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Technisches
Fachgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine thermisch stabile Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung,
die einen Polyester-Weichmacher und eine spezifische Menge einer
dazu zugesetzten Phosphitverbindung umfasst. Die Harz-Zusammensetzung
kann geformt werden, ohne Schäume
zu produzieren und bei Formtemperaturen gefärbt zu werden.
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Hintergrund
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Vinylidenfluorid-Harze sind thermoplastische
Harze, die günstige
mechanische Eigenschaften haben und überlegene Wetterbeständigkeit,
chemische Beständigkeit
und Verschleißfestigkeit
zeigen. Die Harze werden zu verschiedenen Gegenständen verarbeitet.
Vinylidenfluorid-Harze werden bei einer Formtemperatur von 200–350°C durch ein
Formverfahren geformt, wie z. B. Formpressen, Spritzgießen, Strangpressen
oder Blasformen. Weil sich Vinylidenfluorid-Harze bei solch hohen
Formtemperaturen thermisch verschlechtern, werden Antioxidantien
auf die gleiche Weise wie bei anderen Kunststoffen zugesetzt, um
die thermische Stabilität
während
der Formverfahren sicherzustellen. Beispielsweise offenbart die
Japanische Patentschrift Nr. 44953/1978 eine Zusammensetzung, umfassend
ein Vinylidenfluorid-Harz und einen Stabilisator, der eine Kombination
aus einem organischen Phosphorsäureester,
eines mehrwertigen Alkohols und Pentaerythritol, Dipentaerythritol,
Tripentaerythritol oder einer Mischung davon ist. Ähnliche
Zusammensetzungen sind bekannt aus EP-A-0 298 346, EP-A-0 336 606
und EP-A-0 428 973.
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Gemäß der publizierten Erfindung
kann, wenn das Harz als eine Farbzusammensetzung verwendet wird,
fast keine Verbesserung in der Verfallszeit und Adhäsionszeit
der Zusammensetzung erreicht werden, die durch eine einzelne Zugabe
eines organischen Phosphorsäureesters
eines mehrwertigen Alkohols zu einem Vinylidenfluorid-Harz hergestellt
wird. Die Verfallszeit und Adhäsionszeit
können
nur in dem Fall verbessert werden, bei dem 0,5–5 Gew.% eines organischen
Phosphorsäureesters
eines mehrwertigen Alkohols in der Gegenwart von 0,1–2 Gew.%
eines mehrwertigen Alkohols, wie z. B. Pentaerythritol, Dipentaerythritol
oder Tripentaerythritol, zugesetzt wird. Bei der Beobachtung der
Färbung
von Folien, die in einer Wärmepresse
bei 230°C
formgepreßt
wurden, wurde der Effekt der Zugabe eines Phosphorsäureesters
eines mehrwertigen Alkohols bestätigt,
wenn der organische Phosphorsäureester
eines mehrwertigen Alkohols in einer Menge von 0,5 Gew.% oder mehr
des Vinylidenfluorid-Harzes,
aber nicht weniger als der Menge des gleichzeitig zugesetzten Pentaerythritol
zugesetzt wurde. Dieses Dokument des Stands der Technik beschreibt,
daß sogar
in dem Fall die Produkte gefärbt
sind, wenn 2 Gew.% eines organischen Phosphorsäureesters eines mehrwertigen
Alkohols allein zugesetzt werden.
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Ein Phenol-Typ Antioxidanz wird üblicherweise
bei einem Formverfahren für
thermoplastische Harze verwendet, um die Hitzebeständigkeit
zu verbessern. Für
das Formverfahren von Polypropylen bei einer Temperatur von 200°C oder höher, bei
dem auf das Harz eine starke Scherkraft einwirkt, ist bekannt, daß die kombinierte
Verwendung eines Phenol-Typ Antioxidanz und eines Phosphor-Typ Antioxidanz
synergistische Effekte zeigt. Es wird berichtet, daß eine Antioxidanz-Zusammensetzung
wirksam ist, die eine große
Menge von Phosphor-Typ Antioxidanz umfaßt, z. B. eine Zusammensetzung,
die ein Phosphor-Typ Antioxidanz und ein Phenol-Typ Antioxidanz
in einem Verhältnis
von 3 : 1 bis 1 : 1 enthält
(Chemical Industry, April, Seiten 17–19, 1993).
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Die offengelegte Japanische Patentanmeldung
Nr. 254769/1989 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Verbesserung
der Hitzestabilität
von thermoplastischen Harzen durch die Zugabe einer Zusammensetzung
zu den thermoplastischen Harzen, die eine spezifische cyclische
Phosphitverbindung und eine Phenolverbindung umfaßt. Der
von der Patentanmeldung offenbarte spezifische Anteil der beiden
zuzusetzenden Verbindungen beträgt
ein Äquivalent
oder eine geringere Menge einer Phenolverbindung für eine gegebene
Menge einer cyclischen Phosphitverbindung.
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Bekanntlich neigen Vinylidenfluorid-Harze
aufgrund ihrer hohen Schmelzviskosität und ihrer hohen Viskosität während des
Schmelzspinnens dazu, verschiedenartige Schwierigkeiten zu verursachen,
wenn sie schmelzgesponnen werden. Aus diesem Grund wird ein wechselseitig
mit Vinylidenfluorid-Harzen
löslicher Weichmacher
zugesetzt, um die Schmelzviskosität der Harze zu vermindern und
sie weich zu machen. Ein bekannter Typ solcher Weichmacher sind
aliphatische Polyester aus einem aliphatischen Dialkohol mit 2–4 Kohlenstoffatomen
und einer aliphatischen Dicarboxylsäure mit 2–6 Kohlenstoffatomen, die eine
hervorragende Weichmacherwirkung zeigen und nur minimal ausbluten
(siehe z. B. offengelegte Japanische Patentanmeldung Nr. 101114/1994
oder DE-A-2 442
307). Jedoch sind sogar solche Polyester-Weichmacher nicht notwendigerweise
frei von Problemen der Ausblutung während und nach einem Formverfahren.
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Somit sind dem Stand der Technik
verschiedene Arten von Zusammensetzungen bekannt, die für Formverfahren
von thermoplastischen Harzen geeignet sind. Jedoch hat es keine
Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzungen gegeben, die das Schaumphänomen, die
Färbung
und das Ausbluten von Additiven während des Formverfahrens ausreichend
verhindern können.
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Wie vorstehend erwähnt, besitzen
Vinylidenfluorid-Harze eine hohe Schmelzviskosität, benötigen eine hohe Formtemperatur,
neigen dazu, sich zu verschlechtern oder zu zersetzen, oder können sich
färben
oder Schaum produzieren. Aus diesem Grund wurden verschiedene Weichmacher
zu Vinylidenfluorid-Harzen zugefügt,
um ihre Verschlechterung oder ihre Zersetzung zu verhindern und
ihre Verarbeitbarkeit zu verbessern.
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Jedoch kann sich sogar bei der Zusammensetzung
eines Vinylidenfluorid-Harzes, die einen Weichmacher enthält, das
Vinylidenfluorid-Harz selbst verschlechtern oder zersetzen und der
Weichmacher kann sich thermisch zersetzen oder Schäume während des
Formverfahrens produzieren und das Phänomen der Ausblutung kann während oder
nach dem Formver fahren auftreten, abhängig von seinem Typ und der
zugesetzten Menge.
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Wie vorstehend erwähnt, war
die Zugabe einer Phosphitverbindung in Kombination mit Pentaerythritol zu
einem Vinylidenfluorid-Harz, das keinen Polyester-Weichmacher enthält, im Stand
der Technik bekannt. Gemäß dem vorstehenden
Dokument des Standes der Technik färbte sich ein Vinylidenfluorid-Harz,
wenn 2 Gew.% einer Phosphitverbindung zusammen mit Pentaerythritol
zugesetzt wurden.
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Ein unerwartetes Ergebnis von ausführlichen
Untersuchungen der gegenwärtigen
Erfinder war, daß bei
der unabhängigen
Zugabe einer kleinen Menge einer Phosphitverbindung zu einer Zusammensetzung,
die 100 Gewichtsteile eines Vinylidenfluorid-Harzes und 2–20 Gewichtsteile
eines Polyester-Weichmachers
umfaßt
(genauer, wenn 0,01–0,5
Gewichtsteile einer Phosphitverbindung zu einer Zusammensetzung
zugesetzt werden, die 100 Gewichtsteile Vinylidenfluorid-Harz umfaßt), kann
eine solche Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung überlegene
Hitzebeständigkeit
und kontrollierte thermische Verschlechterung bei einer Temperatur
von 280°C
oder höher
zeigen und kann geformt werden, ohne sich zu färben oder Schäume zu produzieren. Ferner
fanden die Erfinder, daß bei
der Zugabe einer spezifischen Menge einer Phenolverbindung zu dieser Zusammensetzung,
nicht nur das Schaumphänomen
und die Färbung
bei höheren
Temperaturen verhindert werden können,
sondern auch das Haftvermögen
aufgrund des Ausblutens der Weichmacher über die Produktlebensdauer
verhindert werden kann. Diese Entdeckungen haben zur Vervollständigung
der vorliegenden Erfindung geführt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es deshalb, eine Vinylidenfluorid-Harzzusammensetzung bereitzustellen,
die stabil ist und frei von einem Schaumphänomen, Färbung und dem Ausbluten von
Additiven während
des Formverfahrens. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein geformtes Produkt bereitzustellen, das aus einer solchen
Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung hergestellt ist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung eine Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung bereit, die 100
Gewichtsteile von einem Vinylidenfluorid-Harz umfaßt, das
70 mol-% oder mehr an Vinylidenfluorid enthält, 2–20 Gewichtsteile von einem
Polyester-Weichmacher, 0,01–0,5
Gewichtsteile einer Phosphitverbindung und eine Phenolverbindung
in einer Menge von 0–10
mal der Menge der Phosphitverbindung, wobei die Phosphitverbindung
eine Tri(Alkylgruppen-substituierte oder nicht-substituierte phenyl)phosphitverbindung
ist oder eine Verbindung, die einen mehrwertigen Alkohol mit 3–5 Kohlenstoffatomen,
oder dessen Oligomer, durch Esterbindung mit 1–3 trivalenten Phosphoratomen
vereinigt. Ferner stellt die vorliegende Erfindung ein geformtes Produkt
bereit, das aus diesen Harz-Zusammensetzungen hergestellt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die vorstehende Zusammensetzung eine Phenolverbindung in einer Menge
von 2–6-mal
der Menge der Phosphitverbindung. Ferner stellt die vorliegende
Erfindung ein geformtes Produkt bereit, das aus diesen Harz-Zusammensetzungen
hergestellt ist.
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Beste Art
zur Ausführung
der Erfindung
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Bei der vorliegenden Erfindung bedeutet
ein Vinylidenfluorid-Harz ein Vinylidenfluorid-Homopolymer oder
ein Vinylidenfluorid-Copolymer, welches physikalisch-chemisch analog
dem Homopolymer ist und 70 mol-% oder mehr an Vinylidenfluorid als
einen Bestandteil enthält.
Mischungen von solchen Polymeren sind auch umfaßt. Als Monomere, die mit Vinylidenfluorid
copolymerisiert werden, können
Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen, Trifluorethylen, Trifluorchlorethylen,
Fluorvinyl und dergleichen genannt werden. Diese werden entweder
einzeln oder in Kombinationen von zwei oder mehr verwendet. Als
aliphatische Polyester-Weichmacher, die den Vinylidenfluorid-Harzen
Weichheit verleihen, können
aliphatische Polyester aus einem aliphatischen Dialkohol mit 2–4 Kohlenstoffatomen
und einer aliphatischen Dicarboxylsäure mit 2–6 Kohlenstoffatome bevorzugt
verwendet werden. Als Beispiele für einen aliphatischen Dialkohol
mit 2–4
Kohlenstoffatomen können
Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,2-Butandiol und
dergleichen genannt werden. Als Beispiele für eine aliphatische Dicarboxylsäure mit
2–6 Kohlenstoffatomen
können
Oxalsäure,
Malonsäure,
Succinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure
und dergleichen genannt werden.
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Die verwendete Menge an Weichmachern
beträgt
von 2 bis 20 Gewichtsteile, und vorzugsweise von 2 bis 15 Gewichtsteile und
noch bevorzugter von 3 bis 10 Gewichtsteile für 100 Gewichtsteile des Vinylidenfluorid-Harzes.
Bei mehr als 20 Gewichtsteilen sind die Eigenschaften des Vinylidenfluorid-Harzes, wie z. B. mechanische
Festigkeit, aufgrund einer zu hohen Menge an Weichmachern beeinträchtigt,
wodurch es unmöglich
wird, geformte Produkte mit der gewünschten Festigkeit bereitzustellen.
Bei weniger als 2 Gewichtsteilen wird durch die Zugabe von Weichmachern
keine Wirkung erzielt. Weil sich die Eigenschaften des verwendeten
Vinylidenfluorid-Harzes unterscheiden, abhängig von dem Polymerisationsgrad
(Molekulargewicht) und, falls das Harz ein Copolymer ist, von den
Typen und der Menge an Comonomeren, wird eine spezifische Menge
des zuzusetzenden Weichmachers aus einem Bereich ausgewählt, der
ein Formverfahren bei einer Temperatur von 350°C oder weniger ermöglicht,
und vorzugsweise 300°C
oder weniger, gemäß den Eigenschaften
des Harzes und den Charakteristiken der Zielprodukte.
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Um ein stabiles Formverfahren bei
einer höheren
Temperatur als 270°C
für eine
100 Gewichtsteile eines Vinylidenfluorid-Harzes und 2–20 Gewichtsteile
eines Polyester-Weichmachers
umfassende Zusammensetzung sicherzustellen, werden 0,01–0,5 Gewichtsteile,
vorzugsweise 0,05–0,3
Gewichtsteile einer Phosphitverbindung zugesetzt. Dies. verbessert
die thermische Stabilität
der ein Vinylidenfluorid-Harz
und einen Polyester-Weichmacher umfassenden Zusammensetzung, verhindert,
daß sich
das Harz während
des Formverfahrens färbt
und unterdrückt
außerordentlich
die Zersetzung des Polyester-Weichmachers. Falls die Menge der zugesetzten
Phosphitverbindung weniger als 0,01 Gewichtsteile oder mehr als
0,5 Gewichtsteile beträgt, kann
eine thermi sche Stabilisierungswirkung nicht erhalten werden und
die Harz-Zusammensetzung färbt
sich oder produziert Schäume
während
des Formverfahrens.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendete Phosphitverbindung ist eine Verbindung, die einen mehrwertigen
Alkohol mit 3–5
Kohlenstoffatomen, wie z. B. Pentaerythritol, Propantriol, oder
dessen Oligomer, durch Esterbindung mit 1–3 Phosphoratomen (trivalent)
verbindet. Vorzugsweise ist die Phosphitverbindung eine Verbindung,
die durch Esteraustausch von 1–3
Phosphitestern, wiedergegeben durch die Formel P≡(O-Alkyl oder Phenyl)3, mit dem mehrwertigen Alkohol erhalten
wird. Als spezielle Beispiele können
genannt werden: Bis-(2,6-di-tert-butyl-4-methylphenyl)-pentaerythritoldiphosphit,
Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, Distearylpentaerythritoldiphosphit,
Bis-(tridecyl)pentaerythritoldiphosphit, Tetra(diphenylphosphit)pentaerythritol,
Diphenylpentaerythritoldiphosphit, Triphenyldipentaerythritolphosphit,
Tripentaerytrhitoldiphosphit, Phenylneopentylphosphit und Trimethylolpropanphosphit.
Darüber
hinaus können
ebenfalls verwendet werden: Tri(Alkylgruppensubstituiertes oder
nicht-substituiertes phenyl)phosphit, z. B. Tris(nonylphenyl)phosphit,
Trialkylphosphit, wie z. B. Tris(2-ethylhexyl)phosphit, Tris(tridecyl)phosphit
etc., und Diphenyl-mono(2-ehtylhexyl)phosphit.
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Bei der vorliegenden Erfindung verbessert
die Zugabe einer Phenolverbindung zu dieser Zusammensetzung, welche
ein Vinylidenfluorid-Harz, einen Polyester-Weichmacher und eine
Phosphitverbindung umfaßt,
die thermische Stabilität
weiter. Die Verwendung einer Phenolverbindung, zusätzlich zu einer
Phosphitverbindung, kann die thermische Stabilität erhöhen. Die kombinierte Verwendung
einer Phenolverbindung ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Bearbeitungsvorgang
bei großer
Hitze erfolgt, z. B., wenn die Harz-Zusammensetzung bei einer hohen Temperatur
verarbeitet wird.
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Die Phenolverbindung übt zusammen
mit der vorhandenen Phosphitverbindung einen synergistischen Effekt
aus, genauer, die Verbindung erhöht
nicht nur die thermische Stabilität der Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung
während
der Verarbeitung bei hoher Temperatur, sondern unterdrückt auch
wirksam das Ausbluten von Weichmachern während oder nach dem Formverfahren,
wodurch das Auftreten von Färbung
und Schaumphänomen
verhindert wird.
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Für
solch eine Aufgabe wird vorzugsweise eine Phenolverbindung verwendet,
die durch den Besitz von 1–4
Benzolringen mit 1–3
substituierten Alkylgruppen und Hydroxylgruppen an den Ringen im
Molekül phenolische
Hydroxylgruppen besitzt. Als spezielle Beispiele können genannt
werden: Tetrakis[methylen-3-(3',5'-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]
methan, 4,4'-Iso-propylidendiphenol,
Stearyl(3,5-di-tertbutyl-4-hydroxyphenyl)propionat, Thiodiethylenglykol-bis[(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat],
1,6-Hexamethylenbis-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäureamid],
2,2'-Methylenbis(4-ethyl-6-tert-butylphenol),
4,4'-Butylidenbis(6-tert-butyl-cresol),
2,2'-Ethylidenbis
(4,6-di-tert-butylphenol), 1,1,3-Tris(2-methyl-4-hydroxy-5-tert-butylphenyl)butan,
Bis[2-tert-butyl-4-methyl-6-(2-hydroxy-3-tert-butyl-5-methylbenzyl)phenyl]terephthalat, 1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat,
1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,4,6-trimethylbenzol
und 2-tert-Butyl-4-methyl-5-methylbenyzl) phenol. Darüber hinaus
kann auch 2,6-Diphenyl-4-oktadecyloxyphenol
und dergleichen als Phenolverbindung in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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Die Zugabe einer Phenolverbindung
ist bevorzugt, weil die Phenolverbindung den Auswahlbereich für die verwendbaren
Typen und Mengen an Weichmachern ausweitet. Die alleinige Zugabe
einer Phenolverbindung ist unerwünscht,
weil die Phenolverbindung selbst zersetzt wird und Färbung auftritt,
wenn keine Phosphitverbindung vorhanden ist.
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Die verwendete Menge der Phenolverbindung
beträgt
nach Gewicht vorzugsweise 10-mal oder weniger, bevorzugter 8-mal
oder weniger und besonders bevorzugt 2–6-mal die Menge der Phosphitverbindung.
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Falls die Menge einer Phenolverbindung
gleich oder weniger als die Menge der Phosphitverbindung ist, kann
eine ausreichende Wirkung durch die Zugabe der Phenolverbindung
nicht erhalten werden. Falls die Menge einer Phenolverbindung größer als
10-mal die Menge einer Phosphitverbindung ist, kann die Phenolverbindung
selbst zersetzt werden und der Grad des Schäumens und der Färbung nehmen
zu. Die vorstehende Zusammensetzung, die ein Vinylidenfluorid-Harz,
einen Polyester-Weichmacher und eine Phosphitverbindung umfaßt, und
die Zusammensetzung darüber
hinaus eine Phenolverbindung umfaßt, kann in verschiedene Produkte
geformt werden, wie z. B. Fasern, Filme und Folien, ohne Schäume und
Farben bei einer Formtemperatur zu produzieren und gleichzeitig
wird das Ausbluten der Weichmacher aus dem Produkt extrem unterdrückt. Ein
konventionelles Formverfahren bei einer Formtemperatur von 200–350°C kann verwendet
werden, wie z. B. Formpressen, Spritzgießen, Strangpressen oder Blasformen.
Bei der Formung des Harzes werden die Komponenten der geeigneten
Vinylidenfluorid-Harz-Zusammensetzung entsprechend der zu formenden
Objekte ausgewählt.
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Es ist kein Problem, beim Formen
der Harz-Zusammensetzung allgemein verwendete Formadditive zuzusetzen,
wie z. B. ein Schmiermittel, Pigment und dergleichen.
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Wie vorstehend erwähnt kann
die durch Zugabe einer spezifischen Menge eines Polyester-Weichmachers
und einer Phosphitverbindung zu einem Vinylidenfluorid-Harz hergestellte
Zusammensetzung ohne Schäumen
oder Färben
bei einer Formtemperatur geformt werden. Die durch die weitere Zugabe
einer Phenolverbindung zu dieser Zusammensetzung hergestellte Zusammensetzung
ist bei hohen Temperaturen stabil.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
detaillierter durch das Zeigen von Beispielen und Vergleichsbeispielen
beschrieben.
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In den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen
wurde Bis-(2,6-di-tert-butyl-4-methylphenyl)-pentaerythritoldiphosphit
als Phosphitverbindung verwendet und Tetrakis[methylen-3-(3',5'-di-tert-butyl-4'-hydroxyphenyl)propionat]methan
wurde als Phenolverbindung verwendet.
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Beispiele 1–2 und Vergleichsbeispiele
1–3
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Eine Zusammensetzung, umfassend 100
Gewichtsteile von einem Vinylidenfluorid-Homopolymer mit ηinh von 1,3 dl/g, 5 Gewichtsteile von einem
aus Propylenglykol und Adipinsäure
hergestellten Polyester-Weichmacher mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 2200 und der Phosphitverbindung in der in Tabelle 1
angegebenen Menge, wurde bei 240°C
formgepresst, um eine 5 cm × 5
cm Folie mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten. Die Folie wurde einem
thermischen Stabilitätstest
unterzogen.
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Die Folie wurde zwischen heißen Platten
eingezwängt
und für
eine vorgeschriebene Zeitspanne bei 280°C oder 300°C gehalten und darauf folgend
wurde die Veränderung
in der Farbe und die Schaumbedingungen untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Ein Weichmacherausblutungs-Beschleunigungstest
wurde durchgeführt,
indem die Testprobe in einem ausgerüsteten Ofen (gear oven) bei
80°C und
einer Beladung mit 5 kg für
30 Tage stehen gelassen wurde. Nach 30 Tagen wurde die Oberfläche der
Probe mit Tetrahydrofuran gewaschen, um eine Tetrahydrofuranlösung zu
erhalten, die ausgebluteten Weichmacher enthalten kann. Die Molekulargewichtsverteilung
des in der Tetrahydrofuranlösung
gelösten
Materials wurde durch Flüssigchromatographie
(150-C, ALC/GPC hergestellt von Waters Co.) bestimmt, um die Bedingungen
der Weichmacherzersetzung zu untersuchen. Der Grad der Ausblutung
wurde beurteilt, indem der mit der folgenden Formel berechnete Wert
auf die folgenden Evaluationskriterien angewandt wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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[{(Masse der Probe vor dem Ausblutungstest)-(Masse
der Probe nach dem Ausblutungstest)}/(Masse der Probe vor dem Ausblutungstest)] × 100 =
W(%)
Geringe
Ausblutung: | W < 0,3% |
Starke
Ausblutung: | 0,3% ≤ W ≤ 0,5% |
Mittlere
Ausblutung: | W > 0,5% |
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Beispiele 3–4 und Vergleichsbeispiele
4–7
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Eine Verbindung, umfassend 100 Gewichtsteile
von einem Vinylidenfluorid-Homopolymer mit ηinh von 1,3
dl/g, 5 Gewichtsteile von einem aus Propylenglykol und Adipinsäure hergestellten
Polyester-Weichmacher mit einem mittleren Molekulargewicht von 2200
und eine Phosphitverbindung und eine Phenolverbindung mit den jeweils
in Tabelle 2 angegebenen Mengen, wurde bei 240°C formgepreßt, um eine 5 cm × 5 cm Folie
mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten. Die Folie wurde einem thermischen
Stabilitätstest
unterzogen.
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Die Folie wurde zwischen heißen Platten
eingezwängt
und für
eine vorgeschriebene Zeitspanne bei 280°C oder 300°C gehalten und darauf folgend
wurden die Veränderung
der Farbe und die Schaumbedingungen untersucht. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 gezeigt.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Die durch die Zugabe einer spezifischen
Menge von einem Polyester-Weichmacher und einer Phosphitverbindung
zu einem Vinylidenfluorid-Harz hergestellte Zusammensetzung kann
ohne Schäumen
oder Färbung
bei einer Formtemperatur geformt werden. Darüber hinaus ist die durch die
weitere Zugabe einer Phenolverbindung zu der Zusammensetzung hergestellte
Zusammensetzung bei hoher Temperatur stabil. Deshalb können aus
der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verschiedene aus
Harz geformte Produkte, wie z. B. Fasern, Filme und Folien, ohne
Färbungsphänomen und
Ausblutungsphänomen
hergestellt werden.