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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Verfahren und Vorrichtungen zum Bilden von Material. in
einem Beispiel bezieht sich diese Erfindung auf Verfahren und Vorrichtungen
zum Aufbringen von Material auf eine Oberfläche, zum Beispiel auf eine innere
oder äußere Fläche bei
einem Tier, zum Beispiel zum Aufbringen von Material auf die Haut
zur Verwendung zum Beispiel bei der Behandlung von Wunden oder Verbrennungen.
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Verschiedene Formen von Aerosolgeräten zum
Aufsprühen
von Material auf eine Oberfläche wie
z. B. die menschliche Haut sind bekannt, einschließlich Aerosolgeräte zum Aufsprühen von Wundbehandlungsprodukten
auf Wunden oder Verbrennungen. Ein solches Produkt ist Savlon DryTM, das in Großbritannien von Zyma Healthcare
und Ciba Geigy plc vertrieben worden ist. Derartige Produkte erfordern
die Benutzung eines Treibgases, und in den vergangenen Jahren ist
die Auswahl an Treibgasen durch den Wunsch zur Vermeidung umweltschädlicher
Stoffe wie z. B. Fluorchlorkohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoffe
immer stärker
eingeschränkt
worden. Weil kleine Tröpfchen
und Pulverteilchen außerdem
dazu neigen, durch den Gasstrom, der entsteht, wenn das Treibgas
auf die Zielfläche
auftrifft und von dieser abgelenkt wird, von der Zielfläche fortgetragen
zu werden, sind solche Sprays mit Treibgas im Allgemeinen dazu bestimmt, relativ
große
Tropfen oder Pulverteilchen zu versprühen, um eine ausreichende Trägheit zu
bewirken, damit sich das Spray auf der Zielfläche ablagert. Solche Produkte
mit Treibgas können
verlaufen, wenn sie zu großzügig aufgesprüht werden,
insbesondere wenn das Spray große
Tropfen erzeugt. Darüber
hinaus sind die Verpackungskosten für derartige Geräte hoch.
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GB-A-1569707 beschreibt eine Spendevorrichtung
zum Erzeugen eines Sprühnebels
oder einer Wolke von Flüssigkeitströpfchen,
die hauptsächlich für Sprühanwendungen
im Pflanzenschutz gedacht ist. Das in GB-A-1569707 beschriebene
Verfahren erzeugt Flüssigkeitströpfchen durch
Anlegen eines elektrischen Felds an eine aus einem Auslass in der Nähe der Oberfläche austretende
Flüssigkeit,
so dass die Flüssigkeit
ausreichend geladen wird, damit die elektrische Nettoladung in der
Flüssigkeit
beim Austreten der Flüssigkeit
in die freie Atmosphäre
den Oberflächenspannungskräften der
Flüssigkeit
entgegen wirkt und die von den gleichen elektrischen Ladungen erzeugten
Abstoßungskräfte bewirken,
dass die fein zu verteilende Flüssigkeit
zerstäubt
wird, um einen Kegel oder Strahl zu erzeugen, der in Flüssigkeitströpfchen zerfällt. Die
mit dieser Vorrichtung erzeugten Tröpfchen sind bis nahe ihrer
Rayleigh-Grenze geladen und wandern daher im Gebrauch schnell zu
leitenden Oberflächen
mit niedrigerem oder Nullpotenzial. Dieses Verfahren zum Feinverteilen
von Flüssigkeit
ist allgemein als elektrohydrodynamisches Zerstäuben oder als elektrohydrodynamische
Verarbeitung bekannt.
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RU-A-2 034 534 beschreibt ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum elektrodynamischen Zerstäuben und Aufbringen eines Schutzüberzugs
auf die Haut, der aus einer aseptischen Lösung mit einem faserbildenden
Polymer besteht.
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Nach einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Bilden eines Verbundstoffs bereit, bei
dem eine Flüssigkeit
einem ersten Auslass und eine weitere Flüssigkeit einem zweiten neben
dem ersten Auslass angeordneten Auslass zugeführt wird und die Flüssigkeiten
einem elektrischen Feld ausgesetzt werden, um wenigstens einen Strahl
auszubilden, wobei die Flüssigkeiten
so beschaffen sind, dass der Strahl nach seiner Ausbildung einen
Verbundstoff bildet, der eine Faser, Faserfragmente und/oder Teilchen
enthält,
und der Verbundstoff einen im Wesentlichen durch eine der beiden
Flüssigkeiten
gebildeten Kern sowie einen im Wesentlichen durch die andere der
beiden Flüssigkeiten
gebildeten Überzug
aufweist.
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Nach einem anderen Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung mit einem Gehäuse (9)
bereit, umfassend:
ein erstes Reservoir (20a), das
eine erste Flüssigkeit enthält,
ein
zweites Reservoir (20b), das eine zweite Flüssigkeit
enthält,
eine
erste Flüssigkeitszuführeinrichtung,
um die erste Flüssigkeit
einem ersten Flüssigkeitszuführauslass
zuzuführen,
eine
zweite Zuführeinrichtung,
um die zweite Flüssigkeit
einem zweiten Flüssigkeitsauslass
zuzuführen, der
neben dem ersten Flüssigkeitsauslass
angeordnet ist, und
eine Einrichtung, um aus dem ersten und
dem zweiten Flüssigkeitsauslass
austretende Flüssigkeit
einem elektrischen Feld auszusetzen, damit die Flüssigkeiten
wenigstens einen Strahl elektrisch geladener Flüssigkeit ausbilden, wobei die
Flüssigkeiten
so beschaffen sind, dass der Strahl bei Benutzung der Vorrichtung,
nachdem wenigstens ein Strahl ausgebildet wurde, einen Verbundstoff
bildet, der eine Faser, Faserfragmente und/oder Teilchen enthält, und der
Verbundstoff einen im Wesentlichen durch eine der beiden Flüssigkeiten
gebildeten Kern sowie einen im Wesentlichen durch die andere der
beiden Flüssigkeiten
gebildeten Überzug
aufweist.
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Soll der erhaltene Verbundstoff oder
das Material einem Hohlraum zugeführt oder auf eine konkave Fläche aufgebracht
werden, ist es wünschenswert,
dass der Verbundstoff vor dem Aufbringen oder Zuführen wenigstens
teilweise elektrisch entladen wird.
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Nach einer Ausführungsform kann der Ablagerungsprozess
einmal oder mehrmals wiederholt werden, um mehrere Schichten Material
auf der Oberfläche
aufzubringen, die Fasern, Fibrillen, Tröpfchen oder/oder Teilchen enthalten.
Die Polarität,
mit der das Material geladen wird, kann zwischen der Ablagerung
der verschiedenen Schichten umgekehrt werden, um die Anziehung zwischen
den Schichten zu verbessern.
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Die zur Herstellung des elektrohydrodynamisch
gebildeten Materials benutzte Flüssigkeit
kann einen biologisch aktiven Inhaltsstoff oder Bestandteil enthalten.
Soweit das elektrohydrodynamisch gebildete Material Fibrillen aufweist,
können
diese tatsächlich
in der Haut von Weichteilen haften bleiben und die Zufuhr des Wirkstoffs
an eine Stelle unter der äußersten
Schicht der Haut oder der Weichteile ermöglichen.
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Bei der (den) benutzten Flüssigkeiten)
kann es sich um eine Lösung,
eine Suspension, eine Mikrosuspension, eine Emulsion, eine Mikroemulsion, ein
Gel oder auch eine Schmelze handeln, die einen oder mehrere Wirkstoffe
enthalten können.
Mikrokapseln, Fasern oder Fibrillen eines biologisch resorbierbaren
oder biologisch abbaubaren Polymers können gebildet werden, die einen
biologisch aktiven Inhaltsstoff enthalten. Material aus dem Kern
der Faser oder Fibrille kann aus den Enden der Faser oder Fibrille freigesetzt
werden. Material aus dem Kern einer Faser, Fibrille oder Mikrokapsel
kann durch den Überzug
freigesetzt werden, wenn der Überzug
für das darin
enthaltene Material durch lässig
ist; es kann aber auch freigesetzt werden durch ein Aufbrechen des äußeren Überzugs,
zum Beispiel durch chemischen oder enzymatischen Angriff, der eine
Auflösung
oder einen Abbau des äußeren Überzugs
bewirkt, durch biologische Resorption oder biologischen Abbau des Überzugs
oder aufgrund von Temperaturveränderungen
oder Anwendung von Druck, der ein Aufbrechen des äußeren Überzugs
bewirkt. Der Zeitpunkt der Freisetzung kann für ein bestimmtes Polymer durch
Kontrolle der Dicke des den Kern umgebenden Überzugs gesteuert werden.
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Mögliche
biologisch aktive Inhaltsstoffe für die topische oder lokale
Anwendung sind pharmazeutische Substanzen wie z. B. Analgetika,
Antiseptika, Antibiotika, Fungizide, Bakterizide, Antiparasitika,
Wundreinigungsmittel wie etwa proteolytische Enzyme, biologische
Produkte wie Zellen, und Zytokine zur Stimulation der zytokinetischen
Aktivität
zur Förderung
der wesentlichen Zellaktivitäten,
beispielsweise zur Förderung
des Dendritenwachstums, Wachstumsfaktoren wie Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(FGF), Epithel-Wachstumsfaktor (EGF), transformierender Wachstumsfaktor
(TGF) und andere, die zur Förderung
oder anderweitigen Steuerung der wesentlichen Abläufe für die natürliche Gewebereparatur
verwendet werden können,
DNA oder anderes genetisches Material für die Gentherapie, Zellen, Peptide
oder Polypeptide, Insulin, Hilfsstoffe, Immunsuppressiva oder -stimulantien,
Oberflächenbindungs-
oder Oberflächenerkennungsmittel
wie z. B. Oberflächenprotein
A und oberflächenaktive
Stoffe (Tenside). Werden mehrere Schichten Fasern, Fibrillen oder
Tröpfchen
abgelagert, können
unterschiedliche aktive Inhaltsstoffe in den verschiedenen Schichten
enthalten sein.
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Fasern, Faserfragmente und/oder Teilchen von
biologischem Material wie z. B. Fibrin oder Collagen können mit
einem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildet werden. Auch Elektretpolymere können als Keime oder zur anderweitigen
Auslösung
interaktiver Zell- und/oder Molekularereignisse bei der Gewebereparatur
verwendet werden.
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Eine Reihe von elektrohydrodynamischen Verarbeitungsstellen
kann vorgesehen werden, um die gleichzeitige Ablagerung von verschiedenen
Arten von elektrohydrodynamisch gebildetem Material zu ermöglichen.
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Das abgelagerte Material kann allein
oder in Kombination mit einem herkömmlichen Verband verwendet
werden. Als weitere Möglichkeit,
bei der das Material zum Beispiel ein therapeutisches Präparat enthält, kann
das Material auf einem herkömmlichen Verband
abgelagert werden, der auf die Haut aufgebracht wird.
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Die Fibrillen oder Teilchen können biologisch aktives
Material enthalten. So können
die Fibrillen oder Teilchen zum Beispiel DNA gekapselt in einem Lipid
oder in einem Lipidkomplex zur Transfektion von Zellen enthalten
oder sie können
zum Beispiel Stoffe wie Peptide, Polypeptide und andere große Biomoleküle wie z.
B. Insulin oder Wachstumsfaktoren und/oder pharmazeutische Wirkstoffe
zur Ermöglichung
des Eintrags des Wirkstoffs in den Blutstrom über die Lunge enthalten oder
einkapseln. Dies sollte einen schnelleren Weg in den Blutstrom als
die normale orale Einnahme bieten und die Notwendigkeit der Injektion
von Inhaltsstoffen vermeiden, die wegen der im Verdauungssystem
vorliegenden Magenenzyme und -säuren
nicht oral eingenommen werden können.
Mikrokapseln oder Fibrillen für
die orale Einnahme geeigneter Wirkstoffe, die eine langsame Freisetzung
dieser Substanzen ermöglichen,
können
ebenfalls mit elektrohydrodynamischen Mitteln hergestellt werden,
indem der Wirkstoff als der Kern der Kapsel oder Fibrille benutzt
wird.
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Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden im Folgenden anhand der zugehörigen Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
schematisch ein Beispiel einer Vorrichtung zur Durchführung der
elektrohydrodynamischen Verarbeitung.
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2a bis 2c sind Schemazeichnungen zur
Veranschaulichung der Mechanismen, nach denen mindestens teilweise
feste oder gelartige Teilchen, Fibrillen bzw. Fasern hergestellt
werden können.
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3 zeigt
schematisch ein weiteres Beispiel einer Vorrichtung zur Durchführung der
elektrohydrodynamischen Verarbeitung.
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4 zeigt
schematisch die Benutzung der Vorrichtung aus 3 zum Aufbringen eines Verbands auf die
Haut, eine Wunde, eine Verbrennung oder einen aufgrund eines chirurgischen
Eingriffs freiliegenden Bereich.
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5 bis 8 zeigen verschiedene Arten von
Düsen oder
Auslässen,
die bei einer Vorrichtung zur elektrohydrodynamischen Verarbeitung
benutzt werden können.
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9 zeigt
eine durch elektrohydrodynamische Verarbeitung gebildete Matte oder
ein Netz von Fasern.
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10 zeigt
schematisch durch elektrohydrodynamische Verarbeitung auf einer
Oberfläche
abgelagerte im Wesentlichen parallele Fasern.
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11 zeigt
einen Teilquerschnitt eines Beispiels einer Vorrichtung zur Benutzung
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren.
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12 zeigt
eine Düse,
die zur Herstellung von Verbundstoff benutzt werden kann.
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13 zeigt
eine Düse
zur Herstellung von Material aus einer Mischung von zwei verschiedenen Flüssigkeiten.
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14 zeigt
schematisch ein weiteres Beispiel einer Vorrichtung zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bezug nehmend auf die Zeichnungen
zeigt 1 schematisch
eine Vorrichtung 1 zur Durchführung der elektrohydrodynamischen
Verarbeitung. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Behälter oder
ein Reservoir 2 für
eine Flüssigkeit,
das durch ein Zuführrohr 3 über ein
Strömungsregelventil 5 herkömmlicher
Art mit einem Auslass 4 verbunden ist. Das Ventil 5 kann manuell
oder elektrisch betätigt
sein. Eine Spannungsquelle 6, die eine Spannung von typischerweise
15 bis 25 kV liefert, ist an den Auslass 4 angeschlossen,
um eine Aufladung der aus dem Auslass 4 austretenden Flüssigkeit
zu bewirken. Wenn die Flüssigkeit
wenigstens halbleitend ist (d. h. die Flüssigkeit hat einen spezifischen
Widerstand unter ca. 109 Ohm-m), kann die
Spannungsquelle 6 vor dem Auslass 4 an die Flüssigkeit
angelegt werden.
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Beim Gebrauch der Vorrichtung 1 wird
ein Oberflächenbereich 7,
z. B. ein Bereich der Haut eines Tieres oder eines Menschen, wenige
Zentimeter, z. B. zwischen 5 und 10 cm, unter dem Auslass 4 angeordnet,
wie dies schematisch in 1 gezeigt
ist. Die Spannungsquelle 6 wird durch Schließen eines Schalters
(in 1 nicht gezeigt)
mit dem Auslass 4 verbunden, und das Strömungsregelventil 5 wird
geöffnet,
so dass die Flüssigkeit
unter Schwerkraft dem Auslass 4 zugeführt wird. Die Flüssigkeit
ist so gewählt,
dass sie biologisch verträglich
ist, d. h. nicht schädlich
oder nachteilig für
das Tier ist, wenn sie auf die Haut oder eine offene Wunde aufgebracht
wird, und hat in der Regel einen spezifischen Widerstand im Bereich
von ca. 102 bis 108 Ohm-m
und eine Viskosität
im Bereich von 0,1 bis 1.000 Poise oder höher, wobei die Viskosität davon
abhängig
ist, ob eine Faser, Faserfragmente oder -segmente oder Teilchen
gebildet werden sollen.
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Wie in dem oben genannten Patent GB-A-1569707
und einem Artikel „Electrodynamic Crop
Spraying" von R.
A. Coffee, erschienen in „Outlook
on Agriculture",
Vol. 10, Nr. 7, 1981, beschrieben, wird aus dem Auslass 4 austretende
Flüssigkeit einem
starken elektrischen Feld ausgesetzt, durch das auf der Oberfläche der
Flüssigkeit
eine stehende Welle entsteht, die Spitzen oder Kegel erzeugt, die Strahlen
elektrisch geladener Flüssigkeit
aussenden.
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Die geringfügigen Störungen, die unvermeidlich in
dem Flüssigkeitsstrahl
auftreten, bewirken, dass der Strahl instabil wird, und die elektrische
Nettoladung in der Flüssigkeit
erzeugt eine Abstoßungskraft,
die den Oberflächenspannungskräften in
der Flüssigkeit
entgegenwirkt. Dies würde
normalerweise, wie in GB-A-1569707 beschrieben, ein Aufbrechen der
Flüssigkeit
in Tröpfchen
verursachen, die, weil sie und der Auslass 4 gleich geladen
sind, von dem Auslass 4 und voneinander weggeschleudert werden,
so dass ein Sprühnebel
oder eine Wolke von Flüssigkeitströpfchen entsteht.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben jedoch festgestellt,
dass durch gezielte Auswahl der Flüssigkeit und Steuerung der
Bedingungen des elektrohydrodynamischen Prozesses der Flüssigkeitsstrahl,
anstatt in Flüssigkeitströpfchen aufzubrechen,
eine feste oder gelartige Faser oder Faserfragmente (Fibrillen)
bzw. nicht flüssige
Tröpfchen
oder Teilchen bildet. Beim Gebrauch der in 1 gezeigten Vorrichtung bewirkt die Tatsache,
dass das elektrohydrodynamisch gebildete Material geladen ist und
der Tierkörper
praktisch als geerdet angesehen werden kann, dass sich das Material
auf der Oberfläche 7 der
Haut unter dem Auslass 4 ablagert. Durch die in dem elektrischen
Feld zur Erzeugung des Materials enthaltene Energie lagert sich
das Material schnell, gleichmäßig und
sanft ab, ohne dass es zu einem Übersprühen kommt
oder es in Luftströmen
eingeschlossen und von der Zielfläche weggeführt wird. Eine oder mehrere
Schichten eines solchen Materials können abgelagert werden, um
einen Verband z. B. zum Abdecken oder zum Schutz einer Wunde oder
Verbrennung zu ergeben. Da dieses Material nicht flüssig ist,
dürfte
es keine Reizung verursachen, die z. B. von Lösungsmitteln ausgehen kann,
wenn Flüssigkeitströpfchen auf
die Haut aufgebracht werden.
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Eine Relativbewegung kann zwischen
der Düse 4 und
der Oberfläche 7 bewirkt
werden; bei diesem Beispiel kann die Oberfläche 7 bewegt werden, um
eine große
Fläche
abzudecken.
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2a zeigt
die Situation, bei der die dem Auslass oder der Düse 4 zugeführte Flüssigkeit
einen Sprühnebel
fester Tröpfchen
oder Teilchen D bildet, während 2b die Situation zeigt,
bei der der Flüssigkeitsstrahl
in Fibrillen FF aufbricht, und 2c die Situation
zeigt, bei der der Flüssigkeitsstrahl
J eine Faser F bildet.
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2a bis 2c zeigen nur einen Kegel
C und den zugehörigen
Strahl J, der aus einer Düse 4 austritt.
Die tatsächliche
Anzahl der erzeugten Kegel und Strahlen ist jedoch abhängig von
mehreren Faktoren, darunter dem spezifischen Widerstand, der Dielektrizitätskonstante
und der Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit, den Abmessungen des
Auslasses 4 sowie dem anliegenden elektrischen Feld.
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Zum Bilden der in 2a gezeigten festen oder gelartigen Tröpfchen wird
die Flüssigkeit
so gewählt
oder formuliert, dass sie nicht flüssig wird, d. h. mindestens
teilweise fest oder gelartig ist, nachdem die Flüssigkeit durch das anliegende
elektrische Feld in Flüssigkeitströpfchen zerteilt
worden ist. Enthält die
Flüssigkeit
ein Lösungsmittel,
kann dies z. B. erreicht werden, indem eine Flüssigkeit gewählt wird, deren
Flüchtigkeit
und Viskosität
so beschaffen sind und deren Durchflussgeschwindigkeit so gesteuert wird,
dass das Lösungsmittel
ausreichend verdunstet, um erst nach der Tröpfchenbildung ein wenigstens
teilweises Erstarren oder Gelieren zu bewirken. Handelt es sich
bei der Flüssigkeit
um eine Schmelze, die während
der Zuführung
zu dem Auslass bei einer erhöhten
Temperatur gehalten wird, muss die Flüssigkeit so gewählt werden,
dass sie eine solche Schmelztemperatur hat, dass die Flüssigkeit
nach der Bildung der Flüssigkeitströpfchen erstarrt.
Dies kann durch Abkühlen
z. B. mit einem kalten Inertgas- oder Luftstrom erleichtert werden.
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Zum Bilden der in 2b gezeigten Fibrillen oder Faserfragmente
wird die Flüssigkeit
so gewählt oder
formuliert und die Durchflussgeschwindigkeit so gesteuert, dass
der Flüssigkeitsstrahl
mindestens teilweise nicht flüssig
wird, d. h. fest oder gelartig ist, bevor die Flüssigkeit durch das anliegende
elektrische Feld in Flüssigkeitströpfchen zerteilt
wird, jedoch so, dass die aus der Störung des Strahls J resultierende
Wachstumswelle ausreichend stark bleibt, um die Bildung einer Faser
zu hemmen, und ein Aufbrechen des Strahls in Faserfragmente oder Fibrillen
FF bewirkt. Dies kann erreicht werden, indem die Flüssigkeit
und die Durchflussgeschwindigkeit so gewählt werden, dass die Flüssigkeit vor
der Tröpfchenbildung
zu erstarren beginnt (z. B. durch Verdunsten im Falle einer Lösung oder
durch Abkühlen
im Falle einer Schmelze) und relativ spröde wird, so dass die Wachstumswelle
ein Aufbrechen der entstehenden Faser in Segmente bewirkt. Das Aufbrechen
der entstehenden Faser zu Fibrillen kann durch Pulsieren der am
Auslass 4 anliegenden Spannung erleichtert werden, um einen
Energieimpuls zu erzeugen, der einen Resonanzprozess auslöst, um das Aufbrechen
der entstehenden Faser zu fördern.
Versuche haben gezeigt, dass die Länge der Fibrillen mit der Impulsdauer
oder Frequenz in Zusammenhang steht, wobei unter Idealbedingungen
die Fibrillenlänge
gleich der Strahlgeschwindigkeit dividiert durch die Impulsfrequenz
ist, so dass bei einer Strahlgeschwindigkeit von 5 ms–1 und
einer Impulsfrequenz von 100 kHz die Fibrillen eine Länge von
50 μm haben
sollten. Je nach der betreffenden Flüssigkeit und den verwendeten
elektrohydrodynamischen Verarbeitungsbedingungen können Fibrillen
mit Längen
im Bereich von einigen zig Mikrometern bis zu wenigen Zentimetern
erzeugt werden.
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Zum Bilden der in 2c gezeigten festen oder gelartigen Faser
F wird die Flüssigkeit
so gewählt,
dass sie nach dem Austreten aus dem Auslass nicht flüssig wird,
d. h. mindestens teilweise fest oder gelartig ist, und die aus der
Störung
des Strahls resultierende Wachstumswelle gedämpft wird, so dass der Strahl
nicht aufbricht, sondern eine endlose Faser bildet, deren Länge durch
die Zeit bestimmt wird, über die
der elektrohydrodynamische Prozess fortgesetzt wird, d. h. die Zeit,
während
der die Spannung anliegt. Das Dämpfen
der Wachstumswelle kann durch die einsetzende Erstarrung und/oder
die Art der Flüssigkeit
erreicht werden. Die Faserbildung kann z. B. erreicht werden, indem
eine hoch flüchtige
Flüssigkeit
oder eine Flüssigkeit
mit einem hoch flüchtigen Inhaltsstoff
gewählt
wird, so dass das Erstarren durch Verdunstung sehr schnell vor der
Tröpfchenbildung eintritt.
Zum Beispiel können
Fasern mit einer Flüssigkeit
gebildet werden, die ein Polymer enthält, das bei Erstarrung aufgrund
seiner Viskosität
und/oder der Morphologie seiner Polymerkette dazu neigt, keine Wachstumswelle
auszubilden. Faser können
mit einem Polymer mit relativ hohem Molekulargewicht gebildet werden,
z. B. einem Polymer mit einem Molekulargewicht in der Größenordnung
von 140.000 oder höher.
Ist die verwendete Flüssigkeit
eine Schmelze, sollte die Auswahl einer Flüssigkeit, die zu einem relativ
plastischen Zustand erstarrt, die Faserbildung fördern.
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Die in 1 gezeigte
Vorrichtung 1 nutzt die Schwerkraft, um dem Auslass 4 Flüssigkeiten
zuzuführen,
was den Vorteil der Einfachheit bietet. Sie ist am besten geeignet
für Situationen,
bei denen die Hautfläche,
auf die der Verband aufgebracht werden soll, problemlos unter dem
Auslass 4 hin und her bewegt werden kann, oder wenn die
zu fördernde
Flüssigkeit
durch ein Pumpen ungünstig
beeinflusst werden kann.
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3 zeigt
einen Teilquerschnitt einer anderen Form der elektrohydrodynamischen
Verarbeitungsvorrichtung 1a. Die in 3 gezeigte Vorrichtung soll, wie schematisch
in 4 gezeigt, tragbar sein,
insbesondere um von einem Anwender in der Hand 8 gehalten
zu werden.
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Die in 3 gezeigte
Vorrichtung 1a weist ein Gehäuse 9 auf, in dem
ein Reservoir 2a für
die zu spendende Flüssigkeit
angeordnet ist. Das Reservoir 2a kann als ein Faltbeutel
ausgebildet sein, um jeden Luftkontakt mit der zu spendenden Flüssigkeit
zu vermeiden. Das Reservoir 2a ist über ein Zuführrohr 3a mit einer
Pumpkammer 10 verbunden, die selbst wiederum über das
Zuführrohr 3 und
das Strömungsregelventil 5 in ähnlicher
Weise wie in 1 gezeigt
mit dem Auslass 4 verbunden ist. Die Spannungsquelle 6 in
diesem Beispiel ist mit einem vom Bediener zu betätigenden
Schatten SW1 verbunden, bei dem es sich z. B. um einen herkömmlichen
Drucktaster oder Kippschalter handeln kann. Die Spannungsquelle 6 kann
z. B. eine piezoelektrische Hochspannungsquelle des in WO94/12285
beschriebenen Typs oder ein batteriebetriebener elektromagnetischer
Hochspannungsvervielfacher sein, wie er z. B. von Brandenburg, ASTEC
Europe aus Stourbridge West Midlands, Großbritannien, oder Start Spellman
aus Pulborough, West Sussex, Großbritannien, hergestellt wird
und typischerweise eine Spannung im Bereich von 10 bis 25 kV liefert.
Obwohl hier nicht gezeigt, kann eine Spannungssteuerschaltung bestehend aus
einem oder mehreren RC-Gliedern vorgesehen werden, um die Spannung
stufenlos zu erhöhen.
Das Reservoir 2a kann mit Hilfe eines Ventils 11 mit
der Pumpkammer 10 verbunden sein, wobei es sich um ein
einfaches Rückschlagventil
oder Einwegventil oder um ein elektrisch oder mechanisch betätigtes Ventil
jedes geeigneten Typs handeln kann, z. B. ein Magnet- oder piezoelektrisches
Ventil, das durch eine von der vorstehend genannten Steuerschaltung gelieferte
Spannung betätigt
wird.
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Die Pumpkammer 10 kann eine
Pumpe jeder geeigneten Form aufweisen, die eine kontinuierliche, im
Wesentlichen konstante Förderleistung
liefert, zum Beispiel eine elektrisch betriebene Pumpe wie etwa
eine piezoelektrische Pumpe, eine Membranpumpe oder eine elektrohydrodynamische
Pumpe gemäß der Beschreibung
in EP-A-0029301 oder EP-A-0102713, eine elektroosmotische Pumpe
gemäß der Beschreibung
in WO94/12285 oder eine mechanische Pumpe wie etwa eine Spritzen-
oder Injektionspumpe, die von einem Anwender mittels einer Federvorspannung
betätigt
oder angesaugt wird.
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Beim Gebrauch der in 3 und 4 gezeigten
Vorrichtung 1a positioniert der Anwender die Vorrichtung
zunächst über der
Oberfläche 7,
auf die das Material aufgebracht werden soll, ehe er den Schalter
SW1 betätigt.
Die Pumpe in der Pumpkammer 10 bewirkt, dass bei geöffneten
Ventilen 5 und 11 ein Strom von Flüssigkeit
dem Auslass 4 zugeführt wird,
wodurch die Flüssigkeit,
wie vorstehend anhand von 2a bis 2c beschrieben, dem anliegenden
elektrischen Feld ausgesetzt wird, um geladenes Material zu bilden,
das sich auf der Oberfläche 7 ablagert,
bei der es sich um die Haut oder die Oberseite bzw. das Innere einer
Wunde handeln kann. Der Anwender kann die Vorrichtung 1a relativ
zu der Oberfläche 7 bewegen,
um eine große
Fläche
abzudecken. Eine oder mehrere Schichten können in ähnlicher Weise gebildet werden,
wie dies anhand von 1 beschrieben
wurde. Die in 3 und 4 gezeigte Vorrichtung hat
jedoch den Vorteil, dass sie tragbar ist, so dass sie z. B. zur
ersten Hilfe an Unfallorten und/oder an relativ unzugänglichen
Körperstellen
benutzt werden kann und nicht von der Schwerkraftzuführung abhängig ist.
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Für
die in 1, 3 und 4 gezeigten Vorrichtungen können verschiedene
Formen des Auslasses oder der Düse 4 benutzt
werden. 5 bis 8 zeigen schematisch einige
Beispiele. Eine weitere Möglichkeit
ist die in WO95/26234 beschriebene Faserzerkleinerungsstelle oder
Düse.
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Die in 5 gezeigte
Düse 4a weist
einen Hohlzylinder auf, der aus leitendem oder halbleitendem Material
wenigstens an seinem Ende 4' besteht, wo
im Gebrauch die Spannung angelegt wird, und erzeugt im Gebrauch
einen oder mehrere Strahlen (eine Spitze bzw. ein Kegel C und ein
Strahl J sind gezeigt), je nach dem spezifischen Widerstand und
der Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit und der am Auslass 4 anliegenden
Spannung.
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Die in 6 gezeigte
Düse 4b weist
zwei Koaxialzylinder 40 und 41 auf, von denen
wenigstens einer wenigstens an seinem Ende 40' oder 41' leitend oder
halbleitend ist, wo die Spannung angelegt wird, und erzeugt im Gebrauch
mehrere Strahlen, je nach dem spezifischen Widerstand und der Durchflussgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
und der anliegenden Spannung.
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Die in 7 gezeigte
Düse 4c weist
mehrere parallele Kapillarauslässe 42 auf,
die wenigstens an ihren Enden 42', wo die Spannung angelegt wird,
leitend oder halbleitend sind. Jeder Kapillarauslass 42 erzeugt
normalerweise einen einzigen Strahl. Die in 7 gezeigten mehreren Düsen haben
den Vorteil, dass das Blockieren einer Düse durch relativ viskose Flüssigkeiten
keinen wesentlichen Einfluss auf die Funktion der Vorrichtung hat
und dass sie außerdem das
Zuführen
verschiedener Flüssigkeiten
aus entsprechenden Reservoiren zu verschiedenen einzelnen Düsen ermöglichen.
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Die in 8 gezeigte
Düse 4d weist
eine zwischen zwei parallelen Platten 43 gebildete schlitzförmige Düse auf,
die wenigstens an ihren Enden 43', wo die Spannung angelegt wird,
leitend oder halbleitend sind. Die Verwendung einer Schlitzdüse ist bei Flüssigkeiten
mit relativ hoher Viskosität
vorteilhaft, weil ein vollständiges
Blockieren der Düse
im Vergleich zur Verwendung einer relativ feinen Kapillardüse unwahrscheinlich
ist und ein teilweises Blockieren keinen wesentlichen Einfluss auf
die Funktion der Vorrichtung hat, weil die Flüssigkeit eine solche teilweise
Blockade umfließen
können
sollte. Die Verwendung eines schlitzförmigen Düsenauslasses wie in 8 ermöglicht auch die Bildung einer
linearen Reihe von Strahlen und somit auch von Fasern, Fibrillen
oder Teilchen oder nicht flüssigen
Tröpfchen.
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Wenn, wie oben beschrieben, die verwendete
Flüssigkeit
ausreichend leitend ist, um das Anlegen der Spannung an die Flüssigkeit
anstatt an die Düse
zu ermöglichen,
kann die Düse
aus jedem geeigneten elektrisch isolierenden Material bestehen, das
eine elektrische Ladung nicht über
längere
Zeit behält,
z. B. aus Glas oder einem halbisolierenden Kunststoff wie z. B.
Polyacetyl.
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Die in 7 gezeigte
Düse ist
so ausgelegt, dass sie an jedem einzelnen Auslass 42 einen
einzigen Strahl erzeugt. Die in 6 und 8 gezeigten Düsen erzeugen
im Gebrauch mehrere Strahlen, die sich allgemein entlang der elektrischen
Feldlinien ausbreiten, wobei die Anzahl der Strahlen natürlich von
der Länge
des Schlitzes (8) bzw.
dem Durchmesser des Ringes (6), aber
auch von dem spezifischen Widerstand der Flüssigkeit, der Durchflussgeschwindigkeit
und der anliegenden Spannung abhängt.
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Wenn bei der in 5 gezeigten zylindrischen Düse die Durchflussgeschwindigkeit
hoch ist, entsteht wie gezeigt nur ein Strahl. Bei niedrigen Durchflussgeschwindigkeiten
neigt die Flüssigkeit
jedoch dazu, aus dem Auslass als ein Film auszutreten, der an dem
Rand des Zylinders haften bleibt und dort mehrere Strahlen analog
zu der in 6 gezeigten
Ringdüse
erzeugt.
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Ist der spezifische Widerstand der
Flüssigkeit
hoch, z. B. ca. 109 Ohm-m, können je
nach der anliegenden Spannung und der Durchflussgeschwindigkeit
an die 10 oder 20 Strahlen pro cm Länge der Düse entstehen, so dass z. B.
die gleiche Anzahl von Fasern gebildet (gesponnen) werden kann.
Die anliegende Spannung beeinflusst auch den Durchmesser des gebildeten
Materials. So können
aus einer Flüssigkeit
mit einem spezifischen Widerstand von ca. 109 Ohm-m
etwa 10 bis 15 Fasern von ca. 10 bis 20 Mikrometer Durchmesser pro
cm Länge
des in 8 gezeigten Schlitzes
gebildet werden, wenn die anliegende Spannung 15 Kilovolt
beträgt,
und eine größere Anzahl
von Fasern, ca. 20, mit kleinerem Durchmesser kann pro cm Länge des
Schlitzes gebildet werden, wenn die anliegende Spannung 25 Kilovolt beträgt. Bei
Flüssigkeitswiderständen von
z. B. 107 Ohm-m können pro cm Länge des
Schlitzes an die 5 bis 10 Fasern gesponnen werden, abhängig wiederum
von der anliegenden Spannung und der Durchflussgeschwindigkeit,
wobei bei höheren
Spannungen ebenfalls eine größere Anzahl
dünnerer
Fasern gebildet wird. Mit zunehmender Durchflussgeschwindigkeit
nimmt die Anzahl der erzeugten Strahlen ab, aber ihr Durchmesser
nimmt zu. Durch gezielte Auswahl des spezifischen Widerstands und
der Viskosität
der Flüssigkeit,
der Durchflussgeschwindigkeit und der anliegenden Spannung kann
Material, z. B. Fasern oder Fibrillen, mit einem Durchmesser von ca.
10 Nanometer (nm) bis über
100 Mikrometer, im Allgemeinen 102 bis 104 nm, gebildet werden. Ähnliche Ergebnisse können mit
Hilfe der Hohlzylinderdüse
in 5 oder der Ringdüse in 6 erzielt werden.
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Die Verwendung einer Flüssigkeit,
mit der kontrolliert Fasern gebildet werden können, ist besonders vorteilhaft
zur Herstellung eines Verbands für
Wunden oder Verbrennungen, weil, wie nachstehend beschrieben, durch
das Ablagern der Fasern auf der bedeckten Fläche ein Netzwerk von vernetzten
Fasern entsteht, die praktisch eine einstückige Matte oder ein Netz bilden,
das eine große
spezifische Oberfläche
aufweist und daher sehr aufnahmefähig für Fluide, zugleich aber auch
außergewöhnlich leicht
ist. Wie ein herkömmlicher
Verband erlaubt dies ein gutes Abdecken einer Hautfläche, zum
Beispiel zum Schutz einer Wunde, ermöglicht es aber im Gegensatz
zu vielen herkömmlichen
Verbänden
aufgrund der Lücken
in dem Netzwerk von Fasern, dass Luft durch den Verband an die Wunde
gelangen kann und Eiter und anderer Detritus von der Wunde abgeführt werden
können,
während
gleichzeitig das Eindringen von Bakterien in die Wunde verhindert
wird.
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Durch Steuerung des Durchmessers
der Fasern in der oben beschriebenen Weise und/oder durch Kontrolle
der Anzahl der Faserschichten können
Verbände
mit unterschiedlicher Dicke, Fluiddurchlässigkeit und mechanischer Festigkeit
hergestellt werden, so dass der Verband verschiedenen Arten von
Wunden und Verbrennungen angepasst werden kann, so etwa für Wunden
von schweren Verletzungen z. B. bei Autounfällen, Kampfverletzungen usw.
und für
chronische Wunden einschließlich
Läsionen
wie z. B. eitrige Venen sowie gegebenenfalls für operativ freigelegtes Gewebe.
Es ist festgestellt worden, dass die Durchlässigkeit des Verbands abhängig ist
vom Durchmesser und Abstand der Fasern sowie von der Bewegung der
Düse über die
Ablagerungsfläche
beim Aufbringen.
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Flüssigkeiten, die kurze Fibrillen
oder feste Tröpfchen
ausbilden, bilden im Allgemeinen keine zusammenhängenden Fasermatten oder -netze. Flüssigkeiten
jedoch, die Fibrillen oder feste Tröpfchen bilden, können in
Kombination mit herkömmlichen
Verbänden
oder mit aus Fasern gemäß der vorstehenden
Beschreibung gebildeten Verbänden
benutzt werden; zum Beispiel können
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildete Fibrillen oder feste Tröpfchen in oder auf einer Wunde
abgelagert und dann mit einer oder mehreren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildeten Faserschichten oder mit einem herkömmlichen Verband abgedeckt
werden.
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Durch elektrohydrodynamische Verarbeitung gebildete
Fasern, Fibrillen oder Tröpfchen
können auf
einem Substrat wie z. B. einem Verband abgelagert werden, das später auf
die Haut, eine Wunde, eine Verbrennung oder dergleichen aufgebracht
werden kann.
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Mit einer Reihe verschiedener Polymere
und Lösungsmittel
sind Versuche durchgeführt
worden. Dabei ist festgestellt worden, dass langkettige schwere Molekülstrukturen
die Faserbildung erleichtern, während
kurzkettige Molekülstrukturen
zur Bildung von Fragmenten oder festen Tröpfchen tendieren. Lösungsmittel,
die während
des Strahlstroms schnell verdunsten, können benutzt werden, um die Faserbildung
zu erleichtern. Geeignete Lösungsmittel
können
zum Beispiel Methanol, Propanol und Wasser, Methylenchlorid, Aceton
und Chloroform sein, je nach dem verwendeten Polymer.
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Es sind Versuche durchgeführt worden,
bei denen die in 1 gezeigte
Vorrichtung mit Lösungen
auf Wasser- und Kohlenwasserstoffbasis benutzt wurde, die einer
schlitzförmigen
Düse des
in 8 gezeigten Typs
mit einer Schlitzbreite von ca. 150 Mikrometer und einer Schlitzlänge von
2 cm zugeführt wurden.
Es wurde festgestellt, dass Flüssigkeitsdurchflussgeschwindigkeiten
von 1 bis 10 Mikroliter pro Sekunde und Spannungen von 10 kV bis
15 kV etwa 5 bis 15 geladene Fasern pro cm Schlitzlänge erzeugen,
wobei die Fasern Durchmesser im Bereich von 1 bis 100 Mikrometer
aufweisen.
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Fasern sind erfolgreich mit Polyhydroxybuttersäure gesponnen
worden, einem biologisch resorbierbaren Polymer, mit Polyvinylalkohol
(PVA), einem in Wasser und Alkoholen wie Methanol oder Propanol,
und mit pharmazeutischen Präparaten
für die Wundbehandlung
wie z. B. „New
Skin"TM,
vertrieben durch SmithKline Beecham, das Nitrocellulose in einer
organischen Lösung
enthält
(im Einzelnen enthält es
Ethylacetat, Isopropylalkohol, Amylacetat, Isobutylalkohol, denaturierten
Alkohol, Campher und Nitrocellulose). „New Skin" wird normalerweise mit einem Stab oder
Spatel auf Kratzer und kleine Wunden aufgetragen, weil es zu viskos
ist, um es mit herkömmlichen
Sprühgeräten aufzubringen. „New Skin" ist jedoch auch
erfolgreich mit einem erfindungsgemäßen Verfahren aufgesprüht worden,
um Fasern mit einem Durchmesser von ca. 0,5 bis 5 Mikrometer zu
bilden, die sich gleichmäßig auf
der Haut ablagern, so dass ein fester, hautähnlicher Netzfilm entsteht.
Bei einem bestimmten Beispiel wurde reines (d. h. unverdünntes) „New Skin" mit einer Durchflussgeschwindigkeit von
4 Milliliter pro Stunde einer Kapillardüse des in 5 gezeigten Typs in Form einer dünnwandigen Metallröhre, im
Allgemeinen aus rostfreiem Stahl, mit einem Durchmesser von 1,1
mm zugeführt.
Eine Spannung von 8,2 kV wurde an die Düse angelegt, die sich ca. 50
mm über
einer geerdeten Ablagerungsfläche
befand. Mehrere Fasern wurden gebildet und im Wesentlichen gleichmäßig auf
der Oberfläche abgelagert.
Mit unverdünntem „New Skin"TM konnten auch
bei Durchflussgeschwindigkeiten von 1 bis 100 Milliliter pro Stunde
Fasern erzeugt werden.
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Polyvinylalkohol (PVA) ist ebenfalls
in ähnlicher
Weise wie „New
Skin" mit Kombinationen
von Alkohol und Wasser als Lösungsmittel
abgelagert worden. Es wurde festgestellt, dass reines, unverdünntes PVA
mit einem Molekulargewicht von typischerweise 15.000 bei der elektrohydrodynamischen Verarbeitung
zur Bildung von festen Tröpfchen
neigt, während
PVA mit einem Molekulargewicht von ca. 140.000 oder mehr zur Faserbildung
neigt. PVA mit niedrigem Molekulargewicht in einem flüchtigen
Lösungsmittel
wie z. B. Ethanol neigt zum Aufbrechen in Fibrillen statt zur Bildung
von Endlosfasern. Daher neigt PVA mit einem Molekulargewicht in
der Größenordnung
von ca. 90.000 bis 140.000 zur Bildung von Fibrillen, und PVA-Fibrillen
mit einem Durchmesser von wenigen Hundert Nanometer und Längen von
0,5 bis 10 mm sind hergestellt worden.
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Bei einem anderen Versuch wurde eine Ringdüse des in 6 gezeigten Typs benutzt,
an die eine Spannung von 5 kV bis 15 kV angelegt wurde. Eine Lösung mit
90 Volumenprozent Poly-β-hydroxybuttersäure (ein
biologisch resorbierbares Polymer) in Methylenchlorid wurde mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 5 bis 50 Mikroliter pro Sekunde der
Düse zugeführt, die
in einem Abstand von ca. 5 cm zu menschlicher Haut angeordnet war.
Eine Deckschicht von Fasern wurde auf der Haut gebildet, wobei die
Fasern, je nach anliegender Spannung und Durchflussgeschwindigkeit,
einen Durchmesser von ca. 10 bis 50 Mikrometer aufwiesen.
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Bei einem anderen Beispiel wurde
die in 1 gezeigte Vorrichtung
mit einer Kapillardüse des
in 5 gezeigten Typs
in Form einer dünnwandigen
Metallröhre,
im Allgemeinen aus rostfreiem Stahl, mit einem Außendurchmesser
von 1,1 mm benutzt. Das Reservoir war mit Polymilchsäure mit
einem Molekulargewicht von 144.000 gefüllt, gelöst in 10 Gewichtsprozent Aceton,
und der Durchflussregler wurde so eingestellt, dass eine Durchflussgeschwindigkeit
von 10 Milliliter pro Stunde erhalten wurde. Eine Spannung von 12
kV wurde an die Düse angelegt,
die in einem Abstand von 8 cm senkrecht zu einer geerdeten flachen
Gegenelektrode zur Simulation einer Hautoberfläche angeordnet war. Dieser
Versuch wurde auch mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 6,0 Milliliter
pro Stunde und einer Düsenspannung
von 11,4 kV wiederholt. Die Oberfläche der flachen Platte wurde
mit einem Netz oder einer Masse von zu fällig verteilten Fasern mit
einem typischen Durchmesser im Bereich von 2 bis 7 Mikrometer überzogen.
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Die Fasern lagern sich ohne weiteres
auf kapazitiven oder geerdeten Oberflächen ab, ohne dass eines der üblichen
Probleme bei der Aufbringung von Material mit sehr geringer Masse
und großer
spezifischer Oberfläche
auftritt, und das elektrische Feld sorgt dafür, dass sich die Fasern schnell,
sanft und im Wesentlichen gleichmäßig ablagern.
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9 zeigt
eine Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme einer typischen Matte oder
eines Netzes von Fasern 12 auf einer Platte 13.
Die Fasern haben in der Regel einen Durchmesser von ca. 5 μm. Die in 9 gezeigten Fasern sind
wegen ihrer relativ geringen Masse und damit geringen Trägheit relativ
zufällig
verteilt, und eine hohe spezifische Ladung (Ladungs-Masse-Verhältnis) bedeutet,
dass ihre Bewegung und damit die Ablagerungsstelle auf der Oberfläche stark
dadurch beeinflusst wird, dass alle Fasern die gleiche Ladung aufweisen.
Dies führt auch
dazu, dass sich die Fasern überkreuzen
und möglicherweise
auch miteinander vermischen, was die mechanische Festigkeit der
Matte oder des Netzes insgesamt erhöhen dürfte.
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Durch Erhöhen der Masse der Fasern und damit
ihrer Trägheit
und durch Verringern ihrer spezifischen Ladung kann eine größere Kontrolle über die Ablagerung
der Fasern erreicht werden, so dass die Stelle, an der sich die
Fasern auf der Haut oder Wunde ablagern, hauptsächlich durch Bewegen der Düse relativ
zur Haut oder Wunde sowie durch Kontrolle der Anzahl der Durchgänge und
des Bewegungsmusters der Düse über die
Oberfläche
beeinflusst werden kann. 10 zeigt
ein Beispiel von Fasern 15 mit einem Durchmesser von ca.
50 bis 100 Mikrometer, die mit einer schlitzförmigen Düse des in 8 gezeigten Typs auf einem Substrat abgelagert wurden.
Wie aus 10 ersichtlich,
erzeugt ein einzelner Durchgang der Düse eine Gruppe von in etwa parallelen
Bahnen, und mit zwei oder mehr Durchgängen kann ein relativ dichtes
Material ähnlich
einem textilen Stoff hergestellt werden. Auch wenn das in 10 gezeigte Muster tatsächlich durch
Ablagern von Fasern eines körperreichen
viskosen Lacks auf Papier erzeugt wurde, wird deutlich, dass ähnliche
Ergebnisse mit anderen Materialien wie z. B. inaktiven oder inerten
Polymeren ähnlicher
Masse erzielt werden können.
Die Bewegung der Düse
kann gesteuert werden, um jedes gewünschte Muster zu erhalten,
wobei z. B. das Muster einer Web struktur simuliert werden könnte. Solche
Fasern können
z. B. zur Bildung eines Verbands oder einer Bandage benutzt werden.
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Bei den vorstehend beschriebenen
Beispielen bestehen die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildeten Fasern,
Fibrillen oder Tröpfchen einfach
aus einem inerten Polymer, bei dem es sich um ein biologisch resorbierbares
Polymer wie z. B. Polyhydroxybuttersäure, Polyvinylalkohol, Polyglykolsäure oder
Polymilchsäure
handeln kann. Biologisch aktive Inhaltsstoffe können jeder Flüssigkeit
jedoch zugesetzt werden, bevor sie der Auslassdüse 4 zugeführt wird.
In diesen Fällen
kann es sich bei der Flüssigkeit
um eine Lösung,
eine Suspension, eine Mikrosuspension, eine Emulsion, eine Mikroemulsion,
ein Gel oder auch eine Schmelze handeln, die einen oder mehrere
Wirkstoffe enthalten kann. Als mögliche
Wirkstoffe kommen unter anderem folgende Substanzen in Frage, nämlich pharmazeutische Präparate wie
Analgetika, Antiseptika, Antibiotika, Bakterizide, Fungizide, Antiparasitika,
entzündungshemmende
Mittel, Vasodilatatoren (z. B. Minoxidil, von dem angenommen wird,
dass es die Epithelpildung und die Gefäßneubildung an der Wunde fördert),
Mittel wie z. B. proteolytische Enzyme zur Wundreinigung und die
Gewebereparatur fördernde Mittel
wie z. B. Zytokine zur Stimulation der zytokinetischen Aktivität zur Förderung
der wesentlichen Zellaktivitäten,
z. B. zur Förderung
des Dendritenwachstums, Wachstumsfaktoren wie Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(FGF), Epithel-Wachstumsfaktor (EGF), transformierender Wachstumsfaktor
(TGF), von denen angenommen wird, dass sie die Narbenbildung reduzieren,
und andere, die zur Förderung
oder anderweitigen Steuerung der wesentlichen Abläufe für die natürliche Gewebereparatur
verwendet werden können,
Zellen, Peptide, Polypeptide, Insulin, Immunsuppressiva oder -stimulantien
und Impfstoffe. Weitere mögliche
aktive Inhaltsstoffe sind DNA oder anderes genetisches Material
für die
Gentherapie, Oberflächenbindungs-
oder Oberflächenerkennungsmittel
wie z. B. Oberflächenprotein
A und oberflächenaktive
Stoffe (Tenside).
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Werden mehrere Schichten Fasern,
Fibrillen und/oder Teilchen abgelagert, können unterschiedliche aktive
Inhaltsstoffe in den verschiedenen Schichten enthalten sein, und
die verschiedenen Fasern, Fibrillen oder Teilchen können unterschiedliche
aktive Inhaltsstoffe enthalten, wenn eine Düse des in 7 gezeigten Typs verwendet wird. Außerdem können biologisch
aktive Inhalts stoffe zwischen den Schichten vorgesehen werden, beispielsweise
können Hautzellen
in oder zwischen den Schichten verteilt werden.
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Der aktive Inhaltsstoff kann auch
ein Hilfsstoff sein, d. h. ein pharmakologisches Mittel, das einem
Medikament zugesetzt wird, um dessen Wirkung zu verstärken oder
zu fördern,
oder ein immunologisches Mittel, das die Antigenantwort verstärkt.
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Wenn das gebildete Material die Form
von Fibrillen hat, können
die Fibrillen tatsächlich
auf der Oberfläche,
z. B. der Haut oder Weichteilen, haften bleiben, auf denen sie abgelagert
wurden, um die Zufuhr von Medikamenten und anderen biologisch aktiven
Stoffen unter die Haut oder in die Weichteile zu ermöglichen,
und können
z. B. zum Transport von DNA in Zellen verwendet werden.
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11 zeigt
eine Vorrichtung 1b nach der vorliegenden Erfindung. Die
in 11 gezeigte Vorrichtung 1b ist
der in 3 gezeigten ähnlich,
weist aber zwei Reservoire 20a und 20b auf, die
jeweils mit entsprechenden Zuführrohren 30a und 30b und eventuell
mit Rückschlagventilen 11a und 11b mit
einer Pumpkammer 100a bzw. 100b verbunden sind, die über das
zugehörige
Ventil 50a und 50b mit einem entsprechenden Flüssigkeitszuführrohr 30 verbunden
sind, das in einem Auslass 44 bzw. 45 endet, die
so angeordnet sind, dass der Auslass 45 koaxial mit dem
Auslass 44 und um diesen herum verläuft. 12 zeigt die Auslässe 44 und 45 in
einem größeren Maßstab. Die
in 11 gezeigte Vorrichtung 1b ermöglicht das
Zuführen
verschiedener Flüssigkeiten zu
der durch die Auslässe 44 und 45 gebildeten
elektrohydrodynamischen Verarbeitungsstelle.
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Das mit dem inneren Auslass 44 verbundene Reservoir 20a kann
einen Vorrat eines biologisch aktiven Inhaltsstoffs, z. B. ein Arzneimittel
oder eine DNA-Lösung,
enthalten, während
das mit der äußeren Düse 45 verbundene
Reservoir 20b einen Vorrat einer Polymerlösung der
oben beschriebenen Art enthalten kann, z. B. in Methylenchlorid
gelöste
Polyhydroxybuttersäure.
Die in 11 gezeigte Vorrichtung
wird ähnlich
wie die in 3 gezeigte
Vorrichtung betätigt.
Das heißt,
zuerst wird der Schalter SW1 betätigt,
um die erforderliche Spannung, im Allgemeinen 10 bis 25 kV, anzulegen.
Danach werden die Strömungsregelventile 50a und 50b geöffnet, um den
nötigen
Strom aus jeder der Düsen 44 und 45 zu ermöglichen.
Die Pumpen 100a und 100b und die Ventile
11a und 11b,
sofern vorhanden, werden aktiviert, um den jeweiligen Düsen 44 und 45 Flüssigkeit zuzuführen. Die
Auslässe
der beiden koaxialen Düsen
sind so ausgelegt, dass sie eine laminare Strömung fördern, damit die polymerhaltige
Lösung
so aus der Düse 45 austritt,
dass sie die andere Flüssigkeit
umgibt.
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Durch entsprechende Auswahl des Molekulargewichts
des Polymers und/oder der Flüchtigkeit der
Polymerlösung
können
die aus der kombinierten Düse
austretenden Flüssigkeiten
veranlasst werden, eine Faser oder Fibrillen zu bilden, bei denen
der biologisch aktive Inhaltsstoff einen zylindrischen Mittelkern
der Faser oder Fibrille bildet, oder Mikrokapseln, bei denen der
biologisch aktive Inhaltsstoff vollständig in dem Polymer eingekapselt
ist und immer noch in flüssiger
Form vorliegen kann.
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Zum Bilden von Mikrokapseln hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, den Polymeranteil in der Lösung zu
verringern und ein Polymer mit einem deutlich niedrigeren Molekulargewicht
zu verwenden. Zum Beispiel eignet sich ein Kunststoff wie Neoprenchlorkautschuk
bei einer Lösung
mit mehr als ca. 10 Gewichtsprozent in Trichlorethan zur Bildung
von Sprühfasern.
Durch Verringern des Polymeranteils und/oder durch Verwendung eines
weniger flüchtigen Lösungsmittels
wie z. B. Propylenglykolether können Mikrokapseln
gebildet werden. Mikrokapseln sind auch mit PVA mit niedrigem Molekulargewicht,
z. B. mit einem Molekulargewicht von ca. 15.000, gelöst zu einer
Verdünnung
von zwischen ca. 2,5 und 5 Volumenprozent in Wasser oder Alkohol
mit einer Durchflussgeschwindigkeit von ca. 1,0 Mikroliter pro Sekunde
hergestellt worden. Die Herstellung von Mikrokapseln kann durch
Verwendung von zwei reaktiven Monomeren verbessert werden, von denen
eines in jede der beiden Flüssigkeiten
gegeben wird, um während
des Zerstäubens
zu reagieren.
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Mit der in 11 und 12 gezeigten
Vorrichtung hergestellte erfindungsgemäße Verbundstoffe können benutzt
werden, um einen Verband in der oben beschriebenen Weise herzustellen,
bei dem der Verbundstoff in der Form von Fasern oder langen Fibrillen
vorliegt, die eine kontrollierte Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffs
ermöglichen,
wenn das biologisch resorbierbare Polymer abgebaut wird. Handelt
es sich bei den gebildeten Verbundstoffen um Fasern, Fibrillen oder
Mikrokapseln, können
diese zusammen mit z. B. einem herkömmlichen Verband oder einem
aus zerkleinerten Fasern hergestellten Verband auf die Oberfläche der
Haut aufgebracht oder in eine Wunde eingebracht werden. Material
aus dem Kern einer Faser oder Fibrille kann aus den Enden der Faser
oder Fibrille freigesetzt werden. Material aus dem Kern einer Faser,
Fibrille oder Mikrokapsel kann durch den Überzug freigesetzt werden, wenn
der Überzug
für das
darin enthaltene Material durchlässig
ist; es kann aber auch freigesetzt werden durch ein Aufbrechen des äußeren Überzugs,
zum Beispiel durch chemischen oder enzymatischen Angriff, der eine
Auflösung
oder einen Abbau des äußeren Überzugs
bewirkt, durch biologische Resorption oder biologischen Abbau des Überzugs
oder aufgrund von Temperaturveränderungen
oder Anwendung von Druck, der ein Aufbrechen des äußeren Überzugs
bewirkt.
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Aus drei oder mehr verschiedenen
Schichten Material bestehende Verbundstoffe können durch Erhöhen der
Anzahl der koaxialen Düsen
hergestellt werden.
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Die Auslassdüse der in 11 gezeigten Vorrichtung kann mehrere
Gruppen koaxialer Auslassdüsen 44 und 45 in
einer Weise ähnlich
der aufweisen, die in 7 für einzelne
Auslassdüsen
gezeigt ist. Dies würde
die Zufuhr verschiedener aktiver Inhaltsstoffe zu verschiedenen
einzelnen der inneren Düsen 44 ermöglichen.
Die verschiedenen aktiven Inhaltsstoffe können so bis zum eigentlichen
Gebrauch voneinander getrennt gehalten werden, was von besonderem
Vorteil ist, wenn die aktiven Inhaltsstoffe zu einem Produkt reagieren,
das selbst nur eine kurze Haltbarkeit hat.
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Natürlich ist zu erkennen, dass
die in 1 gezeigte Vorrichtung
in einer Weise ähnlich
der in 11 für 3 gezeigten Form modifiziert
werden könnte,
um eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zu erhalten, mit der einen Kern enthaltende Fasern, Fibrillen oder
Mikrokapseln gebildet werden können.
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Wie vorstehend beschrieben, ist die
in 12 gezeigte Düse bewusst
so ausgelegt, dass ein Mischen der beiden Flüssigkeiten vermieden wird,
die im Allgemeinen so gewählt
sind, dass sie nicht mischbar sind, um so die Bildung einer einen Kern
enthaltenden Faser, Fibrille oder Mikrokapsel zu ermöglichen.
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13 zeigt
eine alternative Form einer Düse,
die in der in 11 gezeigten
Vorrichtung benutzt werden kann, aber nicht unter den beanspruchten Umfang
der Erfindung fällt.
Die in 13 gezeigte Düse ist eine
Schlitzdüse ähnlich der
in 8, die jedoch mit
zwei getrennten Kanälen 46 und 47 versehen
ist, die jeweils mit einem der Flüssigkeitszuführrohre
verbunden sind, so dass in jedem Kanal eine andere Flüssigkeit
transportiert wird. Die Auslässe der
Kanä le 46 und 47 sind
so ausgelegt, dass sie Turbulenzen und daher ein Mischen der beiden
Flüssigkeiten
am Auslass bewirken. Diese Anordnung kann z. B. verwendet werden,
wenn es wünschenswert
ist, eine gewisse Kontrolle über
die Menge des aktiven Inhaltsstoffs zu haben, der in eine Flüssigkeit
eingearbeitet wird, oder um zwei Flüssigkeiten miteinander zu kombinieren,
die dann reagieren. Ein Polyurethanschaumstoff ist durch Reaktion
einer über
eine der Düsen
zugeführten
Urethanlösung
mit einem durch die andere Düse
zugeführten
Treibmittel erzeugt worden, um eine Weichschaumlage in eine Wunde
zu sprühen,
um so einen Wundverband in einem Hohlraum zu bilden. Diese Anordnung
hat den Vorteil, dass der Verband den Konturen einer Wundhöhe folgt
und mit äußerster
Reinheit ohne manuellen Eingriff aufgebracht werden kann. Auch hierbei
kann ein aktiver Inhaltsstoff wie z. B. ein pharmazeutischer Wirkstoff
in eine der beiden Flüssigkeiten
eingearbeitet oder mit dem beiden Flüssigkeiten gemischt werden.
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Die in 13 gezeigte
Düse kann
auch benutzt werden, um z. B. reaktive Flüssigkeiten an der Düse zusammenzubringen,
um ein reagierendes oder reaktives Produkt auf der Haut oder in
einer Wunde abzulagern, was vorteilhaft ist, wenn das reaktive Produkt
eine sehr kurze Lebensdauer hat und nicht gelagert werden kann.
Die in 13 gezeigte Düse ist z.
B. experimentell benutzt worden, um eine Fibrinmatte zu erzeugen,
indem das Enzym Thrombin einem Kanal und Fibrinogen dem anderen
Kanal zugeführt
wurde.
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Als eine weitere Möglichkeit
kann die in 11 gezeigte
Vorrichtung so modifiziert werden, dass zwei getrennte, zueinander
beabstandete Düsen
und die Spannungsquelle so vorgesehen werden, dass die beiden Düsen mit
Spannungen entgegengesetzter Polarität geladen werden, ähnlich wie dies
in WO94/12285 beschrieben ist, um es zu ermöglichen, dass mit einer Polarität geladene
Flüssigkeitströpfchen schnell
mit Tröpfchen
koaleszieren, die mit der anderen Polarität geladen sind, um ultrakleine
Teilchen mit einem Durchmesser vom Submikrometerbereich bis zu wenigen
Zehntel Mikrometer zu bilden. So können z. B. ultrakleine Tröpfchen,
die beispielsweise das Enzym Thorabin enthalten, mit einer Polarität versprüht werden,
um schnell mit Tröpfchen
entgegengesetzter Polarität,
die Fibrinogen enthalten, zu koaleszieren, um eine schnell reagierende Fibrinmatte
zur Blutgerinnung, als Wundverschluss oder zum Verkleben zu bilden.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann auch benutzt
werden, um Material zu bilden, das eine Transfektion residenter
Zellen in situ mit genetischem Material bewirken kann, um die Zellantworten
zu regulieren. So kann z. B. ein erfindungsgemäßes Verfahren benutzt werden,
um Mikrokapseln herzustellen, die in Mikrokapseln eingeschlossene
DNA oder DNA in einem Lipidkomplex zur Transfektion von Zellen enthalten.
DNA enthaltende Phospholipid-Mikrokapseln können mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden. Anderes biologisches Material wie z. B. Proteine
können
in gleicher Weise eingekapselt oder mit einem geeigneten Lipidmaterial
in einem Komplex gebunden werden. Proteine können auch in die Lipidschicht
eingearbeitet werden. Oberflächenbindungs-
oder Oberflächenerkennungsmittel wie
z. B. Oberflächenprotein
A können
in Mikrokapseln, insbesondere Phospholipid-Mikrokapseln, zur Selektion
von Zielen wie etwa Krebszellen, Epithelzellen usw. eingearbeitet
werden. Auch oberflächenaktive
Stoffe wie Sojalecithin, erhältlich
von Sigma Pharmaceuticals, können
in die äußere Oberfläche von
Fasern, Mikrokapseln oder Fibrillen eingearbeitet werden.
-
Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete
Fasern, Fibrillen oder Tröpfchen
oder Kapseln können
mit Substanzen wie z. B. oberflächenaktiven
Stoffen wie Sojalecithin oder z. B. mit DNA überzogen werden, die relativ
klebrig ist. Dies kann erreicht werden, indem z. B. die polymerhaltige
Flüssigkeit
der inneren Düse
in 11 und das Überzugsmaterial
der äußeren Düse in 11 zugeführt wird. Alternativ kann eine
getrennte Sprühvorrichtung,
bei der es sich um ein herkömmliches
oder elektrohydrodynamisches Sprühgerät handeln
kann, vorgesehen werden, um z. B. einen Sprühnebel oder eine Wolke des Überzugsmaterials
mit entgegengesetzter Ladung in den Weg des z. B. mit der in 1, 2 oder 11 gezeigten
Vorrichtung gebildeten Materials zu lenken.
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14 zeigt
schematisch eine modifizierte Form der in 11 gezeigten Vorrichtung, die zur Erzeugung
von Fibrillen oder Mikrokapseln zum Inhalieren geeignet sein kann.
Die in 14 gezeigte Vorrichtung
unterscheidet sich von der in 11 lediglich
durch die Luftöffnungen 62 und
die elektrische Entladungseinrichtung 60 zum Entladen der
Fibrillen oder Mikrokapseln und einen Auslass 50, der so
beschaffen ist, dass er einen Schlauch zum Einführen in den Mund oder die Luftröhre eines
Anwenders oder eine Maske zum Abdecken von Mund und Nase eines Anwenders
aufnehmen kann, wenn ein Inhalieren durch Mund und Nase erforderlich
ist. Die elektrische Entladungseinrichtung kann z. B. eine geerdete Entladungselektrode 61 aufweisen,
um Gasionen mit entgegengesetzter Polarität zu den geladenen Fibrillen
oder Mikrokapseln zu erzeugen, so dass die Fibrillen oder Mikrokapseln
zum Inhalieren durch einen Anwender entladen werden. Die Entladungseinrichtung
kann durch das aktive Inhalieren durch den Anwender in Funktion
gesetzt werden, wie dies z. B. in WO94/14543 beschrieben ist. Durch
das Vorsehen der elektrischen Entladungseinrichtung können die Fibrillen
oder Mikrokapseln den oberen oder unteren Lungenregionen statt einfach
nur den Nasenwegen zugeführt
werden. Die genaue Stelle, zu der die Fibrillen oder Mikrokapseln
transportiert werden, kann durch Steuerung einer eventuellen elektrischen
Restladung kontrolliert werden, und die genauen Abmessungen der
Fibrillen oder Mikrokapseln können
durch Kontrolle der Flüchtigkeit,
der Durchflussgeschwindigkeit und der an der Düse anliegenden Spannung gesteuert
werden.
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Das Material zur oralen Verabreichung
kann z. B. liposomgekapselte oder in einem Komplex gebundene DNA
zur Transfektion von Zellen enthalten oder es kann biologisch aktive
Inhaltsstoffe wie Peptide, Polypeptide und andere große Biomoleküle wie z.
B. Insulin oder Wachstumsfaktoren und pharmazeutische Wirkstoffe
zur Ermöglichung
des Eintrags des Wirkstoffs in den Blutstrom über die Lunge enthalten. Dies
sollte einen schnelleren Weg in den Blutstrom als die normale orale
Einnahme bieten und die Notwendigkeit der Injektion von Inhaltsstoffen
vermeiden, die wegen der im Verdauungssystem vorliegenden Magenenzyme
und -säuren
nicht oral eingenommen werden können.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Fasern, Fibrillen oder Mikrokapseln, die einen
Kern eines aktiven Inhaltsstoffs aufweisen, können die Auswahl des Überzugsmaterials,
die Durchlässigkeit
und/oder die Dicke des Überzugs eingestellt
werden, um den Zeitpunkt der Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffs
zu steuern. Besteht der Überzug
z. B. aus einem biologisch resorbierbaren oder biologisch abbaubaren
Polymer, kann die Halbwertzeit des Polymers durch Einstellung der
Durchlässigkeit
und/oder der Dicke des Polymerüberzugs gesteuert
werden, z. B. durch eine spezielle Rezeptur zur Steuerung der Durchflussgeschwindigkeit
und Spannung.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann auch benutzt
werden, um Material anderen Körperhöhlen als
dem Atmungssystem zuzuführen.
Für solche
Anwendungen wird das Material im Allgemeinen vor dem Zuführen wenigstens
teilweise elektrisch entladen, und es kann eine Einrichtung zur
Lieferung eines Luft- oder Inertgasstroms vorgesehen sein, um die
Zufuhr des Materials zu der Körperhöhle zu unterstützen. Wenn
die Körperhöhle von
außerhalb
des Körpers
nicht ohne weiteres zugänglich
ist, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
an einem Endoskop oder einem ähnlichen
Instrument befestigt werden, damit die Vorrichtung in den Körper eingeführt und
an der Stelle platziert werden kann, wo das Material benötigt wird.
Bei dem Material kann es sich um alle oben genannten Fasern, Fibrillen,
Teilchen und Mikrokapseln handeln.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann auch in
einem Herstellungsverfahren zum Bilden von Fibrillen oder Teilchen
benutzt werden, die einen biologisch aktiven Inhaltsstoff enthalten,
und/oder von Fibrillen oder Mikrokapseln mit einem Kern eines biologisch
aktiven Inhaltsstoffs, der selbst in herkömmliche Kapseln für die orale
Einnahme gekapselt sein kann, was insbesondere im Falle von Mikrokapseln eine
gute Kontrolle über
die Freisetzung des Wirkstoffs ermöglicht.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
können
auch für
nicht medizinische Zwecke eingesetzt werden. Zum Beispiel können Überzüge aus Fasern,
Fibrillen, Teilchen oder Mikrokapseln auf Untergründen oder
Substraten wie Papier mit einer guten Kontrolle über die Dicke und Gleichmäßigkeit
des Überzugs
hergestellt werden. So kann z. B. ein Klebstoff mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
auf einem Substrat abgelagert werden.
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Aus zwei oder mehr Bestandteilen
gebildete Materialien, die nach dem Vermischen nur eine kurze Haltbarkeit
haben, können
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
zeitnah hergestellt werden, indem die jeweiligen Bestandteile in
Fasern, Fibrillen bzw. Mikrokapseln eingekapselt werden, so dass
sich die verschiedenen Bestandteile erst dann mischen, wenn sie
aus dem Material freigesetzt werden, in dem sie eingebettet sind,
z. B. durch Auslagen aus dem Einschlussmaterial, Aufbrechen durch
Druckeinwirkung auf das Einschlussmaterial, Temperatur oder Abbau
z. B. durch biologische Resorption oder biologischen Abbau des Einschlussmaterials.
Ein solches Verfahren kann z. B. benutzt werden, um Zweikomponentenkleber
herzustellen, die mit einem erfindungsgemäßen Verfahren getrennt oder
gleichzeitig in Form von mit einem Kern versehenen Fasern, Fibrillen
oder Mikrokapseln auf eine Oberfläche aufgebracht werden können.
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Andere Materialien wie Parfüme, Insektizide, Aromen,
Dämpfe,
Tinten, Farbstoffe, Schmiermittel, Insektenabwehrmittel usw. können in
Fasern, Fibrillen oder Mikrokapseln eingekapselt und nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
auf einer Oberfläche abgelagert
werden, so dass der eingeschlossene Inhaltsstoff zeitlich kontrolliert,
wie im vorstehenden Absatz beschrieben, z. B. durch Druckeinwirkung
auf die Oberfläche
freigesetzt werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann auch zur
Herstellung eines Schutzüberzugs
benutzt werden, der einen aktiven Schutzinhaltsstoff wie z. B. ein
Korrosionsschutzmittel oder ein Schmiermittel enthalten kann. Zum
Beispiel können
zeitweilige Schutzüberzüge auf empfindliche
oder korrosionsanfällige
Gegenstände
aufgebracht werden, indem mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Netz oder eine Matte auf der Oberfläche des Gegenstands abgelagert
wird.
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Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete
Netze oder Matten können
auch auf empfindliche Früchte
wie z. B. Trauben oder Erdbeeren aufgesprüht oder aufgebracht werden,
um sie gegen Umwelteinwirkungen wie z. B. Frost, Sonneneinstrahlung
usw. zu schützen.
Ein solches Netz kann z. B. aktive Inhaltsstoffe wie Insektizide,
Fungizide, Akarizide und dergleichen zum weiteren Schutz der Früchte enthalten.
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Im Allgemeinen sollten der kapazitive
Charakter von Materialien wie z. B. der Haut und der Feuchtigkeitsgehalt
der Luft ausreichen, um ein Ablagern auf einer Oberfläche durch
einfache elektrostatische Anziehung zu bewirken. Wenn es jedoch
erwünscht
ist, große
Mengen von Material abzulagern, kann es erforderlich sein, die Oberfläche zu erden oder
sie auf einem niedrigeren oder entgegengesetzten Potenzial zu dem
geladenen Stoff zu halten.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
können
auch zum Zuführen
von Material zu anderen Hohlräumen
als Körperhöhlen und
zu konkaven Flächen
benutzt werden. In diesen Fällen
wird der geladene Stoff im Allgemeinen wenigstens teilweise elektrisch
entladen, ehe er den Hohlraum oder die konkave Fläche erreicht.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
schließt der
Begriff „Teilchen" feste, teilweise
feste und gelartige Tröpfchen
und Mikrokapseln ein, die feste, teilweise feste, gelartige oder
flüssige
Stoffe enthalten. Der Begriff „aktiver
Inhaltsstoff" bedeutet
Material, das mit einem Substrat oder Körper, auf das bzw. den es aufgebracht
werden soll, verträglich
ist und eine Wirkung darauf hat, und der Begriff „biologisch
aktiver Inhaltsstoff oder "biologisch
aktives Material" bedeutet
Material, das für
das Tier oder die Pflanze, bei dem oder der es angewendet werden
soll, verträglich ist
und eine Wirkung darauf hat (die z. B. biologisch, chemisch oder
biochemisch sein kann); hierzu gehören unter anderem Medikamente
wie etwa spezielle Arzneimittel, pharmazeutische Mittel und veterinärmedizinische
Mittel, Impfstoffe, genetisches Material wie DNA, Zellen und dergleichen.