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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren zum Behandeln von Kontaktlinsen
und Zusammensetzungen für
dieselben gerichtet. Die vorliegende Erfindung schließt die Verwendung
einer wässrigen
Lösung
ein, die bestimmte Sulfobetainverbindungen enthält, welche nachstehend beschrieben
sind. Zu bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung gehören
Verfahren und Zusammensetzungen zum gleichzeitigen Reinigen und Desinfizieren
von Kontaktlinsen.
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HINTERGRUND
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Im
normalen Verlauf des Tragens von Kontaktlinsen besteht die Tendenz,
dass sich ein Tränenfilm
und Rückstände, die
aus proteinartigen, ölartigen,
talgartigen und verwandten organischen Materialien bestehen, auf
den Linsenoberflächen
ablagern und anreichern. Als Teil des routinemäßigen Pflegeschemas müssen Kontaktlinsen
gereinigt werden, um diese Tränenfilmablagerungen
und Rückstände zu entfernen.
Wenn diese Ablagerungen nicht ordnungsgemäß entfernt werden, werden sowohl
die Benetzbarkeit als auch die optische Klarheit der Linsen erheblich
verringert, was dem Träger
Unbehagen bereitet.
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Außerdem müssen Kontaktlinsen,
insbesondere solche aus hydrophilen Materialien, kontinuierlich desinfiziert
werden, um schädliche
Mikroorganismen abzutöten,
welche auf diesen Linsen vorhanden sein oder wachsen können. Es
wurde eine Reihe von Verfahren zum Desinfizieren von Kontaktlinsen
wie etwa die Verwendung von hohen Temperaturen, die Verwendung von
oxidierenden Chemikalien und die Verwendung von antimikrobiellen
Wirkstoffen eingesetzt.
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Herkömmlicherweise
erfolgt die Reinigung von Kontaktlinsen mit einer oder beiden von
zwei allgemeinen Klassen von Reinigern. Oberflächenaktive Reiniger, die wegen
ihrer empfohlenen täglichen
Verwendung allgemein als "tägliche Reiniger" bezeichnet wer den,
entfernen wirksam den größten Teil
des von Kohlenhydrat und Lipid abgeleiteten Materials. Sie sind
jedoch nicht so wirksam für
das Entfernen von proteinartigem Material wie Lysozym. Charakteristischerweise
werden proteolytische Enzyme, die aus pflanzlichen, tierischen und mikrobiellen
Ausgangsmaterialien gewonnen werden, zum Entfernen der proteinartigen
Ablagerungen verwendet. Diese "Enzym"-Reiniger werden
charakteristischerweise für
eine wöchentliche
Verwendung empfohlen und werden herkömmlicherweise durch Auflösen von
Enzymtabletten in geeigneten wässrigen
Lösungen eingesetzt.
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Das
Verfahren zum Reinigen und Desinfizieren von Kontaktlinsen umfasst
charakteristischerweise mehrere Schritte. Die ersten Schritte umfassen
charakteristischerweise die Reinigungsphase, wobei Linsen mit einem
täglichen
Reiniger gerieben werden, um Ablagerungen (hauptsächlich nicht-proteinartige
Materialien) zu entfernen, gefolgt vom Einweichen in einer Enzymreinigungslösung bei
Umgebungstemperaturbedingungen während
eines Zeitraums von bis zu 12 Stunden (um eine wirksame Entfernung
von proteinartigen Ablagerungen zu erzielen). Nach dem Reinigen
werden die Linsen charakteristischerweise desinfiziert. Die Desinfektion
umfasst das Zusammenbringen der Linsen mit einer Lösung, die
eine oxidierende Chemikalie (z. B. Wasserstoffperoxid) oder einen
antimikrobiellen Wirkstoff enthält,
bei Umgebungstemperaturen. Alternativ kann die Desinfektion durchgeführt werden,
indem man die Linsen erhöhten
Temperaturen über
vorgegebene Zeiträume
aussetzt. Diese letztgenannte Desinfektionsmethode erfordert die
Verwendung eines gebräuchlichen
elektrischen Desinfektionsgerätes.
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Es
wurden Verfahren entwickelt, welche proteinartiges Material von
Kontaktlinsen entfernen können, wobei
gleichzeitig die Linsen desinfiziert werden. Zum Beispiel offenbart
das US-Patent Nr. 4,614,549 ein Einstufenverfahren zum Reinigen
und Desinfizieren von Kontaktlinsen in wässrigen Lösungen von proteolytischen Enzymen
bei Temperaturen zwischen 60°C
und 100°C.
Leider erfordert dieses Verfahren die Verwendung eines elektrischen
Desinfektionsgerätes
und von erhöhten
Temperaturen. Ein weiteres Beispiel für ein Verfahren zum gleichzeitigen
Reinigen und Desinfizieren von Kontaktlinsen ist im US-Patent Nr.
Re 32,672 beschrieben, welches ein Verfahren offenbart, worin Linsen
in eine Lösung
eingetaucht werden, die Peroxid und ein peroxid-aktives Enzym enthält. Dieses
Verfahren erfordert jedoch einen weiteren Schritt der Neutralisierung
des zurückbleibenden
Peroxids vor dem Einsetzen der Linse in das Auge.
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In
dem Bemühen,
größeren Komfort
bereit zu stellen, wurden neue Schemata entwickelt. Zum Beispiel bietet
Bausch & Lomb
ein Reinigungs- und Desinfektionssystem an, bei dem Linsen gleichzeitig
gereinigt und desinfiziert werden, indem die Linse in ReNu® Multi-purpose
Solution eingetaucht wird, die eine ReNu®-Enzymtablette
enthält
(siehe z. B. US-Patent Nr. 5,096,607, erteilt am 17. März 1992).
Dieses System ergibt den Vorteil einer kombinierten "täglichen" Reinigung und Desinfektion in einer
Lösung,
wobei die gleiche Lösung
direkt in Kombination mit enzymatischen Reinigern verwendet werden
kann und somit die Anzahl der Schritte und Komponenten verringert
wird, die für
eine wirksame Linsenreinigung und Desinfektion erforderlich sind.
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Wenngleich
das vorstehend beschriebene Reinigungsschema von Bausch & Lomb gegenüber Systemen
des Standes der Technik einen erheblichen Komfort bietet, wird nach
noch mehr Komfort getrachtet. Genauer gesagt ist es erwünscht, eine
einzige Lösung
bereit zu stellen, die eine Reinigung ergeben kann, die mit Systemen
vergleichbar ist, welche enzymatische Reiniger verwenden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Verfahren zum Behandeln von Kontaktlinsen
und Zusammensetzungen für
dieselben. Die vorliegende Erfindung umfasst das Zusammenbringen
einer Linse mit einer wässrigen
Lösung,
umfassend eine Sulfobetainverbindung, die durch die Formel wiedergegeben
wird:
worin R
1 eine
Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, R
2 Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, R
3 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen ist und R
4 eine
Alkylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Kombination mit antimikrobiellen Wirkstoffen verwendet werden,
um eine gleichzeitige Desinfektion und Reinigung von Kontaktlinsen
zu ergeben. In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellt die Zusammensetzung der Erfindung
ein einstufiges Reinigungsschema bereit, welches nur eine einzige
Lösung
verwendet und welches eine vergleichbare Proteinentfernung ergibt
wie Reinigungsschemata, die eine enzymatische Reinigung verwenden.
Außerdem
stellt in bevorzugten Ausführungsformen
die Zusammensetzung der Erfindung auch eine Lösung bereit, welche direkt
im Auge verwendet werden kann. Als solche bietet die vorliegende
Erfindung signifikante Vorteile gegenüber bekannten Reinigungs- und
Desinfektionsschemata.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann mit allen Kontaktlinsen wie herkömmlichen
harten, weichen (hydrophilen), formstabilen und weichen gasdurchlässigen Linsen
und Siliconlinsen (wozu sowohl Hydrogel- als auch Nicht-hydrogel-Linsen
gehören)
verwendet werden, sie wird aber vorzugsweise mit weichen (hydrophilen)
Linsen eingesetzt. Solche Linsen werden gewöhnlich aus Monomeren wie Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxyethylmethylmethacrylat, Vinylpyrrolidon, Glycerolmethacrylat,
Methacrylsäure
oder Säureestern
und dergleichen hergestellt. Solche Linsen absorbieren erhebliche
Mengen an Wasser wie etwa ungefähr
4 bis ungefähr 80
Gew.-%.
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Wie
bereits angegeben umfasst die vorliegende Erfindung eine wässrige Lösung, umfassend
eine Sulfobetainverbindung, die durch die Formel 1 wiedergeben wird:
worin R
1 eine
Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise eine aliphatische
Alkylgruppe mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen ist, welche unsubstituiert
oder substituiert sein kann (z. B. mit Hydroxylgruppen, Alkylgruppen,
die 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfassen usw.), aber mehr bevorzugt
eine unsubstituierte aliphatische Gruppe mit 10 Kohlenstoffatomen
ist; R
2 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist und R
3 Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, aber vorzugsweise
beide Alkylgruppen mit einem Kohlenstoffatom, d. h. Methylgruppen
sind; und R
4 eine Alkylgruppe mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und
mehr bevorzugt 3 Kohlenstoffatomen ist. Ein Beispiel für eine bevorzugte
Verbindung ist N-Decyl-N,N-dimethyl-3-ammonio-1-propan-sulfonat,
erhältlich
von Calbiochem Company als Zwittergent 3-10. Diese Verbindung kann
durch die Formel II wiedergegeben werden:
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Die
Verwendung von bestimmten Sulfobetainverbindungen in Kontaktlinsenlösungen ist
bekannt. Zum Beispiel offenbaren das US-Patent Nr. 4,485,029 von
Kato et al. und 4,622,258 von Mencke beide die Verwendung eines
Cocoamidosulfobetains, d. h. Lonzaine JS, das von Lonza, Inc. erhältlich ist,
als einen amphoteren oberflächenaktiven
Stoff. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich dieses Material
jedoch nicht als wirksam zum Entfernen von Proteinablagerungen von
Linsen erwiesen.
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Wenngleich
geringere Mengen verwendet werden können (z. B. 0,001% Gew./Vol.),
enthält
die wässrige
Lösung
der Erfindung vorzugsweise wenigstens ungefähr 0,01% Gew./Vol. der Sulfobetainverbindung
der Erfindung.
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Die
wässrige
Lösung
der Erfindung kann auch verschiedene andere Komponenten enthalten,
welche antimikrobielle Wirkstoffe, Puffersubstanzen, Chelatbildner
und/oder Maskierungsmittel, Mittel zum Einstellen der Tonizität und oberflächenaktive
Stoffe umfassen, aber nicht darauf beschränkt sind. Außerdem weist
die Lösung
der Erfindung vorzugsweise einen pH von ungefähr 6 bis ungefähr 8 und
mehr bevorzugt von 7 bis 7,5 auf.
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Für den Zweck
dieses Patents bezieht sich der Begriff "Mittel zum Einstellen der Tonizität" auf solche Mittel,
welche zum Modifizieren der Osmolalität einer Formulierung verwendet
werden. Zu Beispielen für
geeignete Mittel zum Einstellen der Tonizität gehören Natrium- und Kaliumchlorid,
Dextrose und Calcium- und Magnesiumchlorid, sie sind aber nicht
darauf beschränkt.
Diese Mittel werden charakteristischerweise jeweils unabhängig voneinander
(individuell) in Mengen im Bereich von ungefähr 0,01 bis 2,5% (Gew./Vol.)
und vorzugsweise von ungefähr
0,5 bis ungefähr
1,5% (Gew./Vol.) verwendet. Vorzugsweise wird das Mittel zum Einstellen
der Tonizität
in einer Menge eingesetzt, die einen osmotischen Endwert von weniger
als ungefähr
350 mOsm/kg und mehr bevorzugt von ungefähr 250 bis ungefähr 350 mOsm/kg
und am meisten bevorzugt von ungefähr 280 bis ungefähr 320 mOsm/kg
ergibt.
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Geeignete
oberflächenaktive
Stoffe können
entweder kationisch, anionisch, nicht-ionisch oder amphoter sein.
Bevorzugte oberflächenaktive
Stoffe sind neutrale oder nicht-ionische
oberflächenaktive
Stoffe, welche in Mengen bis zu ungefähr 5% (Gew./Vol.) vorhanden
sein können.
Zu Beispielen für
geeignete oberflächenaktive
Stoffe gehören
Polyethylenglycolester von Fettsäuren,
Polyoxypropylenether von C12-C18-Alkanen und
Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolymere von Ethylendiamin
(d. h. Poloxamin), sie sind aber nicht darauf beschränkt.
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Zu
Beispielen für
bevorzugte Chelatbildner gehören
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und ihre Salze (Natrium), welche normalerweise in Mengen
von ungefähr
0,024 bis ungefähr
2,0% (Gew./Vol.) eingesetzt werden. Andere bekannte Chelatbildner
(oder Maskierungsmittel) wie bestimmte Polyvinylalkohole können ebenfalls
verwendet werden.
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Die
Lösung
der Erfindung enthält
vorzugsweise wenigstens einen antimikrobiellen Wirkstoff. So wie
er hier verwendet wird, soll der Begriff "antimikrobieller Wirkstoff" nichtoxidierende
organische Chemikalien bedeuten, welche ihre antimikrobielle Aktivität durch
eine chemische oder physikalisch-chemische Wechselwirkung mit Organismen
ausüben.
Zu geeigneten antimikrobiellen Wirkstoffen gehören quaternäre Ammoniumsalze. Zu Beispielen
für geeignete
quaternäre
Ammoniumsalze zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung gehören Poly[(dimethyliminio)-2-buten-1,4-diylchlorid],
[4-Tris(2-hydroxyethyl)ammonio]-2-butenyl-w-[tris(2-hydroxyethyl)ammonio]dichlorid
(chemische Registrier-Nr. 75345-27-6), das allgemein als Polyquaternium
1® von
ONYX Corporation erhältlich
ist, sie sind aber nicht darauf beschränkt. Zu weiteren anwendbaren
antimikrobiellen Wirkstoffen gehören
Biguanide wie Salze von Alexidin. Zu besonders bevorzugten antimikrobiellen
Wirkstoffen gehören
Hexymethylenbiguanide, einschließlich ihrer wasserlöslichen
Polymere, z. B. Polyaminopropylbiguanid mit einem Molekulargewicht
von bis zu ungefähr
100000. Solche Verbindungen sind ziemlich gut bekannt und werden
in verschiedenen Literaturstellen beschrieben, wozu z. B. das US-Patent Nr.
4,758,595 gehört.
Ein besonders bevorzugtes Material ist PHMB, erhältlich von ICI Americas, Inc.,
Wilmington DE unter der Marke Cosmocil CQ.
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Wenn
er in der Lösung
der Erfindung verwendet wird, sollte der antimikrobielle Wirkstoff
in einer Menge verwendet werden, welche die Mikroorganismenpopulation
in den eingesetzten Formulierungen zumindest teilweise verringert.
Vorzugsweise ist eine desinfizierende Menge eine solche, welche
die Mikrobenbelastung in vier Stunden um zwei logarithmische Größenordnungen,
und mehr bevorzugt in einer Stunde um eine logarithmische Größenordnung
verringert. Am meisten bevorzugt ist eine desinfizierende Menge
eine Menge, welche die Mikrobenbelastung an einer Kontaktlinse beseitigt,
wenn sie in einem Schema für
die empfohlene Einweichzeit (FDA Chemical Disinfection Efficacy
Test Juli 1985, Contact Lens Solution Draft Gudelines) verwendet
wird. Charakteristischerweise sind solche Wirkstoffe in Konzentrationen
im Bereich von ungefähr 0,00001
bis ungefähr
0,5% (Gew./Vol.) und mehr bevorzugt von ungefähr 0,00003 bis ungefähr 0,05% (Gew./Vol.)
vorhanden.
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Wie
angegeben werden Kontaktlinsen durch Zusammenbringen der Linse mit
der wässrigen
Lösung der
Erfindung gereinigt. Wenngleich dies durch einfaches Einweichen
einer Linse in der Lösung
der Erfindung erfolgen kann, kann eine größere Reinigung erzielt werden,
wenn einige Tropfen der Lösung
anfänglich
auf jede Seite der Linse gegeben werden und die Linse annähernd 20
Sekunden gerieben wird. Die Linse wird anschließend in mehrere Milliliter
der Lösung
der Erfindung eingetaucht. Vorzugsweise wird die Linse wenigstens
vier Stunden lang in der Lösung
einweichen gelassen. Außerdem
werden die Linsen vorzugsweise nach dem Reibeschritt und nachdem
sie in die Lösung
eingetaucht wurden, mit frischer Lösung gespült. Wenn die Lösung der
Erfindung einen antimikrobiellen Wirkstoff enthält, reinigt die Lösung der
Erfindung die Linse nicht nur, sondern desinfiziert sie auch. Es
ist jedoch klar, dass die wässrige
Lösung
der Erfindung keinen antimikrobiellen Wirkstoff enthalten muss und
andere Desinfektionsmittel in Kombination damit verwendet werden können, z.
B. eine Desinfektion durch Wärme,
eine Desinfektion durch Oxidation, z. B. mit Wasserstoffperoxid usw.
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Wenngleich
es nicht erforderlich ist, können
auch enzymatische Reiniger zusammen mit der Lösung der Erfindung zum Behandeln
von Kontaktlinsen verwendet werden. Wenn sie verwendet werden, können Enzymtabletten
direkt in die Lösung
der Erfindung gegeben werden und zwar auf eine Weise wie die im
US-Patent Nr. 5,096,607 beschriebene.
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Als
eine Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
mehrere Beispiele angegeben. Diese Beispiele dienen nur dazu, Aspekte
der Erfindung weiter zu erläutern
und sollten nicht als die Erfindung beschränkend aufgefasst werden.
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BEISPIELE
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Ein
Beispiel für
eine bevorzugte Formulierung der vorliegenden Erfindung wird nachstehend
in Tabelle I angegeben. Diese Lösung
wurde durch Abwiegen der erforderlichen Menge an Zwittergent 3-10
in einen Glasbecher und anschließendes Auffüllen der Lösung auf das Gesamtvolumen
mit ReNu® Multi-Purpose-Lösung hergestellt.
Der pH der resultierenden Lösung
lag zwischen ungefähr
7,1 und 7,3. (Falls erforderlich, kann der pH der Lösung durch
Verwendung einer passenden Menge an Chlorwasserstoffsäure oder
Natriumhydroxid eingestellt werden, wie in Tabelle I angegeben ist.)
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Um
die vorliegende Erfindung weiter zu erläutern, wurden eine Reihe von
weichen Hydrogellinsen (FDA-Gruppe III, Bulifcon A) mit Proteinablagerungen überzogen,
gefolgt von einer Behandlung mit einer von mehreren Testlösungen (wie
in Tabelle I beschrieben, die verschiedene Mengen an Zwittergent
3-10 enthielten). Diese Linsen wurden dann mit Linsen verglichen,
die mit einer Kontrolllösung
behandelt wurden, die aus ReNu® MPS mit ReNu® 1
Stufen-Enzymtabletten bestand.
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Proteinablagerung
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Linsen
wurden mit einem in vitro-Proteinablagerungsverfahren überzogen,
welches darin bestand, dass zunächst
eine wässrige
Elektrolytlösung
hergestellt wurde, die aus ungefähr
0,70% Natriumchlorid, 0,17% Kaliumchlorid, 0,22% Natriumhydrogencarbonat
und 0,0005% Calciumchloriddihydrat bestand. Die Lösung wurde
durch Zugeben der Chloride und des Hydrogencarbonats zu ungefähr 90% des
erforderlichen Gesamtvolumens an destilliertem Wasser, gefolgt von
einer gründlichen
Durchmischung der Lösung
hergestellt. Der pH wurde gemessen und, falls erforderlich, entweder
mit 1 N HCl oder 1 N NaOH auf 7,2 +/– 0,1 eingestellt. Die Lösung wies
eine Osmolalität
zwischen 280 und 320 mOsm/kg auf. Dann wurde eine passende Menge
an Lysozym (3 × kristallisiertes
Lysozym aus Hühnereiweiß, Sigma
Inc.) zu der Elektrolytlösung
zugegeben, so dass die Lösung
eine Lysozymkonzentration von 0,10% aufwies. Die resultierende Lösung wurde
ungefähr
30 Minuten bei mäßiger Geschwindigkeit
vermischt. Der pH wurde gemessen (und, falls erforderlich, entweder
mit 1 N HCl oder 1 N NaOH auf 7,2 +/– 0,1 eingestellt).
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Eine
boratgepufferte Salzlösung
wurde ebenfalls hergestellt, die ungefähr 0,85% Borsäure, 0,09%
Natriumborat und 0,45% Natriumchlorid umfasste. Der pH wurde gemessen
(und, falls erforderlich, entweder mit 1 N HCl oder 1 N NaOH auf
7,2 +/– 0,01
eingestellt). Die Osmolalität
der Lösung
betrug zwischen 280 und 320 mOsm/kg.
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Proteinablagerungen
wurden auf eine Reihe von weichen Hydrogellinsen aufgebracht indem
jede Linse in eine Glasphiole gegeben wurde. gefolgt vom Eintauchen
der Linsen in ungefähr
5 ml der Proteinlösung. Die
Phiolen wurden anschließend
verschlossen und ungefähr
20 Minuten in einem Warmwasserbad mit ungefähr 80°C geschüttelt. An schließend wurden
die Linsen auf Umgebungstemperatur abkühlen gelassen, gefolgt vom
vorsichtigen Reiben der Linsen mit der boratgepufferten Salzlösung, um
jegliches lose gebundene Protein zu entfernen.
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Linsenbehandlung
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Sobald
die Linsen mit Protein überzogen
waren, wurden sie einer Behandlung mit einer der Lösungen der
Erfindung oder der Kontrolllösung
unterzogen. Die Behandlung mit den Lösungen der Erfindung bestand darin,
mehrere Tropfen der Testlösung
auf beide Seiten der Linse zu geben, gefolgt vom Reiben der Linse
während
ungefähr
20 Sekunden. Die Linsen wurden dann mit der Testlösung gespült und in
ungefähr
5 ml Testlösung
vier Stunden lang eingeweicht. Die Linsen wurden dann mit einer
boratgepufferten Salzlösung
gespült.
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Die
Behandlung mit der Kontrolllösung
bestand darin, mehrere Tropfen ReNu® MPS
auf beide Seiten der Linsen zu geben, gefolgt vom Reiben der Linsen
während
ungefähr
20 Sekunden. Die Linsen wurden dann mit frischem ReNu® MPS
gespült
und in ungefähr
10 ml ReNu® MPS,
das eine ReNu®-Enzymtablette
enthielt, ungefähr
vier Stunden lang eingeweicht. Die Linsen wurden anschließend mit
frischem ReNu® MPS
gerieben und gespült
und schließlich
mit boratgepufferter Salzlösung
gespült.
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Mikroskopische
Bildanalyse
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Im
Anschluss an die Behandlung wurden die Linsen unter Verwendung einer
mikroskopischen Bildanalyse bewertet, um die Menge des als Ergebnis
der Behandlung entfernten Proteins zu bestimmen. Die Ergebnisse
dieser Bewertung sind in Tabelle II nachstehend angegeben.
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Die
mikroskopische Bildanalyse bestand darin, die Linsen digital zu
fotografieren und die Rückstände auf
der Oberfläche
durch eine Grauskala-Bildanalyse zu analysieren. Dieses Verfahren
umfasst das Anordnen jeder Linse unter einem Mikroskop mit einem "Dunkelfeld"-Hintergrund und
das anschließende
Leiten von einfallendem Licht durch die Linse. Auf der Oberfläche befindliche
Rückstände auf
der Linse streuen das Licht und erscheinen heller als die saubere
Oberfläche
auf der Kontaktlinse. Ein digitales Bild der beleuchteten Linse wird
erhalten und die Pixel werden auf der Basis ihrer Intensitäten gezählt/unterschieden.
Der Intensitätswert jeder
mit einer Testlösung
behandelten Linse wurde dann mit dem von Linsen verglichen, die
mit der Kontrolllösung
behandelt wurden. Aus diesen Daten wurde die relative Proteinentfernung
für jede
Linse bestimmt und ist in Tabelle II als prozentuale Änderung
der Dichte im Vergleich zu der Kontrolllösung angegeben.
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Wie
durch die in Tabelle II angegebenen Daten gezeigt wird, ergaben
die erfindungsgemäßen Lösungen und
Verfahren zum Behandeln von Linsen eine Proteinentfernung, die mit
derjenigen der Kontrolllösung (welche
die Verwendung einer enzymatischen Reinigung einschloss) vergleichbar
war.
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Neben
einer ausgezeichneten Reinigung ergab die erfindungsgemäße Lösung auch
eine mit der Kontrolllösung
vergleichbare Desinfektion.