-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
mit großer
Helligkeit unter Verwendung eines einstufigen Aufschlusses mit Ameisensäure, bei
dem man mit Perameisensäure wäscht und
mit oxidierenden Bleichchemikalien bleicht. Beim Waschen mit Perameisensäure wird
die schnelle Bildung und schnelle Reaktion von Perameisensäure (HCOOOH)
zur Modifizierung des verbleibenden Lignins verwendet. Das Verfahren
der Erfindung liefert eine ISO-Helligkeit, die 90% übersteigt, wobei
keine Chlorchemikalien verwendet werden. Das Verfahren kann sowohl
auf krauartige Pflanzen wie auf Holz angewendet werden.
-
Die
Herstellung von Zellstoff aus krautartigen Pflanzen (Schilfrohr,
Geisraute) wird in der Publikatione Laamanen J. & Sundqvist, J., Agrokuidun tuotanto
ja käyttö Suomessa
(Herstellung und Verwendung von Agrarfasern in Finnland), Abschlussbericht
der Studie, Teil III, Vaihtoehtoiset kuidutusmenetelmät (Alternative
Zerfaserungsverfahren), Jokioinen 1996, Agrarwirtschaftliches Forschungszentrum,
Publikation 5 Serie A, Seite 69 bis 88 beschrieben. Schilfrohr wird
unter Verwendung von einstufigen, zweistufigen und dreistufigen
Miloxverfahren aufgeschlossen. Im einstufigen Miloxaufschlussverfahren
wird eine Mischung aus Ameisensäure
und Wasserstoffperoxyd bei einer Maximaltemperatur von 80°C verwendet.
Im zweistufigen Verfahren wird das Gras zuerst alleine in Ameisensäure, dann
in einer Mischung aus Ameisensäure
und Wasserstoffperoxyd, aufgeschlossen. Das Dreistufenverfahren
weist zuerst eine Peroxiameisensäureaufschlussstufe,
gefolgt von einem zweistufigen Miloxaufschluss, auf.
-
Nach
dem Miloxaufschluss wird der Zellstoff mit Alkaliperoxyd gebleicht.
Die Veröffentlichung
beschreibt, dass der Schilfrohrzellstoff eine Zielhelligkeit von
80 bis 85% allein mit Alkalioperoxyd erreicht, allerdings, aufgrund
seiner geringen Kappazahl, mehr Peroxyd benötigt als Miloxzellstoff, hergestellt beispielsweise
aus Birkenhackschnitzeln. Es wird gesagt, dass das Ziel des Bleichens
vergleichsweise niedrig, um 80%, ist,. Die beste Helligkeit von
83,4% wurde unter Verwendung von 5 Peroxydstufen und einem Peroxydverbrauch
von 3,3%, berechnet auf den Zellstoff, erreicht.
-
In
Bezug auf Geisraute wird angegeben, dass Geisrautenmiloxzellstoff
mit Alkaliperoxyd allein bis zu einer Helligkeit von über 85%
gebleicht werden kann, und das der Peroxydverbrauch im gleichen
Bereich, wie bei gewöhnlichen
Schilfrohrmiloxzellstoff (4%) liegt. 4 Peroxydstufen lieferten eine
Helligkeit von 84,5% bei etwa 3% Peroxydverbrauch, bezogen auf den
Zellstoff.
-
Die
Zusammenfassung der Veröffentlichung gibt
an, dass die besten Ergebnisse, sowohl bei Verwendung von Schilfrohr
als auch von Geisraute, im Rahmen des Zweistufenmiloxverfahrens
erreicht wurden, welches einen Aufschluss in Ameisensäure alleine
und anschließend
in einer Mischung aus Ameisensäure
und Wasserstoffperoxyd bei 80°C über 3 Stunden
einschließt.
-
Helligkeitswerte,
die 90% übersteigen,
wurden mit den oben angegebenen Verfahren nicht erhalten.
-
FI-A-74750
offenbart ein Verfahren zur Herstellung gebleichten Zellstoffs von
ligninenthaltendem Celluloserohmaterial, wie Weichholz- oder Hartholzhackschnitzeln.
Organische Peroxydsäuren,
wie Peroxosäuren,
abgeleitet von Ameisensäuren,
werden als Zerfaserungsreagenzien verwendet. Das Zerfaserungsreagenz
kann beispielsweise durch Zugabe von Wasserstoffperoxyd zu Ameisensäure hergestellt
werden. Eine alkalische Lösung,
die Wasserstoffperoxyd enthält,
wird zum Bleichen verwendet. In Beispielen des Patents beträgt die höchste, erreichte Helligkeit
90,3%.
-
Die
Wasserstoffperoxydmengen, die verwendet wurden, waren dennoch relativ
hoch, vorzugsweise 5 bis 20%, bezogen auf das Ausgangsmaterial und
die Aufschlusszeiten waren lang.
-
Aus
der Publikation von Sundqvist J., chemischer Zellstoffaufschluss
basierend auf Ameisensäure-
Zusammenfassung der Miloxforschung, Papier und Holz 87 (1996) 3,
Seiten 92 bis 95, ist bekannt, dass Wasserstoffperoxyd zu der ersten
und dritten Aufschlussstufe eines mehrstufigen Ameisensäureaufschlusses
zugegeben wird. In diesem Verfahren werden in der ersten Stufe die
Holzschnitzel mit Ameisensäure
und geringen Mengen an Wasserstoffperoxyd bei 60 bis 80°C behandelt.
Die Hauptendlignifizierung wird in der zweiten Stufe bei Temperaturen
von 90 bis 100°C
durchgeführt.
In der dritten Stufe wird der Zellstoff in einer Lösung, die
Ameisensäure
und Wasserstoffperoxyd enthält,
aufgeschlossen. In allen drei Stufen übersteigt der Gehalt an Ameisensäure in der
Aufschlusslösung
80% und die Aufschlusszeiten in jeder Stufe variieren zwischen 1 und
3 Stunden. Die Flüssigkeitszirkulation
ist so geplant, dass, nachdem der aufgeschlossene Zellstoff mit
Säure gewaschen
wurde, die Säure
in die dritte Stufe gelangt, von wo diese in die erste Aufschlussstufe
gelangt und von wo diese in die zweite Aufschlussstufe und dann
weiter zur Regenerierung geführt
wird. In dieser Art wird Wasserstoffperoxyd und Perameisensäure für die Oxidation
von gelöstem
Lignin verbraucht und Persäure
unterliegt Verunreinigungen, die Wasserstoffperoxyd und Persäure zersetzen
und dadurch einen Extraverbrauch an Persäure verursachen. Die rückgeführten Säuren führen dazu,
dass die Kappazahl des Zellstoffs höher bleibt als des Zellstoffs,
der unter Verwendung von reinen Säuren aufgeschlossen wird, was
zu einem erhöhten Wasserstoffperoxydverbrauch
führt.
-
Bei
den Verfahren der vorliegenden Erfindung wurden die Rückschläge der bekannten
Verfahren, d. h. hauptsächlich
nicht ausreichende Helligkeit der Nichtholzmaterialien, hoher Wasserstoffperoxydverbraucht
und hohe Investitionskosten, durch die Verwendung der guten Zerfaserungscharakteristiken von
Ameisensäure
bei Temperaturen über
85°C und vorzugsweise
einer Temperatur höher
als der normale Siedepunkt von Ameisensäure, und durch Verwendung der
schnellen Bildung und schnellen Reaktion von Perameisensäure allein
mit Restlignin, behoben. Zusätzlich
kann die Anzahl der Ameisensäureaufschlussstufen
von zwei oder drei Stufen auf eine einzige Stufe reduziert werden.
Im Verfahren der Erfindung ist die Kappazahl (20 bis 30) des Zellstoffs
nach Zerfaserung, Waschen mit Perameisensäure und Waschen mit Wasser
ausreichend, um am Ende die Zielhelligkeit (größer als 90%) zu erreichen.
Der Zellstoff kann in weniger Stufen als zuvor und mit einer höheren Helligkeit
als zuvor ohne Verwendung von Chlorverbindungen gebleicht werden.
Die hohe Helligkeit wird erhalten, während gleichzeitig eine gute Viskosität verbleibt.
-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
mit großer
Helligkeit, basierend auf einem einstufigen Aufschluss mit Ameisensäure. Das
Verfahre ist dadurch gekennzeichnet, dass das Waschen mit Ameisensäure in Stufe
(b) als letzte Säurewaschstufe
eine Stufe (b1) aufweist, bei der man den Zellstoff, frei von Aufschlussflüssigkeit und
in einer mittleren bis hohen Stoffdichte, mit Ameisensäure, die
Perameisensäure,
die an Ort und Stelle hergestellt wurde, und möglicherweise andere Perlsäuren enthält.
-
In
einem Schritt (a) wird das Celluloserohmaterial bei einem einstufigen
Ameisensäureaufschluss zerfasert.
Der Ameisensäureaufschluss
wird bei einer Temperatur, die 85°C übersteigt,
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 105 und 135°C, besonders
bevorzugt bei einer Temperatur zwischen 110 und 125°C, durchgeführt. Die
Aufschlusszeit der krautartigen Pflanzen kann zwischen 15 und 80
Minuten variieren, vorzugsweise zwischen 20 und 40 Minuten. Die
Aufschlusszeit typischer krautartiger Pflanzen ist beispielsweise
20 Minuten. Die Aufschlusszeit typischer Hartholzmaterialien ist
25 bis 90 Minuten. Das Verfahren ist ebenfalls für Stroh und anderen, faserbasierten,
agrarwirtschaftlichen Abfall geeignet. Die Zeitspanne, während der
die Temperaturen auf die Reaktionstemperatur erhöht sind, einschließlich möglicher
Absorbtionszeiten für
die Aufschlusschemikalien, liegt bei 30 bis 70 Minuten.
-
Eine
kurze einstufige Aufschlusszeit mit Ameisensäure alleine ermöglicht die
Verwendung der besonders bevorzugten, kontinuierlichen Schraubenreaktortechnik
für Gräser, und
die Verwendung des kontinuierlichen Kamyrautoklaven und des Superchargenautoklaven
für Holzhackschnitzel.
-
Zusätzlich zur
Ameisensäure
können
andere organische Säuren,
wie Essigsäure,
von der eine kleine Menge im Laufe des Prozesses inhärent gebildet
werden, verwendet werden. Als Aufschlussreagenz ist Essigsäure jedoch
nicht so effizient wie Ameisensäure.
-
Aufschlussflüssigkeit
wird von der Zerfaserung in Stufe (b) durch Leiten durch eine Schrauben oder
Druckpresse, einen Vakuumfilter oder ähnliches, entfernt. Die entfernte
Aufschlussflüssigkeit enthält den Großteil des
gelösten
Lignins. Die Zellstoffdichte in der Press- oder Filterstufe kann
20 bis 55% betragen, vorzugsweise 30 bis 50%.
-
Typischerweise
wird der Zellstoff dann einer Säurewaschstufe
zugeführt,
in der weitere Aufschlussflüssigkeit
entfernt wird. Der Zellstoff wird typischerweise mit Ameisensäure säuregewaschen, vorzugsweise
als Gegenstromwäsche
in einer An, dass die Säure,
die für
die Wäsche
verwendet wird, als Rücklaufsäure der
Persäurewaschstufe
(b1) erhalten wird. Die Ameisensäure,
die in der Persäurewaschstufe
verwendet wird, wird wiederum vorzugsweise aus der Rückgewinnung
der Aufschlussflüssigkeit
erhalten. Die Säure,
die aus der Waschstufe entfernt wurde, wird vorzugsweise dem Ameisensäurenaufschluss
in Stufe (a) zugeführt.
-
Die
Konzentration der Ameisensäure,
die in den Waschstufen verwendet wird, liegt typischerweise bei
65 bis 99%.
-
Der
Zellstoff wird in mehreren Stufen gewaschen und gepresst, typischerweise
in zwei bis sechs Stufen, vorzugsweise in Druckwäschern. Vor der Behandlung
mit Perameisensäure,
d. h. vor der letzten Waschstufe, ist die Zellstoffdichte hoch,
typischerweise 10 bis 50%, vorzugsweise 20 bis 35%, bezogen auf
die Trockensubstanz.
-
Wenn
der Zellstoff wie beschrieben bearbeitet wurde und sich in einer
mittleren bis hohen Zellstoffdichte befindet, wurden Lignin, Hemicellulose, Fett
und Metalle davon entfernt. Deren Entfernung intensiviert die Reaktion
des Wasserstoffperoxyds mit Ameisensäure, d. h. der Bildung der
Persäure,
die in der nächsten
Stufe stattfindet, wodurch die Reaktion mit dem Restlignin verbessert
wird. Vom Lignin ist im Zellstoff, der auf diese Art und Weise hergestellt
wird, nur Restlignin, ein sehr geringer Gehalt, enthalten. Andererseits
würde die
Persäure
in Stufe (b1) durch und unnötige
Reaktionen verbraucht und das Wasserstoffperoxyd würde sich
zersetze oder, zusammen mit Metallen, die Bildung von Radikalen
verursachen und die Viskosität
erniedrigen.
-
Es
soll ebenfalls erwähnt
werden, dass Fette und Fettsäuren
mit Perameisensäure
Epoxide bilden. Die Bildung dieser kann reduziert werden, wenn Ameisensäure, die
als solche geeignet ist, Fette und Fettsäure zu hydrolysieren, in Übereinstimmung
mit der Erfindung mit der Aufschlussflüssigkeit entfernt werden und
Persäuren/Wasserstoffperoxyd
nur auf Zellstoff, der frei von Fettsäuren ist, angewendet werden.
Geht die Perameisensäure
im Verfahren unnötige
Reaktionen ein, erhöht
sich der Wasserstoffperoxydverbrauch bemerkenswert, wie in Verfahren
des Stands der Technik. Dieser Nachteil wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
behoben, in dem der Zellstoff in den Stufen (a) und (b) so behandelt
wird, dass, bei der Reaktion mit Perameisensäure, nur eine geringe Menge
Restlignin verbleibt.
-
Die
Bedeutung des Waschens mit Säure
von pflanzliche Nährstoffen
ist wichtig, da alle Nährstoffe, die
zusammen mit den Pflanzen an der Mühle ankommen, während des
sauren Aufschlusses in die Aufschlusslösung überführt werden können. Das
Lignin, dass in Zusammenhang mit der Wiedergewinnung der Aufschlussflüssigkeit
durch Verdampfen konzentriert wird, und die Phase der Hemicellulose weisen
die Nährstoffe
auf, und die Säure
wird durch verdampfen rückgewonnen.
Die Nährstoffe
können entweder
als Brennstoffasche Düngemittel
für Nichtholzfelder
oder als Nährstoffsalze
in der Fermentation von Hemicellulose verwendet werden.
-
In
Stufe (b1) wird der Zellstoff mit mittlerer oder hoher Stoffdichte,
der frei von Aufschlusslösung ist,
mit Ameisensäure,
die Perameisensäure
enthält, die
an Ort und Stelle hergestellt wurde, behandelt. Die Perameisensäure wird
unmittelbar vor Verwendung an Ort und Stelle, beispielsweise durch
Zugabe von Wasserstoffperoxyd zu Ameisensäure, hergestellt. Bei der praktischen
Durchführung
des Verfahrens der Erfindung wird die Behandlung mit Perameisensäure vorzugsweise
in Verbindung mit dem Säurewaschen
als letzte Säurewaschstufe
in einem Persäurewäscher durchgeführt.
-
Die
Ameisensäure,
die für
die Perameisensäurewaschung
benötigt
wird, wird vorzugsweise aus der Wiedergewinnung der Aufschlusssäure als
reine, wiedergewonnene Säure
erhalten. Verbleibende Persäure
wird vorzugsweise im Gegenstrom der Vorgängerwaschstufe zugeführt. Der
Zellstoff, der die letzte Wäsche
verlässt,
d. h. die Behandlung mit Perameisensäure, wird zu einer Stoffdichte
gepresst, die so hoch wie möglich
ist, wobei die im Zellstoff verbliebende Persäure ihre Reaktion beendet und
die ausgepresste Aufschlussflüssigkeit
in vorangegangen Waschstufen verwendet wird und dort im Gegenstrom
als Aufschlussflüssigkeit
dient.
-
Die
Menge an Wasserstoffperoxyd, die in der Vorbehandlung der Perameisensäure verwendet wird,
beträgt
0,01 bis 1,5%, vorzugsweise 0,2 bis 1,0%, bezogen auf die Menge
an Celluloserohmaterial. Die Bildung und Reaktionszeit der Persäure beträgt 1 bis
20 Minuten, vorzugsweise 5 bis 15 Minuten. Die Reaktionszeit der
Persäure
ist geeignet für die
Behandlungszeiten in typischen Wäschern
und Kompressoren. Die Zellstoffdichte beträgt 10 bis 50%, vorzugsweise
20 bis 35% und die Behandlungstemperatur beträgt 50 bis 90°C, vorzugsweise 60
bis 80°C.
Das Wasserstoffperoxyd wird zu der konzentrierten Ameisensäure oder
zum Zellstoff, der Ameisensäure
enthält,
zugegeben. Typische Konzentrationen an Ameisensäure sind 65 bis 99%, vorzugsweise
70 bis 90%.
-
Die
Bildung von Perameisensäure
in konzentrierter Ameisensäure
ist eine schnelle Reaktion. Bereits 2 bis 5 Minuten nach der Zugabe
des Wasserstoffperoxyds zu beispielsweise 70°C warmer Ameisensäure hat
die Konzentration an Perameisensäure ihren
Maximalwert erreicht. Wenn Wasserstoffperoxyd und die gebildete
Perameisensäure
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung zum Zellstoff mit mittlerer oder
hoher Stoffdichte in der Wasch und Pressstufe gegeben werden, ist
die Menge an Perameisensäure,
relativ zur Menge an Restlignin auf ihre Höhepunkt. Die Perameisensäure kann
dann optimal mit dem Restlignin reagieren und der Wasserstoffperoxydverbrauch
wird minimiert. Das Restlignin kann zum Bleichen optimal modifiziert
werden.
-
Die
Behandlungszeit mit Perameisensäure ist
gewöhnlich
eine Behandlungszeit im Bereich einer typischen Waschstufe.
-
In
Stufe (c) wird die Säure
vom Zellstoff einfach durch Waschen mit Wasser bei einer erhöhten Temperatur
von 80 bis 120°C
und oder unter Verwendung von Vakuum entfernt. Die Säure wird
gewöhnlich
in mehreren Stufen entfernt. Zum Waschen wird eine gewöhnliche
Ausrüstung
verwendet. Beim Waschen des Zellstoffs mit Wasser ist die verwendete Menge
an Wasser, relativ zur Menge an Zellstoff so gering, dass die aus
dem Waschwasser erhaltene Säure
eine Säure
ist, die in mehreren Gegenstromstufen aufkonzentriert wird und die
eine Säurekonzentration
von 30 bis 50% aufweist.
-
Das
Waschen des Zellstoffs mit Wasser, um in Stufe (c) Säure wiederzuerlangen,
ist einfach, da Lignin, Hemicellulose und Fettsäuren in der Säurewaschstufe
(b) vom Zellstoff entfernt wurden. Die Filtration und das Entfernen
von Wasser ist daher schnell. Im Gegensatz dazu bilden sich beim
Aufschluss krautartiger Pflanzen mit alkalischen Aufschlusschemikalien
feine Silikatkristalle, die die Filtration des Waschwassers stören. Saure
Aufschlusschemikalien zeigen vergleichbare Nachteile nicht.
-
In
Stufe (d) wird der Zellstoff unter Verwendung von oxidierenden Bleichchemikalien
gebleicht. Vorzugsweise wird das Bleichen unter Verwendung von alkalischer
Wasserstoffperoxydbleiche durchgeführt.
-
Eine
saure Wasserstoffperoxydbleiche oder andere oxidierende Bleichsequenzen
können
ebenfalls verwendet werden. Das Bleichen wird vorzugsweise als Pressbleichen
durchgeführt.
Eine typische Bleichtemperatur ist 80–125°C, vorzugsweise 100–115°C und Bleichdrücke betragen
0,5 bis 10 bar, vorzugsweise 2–5
bar. Die Bleichzeit kann zwischen 25 und 120 Minuten variieren,
vorzugsweise von 30–60
Minuten. Wenn nur Peroxyd als Bleichchemikalie verwendet wird, beträgt eine
typische Menge von Wasserstoffperoxyd 3 bis 6,5%.
-
Eine
Druckbleichstufe liefert typischerweise eine große Helligkeit, 81 bis 86%,
und zwei Stufen volle Helligkeit, 87,5–90%, drei Stufen eine ISO-Helligkeit,
die 90% übersteigt
und vier Stufen eine ISO-Helligkeit von 92%. Die Bleichzeit bei
einer Stufe beträgt
typischerweise bis zu 60 Minuten bei einer Temperatur von 100–110°C.
-
Für das Verfahren
der Erfindung ist es wesentlich, dass die Viskosität des Zellstoffs
hoch bleibt. Dies kann durch effiziente Mischbedingungen für Säurechemikalien
und durch die Verwendung geringer Mengen von sauren Chemikalien
zu jeder Zeit beeinflusst werden. Die Viskosität von krautartigen Pflanzen
bleibt gewöhnlich,
aufgrund der in den Pflanzen enthaltenden Silikate, natürlich hoch,
da die Silikate als natürliche
Schutzagenzien der Viskosität dienen.
Magnesiumverbindungen und/oder Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA)
oder Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) können,
falls benötigt, zusätzlich als
Schutzagenzien verwendet werden, und diese müssen gewöhnlich bei der Verwendung von
Holzrohmaterialien zugegeben werden.
-
Beim
Bleichen ist der Erhalt der Viskosität ist stark abhängig vom
pH-Wert. Bleichen ist erfolgreich, wenn der pH-Wert größer als
10,5 ist, wenn allerdings Magnesiumverbindungen als Stabilisatoren verwendet
werden und der pH-Wert höher
als 11 ist, werden diese Verbindungen mit Silikaten ausgefällt und
wirken nicht mehr wirksam als Schutzagenzien für die Viskosität.
-
Nicht-Holzmaterial
enthält
eine große
Menge an Hemicellulose. Im Verfahren der Erfindung ist der Hemicellulosegehalt
leicht einstellbar, sodass die zu hohe Konzentration die Herstellung
von Cellulose oder Papier nicht stört, und die Qualität von Paper durch
das Verursachen schwächerer
Lichtstreueigenschaften, Gelbfärbung
und Brüchigkeit,
d. h. Nachteile, die besonders bei hochwertigen Papieren vermieden
werden sollen, nicht beeinträchtigt.
-
Aufgrund
seiner großen
Helligkeit kann der Zellstoff, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wird, zur Herstellung von hochwertigem Papier verwendet werden.
-
Das
Verfahrensdiagramm, das in der beigefügten Figur gezeigt wird, stellt
den Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar.
-
Das
Verfahrensdiagramm, das in der Figur gezeigt wird, stellt dar, wie
Rohmaterial (10) in den Aufschlussreaktor (1)
gegeben wird, in dem die Zerfaserung hauptsächlich stattfindet. Als Aufschlusschemikalien
zu dieser Reaktion wird Ameisensäure, die
von den Gegenstromsäurewäschen (3),
und weiter vom Persäurewaschen
(4) herrührt,
verwendet. Die verwendete Aufschlussflüssigkeit (11) wird
vom Zellstoff (2), beispielsweise durch Pressen entfernt. Persäurewaschen
(4) wird unter Verwendung von Säure aus der Regenerierung (12)
und Wasserstoffperoxyd (15), das entweder zu der Säure oder
direkt zum Zellstoff zugegeben wird, durchgeführt. Die Säure wird dann vom Zellstoff
entfernt (5–6),
beispielsweise durch Waschen mit Wasser. Sauberes Wasser für die Wächen (5–6)
wird von der Regenerierung (14) erhalten und das Waschen
wird im Gegenstrom durchgeführt.
Bleichchemikalien (19) werden zum Bleichen (7)
zugegeben, und der gebleichte Zellstoff (18) wird mit Wasser
(17) gewaschen (8).
-
Die
folgenden Beispiele illustrieren das erfindungsgemäße Verfahren.
In den Beispielen wurde die ISO-Helligkeit unter Verwendung von
SCAN-C 11 : 75 Standard gemessen, die Kappazahl wurde durch den
SCAN-C 1 : 77 Standard gemessen und die Viskosität in Kupferethylendiaminlösung durch SCAN-CM
15 : 88 Standard bestimmt.
-
Beispiel 1
-
(A) Zellstoffzerfaserungsstufe
-
Nicht-fraktioniertes
Rohrglanzgras (710 Gramm, Feuchtigkeit 12,5%), das in 5 cm Stückchen zerteilt
wurde, wurde in einen vorgeheizten 10-Liter-Druckreaktor gegeben.
Ameisensäure
(82%, 80°C)
wurde mittels Vakuum in den Reaktor gesaugt, um ein Ameisensäure (Konzentration
der Feuchtigkeit des Rohmaterials) und Glansgrasverhältnis von 4,5
: 1 zu erhalten. Der anfängliche
Druck im Reaktor wurde durch Stickstoffzugabe auf den Wert 1 bar
erhöht.
Die Temperatur im Reaktor wurde während 50 Minuten auf 117°C erhöht, wobei
während
dieser Zeit die Ameisensäure
vom Rohmaterial, das behandelt werden sollte, absorbiert wurde.
Der Reaktor wurde für
20 Minuten bei 117°C
gehalten.
-
Die
Aufschlussflüssigkeit
wurde vom Zellstoff durch Vakuumfiltration entfernt und der Zellstoff
wurde mit 85% Ameisensäure
in vier Stufen gewaschen. Der Zellstoff wurde dann mit Perameisensäure als letzte
Säurewaschstufe
behandelt. Die Perameisensäure
wurde direkt vor Verwendung durch Zugabe von 0,75% Wasserstoffperoxyd,
basierend auf dem Ausgangsmaterial, zur Ameisensäure zugegeben. Die Zellstoffdichte
bei der Perameisensäurewäsche betrug
19%. Die Säure
wurde in mehreren Stufen mit warmem Wasser aus dem Zellstoff gewaschen,
wobei eine Kappazahl von 21,8 und eine Viskosität von 904 erhalten wird. Die
Wasch- und Filterstufe dauerte zusammen 7 Minuten. Die Bildung der
Persäure
bis zu ihrer maximalen Konzentration bei 66°C benötigte drei Minuten.
-
(B) Bleichen des Zellstoffs
-
Zellstoff
(247 Gramm Trockenmasse, Stoffdichte 15%), der in oben angegebener
An und Weise hergestellt und sortiert wurde, wurde in einen Bleichreaktor
gegeben. Die Bleichtemperatur betrug 92 bis 102°C (erhöht binnen 20 Minuten), die
Bleichzeit 40 Minuten und der Bleichdruck 4 bar.
-
Eine
Bleichstufe führte
zu 81% ISO-Helligkeit bei einer Viskosität von 774. Zum Bei dem Bleichschritt
wurden keine Additive zum Schutz der Viskosität verwendet. Eine zweite alkalische
Peroxydstufe (87°C,
2 Stunden) resultiert in einer Helligkeit von 87,6%. Eine dritte
alkalische Peroxyddruckbleichung (105°C, 40 Minuten, Temperatur erhöht binnen
20 Minuten), resultiert in einer 90% ISO-Helligkeit und eine vierte
Stufe mit einer alkalischen Peroxyddruckbleichung (110°C, 30 Minuten,
Temperatur erhöht
binnen 30 Minuten) resultiert in 92,0 5 ISO-Helligkeit.
-
Der
Gesamtwasserstoffperoxydverbrauch in den vier Bleichstufen betrug
6,3% der Menge des Zellstoffs mit einem pH-Wert im Bereich von 12
bis 9,5.
-
Beispiel 2
-
Ein
Aufschlussreaktor wurde mit dem gleichen Rohmaterial in der gleichen
Art und Weise wie in Beispiel 1 gefüllt. Die Aufschlusstemperatur
betrug 122°C
und die Aufschlusszeit 19 Minuten (Absorptionszeit und Temperaturerhöhungszeit
betrugen 40 Minuten). Bei der Zellstoffvorbehandlung wurden 1% Wasserstoffperoxyd,
bezogen auf die Menge des Zellstoffs, verwendet, und die Behandlungstemperatur
betrug 68°C.
Die Zellstoffdichte bei der Persäurewäsche betrug
19%. Die Kappazahl des Zellstoffs nach der Persäurewäsche und den Wasserwäschen betrug
25,0 und die Viskosität
916.
-
Der
Zellstoff wurde 105°C
mit alkalischer Peroxyddruckbleiche (Menge an Peroxyd 4% der Menge
an Zellstoff) gebleicht, wobei 86,6% ISO-Helligkeit nach der ersten
Stufe und 90,0% ISO-Helligkeit nach der zweiten Stufe (110°C, 2% Wasserstoffperoxyd) erhalten
wurde. Der Wasserstoffperoxydverbrauch in den beiden Bleichstufen
betrug 4,3% der Menge an Zellstoff bei einem pH-Wert im Bereich
von 10 bis 10,5. Die Endviskosität
betrug 792, wobei Magnesiumsulfat (0,5%) verwendet wurde, um die
Viskosität zu
schützen.
-
Beispiel 3
-
Birkenholzschnitzel
(Feststoffgehalt 85%) wurden in 82% Ameisensäure bei Temperaturen von 120°C 26 Minuten
aufgeschlossen (Absorptionszeit und Temperaturerhöhungszeit
90 Minuten). Persäurebehandlung
wurde unter Verwendung von Ameisensäure, zu der 0,5 Wasserstoffperoxyd
gegeben wurde, durchgeführt.
Die Zellstoffdichte bei der Persäurewäsche betrug
20%. Die Zellstoffkappazahl nach der Persäurewäsche und den Wasserwäschen betrug
27,5.
-
Der
Zellstoff wurde durch alkalische Druckperoxydbleiche bei 105°C für 35 Minuten
(Temperaturerhöhungszeit
30 Minuten) bei einem Druck von 4,5 bar, und einem End-pH-Wert von
9,0 gebleicht. Die Helligkeit in der ersten Stufe betrug 67,5% ISO und
die Viskosität
1282. Die zweite Peroxyddruckbleiche wurde bei 110°C während 60
Minuten (Temperaturerhöhungszeit
15 Minuten) durchgeführt,
wobei der End-pH-Wert 10,5 betrug. Nach dem zweiten Bleichen betrug
die ISO-Helligkeit 90,1% und die Viskosität 1101. Die dritte Peroxydbleichstufe
wurde bei 110 bis 115°C
während
30 Minuten (Temperaturerhöhungszeit
betrug 50 Minuten) durchgeführt.
Die Helligkeit betrug 91,8% und die Viskosität 1038. In allen Stufen wurde
DTPA (0,2%) und MgSO4 (0,5%) verwendet.
-
Der
Gesamtperoxydverbrauch in den drei Bleichstufen betrug 4,3% der
Menge an Zellstoff mit einem pH-Wert im Bereich von 9,2 bis 10,4.