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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine gewebte dreidimensionale Ware und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung. Die gewebte dreidimensionale Ware weist insbesondere
mehrlagige Kettfäden
und zwei senkrechte Sätze
von Schußfäden auf,
welche mit den Reihen und Spalten der Kette verwebt sind, um der
Ware eine netzwerkartige Struktur zu verleihen, wobei die Ware zwischen
den Reihen und den Spalten der verwebten Kette zusätzlich multidirektional
ausgerichtete, nicht verwebte Fäden
enthalten kann, um die mechanischen Eigenschaften der Ware zu verbessern. Eine
solche Ware wird für
technische Anwendungen, wie zur Herstellung von Komposit-Materialien,
Filtern, Dämmstoffen,
Separator-/Abscheidehalter für bestimmte
Materialien, elektrische/elektronische Produkte, Schutzmaterialien
etc., als geeignet erachtet.
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Hintergrund
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Bei
dem herkömmlichen
Webverfahren ist der allererste Vorgang der Fachbildung in seiner
Ausgestaltung auf die Bildung eines Faches ausschließlich in
Richtung der Warenbreite beschränkt.
Die verwendete Kette, die entweder einzeln oder mehrlagig sein kann,
wird in Richtung der Dicke der Ware in "gekreuzter" Weise unter Einsatz von Litzen drähten in zwei
Teile aufgeteilt, welche durch ihre Rahmen unter Einsatz von Mitteln,
wie Kurvenscheiben, Dobbies oder Jacquards, hin- und herbewegt werden,
um in Richtung der Warenbreite ein Fach zu bilden. Jeder dieser
Litzendrähte
besitzt nur ein in der Mitte befindliches Auge, wobei sämtliche
der eingesetzten Litzeneinheiten nur in Richtung der Dicke der Ware
hin- und herbewegt werden, um in Richtung der Warenbreite ein Fach
zu bilden. Ein in die derart gebildeten Fächer eingebrachter Schuß ermöglicht eine
Verbindung zwischen den beiden aufgetrennten Lagen der Kette. Die
auf diese Weise miteinander verbundenen Kett- und Schußfäden führen zu
einer verwebten Struktur, welche als die gewebte Ware bezeichnet wird.
Wird eine Ware unter Einsatz einer einlagigen Kette erzeugt, so
führt dies
zu einem flächenartigen gewebten
Material, welches als zweidimensionales gewebtes Material bezeichnet
wird, da die dieses bildenden Fäden
in einer Anordnung in einer Ebene vorgesehen sind. Wird eine Ware
auf ähnliche
Weise unter Einsatz einer mehrlagigen Kette erzeugt, so wird die
erhaltene Ware, welche in ihrem Aufbau gegenüber der gewebten zweidimensionalen
Ware in charakteristischer Weise verschieden ist, als dreidimensionale
gewebte Ware bezeichnet, da die diese bildenden Fäden in einer
Anordnung in drei zueinander senkrechten Ebenen vorgesehen sind.
Indes ist das herkömmliche
Webverfahren zur Herstellung der beiden genannten Typen von gewebten
zwei- und dreidimensionalen Waren aufgrund seines innewohnenden
Arbeitsaufbaus nur zur Erzeugung einer Verwebung von zwei senkrechten
Sätzen
von Fäden, der
Kette und dem Schuß,
in der Lage. Die Erzeugung einer Verwebung von drei senkrechten
Sätzen von
Fäden,
einer mehrlagigen Kette und zwei senkrechten Sätzen von Schußfäden, ist
auf diese Weise nicht möglich.
Dies stellt eine dem existierenden Webverfahren innewohnende Einschränkung dar. Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein zweidirektionales Fachbildungsverfahren zur Bildung von Fächern in
Richtung der Spalten und der Reihen einer mehrlagigen Kette vor,
um eine Verwebung der mehrlagigen Kette mit zwei senkrechten Sätzen von
Schußfäden zu ermöglichen.
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Bestimmte
technische Anwendungsgebiete von Waren erfordern neben anderen speziellen
Charakteristika eine komplexe oder unübliche Ausgestaltung, um Eigenschaften,
wie einen hohen Grad an Warenintegrität und eine geeignete Ausrichtung
der eingesetzten Fäden,
zu erreichen. So ist es z. B. gegenwärtig nicht möglich, einen
geeigneten Warenblock zu erzeugen, von welchem Vorformlinge (Verstärkungswaren
zur Anwendung in Komposit-Materialien) von beliebiger gewünschter
Gestalt durch Zuschneiden erhältlich
sind. Dies liegt darin begründet, daß die gegenwärtigen Warenherstellungsverfahren mittels
Weben, Wirken, Flechten und einigen Nicht-Webverfahren, welche zur
Herstellung von Vorformlingen eingesetzt werden, nicht zu einem
hinreichend hochintegrierten Warenblock führen, von welchem Vorformlinge
von beliebiger gewünschter
Gestalt durch Zuschneiden erhältlich
wären.
Hinsichtlich der Erzeugung von bestimmten Vorformlingen mit regelmäßig ausgestaltetem
Querschnitt sind geeignete Warenherstellungsverfahren entwickelt
worden, welche auf den Arbeitsprinzipien des Webens, Wirkens, Flechten
und bestimmten Nicht-Webverfahren beruhen. Eine solche Methode zur
Herstellung von Vorformlingen mit bestimmten Querschnittsformen
wird als Near-Net-Shaping bezeichnet. Indes lassen sich durch diese
verschiedenen Techniken nur Vorformlinge mit bestimmten Querschnittsprofilen
herstellen, während
Vorformlinge von beliebiger gewünschter Gestalt
nicht erzeugbar sind. Der Erhalt von Vorformlingen von beliebiger
gewünschter
Gestalt läßt sich
in der Praxis nur ermöglichen,
wenn es gelingt, einen hochintegrierten Warenblock zur Verfügung zu
stellen, so daß die
erforderliche Form aus diesem zugeschnitten werden kann, ohne daß die Gefahr
einer Aufspaltung desselben besteht. Des weiteren können Waren
für andere
Anwendungen, wie Filter mit unüblicher
Gestalt, auf ähnliche
Weise durch Zuschneiden eines geeigneten Warenblocks erhalten werden.
Entsprechend dieser Vorgehensweise zum Erhalt einer beliebigen Form
eines dreidimensionalen Warenerzeugnisses werden verschiedene Formen
von Warenerzeugnissen aus einer geeigneten Lage einer zweidimensionalen
Ware, z. B. bei der Herstellung von Bekleidung, zugeschnitten. Folglich liegt
der Schluß nahe,
daß es
von grundlegender Bedeutung ist, zunächst eine hochintegrierte Ware
in Form eines Blockes herzustellen, um hieraus dreidimensionale
Warenerzeugnisse von beliebiger gewünschter Gestalt durch Zuschneiden
zu erhalten. Die vorliegende Erfindung liefert ein neuartiges Verfahren
zum Verweben einer mehrlagigen Kette und zwei senkrechter Sätze von
Schußfäden zur
Herstellung eines durch und durch verwebten, dreidimensionalen Webwarenaufbaus,
welcher zusätzlich
nicht verwebte, multidirektional ausgerichtete Fäden enthalten kann, um der
Ware, wie sie in 1 dargestellt ist, mechanische
Festigkeit zu verleihen, so daß sie
für technische
Anwendungen geeignet ist.
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Die
US 4 615 256 A beschreibt
eine modifizierte Form des Flechtens, bei welcher die Sätze der in
z-Richtung angeordneten Fäden
keinerlei Fachbildungsvorgängen
unterworfen werden. Gemäß dieser Druckschrift
werden die Sätze
der in x- und y-Richtung angeordneten Fäden jeweils in Horizontal-
und in Vertikalrichtung bezüglich
der in z-Richtung angeordneten Fäden
im Zickzack ausgerichtet, indem die in x- und y-Richtung angeordneten
Fäden an
die entgegengesetzt rotierenden Arme von Trägern überführt werden, die um jeden benachbarten,
in z-Richtung angeordneten Faden vorgesehen sind, was zur Erzeugung
einer offenen, nicht jedoch zu einer engmaschigen Warenstruktur
führt.
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Ziele der
vorliegenden Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Block aus einer
netzwerkartigen, hochintegrierten, dreidimensionalen Ware zur Verfügung zu stellen,
welche zusätzlich
nicht verwebte, multidirektional ausgerichtete Fäden enthalten kann, um der Ware
eine einwandfreie mechanische Festigkeit zu verleihen, so daß geeignete
Warenerzeugnisse von beliebiger gewünschter Gestalt zum Einsatz
in technischen Anwendungen durch Zuschneiden erhältlich sind, ohne daß die Gefahr
einer Aufspaltung der Ware besteht. Weil sich bestimmte Warenerzeugnisse
auf diese Weise sehr einfach erhalten lassen, kann eine solche Methode
bei der Herstellung von Vorformlingen, z. B. für Verstärkungswaren für Komposit-Anwendungen,
Filter etc. von beliebiger gewünschter
Gestalt, von Vorteil sein.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein zweidirektionales
Fachbildungsverfahren vorzuschlagen, um die Verwebung von drei senkrechten Sätzen von
Fäden,
einem Satz einer mehrlagigen Kette und zwei senkrechten Sätzen von
Schußfäden, zu
ermöglichen.
Eine solche Verwebung der drei senkrechten Sätze von Fäden ist erforderlich, um der Ware
einen hohen Grad an Integrität
zu verleihen und die Waren gegen eine Aufspaltung sowohl in Richtung
der Breite der Ware als auch in Richtung ihrer Dicke widerstandsfähig zu machen.
Auf diese Weise läßt sich
das Ziel der Herstellung einer netzwerkartigen, verwebten, dreidimensionalen
Ware, welche zusätzliche
nicht verwebte, multidirektional ausgerichtete Fäden enthalten kann, verwirklichen.
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Die
Integrität
der Ware wird durch die Bildung von mehreren reihenweise und spaltenweise
angeordneten Fächern
in der eingesetzten mehrlagigen Kette erreicht. Die beiden senkrechten
Sätze von Schußfäden erzeugen
eine netzwerkar tige, verwebte, dreidimensionale Ware, wenn sie in
die reihenweise und spaltenweise gebildeten Fächer eingetragen werden. Weil
der Fachbildungsvorgang den allerersten Vorgang des Webverfahrens
darstellt, folgen sämtliche
anschließenden,
ergänzenden
Vorgänge des
Webprozesses, z. B. das Eintragen, das Anschlagen etc., demgemäß nach.
Soweit die vorliegende Erfindung das Verfahren zur Gewährleistung einer
Verwebung zweier senkrechten Sätze
von Schußfäden und
einer mehrlagigen Kette durch Bildung von Fächern in Richtung der Spalten
und der Reihen der mehrlagigen Kette sowie die zusätzliche Einarbeitung
von multidirektional ausgerichteten, nicht verwebten Fäden in verschiedenen
Richtungen der Ware betrifft, um eine hochintegrierte Warenstruktur
mit einer hohen mechanischen Festigkeit zu erzeugen, so wird dies
detailliert erläutert.
Die nachfolgenden, ergänzenden
Webvorgänge,
wie das Eintragen, Anschlagen, Wickeln, Ablassen etc., sind nicht
näher beschrieben,
da sie nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Aus Gründen einer
einfach verständlichen
Beschreibung und einer Beschränkung
auf das Wesentliche ist nur die einfachste Form der Durchführung des
zweidirektionalen Fachbildungsvorgangs und dies nur anhand der Herstellung
einer gewebten dreidimensionalen Ware mit Leinwandbindung exemplarisch
erläutert.
Die Verfahren zur Herstellung einer Vielzahl von anderen Webmustern
unter Anwendung der Erfindung sind dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich,
so daß hier
nur kurz darauf hingewiesen sei, daß diese verschiedenen Webmuster
auf ähnliche
Weise erzeugt werden können,
ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachstehend
ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine
axiale Ansicht einer Ausführungsform
einer gewebten dreidimensionalen Ware mit mehrlagiger Kette, zwei
senkrechten Sätzen
von Schußfäden und
multidirektional angeordneten, nicht verwebten Fäden;
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2 eine
bevorzugte Anordnung der Schaftrahmen zur Durchführung einer zweidirektionalen
Fachbildung;
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3a eine Seitenansicht der abgeflachten Schaftrahmen
und der mehrlagigen Anordnung der Kette;
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3b eine beispielhafte Seitenansicht der Bewegung
der vertikalen Schaftrahmen nach oben zur Bildung von reihenweisen
Fächern;
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4 eine
axiale Ansicht zur Veranschaulichung der Bewegung der horizontalen
Litzen bezüglich
der ebenen Position nach rechts mit den durch deren Augen durchgefädelten Kettfäden zur
Bildung von spaltenweisen Fächern;
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5 eine
axiale Ansicht zur Veranschaulichung der Bewegung der vertikalen
Litzen bezüglich der
ebenen Position nach oben mit den durch deren Augen durchgefädelten Kettfäden zur
Bildung der oberen, reihenweisen Fächer;
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6 einen
typischen Leinwandbindungsaufbau der gewebten dreidimensionalen
Ware, bei welchem die drei senkrechten Sätze von Fäden in einer gewebten Anordnung
vorliegen;
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7a eine axiale Ansicht einer Ausführungsvariante
der Ware mit sukzessive eingetragenen Schußfäden eines vorgegebenen Satzes;
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7b eine axiale Ansicht einer Ausführungsvariante
der Ware mit alternierend eingetragenen Schußfäden beider Sätze;
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8 eine
modifizierte Ausführungsform von
Litzendrähten
sowie die Anordnung der beiden Litzeneinheiten;
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9a–f die schrittweise Bildung eines geeigneten
Aufbaus einer Ausführungsvariante
einer Ware gemäß der vorliegenden
Erfindung, welcher zusätzliche,
nicht verwebte, multidirektional ausgerichtete Fäden enthält;
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10a eine Vorderansicht eines geeigneten
Aufbaus einer Ware, bei welchem nur der äußere Teil verwebt ist, um als
gewebte Abdeckung der im Innern vorhandenen, nicht verwebten Fäden zu dienen;
und
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10b eine Vorderansicht einer geeigneten
Ware, bei welcher die speziell angeordneten Fäden der mehrlagigen Kette verwebt
sind, um einen sandwich- oder
seelenartigen Aufbau der Ware zu erhalten.
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Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
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Nachstehend
ist das Verfahren zur Herstellung einer netzwerkartigen, verwebten,
dreidimensionalen Ware unter Einsatz zweier senkrechter Sätze von
Schußfäden und
einer mehrlagigen Kette unter Bezugnahme auf die vorstehend erwähnten Zeichnungen
erläutert.
Zunächst
ist das Arbeitsprinzip des zweidirektionalen Fachbildungsverfahrens
und anschließend
die spezielle Vorgehensweise zur Erzeugung von geeigneten Waren
beschrieben.
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Wie
aus 2 ersichtlich, sind zwei senkrecht zueinander
angeordnete Sätze
von Schaftrahmen 1, 2 in parallelen Ebenen angeordnet.
Der im weiteren als Litzeneinheit 1 bezeichnete Schaftrahmen 1 umfaßt Litzendrähte 3 und
ist zur geradlinigen Hin- und Herbewegung in Vertikalrichtung ausgebildet;
entsprechend umfaßt
der im weiteren als Lit zeneinheit 2 bezeichnete Schaftrahmen 2 Litzendrähte 3 und
ist zur geradlinigen Hin- und Herbewegung in Horizontalrichtung
ausgebildet. Wie aus 2 ersichtlich, weisen die Litzendrähte 3 eine
Anzahl an Öffnungen
bzw. Perforationen auf, welche durch eine Hauptachse und durch eine
Nebenachse definiert sind, so daß die Hauptachse derselben
senkrecht zur Längenerstreckung
der Litzendrähte 3 angeordnet ist.
Die Perforationen können
als die Litzenaugen 4ne bezeichnet werden. Durch jedes
dieser Litzenaugen 4ne sowie durch weitere Öffnungen 5,
welche durch Überlagerung
der beiden Sätze
von Litzeneinheiten 1, 2 gebildet sind, einschließlich der übereinander
liegenden Litzenaugen 4se ist ein Faden der mehrlagigen
Kettfäden 6 durchgefädelt. Sämtliche dieser
Kettfäden 6 sind
folglich in Spalten "A" bis "I" und in Reihen "a" bis "i" angeordnet. Die Kettfäden 6 der
alternierenden Reihen "a", "c", "e" etc., welche unter
die mit A, C, E, G, I bezeichneten Spalten fallen, sind durch die
zwischen den beiden ausgerichteten Litzeneinheiten 1, 2 vorgesehenen
Durchbrüche 5 durchgefädelt. Wie 2 zu
entnehmen ist, bilden diese, mit dem Bezugszeichen 6p versehenen
Kettfäden 6 die
stationären
oder passiven Kettfäden.
Die Kettfäden
der alternierenden Reihen "a", "c", "e" etc., welche unter
die mit B, D, F, H bezeichneten, alternierenden Spalten fallen,
sind durch die Litzenaugen 4ne der vertikal hin- und herbewegbaren
Litzeneinheiten 1 durchgezogen. Die Kettfäden der
alternierenden Reihen "b", "d", "f" etc., welche unter
die mit A, C, E, G, I bezeichneten, alternierenden Spalten fallen,
sind durch die Litzenaugen 4ne der horizontal hin- und
herbewegbaren Litzeneinheiten 2 durchgezogen. Die Kettfäden der
alternierenden Reihen "b", "d", "f" etc., welche unter
die mit B, D, F, H bezeichneten, alternierenden Spalten fallen,
sind durch die übereinander
liegenden Augen 4se der beiden Litzeneinheiten 1, 2 durchgezogen.
Die Litzenaugen 4ne der beiden senkrecht zueinander angeordneten
Litzendrähte 3 und deren überlagerte
Anordnung in der Position 4se aufgrund der zueinander senkrechten Anordnung
der beiden Litzeneinheiten 1, 2 sind in dem Ausschnitt
der 2 dargestellt. Sämtliche Kettfäden 6,
welche sich durch die Litzenaugen 4ne und 4se erstrecken
und mit dem Bezugszeichen 6a versehen sind, bilden die
bewegbaren bzw. aktiven Kettfäden.
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Die
vorstehend beschriebene Anordnung bildet die ebene Position der
mehrlagigen Kette und des Fachbildungssystems, welche in 3a wiedergegeben ist. Aus dieser ebenen
Position lassen sich die aktiven Kettfäden 6a, welche sich
durch die Augen 4ne und 4se der vertikalen 1 und
der horizontalen Litzeneinheit 2 hindurch erstrecken, jeweils
in Richtung der Dicke und der Breite der Ware verlagern, indem die
hierzu erforderlichen Schaftrahmen in die erforderliche Richtung
bewegt werden. Bezüglich
der passiven Kettfäden 6a,
welche sich nicht durch die Augen 4ne und 4se,
sondern durch die gebildeten Durchbrüche 5 hindurch erstrecken
und folglich stationär
angeordnet sind, sind die verlagerbaren, aktiven Kettfäden 6a auf
einfache Weise zur Bildung von spaltenweise und reihenweise angeordneten
Fächern
in der Lage, indem diese aus der ebenen Position in die erforderliche
Richtung verlagert werden. In 3b ist
die Bildung von reihenweise angeordneten Fächern veranschaulicht. Eine
Mehrzahl von spaltenweise angeordneten Fächern zwischen den aktiven 6a und
passiven Kettfäden 6p läßt sich auf
entsprechende Weise bilden, indem die horizontale Litzeneinheit 2 in
eine Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene der Figur verlagert
wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß zusätzlich zu den
Fächern,
welche sich zwischen den vorstehend erwähnten aktiven 6a und
passiven Kettfäden 6p bilden
lassen, auch spaltenweise und reihenweise angeordnete Fächer zwischen
den aktiven Kettfäden 6a,
welche durch die übereinander
liegenden Augen 4se hindurch gefädelt sind, und den anderen
aktiven Kettfäden 6a,
welche durch die Litzenaugen 4ne der Litzeneinheiten 1 und 2 hindurch
gefädelt
sind, in alternierenden Spalten (B, D etc.) und Reihen (b, d etc.)
aufgrund ihrer relativen Verlagerung gebildet werden. Wie aus 4 und 5 ersichtlich,
werden jeweils spaltenweise und reihenweise angeordnete Fächer zwischen
den aktiven Kettfäden 6a,
welche durch die übereinander
liegenden Augen 4se hindurch gezogen sind, und den anderen
aktiven Kettfäden 6a,
welche durch die "normalen" (nicht übereinander
liegenden) Augen 4ne der Litzendrähte 3 hindurch gefädelt sind,
aufgrund ihrer relativen Verlagerung gebildet. Diese relative Verlagerung
der aktiven Kettfäden 6a wird
durch die spezielle Form der Augen 4ne der Litzendrähte 3,
die spezielle Anordnung der Litzenaugen 4se der beiden
Litzeneinheiten 1 und 2 sowie aufgrund der relativen
Verlagerung der beiden Litzeneinheiten 1 und 2 ermöglicht.
Wie den 2, 4 und 5 zu
entnehmen ist, besetzen die Augen 4ne eine vertikale Position
der horizontalen Litzendrähte 3 und
eine horizontale Position der vertikalen Litzendrähte 3.
In der ebenen Position des Systems sind die durchgefädelten Kettfäden 6a im Zentrum
der übereinander
liegenden Augen 4se angeordnet, wie es in dem Ausschnitt
der 2 wiedergegeben ist. Nachstehend ist die Fachbildung
zwischen den aktiven Kettfäden
erläutert.
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So
durchsetzen z. B. in einer vorgegebenen Spalte von Kettfäden einige
aktive Kettfäden 6a die "normalen" Augen 4ne,
während
die übrigen
aktiven Kettfäden 6a dieser
Spalte die übereinander
liegenden Augen 4se durchsetzen. Wird die horizontale Litzeneinheit 2 aus
ihrer ebenen Position auf eine vorgegebenen Seite verlagert, so
verlagert ihr in der vertikalen Position vorhandenes Auge 4ne den
hierin enthaltenen Kettfaden 6a in dieselbe horizontale Richtung;
das in der horizontalen Position vorhandene Auge 4ne der
vertikalen Litzeneinheit 1 stellt dem Kettfaden, wie in 4 gezeigt,
freien Raum zur Verfügung.
Demzufolge bilden die aktiven Kettfäden 6a einer vorgegebenen
Spalte, welche die Augen 4ne durchsetzen und nicht verlagert
werden, mit den verlagerten aktiven Kettfäden 6a, welche die
Augen 4se durchsetzen, ein Fach. Entsprechend durchsetzen
in einer vorgegebenen Reihe von Kettfäden einige aktiven Kettfäden 6a die "normalen" Augen 4ne,
während
die übrigen
aktiven Kettfäden 6a dieser
Reihe die übereinander
liegenden Augen 4se durchsetzen. Wird die vertikale Litzeneinheit 1 aus
ihrer ebenen Position entweder nach oben oder nach unten verlagert,
so verlagert ihr in der horizontalen Position vorhandenes Auge 4ne den
hierin enthaltenen Kettfaden 6a in dieselbe vertikale Richtung;
das in der vertikalen Position vorhandene Auge 4ne der
horizontalen Litzeneinheit 2 stellt dem Kettfaden, wie
in 5 gezeigt, freien Raum zur Verfügung. Demzufolge
bilden die aktiven Kettfäden 6a einer
vorgegebenen Reihe, welche die Augen 4ne durchsetzen und
nicht verlagert werden, mit den verlagerten aktiven Kettfäden 6a,
welche die Augen 4se durchsetzen, entweder ein oberes oder
ein unteres Fach.
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In 4 ist
die Verlagerung der horizontalen Litzendrähte 3 aus ihrer ebenen
Position nach rechts veranschaulicht. Demzufolge werden die aktiven Kettfäden 6a,
welche die Augen 4se durchsetzen, bezüglich der stationären, passiven
Kettfäden 6p und der
stationären,
vertikalen Litzendrähte 3 verlagert. Da
einige der aktiven Kettfäden 6a,
welche die Augen 4ne der stationären, vertikalen Litzendrähte 3 durchsetzen,
nicht verlagert werden, werden sämtliche rechtsseitig,
spaltenweise angeordneten Fächer
zwischen den aktiven 6a-passiven 6b und zwischen
den aktiven 6a-aktiven Kettfäden 6a der verwendeten Kettfäden 6 gebildet.
Auf entsprechende Weise lassen sich die linkssei tig, spaltenweise
angeordneten Fächer
bilden, indem die horizontalen Litzendrähte 3 aus ihrer ebenen
Position nach links verlagert werden. In 5 ist die
Verlagerung der vertikalen Litzendrähte 3 aus ihrer ebenen
Position nach oben veranschaulicht. Demzufolge werden die aktiven Kettfäden 6a,
welche die Augen 4se durchsetzen, bezüglich der stationären, passiven
Kettfäden 6p und der
stationären,
horizontalen Litzendrähte 3 verlagert.
Da einige der aktiven Kettfäden 6a,
welche die Augen 4ne der stationären, horizontalen Litzendrähte 3 durchsetzen,
nicht verlagert werden, werden sämtliche
oberen, reihenweise angeordneten Fächer zwischen den aktiven 6a-passiven 6b und
zwischen den aktiven 6a-aktiven Kettfäden 6a der verwendeten
Kettfäden 6 gebildet.
Auf entsprechende Weise lassen sich die unteren, reihenweise angeordneten Fächer bilden,
indem die vertikalen Litzendrähte 3 aus
ihrer ebenen Position nach unten verlagert werden.
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Wird
ein Schußfaden
in jedes der spaltenweise und reihenweise gebildeten Fächer eingetragen,
so wird eine Verwebung zwischen den aktiven-aktiven 6a-6a und
zwischen den aktiven-passiven Kettfäden 6a-6p einer
jeden Spalte und einer jeden Reihe individuell realisiert. Wie der 6 zu
entnehmen ist, sind die beiden Sätze
von Schußfäden 7, 8 mit
jeder der Spalten und Reihen der Kettfäden verwebt.
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Nach
dem Eintrag eines vorgegebenen Satzes von Schußfäden, z. B. des Satzes 7 in
spaltenweiser Anordnung, entweder in Form von einzelnen Fäden oder
von haarnadelartig gefalteten Fäden
unter Einsatz von Mitteln, wie Webschützen, Rapiers etc., kann eine
geeignete Positionierung der eingetragenen Schußfäden an der Fachspitze der Ware durchgeführt werden.
Die in entsprechende Richtung angeordneten Fächer werden geschlossen, um
das System von Kettfä den
in seine ebene Position zurückzuführen und
die erzeugte Ware aufzuwickeln. Auf entsprechende Weise können die
nachfolgenden, neuen Fächer
derselben Ausrichtung (d. h. in spaltenweiser Anordnung) gebildet
werden, um die Schußfäden 7 in
umgekehrter Richtung einzutragen. Die reihenweise Bildung von Fächern und
der zugehörige
Eintrag von Schußfäden 8 kann
sodann auf die vorstehend beschriebene Weise durchgeführt werden.
Hieraus läßt sich
der Schluß ziehen,
daß die erläuterten
Arbeitsgänge
für die
beiden Richtungen einen Zyklus des resultierenden Webverfahrens
darstellen. Eine gewebte dreidimensionale Ware mit Leinwandbindung,
welche gemäß den genannten
Arbeitsgängen
erhältlich
ist, ist in 6 dargestellt. Wie hieraus ersichtlich,
weist die gewebte dreidimensionale Ware die verwebte mehrlagige
Kette 6 und die beiden senkrechten Sätze von Schußfäden 7, 8 auf. Aus
Gründen
einer übersichtlichen
Darstellung ist in 6 nur der vorderste Schuß 8 wiedergegeben.
In 7 sind axiale Ansichten der beiden Varianten der erzeugbaren
Ware dargestellt. Während 7a den sukzessiven Eintrag der Schußfäden 7, 8 in "Hin-" und "Her"-Richtung zeigt,
ist in 7b der alternierende Eintrag
der Schußfäden 7, 8 in "Hin-" und "Her"-Richtung dargestellt.
Hieraus ist ersichtlich, daß beide
der gewebten Konstruktionen eine netzwerkartige Struktur besitzen
und beide durch einfache Modifizierung des Ablaufes der Fachbildung
herstellbar sind.
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Es
sei erwähnt,
daß die
nicht an der überlagerten
Anordnung beteiligten Augen 4ne auch andersartig als in
einer durch eine Haupt- und Nebenachse definierten Form, z. B. kreisförmig, ausgebildet sein
können.
Ferner kann erforderlichenfalls ein zusätzlicher Satz an Litzeneinheiten
eingesetzt werden, dessen gebildeten Litzendrähte die Perforationen bzw.
Augen entweder kreisförmig
oder in Form von durch eine Haupt- und eine Nebenachse definierten Öffnungen
aufweisen können,
so daß die
Hauptachse der Perforationen parallel zur Erstreckungsrichtung der
Länge der
Litzendrähte
angeordnet ist. Der Zweck eines solchen Satzes von Litzendrähten besteht
darin, das beschriebene Fachbildungsverfahren zu unterstützen, um
deutliche Fächer
zu bilden und eine Störung
durch das Schußeintragsmittel
zu verhindern.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung des zweidirektionalen Fachbildungsverfahrens
werden dem Fachmann die nachgenannten Gesichtspunkte deutlich:
- (a) Über
den gesamten Querschnitt der Ware wird eine netzwerkartige Integration
erreicht.
- (b) Sämtliche
spaltenweise (oder reihenweise) angeordneten Fächer können zugleich gebildet werden,
um für
eine erhöhte
Produktionseffizienz zu sorgen, und nicht sukzessive eine spaltenweise
(oder reihenweise) angeordnete Schicht von Kettfäden nach der anderen.
- (c) Mehrere Schußfäden eines
Satzes können
unter Einsatz von Mitteln, wie Webschützen, Rapiers etc., eingetragen
werden, wobei die Schußfäden entweder
als einzelne Fäden
oder als haarnadelartig gefaltete Fäden eingetragen werden können.
- (d) Die Größe der in
der Struktur erzeugten, axialen Hohltaschen 11, wie sie
in 7 dargestellt sind, kann entweder groß oder klein
eingestellt werden, indem die mehrlagige Kette 6 in einer
geeigneten Form, wie parallel oder konvergent, angeordnet wird.
- (e) Eine Einlagerung von nicht verwebten "Füll"-Kettfäden in die
Hohltaschen in Richtung der Länge
der Ware kann berücksichtigt
werden. Überdies
ist es möglich,
nicht verwebte Fäden nicht
nur in den beiden Diagonalrichtungen über den Querschnitt der Ware,
sondern auch in Richtung der Breite und der Dicke der Ware einzubringen.
- (f) Ferner können
röhrenförmige Waren
mit entweder quadratischem oder rechteckigem Querschnitt sowie Festprofile,
wie L-, T-, C-, +-Profile etc., direkt hergestellt werden, indem
die mehrlagige Kette gemäß dem zu
erzeugenden Querschnittsprofil angeordnet wird und die Fachbildung
sowie der Schußeintrag
auf geeignete, diskrete Weise durchgeführt werden, indem beispielsweise
mehr als ein Satz von Schußeintragsmitteln
in jede der beiden Richtungen eingesetzt wird.
- (g) Es können
verschiedene Webmuster, wie verschiedene Körperbindungen, Satin-Bindungen etc.,
erzeugt werden, indem auf geeignete Weise eingefädelte Litzendrähte unabhängig voneinander
und selektiv hin- und herbewegt werden.
- (h) Es kann eine Fachbildung ausschließlich unter Verwendung der
aktiven Kettfäden
durchgeführt werden,
indem auf geeignete Weise eingefädelte Litzendrähte unabhängig voneinander
und selektiv hin- und herbewegt werden.
- (i) Die Verlagerung eines vorgegebenen Litzendrahtes wird durch
die Länge
des speziellen, an dem anderen, zugehörigen Litzendraht vorhandenen
Auges und ferner durch den Spalt zwischen zwei vorgegebenen, benachbarten
Litzendrähte bestimmt.
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Im
Anschluß an
die vorstehende Beschreibung des grundsätzlichen Arbeitsprinzips zur
Herstellung eine verwebten dreidimensionalen Ware mit zwei senkrechten
Sätzen
von Schußfäden und
einer mehrlagigen Kette ist nachfolgend ein Ausführungsbeispiel eines geeigneten
Aufbaus 12u einer Ware erläutert, nachdem bestimmte Aspekte
der oben erhaltenen Warenstruktur berücksichtigt worden sind.
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Die
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellte Ware mag eine mangelnde Strukturstabilität aufweisen,
wenn große
Taschen 11 erzeugt werden, so daß eine solche Ware nur dann
in Komposit-Anwendungen zum Einsatz gelangen kann, wenn die Fäden mittels
einer chemischen Formulierung, thermischen Schweißens etc.,
was zu einem Zusammenhalten der Struktur in der Lage ist, gehalten
werden können.
Ohne die Hilfe einer geeigneten chemischen Formulierung, thermischen
Schweißens etc.
kann die Struktur der Ware leicht kollabieren, wenn sie von der
Webvorrichtung abgenommen wird, wobei die Eignung einer solchen
Ware folglich auf bestimmte technische Anwendungen beschränkt ist. Aus
diesem Grund können
das vorstehend beschriebene Fachbildungsverfahren und die Mittel,
wie in 8 gezeigt, mit einer geringfügigen Modifikation eingesetzt
werden, um eine stabile und folglich für Anwendungen, wie Komposit-Materialien, Filter
etc., geeignete Ware zu erhalten. Wie aus 8 ersichtlich,
besteht die einzig erforderliche Modifikation in der Bereitstellung
von notwendigen Aussparungen 10 an den "Ecken" der übereinander liegenden Litzendrähte 3 der
beiden Sätze,
um zusätzliche
axiale Kettfäden 6ps zwischen
den Reihen und Spalten der oben beschriebenen, axialen Kettfäden 6 aufzunehmen.
Aufgrund solcher Aussparungen 10 kann das zweidirektionale
Fachbildungsmittel, wie vorstehend erläutert, betätigt werden, ohne diese zusätzlichen axialen
Kettfäden 6ps in
den Fachbildungsvorgang mit einzubeziehen, so daß letztere in Richtung der Länge der
Ware eingearbeitet werden, ohne mit den Schußfäden 7 und 8 verwebt
zu werden. Durch eine solche Einarbeitung von zasätzlichen, "Füll"-Kettfäden werden die vorstehend erwähnten Taschen 11 mit
diesen Fäden
ausgefüllt
und erhält
die Ware folglich nach ihrer Abnahme von der Webvorrichtung eine
Stabilität
gegen Kollabieren. Ferner verleiht die Einarbeitung von nicht verwebten
und folglich ungewellten "Füll"-Kettfäden der
Ware mechanische Festigkeit. Auf diese Weise wird auch das Ziel
der Herstellung eines dreidimensionalen Warenblockes, aus welchem
geeignete Vorformlinge oder Filtermaterialien etc. von beliebiger
gewünschter
Gestalt durch Zuschneiden erhalten werden können, ohne daß die Gefahr
einer Aufspaltung und einer Kollabierung der Warenstruktur besteht,
erreicht. Nachstehend sind unter Bezugnahme auf 9 die
verschiedenen relevanten Schritte des Aufbaus eines erfindungsgemäßen Warenblockes
erläutert,
welcher zusätzlich nicht
verwebte, multidirektional angeordnete Fäden enthält. Die Verlagerungen der unten
beschriebenen Litzeneinheiten sind von der Rückseite des Fachbildungssystems
in Richtung der Fachspitze betrachtet.
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Die
Bildung von Fächern
in Erstreckungsrichtung der Reihen und der Spalten der mehrlagigen Kette
kann durch Hin- und Herbewegen der Litzeneinheiten bewirkt werden,
wie sei weiter oben erläutert
ist. Zunächst
werden die mehrlagigen axialen Kettfäden 6 einem Fachbildungsvorgang
unterworfen, um die oberen, reihenweise angeordneten Fächer zu
bilden. Wie der 9a zu entnehmen ist, wird
in jedes dieser oberen, reihenweise angeordneten Fächer ein
zugehöriger
horizontaler Schußfaden 7a eingetragen,
welcher mit den entsprechenden reihenweise angeordneten, axialen
Kettfäden 6 verwebt wird.
Anschließend
werden die Fächer
geschlossen. Ein Satz von nicht verwebten, vertikalen Fäden 9a wird
sodann zwischen jede der beiden benachbarten Spalten der mehrlagigen
Kette 6 ohne jegliche Verwebung eingebracht. Die Reihen
der mehrlagigen Kettfäden 6 werden
dem nachfolgenden Zyklus des Fachbildungsvorgangs unterworfen, um
untere, reihenweise angeordnete Fächer zu bilden, und der Satz
von horizontalen Schußfäden 7b wird
eingetragen. Der Aufbau der zu diesem Stadium erzeugten Ware ist
in 9a dargestellt, bei welcher der
Satz von nicht verwebten, vertikalen Fäden 9a zwischen den
beiden eingetragenen Schußfäden 7a und 7b gehalten
und in Richtung der Dicke der Ware angeordnet ist. Als nächstes wird,
wie in 9b gezeigt, der Satz von nicht
verwebten, diagonalen Fäden 9b in
Diagonalrichtung ohne jegliche Verwebung mit der mehrlagigen Kette,
welche die Fäden 6 und 6ps umfaßt, eingebracht.
Nach diesem Schritt wird die Bildung der rechtsseitig, spaltenweise
angeordneten Fächer
in der mehrlagigen Kette 6 durchgeführt, in welche jeweils ein
entsprechender Schußfaden
des vertikalen Satzes 8a eingetragen wird, der, wie in 9c dargestellt, mit den axialen Fäden 6 verwebt wird.
Anschließend
werden die Fächer
geschlossen. Der Satz von diagonalen Fäden 9b bekommt zwischen
den beiden eingetragenen Schußfäden 7b und 8a Halt.
Ein Satz von nicht verwebten, horizontalen Fäden 9c wird sodann,
wie in 9d gezeigt, ohne jegliche Verwebung
zwischen jede der beiden benachbarten Reihen der mehrlagigen Kette,
welche die Fäden 6 und 6ps umfaßt, eingebracht.
Der Satz der mehrlagigen Kettfäden 6 wird
dem nächsten
Zyklus des linksseitigen, spaltenweisen Fachbildungsvorgangs unterworfen
und der Schuß des
vertikalen Satzes 8b wird eingetragen. Der Satz der nicht
verwebten, horizontalen Fäden 9c bekommt
zwischen den vertikalen Schußfäden 8a und 8b Halt.
Der Aufbau der zu diesem Stadium erzeugten Ware ist in 9e dargestellt. Anschließend wird
der Satz von nicht verwebten, diagonalen Fäden 9d, wie in 9f dargestellt, ohne jegliche Verwebung
mit der Kette, welche die Fäden 6 und 6ps umfaßt, in Diagonalrichtung
eingebracht. Der Satz der nicht verwebten, diagonalen Fäden 9d wird
zwischen der verwebten Schußfäden des
vertikalen Satzes 8b und den folgenden verwebten Schußfäden der
horizontalen Satzes 7a des nächsten Zyklus' gehalten. Die beschriebenen
Abläufe
an Arbeitsschritten werden gemeinsam mit den notwendigen, ergänzenden
Vorgängen, wie
sie beim Webprozeß erforderlich
sind, wie Positionieren der eingelegten Fäden an der Fachspitze, Vorrücken der
erzeugten Ware gemäß der gewünschten
Wickelrate, Ablassen der Kettfäden
etc., zu den geeigneten Zeitpunkten eines vorgegebenen Zyklus' des Webprozesses
periodisch wiederholt, um den geeigneten Aufbau 12u der
Ware gemäß 9f zu erzeugen.
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Wie
der 6 zu entnehmen ist, ist die Verwebung der beiden
senkrechten Sätze
von Schußfäden mit
der mehrlagigen Kette über
den gesamten Querschnitt der Ware vorhanden und erzeugt eine netzwerkartige
Struktur. Die Ware weist auf diese Weise einen sehr hohen Grad an
Integrität
auf. Der in 9f wiedergegebene Aufbau
der Ware besitzt dieselbe Art Verwebung mit dem verbesserten Merkmal, daß er zusätzlich nicht
verwebte und direktional ausgerichtete Fäden in Vertikal-, Horizontal-
und in den beiden Diagonalrichtungen neben der Richtung der Länge der
Ware enthält.
Weil der in 9f dargestellte Aufbau
der Ware aufgrund der zwischen den beiden senkrechten Sätzen von
Schußfäden 7, 8 und der
mehrlagigen Kette 6 vorgesehenen Verwebung einen sehr hohen
Grad an netzwerkartiger Integrität über den
gesamten Querschnitt aufweist, spaltet er sich beim Zuschneiden
nicht auf, wie auch eine Lage einer herkömmlichen gewebten zweidimensionalen Ware
beim Zuschneiden nicht ihre Bindung verliert. Ferner werden die
mechanischen Eigenschaften der Ware mit dem Einbringen von nicht
verwebten, multidirektional ausgerichteten Fäden verbessert, da diese Fäden nicht
gewellt sind und die erhaltene Ware auch einen verhältnismäßig höheren Volumenanteil an
Fasern aufweist. Aus diesem Grund ist ein solcher Aufbau der Ware
für Anwendungen,
wie zur Herstellung von Komposit-Materialien, Filtern etc., geeignet, weil
aus einem erzeugten Block eines solchen Gewebes ein geeignetes Warenerzeugnis
von beliebiger gewünschter
Gestalt durch Zuschneiden erhalten werden kann, ohne daß die Gefahr
einer Aufspaltung deeselben besteht.
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Überdies
ist dieses Verfahren nicht auf die Herstellung eines Warenblockes 12 bzw. 12u,
welcher entweder einen quadratischen oder einen rechteckigen Querschnitt
aufweist, beschränkt.
Durch Anordnung der mehrlagigen Kette gemäß der gewünschten Querschnittsform einschließlich röhrenförmigen Typen
mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt und durch eine anschließende geeignete,
diskrete Abfolge der oben beschriebenen Arbeitsgänge kann auch ein netzwerkartiger
dreidimensionaler Warenaufbau 12 oder 12u mit
einem entsprechenden Querschnittsprofil hergestellt werden. In diesem
Zusammenhang sei erwähnt,
daß je nach
Komplexität
des erzeugten Querschnittsprofils mehr als ein Satz von Schußeintragsmitteln
für jede der
beiden Richtungen (d. h. in Richtung der Reihen und Spalten) eingesetzt
werden kann. Solche verschiedenen Sätze von Schußeintragsmitteln
einer vorgegebenen Richtung können
entweder simultan oder diskret betätigt werden, um den für das zu
erzeugende Profil erforderlichen Schußeintrag zu erreichen. Das
vorliegende Verfahren zur Herstellung von Waren ist daher nicht
auf die Herstellung eines bestimmten Querschnittsprofils beschränkt. Ferner
besteht aufgrund der netzwerkartigen Verwebung keinerlei Notwendigkeit,
zum Erzielen der Warenintegrität
separate Bindungsvorgänge
an den äußeren Flächen der
Ware vorzunehmen. Diese Entbehrlichkeit eines Bindungsprozesses
ist im Hinblick auf eine einfachere und schnellere Warenherstellung
offensichtlich von Vorteil. Überdies
macht das vorliegende Verfahren zur Herstellung von netzwerkartig
verwebten dreidimensionalen Warenblöcken und anderen Querschnittsprofilen
die Entwicklung von Verfahren zur Erzeugung von bestimmten Querschnittsformen
entbehrlich, da aus dem erzeugten Block der netzwerkartigen Ware,
wie er mittels dieses Verfahrens erhältlich ist, Vorformlinge, Filtermaterialien
etc. mit jeglicher gewünschter
Gestalt auf einfache Weise durch Zuschneiden erhalten werden können, ohne daß die Gefahr
einer Aufspaltung besteht.
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Des
weiteren ist es möglich,
ein anderes geeignetes Warenmaterial herzustellen, indem die Fachbildung
durch geeignete Steuerung der Litzendrähte 3, der Augen 4ne und/oder 4se,
welche entsprechend eingefädelt
worden sind, derart durchgeführt
wird, daß nur
diejenigen Kettfäden
verwendet werden, welche an den Außenseiten der bereitgestellten
mehrlagigen Kette 6 angeordnet sind. Wie aus 10a ersichtlich, können die Ober- und die Unterseite
der gewebten Flächen
durch Hin- und Herbewegen der vertikalen Litzeneinheit 1 hergestellt werden,
um die aktiven Kettfäden 6a zur
Bildung von reihenweise angeordneten Fächern zwischen den passiven
Kettfäden 6p und
den anderen aktiven Kettfäden 6a,
welche nicht in den Reihen verlagert werden, zu verlagern, wie es
weiter oben erläutert
ist, und die Schußfäden 7 in
diese außenseitigen,
oben und unten, reihenweise angeordneten Fächer einzutragen. Entsprechend
können
die links- und die rechtsseitigen gewebten Flächen durch Hin- und Herbewegen
der horizontalen Litzeneinheit 2 hergestellt werden, um
die aktiven Kettfäden 6a zur
Bildung von spaltenweise angeordneten Fächern zwischen den passiven
Kettfäden 6p und
den anderen aktiven Kettfäden 6a,
welche nicht in den Spalten verlagert werden, zu verlagern, wie
es weiter oben erläutert
ist, und die Schußfäden 8 in
diese außenseitigen,
links- und rechtsseitig, spaltenweise angeordneten Fächer einzutragen.
Folglich kann durch eine solche Vorgehensweise eine verwebte äußere Fläche erzeugt
werden, welche als eine gewebte Abdeckung für die innenseitig vorhandenen,
nicht verwebten, mehrlagigen Fäden 6n des
Warenmaterials dient, wie es in 10a dargestellt
ist.
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Überdies
ist es auch möglich,
ein in 10b wiedergegebenes seelen-
oder sandwichartiges Warenmaterial 12s durch Verwebung
der in geeigneter Weise angeordneten mehrlagigen Kettfäden herzustellen.
In diesem Fall können
die reihenweise und spaltenweise angeordneten Fächer wiederum auf die weiter
oben beschriebene Weise erzeugt werden, indem die Litzendrähte 3,
die Augen 4ne und/oder 4se, welche entsprechend
eingefädelt
worden sind, in geeigneter Weise gesteuert werden. Durch Eintragen der
Schußfäden 7, 8 in
die jeweils reihenweise und spaltenweise gebildeten Fächer wird
eine gewebte Warenstruktur 12s erhalten, welche allgemein
als sandwich- oder seelenartige Warenstruktur bezeichnet wird und
in 10b wiedergegeben ist.
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Ferner
ist es auch möglich,
eine Mehrzahl von gewebten zweidimensionalen Warenlagen unter Einsatz
des beschriebenen Fachbildungsmittels herzustellen. Eine solche
Mehrzahl an Lagen kann dadurch erzeugt werden, indem die mehrlagige
Kette auf die weiter oben beschriebene Weise angeordnet und entweder
die vertikale 1 oder die horizontale Litzeneinheit 2 hin-
und herbewegt wird, um demgemäß entweder
reihenweise oder spaltenweise angeordnete Fächer zu bilden und entsprechend
entweder die Schußfäden 7 oder
die Schußfäden 8 in
die gebildeten Fächer
einer vorgegebenen Richtung einzutragen. Auf diese Weise kann durch
reihenweise Bildung von Fächern
und Durchführung
des entsprechenden Schußeintrags
eine Mehrzahl von Lagen aus gewebten zweidimensionalen Waren in
horizontaler Form erzeugt werden. Entsprechend kann auf diese Weise
durch spaltenweise Bildung von Fächern
und Durchführung
des entsprechenden Schußeintrags
eine Mehrzahl von Lagen aus gewebten zweidimensionalen Waren in
vertikaler Form erzeugt werden, wie es in Bezug auf die Anordnung des
Fachbildungsmittels gemäß 2 gezeigt
ist.
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Es
ist nicht weiter erwähnenswert,
daß bei sämtlichen
der vorstehend beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Waren
die weiteren, ergänzenden
Vorgänge
des Webprozesses, wie das Anschlagen, Wickeln etc., zum jeweils
geeigneten Zeitpunkt des Webzyklus' durchgeführt werden, um eine zufriedenstellende
Ware mit den erforderlichen Spezifikationen zu erzeugen.
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Dem
Fachmann ist ersichtlich, daß die
Möglichkeit
besteht, die verschiedenen Details der vorliegenden Erfindung abzuändern oder
zu modifizieren, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Aus
diesem Grund dient die vorstehende Beschreibung zur Veranschaulichung
der Grundidee der vorliegenden Erfindung und schränkt die
nachfolgenden Patentansprüche
in keiner Weise ein.