationsverdampfer
abgezogen, um 424 mg kristallines Produkt zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3) δ 1.72 (m,
1H), 1.91 (m, 1H), 2.02 (m, 1H), 2.31 (m, 1H) 3.18 (m, 1H), 4.18
(d, 1H, J = 10 Hz), 4.88 (d, 1H, J = 12 Hz), 7.35–7.5 (m,
5H);
MS (ES–) 274 (M – H+).
-
Synthese
von Struktur (68):
-
Struktur
(68) wurde wie folgt synthetisiert. Zu einer Lösung von 450 mg (1,64 mmol)
(67) in 40 ml Methylenchlorid wurden 142 μl Oxalylchlorid (1,64 mmol)
und ein Tropfen DMF zugegeben. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur über Nacht
unter Ar gerührt.
Das Methylenchlorid wurde über
Rotationsverdampfer abgezogen und 30 ml THF zugegeben. Diese Lösung wurde
auf –20°C abgekühlt und
2 ml einer 1 M-Lösung
von Diazomethan in Ether zugegeben. Diese wurde 4 h gerührt, während sie
sich allmählich
auf Raumtemperatur erwärmte.
Die Reaktion wurde anschließend
auf –78°C abgekühlt und
500 μl 4
M HCl in Dioxan zugegeben. Die Reaktion wurde erneut unter Ar gerührt, während sie
sich allmählich
auf Raumtemperatur erwärmte.
Lösungsmittel
wurden unter verringertem Druck abgezogen, um eine Mischung (nach 1H-NMR-Analyse) aus Chlormethylketon und
Methylester zu ergeben. Diese wurde auf Silicagel (EtOAc) chromatographiert,
um 185 mg (36%) Chlormethylketon zu ergeben.
1H-NMR
(CDCl3) δ 1.62
(m, 1H), 1.86 (m, 1H), 2.08 (m, 1H), 2.39 (m, 1H) 3.26 (m, 1H),
3,97 (m, 1H), 4.20 (1/2 von AB-Quartett, 1H, J = 15 Hz), 4,26 (1/2
von AB-Quartett, 1H, J = 15 Hz), 4,94 (m, 1H), 7.35–7.55 (m,
5H);
MS (ES+): 308 (M + H+),
330 (M + Na+).
-
Synthese
von Struktur (69):
-
Struktur
(69) wurde wie folgt synthetisiert. Zu 4-Phenylurazol (1,179 g,
6,65 mmol) in 60 ml Methylenchlorid wurden 2,14 g Iodbenzoldiacetat
(6,64 mmol) zugegeben und die Reaktionsmischung bei Raumtemperatur
gerührt.
Eine dunkelrote Farbe entwickelte sich, als sich alle Feststoffe
allmählich
lösten.
Nach etwa 15 Minuten wurden 640 mg Sorbinal (6,66 mmol) in 10 ml
Methylenchlorid zum Reaktionskolben zugegeben und die rote Farbe
verschwand langsam. Nach zwei Stunden wurde das Methylenchlorid
unter verringertem Druck abgezogen. Ether (30 ml) wurde zum resultierenden
Rückstand
zugegeben und über
Nacht auf –20°C abgekühlt. Das
gebildete feste Material (1,55 g, 86% Ausbeute) wurde auf Filterpapier
gesammelt.
1H-NMR (CDCl3) δ 1.54 (d,
3H, J = 7.5 Hz), 4.57 (m, 1H), 4.90 (m, 1H) 5.86 (m, 1H), 6.09 (m,
1H), 7.38 (m, 1H), 7.50 (t, 2H), 7.58, (m, 2H), 9.6 (s, 1H);
MS
(Cl, NH3): 272 (M + H+),
289 (M + NH4 +).
-
Synthese
von Struktur (70):
-
Zu
0,78 Gramm (3,0 mmol) der Säure
mit Struktur (64) wurden in einem 100 ml-Rundkolben 20 ml THF zugegeben und die
Reaktionsmischung wurde auf –20°C abgekühlt. 4-Methylmorpholin
(0,34 ml, 3,0 mmol) wurde zugegeben und darauf folgte die Zugabe
von 0,42 ml (3,3 mmol) Isobutylchlorformiat. Die resultierende Suspension
wurde für
5 min gerührt
und anschließend
wurde eine Suspension von 0,34 Gramm (9,0 mmol) Natriumborhydrid
in 0,9 ml Wasser schnell zugegeben. Nach 4–5 min wurden 40 ml Wasser
zugegeben und die Suspension wurde mit 125 ml Ethylacetat extrahiert.
Die EtOAc-Phase wurde anschließend
mit Wasser und Salzlösung
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Filtration und Lösungsmittelverdampfung
lieferten den rohen Alkohol.
-
Der
rohe Alkohol wurde in 40 ml Dichlormethan gelöst und 2,0 Gramm (4,7 mmol)
Dess-Martin-Periodinan-Reagens
wurden bei Raumtemperatur zugegeben. Die Reaktion wurde für 2 h gerührt, mit
40 ml Dichlormethan verdünnt
und mit 3 × 20
ml 1:1 (volumenbezogen)-Lösung
von 10% Natriumbicarbonat und 10% Natriumthiosulfat, 1 × 40 ml
Wasser, 1 × 40
ml Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Filtration, Lösungsmittelverdampfung und
Flashchromatographie unter Verwendung von 30% EtOAc/Hexane lieferten
das reine Aldehyd (0,5 g, 67%, 2 Stufen).
1H-NMR
(CDCl3, 500 MHz) δ 11.09 (s, 1H), 8.33 (dd, 1H,
J = 8,1 Hz), 8.20 (dd, 1H, J = 8,1 Hz), 7.93 (t, 1H, J = 8 Hz),
7.54 (m, 2H), 7.45 (m, 3H).
-
Synthese
von Struktur (71)
-
Zu
3 ml Tetrahydrofuran in einem 25 ml-Rundkolben wurden 0,066 ml (0,69
mmol) Methylpropiolat zugegeben und die Lösung wurde auf –78°C abgekühlt. n-Butyllithium
(0,28 ml, 0,69 mmol) wurde tropfenweise zugegeben und die Reaktion
für 7–10 min
rühren
gelassen, wobei an diesem Punkt eine 3 ml Dichlormethanlösung von
0,15 g (0,6 mmol) des Aldehyds mit Struktur (70) schnell zugegeben
wurde. Die Reaktion wurde bei –78°C für 35–45 min
gerührt,
anschließend
wurde sie mit 1,5 ml gesättigter
Ammoniumchloridlösung
gequencht. Die organischen Lösungsmittel
wurden unter verringertem Druck abgezogen und die wäßrige Phase wurde
mit 24 ml EtOAc extrahiert, das seinerseits mit Salzlösung gewaschen
wurde. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
unter verringertem Druck verdampft, um das Rohprodukt zu liefern.
Präparative
TLC-Reinigung unter Verwendung von 40% EtOAc/Hexane lieferte Produkt
(107 mg, 47%).
1H-NMR (CDCl3, 500 MHz) δ 7.98 (dd, 1H, J = 7.0, 1.0
Hz), 7.88 (dd, 1H, J = 7.5, 1 Hz), 7.83 (d, 1H, J = 7.0 Hz), 7.54
(m, 2H), 7.45 (m, 3H), 6.01 (d, 1H, J = 9 Hz), 5.02 (d, 1H, J =
9 Hz), 3.78 (s, 3H);
MS (EI) 335, (M+)
275.
-
Beispiel 26
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Aktivität von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
In
diesem Beispiel wurden die Verbindungen von Beispiel 25 auf Inhibierung
von TNF-induzierter V-CAM-Expression
in menschlichen Nabelvenen-Endothelzellen (HUVEC) getestet. Nach
Stimulation mit Entzündungs-Cytokinen
exprimieren HUVEC Zelloberflächenadhäsionsmoleküle, einschließlich E-Selectin, V-CAM
und I-CAM. Proteasom-Antagonisten inhibieren TNFα-induzierte Expression dieser
Adhäsionsmoleküle, wodurch
ein Mechanismus zur Regulation der Leukocytenadhäsion und der Entzündungsreaktion
bereitgestellt wird.
-
Genauer
gesagt wurden die Verbindungen (65), (68), (69) und (71) mit den
Verfahren getestet, die von Deisher, Kaushansky und Harlan angegeben
sind ("Inhibitors
of Topoisomerase II Prevent Cytokine-Induced Expression of Vascular
Cell Adhesion Molecule-1, While Augmenting the Expression of Endothelial
Leukocyte Adhesion Molecule-1 on Human Umbilical Vein Endothelial
Cells", Cell Adhesion
Commun. 1: 133–42,
1993) (hierin durch Bezugnahme miteinbezogen), mit der Ausnahme,
dass Tetramethylbenzidin statt o-Phenylendiaminperoxid verwendet
wurde.
-
Die
Ergebnisse dieses Experimentes waren wie folgt: Verbindung (65),
9,6 ± 0,1 μM; Verbindung
(68), 14,2 ± 0,8 μM; Verbindung
(69), 32,4 ± 1,7 μM; und Verbindung
(71) 4,9 ± 0,18 μM.
-
Beispiel 27
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Synthese von repräsentativen
Linkem, die bei der Festphasensynthese von Beta-Faltblatt-Mimetika verwendet werden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von Linkern, die bei der Festphasensynthese
von Beta-Faltblatt-Mimetika verwendet werden.
-
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Synthese
von Struktur (72)
-
In
einen 500 ml-Rundkolben wurden Tris(methylthio)methylarginol (30)
(10,70 g, 14,8 mmol) und CH2Cl2 (20
ml) unter magnetischem Rühren
eingebracht. In einen 125 ml-Erlenmeyerkolben
wurden Cysteinmethylester-Hydrochlorid (3,81 g, 22,2 mmol), CH2Cl2 (50 ml) und
Diisopropylethylamin (8,5 ml, 6,3 g, 48,7 mmol) eingebracht. Diese
Mischung wurde gerührt,
bis der Cysteinmethylester sich aufgelöst hatte (25 min), und die
Lösung
erschien als eine schwach wolkige Suspension von Diisopropylethylamin-Hydrochlorid. Diese Suspension
wurde zu dem Kolben, der das Arginol enthielt, zugegeben und zusätzliches
CH2Cl2 (100 ml)
wurde zur Reaktion zugegeben. HgCl2 (17,7
g, 65,1 mmol) und HgO (5,46 g, 25,2 mmol) wurden zur Reaktionsmischung
zugegeben und die Suspension wurde schnell genug gerührt, so
dass die Quecksilbersalze in Suspension blieben. Der Kolben wurde
leicht mit einer Kappe versehen und bei Raumtemperatur für 22 h gerührt, wobei
zu diesem Zeitpunkt das Ausgangsmaterial verbraucht worden war.
Die gelbe Lösung
wurde mit gesättigtem
Ammoniumchlorid gequencht und mit CH2Cl2 verdünnt.
Die Phasen wurden getrennt und die wäßrige Phase 2 × mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden über Na2SO4/MgSO4 getrocknet und
durch ein Kissen aus Silicagel filtriert. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum
abgezogen und der Rückstand
zweimal hintereinander auf Silicagel gereinigt, das erste Mal unter
Elution mit 7:3 Ethylacetat/Hexan und das zweite Mal unter Elution
mit 1:1 Ethylacetat/Hexan, anschließend 7:3 Ethylacetat/Hexan.
Die kombinierten Aufreinigungen lieferten 7,97 g (75% Ausbeute)
des Nα,NG-bisBoc-NG'-Mtr-1-[(4'-Carboxymethyl)thiazolin-2-yl]-arginols
als einen fahlgelben Schaum.
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 9.81 (s, 1H, NG-H),
8.30 (t, J = 5.5 Hz, 1H, Nd-H), 6.54 (s,
1H, ArH), 5.12 (t, J = 8.5 Hz, 1H, CHOH), 4.95 (d, J = 8.0 Hz, 1H,
BocNH), 4.45 (bs, 1H, NCHCO2Me), 3.83 (s,
3H, ArOCH3), 3.80 (s, 3H, CO2CH3), 3.64 (dd, J = 11.5, 9.0 Hz, 1H, CH2S), 3.58 (t, J = 8.5 Hz, 1H, CH2S),
3.37–3.31
(m, 1H, CH2-Guanidin), 3.31–3.25 (m,
1H, CH2-Guanidin), 2.70 (s, 3H, ArCH3), 2.63 (s, 3H, ArCH3),
2.14 (s, 3H, ArCH3), 1.54–1.70 (m,
4H, CβH
und CγH),
1.49 (s, 9H, NG-Boc), 1.40 (s, 9H, Nα-Boc), CαH nicht
beobachtet.
-
Synthese
von Struktur (73):
-
Ein
300 ml-Rundkolben wurde mit Chloroform (20 ml) und Arginol (72)
(7,97 g, 11,1 mmol) beschickt und zum Magnetrühren ausgerüstet. Mangan(IV)-dioxid (9,65
g, 111 mmol, 10 Äq.)
wurde zugegeben und der Kolben wurde mit Stopfen verschlossen. Zusätzliches
Chloroform (10 ml) wurde zugegeben und die Suspension wurde für 8 h bei
Raumtemperatur kräftig
gerührt,
woraufhin sie durch Silicagel filtriert wurde, wobei sie mit Ethylacetat
gespült
wurde. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abgezogen und der Rückstand wurde mit Säulenchromatographie
auf Silicagel (45:55 EtOAc/Hexan) gereinigt, um Nα,NG-bisBoc-NG'-Mtr-1-[(4'-Carboxymethyl)thiazol-2-yl]-arginol
(4,83 g, 61% Ausbeute) als einen fahlgelben amorphen Feststoff und
1,89 g (24%) rückgewonnenes
Ausgangsmaterial zu ergeben.
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 9.84 (s, 1H, NG-H),
8.36 (bs, 1H, Nδ-H),
8.15 (s, 1H, SCH=C), 6.54 (s, 1H, ArH), 5.10 (d, J = 8.5 Hz, 1H,
BocNαH),
3.95 (s, 3H, ArOCH3), 3.95–3.87 (m,
1H, CaH), 3.83 (s, 3H, CO2CH3), 3.43–3.33
(m, 1H, CH2-Guanidin), 3.33–3.25 (m,
1H, CH2-Guanidin), 2.70 (s, 3H, ArCH3), 2.63 (s, 3H, ArCH3), 2.14
(s, 3H, ArCH3), 1.80–1.55 (m, 4H, CβH und
CγH),
1.50 (s, 9H, NGBoc), 1.35 (s, 9H, NαBoc);
IR
(neat) 3328, 1727, 1619, 1566, 1278, 1242, 1152, 1121 cm–1;
MS
(ES+) m/z 714 (M + H+,
100) 736 (M + Na+, 9), 716 (35), 715 (45).
-
Synthese
von Struktur (74)
-
Zu
einem konischen 25 ml-Kolben, der H2O (1
ml) enthielt, wurden 2,0 N LiOH (0,25 ml, 0,50 mmol, 1,5 Äq.) und
Nα,NG-bisBoc-NG'-Mtr-1-[(4'-Carboxymethyl)thiazol-2-yl]-arginol
(238 mg, 0,33 mmol) als eine Lösung
in THF (1 ml) zugegeben. Eine zweite Portion THF (1 ml) wurde verwendet,
um den Kolben, der das Arginol enthielt, zu spülen, und zur Reaktion zugegeben.
Die homogene Mischung wurde bei Raumtemperatur für 6,5 h magnetisch gerührt, wobei
zu diesem Zeitpunkt 5%-ige HCl (0,34 ml, 0,55 mmol) und Ethylacetat
(10 ml) zugegeben wurden. Die organische Phase wurde abgetrennt
und die wäßrige Phase
mit 2 × 10
ml Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit gesättigter
NaCl gewaschen und über Na2SO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde abgezogen, um 212 mg (92% Ausbeute) Nα,NG-bisBoc-NG'-Mtr-1-[(4'-Carbonsäure)thiazol-2-yl)-arginol
als einen fahlgelben Schaum zu liefern.
1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 9.84 (s, 1H, NG-H),
8.39 (t, J = 5.0 Hz, 1H, Nδ-H), 8.22 (S, 1H, SCH=C),
6.54 (s, 1H, ArH), 5.11 (d, J = 8.0 Hz, 1H, BocNαH),
4.02–3.95
(m, 1H, CαH),
3.95 (s, 3H, ArOCH3), 3.45–3.36 (m,
1H, CH2-Guanidin), 3.36–3,27 (m, 1H, CH2-Guanidin),
2.69 (s, 3H, ArCH3), 2.63 (s, 3H, ArCH3), 2.14 (s, 3H, ArCH3), 1.83–1.62 (m,
4H, CβH
und CγH),
1.50 (s, 9H, NGBoc), 1.34 (s, 9H, NαBoc);
MS
(ES+) m/z 700.3 (M + H+,
100), 722.3 (M + Na+, 10), 702.3 (20), 701.3
(38).
-
Synthese
von Struktur (75)
-
Ein
250 ml-Rundkolben, ausgerüstet
für magnetisches
Rühren,
wurde mit CH2Cl2 (10
ml), der Säure (74)
(3,40 g, 4,86 mmol) und Trifluoressigsäure (2 ml) beschickt. Nach
1,5 h war die Reaktion unvollständig. Zusätzliche
Trifluoressigsäure
(5 ml) wurde zugegeben und die Lösung
wurde weitere 4 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abgezogen und der Rückstand in THF (50 ml) aufgenommen.
Gesättigte NaHCO3-Lösung
(50 ml) wurde zugegeben (pH ~7–8),
gefolgt von 9-Fluorenylmethyl-N-succinimidylcarbonat (1,97
g, 5,83 mmol, 1,2 Äq.)
in THF (20 ml). Nach 16 h Rühren
bei Raumtemperatur war immer noch Ausgangsmaterial vorhanden und
der pH = 7,0. Eine 2 M Na2CO3-Lösung (~3
ml) wurde zugegeben (pH = 8,5), gefolgt von einer zweiten Portion
FmocONSu (328 mg, 0,97 mmol, 0,2 Äq.). Die Lösung wurde für weitere
2 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit 2 × 100 ml Hexan gewaschen. Ethylacetat (100
ml) wurde zugegeben und die Reaktionsmischung mit 6 N HCl auf pH
= 0 angesäuert.
Die organische Phase wurde abgetrennt und die wäßrige Phase mit 2 × 100 ml
Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit gesättigter
NaCl gewaschen und über
Na2SO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde abgezogen, um die rohe Fmoc-Säure als einen braunen Schaum
zu liefern. Dieser Schaum wurde in einem Minimum Ethylacetat gelöst und in
Ethylether (250 ml) pipettiert. Der Niederschlag wurde zentrifugiert
und gesammelt. Der Überstand
wurde konzentriert und in Ethylether (50 ml) getropft. Der weiße Niederschlag
wurde zentrifugiert und die vereinigten Niederschläge im Vakuum
getrocknet, um 3,42 g (98% Ausbeute) des Nα-Fmoc-NG'-Mtr-1-[(4'-Carbonsäure)thiazol-2-yl]-arginols
als ein weißes
Pulver zu liefern.
1H-NMR (500 MHz,
CDCl3) δ 8.07
(s, 1H, SCH=C), 7.70 (d, J = 7.0 Hz, 2H, Fmoc ArH), 7.46 (dd, J
= 5.0, 7.5 Hz, 2H, Fmoc ArH), 7.34 (dd, J = 4.0, 7.5 Hz, 2H, Fmoc
ArH), 7.23 (d, J = 7.5 Hz, 2H, Fmoc ArH), 6.49 (s, 1H, ArH), 4.94
(s, 1H, FmocNaH), 4.32–4.23 (m, 2H, FmocCH2), 4.07 (t, J = 5.5 Hz, 1H, FmocCH), 4.02–3.95 (m, 1H,
CaH), 3.78 (s, 3H, ArOCH3),
3.27–3.17
(m, 1H, CH2-Guanidin), 3.17–3.10 (m,
1H, CH2-Guanidin),
2.64 (s, 3H, ArCH3), 2.57 (s, 3H, ArCH3), 2.08 (s, 3H, ArCH3),
1.74–1.49
(m, 4H, CbH und CgH);
MS
(ES+) m/z 722.3 (M + H+,
85), 736.3 (M + Na+, 21), 723.2 (35).
-
Synthese
von Struktur (76)
-
Das
Arginolester-Derivat (42) (1,35 g, 1,93 mmol) wurde in 70 ml EtOAc
bei Raumtemperatur gelöst. Zur
Lösung
wurde Mangan(IV)-dioxid (5 g, 89,2 mmol) gegeben und die Suspension
wurde für
5 h bei Raumtemperatur kräftig
gerührt,
woraufhin sie durch Silicagel filtriert wurde. Das Lösungsmittel
wurde abgezogen und der Rückstand
wurde durch Flashchromatographie (30% Hexan/EtOAc) gereinigt, um
den gewünschten Alkohol
(76) (0,23 g, 18%) und das Keton (0,153 g, 11,5%) zu ergeben.
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9.80 (s,
1H, NG-H), 8.34 (bs, 1H, Nδ-H),
7.65 (s, 1H, NCH=C), 6.54 (s, 1H, ArH), 5.20 (b, 1H, BocNαH),
4.89 (s, 1H, CHOH), 4.15 (b, 1H, CαH),
3.84 (s, 3H, ArOCH3), 3.83 (s, 3H, CO2CH3), 3.70–3.6 (b,
1H, CH2-Guanidin), 3.25–3.15 (m, 1H, CH2-Guanidin),
2.70 (s, 3H, ArCH3), 2.63 (s, 3H, ArCH3), 2.14 (s, 3H, ArCH3),
1.80–1.55
(m, 4H, CβH
und CγH),
1.50 (s, 9H, NGBoc), 1.35 (s, 9H, NαBoc);
MS
(ES+) m/e 697 (M + H+,
100).
-
Synthese
von Struktur (77)
-
-
Der
Ester (76) (70 mg, 0,1 mmol) wurde in einer Mischung von THF (10
ml) und Wasser (10 ml) gelöst. Zur
Lösung
wurde LiOH (18 mg, 4,3 mmol) zugegeben und die Lösung wurde für 7 h unter
Rückfluß erhitzt. Die
resultierende Lösung
wurde eingedampft. Der Rückstand
wurde in Wasser gelöst
und mit Ether extrahiert. Die wäßrige Phase
wurde eingedampft. Der resultierende Rückstand wurde in MeOH gelöst und Dowex-Harz (50
W × 8,
H+-Form) wurde zugegeben, um die Lösung anzusäuern. Das
Harz wurde abfiltriert und das Filtrat wurde eingedampft, um die
Säure (35
mg, 60%) zu liefern.
1H-NMR (500 MHz,
CD3OD) δ 7.7
(s, 1H, NCH=C), 6.70 (s, 1H, ArH), 4.3 (m, 1H, CαH),
3.87 (s, 3H, ArOCH3), 3.34 (m, 1H, CH2-Guanidin) 3.3–3.2 (m, 1H, CH2-Guanidin), 2.69 (s,
3H, ArCH3), 2.61 (s, 3H, ArCH3),
2.14 (s, 3H, ArCH3), 1.73–1.62 (m,
4H, CβH
und CγH),
1.34 (8, 9H, NαBoc);
MS
(ES+) m/z 583.3 (M + H+,
100).
-
Synthese
von Struktur (78)
-
Zu
einer 4-(Chlorethyl)benzoesäure
(8,0 g, 0,046 mol) in CH3CN/DMF (80 ml:80
ml) wurden NaN3 (6,0 g, 0,092 mol), Tetra-n-butylammoniumazid
(cat.), Tetra-n-butylammoniumiodid
(cat.) zugegeben und die Reaktion wurde unter mildem Rückfluß für 7–9 h erhitzt,
wobei an diesem Punkt die Reaktionsmischung sich in einen festen
Block umgewandelt hatte. Wasser (350 ml) und EtOAc (500 ml) wurde
zugegeben und die wäßrige Phase
wurde mit EtOAc (2 × 400
ml) extrahiert. Die organische Phase wurde mit H2O
(250 ml), Salzlösung (300
ml) gewaschen und über
Na2SO4 getrocknet.
-
Filtration
und Lösungsmittelverdampfung
lieferte einen gelblichen Feststoff (9,4 g), der rein genug war, um
ihn im nächsten
Schritt zu verwenden.
IR (CDCl3) v–1 2111.
-
Synthese
von Struktur (79)
-
Zu
einer Lösung
von (78) (9,4 g, 0,053 mol) in THF/DME (175 ml:60 ml) wurde Triphenylphosphin
(15,2 g, 0,058 mol) zugegeben und die Reaktion wurde für 10 min
gerührt.
H2O (1,2 ml) wurde zugegeben und die Reaktion
wurde bei Rt für
22–24
h kräftig
gerührt,
wobei an diesem Punkt die Lösung
sich zu einer dicken Suspension verändert hatte. Der schmutzig-weiße Feststoff
wurde filtriert und mit THF (3 × 40
ml) gewaschen, um nach Trocknen 16,4 g reines Iminophosphoran zu
liefern.
MS (ES+) (M + H+)
426.1.
-
Synthese
von Struktur (80).
-
Das
Iminophosphoran (79) wurde in THF/H2O (320
ml:190 ml) suspendiert und 2 N HCl (64 ml) wurde zugegeben und die
Reaktion wurde unter Rückfluß für 5 h erhitzt.
Konzentrierte HCl (11 ml) wurde zugegeben und Rückfluß für zusätzliche 20 h fortgesetzt. Die
Lösungsmittel
wurden unter Vakuum abgezogen und der resultierende schmutzig-weiße Feststoff
wurde unter hohem Vakuum für
2 h getrocknet (18,0 g) und im nächsten Schritt
ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Synthese
von Struktur (81)
-
Zu
einer Suspension von 4-(Aminoethyl)benzoesäure·HCl (80) (9,0 g, 0,019 mol,
theoretisch) in CH3CN (320 ml) wurde TEA
(7,7 ml, 0,053 mol) zugegeben und die Suspension wurde auf 0°C abgekühlt. Fmoc-ONSu
(9,3 g, 0,026 mol) wurde in einer Portion zugegeben und die Reaktion über 1 h
auf Rt aufwärmen gelassen
und zusätzlich
1 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen und der Rückstand
wurde in EtOAc (1.200 ml) gelöst,
mit 10%-iger Zitronensäure
(220 ml) und Salzlösung
(220 ml) gewaschen und über
Na2SO4 getrocknet.
Filtration und Lösungsmittelverdampfung
lieferte das Rohprodukt, das durch Flashchromatographie unter Verwendung
von 8% MeOH/CHCl3 gereinigt wurde, um reines
Produkt (2,4 g) zu liefern.
1H-NMR
(CDCl3) δ 2.81
(t, 2H, J = 7.0 Hz), 3.36 (m, 2H), 4.15 (t, 1H, J = 6.5 Hz), 4.36
(d, 2H, J = 7.0 Hz), 5.24 (br s, 1H), 7.18 (d, 2H, J = 8.0 Hz),
7.26 (m, 2H), 7.35 (t, 2H, J = 7.5 Hz), 7.52 (d, 2H, J = 7.5 Hz),
7.71 (d, 2H, J = 7.5 Hz), 7.92 (d, 2H, J = 8.0 Hz);
MS (ES+) (M + H+) 387.7.
-
-
Synthese
von Struktur (82):
-
Zu
2,20 g (8,4 mmol) 4-Iodmethylbenzoat unter Stickstoff wurden 1,95
g (12,26 mmol) Boc-Propargylamin, 0,33 g (1,26 mmol) Triphenylphosphin,
0,08 g (0,42 mmol) Kupfer(I)-iodid, 2,11 ml (15,1 mmol) Triethylamin
und 250 ml DMF zugegeben. Die Lösung
wurde gerührt
und mit Stickstoff für
15 min entgast, gefolgt von der Zugabe von 0,10 g (0,42 mmol) Palladium(II)-acetat
und Rühren
bei Raumtemperatur für
18 h. Die Lösung wurde
mit EtOAc verdünnt
und mit 5%-iger Zitronensäure
(4×),
Salzlösung
(2×) gewaschen
und über
MgSO4 getrocknet. Reinigung mit Säulenchromatographie
(Silicagel, 9:1 Hexane/EtOAc) lieferte Ester (82) (2,37 g, 98%)
als einen orangefarbenen Feststoff.
1H-NMR
(CDCl3, 500 MHz) δ 1.47 (s, 9H), 3.91 (s, 3H),
4.17 (m, 2H), 4.80 (breites s, 1H), 7.46 (d, J = 8.5 Hz, 2H), 7.97
(d, J = 8.5 Hz, 2H).
-
Synthese
von Struktur (83):
-
Zu
2,86 g (9,88 mmol) Alkin (82) unter 1 atm H2 wurden
40 ml wasserfreier Diethylether und eine katalytische Menge Platin(IV)-oxid
zugegeben. Die Reaktion wurde mit TLC überwacht und war nach 13 h
abgeschlossen. Die Mischung wurde durch ein Celite-Kissen filtriert,
mit Diethylether gewaschen und das Lösungsmittel wurde im Vakuum
abgezogen, um Ester (83) (2,72 g, 94%) als ein orange farbenes Öl zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3, 500
MHz) δ 1.44
(s, 9H), 1.82 (m, 2H), 2.69 (m, 2H), 3.15 (m, 2H), 3.89 (s, 3H),
4.55 (breites s, 1H), 7.23 (d, J = 8.0 Hz, 2H), 7.94 (d, J = 8.0
Hz, 2H);
MS (ES+) m/z 294 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (84):
-
Zu
2,72 g (9,27 mmol) Ester (83) wurden 1,17 g (27,18 mmol) Lithiumhydroxid-Monohydrat, 50 ml
THF und 50 ml H2O zugegeben. Die Lösung wurde
bei Raumtemperatur für
16 h gerührt
und mit 5%-iger Zitronensäure
gequencht. Die Reaktion wurde mit EtOAc (4×) extrahiert und die vereinigten
Extrakte wurden mit Salzlösung
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Abziehen des Lösungsmittels
lieferte Säure
(84) (2,38 g, 92%) als einen fahlgelben Feststoff:
1H-NMR (CD3OD, 500
MHz) δ 1.44
(s, 9H), 1.80 (m, 2H), 2.70 (m, 2H), 3.07 (m, 2H), 7.30 (d, J =
8.0 Hz), 7.92 (d, J = 8.0 Hz).
-
Synthese
von Struktur (85):
-
Zu
2,38 g Säure
(84) wurden 20 ml Dichlormethan und 20 ml TFA zugegeben. Die Lösung wurde
für 2 h
bei Raumtemperatur gerührt
und das Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen, um Aminosäure
(85) (3,57 g) als einen fahl-orangefarbenen Feststoff zu ergeben.
1H-NMR (CD3OD, 500
MHz) δ 1.98
(m, 2H), 2.79 (m, 2H), 2.95 (m, 2H), 7.35 (d, J = 8.0 Hz), 7.97
(d, J = 8.0 Hz).
-
Synthese
von Struktur (86):
-
Zu
3,57 g (12,20 mmol) Aminosäure
(85) wurden 70 ml 1,4-Dioxan, 70 ml H2O,
1,29 g (12,20 mmol) und 4,93 g (14,6 mmol) N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyloxy)succinimid
zugegeben. Die wolkige Mischung wurde für 48 h gerührt, mit einem großen Volumen
EtOAc verdünnt
und mit gesättigtem
Ammoniumchlorid gewaschen. Die Mischung wurde mit EtOAc (3×) extrahiert
und die vereinigten organischen Phasen wurden mit gesättigtem
Bicarbonat, Salzlösung
gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum ergab
einen fahlgelben Feststoff, der mit Ether gewaschen wurde, um Säure (86)
(2,85 g, 58%; 83% bezogen auf (75)) als ein weißes Pulver zu liefern.
1H-NMR (CD3OD, 500
MHz) δ 1.81
(m, 2H), 2.68 (m, 2H), 3.12 (m, 2H), 4.37 (m, 2H), 7.30 (m, 4H),
7.38 (m, 2H), 7.65 (d, J = 8.0 Hz, 2H), 7.79 (d, J = 7.5 Hz, 2H),
7.92 (d, J = 8.0 Hz, 2H);
MS (ES+)
m/z 402 (M + H+).
-
-
Synthese
von Struktur (87):
-
Eine
Lösung
von Cyanomethyltriphenylphosphoniumchlorid (CMTPP) (8,2 g, 24 mmol)
wurde in 75 ml Dichlormethan hergestellt und für 10 min gerührt. Nach
der Zugabe von Fmoc-Lys(Boc) (10 g, 21,3 mmol), 1-(Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDCl)
(4,9 g, 25,6 mmol) und 4-Dimethylaminopyridin (DMAP) (2,2 mmol)
wurde das Reaktionsgefäß versiegelt
und für
12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
zu einem Öl
konzentriert, das in 300 ml Ethylacetat und 100 ml 1 N HCl unter
Rühren
gelöst
wurde. Die Phasen wurden getrennt und die organische Phase wurde
mit 2 × 50
ml Salzlösung
extrahiert. Das Ethylacetat wurde über Magnesiumsulfat getrocknet
und zu einem Feststoff konzentriert. Dieses Material wurde ohne
weitere Reinigung verwendet.
MS (ES+)
752 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (88):
-
Die
Verbindung mit Struktur (87) (16 g, 21,3 mmol) wurde in 100 ml MeOH
gelöst
und auf –78°C abgekühlt. Ozon
wurde durch die Reaktionslösung
mit einem Gasdispersionsröhrchen
für 3 h
hindurchgeleitet. Das Produkt wurde durch Abziehen von MeOH unter
verringertem Druck isoliert und wurde auf einer Silicagelsäule (200
g Trockengewicht), die in einer mobilen Phase aus Ethylacetat/Hexan
(3:7) äquilibriert
worden war, gereinigt. Das Produkt wurde mit Ethylacetat/Hexan (4:6)
eluiert und ergab nach Trocknung 5,1 g (47% für die zwei Stufen).
MS
(ES+) 511 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (89):
-
Der
Ketoester (88) (5,1 g, 9,8 mmol) wurde in 100 ml THF gelöst. Nach
der Zugabe von Tetraethylammoniumborhydrid (1,4 g, 11,8 mmol) zur
Lösung
wurde das Gefäß verschlossen
und für
4 h gerührt.
Die Reaktion war zu diesem Zeitpunkt unvollständig und mehr Borhydrid (0,21
g, 2,4 mmol) wurde zugegeben und das Rühren wurde für eine zusätzliche
Stunde fortgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde im Vakuum zu einem Öl konzentriert
und auf eine Silicagelsäule
(150 g Trockengewicht), die mit Ethylacetat/Hexan (4:6) äquilibriert und
eluiert wurde, aufgebracht, um 2,7 g (53%) Produkt zu ergeben.
MS
(ES+) 513 (M + H+).
-
Synthese
von Struktur (90):
-
Der
Hydroxyester (89) (2,7 g, 5,3 mmol) wurde in 100 ml THF gelöst und auf
0°–5°C abgekühlt. 0,2
N LiOH (66,5 ml, 13,3 mmol) wurde zur gekühlten Lösung zugegeben und für 30 Minuten
gerührt.
Die Reaktion war zu diesem Zeitpunkt unvollständig und mehr 0,2 N LiOH (10,4
ml, 2,1 mmol) wurde zugegeben. Die Reaktion wurde für weitere
30 Minuten gerührt
und anschließend
mit 300 ml Ethylacetat/0,2 N HCl (2:1) gequencht. Die wäßrige Phase
wurde abgetrennt, mit 100 ml Ethylacetat gewaschen und die vereinigten
organischen Extrakte wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde im.
Vakuum zu einem Öl
eingedampft und zu einem Feststoff getrocknet (2,0 g, 78%).
CDCl3 δ 1.2–1.8 (m,
15H), 3.1 (m, 2H), 4.1–4.5
(m, 5H), 4.6 (m, 1H), 5.4 (m, 1H), 7.2 (m, 2H), 7.4 (m, 2H), 7.6 (m,
2H), 7.8 (m, 2H);
MS (ES+) 501 (M +
H+).
-
Synthese von Struktur
(91)
-
Struktur
(91) wurde mit Standardverfahren synthetisiert, wie im folgenden
Schema dargestellt:
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Beispiel 28
-
Synthese von repräsentativen
Komponenten für
die Festphasensynthese von Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Urazol-Synthese
-
Die
folgenden Synthesen sind für
die Verfahren repräsentativ,
die verwendet wurden, um die Urazol-Komponenten herzustellen, die
in der Festphasensynthese von Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung verwendet
wurden.
-
Synthese
von Struktur (92):
-
Struktur
(92) wurde mit einer geringfügigen
Modifikation des Verfahrens von Cookson und Gupte (Org. Syntheses,
Vol. VI (1988), 936) synthetisiert. 2-n-Butylanilin (12,0 ml, 76,6
mmol) in 160 ml EtOAc wurde über einen
Tropftrichter zu 324 ml 20%-iges Phosgen in Toluol bei Rt über 30 min
zugegeben. Die Lösung
wurde 30 min unter Rückfluß gekocht
und das Lösungsmittel
durch Destillation entfernt. Das übrigbleibende Öl wurde in
75 ml Chloroform gelöst
und wurde über
einen Tropftrichter über
15 min zu einer Suspension von Methylhydrazinocarboxylat (6,90 g,
76,6 mmol) in Toluol bei Rt zugegeben. Die Mischung wurde für 1,5 h
unter Rückfluß gekocht,
wobei sich während
dieser Zeit alle Feststoffe lösten.
Bei Abkühlen
auf Rt bildete sich ein Niederschlag und wurde durch Vakuumfiltration
gesammelt. Er wurde mit Toluol gewaschen und im Vakuum getrocknet,
um 18,17 g schmutzig-weißes
Pulver zu ergeben (89%). Das Produkt wurde im nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung verwendet.
TLC (CH2Cl2/MeOH, 95/5) Rf =
0.12;
1H-NMR (CD3OD) δ 0.94 (t,
3H, J = 7.4 Hz), 1.39 (m, 2H), 1.56 (m, 2H), 2.61 (m, 2H), 3.74
(s, 3H), 7.09–7.21 (m,
4H);
MS (ES+) m/z 265.8 (M + H+, 100).
-
Synthese
von Struktur (93):
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Die
Verbindung mit Struktur (92) (18,03 g, 68,0 mmol) wurde in 190 ml
4 N KOH suspendiert und für 2
Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Bei Abkühlen
wurde die nunmehr klare rosafarbene Lösung mit Ether (6×) extrahiert
und mit konzentrierter HCl angesäuert.
Der Niederschlag wurde mit Vakuumfiltration gesammelt, mit Wasser
und EtOAc gewaschen und im Vakuum über Nacht getrocknet, um 14,00
g weißen
Feststoff zu liefern (88%). [Falls erforderlich, können Urazole
aus MeOH oder einem anderen geeigneten Lösungsmittelsystem umkristallisiert
werden.]
TLC (CH2Cl2/MeOH/AcOH,
94/4/2) Rf = 0.63;
Reinheit* nach UV: 397%;
1H-NMR
(CD3OD) δ 0.89
(t, 3H, J = 7.3 Hz), 1.32 (m, 2H), 1.51 (m, 2H), 7.18–7.42 (m,
4H);
MS (ES–) m/z 232 (M – H+).
Bemerkung: Urazole ergeben im allgemeinen
schlechte Massenspektren.
*Eine grobe Überprüfung der Reinheit kann erhalten
werden, indem die UV-Absorption des Triazolins gemessen wird, das
wie folgt aus der Oxidation des Urazols gewonnen wird. Urazol (5–10 mg)
und Bis(trifluoracetoxy)iodbenzol (40 mg) werden in einem volumetrischen
Kolben auf 5 ml in DMF gelöst.
Die Extinktion dieser rosafarbenen Lösung wird bei 520 nm (ε = 177) in
einer Küvette
mit einer Weglänge
von 1 cm gegen eine DMF-Blindprobe gemessen. Unter diesen Bedingungen
wird die Reinheit des Ausgangs-Urazols mit der folgenden Gleichung
erhalten: Reinheit = 2,82 (A) (MW)/(m), wobei A die Extinktion ist,
MW das Molekulargewicht des Urazols ist und m das Gewicht in mg
der Probe Urazol ist.
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Synthese
von Struktur (94):
-
4-(Fluormethyl)-benzylamin
(4,1 ml, 28,5 mmol) wurde zu einer rührenden Lösung von Methylhydrazinocarboxylat
(2,56 g, 28,5 mmol) und 1,1'-Carbonyldiimidazol
(4,62 g, 28,5 mmol) in THF (25 ml) zugegeben. Die Lösung wurde
bei Raumtemperatur für
18 Stunden gerührt.
Ein weißer
Niederschlag bildete sich, der mit Vakuumfiltration gesammelt, mit
kaltem THF gewaschen und im Vakuum getrocknet wurde, um 3,22 g (94)
zu liefern (39%).
1H-NMR (DMSO-d6) δ 3.57
(s, 3H), 4.26 (d, 2H, J = 6.0 Hz), 7.94 (d, 2H, J = 8.0 Hz), 7.64
(d, 2H, J = 8.0 Hz);
MS (ES+) m/z 292
(M + H+, 100).
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Synthese
von Struktur (95):
-
Die
Verbindung mit Struktur (94) (3,22 g, 11,0 mmol) wurde in 20 ml
4 N KOH suspendiert und für
3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Bei Abkühlen
wurde die Lösung
mit konzentrierter HCl angesäuert.
Ein weißer Niederschlag
bildete sich und wurde mit Vakuumfiltration gesammelt, mit kaltem
Wasser gewaschen und im Vakuum über
Nacht getrocknet, um 2,45 g weißen
Feststoff zu liefern (86%).
Reinheit nach UV: 383%;
1H-NMR (DMSO) δ 4.62 (s, 2H), 7.96 (d, 2H,
J = 8.0 Hz), 7.70 (d, 2H, J = 8.0 Hz), 10.29 (bs, 2H);
MS (ES–)
m/z 258 (M – H+, 100).
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Dien-Synthese
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Die
folgenden Synthesen sind für
die Verfahren repräsentativ,
die verwendet wurden, um die Dien-Komponenten herzustellen, die
in der Festphasensynthese von Beta-Faltblatt-Mimetika dieser Erfindung verwendet
wurden.
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Synthese
von Struktur (95):
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Eine
Lösung
von Methacrolein (7,01 g, 100 mmol) und Methyl(triphenylphosphoraniliden)acetat
(35,11 g, 105 mmol) in 150 ml trockenem Dichlormethan wurde für 2 h unter
einer Stickstoffatmosphäre
unter Rückfluß gekocht.
Das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck verdampft und das Produkt wurde mit
Chromatographie auf einer kurzen Silicagelsäule (EtOAc-Hexane, 1:9) gereinigt.
Nach Eindampfen der Produkt-enthaltenden Fraktionen wurde Verbindung
(95) als ein klares Öl
erhalten (8,71 g, 69%).
TLC (EtOAc-Hexane, 1:4) Rf =
0.59;
1H-NMR (CDCl3) δ 1.89 (s,
3H), 3.76 (s, 3H), 5.33–5.37
(m, 2H), 5.87 (d, J = 16 Hz, 1H), 7.37 (d, J = 16 Hz, 1H).
-
Synthese
von Struktur (96):
-
Verbindung
(96) wurde mit einer Modifikation der Prozedur von K. Sato et al.
(J. Org. Chem. 32: 177, 1967) synthetisiert. Zu einer Suspension
von NaH (60% in Mineralöl,
0,40 g, 10 mmol) und 25 ml trockenem THF, abgekühlt auf 0°C unter einer Stickstoffatmosphäre, wurde
Triethylphosphonocrotonat (2,50 g, 10 mmol) tropfenweise unter Rühren zugegeben.
Nach der Zugabe wurde die Lösung
bei 0°C
für 1,5
h gerührt.
Zur braun-roten Lösung,
gehalten bei 0°C,
wurde 3,3-Dimethylbutyraldehyd (1,00 g, 10 mmol) tropfenweise zugegeben.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen und für
1 h bei Raumtemperatur gerührt. Die
Mischung wurde mit Ethylacetat (75 ml) und Wasser (75 ml) verdünnt und
die zwei Phasen wurden getrennt. Die organische Phase wurde mit
Wasser (2 × 50
ml) und Salzlösung
(75 ml) gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen und Flashchromatographie
auf Silica (EtOAc/Hexane, 1:9) lieferte 1,00 g (51%) (96) als einen
fahlgelben Feststoff.
TLC (EtOAc/Hexane, 1:9) Rf =
0.60;
1H-NMR (CDCl3) δ 0.90 (s,
9H), 1.29 (t, J = 7 Hz, 3H), 2.04 (d, J = 6 Hz, 2H), 4.19 (q, J
= 7 Hz, 2H), 5.80 (d, J = 15.5 Hz, 1H), 6.13–6.17 (m, 2H), 7.24–7.39 (m,
2H).
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Synthese
von Struktur (97):
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Eine
Lösung
von Methyl-7,7-dimethyl-2,4-octadieonat (96) (0,99 g, 5 mmol) und
Natriumhydroxid (0,60 g, 15 mmol) in Methanol (15 ml) und Wasser
(5 ml) wurde für
30 min unter Rückfluß gekocht.
Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen und der Rückstand
wurde in Wasser (30 ml) gelöst.
Die resultierende Lösung
wurde mit konz. HCl auf pH 2 angesäuert und der Niederschlag wurde durch
Filtration gesammelt, mit Wasser (10 ml) gewaschen und im Vakuum
getrocknet, um 0,84 (99%) der Säure
als einen weißen
Feststoff zu liefern.
1H-NMR (CDCl3) δ 0.92
(s, 3H), 2.07 (d, J = 6.5 Hz, 2H), 5.80 (d, J = 15.5 Hz, 1H), 6.19–6.23 (m,
2H), 7.34–7.40 (m,
2H).
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Beispiel 29
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Festphasensynthese
von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Festphasensynthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika (100)
bis (227) (Tabellen 11–15).
Die Verbindungen dieses Beispiels wurden gemäß dem folgenden Reaktionsschema
synthetisiert:
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Allgemeines
Verfahren: Die Synthese von Beta-Strang-Mimetika wurde mit dem Abspalten
der Schutzgruppe von Fmoc-PAL-Harz unter Verwendung von 25% Piperidin
in DMF begonnen. Im Anschluß an
umfangreiches Waschen mit DMF wurde das Harz mit dem Säurefluorid
von N-Fmoc-4-Aminomethylbenzoesäure oder
(81) oder (86) und Hunig-Base in DMF behandelt, bis der Kaiser-Test
negativ war. Alternativ wurden die Fmoc-geschützten Linker auf Thiazol(75)-
oder Imidazol(77)-Basis unter Verwendung von BOP, HOBt und DIEA
an das Harz gekoppelt. In einigen Fällen wurde Fmoc-Leu oder eine
andere Aminosäure
vor den Linkern auf Thiazol(75)- oder Imidazol(77)-Basis über dieselbe
Methodik an das Harz gebunden. Im Falle der Strukturen (217)–(221) wurde
das Isocyanat (91) über
Nacht in Gegenwart von katalytischer HCl in Dichlormethan an Wang-Harz
gekoppelt. Das Abspalten der Schutzgruppen aller Fmoc-geschützten Linker
wurde durch Behandlung mit 25% Piperidin in DMF bewirkt und das
Abspalten der Schutzgruppen des Boc-geschützten Linkers (77) wurde mit
TMS-Cl (1 M) und Phenol (3 M) in Dichlormethan für 30 min bewirkt. Das Lysinol-Derivat
(90) wurde an Harz-gebundene Linker N-Fmoc-4-Aminomethylbenzoesäure, (81)
oder (86) unter Verwendung von PyBOP, HOBt und Hunig-Base in DMF
gekoppelt, bis ein negativer Kaiser-Test erzielt wurde. Behandlung
des Harzes mit 25% Piperidin in DMF spaltete dann die Fmoc-Gruppe
ab. Im Anschluß an
Waschen mit DMF wurde eine Diensäure
an die Harz-gebundenen Linker unter Verwendung von PyBOP, HOBt und
Hunig-Base in DMF gekoppelt, bis das Ergebnis eines Kaiser-Tests
negativ war. Die Cycloaddition wurde durch Vorbehandlung einer Lösung eines
Pyrazolidindions (nicht dargestellt) oder Urazols in DMF mit einer
Lösung
von [Bis(trifluoracetoxy)iod]benzol in DMF durchgeführt. Das
Dien auf Polymer-Träger
wurde mit der resultierenden Lösung
für 2–16 Stunden
behandelt. Das Harz wurde anschließend mit DMF und CH2Cl2 gewaschen. Oxidation
zum Ketoamid wurde durch Behandlung des Harzes mit einer Lösung von
Dess-Martin-Periodinan in DMSO für
60 min bewirkt. Das Harz wurde mit CH2Cl2 gewaschen und das Produkt wurde vom Harz
durch Behandlung des Harzes mit 95:5 TFA:H2O
für 1–12 h abgespalten.
Der Überstand
wurde gesammelt und das Harz wurde mit zusätzlicher TFA gewaschen. Die
vereinigten Filtrate wurden im Vakuum konzentriert. Der Rückstand
wurde mit Diethylether ausgefällt
und der Ether wurde dekantiert. Der resultierende Feststoff wurde
in 1:1 CH3CN:H2O
rekonstituiert und lyophilisiert. Die Verbindungen (100) bis (227)
in den Tabellen 11–15
ergaben den erwarteten (M + H+)-Peak, wenn
sie LCMS (ES+) unterzogen wurden. Die Verbindungen
wurden auf Inhibierung von Gerinnungsenzymen als Mischungen von
Diastereomeren getestet.
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Alle
Verbindungen, die in den Tabellen 11–15 aufgelistet sind, besaßen Ki < 100 nM als Thrombin-Inhibitoren
oder besaßen
Aktivität
als Faktor-VIIa-Inhibitoren (Tabelle 15). Die mit einem "*" in den Tabellen 11–15 gekennzeichneten Verbindungen
besaßen
eine Ki < 10 nM
als Thrombin-Inhibitoren und stellen bevorzugte Ausführungsformen
dar.
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Beispiel 30
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Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
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Dieses
Beispiel veranschaulicht weiter die Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
dieser Erfindung.
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Synthese
von Struktur (228):
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Methyl-2,4-dioxopentanoat
(14,4 g, 0,10 mol) und 10,6 g Trimethylorthoacetat wurden in 100
ml Methanol gelöst,
gefolgt von der Zugabe von 300 μl
Acetylchlorid. Diese Lösung
wurde anschließend
bei Raumtemperatur für
6 h gerührt.
Ein Aliquot wurde dann abgenommen und das Lösungsmittel unter Verwendung eines
Rotationsverdampfers abgezogen. 1H-NMR-Analyse
des Rückstandes
weist auf einen vollständigen Umsatz zum
Methylenolether hin. Die Reaktionslösung wurde im Vakuum eingedampft.
Nach 1H-NMR war die Reinheit 90% und das
Material wurde für
den nächsten
Schritt ohne Reinigung verwendet.
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2-Methoxy-4-oxo-2-pentenon
(1,58 g, 10 mmol) und 1,63 g tert-Butyldimethylsilylchlorid (11
mmol) wurden in 15 ml DMF gelöst.
Triethylamin (1,553 ml, 12 mmol) wurde zugegeben und die Reaktion
bei Nacht unter Argon bei Rt gerührt.
Am nächsten
Morgen wurden 50 ml Hexan zugegeben und die Reaktion wurde mit kalter
NaHCO3-Lösung
extrahiert. Die Hexan-Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und Hexan unter Vakuum abgezogen,
um 2,01 g des Diens als ein Öl
zu ergeben (78%), das ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
NMR
(CDCl3) δ 0.16
(s, 6H), 0.94 (s, 9H), 3.53 (s, 3H), 3.73 (s, 3H), 4.32 (bs, 1H),
4.6 (bs, 1H), 6.21 (s, 1H).
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Synthese
von Struktur (229):
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Zu
einer Mischung von 4-Phenylurazol (177 mg, 1 mmol) und Iodbenzoldiacetat
(322 mg, 1 mmol) in CH2Cl2 (5
ml) wurde eine Lösung
des Diens (228) (269 mg, 1,05 mmol) in CH2Cl2 zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde
30 min gerührt
und anschließend
auf 0°C
abgekühlt.
BF3·OEt2 (141 mg, 1 mmol) wurde tropfenweise zugegeben
und die Reaktion für
30 min gerührt,
mit CH2Cl2 (50 ml)
verdünnt,
mit NaHCO3-Lösung (2 × 15 ml), Wasser (15 ml) und
Salzlösung
gewaschen, getrocknet und eingedampft. Das Rohprodukt wurde durch
Säulenchromatographie
auf Silicagel (EtOAc/Hexan, 1:3, v/v) gereinigt, um reines Produkt
zu liefern (97 mg, 32%).
1H-NMR (500
MHz, CDCl3) δ 7.53–7.42 (m, 5H), 6.30 (s, 1H),
4.47 (s, 2H), 3.97 (s, 3H);
MS (EI, 12 eV) 301 (M+,
100), 273.4, 246.3, 154.4, 119.5.
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Beispiel 31
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Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
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Dieses
Beispiel veranschaulicht weiter die Synthese von repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetika
dieser Erfindung.
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Synthese
von Struktur (24):
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Zu
einem flammgetrockneten 250 ml-Rundkolben wurden 130 ml trockenes
THF zugegeben. Der Kolben wurde auf –78°C unter einer Argon-Atmosphäre abgekühlt und
10 ml 2,5 M n-BuLi wurden zugegeben, gefolgt von 5,3 ml Hexamethyldisilazan.
Diese Lösung
wurde bei –78°C für 30 min
gerührt
und anschließend wurden
2,2 ml Methylpropiolat zugegeben. Nach Rühren bei –78°C für 50 min wurden 2,5 ml (22 mmol)
Hexadienal zugegeben. Die Reaktion wurde anschließend langsam
auf –30°C über einen
Zeitraum von 4 h erwärmt. Nach
einer Stunde bei –30°C wurde sie
durch Zugabe von wäßriger Weinsäurelösung gequencht.
Die Reaktionsmischung wurde dann zwischen EtOAc und Wasser aufgeteilt
und die wäßrige Phase
wurde mit zusätzlichem
Ethylacetat gewaschen. Die vereinigten organischen Phasen wurden
anschließend
mit gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und konzentriert, um etwa 4,1 g eines rötlichen Öls zu ergeben.
Flashchromatographie über
Silicagel (20% Ethylacetat/80% Hexan) ergab 3,1 g eines gelblichen Öls (78%).
1H-NRM (CDCl3) δ 1.78 (d,
3H, J = 9), 3.79, (s, 3H), 5.01 (bs, 1H), 5.63 (dd, 1H, J = 9, 16),
5.84 (m, 1H), 6.06 (m, 1H), 6.38 (dd, 1H, J = 16, 9).
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Synthese
von Struktur (25):
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Ein
500 ml-Rundkolben wurde mit Phenylurazol (4,91 g) und 150 ml Methylenchlorid
beschickt. Iodbenzoldiacetat (8,94 g) wurde zum Kolben zugegeben
und die Reaktion für
10 min gerührt,
als sich eine dunkelrote Farbe entwickelte. Eine Lösung von
5,0 g von Verbindung (230), gelöst
in 50 ml Methylenchlorid, wurde anschließend zugegeben und die Reaktion
entfärbte
sich unmittelbar. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur für 3 weitere
Stunden gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde auf einem Rotationsverdampfer abgezogen und der Rückstand über Nacht
unter hohes Vakuum gesetzt. Der Rückstand wurde über Flashchromatographie
auf Silicagel (40% EtOAc/Hexan) gereinigt, um 8,3 g einer 60/40
diastereomeren Mischung epimerer Alkohole zu ergeben (84%).
1H-NMR (CDCl3) (Isomer
1): δ 1.474
(d, 3 H, J = 7), 3.773 (s, 3 H), 4.66 (m, 2 H), 4.83 (s, 1H), 5.73
(d, 1H, J = 10), 6.19 (bd, 1H, J = 10), 7.4 = 7.56 (m, 5H); (Isomer
2): δ 1.53
(d, 3H, J = 7), 3.77 (s, 3H), 4.64 (m, 1H), 4.72 (m, 1H), 5.18 (bs,
1H), 6.1 (s, 2H) 7.36–7.56
(m, 5H);
MS (ES+): 356 (M + 1), 378
(M + Na).
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Synthese
von Struktur (26):
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Eine
Lösung
von 1,0 g (231) als einer diastereomeren Mischung von Acetylenalkoholen
wurde in 40 ml MeOH gelöst
und in einem Eisbad auf 0°C
abgekühlt.
Zur Reaktionsmischung wurden 80 mg (~3 Äquvalente Hydrid) pulverisiertes
Natriumborhydrid unter Rühren
zugegeben. Nach einer Stunde bei 0°C wurde die Reaktion auf Raumtemperatur
erwärmt
und für
eine weitere Stunde gerührt.
Sie wurde durch Zugabe von 100 ml EtOAc und 60 ml Wasser gequencht.
Die Phasen wurden in einem Trenntrichter getrennt und die wäßrige Phase
zweimal mit zusätzlichem
EtOAc extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden anschließend mit
gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das organische Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfer
abgezogen und der Rückstand
durch Flashchromatographie (40/60 EtOAc/Hexane) gereinigt, um 630
mg einer Mischung von diastereomeren Alkoholen zu ergeben (~63%).
1H-NMR (CDCl3) Isomer
1: δ 1.39
(d, 3H, J = 11), 3.78 (s, 3H), 4.68 (m, 1H), 4.71 (m, 1H), 4.75
(m, 1H), 5.81 (d, 1H, J = 10), 6. 16 (dm, 1H, J = 10), 6.26 (d,
1H, J = 9), 7.01 (d, J = 9), 7.01 (d, J = 9), 7.35–7.5 (m,
5H); Isomer 2: 1.43 (d, 3H, J = 10), 3.72 (s, 3H), 4.5 (m, 2H),
5.53 (d, 1H, J = 12), 5.86 (m, 2H), 6.12 (d, 1H, J = 10), 6.89 (d,
1H, J = 10), 7.35–7.5
(m, 5H). MS (ES+) 358 (M + 1).
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Synthese
von Struktur (27)
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Zu
einer Lösung
von 357 mg Verbindung (231) als eine Diastereomerenmischung in 50
ml Methylenchlorid wurden 424 mg pulverisiertes Dess-Martin-Reagens
zugegeben. Die Reaktion rührte
bei Raumtemperatur für
6 h. Sie wurde dann für
fünf Minuten
mit einer Natriumthiosulfat-Lösung
gerührt
und mit wäßriger Bicarbonat-Lösung extrahiert.
Die organische Phase wurde mit gesättigtem Natriumchlorid gewaschen
und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Methylenchlorid wurde durch Rotationsverdampfung
abgezogen, um 348 mg eines festen Rückstands zu ergeben (97%).
δ 1.61 (d,
3H, J = 9 Hz), 3.82 (s, 3H), 4.52 (bm, 1H), 5.16 (s, 1H); 5,93 (bd,
1 H, J = 10 Hz), 6.01 (bd, 1H, J = 10 Hz), 6.88 (d, 1H, J = 15 Hz),
7.29 (d, 1H, J = 15 Hz), 7.35–7.55
(m, 5H);
MS (EI) 355 (M°).
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Synthese
von Struktur (28)
-
Ein
100-ml-Rundkolben wurde mit 357 mg Verbindung (232) als eine Isomerenmischung
von Alkoholen und 25 ml THF beschickt. Die Reaktionslösung wurde
auf 0°C
abgekühlt,
die Reaktion wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und für eine weitere
Stunde gerührt.
Sie wurde dann mit 40 ml EtOAc und 30 ml Wasser extrahiert. Die
wäßrige Phase
wurde mit 1 mmol Weinsäure
angesäuert
und mit 40 ml frischem EtOAc erneut extrahiert. Die organische Phase
wurde über
wasserfreiem NaSO4 getrocknet, filtriert
und das Lösungsmittel über Rotationsverdampfer
abgezogen, um 328 mg eines wäßrigen Rückstands
zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3)
Isomer 1: δ 1.37
(d, 3H, J = 6.5), 4.61 (m, 1H), 4.65 (m, 1H), 4.68 (m, 1H), 5.77
(d, 1H, J = 11), 6.12 (d, 1H, J = 11), 6.23 (d, 1H, J = 15), 7.083
(d, 1H, J = 15), 7.35–7.54
(m, 5H), Isomer 2: 1.47 (d, 3H, J = 6.5), 4.5 (m, 1H), 4.58 (m,
1H), 4.96 (m, 1H), 5,9 (m, 2H), 6.12 (d, 1H, J = 16), 6.98 (d, 1H,
J = 16), 7.35–7.54 (m,
5H).
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Beispiel 32
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In
diesem Beispiel wurden die Verbindungen (231) und (233) von Beispiel
31 auf ihre Fähigkeit
getestet, Insulin-Disulfidreduktion durch Thioredoxin zu blockieren.
Es ist gezeigt worden, dass Thioredoxin NF-κB für DNA-Bindung durch Reduktion
einer Disulfidbindung heraufreguliert, die Cys62 der p50-Untereinheit
von NF-κB
involviert. Es ist auch bekannt, dass Thioredoxin die Disulfidbindungen
in Insulin 104-mal schneller reduziert als
Thiole mit niedrigem Molekulargewicht (Holmgren, J. Biol. Chem.
254: 9627–9632,
1979) (durch Bezugnahme hierin miteinbezogen). Daher sollte, wenn
ein Inhibitor der NF-κB-Aktivierung über Inhibierung
von Thioredoxin wirkt, er auch in der Lage sein, die Reduktion von
Insulin durch Thioredoxin zu blockieren. Der folgende Test mißt spektrophotometrisch
die ansteigende Trübheit
von Insulin bei 650 nm, wenn seine Disulfidbindungen in Gegenwart
von Thioredoxin reduziert werden.
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Eine
leichte Modifikation des Verfahrens von Holmgren wurde verwendet.
Auf einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen wurden Lösungen,
von Thioredoxin in 0,1 M Kaliumphosphat-Puffer mit pH 6,5 für 15 Minuten in
Gegenwart von 0,33 mM Dithiothreitol (DTT) und 2 mM EDTA voraktiviert.
Lösungen
von Substrat und Inhibitor wurden bis zu einer Endkonzentration
von 8 μM
Thioredoxin, 0,13 mM Insulin und jeweils 0–100 μM von Verbindung (231) oder
(233) zugegeben. Die Trübheit
der Lösungen
wurde bei 650 nM über
den Verlauf von 60 Minuten auf einem Extinktionsplattenleser Spectra
Max 250 (Molecular Devices) gemessen. Die Resultate zeigen, dass
die Trübheit
mit ansteigender Konzentration der Verbindungen (231) oder (233)
abnimmt.
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Als
eine Negativkontrolle zeigte Inhibitor in Gegenwart von DTT und
EDTA, aber ohne vorhandenes Thioredoxin, keine Trübheit (DTT
reduzierte Thioredoxin über
den untersuchten Zeitraum nicht). Als eine Positivkontrolle wurden
die strukturell verwandten natürlichen
Produkte Parthenolid und Santonin im obigen Test statt der Inhibitoren
getestet. Parthenolid, das ein ungesättigtes Exomethylenlacton enthält, von
dem bekannt ist, dass es die NF-κB-Aktivierung
in einer konzentrationsabhängigen
Weise inhibiert (Kork et al., FEBS Lett. 402: 85–90, 1997), blockierte Thioredoxin-induzierte
Trübheit
von Insulin in ähnlicher
Weise. Santonin, das eine gesättigte
Lactongruppe enthält
und das die NF-κB-Aktivierung
nicht inhibiert, blockierte die Thioredoxin-induzierte Trübheit von Insulin nicht. Zusammengenommen
sind die Ergebnisse ein Beweis dafür, dass die Verbindungen (231)
und (233) NF-κB-Aktivierung
durch Inhibierung von Thioredoxin verhindern.
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Beispiel
33 Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein Protease-Inhibitor
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Dieses
Beispiel veranschaulicht weiter die Aktivität eines Beta-Faltblatt-Mimetikums
mit Struktur (234) (hergestellt mit in Reaktionsschema 20 offenbarten
Verfahren) als ein Inhibtor der Metalloproteinasen Leucinaminopeptidase
M und Thermolysin. Das Verfahren ist eine Modifikation desjenigen
von Spungin-Bialik et al., FEBS Lett. (1996) 380, 79–82.
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Das
folgende Protokoll wurde verwendet: Eine Pufferlösung, die 50 mM Tris-Cl, 100
mM NaCl, 1 mM CaCl2, 0,005% Triton X-100
(pH = 7,5) enthält,
wird hergestellt. Eine zweite Pufferlösung, 40 mM in EDTA, wird aus
der ersten hergestellt. Eine 750 μM
Lösung
von Substrat, Suc-Ala-Ala-Phe-pNA, wird in Wasser aus einer 50 mM
Vorratslösung
DMSO hergestellt. Eine 15 nM Lösung
von Thermolysin wird durch Verdünnen
einer 200 μM
Thermolysin-Vorratslösung
in 20% Glycerol/H2O mit Puffer hergestellt.
Man verdünnt
die kommerziell erhältliche
Lösung
von Leucinaminopeptidase M (Sigma, 2,6 mg/ml Vorratslösung in
H2O) mit Puffer herunter auf 50 μg/ml. Der
Inhibitor in 50% EtOH/H2O wurde mit Wasser
auf das Dreifache der gewünschten
Konzentrationsniveaus verdünnt.
Man gibt 50 μl
Enzym, Substrat und Inhibitor pro Vertiefung (Mikrotiterplatte mit
96 Vertiefungen) zur gewünschten
Anzahl von Mikrotiterstreifen hinzu. Dies wird Endkonzentrationen
von 5 nM für Thermolysin
und 250 μM
für das
Substrat liefern. Die Vertiefungen sollten anschließend bei
Rt für
20 Minuten inkubiert werden. Man gibt nach 20 Minuten das EDTA in
Pufferlösung
zu allen Vertiefungen mit 50 μl
pro Vertiefung hinzu und gibt gleichzeitig zu den Vertiefungen mit
50 μl pro
Vertiefung hinzu. Dies wird eine Endkonzentration von 10 μg/ml liefern.
Die Platte sollte 100 × bei
405 nm in Intervallen von 21 Sekunden abgelesen werden. Ki-Werte
wurden wie zuvor berechnet (Beispiel 5). Die Werte von Ki, die für Verbindung
(234) erhalten wurden, waren 6 und 11 μM für Thermolysin bzw. Leucinaminopeptidase
M. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Beta-Faltblatt-Mimetikum dieser
Erfindung als ein Metalloproteinase-Inhibitor wirken kann.
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Beispiel
34 Aktivität eines
repräsentativen
Beta-Faltblatt-Mimetikums als ein Protease-Inhibitor
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Dieses
Beispiel veranschaulicht weiter die Aktivität eines Beta-Faltblatt-Mimetikums
mit Struktur (235) (hergestellt mit in Reaktionsschema 15 offenbarten
Verfahren) als ein Inhibitor der Cysteinproteinase Papain. Das Testverfahren
ist eine Modifikation desjenigen von Mellor et al., Biochem. J.
(1993) 290, 289.
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Der
Test wurde in einer Mikrotiterplatte wie in Beispiel 4 durchgeführt. Das
folgende Protokoll wurde verwendet: Man stellt einen Puffer her,
der 0,05 M Natriumzitrat, 0,15 M NaCl, 2 mM DTT, 1 mM EDTA (pH = 6,5)
enthält.
Eine 2 mM Vorratslösung
von Substrat (Ac-Phe-Gly-pNA) wird in Puffer auf 200 μM verdünnt. Eine 5
mM Vorratslösung
(in 50% EtOH/ H2O) des Inhibitors wird in
Puffer auf 500 μM
verdünnt
und sechs 1:5-Reihenverdünnungen
werden hergestellt. Aliquote von 100 μl jeweils von Puffer, Substrat
und Inhibitor (in den geeigneten Konzentrationen) werden pro Vertiefung
zu einem Mikrotiterstreifen mit acht Vertiefungen zugegeben. Eine
1,0 mM Vorratslösung
Papain wird in Puffer auf 200 μM
verdünnt
und für
5 min vor der Zugabe eines 100 μl-Aliquots
zu den Testvertiefungen inkubiert. Die Platte sollte 100× bei 405
nm in Intervallen von 21 Sekunden abgelesen werden. IC50-Werte
wurden berechnet wie zuvor (Beispiel 4). Verbindung (234) zeigte
einen IC50-Wert von 8 μM. Dieses Ergebnis zeigt, dass
ein Beta-Faltblatt-Mimetikum dieser Erfindung als ein Cysteinproteinase-Inhibitor
wirken kann.